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„Un-Kraut“ des Monats – Schafgarbe (Achillea millefolium)

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<strong>„Un</strong>-<strong>Kraut“</strong> <strong>des</strong> <strong>Monats</strong> <strong>–</strong> <strong>Schafgarbe</strong> (<strong>Achillea</strong> <strong>millefolium</strong>)<br />

Ziemlich bitter schmeckt uns die heutige Pflanze, aber das ist auch gut so. Die Bitterstoffe,<br />

die in allen Korbblütlern enthalten sind, regen bereits im Mund den Speichelfluß an und<br />

später auch die Magensaftsekretion. Das hilft, besser zu verdauen und so wird die<br />

<strong>Schafgarbe</strong> gerne Bitterlikören zugesetzt. Auch wenn sie eine ausgesprochene<br />

Frauenpflanze ist, findet man die Bezeichnung Soldatenkraut, denn die blutstillende Wirkung<br />

innerlich und äußerlich ist schon lange bekannt. Sie erhielt ihren Namen von Achilles, der<br />

von seiner Mutter in ein Bad getaucht wurde, das ihn unsterblich machen sollte. Dabei hielt<br />

sie ihn an der Ferse, an der er fortan verletzlich blieb. Weiterhin ist sie auch als „Heil aller<br />

Schäden“ bekannt. Sie hilft ebenso bei Regelstörungen, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit<br />

und bei Darm- und Gallebeschwerden. Selbst Schafe scheinen dies instinktiv zu wissen, sie<br />

fressen sie gerne, und der Zusatz <strong>–</strong>garbe stammt von garwe und bedeutet heilen, sie heilt<br />

also (nicht nur) die Schafe.<br />

Als Bestandteil <strong>des</strong> Kräuterbüschels, manche sagen auch „Werzberre“, soll die Pflanze vor<br />

allem Negativen schützen. Früher sagte man solch aromatischen Kräutern eine Wirkung<br />

gegen die Pest nach.<br />

Im Garten nutzt die <strong>Schafgarbe</strong> anderen Pflanzen, sie verleiht ihren Nachbarn größere<br />

Widerstandskraft und verstärkt den Duft. Wenige Blätter im Kompost fördern die Zersetzung.<br />

Auf Wiesen finden wir meist die weißblühende, mit etwas Glück auch eine rosa blühende<br />

<strong>Schafgarbe</strong>. In gezüchteter Form gibt es alle Farbvarianten zwischen gelb und rot.<br />

Achten Sie bei der kulinarischen Verwendung darauf, nicht zu viel essen. Überdosierungen<br />

können zu Lichtempfindlichkeit, Kopfschmerzen und Schwindel führen. Bei einer<br />

Korbblütlerallergie sollte ganz darauf verzichtet werden.<br />

Traditionell ist ihre Verwendung in der Gründonnerstagssuppe, der neun Kräuter zugesetzt<br />

werden. Die jungen Blätter schmecken lecker würzig in Kräuterbutter, -salz und Salaten, es<br />

gibt sie den ganzen Sommer über, nachdem die Wiesen gemäht wurden. Die Blüten eignen<br />

sich zur Aromatisierung von Essig, Likör und Bowle. Als Gewürz verbessert sie die<br />

Verdaulichkeit von fettem Fleisch und findet auch Einsatz bei Wurstwaren. Früher gab man<br />

statt <strong>des</strong> Hopfens <strong>Schafgarbe</strong> zum Würzen in Bier, es verlängerte ebenfalls die Haltbarkeit.

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