Ausgabe 2 in Juni 2006 - Geister & Gespenster
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SPECIAL<br />
Kontakte <strong>in</strong>s Jenseits<br />
GLÄSERRÜCKEN<br />
Wenn das sichergestellt ist, dann kann man die Fragen stellen. Die<br />
Antworten ergeben sich aus den mehrheitlichen Wünschen und<br />
Sehnsüchten der Gruppe. Die Antworten s<strong>in</strong>d umso deutlicher, je<br />
e<strong>in</strong>facher die Fragen gestellt werden. Oft werden Alternativfragen<br />
oder welche, die sich mit e<strong>in</strong>em Wort beantworten lassen, gestellt.<br />
Das Gläseln lässt also nicht die <strong>Geister</strong> sprechen, sondern drückt<br />
nur die kollektive (unbewusste) Me<strong>in</strong>ung der Gruppe aus. Dabei<br />
s<strong>in</strong>d die Bewegungen des Glases lediglich die Verstärkung der<br />
Mikrokontraktionen der F<strong>in</strong>ger- und Armmuskulaturen der<br />
Teilnehmer. Diese unbewusste Verstärkung der Bewegungen ist seit<br />
über 100 Jahren bekannt und wird als Carpenter-Effekt bezeichnet.<br />
Im Spiritismus gibt es e<strong>in</strong>e Reihe von Techniken, die auf den gleichen<br />
Mechanismus zurückzuführen s<strong>in</strong>d. So s<strong>in</strong>d Pendel und<br />
Planchette gleichermaßen Verstärker der unbewussten<br />
Muskelkontraktionen.<br />
KONTAKTE INS JENSEITS<br />
Seit die Menschheit an <strong>Geister</strong> glaubt, hat sie immer wieder versucht,<br />
Kontakt mit diesen Wesenheiten aufzunehmen.<br />
noch andere Zeichen f<strong>in</strong>den, die dem Gläserrücker e<strong>in</strong>e Art von<br />
sich außer den Buchstaben und den Zahlen zwischen 0 und 9 auch<br />
E<strong>in</strong>e dieser Methoden ist unter dem Begriff Gläserrücken Schutz bieten sollen, meist dienen diese Zeichen dazu um böse<br />
bekannt geworden.<br />
<strong>Geister</strong> vom Brett abzuhalten oder die Gruppe der Teilnehmer zu<br />
schützen.<br />
Beim Gläserrücken wird versucht, mittels e<strong>in</strong>es umgedrehten Glas,<br />
Kontakt zu <strong>Geister</strong>n aufzunehmen. Im Laufe der Jahrhunderte<br />
haben sich viele verschiedene Methoden entwickelt, wie das<br />
Gläserrücken zu praktizieren ist, e<strong>in</strong>ige dieser Methoden setzen<br />
aufwendige Rituale voraus die penibel e<strong>in</strong>zuhalten s<strong>in</strong>d. Andere<br />
wieder machen e<strong>in</strong>en sehr simplen E<strong>in</strong>druck, der eher an e<strong>in</strong><br />
Partyspiel er<strong>in</strong>nert.<br />
Wie muß ich mir das Gläserrücken vorstellen?<br />
Wie schon erwähnt gibt es zahlreiche Methoden, wir wollen versuchen<br />
e<strong>in</strong>ige der Bekanntesten aufzuzählen. Da gibt es e<strong>in</strong>mal die<br />
Variante bei der Zettel, mit den Buchstaben des Alphabets, auf<br />
e<strong>in</strong>em Tisch kreisförmig ausgebreitet werden. Das Glas wird mit der<br />
Öffnung auf den Tisch gestellt und die Teilnehmer der Sitzung,<br />
legen e<strong>in</strong>en F<strong>in</strong>ger auf den, jetzt nach oben stehenden Boden des<br />
Glases und fangen an e<strong>in</strong>en Geist anzurufen.<br />
Bei e<strong>in</strong>er anderen Methode bef<strong>in</strong>den sich die Buchstaben, aufgezeichnet<br />
auf e<strong>in</strong>em Brett, das im Allgeme<strong>in</strong>en als Hexenbrett oder<br />
Ouija Board bezeichnet wird. Auf diesem Brett oder Board, können<br />
Auch hier wird e<strong>in</strong> Glas mit der Öffnung auf das Brett gestellt und<br />
die Sitzungsteilnehmer legen e<strong>in</strong>en F<strong>in</strong>ger auf das Glas um die<br />
<strong>Geister</strong> zu beschwören. E<strong>in</strong>e weiterer Methode ist die Arbeit mit<br />
dem Ouija Board, hier wird allerd<strong>in</strong>gs recht selten e<strong>in</strong> Glas zum<br />
berufen verwendet, es wird viel häufiger e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Holzplatte<br />
verwendet. Sie hat e<strong>in</strong>e meist dreieckige Form und an e<strong>in</strong>er Spitze<br />
e<strong>in</strong> Loch, durch das man dann die Buchstaben und Zahlen auf dem<br />
Board erkennen kann. Diese Holzplatte nennen die Leute<br />
Planchette, diese Planchette ist im Spiritismus e<strong>in</strong>es der bekanntesten<br />
Hilfsmittel und wurde 1853 von e<strong>in</strong>em gleichnamigen französischem<br />
Spiritisten entwickelt.<br />
Auch hat sich die Wissenschaft, <strong>in</strong>tensiv mit diesem Thema ause<strong>in</strong>ander<br />
gesetzt, es wurden zahllose Versuche mit den verschiedensten<br />
Probanten durchgeführt, die eher zu e<strong>in</strong>em ernüchternden<br />
Ergebnis geführt haben. E<strong>in</strong>e der besten Erklärungen habe ich bei<br />
Wikipedia gefunden, es handelt sich hier um e<strong>in</strong> Onl<strong>in</strong>e Lexikon,<br />
dass und folgende Erklärung gibt.<br />
Zitat aus Wikipedia:<br />
OUIJA<br />
Dieses Phänomen ist psychologisch gut erforscht. Es ist e<strong>in</strong>e<br />
bekannte Tatsache, dass Emotionen Muskelkontraktionen auslösen.<br />
(So zittert man vor Angst, nach e<strong>in</strong>em Be<strong>in</strong>ahe-Unfall schlottern<br />
e<strong>in</strong>em die Knie). So werden etwa auch beim Lügendetektor neben<br />
anderen Parametern die Mikrokontraktionen der Gesichtsmuskeln<br />
bei bestimmten Fragen gemessen. Treten bei bestimmten Fragen<br />
außergewöhnliche Reaktionen auf, dann kann man die Antwort<br />
und die unbewusste Reaktion der Muskeln mite<strong>in</strong>ander vergleichen<br />
und auf mögliche Diskrepanzen zwischen beiden schließen. Dieser<br />
Zusammenhang zwischen emotionalem Erleben und<br />
Muskeltätigkeit besteht immer.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs äußert sich die Gefühlswelt des E<strong>in</strong>zelnen <strong>in</strong> der Regel<br />
nur mit kaum sichtbaren Muskelkontraktionen. Wenn man jetzt<br />
e<strong>in</strong>e Gruppe von Individuen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Situation br<strong>in</strong>gt, <strong>in</strong> der diese<br />
alle das gleiche erwarten, werden bei allen gleiche<br />
Muskelkontraktionen auftreten. Durch die Addition der kle<strong>in</strong>en<br />
Bewegungen wird dann e<strong>in</strong>e sichtbare Bewegung ausgelöst. In der<br />
"Versuchsanordnung" des Gläselns passiert genau dieses. In der<br />
E<strong>in</strong>schw<strong>in</strong>gungsphase wird die Gruppe psychisch gleichgeschaltet,<br />
sie wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Situation gebracht, <strong>in</strong> der möglichst viele der<br />
Teilnehmer das gleiche erwarten. Indikator hierfür ist die Frage:<br />
"Bist du da, großer Geist?" Erst wenn möglichst viele die<br />
Anwesenheit e<strong>in</strong>es Geistes erwarten, wird sich das Glas bewegen.<br />
Der Carpenter-Effekt<br />
Schon 1852 hat der britische Zoologe und Mediz<strong>in</strong>er W. B.<br />
Carpenter e<strong>in</strong>e Erklärung für parapsychologische Experimente wie<br />
das Gläserrücken geliefert, erklärt der Okkultismusbeauftragte für<br />
bayrische Schulen Wolfgang Hund. Carpenters Erkenntnis basiert<br />
auf der Tatsache, dass Emotionen unkontrollierbare<br />
Muskelkontraktionen nach sich ziehen. Alltägliche Beispiele hierfür<br />
s<strong>in</strong>d die Gänsehaut oder die schlotternden Knie <strong>in</strong><br />
Angstsituationen. Carpenter folgerte daraus, dass auch vorgestellte<br />
oder gewünschte Bewegungen durch Muskelkontraktionen<br />
unbewusst ausgeführt werden können. Auf das Gläserrücken angewandt<br />
bedeutet das: Die Teilnehmer der Seance hegen Wünschen<br />
und Ängste. Diese kommen unterbewußt <strong>in</strong> Muskelkontraktionen<br />
zum Ausdruck. Deshalb bewegt sich das Glas h<strong>in</strong> zur gewünschten<br />
Antwort der gläserrückenden Geme<strong>in</strong>schaft. Neuere<br />
Untersuchungen mit elektrophysiologischen Methoden bestätigen<br />
diese Gesetzmäßigkeit. Dieser Effekt des Unterbewußtse<strong>in</strong>s auf die<br />
Motorik nennt man nach se<strong>in</strong>em Entdecker "Carpenter-Effekt"<br />
oder auch "ideomotorisches Gesetz".<br />
So weit die wissenschaftlichen Aspekte was das Gläserrücken<br />
angeht. Natürlich sehen das die Menschen, die sich mit<br />
Spiritismus, Okkultismus, Magie oder Hexerei beschäftigen etwas<br />
anders. Für diese Menschen ist das Gläserrücken e<strong>in</strong>e<br />
Orakeltechnik e<strong>in</strong>e Hilfe mit <strong>Geister</strong>n, Wesenheiten, dem höheren<br />
Selbst, der Anima, der Urseele, e<strong>in</strong>em Schutzengel oder dem <strong>in</strong>dividuellen<br />
Thelema <strong>in</strong> Kontakt zu treten.<br />
Menschen wie Hexen, Magier, Spiritisten, Okkultisten leben <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er Welt, anders als diese Welt, die den Normalbürger umgibt.<br />
Ihnen s<strong>in</strong>d D<strong>in</strong>ge bewußt und ihr Glauben ist derart ausgeprägt,<br />
das sie durchaus <strong>in</strong> der Lage se<strong>in</strong> können, effektiv mit e<strong>in</strong>en Ouija<br />
Board zu arbeiten.<br />
Beschwörungen wie sie beim Gläserrücken angewandt werden,<br />
erfordern e<strong>in</strong>en gewissen Kenntnisstand, was spirituelle und magische<br />
Bereiche angeht. Wie schon oben im Text erwähnt, führen<br />
e<strong>in</strong>ige Menschen weit reichende Rituale aus um sich auf das<br />
Gläserrücken vorzubereiten. Das mag auch e<strong>in</strong>en guten Grund<br />
haben, denn schließlich dient das Gläserrücken nicht nur der<br />
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