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REISEBERICHT 5-6_2013_FV3 - NEXILIO

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Freundeskreis Gesundheit für Ombili, An der Wildbahn 41, 16348 Wandlitz<br />

An die Freunde und Unterstützer<br />

der Ombili Stiftung<br />

Freundeskreis Gesundheit für Ombili<br />

Berlin-Brandenburg e. V.<br />

Vorsitzende: Dr. med. Frauke von Versen<br />

Stellv. Vorsitzende: Sabine Raschke<br />

Schriftführerin: Dorit Denner<br />

Schatzmeisterin: Johanna von Versen<br />

c/o<br />

Dr. med. Frauke von Versen<br />

An der Wildbahn 41<br />

16348 Wandlitz<br />

Tel.: 033397-70017; 0170-4304750<br />

Fax: 033397-28971<br />

e-mail: vonversen@freundeskreis-ombili.de<br />

Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong><br />

Mai / Juni <strong>2013</strong><br />

Ref.:OMB_02_02_10_RB13_<strong>2013</strong>_MB 32<br />

Sehr geehrte Freunde und Unterstützer der Ombili-Stiftung,<br />

gern möchte ich Sie wieder an meinem Aufenthalt bei Ombili teilnehmen lassen. Eigentlich war<br />

diese Reise erst für den Monat Juli vorgesehen und sollte inhaltlich neben den üblichen Schwerpunkten<br />

im Zusammenhang mit der weiteren Projektentwicklung und dem Treffen des Vorstandes<br />

durch die feierliche Einweihung des Schulsportplatzes geprägt sein. Auf Grund verschiedener Ereignisse<br />

muss letztere verschoben werden. Andere Schwerpunkte stehen nun im Vordergrund. Im<br />

Mitteilungsblatt 2012 der Ombili-Stiftung ist als einer der Projekte für <strong>2013</strong> die Wiederanschaffung<br />

einer Stammherde von Rindern und deren enormen Bedeutung für die Stiftung bereits erwähnt<br />

worden (Milch- und Fleischversorgung, „Bankguthaben“ für die einkommensschwachen Monate).<br />

Leider wurde von einem Hauptsponsor für dieses Projekt die Zusage der finanziellen Unterstützung<br />

zurückgezogen bzw. in eine andere Richtung gelenkt. Da die Stiftung den Willen der Spender<br />

für projektbezogene Spenden auch strikt befolgt, mussten nun – die Rinderpreise sind auf Grund<br />

der mangelnden Regenfälle ungewöhnlich niedrig - in kürzester Zeit die fehlenden Mittel eingeworben<br />

werden. Das gelang uns dank des großen Engagements einer Gruppe von Unterstützern und<br />

dem Northeimer Freundeskreis bis Ende April. Einen Tag nach dieser Erfolgsmeldung erreichte<br />

uns in Deutschland die Nachricht über den Kollaps des zentralen Bohrloches (Versorgung u. a.<br />

des Internates und des wichtigen Stiftungsgartens). Reparatur nicht möglich. Kostenkalkulation für<br />

ein neues Bohrloch etwa 8.000 €. Da wie erwartet auch Spendenaktivitäten Grenzen gesetzt sind,<br />

fehlt hier noch ein Großteil der Mittel. Andere Projekte wie der Sportplatz müssen deswegen zumindest<br />

zeitweilig zurück stehen. Aber alles der Reihe nach.<br />

Nach dem Abflug am 13. Mai verabschiedete sich Europa mit einem<br />

schönen Blick auf die Alpen. Ankunft in Windhoek am 14. Mai um<br />

5.00 Uhr morgens. Abgeholt von langjährigen guten Freunden ging<br />

es am frühen Vormittag in die Stadt auf Einkaufstour für Ombili. Im<br />

Februar waren die Druck- und die Nähwerkstatt in ein gemeinsames<br />

Gebäude gezogen. Aus dieser räumlichen Zusammenlegung resultierten<br />

u. a. eine deutliche Vergrößerung des Spektrums an Textildrucken<br />

wie Tischdecken, Servietten und Taschen, aber auch in neuen<br />

sehr schönen Linoldrucken auf Postkarten und Briefumschlägen. Dafür<br />

wurden nun neue Stoffe, Kartonagen aber auch anderer Materialien<br />

für die Herstellung des Kunsthandwerkes benötigt.<br />

FREUNDESKREIS GESUNDHEIT FÜR OMBILI BERLIN-BRANDENBURG e. V.<br />

Bankverbindung: Berliner Volksbank, BLZ 100 900 00, Konto-Nr.:1014056005


Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong><br />

Bild links Justus Franz bei der Herstellung einer<br />

Schablone für den Linoldruck und damit hergestellter<br />

Servietten durch Johannes Kampanza<br />

(Bilder vom 15.05). Gegen 18.00 Uhr lagen die<br />

ca. 600 km Fahrt hinter und Ombili kurz vor mir.<br />

In meiner Unterkunft erwartete mich neben vielen<br />

Ombilis mein alter Freund der Gecko. Der<br />

folgende Tag begann traditionell mit dem Besuch<br />

des Gartens, diesmal geführt vom neuen Farmmanager Sakkie van der Merwe (Bild unten<br />

re.). Rosella steht kurz vor der Blühte und kann im Juni geerntet werden. Ombili hatte Anfang des<br />

Jahres mit großer Unterstützung von Frau Castelle aus Brandenburg, seit April Freiwillige bei Ombili,<br />

ein neues und erfolgreiches Produktdesign für den Verkauf und damit für die Erwirtschaftung<br />

von Eigenmitteln entworfen. Eine „Gartenwerkstatt “mit einem Arbeitsplatz gibt es seit Februar.<br />

Clementine Gobases trocknet dort den Tee und Gartenkräuter, verpackt sie für den Verkauf an<br />

Touristen, den Export nach Deutschland und<br />

die Bereitstellung an die Internatsküche (Bilder<br />

re.). Gleichzeitig ist sie verantwortlich für den<br />

Anbau, die Ernte und die Weiterverarbeitung<br />

der Kräuter. Bild obere Reihe re.: Frauen beim<br />

Stampfen von Mahango.<br />

Seit Februar ist der Zaun um den etwa 4 ha großen Stiftungsgarten repariert, teilweise völlig erneuert<br />

und durch Steine gegen Kaninchen und Warzenschweine abgedichtet worden (Bild unten<br />

li.). Ein Platz für die Endbearbeitung und Lagerung von Droppern (Latten) und Poles (Pfählen)<br />

wurde eingerichtet. Diese im Busch „geernteten“ Hölzer dienen der Deckung des Eigenbedarfes<br />

aber auch hier wie bei den Produkten der „Gartenwerkstatt“ der Eigenerwirtschaftung finanzieller<br />

Mittel.<br />

Ombili-Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong> 2


Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong><br />

Der weitere Weg führte zum Internat (Hostel). Hier sind in den derzeitigen Schulferien beide<br />

Schlafsäle für die 80 Schüler renoviert worden. Für jedes Bett konnten insbesondere dank der Hilfe<br />

der Ombili Hostelpaten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz neue Matratzen angeschafft<br />

werden (Bilder unten).<br />

Während der Ferien sind auch das Internat mit der Küche und der Kindergarten geschlossen. Das<br />

hat zur Folge, dass die Speiseversorgung der Ombili-Kinder und Schüler anders organisiert werden<br />

muss und die Finanzierung zu 100 % über die Stiftung erfolgt. „Mama Afrika“ (Aina David), die<br />

seit diesem Jahr voller Stolz einen Sohn auf der Senior Secondary School in Tsumkwe hat, ist die<br />

große Stütze dieser sechswöchigen Aktion, bei der täglich mehr als hundert hungrige Münder gestopft<br />

werden müssen.<br />

Der Donnerstag (16.05) verlief wenig spektakulär und zum größten Teil in Tsumeb mit Treffen mit<br />

den Vorstandsmitgliedern Martin Weyand (Finanzen) und Alet Jansen (Ministerium für Geschlechtergleichheit<br />

und Jugendschutz) sowie Einkäufen für die verschiedenen Projekte wie Gartenbau,<br />

Druck- und Nähwerkstatt, Infrastruktur und Instandhaltung, Internat u.v.a.m. Auch 8 m Stoff zur<br />

Herstellung von zwei Schürzen bzw. Küchenkitteln als Überraschung für Aina David wurden angeschafft.<br />

Bild links: Frau Castelle beim Einkauf der „Startersets“ für die Neugeborenen<br />

auf Ombili (Windeln, Babydecken, Puder, Seife, Mützchen, Socken, …)<br />

und Schuhen für unsere Kindergartenkinder,<br />

denn es wird Winter in Namibia.<br />

Beeindruckend war der Sonnenuntergang<br />

auf der Rückfahrt nach Ombili in<br />

Farben, die es nur in Afrika zu sehen<br />

gibt<br />

Ombili-Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong> 3


Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong><br />

Freitag (17.05): Das Wasserproblem durch das kollabierte Bohrloch führt nun zu Ausfällen im Garten.<br />

Beim Kohl ist keine Ernte mehr zu erwarten. Er wird entfernt, so dass zumindest noch die Blätter<br />

verwendet werden können. Clementine Gobases erntet die verbliebenen Blumenblüten für<br />

neue Tees. Auch Rosella wird wohl weniger anfallen.<br />

Die Dropperproduktion zeigt dagegen außerordentliche Erfolge. Innerhalb der letzten zwei Wochen<br />

wurden von vier Farmarbeitern etwa 2.000 Stück geschlagen. Nach der Arbeit im Busch wird noch<br />

bis in die Nacht die äußere Rinde gebrannt, um sie später besser schälen zu können.<br />

Mittag: Rechts Hilfspfleger Samuel Oga in der Ambulanz. Mitte: Lazy Friday afternoon. Noch sind<br />

ja Schulferien!<br />

Rechts oben: Für ganz Ombili werden neue Hinweisschilder geplant. Frau Castelle entwirft das<br />

Design mit den Ombili-Farben Rotbraun, Orange, Schwarz und Weiß. Sakkie van der Merwe übernimmt<br />

mit der Werkstatt die technische Umsetzung.<br />

Ohne Bilder: Am späten Nachmittag fand mit allen drei Fußballmannschaften (Red Eagles, The<br />

Blue Team, The Green Team) eine Besprechung statt. Auf Grund der Finanzsituation (Rinderherde,<br />

Bohrloch), muss die im Juli geplante Eröffnung des Fußball- und Schulsportplatzes leider verschoben<br />

werden. Dennoch steht das Projekt nicht still, und dazu werden alle ihren Beitrag leisten.<br />

Im August ist Ombili Gastgeber für einen regionalen Fußballcup mit 10 bis 15 beteiligten Mannschaften.<br />

Dann soll der Platz fertig sein. Bis Ende September werden dann alle Einrichtungen auch<br />

Ombili-Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong> 4


Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong><br />

für den Schulsportplatz stehen. Ist das geschafft, wird ein Gebäude für die Sportgeräte (aus Spendengeldern)<br />

gebaut. Das Berlin-Spandauer Freiherr-vom-Stein-Gymnasium hat über einen Sponsorenlauf<br />

von ca. 160 Schülern dafür 2.000 € aufgebracht, wofür alle Ombilis außerordentlich<br />

dankbar sind. Danach wird es die erste große Schulmeisterschaft verbunden mit einer internen<br />

Ombili-Fußballmeisterschaft geben. Aber auch jetzt wird bereits ein Wettkampf auf dem Fußballplatz<br />

stattfinden. Es geht um den Gewinn des Ombili-Fußball-Geschicklichkeitspokals. Der Gewinner<br />

erhält neben dem Wanderpokal als Preis ein Paar Fußballschuhe (Spende).<br />

Fußbälle und Fußballschuhe sind das große Problem der drei Männer- und der künftigen Frauenmannschaften.<br />

Wir werden nun namentliche Listen der Spieler mit deren Schuhgrößen erstellen.<br />

Sollte der eine oder andere über nicht mehr gebrauchte Schuhe oder einen Ball verfügen, wäre die<br />

Freude hier riesig!!<br />

Samstag (18.05.): Das Wochenende gehört in der Regel der Familie, Frauentreffen, Spiele spielen;<br />

natürlich Fußball, nebenbei Schnitzen, Flechten oder dem Hausbau (siehe unten). Dafür wird oft<br />

einige Kilometer entfernt das Baumaterial aus dem Busch geholt oder Sand transportiert. Die Jungen<br />

helfen selbstverständlich mit.<br />

Für uns war der Vormittag bestimmt durch das Packen von Kunsthandwerk für Deutschland und<br />

die Schweiz sowie die Datenerfassung zur Verbesserung der Kosten- und Preiskalkulation. Besonders<br />

bei den Schnitz- aber auch bei den Flechtarbeiten sind wieder sehr schöne Stücke dabei<br />

(Bilder in der Anlage). Nun müssen wir nur hoffen, dass vor allem in Deutschland das Kunsthandwerk<br />

gut an den Mann oder die Frau gebracht werden kann. Es unterscheidet sich wirklich von der<br />

Massenware, die man sonst überall in Namibia findet.<br />

Am Nachmittag fand eine Dorfbegehung statt, wobei es diesmal um Absprachen über Hausrenovierungen<br />

und erforderliche Eigenleistungen ging. Dies ist Bestandteil eines langfristigen Instandhaltungs-<br />

und Dorferneuerungsprogramms. Außerdem ist zusätzlich zu den bereits bestehenden<br />

privaten Gärten der Aufbau einer mehrere Hektar umfassende Gartenanlage für die Bewohner der<br />

drei Dörfer direkt zwischen den Werkstattgebäuden und den Dörfern vorgesehen.<br />

Ombili-Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong> 5


Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong><br />

Das Programm wird u. a. durch den Grad der Bedürftigkeit und die Dringlichkeit bestimmt, unterliegt<br />

aber auch einer Konzeption zur Anpassung der Dorfstrukturen an die sich verändernden Bedingungen,<br />

der Vermeidung von „Wildwuchs“ und der damit entstehenden Gefahr der „Verslumung“<br />

(Wellblech, Pappe, Plastikbahnen). Begonnen wird mit der Reparatur bzw. des Neubaus<br />

der Hütten von acht älteren Frauen, die bereits im Dezember 2012 geplant aber auf Grund des<br />

Mangels an erntefähigem Gras für die Dächer erst jetzt umgesetzt werden kann.<br />

(Kurze Nebenbemerkung: Während ich diesen Tagesbericht<br />

schreibe ist es bereits 21.00 Uhr. Es ist Samstag. Die Dörfer<br />

sind von Abfall befreit und sauber (Bild li.). Damit wurde<br />

die Voraussetzung für den Cinema Day erfüllt. Es ist also Kinozeit<br />

(Vorprogramm zeigt aktuelle Bilder der Ombilis, Kurzfillm z. B.<br />

aus Namibia, internationaler Hauptfilm, Abgesang wieder mit<br />

flotter Musik und Ombili-Bildern. Der Berliner würde sagen „Nun<br />

steppt der Bär“. Das kann sich niemand in deutschen Kinos vorstellen!)<br />

Weiter im Text: Die Frauen und deren Familien schaffen die Voraussetzungen durch das Ernten<br />

von Gras und Holz. Die Stiftung beschafft den Rinderdung von den Nachbarfarmen und den Lehm<br />

von Termitenhügeln (Verputz), sowie Draht und Nägel. Falls erforderlich stellt die Stiftung Spezialisten<br />

für die Dacherneuerung. Alles andere wird in Eigenleistung erbracht.<br />

Es wird dann weitergehen mit den Häusern von Timoteus (Timo) Samuel, Mise Jonas und Johnny<br />

Sefeni. Timo lebt z. Zt. In einer Hütte von ca. 16 m“ mit seiner Frau und fünf Kindern. Für seine<br />

Familie wird nun ein größeres Haus mit zwei Zimmern nicht weit entfernt von der alten Hütte und<br />

nah zum neuen Garten geplant. Neu wird ein erhöhter Betonfußboden sein. Dreck bleibt draußen,<br />

Wasser kann nicht rein. Gras und Holz werden von der Familie gestellt. Gebaut wird gemeinsam.<br />

Bei Timo Samuel und Johnny Sefeni geht es um eine Grundreparatur. Bedingungen wie bereits<br />

erwähnt. Unten Bilder aus dem Reisebericht 02/2012, damit man auch die Gesichter zu den Häusern<br />

sehen kann (v.l.n.r.: Timo, Jonas, Johnny).<br />

Sonntag (19.05): Heute stand eine Ganztagstour mit einem der älteren Ehepaare Kashe Asser und<br />

seiner Frau Anna Timano auf dem Programm. Regina Erastus, verantwortlich in der Nähwerkstatt<br />

und Dolmetscherin, war ebenfalls mit von der Partie. Unvorstellbar, dass sie noch nie in der Etosha<br />

gewesen sind. Auch Frau Castelle hat sich angeschlossen. Re. Bild: Informationszentrum.<br />

Ombili-Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong> 6


Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong><br />

Montag (20.05.): Es ist Abreisetag für die Ombili-Schüler, die anderenorts in den Sekundarschulen<br />

lernen. Hier Thomas Adams. Er besucht die 10. Klasse der Tsumkwe Senior Secondary School,<br />

hatte anfangs große Probleme, konnte sich aber schrittweise verbessern. Er ist ein sehr höflicher<br />

und aufgeschlossener junger Mann, für den wir noch einen Paten suchen. Bild Mitte: Schüler der<br />

Tsintsabis Secondary School.<br />

Vor der ehemaligen Lehmziegelhalle wird der Boden planiert. Der gesamte Bereich erhält eine<br />

Umzäunung. Dort werden künftig Zementziegel hergestellt. Nataniel Kambuta erhält in der Halle<br />

eine Wohnung. Zwei Räume stehen dort zur Verfügung, müssen aber hergerichtet werden.<br />

Im Kindergarten wird weiter renoviert. Der Sanitärtrakt wurde gestrichen (Bild unten li.). In den<br />

Gruppenräumen 1 und 2 werden z. Zt. die Risse in den Wänden repariert.<br />

In der Küche tummelt sich Hiskia Jakob. Er stellt erstmalig Cookies als neues Verkaufsprodukt für<br />

Touristen her. Damit ist eine zusätzliche Einnahme für das Internat gesichert. Frau Castelle hat<br />

den Etikettenentwurf für die Verpackung angefertigt.<br />

Ombili-Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong> 7


Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong><br />

Und letztlich gibt es doch noch Wunder. Regen! Allerdings sind nicht alle so begeistert wie der<br />

Farmmanager Sakkie van der Merwe und die Gartenarbeiter.<br />

Dienstag (21.05.): Vor der Fahrt nach Tsumeb (Einkauf von Fußbällen für die drei Männermannschaften<br />

und die sich soeben in Gründung befindlichen zwei Frauenmannschaften, Metallschüsseln<br />

und Schnitzmessern für den „Tante Emma Laden“, Farbe für neue Hinweisschilder, Besuch<br />

einer Druckerei wegen eines Angebotes für die Fortsetzung der Ombili-Ansichtskartenserie und<br />

der Flyer für die neuen Cookies (s.o.), usw.) ging es noch kurz über die Stiftung:<br />

Clementine (Gartenwerkstatt) hilft in der Nähwerkstatt aus. Sie stellt die Grundkörper der Stofftiere<br />

für Mobiles her und unterstützt die anderen Frauen beim Nähen von Tischdecken und Servietten,<br />

die dann zu den Nachbarn, den Textildruckern, im gleichen Raum weiter gereicht werden.<br />

Heute ist Schulbeginn im zweiten Trimester der Ombili-Grundschule. Eröffnung in der Gemeindehalle<br />

mit Singen der Nationalhymne.<br />

Die im Busch „geernteten“ und anschließend in der Nacht und an den Wochenenden (Bild oben,<br />

17.05.) gebrannten Droopers werden nun geschält und auf die richtige Länge geschnitten.<br />

Mittwoch (22.05.):“Morgenspaziergang“: Das Ergebnis der Arbeit der vier Farmarbeiter ist auf dem<br />

Bild re. oben zu sehen. Es muss hier erwähnt werden, dass diese insbesondere in Vorbereitung<br />

auf die Anschaffung der neuen Stammherde eingestellt worden sind. Sie haben inzwischen alle in<br />

dem entsprechenden Farmbereich vorhandenen Zäune repariert und die Camps für die Rinder<br />

vorbereitet.<br />

Ombili-Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong> 8


Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong><br />

Im Kindergarten wird fleißig renoviert. Die Farbe im Gruppenraum 1 sieht auf dem Bild vielleicht<br />

etwas verwegen aus, in Wirklichkeit aber durchaus freundlich und hell. Robert David (oben Mitte)<br />

hat allerdings auch einiges abbekommen. Bild re. oben: Schüler aus einer Hälfte der 1. Klasse der<br />

Grundschule. In der Mitte Aina, bereits ein Mathe-Ass. Wir mussten die Klasse teilen, da es dafür<br />

53 Schüler gibt. Die Ursache lag sowohl in einem „Rückstau“ im Kindergarten und der Vorschule<br />

als auch einer recht abenteuerlichen Aufnahmepolitik der (ehemaligen) Schuldirektorin. Die andere<br />

Hälfte der Klasse wird nun im Lehrerzimmer unterrichtet. Die Lehrer sind Staatsangestellte. Die<br />

Stiftung bezahlt aber zusätzlich vier Aushilfslehrer (relieve teachers), da ansonsten der Unterricht<br />

überhaupt nicht abgesichert werden kann. Eine weitere große Hilfe sind die freiwilligen Absolventen<br />

der Universität Erlangen. Natürlich gibt es nicht nur Probleme. Hier Owen Kapule (amt. Schuldirektor)<br />

im praktischen Unterricht über Holzarten (unten li.) und Erosionsursachen (Mitte).<br />

Oben re.: Gestern wurden ca. 50 % des Garten umgepflügt. Auf Grund der Wasserproblematik und<br />

der dadurch bedingten Ernteausfälle will der Farmmanager Sakkie van der Merwe diese „Chance“<br />

nutzen, um Ackerbohnen zu säen, die dann zur Bodenverbesserung untergepflügt werden.<br />

Es ist wirklich schwer zu beschreiben. Ombili hat ja in den letzten Jahren objektiv und subjektiv<br />

bedingt einige Höhen und Tiefen durchgemacht, und es wird noch einiger Anstrengungen bedürfen,<br />

um sagen zu können „Es ist geschafft!“. Aber noch nie, außer vielleicht in den ersten Jahren<br />

des Aufbruchs der Familie Mais-Rische Anfang der 1990er und zur Zeit des Managements von<br />

Frau Meinefeld Anfang der 2000er Jahre hat es nach meiner Erfahrung auch bei den Einwohnern<br />

eine solche Aufbruchsstimmung gegeben. Bilder oben: Kurz nach Beginn der Gespräche zu dem<br />

geplanten Dorferneuerungsprogrammes in der vergangenen Woche werden um die einzelnen<br />

Häuser aber auch um ganze „Grals“ (Familiensiedlungsbereiche) Areale gesäubert und Zäune<br />

gebaut. Außer den zugegebenermaßen durch den Kinotag „beförderten“ und mit der Schule abgestimmten<br />

Säuberungsaktionen sieht man täglich junge und alte Familienmitglieder die Dörfer<br />

Schritt für Schritt in einen besseren Zustand versetzen. Wer Afrika kennt, weiß, dass dies nicht<br />

immer selbstverständlich ist.<br />

Ombili-Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong> 9


Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong><br />

Nun ist es 10.00 Uhr morgens, die Zeit des Ankaufes von Kunsthandwerk, eine nicht unmaßgebliche<br />

Einnahmequelle für die Einwohner aber auch für die Stiftung. Bilder unten v.l.n.r.: In den Dörfern<br />

wird letzte Hand an Schnitzarbeiten angelegt. Bets van der Merwe leitet den Einkauf und ich<br />

freue mich über besonders originelle und neue Stücke. Nach eigener Aussage hat sich Phillipus<br />

selbst geschnitzt (Bild re.).<br />

Donnerstag (23.05.): Das „Freilandkochen“ hat ein Ende. Früh morgens, die Knirpse des Kindergartens<br />

sind auf dem Weg zum Frühstück in den Speisesaal des Internates. Im Anschluss kommen<br />

die Schüler der Grundschule an der Reihe. An der Spitze Tobias Bischoff, Lehrer und Freiwilliger<br />

auf Ombili. Der Schulgarten wird auf Vordermann gebracht. Die Stiftung hat gepflügt und die<br />

Schüler legen die Beete an.<br />

Bilder unten: Lone Kundy, Freiwillige bei Ombili und neben vielen anderen Aufgaben aktiv im Kindergarten,<br />

hier mit Berlin Kambuta (das Mädchen heißt wirklich so). Berlin ist fünf Jahre alt, geht in<br />

den Kindergarten und hat heute einen Paten gefunden, der beabsichtigt, sie bis zum 18. Lebensjahr<br />

unterstützend zu begleiten, ein wunderbares Vorhaben. Bild daneben: Ihr Bruder Dieko. Er ist<br />

der beste Schüler in Klasse 7. Nochmals Tobias Bischoff. Bälle (Luftballons mit Sand gefüllt) zum<br />

Geschicklichkeitstraining. Rechtes Bild: Die ersten Cookies werden verpackt (siehe auch Bilder<br />

vom 20.05.).<br />

Ombili-Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong> 10


Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong><br />

Freitag (24.05.): Der Tag wurde in der Hauptsache durch Gespräche mit Vorstandsmitgliedern und<br />

insbesondere durch zwei mehrstündige Stiftungs- und Dorfbegehungen (Hausbau, Dorfhygiene,<br />

Treffen mit Patenkindern und deren Eltern etc.) z. T. gemeinsam mit unserer Freiwilligen, Frau<br />

Castelle, bestimmt. V.l.n.r.: Morgens ist es nicht wärmer als z. Zt. In Deutschland. Justus Frans<br />

(Textildrucker) in Wintermontur. Johnny Sefeni schlägt mit einer Brechstange Löcher für Zaunpfähle<br />

in den steinharten Boden. Zum Vergnügen der Profis übe ich mich im Mahango-Stampfen. Mittagspause:<br />

Vater mit seinem Nachwuchs.<br />

Bilder oben: Nepala könnte in einem Wettbewerb um das sauberste Dorf konkurrieren. Anna<br />

Kampanza, der Vater ist Gartenarbeiter, hat seit Kurzen eine Patenfamilie, die mir Geschenke mit<br />

auf den Weg gegeben hatte. Anna kann leider nicht lachen. Sie hat eine entzündete Lippe, die ihr<br />

sehr weh tut.<br />

Bilder unten: Frau Castelle würde gern etwas brauner sein. Hier mit der Frau von Timo Mise vor<br />

deren Haus. Freitags ist „Shop Day“. Der „Tante Emma Laden“ ist gut besucht. Thea Leisinger<br />

verkauft und Justina (Kindergarten) hilft mit aus. Am Abend erhielten wir eine Einladung nach<br />

Nepala. Daniel Erastus (Gartenarbeiter) und Tobias Bischoff spielten auf ihren Gitarren, Die<br />

Youngsters singen und tanzen dazu.<br />

Ombili-Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong> 11


Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong><br />

Samstag (25.05.): In den Dörfern wird gewerkelt wie an jedem Wochenende. Bild li. unten:<br />

Droppers werden für den Eigenbedarf geschält. Die Älteren und die Kinder haben es sich gemütlich<br />

gemacht und geben gute Ratschläge. Das junge Ehepaar stellt die Droppers für den Hauszaun<br />

her. Bild Mitte: Wir packen Pakete mit Kunsthandwerk für Deutschland, ein erheblicher Beitrag<br />

zur Steigerung der Eigenleistungen und Reduzierung der Abhängigkeit von Spenden. Unter<br />

Einbeziehung der Verkäufe an Touristen und in Namibia (Lodges, Reiseunternehmen) und hochgerechnet<br />

auf das Jahr soll dies ca. 10 bis 12 % des Gesamtetats ausmachen. Happy Johannes<br />

auf dem Tisch gibt noch kleinere Teile zum Paket, damit die möglichen 10 kg Maximalgewicht<br />

(mehr wäre zu teuer) auch ausgeschöpft werden. Nepando Sakaria Shipanga prüft die Waage.<br />

Re.: Eines der sehr schönen neuen Stücke der Schnitzer.<br />

Sonntag (26.05.): Auch diesmal stand wieder ein Besuch des Etosha Nationalparks auf dem Programm,<br />

nun mit zwei Autos. Neben Regina Erastus als Dolmetscherin das Ehepaar Johannes<br />

Auseb und Petrina Tsam, Joao Ndumba als Fahrer des zweiten Wagens mit seinen zwei Söhnen<br />

sowie die Drucker Justus Frans und Johannes Kampanza. Letztere waren mitgekommen, um sich<br />

für ihre Druckstöcke die Vorlagen direkt aus der Natur zu holen. Diese gab es reichlich.<br />

Ombili-Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong> 12


Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong><br />

27.05. bis 29.05.: Diese Tage verliefen relativ unspektakulär und waren bestimmt von Büroarbeit<br />

(Entwicklung eines am ISO-Standard orientierten Büromanagementsystems und der Vorbereitung<br />

des Vorstandstreffens am 01. Juni). Dennoch ein paar Bilder: v.l.n.r.: Sakkie van der Merve im<br />

Gespräch mi Babu Kamamub aus dem Dorf Otjolo. Auch er möchte sein Haus renovieren. Beispielhafte<br />

Ordnung herrscht schon jetzt. Die Stiftung wird demnächst eine Fuhre Sand zum Verputzen<br />

der Wände liefern. Timo aus dem Dorf Nepara baut weiter an seinem Zaun. Demnächst<br />

wird sein Haus Zementfußboten erhalten. Unten Mitte: Gründungsversammlung zweier Frauenfußballmannschaften.<br />

Unten li.: „Frühjahrsputz“.<br />

Am Donnerstag (30.05.) habe ich unsere Gymnasiasten in der Etosha Secondary School in<br />

Tsumeb besucht. Re. unten: Siporra geht inzwischen in die 12. Klasse. Johannes (10. Klasse bekam<br />

die höchste Schulauszeichnung zum ersten Mal (li. Kragenspiegel, weißes Hemd Krawatte<br />

mit Goldlogo) und weiß noch nicht so recht, damit umzugehen. Jafet hat dies nun das zweite Jahr<br />

hintereinander geschafft (unten li.). er spielt in der nationalen Fußballmannschaft (U17?) und war<br />

„sauer“, dass er in diesem Jahr auf Grund seiner „Größe“ nicht mit zu einem Ausscheid nach<br />

Deutschland mitgenommen worden ist. Vielleicht können wir ihn beim nächsten Mal unterstützen.<br />

Was meinen Sie? Er hat es verdient! Ganz unten re.: Mancher wächst schneller, als es gut für seine<br />

Schuluniform ist. Er ist ausgesprochen schüchtern und hat während der ca. 1 ½ kein einziges<br />

Wort gesagt.<br />

Ombili-Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong> 13


Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong><br />

Freitag (31.05.): Timo hat die Zaunpfähle gesetzt. Die Droppers sind geschlagen, müssen aber<br />

noch aus dem Busch geholt werden. Während er im Haus die Ebene des Fußbodens absenkt,<br />

kümmert sich seine Frau um das chronisch schwerkranke Kind. Inzwischen hat auch Babu<br />

Kamamub in Otjolo den Sand bekommen und mit dem Hausputzt begonnen (re.)<br />

Nachricht ohne Bild: Mit dem heutigen Tag hat Ombili in diesem Jahr für über 120.000 N$ Kunsthandwerk<br />

an Touristen in Namibia, Abnehmer in Südafrika und nach Deutschland verkauft.<br />

Samstag (01.06.) v.l.n.r.: Im April/Mai wurden ca. 5.000 Droppers und mehrere hundert Poles im<br />

Busch geschlagen und stehen zum Verkauf. Zu erwartender Umsatz ca. 25.000 N$. Während Timo<br />

bereits sein Haus verputzt, helfen Frau und Nachbarn beim Zementieren des ersten Raumes.<br />

Später wird die Stiftung Podeste und Holz für neue Betten beisteuern. Ein neues Regal sowie ein<br />

25 Liter Wasserbehälter stehen schon im Office als Einweihungsgeschenk. Nach Abschluss der<br />

Umzäunung ist der Bau einer eigenen „outdoor“-Dusche vorgesehen.<br />

Da am heutigen Tag auch die Vorstandssitzung der Ombili-Stiftung stattgefunden hat, gestatten<br />

Sie mir an dieser Stelle bitte eine kurze Zwischenbemerkung: Selbstverständlich existiert Ombili<br />

nach wie vor im Wesentlichen auf Grund der unermüdlichen Spendenbereitschaft einer Vielzahl<br />

von engagierten Unterstützern, insbesondere aus Deutschland (90 % der Spenden) aber inzwischen<br />

auch aus Österreich, der Schweiz, Belgien und Nordamerika. Jedoch ohne die namibischen<br />

Vorstandsmitglieder wie Louis du Plessis (Nachbarfarmer), Martin Weyand (Geschäftsmann in<br />

Tsumeb samt Familie und Bruder), Klaas de Wet (pensionierter Schuldirektor und nun Manager<br />

auf einer Nachbarfarm sowie Ehefrau Dolly) oder auch Alet Jansen (Mitarbeiterin im Ministry of<br />

Gender Equality and Child Welfare) wären all die deutlichen Fortschritte nicht möglich. Ihnen gilt<br />

an dieser Stelle mein besonderer Dank.<br />

Sonntag (02.06.): Banus Haus ist fertig verputzt. Familienfriseuse, Fahrrad-Werkstatt. Abrissstelle<br />

einer alten Hütte.<br />

Ombili-Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong> 14


Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong><br />

Der Sonntag diente auch dazu, Familien aufzusuchen, deren Kinder durch Paten aus Deutschland<br />

und der Schweiz unterstützt werden. Leider ist es nicht möglich, während der Aufenthalte von jeweils<br />

nur maximal vier Wochen, alle Familien zu erfassen, Bilder, Lebensberichte und Zeugnisse<br />

immer allen Unterstützern zuzusenden. Wir versuchen, unsere Freiwilligen und das Management<br />

hierbei mit einzubinden, aber auch hier geben die Tagesaufgaben den Takt vor, dies schließt die<br />

Wochenenden größtenteils mit ein. Wir hoffen dabei sehr auf Ihr Verständnis. Individuelle Auskünfte<br />

werden von Bets & Sakkie van der Merwe aber gern gegeben, der direkte persönliche Kontakt<br />

ist erwünscht.<br />

Montag (03.06.): Nelson hatte gestern Geburtstag, war aber auf einer Nachbarfarm. Nun bekommt<br />

er von Bets van der Merwe sein Geschenk überreicht. Etwas verunsichert hält er die Geburtstagskarte.<br />

Da kommt nämlich Musik heraus… Mitte: Timos zweites Zimmer wird betoniert. Die Fahnenmaste<br />

bleiben nicht mehr lange leer. Neue namibische und deutsche Flaggen wurden angeschafft.<br />

Die umgepflügte riesige Gartenfläche wird sparsam bewässert, um die Bohnen ausbringen<br />

zu können.<br />

Dienstag (04.06) Bilder oben: Aina (Mama Afrika) bekommt ihre neue Kleidung für die Internatsküche<br />

angemessen. Von der Stange gab es leider nichts. Während die Männer den Fußballplatz neu<br />

ausmessen, bringen die Frauen andere Ballspielplätze in Ordnung.<br />

Bilder unten: „Improvisation“ ist kein Fremdwort auf Ombili. Hier das Werkstattteam beim Bau einer<br />

mobilen Säge, und wie sie beim Schneiden der Droppers funktioniert. Re.: Unser „Hühnerflüsterer“<br />

im Dorf Nepara.<br />

Mittwoch (05.06): Nächste Seite: Jonas Mise und Johnny Sefeni ziehen in den Busch, um für ihre<br />

Zäune neue Droppers zu schlagen. Die Gruppenräume 1 & 2 des Kindergartens haben nicht nur<br />

einen neuen Wandanstrich bekommen, sondern auch die Tische sehen nun viel bunter aus, worüber<br />

sich die Kinder natürlich sehr freuen.<br />

Ombili-Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong> 15


Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong><br />

Donnerstag (06.06.): Tag der Rückfahrt nach Windhoek und der letzen Bilder.<br />

Nach den Tischen wird nun auch der Spielplatz im Kindergarten gestrichen. Erster Tag der<br />

Rosella-Ernte. Neben Tomaten, Papaya, einigen Kräutern gibt es dann nur noch Zwiebeln im Garten,<br />

wenn nicht bald das neue Bohrloch in die Erde gebracht werden kann.<br />

Timo Samuel und seine Frau sind müde aber glücklich. Das Haus wurde von ihnen verputzt, die<br />

Stiftung hat die Räume betoniert. Nun kommen die Betten und Fenster an die Reihe. Der Zaun<br />

wird bald folgen, denn die Pfähle sind bereits gesetzt, die Droppers sind geschlagen. Das wirklich<br />

letzte Bild an diesem Tag zeigt das neue Schild für den Haupteingang zu Ombili. Es ist noch nicht<br />

ganz fertig, aber es ist ein Gemeinschaftswerk: Spende der Tafel von einer benachbarten Gäste-<br />

Lodge, Design von Gabi Castelle (Freiwillige), gemalt von den San. Damit sei dieser Reisebericht<br />

beendet: „Welcome! Herzlich willkommen!“ allen, die Ombili besuchen möchten, und darüber hinaus<br />

vielen Dank all denen, die die Stiftung und damit die San unterstützen.<br />

Ihr<br />

Dr. Rüdiger v. Versen<br />

P.S.: Im Februar 2014 wird die Ombili-Stiftung ihr 25jähriges Bestehen feiern! Es findet am Geburtstag<br />

von Beate Mais-Rische statt, die damals gemeinsam mit ihrem Mann Klaus Mais-Rische<br />

den San einen neuen Lebensraum und eine Chance für eine sichere Zukunft begründet hat.<br />

Ombili-Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong> 16


Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong><br />

Sind Sie einmal oder wieder in Namibia in Urlaub und möchten Ombili selbst erfahren, dann sind Sie herzlich<br />

eingeladen. Es empfiehlt sich allerdings eine Anmeldung per E-Mail (ombili@iway.na) oder Telefon<br />

(00264(0)67-230050), da die Stiftung Ihre Besuche einplanen und in den Gesamtbetrieb einbauen muss.<br />

So finden Sie Ombili:<br />

Wie können Sie Ombili helfen? Was sind unsere Schwerpunkte und wo gibt es kurz- und mittelfristig besonderen<br />

finanziellen Bedarf?<br />

Die Schwerpunkte sind:<br />

• Bildung<br />

• Gesundheit<br />

• Arbeitsplätze<br />

• Infrastruktur<br />

Hier eine Auswahl:<br />

Patenschaften für Kinder im Kindergarten sowie Schüler im Ombili-Internat (Hostelschüler), Ombili-<br />

Grundschüler und Ombili-Schüler auf den weiterführenden Schulen in Tsumeb und Tsintsabis.<br />

1. Patenschaft für Schüler, die es auf Grund ihrer guten Leistungen geschafft haben, nach Abschluss<br />

der stiftungseigenen Ombili Primary School (bis 7. Klasse), eine Secondary School (in der Regel in<br />

Tsumeb, 8. – 12. Klasse) zu besuchen. Hierbei beträgt die jährliche Summe für die Unterstützung<br />

360 €. Damit wird alles beglichen, was gebraucht wird: Schul- und Internatsgebühr, Lernmaterialien,<br />

Verpflegung, medizinische Betreuung, Bekleidung u.v.a.m. Zwischen Eltern, Schülern und Stiftung<br />

wird ein sog. Fördervertrag (Sponsorship Agreement) abgeschlossen, in dem die jeweiligen<br />

Verpflichtungen und deren Kontrollierbarkeit festgehalten sind.<br />

2. Hostelpatenschaft: Unterstützung des Aufenthaltes von Schülern im stiftungseigenen Internat<br />

(Hostel) und in der Schule. Bei diesen Schülern handelt es sich entweder um sehr leistungsstarke<br />

Kinder oder um Kinder mit sozial skompliziertem Hintergrund (Waisen, Halbwaisen, schwieriges Elternhaus).<br />

Da hier die Kosten nicht so hoch sind wie in den Secondary Schools außerhalb der Stiftung<br />

beträgt hier die Höhe der Patenschaft nur 180 €/Jahr.<br />

3. Patenschaft für Kindergartenkinder, Vorschulkinder und Grundschüler: Das Geld wird für Kleidung,<br />

Ernährung, Hygieneartikel (individuell), Ausflüge und Exkursionen sowie Lehr- und Lernmaterialien<br />

verwendet. Die jährliche Summe beläuft sich auf 120 €, für Grundschüler 140 €. Etwa 30 bis 40 %<br />

finden allgemeine Verwendung (z.B. gemeinsames Spielzeug, verbesserte Ausstattung der Gruppenräume).<br />

Gesundheits-, Hygiene- und Ernährungsprogramm: Es werden Mittel für die gesundheitliche Betreuung,<br />

Fahrten von Patienten und zur Schwangerenvorsorge nach Tsumeb ins Krankenhaus (2 x 90 km),<br />

Hygienemaßnahmen in den Dörfern und individuell, Ernährungsprogramme für Babies und Kleinkinder,<br />

Wurmkuren u.v.a.m. benötigt. Der Finanzbedarf beträgt dafür im Minimum 500 €/monatl.<br />

Arbeitsplätze: Wiederaufbau einer Rinderherde einschließlich Wasserstellen und mehreren Kilometern<br />

Zaun. Kostet ca. 10.000 €. Ausbau der vorhandenen Produktionsstätten und des Gartenbaus.<br />

Infrastruktur: Dringende Reparaturen vor Beginn der Regensaison, insbesondere an den Häusern in den<br />

Dörfern, im Kulturzentrum und der Schule.<br />

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Reisebericht Mai / Juni <strong>2013</strong><br />

Anlage: Kunsthandwerk der San von Ombili<br />

Gemischtes: Makalani-Schlüsselanhänger, Köcher, Messer, Servietten 45 x 45 cm, Taschen, Ketten, Schlüsselanhänger,<br />

Eule, Strauße, Salatbestecke, Armbänder, Pfeife.<br />

Schnitzarbeiten<br />

Zwei Reihen oben: Schnitzarbeiten, Höhe der Tiere zwischen 6 cm und 40 cm, Giraffen bis ca. 80 cm.<br />

Flechtarbeiten<br />

Teildarstellung einer Tischdecke. Standardmaße: 80 x 80 cm, 100 x 100 cm (Maßanfertigungen sind möglich.<br />

Lieferzeitraum wegen der Transportzeiten auf dem Seeweg ca. drei bis vier Monate).<br />

Mobiles<br />

Möchten Sie Informationen über die<br />

Ombili-Stiftung künftig regelmäßig erhalten,<br />

dann senden Sie uns bitte Ihre<br />

Email-Adresse.<br />

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