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Bestimmung von Bäumen anhand ihrer Blätter Sammeln und ...

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<strong>Bestimmung</strong> <strong>von</strong> <strong>Bäumen</strong> <strong>anhand</strong> <strong>ihrer</strong> <strong>Blätter</strong><br />

Um Waldbäume, wichtige Obstbäume <strong>und</strong> in der Stadt angepflanzte Park- <strong>und</strong> Straßenbäume kennen<br />

zu lernen, reichen meistens die <strong>Blätter</strong> dieser Bäume aus.<br />

Zur <strong>Bestimmung</strong> dieser Pflanzen sind wir nicht auf die kurze Blütezeit angewiesen, zumal<br />

Baumblüten häufig sehr klein <strong>und</strong> unscheinbar sind.<br />

Eine Unterscheidung der <strong>Blätter</strong> ist oft nur durch genaue Betrachtung möglich; dadurch wird die<br />

eigene Beobachtungsfähigkeit geschult.<br />

<strong>Sammeln</strong> <strong>und</strong> Herbarisieren <strong>von</strong> <strong>Blätter</strong>n<br />

Pflanzen zu sammeln, zu pressen <strong>und</strong> in getrocknetem Zustand mit Begleitinformationen<br />

aufzubewahren, war früher für einen Biologen eine charakteristische Tätigkeit. Aus Gründen des<br />

Natur- <strong>und</strong> Artenschutzes ist es zu begrüßen, dass dieses Herbarisieren heute nicht mehr <strong>von</strong> vielen<br />

Menschen ausgeübt wird. Seltene Pflanzen wurden <strong>von</strong> solchen "Pflanzenjägern" in manchen<br />

Gebieten ausgerottet oder in <strong>ihrer</strong> Anzahl stark reduziert.<br />

Wer eine Blattsammlung <strong>von</strong> <strong>Bäumen</strong> anlegt, gerät nicht so schnell in Konflikt mit dem Naturschutz,<br />

da im Herbst die <strong>Blätter</strong> der meisten bei uns wachsenden Laubbäume sowieso abgeworfen werden.<br />

Die gesammelten <strong>Blätter</strong> müssen unbedingt trocken sein, da sie sonst verschimmeln.<br />

Die <strong>Blätter</strong> werden zum Pressen zwischen die Seiten einer bzw. mehrerer Zeitungen gelegt.<br />

Der so entstandene Stoß aus Laub- <strong>und</strong> Zeitungsblättern wird mit dicken Büchern, Brettern oder<br />

ähnlichem Material beschwert. Es ist ratsam, die Zeitungen nach einem Tag zu wechseln (bei<br />

herbstlichen Witterung sind die <strong>Blätter</strong> fast nie ganz trocken), evtl. sogar mehrmals.<br />

Von den folgenden Baumarten sollt ihr <strong>Blätter</strong> herbarisieren:<br />

Acer campestre, Feldahorn<br />

Acer platanoides, Spitzahorn<br />

Acer pseudoplatanus, Bergahorn<br />

Aesculus hippocastanum, Rosskastanie<br />

Alnus glutinosa, Schwarzerle<br />

Betula pendula, Weißbirke, Hängebirke<br />

Carpinus betulus, Weißbuche, Hainbuche<br />

Castanea sativa, Esskastanie, Edelkastanie<br />

Fagus sylvatica, Rotbuche<br />

Fraxinus excelsior, Gemeine Esche<br />

Juglans regia, Walnuss<br />

Malus domestica, Apfelbaum<br />

Platanus x hispanica, Ahornblättrige Platane<br />

Populus tremula, Zitterpappel, Espe<br />

Prunus avium, Süßkirsche, Vogelkirsche<br />

Prunus domestica, Zwetschgenbaum, Pflaumenbaum<br />

Pyrus communis, Birnbaum<br />

Quercus petraea, Traubeneiche<br />

Quercus robur, Stieleiche<br />

Quercus rubra, Roteiche<br />

Robinia pseudoacacia, Robinie<br />

Salix, Weide (eine beliebige Art)<br />

Sorbus aucuparia, Eberesche, Vogelbeere<br />

Tilia, Linde (eine beliebige Art)<br />

Ulme, Ulmus (eine beliebige Art)


Ordnet die <strong>Blätter</strong> in euer Herbar alphabetisch ein!<br />

Maßgebend ist der wissenschaftliche Gattungsname (d.h. der erste, großgeschriebene Name).<br />

Auf Begleitinformationen kann nicht verzichtet werden.<br />

Zu jedem Baum, <strong>von</strong> dem <strong>Blätter</strong> gesammelt werden, ist folgendes zu notieren:<br />

• Name; z.B. Baumhasel, Corylus colurna.<br />

Schreibe auf das Herbarblatt den deutschen Namen <strong>und</strong> den wissenschaftlichen Namen!<br />

Jede Lebewesenart besitzt einen wissenschaftlichen Namen. Dabei handelt es sich um einen<br />

Doppelnamen: Der zweite, klein geschriebene ist der Artname. Der erste, groß geschriebene<br />

ist der Gattungsname; er ist sehr eng miteinander verwandten Arten gemeinsam (ähnlich wie<br />

bei uns Menschen der Familienname Familienmitgliedern meistens gemeinsam ist).<br />

Im Beispiel ist Corylus der Gattungsname <strong>und</strong> colurna der Artname.<br />

Nah verwandt mit der Baumhasel ist die Gewöhnliche Haselnuss; sie besitzt den<br />

wissenschaftlichen Namen Corylus avellana.<br />

Corylus ist der gemeinsame Gattungsname, avellana ist der Artname der Gewöhnlichen<br />

Haselnuss.<br />

• F<strong>und</strong>ort; z.B. Kaiserslautern, in der Anlage westlich der Fruchthalle.<br />

Zur Beschreibung des F<strong>und</strong>orts nennst du zuerst den Namen der Stadt (evtl. mit Stadttteil) oder<br />

des Dorfes, wo der Baum steht, <strong>von</strong> dem das herbarisierte Blatt stammt. Die zweite Angabe<br />

soll über die Umgebung informieren, z.B: am Straßenrand, im Wald, im Park, im Garten, auf<br />

einer Wiese, am Seeufer, am Bachrand.<br />

• Datum; z.B. 15. 09. 2005.<br />

Gemeint ist der Tag, an dem das zu pressende Blatt vom Baum genommen wurde.<br />

• Stellung der <strong>Blätter</strong> am Zweig; z.B. wechselständig.<br />

Die Blattstellung richtig herauszufinden, ist manchmal nicht ganz einfach.<br />

Stehen sich zwei Laubblätter an einem Zweig direkt gegenüber, sind sie gegenständig.<br />

Stehen an einem Zweig die Laubblätter abwechselnd - mal links, mal rechts -, nennen wir sie<br />

wechselständig.<br />

Manchmal, z.B. bei den Eichen, stehen sie so dicht zusammen, dass du diese Unterscheidung<br />

schwer vornehmen kannst. Dann kannst entweder aufschreiben, dass die <strong>Blätter</strong> gebüschelt<br />

stehen, oder du informierst dich in einem Baumbestimmungsbuch.<br />

Übrigens: Die Knospen besitzen die gleiche Stellung wie die <strong>Blätter</strong>, d.h. auch wenn ein Baum<br />

schon alle seine <strong>Blätter</strong> abgeworfen hat, kannst du die Blattstellung <strong>anhand</strong> der Knospen<br />

erkennen.<br />

Es hat sich als günstig erwiesen, das Blattherbar zwischen den Sommerferien <strong>und</strong> den Herbstferien<br />

anzulegen. Bei eurer Biologielehrerin bzw. eurem Biologielehrer gebt ihr das fertige Herbar in der<br />

ersten Unterrichtswoche nach den Herbstferien ab.<br />

Für das Herbar benutzt ihren einen sauberen Ordner. In ihm heftet ihr ein Deckblatt, eine<br />

Inhaltsangabe, diese Herbaranleitung, eventuell ausgeteilte <strong>Bestimmung</strong>shilfen, angefertigte<br />

Rubbelbilder <strong>von</strong> <strong>Blätter</strong>n <strong>und</strong> die gepressten Laubblätter mit Beschriftung ab.<br />

Wenn es sinnvoll erscheint, bekommt ihr in bestimmten Zeitabständen Hinweise, wann die <strong>Blätter</strong><br />

einzelner Baumarten aus dieser Liste zu suchen sind.<br />

Selbstverständlich dürfen vorher entdeckte <strong>Blätter</strong> auch schon früher genommen <strong>und</strong> gepresst werden.<br />

Ebenso dürfen auch <strong>Blätter</strong> anderer Baumarten gesammelt werden.<br />

Viel Spaß beim Suchen <strong>und</strong> <strong>Sammeln</strong>!

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