Ratten Regelwerk - Rollenspiel-Almanach
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nicht gesehen hatte. Er machte sich klein, spannte seine Muskeln an und justierte mit kleinen<br />
Wackelbewegungen seines Hintern die geplante Flugbahn seines Sprungs.<br />
Dann, kurz bevor er springen wollte, hörte er ein: „Jetzt!“<br />
Etwas Schweres fiel von der Decke auf den Kater. Völlig verdutzt und überrascht hockte er dort<br />
und war nicht in der Lage schnell genug zu reagieren, um diesem Ding auszuweichen. Er<br />
wurde zu Boden gedrückt.<br />
Gleichzeitig begann die Welt um Einauge sich in hektischen Bewegungen zu<br />
verlieren. Während ihm klar wurde, dass er unter einem Netz lag, krochen<br />
von überall <strong>Ratten</strong> hervor, pelzige stinkende <strong>Ratten</strong>, die sich auf ihn<br />
stürzten und ihn mit ihren kleinen Krallen und scharfen Zähnen<br />
zu bearbeiten begannen. Der Kater drückte seinen Körper mit<br />
ganzer Kraft gegen das Netz, versuchte, sich von den <strong>Ratten</strong><br />
wegzubewegen, ihren Bissen zu entkommen, doch es waren zu viele.<br />
Soweit es ging, versuchte er sich mit seinen Krallen zur Wehr zu setzen,<br />
biss in die sich windende Masse aus Leibern, die sich über ihn ergossen.<br />
Er erwischte eine von ihnen und schüttelte sie, wie einen Hund. Einauge<br />
lag inzwischen auf der Seite, wie eine Katzenmutter, die ihre Jungen stillte,<br />
nur dass diese Kätzchen im Moment <strong>Ratten</strong> waren und sie es nicht auf seine<br />
Milch, sondern auf sein Blut abgesehen hatten. Er sammelte seine letzten Kräfte,<br />
schob die Beine unter seinen Körper und richtete sich unter brennenden Schmerzen<br />
auf. Sein ganzer Körper tat ihm weh, so sehr, wie er es noch nie getan hatte. Doch<br />
nun stand er und schaffte es sogar einen großen Teil der Mistviecher abzuschütteln.<br />
„Ich werde euch alle töten!“, mauzte er giftig und biss einer besonders feisten Ratte in<br />
den Nacken. Das Fleisch war zäh und mit Muskelmasse durchsetzt. Auf dem Rücken der<br />
Ratte verlief ein eigenartiger roter Kamm aus aufgerichteten Haaren. Viel schlimmer noch,<br />
das Tier roch nicht so, als hätte es Angst, und das, obwohl Einauge seine Zähne tief in seinen<br />
Nacken gebohrt hatte. Blut lief dem Kater über das Gesicht und in sein verbliebenes Auge – das<br />
andere hatte er im Kampf mit einem Fuchs eingebüßt. Das sind nur verdammte <strong>Ratten</strong>, ging es ihm<br />
durch den Kopf, als er plötzlich unter sich eine quiekende Stimme vernahm:<br />
„Willkommen in der <strong>Ratten</strong>burg, Katze!“<br />
Dann biss ihm etwas mit einer unglaublichen Wucht in die Hoden. Der Schmerz überwältigte ihn,<br />
durchfuhr ihn von der Schwanzspitze bis in die Schnurrhaare und seine Beine knickten ein.<br />
Einauge brach zusammen und die <strong>Ratten</strong> fielen über ihn her.<br />
„Das ist genug Fleisch für die ganze Scharfzahn-Rotte! Wir feiern heute ein Fest!“, war das letzte<br />
was er hörte.<br />
Dann löste sich Einauge in Dunkelheit auf.<br />
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