Auszüge aus der Festrede zum 100-jährigen Firmenjubiläum der ...
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Ich möchte diesen Neubeginn 1990 <strong>zum</strong> Anlass<br />
nehmen, um etwas tiefer in die Historie<br />
<strong>der</strong> Firma und Familie Schwertfeger zurückzublicken.<br />
___________________________<br />
Mein Urgroßvater Albert Johann Friedrich<br />
Schwertfeger wurde am 2. März als Sohn eines<br />
kleinen Landwirtes zu Zwilipp im Kreis Kolberg<br />
(Pommern) geboren.<br />
Seine Lehre begann er bei einem Dorftischlermeister.<br />
Seine Eltern bezahlten dafür Lehrgeld.<br />
Kurz vor Beendigung <strong>der</strong> Lehrzeit starb sein<br />
Vater. Bis ca. 1888 diente er beim kaiserlichen<br />
Garde Füssilier Regiment in Berlin seine Militärzeit<br />
ab. Durch christliche Freunde kam<br />
er nach Pössneck in Ostthüringen, wo er als<br />
junger Werkstattmeister in <strong>der</strong> Parkettfirma<br />
Schwenke eine Anstellung fand. Im Jahr 1892<br />
zogen Albert und seine Frau Marie nach Eisenach,<br />
um in einem neuen Standort <strong>der</strong> Firma<br />
Schwenke zu arbeiten.<br />
Fast 10 Jahre blieb er in diesem Werk, bis <strong>der</strong><br />
Besitzer es auflöste.<br />
1896 baute Albert Schwertfeger in <strong>der</strong> jetzigen<br />
Oppenheimstraße 54 ein Mehrfamilienh<strong>aus</strong>.<br />
6 Jahre später, am 14.02.1902, begann<br />
er die Selbständigkeit, da er in seinem Beruf<br />
als Tischlermeister keine Anstellung fand.<br />
Ein Zitat seines Sohnes Friedrich lautet dazu:<br />
„Er mietete eine Werkstatt in <strong>der</strong> alten Fabrik<br />
Schwenke und fing in Gottes Namen an.“<br />
Seine erste Arbeit waren zwei Tische für Färberei<br />
Thomas, die er vollständig von Hand<br />
arbeitete. Kurze Zeit darauf beschäftigte er<br />
schon ein paar Gehilfen.<br />
Damals wurde <strong>der</strong> Fürstenhof in Eisenach erbaut,<br />
welcher zur Burschenschaftstagung und<br />
Denkmaleröffnung eingeweiht wurde.<br />
Albert übernahm die Parkettlieferung für das<br />
Hotel, was eine große Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung war,<br />
da nur 6 Wochen Zeit zur Verfügung standen.<br />
Von <strong>der</strong> aufgelösten Firma Schwenke erwarb<br />
er die ersten Maschinen. 1904 wurde dann in <strong>der</strong><br />
Oppenheimstraße 52 die Werkstatt errichtet.<br />
Albert Schwertfeger hatte eine große Familie<br />
von 4 Söhnen und einer Tochter. Mit Beginn<br />
des ersten Weltkrieges 1914, kam es zu einem<br />
tiefen Einschnitt in <strong>der</strong> Familiengeschichte.<br />
Innerhalb von 5 Jahren verlor Albert seine<br />
Frau und alle Kin<strong>der</strong> bis auf seinen Sohn<br />
Friedrich. Er selber starb 1932 nach einem<br />
arbeitsreichen Leben. Friedrich schrieb nach<br />
seinem Tod über ihn: „[Er war] ein Mann mit<br />
klarem Verstand und großem Weitblick, <strong>der</strong><br />
uns als gereifter Mensch und Christ Vorbild<br />
[war]. Er hatte stets ein offenes Herz und<br />
eine helfende Hand für alle Not um ihn. [...]<br />
Er war ein Mann voller Gottvertrauen.“ Mein<br />
Urgroßvater gründete 1892 eine freikirchliche<br />
evangelische Gemeinde in Eisenach.<br />
Aus <strong>der</strong> Ehe Friedrichs mit Lina Schwertfeger<br />
geb. Nortmann <strong>aus</strong> Creuzburg, gingen 4 Söhne<br />
und 2 Töchter hervor.<br />
3 Kin<strong>der</strong> wurden nach Friedrichs verstorbenen<br />
Geschwistern benannt.<br />
Die Söhne Johannes und Otto Schwertfeger<br />
erlernten das Tischlerhandwerk und waren<br />
eine große Unterstützung in <strong>der</strong> Tischlerei.<br />
Die 30iger Jahre waren nicht die glücklichsten<br />
Jahre. Sowohl die allgemeine Wirtschaftskrise<br />
als auch <strong>der</strong> Neubeginn nach einem Brand im<br />
Jahr 1928 hinterließen Spuren.<br />
Mit Beginn des 2. Weltkrieges mehrten sich<br />
die Sorgen weiterhin. Johannes, Otto und später<br />
auch Friedhelm Schwertfeger, wurden zur<br />
Wehrmacht eingezogen. Die Töchter Gerda<br />
und Martha arbeiteten für den Sanitätsdienst