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Anzeigentarife 08:Kopie von Layout 1.qxd - Kärntner Bildungswerk

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<strong>Anzeigentarife</strong><br />

20<strong>08</strong><br />

Eigentümer und Herausgeber<br />

<strong>Kärntner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> BetriebsGmbH<br />

St. Veiter Ring 57H, 9020 Klagenfurt<br />

office@kbw.co.at<br />

Telefon: 0 46 3/54 0 52<br />

Fax: 0 46 3/54 6 63<br />

Anzeigenverwaltung<br />

Irmgard Dreier<br />

<strong>Kärntner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> BetriebsGmbH<br />

St. Veiter Ring 57H, 9020 Klagenfurt<br />

irmgard.dreier@gmail.com<br />

Telefon: 0 46 3/54 0 52<br />

Fax: 0 46 3/54 6 63<br />

Gültig ab 1. Juni 20<strong>08</strong>.


Foto: KK<br />

Daten und Fakten<br />

Verlagsdaten<br />

<strong>Kärntner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> BetriebsGmbH<br />

Institution der Erwachsenenbildung<br />

9020 Klagenfurt St. Veiter Ring 57H<br />

Erscheinungsort<br />

Klagenfurt<br />

Erscheinungsweise<br />

Vierteljährlich<br />

Auflage<br />

3000 Stück<br />

Verbreitung<br />

Liegt bei allen Vereinen (620 mit mehr als 30.000<br />

Mitgliedern) auf, bei weiteren Abonennten wie<br />

Einzelmitgliedern des <strong>Kärntner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s und in<br />

öffentlichen Ämtern.<br />

Das <strong>Kärntner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>...<br />

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35<br />

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38<br />

48<br />

Die Bedeutung des<br />

Spiels für den<br />

Menschen<br />

Rainer Buland<br />

Leitartikel<br />

Inhaltsverzeichnis und Leitartikel<br />

<strong>von</strong> Klaus Fillafer<br />

Obmann des <strong>Kärntner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s<br />

Die Glücksspielsucht Homo ludens, der spielende Mensch, steht im Mittelpunkt der zweiten Ausgabe des<br />

Margit Harrich<br />

Kulturspiegels mit verschiedenen Betrachtungen unter dem Blickwinkel der allgemeinen<br />

Erwachsenenbildung wie auch der Tätigkeiten unserer vielen Mitgliedsgruppen.<br />

Fußball zwischen<br />

Himmel und Hölle<br />

Wie aus den Beiträgen ersichtlich, ist das Spiel ein unverzichtbares Mittel wie auch eine<br />

Leopold Neuhold<br />

pädagogische Methode Fähigkeiten und Begabungen zu entwickeln und zu fördern.<br />

Spielen gewinnt eine besondere Qualität, wenn kreative und gestalterische Aspekte überwiegen,<br />

wie auch Entwicklungen der teilnehmenden Persönlichkeiten und ihrer gesell-<br />

Spielend lernen -<br />

lernend spielen<br />

schaftlichen Beziehungen zueinander stattfinden. Jedem Kind ist die Neugier und Lust<br />

Birgit Fillafer<br />

zum Spiel angeboren. Sie wird entwicklungspsychologisch als die Haupttriebkraft der<br />

frühkindlichen Selbstfindung und späteren Sozialisation des Menschen angesehen.<br />

Das spielende Tier Danach reflektiert, erforscht und erkennt der Mensch die Welt zuerst im Kinderspiel.<br />

Marina Zuzzi-Krebitz<br />

Durch Bewegungsspiele werden Motorik, Schnelligkeit, Ausdauer oder Gewandtheit trainiert<br />

und wird somit zu einem Instrument der Ertüchtigung. Durch Ruhespiele wie es<br />

„Spielleut, spielt’s auf viele Gesellschaftsspiele, Karten- oder Brettspiele sind, werden Beobachtung und die<br />

den lustigen Roaftanz!” Aufmerksamkeit geschult und dadurch die Sinnesorgane und der Geist. Durch<br />

Klaus Fillafer<br />

Wettkampfspiele kann man sich mit den Fähigkeiten anderer messen und sich gemäß<br />

seiner Fertigkeiten gesellschaftlich einordnen. Wohl mag die Funktion des Spiels aus<br />

Drei Fragen an...<br />

pädagogischer Sicht bei Kindern und Erwachsenen unterschiedlich sein. Während bei<br />

Barbara Ladstätter<br />

Kindern eher der Lerneffekt im Vordergrund steht, ist der Zeitvertreib bei Erwachsenen<br />

EXTRA: Sehenswerte<br />

Museen in Kärnten<br />

Regionalkultur und<br />

Europa<br />

Brauchleben, Tracht...<br />

Musisches Erleben<br />

G’sund bleiben<br />

Kinderseite<br />

Gelesen, gesungen...<br />

Aus dem Vereinsleben<br />

Persönliches<br />

Inhalt<br />

Der spielende Mensch<br />

vermutlich ausgeprägter. Andererseits sind Kinder auch eher zum Spielen zu animieren,<br />

während sich Erwachsene häufig zurückhalten, Spiele ablehnen oder ihnen lediglich<br />

zuschauen.<br />

Spielerische Tätigkeiten sind ihrem Wesen nach nicht der Arbeit, sondern der Freizeit<br />

zugeordnet und dienen in der Regel dem lustbetonten Zeitvertreib des Spielers oder<br />

einer Spielgesellschaft. Meist hat das Spiel(en) zwanglosen Charakter, doch kann der so<br />

genannte Spieltrieb des Menschen in eine Sucht ausarten. Dabei ist <strong>von</strong> einem Trieb,<br />

also einem anlagebedingten Zwang auszugehen, welcher z.B. bei einem ungehemmten<br />

Glückspiel durchaus existentiell und bedrohlich werden kann. Daher ist es auch wesentlich<br />

das Spiel zu kultivieren und in entsprechendem Maße anzuwenden. Wettkämpfe und<br />

Glücksspiele gab es schon immer, und die Lust darauf zu setzen wohl auch. Daher vermuten<br />

Sprachforscher, dass der Begriff „Wettkampf“ daraus entstand, dass <strong>von</strong> den an<br />

einem Kampf Unbeteiligten, über die am Kampf Beteiligten, Wetten über den Ausgang<br />

des Kampfes abgeschlossen wurden. Diese Wettfreude setzt sich auch heute beim<br />

Kartenspiel, beim Toto, beim Roulette oder beim Pferderennen fort. Dass in den letzten<br />

Jahren dem Spiel eine eigene „Spielmesse“ gewidmet wurde und man sich in einer<br />

Ludothek im Sinne einer geordneten benutzbaren Sammlung <strong>von</strong> Spielen bedienen kann,<br />

zeigen wohl das besondere Bedürfnis und die Leidenschaft am Spiel als Teil menschlichen<br />

Verhaltens.<br />

Ihr Klaus Fillafer<br />

KulturSpiegel 3<br />

...ist eine überparteilich, konfessionell nicht gebundene, als<br />

Verein konstituierte gemeinnützige Einrichtung der<br />

allgemeinen Erwachsenenbildung.<br />

…gehört dem Ring Österreichischer <strong>Bildungswerk</strong>e,<br />

der Arbeitsgemeinschaft Erwachsenenbildung und der<br />

Arbeitsgemeinschaft Volkskultur Kärnten an.<br />

…ist ein in allen 132 Gemeinden Kärntens vertretener<br />

Landesverband der Stadt-, Markt-, Dorf- und<br />

Kulturgemeinschaften, der sich im Besonderen an<br />

die Bevölkerung im ländlichen Raum richtet.<br />

…hat ca. 620 Mitgliedsvereine – in erster Linie Dorf-,<br />

Kultur- undSinggemeinschaften, Brauchtums-,Trachten-,<br />

Tanz- und Laienspielgruppen, Literaturkreise sowie<br />

Museen – mit mehr als 30.000 (indirekten) Mitgliedern.<br />

…ist durch seine vorwiegend ehrenamtlichen<br />

MitarbeiterInnen in ganz Kärnten vor Ort vertreten.<br />

Der spielende Mensch<br />

Der spielende Mensch<br />

„Spielleut, spielt's auf den lustigen Roaftanz!“<br />

Der Homo ludens in der Volkskultur<br />

Wenn man sich die Motive und Grundelemente des menschlichen Spielens bewusst macht, erkennt<br />

man erst das breite Feld spielerischen Ausdrucks, was sich auch in vielen volkskulturellen Inhalten<br />

äußert. Das Spiel, das vom althochdeutschen „spil“ das für „Tanzbewegung“ steht, abgeleitet wird,<br />

ist eine Tätigkeit, die ohne bewussten Zweck zum Vergnügen, zur Entspannung, allein aus Freude<br />

an ihrer Ausübung ausgeführt wird. Es ist eine Beschäftigung, die um der in ihr selbst liegenden<br />

Zerstreuung, Erheiterung oder Anregung willen und oft in Gemeinschaft mit anderen vorgenommen<br />

wird.<br />

Einem Spiel liegen oft ganz bestimmte Kinderspiels, seien es Reimspiele (A- Be- wird. Auch das gegenseitige Eierpecken zu<br />

Handlungsabläufe zugrunde, aus denen, Bu und draus bist Du…), Zählspiele Ostern genauso wie der Sprung über das<br />

besonders in Gemeinschaft, dann Regeln (1234567, wo ist meine Frau geblieben.), Osterfeuer oder das Klettern auf dem<br />

hervorgehen können. Die konkreten Beobachtungsspiele (Ich seh etwas, was Maibaum sind Spiele, bei welchen sich die<br />

Handlungsabläufe können sich sowohl aus du nicht siehst…), Bewegungsspiele Jugend messen kann und sich somit in eine<br />

der Art des Spiels selbst, den Spielregeln (Fingerspiele, Ringel, Ringel Reia, Gemeinschaft einordnet.<br />

(Völkerball, Mensch ärgere dich nicht) oder Kastelhupfen) Geschicklichkeitsspiele<br />

aber aus der Tatsache ergeben, dass unterschiedliche<br />

Individuen miteinander inter-<br />

Diabolo oder Balancieren), es gibt kindliche<br />

(Schlatzkugeln, Zehnerlwerfen, JoJo, Spiele für Erwachsene<br />

agieren wollen (Bau einer Sandburg, Kartenspiele, wie auch moderne Kommen wir zu den Spielen der<br />

Quelle: Freie Enzyklopädie Wikipedia) Computerspiele, Game-Boy, Konsolenspiele<br />

der Gegenwart und vieles mehr. ersten Blick als solche erkannt werden.<br />

Erwachsenen, die nicht unbedingt auf den<br />

Spiel als Teil<br />

Allein das Kreuzworträtsel gehört zu den<br />

unserer Sozialisation<br />

Gewinnen und<br />

Rate- und Wortspielen, bei dem man sein<br />

Verlieren üben<br />

Wissen messen und erweitern kann. Viele<br />

Das Spiel kann Freude und Lust am kreativen<br />

Umgang, Spannung oder Fast alle Kinderspiele haben auch den Jugend mitgebracht und bei Parties und<br />

Wortspiele werden aus der Kindheit und<br />

Entspannung, Entrückung, Abwesenheit Charakter eines Wettbewerbs, in welchen geselligen Feiern gerne angewendet, wie<br />

und Trance, oder gelegentlich auch Ärger, sich die Kinder gegenseitig messen und z.B. das Aneinanderreihen <strong>von</strong> Wörtern zu<br />

Frustration oder Enttäuschung auslösen dadurch einordnen können. Auch der langen Ketten oder die Anwendung <strong>von</strong><br />

und ist somit auch ein Teil unserer Umgang mit Verlust und Verlieren will Trinkspielen wie z.B. der „Ripl Tipl“, wobei<br />

Sozialisation und persönlichen Entwicklung.<br />

Ein Großteil der kognitiven Zurückhaltung oder Bescheidenheit des Alkoholeinfluss steigert, was wiederum zu<br />

gelernt sein, genauso wie Mäßigkeit, sich die Fehlerquote unter zunehmendem<br />

Entwicklung und der Entwicklung <strong>von</strong> Gewinners, vor allem auch Mitgefühl mit einer alkoholischen Strafe führt. Ein weit<br />

motorischen Fähigkeiten findet durch dem Verlierer. Dies sind Tugenden, die auch verbreitetes Ratespiel ist Activity, bei dem<br />

Spielen statt, beim Menschen ebenso wie im Spiel erworben werden, sind heutzutage man ausgewählte Wörter u.a. pantomimisch<br />

darstellt, die dann <strong>von</strong> den<br />

bei zahlreichen Tierarten. Somit wird Spiel leider nicht mehr allzu oft anzutreffen. Auch<br />

auch zum Synonym für Freizeit im das spielerische Basteln und Werken mit Mitspielern erraten werden müssen.<br />

Gegensatz zur Arbeit und wird in der verschiedenen Materialien, das gestalterische<br />

Bauen mit Bauklötzen oder Lego Instrument<br />

Bevölkerung auch klar unterschieden.<br />

Allein das allgemein verwendete gehören zur wichtigen und kreativen „spielen” und tanzen<br />

Sprichwort „zuerst die Arbeit, dann das Entwicklung der Gestaltungsfreude oder<br />

Spiel (Vergnügen)“ wird als Mittel der der Formwahrnehmung. Oft wird <strong>von</strong><br />

Erziehung angewandt, was bedeutet, Kindern, während des Wartens auf das<br />

zuerst der Ernst der Arbeit, anschließend, Essen im Wirtshaus, mit Bieruntersetzern<br />

gleichsam als Belohnung, das Spiel als ein Kartenhaus gebaut, welches oftmalig<br />

Ausdruck der Freizeit und der Muße. zusammenfällt. Der Reiz dieses Spiels liegt<br />

Beginnen wir in der frühen Kindheit, in welcher<br />

spielerisch und daher oft unbewusst dung der Schwerkraft durch geschickten<br />

im Erreichen der Spitze und der Überwin-<br />

Fertigkeiten und Fähigkeiten im und durch pyramidenartigen Aufbau des Kartenhauses,<br />

wobei Spannung durch Entfernen<br />

Spiel erworben werden. Hier gibt es viele<br />

Möglichkeiten des überlieferten kreativen einzelner tragender Karten noch gesteigert<br />

Foto: KK<br />

F t R l d B lli<br />

Warum man gerade das Musizieren auf Das darstellende Spiel<br />

einem Instrument als Spiel bezeichnet,<br />

kann möglicherweise auf das Spiel der Kommen wir nun zu einer ganz anderen<br />

Gattung des Spieles, nämlich zum darstellenden<br />

Spiel, welches ebenso zwei<br />

Teilnehmer benötigt, nämlich den Schauspieler<br />

und das Publikum. Gerade in der<br />

brauchtümlichen Überlieferung können wir<br />

hier großartige Beispiele aufzählen, welche<br />

Spiele oftmals einen lehrenden oder zumindest<br />

erzählenden Charakter besitzen.<br />

Durch große Volksschauspiele wie z.B. die<br />

Passion in Tresdorf, das Christi Leiden<br />

Spiel im Glantal oder in Reichenfels, das<br />

Hirtenspiel in Gmünd, das Weihnachtsspiel<br />

und Nikolospiel in Laßnitz reichen teilweise<br />

weit in die vorigen Jahrhunderte zurück.<br />

Bei diesen Aufführungen konnte man dem<br />

unbelesenen Volke religiöse Inhalte und<br />

Erzählungen näher bringen. Gerade das<br />

Laienspiel wurde <strong>von</strong> der<br />

Erwachsenenbildung immer sehr gefördert,<br />

da es viele, die Persönlichkeit entwickelnde<br />

Faktoren beinhaltet.<br />

Volksspiele<br />

und Brauchspiele<br />

Finger zurückgeführt werden, welche fast<br />

immer, oft sehr virtuos, beteiligt sind. Somit Der Bogen <strong>von</strong> den beliebten Volksspielen<br />

ist unter dem Instrumentenspiel das zu den großen „Brauchspielen“ ist nicht<br />

„Tanzen“ oder die „Bewegung der Finger“<br />

gemeint und kommt damit der oben<br />

genannten Definition sehr nahe. Auch beim<br />

Tanzen selbst gibt es nicht nur ein das<br />

Körpergewicht tragende Standbein, sondern<br />

auch ein Spielbein, welches unbelastet<br />

verschiedene Bewegungen ausführen<br />

kann. Es gibt auch verschiedene Tanzspiele<br />

wie z.B. den Sesseltanz, Eiertanz oder den<br />

Besentanz, bei welchem Spiel der langsamste<br />

oder ungeschickteste Tänzer entweder<br />

ausscheidet oder den nächsten<br />

Tanzdurchgang anführt. Da die Geschlechter<br />

sich beim Tanzen mitunter sehr<br />

nahe kommen, möchte ich auch den Flirt<br />

als erotisches Spiel bezeichnen. Das Spiel<br />

der Geschlechter ist ein wesentliches<br />

Element des Tanzens, nicht umsonst wurde<br />

der Tanz <strong>von</strong> der Kirche über Jahrhunderte<br />

mit Verboten belegt.<br />

Maskeragruppe Steinfeld<br />

mehr weit. Dabei tritt der Spielcharakter<br />

zugunsten der Brauchhandlung zurück,<br />

Übersinnlichkeit und die Verbindung mit<br />

mystischen Kulthandlungen lassen eine<br />

sehr frühe Entstehung vermuten. Zu erwähnen<br />

ist hier z.B. das Bärentreiben aus<br />

Steuerberg, eine Darstellung, bei welcher<br />

ein Bär zum Austreiben des Winters getötet<br />

und als Symbol des kommenden Frühlings<br />

wiedererweckt wird. Der Hüttenberger<br />

Reiftanz, schließt an die großen Prozessionen<br />

der verschiedenen Handwerkszünfte<br />

an. Das Rasieren und Zahnziehen des<br />

Schwoaftragers durch Hans Obermoar, wie<br />

auch das anschließenden Pritschen lässt<br />

den Spielcharakter, obwohl <strong>von</strong> hohem<br />

Sinngehalt, wieder zum Vorschein kommen.<br />

Ganz wesentliche brauchtümliche<br />

Spielformen in Kärnten sind das Kranzlreiten<br />

in Weitensfeld und das Gailtaler Kufenstechen,<br />

dabei mischt sich Geschicklichkeit<br />

mit sportlichen Wettbewerb zu einem<br />

Volksfest. Es handelt sich bei diesen<br />

Brauchveranstaltungen um ehemalige<br />

Waffen- oder Ritterspiele die weit in das 17.<br />

und 18. Jh. datieren. Die Beliebt-heit, wie<br />

auch hohe Zahl der Zuseher beweisen die<br />

Attraktivität dieser brauchtümlichen<br />

Wettbewerbe.<br />

Fortsetzung auf Seite 16<br />

14<br />

KulturSpiegel<br />

KulturSpiegel 15


Foto: Roland Bellina<br />

„Für die schönen Seiten des Lebens…“ –<br />

Workshop-Serie zu Stil, Geschmack, Design und Handwerk<br />

März-Juni 20<strong>08</strong><br />

Nähere Informationen finden Sie unter http://www.bildungswerk-ktn.at oder erhalten Sie<br />

bei Frau Britta Müller (Telefon: 0463/54052-14, E-Mail: britta.mueller@kbw.co.at).<br />

Dill, Zitronengras und Rosenblüten - einfach sinnlich kochen<br />

3. Juni 20<strong>08</strong>, 16-21 Uhr, Gasthof Gartenrast, Radenthein<br />

Rühren, Schmieren, Riechen, Spüren - Herstellen <strong>von</strong> Naturcremen<br />

5. Juni 20<strong>08</strong>, 16-19 Uhr, Cafe Archer, Grafenstein<br />

Silber, Gold und Hosenknöpfe - Schmuckhandwerk und Schmuckdesign mit Anna K.<br />

6. Juni 20<strong>08</strong>, 16-19 Uhr, Schloss Damtschach<br />

Drunter & Drüber: Das Spiel mit den Farben - Acrylmalerei für Fortgeschrittene<br />

6. Juni 20<strong>08</strong>, 16-19 Uhr, Schloss Damtschach<br />

Bacchus und Dionysos – zum Wohl! Grundlagen der Weinkultur und Weinverkostung<br />

14. Juni 20<strong>08</strong>, 16-19 Uhr, Restaurant Bachler in Althofen<br />

Kurse, Vorträge und<br />

Weiterbildungen<br />

Mit Kinesiologie zur Basis der Gesundheit<br />

26. Juni 20<strong>08</strong>, 19 Uhr<br />

Jaklbauer, Feistritz/Drau<br />

Vortrag <strong>von</strong> Sylvia Hattenberger<br />

Veranstalter:<br />

Freunde Naturgemäßer Lebensweise<br />

57. <strong>Kärntner</strong> Singwoche am Turnersee<br />

12.-19. Juli 20<strong>08</strong><br />

Veranstalter:<br />

Verein der Freunde des Turnersees<br />

junge ! tanz tage<br />

für Personen bis 30 Jahre<br />

23.-27. Juli 20<strong>08</strong><br />

Musikzentrum Knappenberg<br />

Veranstalter: ARGE Volkstanz Kärnten,<br />

www.tanz-kaernten.at<br />

Anmeldungen bei Herrn Stefan Benedik-<br />

Karner (Telefon: 0699/11350138,<br />

E-Mail: stefan@benedik.com)<br />

Gibt es optimale Ernährung? –<br />

„Dem einen Freud – dem anderen Leid“<br />

31. Juli 20<strong>08</strong>, 19 Uhr<br />

Jaklbauer, Feistritz/Drau<br />

Vortrag <strong>von</strong> Dr. Olivier Rainer<br />

Veranstalter:<br />

Freunde Naturgemäßer Lebensweise<br />

20. Woche der ARGE Volkstanz Kärnten –<br />

Turnersee 20<strong>08</strong><br />

9.-16. August 20<strong>08</strong><br />

Veranstalter: ARGE Volkstanz Kärnten,<br />

www.tanz-kaernten.at<br />

Foto: Werner Campidell GesmbH<br />

25. <strong>Kärntner</strong> Musizierwoche<br />

24.-30. August 20<strong>08</strong><br />

Landwirtschaftliche Fachschule<br />

Goldbrunnhof<br />

Veranstalter: Land Kärnten – Abteilung für<br />

Volkskultur, www.tanz-kaernten.at<br />

Anmeldungen bei Herrn Erdi Hude<br />

(Telefon: 0699/1717<strong>08</strong>15,<br />

E-Mail: erdi@gmx.at)<br />

Wildfrüchte und Kräuter in der<br />

Likörherstellung mit anschließender<br />

Verkostung<br />

28. August 20<strong>08</strong>, 19 Uhr<br />

Jaklbauer, Feistritz/Drau<br />

Vortrag <strong>von</strong> Gottfried Waggermayer<br />

Veranstalter:<br />

Freunde Naturgemäßer Lebensweise<br />

Modul „Sprache“<br />

26.-28. September 20<strong>08</strong><br />

Schloss Ferlach<br />

http://www.chorakademie.at<br />

Ansprechperson: Frau Karin Grollitsch<br />

(Telefon: 0463/54052-21,<br />

E-Mail: karin.grollitsch@kbw.co.at).<br />

„3. Alpe-Adria-Folk-Festival“<br />

mit Konzerten und Workshops<br />

20.-22. Juni 20<strong>08</strong><br />

Volksmusikakademie Lesachtal, Liesing<br />

Festabend „Hearsche wias kling“<br />

6. September 20<strong>08</strong><br />

http://www.volksmusikakademie.at<br />

Informationen unter 0463/54052 oder per<br />

E-Mail: office@kbw.co.at<br />

Verlagspostamt 9020 P. b. b.<br />

Zulassungsnummer 02Z030327M<br />

Als Preis stellt das <strong>Kärntner</strong><br />

<strong>Bildungswerk</strong> ein gratis<br />

Kulturspiegel-Abo für ein Jahr<br />

zur Verfügung!<br />

Die richtige Antwort senden Sie<br />

bitte an das<br />

<strong>Kärntner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

Kennwort “Rätselhaft”<br />

St. Veiter Ring 57 H<br />

9020 Klagenfurt<br />

Unter allen richtigen Einsendungen<br />

wird eine Gewinnerin/ein Gewinner<br />

gezogen, die/der schriftlich benachrichtigt<br />

wird. Der Rechtsweg<br />

ist ausgeschlossen. Es kann kein<br />

Schriftverkehr über Einsendungen<br />

geführt werden, wir bitten um<br />

Verständnis.<br />

Foto: Norbert Cech<br />

Formate und Preise<br />

1/1 Seite 187 x 250 mm oder 210 x 297 abfallend 1000,–<br />

1/2 Seite hoch/quer 93 x 250 mm/187 x 125 mm 550,–<br />

1/3 Seite hoch/quer 59 x 250 mm/187 x 83 mm 380,–<br />

1/4 Seite hoch/quer 47 x 250mm/187 x 63mm/90 x 130mm 290,–<br />

1/8 Seite hoch/quer 47 x 125 mm/93 x 30 mm 170,–<br />

Weitere Größen und Sondergrößen auf Anfrage möglich!<br />

Termine & Veranstaltungen<br />

Rätselhaft...<br />

Wo befindet sich<br />

der abgebildete<br />

Bildstock?<br />

Waßt es?<br />

Was bedeutet der<br />

Mundart-Begriff<br />

„Zign-glekhle“?<br />

Platzierungszuschlag für Umschlagseiten 15 %<br />

Frequenzrabatt (innerhalb eines Jahres)<br />

4 Schaltungen –10 %<br />

Es gelten die Allgemeinen Bedingungen für das Anzeigengeschäft, herausgegeben vom „Österreichischen Fach- und<br />

Zeitschriftenverband“, verlautbart im Amtsblatt der „Wiener Zeitung“vom 26. Jänner 1980.<br />

Erfüllungsort und ausschließlicher Gerichtsstand ist Klagenfurt.<br />

Alle Preise in Euro zuzüglich 5 % Werbeabgabe.<br />

Zahlungsbedingungen: 10 Tage nach Rechnungserhalt (mit Belegexemplar) ohne Abzug.


Technische Daten<br />

Format<br />

210 x 297 mm<br />

Aus dem Vereinsleben<br />

Satzspiegel<br />

187 x 250 mm<br />

Druck<br />

Bogenoffsetdruck<br />

Druckunterlagen an:<br />

Mag. a Christine Pleschberger<br />

<strong>Kärntner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> Betriebs GmbH<br />

Email: christine.pleschberger@kbw.co.at<br />

Telefon: 0 46 3/54 0 52 DW 13<br />

Die Inserate sollten im CMYK-Modus als PDF-,<br />

JPEG- oder Tiff-Datei angeliefert werden.<br />

Auflösung der Daten mindestens 300 dpi!<br />

Kommentar<br />

„Glücksvereine”<br />

Die ehrenamtliche Arbeit in Vereinen<br />

motiviert Menschen, macht sie<br />

beruflich erfolgreicher, optimistischer,<br />

gesunder und glücklicher!<br />

Das klingt nach einem zu einfachen<br />

Rezept, um wirklich wahr sein zu<br />

können. Eine Sendung im Sender Ö1<br />

des ORF (16. April, „Salzburger<br />

Nachtstudio“) widmete sich dieser<br />

Frage und brachte erstaunliche<br />

Belege aus verschiedenen<br />

Wissenschaften, die diese Behauptung<br />

eindrucksvoll belegen und<br />

sogar weiterspinnen lassen:<br />

Neurobiologische Untersuchungen<br />

z.B. zeigen, dass die Ausschüttung<br />

<strong>von</strong> Glückshormonen im Körper im<br />

besonders hohen Maße durch soziale<br />

Kontakte verursacht wird und<br />

zwar mehr noch, als etwa durch<br />

gewonnene Wettbewerbssituationen.<br />

Dies wirkt sich in vielerlei Hinsicht<br />

positiv aus, während dessen soziale<br />

Ausgrenzung Stresssymptome verursacht,<br />

mit vielen möglichen negativen<br />

Konsequenzen. Das ehrenamtliche<br />

Engagement und besonders die<br />

Mitarbeit in Vereinen gelten dabei als<br />

idealer Maßstab dafür, wie gut ausgebaut<br />

die sozialen Kontakte, das<br />

„Sozialkapital“, eines Menschen<br />

sind. Und das Sozialkapital kann<br />

über den einzelnen Menschen hinaus<br />

als Faktor für die<br />

Leistungsfähigkeit einer Gesellschaft<br />

herangezogen werden, es gilt<br />

als Kitt der Gesellschaft. So lassen<br />

sich durchaus Zusammenhänge herstellen,<br />

zwischen dem Grad an<br />

ehrenamtlichem Engagement und<br />

der Leistungsfähigkeit einer Region.<br />

Leider ist das Sozialkapital in Österreich<br />

im Absinken. Es braucht ein<br />

Umdenken in vielen Bereichen und<br />

aktive Unterstützung, um diese<br />

Entwicklung aufzuhalten.<br />

Ihr Michael Aichholzer<br />

38<br />

KulturSpiegel<br />

Foto: Lendorfer Schuhplattler<br />

Die „neuen alten“<br />

Lendorfer Schuhplattler<br />

Der Wehrmutstropfen des Vereinsjahres<br />

2007 war die Abspaltung der Volkstanzgruppe,<br />

die mit November 2007 ihre eigenen<br />

Wege einschlug. So mussten die<br />

Schuhplattler einen neuen Vorstand wählen.<br />

Die Schuhplattler<br />

haben gewählt<br />

Obmann blieb Gottfried Hohenberger, zur<br />

Seite steht ihm Walter Steinwender.<br />

Weiters wurden folgende Personen zu<br />

Funktionären: Josef Baumgartner (Kassier),<br />

Rudolf Krainer (Kassier-Stv.), Andreas<br />

Bacher (Schriftführer) und Christian<br />

Grutschnig (Schriftführer-Stv.).<br />

Mit neuem Elan startet die „neue alte“<br />

Gruppe: im Juli werden die Schuhplattler<br />

neben 51 Vereinen aus 20 Ländern an den<br />

Prager Folkloretagen teilnehmen.<br />

Stolz kann die Gruppe auf die 23 Auftritte<br />

und 22 weiteren Aktivitäten des vergangenen<br />

Jahres sein. Darunter das Volksfest in<br />

Hörste (D), Auftritte beim Schnitterfest in<br />

Eberstein, beim Dorffest in Lind, bei der<br />

Sonnwendfeier in Spittal und am<br />

Hühnersberg beim Kolmwirt, wo die<br />

Schuhplattler unterstützt durch die Kinder<br />

der Kindertanzgruppe mit 16 Paaren einen<br />

Fackeltanz aufführten.<br />

KURZ NOTIERT:<br />

Die Frau im Mittelpunkt<br />

Das Ensemble „Lebendige Hausmusik“ lud mit dem Titel „Komponistinnen vom<br />

Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert“ am 14. März in den Freskensaal des Stiftes<br />

Viktring ein. Dieses Konzert sollte als Beitrag zum 100-jährigen Jubiläum des<br />

„Internationalen Tages der Frau am 8. März 20<strong>08</strong>“ gelten. Das Programm begann<br />

dementsprechend mit Hildegard <strong>von</strong> Bingen und endete mit der <strong>Kärntner</strong>in Ottilie<br />

<strong>von</strong> Herbert. Der Eintritt zum Konzert war frei. Spenden flossen dem Kinderhospiz<br />

„Sterntalerhof“ zu.<br />

Es können alle gängigen Datenträger verwendet werden<br />

(CD-Rom, DVD, Disketten).<br />

Die Erstellung <strong>von</strong> Inseraten ist auf Anfrage möglich,<br />

die Kosten hierfür sind in den <strong>Anzeigentarife</strong>n nicht<br />

enthalten.<br />

Der spielende Mensch<br />

Der spielende Mensch<br />

Fußball zwischen Himmel und u Hölle -<br />

Die Ausrichtung auf Wettbewerb, auf<br />

Konkurrenz ist eine prägende für den<br />

Spiel muss Spiel bleiben<br />

Menschen. In der Auseinandersetzung mit<br />

sondern mehrmals und er die so genannte<br />

zwingende Torchance in diesem<br />

Spielrausch nicht realisierte, weil er doch<br />

anderen liegt ein Moment der Leistungssteigerung.<br />

Im Messen der Kräfte liegt eine<br />

nur spielen wollte.<br />

Mit „Unsinn“ wird darauf hingewiesen, „Es ist natürlich Unsinn zu glauben, dass es beim Fußball um<br />

dass es natürlich unpassend ist, Fußball in Leben und Tod ginge. Fußball ist viel ernster.“ Dieser Ausspruch,<br />

Möglichkeit der Entfaltung der Fähigkeiten Nicht nur für Spieler, auch<br />

den z.B. kriegerischen Kontext des<br />

des Menschen. Es stellt sich dabei nur die bei Zuschauern gibt es<br />

der in mehreren Versionen existiert und verschiedenen<br />

Kampfes um Leben und Tod, in einen<br />

Frage, ob diese Entfaltung gegen andere diese Momente des Übersteigens,<br />

in denen man an<br />

Personen, so auch Jock Stein, dem ehemaligen schottischen<br />

Zusammenhang des Kampfes um die<br />

vorgenommen wird oder mit den anderen.<br />

Existenz zu stellen. Mit „Fußball ist viel ernster“<br />

wird in anderer Richtung angezeigt, in der Fußball steht.<br />

Konkurrenz eingebunden wird in das rührt.<br />

Nationaltrainer, zugeschrieben wird, weist auf die Spannung hin,<br />

Das ist nun der „Trick“ des Spiels, dass die eine andere Wirklichkeit<br />

dass es im Spiel um eine Erhebung in die<br />

Streben nach dem Gemeinsamen, der<br />

Ebene der Ewigkeit, die das Alltagsleben ten leider nur zu oft zu Tage. Wenn wir nur gegeben ist, ich also die größte<br />

Freude am Spiel, die durch ein Eine solche beschreibt Salman Rushdie in<br />

überschreitet, geht.<br />

das weite Feld des Hooliganismus mit den Leistungssteigerung erreichen kann, wenn<br />

Zurücktreten hinter die existentielle Bedrohung<br />

gesteigert wird.<br />

war ich im Wembley-Stadion, um das<br />

einem Interview folgendermaßen: „Gestern<br />

menschenverachtenden Aktionen betrachten,<br />

so sehen wir, dass der Kampf wieder<br />

Pokalspiel zu sehen. Mein Team Tottenham<br />

ich den<br />

Kontext des Krieges<br />

zum Teil an die Existenz geht. Die Zähmung<br />

Sport und Religion<br />

Hotspurs hat gewonnen, ich hatte einen<br />

Zum ersten Punkt: Einer der Kontexte, in der Konkurrenz über Regeln wird dann<br />

sehr schönen Nachmittag. Da ist dieser<br />

denen Sport sich entwickelt hat, ist der zurückgenommen. Was auf dem Fußballfeld<br />

in den Regeln für Spieler<br />

„Fußball ist viel ernster“ weist dar-<br />

mit 80.000 Fans entstehen kann. Da kommt<br />

Zum zweiten Punkt: Die Behauptung Moment, der nur in einem riesigen Stadion<br />

Kontext des Krieges. Sport diente in der<br />

Körperertüchtigung der Vorbereitung des verhindert wird, findet bei den Zuschauern,<br />

die wenigen unmit-<br />

des Menschen angesprochen <strong>von</strong> Lust zum Ausdruck, weil alle<br />

auf hin, dass im Spiel Sphären eine fantastische gemeinsame Erfüllung<br />

Krieges, er diente gerade im Fall des<br />

Fußballs aber auch der Ersetzung des telbaren Regeln unterworfen<br />

werden, die den Menschen Menschen gleichzeitig ihre Hoffnungen in<br />

Krieges. So weist Peter Eicher darauf hin, sind, dann oft den Ausbruch:<br />

übersteigen. Ein weiterer diese elf Leute auf dem Feld setzen. Für<br />

dass Sport irrelevanter Krieg ist. Indem im die Hölle der Unmenschlichkeit.<br />

Hier wirken dann<br />

des Sports ist ja die selbe zur selben Zeit.“ (Zit. nach: Rock &<br />

Kontext der Entwicklung einen Moment fühlen alle Menschen das-<br />

Fußball der Kampf um Leben und Tod auf<br />

den Kampf um Tore verlegt wird, erfährt die gelbe und rote Karte<br />

Religion, die auf dem Roll, in: Die Zeit. Magazin Nr. 16, 15. April<br />

dieser Kampf, der nun in Regeln abgeführt nicht, Sanktionsmittel, die<br />

Außer-Sich-Sein des 1999, 12) Diese Momente der Übersteigung<br />

wird, eine Zähmung. Die Konkurrenz, der auf dem Feld weltweit<br />

Menschen basiert. Im haben etwas Religiöses an sich, sie sind<br />

Wettbewerb ist weiter erhalten. Er wird Anerkennung genießen.<br />

Spiel ist der Mensch in damit beglückend, zugleich aber auch<br />

aber auf die Ebene des Spieles verlegt und Hier zeigt sich auch ein<br />

einem gewissen Sinne gefährlich.<br />

damit vom Feld der Erhaltung der Existenz Unterschied zur Politik, die<br />

außer sich, er geht über<br />

in den Bereich der Entfaltung eben dieser solche allgemein anerkannten<br />

Mittel nicht zur Ver-<br />

aber auch dadurch kann er gebildet haben, um das<br />

sich selbst hinaus, gerade Wie Religionen Rituale aus-<br />

geführt. Auch wenn in den Anfängen des<br />

Fußballs, etwa im Kampf zwischen zwei fügung hat.<br />

ganz zu sich kommen. Im Nicht-Begehbare begehbar<br />

Dörfern, der Gesichtspunkt der Existenz<br />

Hinausgehen über sich begibt zu machen, so gibt es diese<br />

noch präsent war, so handelte es sich doch Übrigens zeigt sich auch<br />

sich der Mensch aber auch in Rituale auch im Fußball.<br />

um ein Verlegen dieses Kampfes um in der Tatsache, dass jedes<br />

einen Bereich, in dem er nicht<br />

Existenz auf Ebenen, die nicht unmittelbar Spiel bei 0:0 beginnt, eine<br />

mehr ganz Herr seiner selbst ist. In Das, was an Religion gemahnt, das Pilgern<br />

das Überleben betrafen. Und das ist eben gewichtige Einbremsung<br />

einen Bereich, der insofern gefährlich ist, nach St. Hanappi, das Singen der<br />

das Spiel.<br />

des Krieges auf Irrelevanz<br />

als er bis jetzt nicht gekannte Fähigkeiten Allerheiligenlitanei bei der Vorstellung der<br />

hin.<br />

zur Entfaltung bringt, die als nicht gekonnte<br />

den Menschen in einen Graubereich füh-<br />

versäumten Chancen wie bei realisierten,<br />

Spieler, die Stoßgebete zum Himmel bei<br />

„Sie wollen doch nur spielen”,<br />

heißt es in der<br />

Im Krieg werden nämlich mit Zerstörungen Feind erkläre, so ist es aber doch nur für<br />

ren, der mitunter der Gestaltung teilweise das Berühren des heiligen Rasens, das<br />

anderen zum<br />

Werbung – und hier liegt<br />

und menschlichen Verlusten die Ausgangspunkte<br />

für neue Gestaltungsmöglichkeiten zung stattfindet. Mit dem Schlusspfiff kann<br />

nen brasilianischen Fußballer Garrincha aber sehr problematisch sind, wenn sie zur<br />

eine begrenzte Zeit, dass diese Entgren-<br />

entzogen ist. Vom leider zu früh verstorbe-<br />

sind solche Rituale, die Kult bedeuten, die<br />

der fragliche Punkt!<br />

meist wesentlich auf eine Seite verschoben,<br />

sodass der Ausgangspunkt nicht mehr ren wieder als Partner sehen. Natürlich ist<br />

gen nicht mehr Herr seiner Taten war. Das In einer Ersatzreligion führt das Überstei-<br />

man sich um den Hals fallen und den ande-<br />

hieß es, dass es aus ihm spielte, er sozusa-<br />

Ersatzreligion oder zur Religion werden.<br />

Wie kann das Spiel erhalten werden, auch<br />

indem die Gefahr gebannt wird, dass es zu bei 0:0 gelegen ist.<br />

es problematisch, wenn der andere zum<br />

zeigte sich etwa daran, dass für ihn dann in gen nämlich in eine Leere, die <strong>von</strong> Idolen,<br />

einem Rückfall in einen relevanten Krieg Wenn auch mitunter im konkreten Feind wird, die „Verfeindung“ wird aber<br />

manchen Situationen nicht mehr der nicht <strong>von</strong> einem haltenden Gott, erfüllt wird.<br />

kommt?<br />

Wettkampf aus der Sicht des Partners als durch das Stellen unter gemeinsame<br />

Torerfolg zählte, sondern er im Spielrausch So kann Fußball nicht Religion sein, weil er<br />

Und diese dunklen Seiten des Fußballs tre- Feindes ein Impuls zur Leistungssteigerung Regeln gezähmt.<br />

den Torhüter nicht nur einmal überspielte, nur Momente des Übersteigens, nicht aber<br />

Fotos (2): Regina Rauch-Krainer<br />

einen Bezugspunkt des Übersteigens auf<br />

Dauer bieten kann.<br />

Wird Fußball zur Religion, so wird er zur<br />

vorschnellen Verschließung. Er ist schön<br />

und einem himmlischen Spiel, wie es ein<br />

religiöses Spiel ist, vergleichbar. Er muss<br />

aber Spiel bleiben, bei dem es Momente<br />

der Übersteigung gibt, ein Spiel, das aber<br />

nicht schon selbst Übersteigung ist.<br />

Fußball muss ein Mittel bleiben und darf<br />

nicht selbst zum Ziel werden, das alles<br />

Übrige, etwa die Achtung des Gegners, die<br />

Tatsache, dass Fußball „nur“ ein Spiel ist,<br />

überdeckt. Wenn mit religiöser Inbrunst der<br />

Gegner zum religiösen Feind erklärt wird,<br />

ist die Minderung der Menschenwürde<br />

nicht mehr weit. Wenn aus dem Spiel fanatischer<br />

Ernst wird, der nicht im spielerischen<br />

Hänseln des Anhängers der gegnerischen<br />

Mannschaft – das natürlich ebenso<br />

„trifft“ wie ein Schlag, aber eben im<br />

Spielerischen verbleibt, sondern in der<br />

Zerstörung des anderen das Ziel findet, ist<br />

es problematisch.<br />

Fußball und Ethik<br />

Und hier muss auch die Ethik ansetzen, die<br />

Perspektiven und Freiräume eröffnet,<br />

indem sie gerade ihrer Verschließung im<br />

religiösen Eifer wehrt. Hier liegt das Wesen<br />

<strong>von</strong> Fußballkultur: den Rahmen zu schaffen,<br />

in dem Spiel Spiel bleiben kann.<br />

Fortsetzung auf Seite 10<br />

8<br />

KulturSpiegel<br />

KulturSpiegel 9


Anzeigenauftrag<br />

für die vierteljährlich erscheinende<br />

Zeitschrift „Kulturspiegel”.<br />

Wir bestellen in der Zeitschrift „Kulturspiegel” eine Anzeige<br />

in der angekreuzten Ausführung:<br />

September 20<strong>08</strong><br />

Dezember 20<strong>08</strong><br />

März 2009<br />

Juni 2009<br />

September 2009<br />

Dezember 2009<br />

1/1 Seite<br />

1/2 Seite<br />

1/3 Seite<br />

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(mit Belegexemplar) ohne Abzug.<br />

Es gelten die allgemeinen Bedingungen für das<br />

Anzeigengeschäft, herausgegeben vom „Österreichischen<br />

Fach- und Zeitschriftenverband“, verlautbart im Amtsblatt der<br />

„Wiener Zeitung“ vom 26. Jänner 1980.<br />

Erfüllungsort und ausschließlicher Gerichtsstand ist Klagenfurt.<br />

Anzeigenverwaltung<br />

Irmgard Dreier<br />

<strong>Kärntner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> BetriebsGmbH<br />

St. Veiter Ring 57H, 9020 Klagenfurt<br />

irmgard.dreier@gmail.com<br />

Telefon: 0 46 3/54 0 52<br />

Fax: 0 46 3/54 6 63<br />

<strong>Layout</strong> und Annahme der Daten<br />

Mag. a Christine Pleschberger<br />

<strong>Kärntner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> Betriebs GmbH<br />

St. Veiter Ring 57 H, 9020 Klagenfurt<br />

Email: christine.pleschberger@kbw.co.at<br />

Telefon: 0 46 3/54 0 52 DW 13<br />

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