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4~no[Drn[IDffi]] - Bürgerverein St. Georg

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De Penner nt Atrika<br />

~~'it.~o~t~n~<br />

Am Schluß brachten sie ein "Hoch" aus.<br />

Die Darsteller auf Onkel Julius, den Erblasser.<br />

Erblassen könnte man ob soviel Erbmasse!<br />

Dreimal Hoch der Julibus! Hochgestimmt<br />

war das Premieren-Publikum ­<br />

und ein kräftiges Hoch durchzog das <strong>St</strong>ück ...<br />

Wie Hochs nun einmal sind: etwas dünn,<br />

was die Luft angeht. Eigentlich ging die<br />

Luft vor dem dritten Akt aus, obwohl grade<br />

dieser die Knoten der Verwechslungshandlung<br />

schürzt.<br />

Apropos Schürzen: Heinz Scheider als Andreas<br />

Piepenbrink hat sie im letzten Akt<br />

abgelegt. Vorher braucht er sie zum Kantüffelschälen.<br />

Er arbeitet für die Unterkunft<br />

bei der Verwandtschaft. Die Würze zu diesen<br />

Kartoffeln gibt Trude Possehl als Mathilde.<br />

Sie speit Satzbandwürmer. "Iek hebb<br />

mi all Quesen in di Tung quasselt." Hat sie.<br />

Und das hilft dem <strong>St</strong>ück und bringt es über<br />

die Runden. Mathilde, oh Mathilde! So heißt<br />

auch der Cantus, den Trude mit Herbert Barfels<br />

(einen köstlichen Walroßbart hat dieser<br />

Rochus Bullerkopp!) anstimmt und mit zweimal<br />

Premieren-da-Capo als Tanz hinlegt.<br />

Tänze gehen hier immer. Etwa Mambo oder<br />

der flotte Schluß-Can-Can, den männiglich,<br />

männlich und weiblich, hinwirbelt. Oder das<br />

"Bongo"-Chansonchen, das sogar musikalisch<br />

sehr nett ist neben seinen tänzerischen<br />

Qualitäten und Einfällen. Ja, und dann die<br />

große Uberraschung: Rosl Hartmann singt<br />

es als Kontra-Alt mit köstlich-dicker<br />

<strong>St</strong>imme ...<br />

Rosl als Negerin - eine Mordsrolle. Sie<br />

ist wirklich urkomisch-klamottig! Es wäre<br />

prächtig, wenn sie sich endlich aus dem<br />

Meer der Tränen freischwimmen dürfte, indem<br />

sie häufiger ähnliche Rollen erhält!<br />

Else Kreidemann (als Rosalie Richter) und<br />

Charlo Klee (Nachbar Emil Mai) hängen so<br />

ein bißehen am Rande, aber sie tragen es<br />

mit Fassung und in guter Verfassung. In<br />

nicht ganz so guter Verfassung war Harald<br />

Heitmann. Er ist noch ein bißehen nervös<br />

naeh seiner Erkrankung. Unnötig, denn die<br />

Rolle paßt, wackelt und hat Luft.<br />

Bliebe Karin Büchel als Urselj und hier<br />

wächst eine reizende junge Naive heran,<br />

der die Luft am Spielbudenplatz sichtlich gut<br />

bekommt. Für ihre Jugend hat sie ein vortrefflich<br />

breites Register, eine erfreuliche<br />

Sicherheit und einen guten Prozentsatz<br />

Schalkhaftigkeit, der durch die Rollendecke<br />

luvt.<br />

Was so geschieht? Nun, mehr oder minder:<br />

wie gehabt. Verwechslung, Krach und<br />

Liebe, Possenreißereien und was sonst Tra- •<br />

dition an der Davidsecke ist. Rochus jaucht<br />

die Erdbeeren, während bei Frau Griepsch<br />

auf der Nebenanparzelle Kränzchen ist, läuft<br />

in unankeuschem Badeanzug umher und<br />

wird zum Pfahl, an dem sich Mathilde<br />

scheuert. Der Familienrat muß tagen, so mit<br />

Meldung "Zur Geschäftsordnung!" - und<br />

ein paar kleine Seitenhiebe fallen auf Bonn<br />

ab.<br />

Kurt Simon hat aus Anni Backenbergs<br />

leichter Sommerkost das Letzte herausgeholt,<br />

das Ensemble schaukelt das geheimnisvolle<br />

Erbkind - und das Theater serviert<br />

seinem Publikum eine Posse, für die<br />

es auch im Sommer nicht zu heiß ist, um zu<br />

lachen.<br />

Jürgen W. Scheutzow<br />

))Cberie

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