weitere Informationen zur Ladungssicherung - Paulaner Brauerei

Informationen über die Ladungssicherung innerhalb der
Paulaner Brauerei GmbH & Co. KG
1. Rechtliche Vorschriften
Lt. Rechtsprechung sind auf Basis der VDI-Richtlinie 2700 „Ladungssicherung auf
Straßenfahrzeugen“ für eine beförderungssichere Verladung des Fahrzeuges verantwortlich:
- der Fahrer
(Der Fahrer ist die Person, die normalerweise die Ladungssicherungsmaßnahmen durchführt)
- und der „Leiter der Verladearbeiten“
(Der „Leiter der Verladearbeiten“ bzw. Verlader ist die Person, die berechtigt ist eigenverantwortlich
Entscheidungen im Bereich der Verladung zu treffen)
für die ordnungsgemäße Durchführung der Ladungssicherung lt. Richtlinie
- sowie der Fahrzeughalter
für eine ausreichende Ausrüstung des Fahrzeugs mit Ladungssicherungsmitteln,
so dass eine vorschriftsmäßige Ladungssicherung möglich ist.
Eine Übertragung der Verladerpflicht auf den Fahrer ist rechtlich nicht möglich!
Beförderungssichere Verladung…
…ist die hinreichende Befestigung gegen Verrutschen, Verrollen, Um- und Herabfallen.
D.h. die Fahrzeugaufbauten müssen so beschaffen sein, dass Ladungssicherung entweder
aufgrund des Fahrzeugaufbaus selbst oder durch Hilfsmittel in Form von z. B.
Zurrmitteln gewährleistet ist.
…legt zudem eine gleichmäßige Lastenverteilung zu Grunde, so das Gesamtgewicht,
die Werte für Achs-, Sattel- und statische Stützlast nicht überschritten werden und das
Fahrverhalten nicht über das unvermeidbare Maß hinaus beeinträchtigt wird.
Werden die Vorschriften zur ordnungsgemäßen Ladungssicherung nicht erfüllt,
können für den Fahrer, den Verlader und den Fahrzeughalter folgende Rechtsfolgen
eintreten:
• Untersagung der Weiterfahrt bis zur ordnungsgemäßen Sicherung der Ladung
• Verkehrsordnungswidrigkeitenanzeige mit Bußgeld und 3 Punkten in Flensburg
• Bei einem Personenschaden droht zusätzlich eine Strafanzeige mit Geld - oder Freiheitsstrafe
• In Bezug auf Haftungsansprüchen sind mögliche Folgen:
- bei Fremdschaden: Schadenersatzansprüche (§ 823 BGB)
- bei Eigenschäden: Mitwirkendes Verschulden (§ 254 BGB), wodurch die eigenen
Ansprüche an die Versicherung gemindert werden können
- bei Ladungsschäden: Haftung gemäß HGB (§§ 425 - 438 HGB)
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2. Belastbarkeit der Aufbauten
Abhängig von der Aufbauart des Fahrzeugs gilt grundsätzlich für Sattelanhänger,
denen eine formschlüssige Beladung zugrunde gelegt wird, dass keine weiteren
Ladungssicherungsmaßnahmen notwendig sind, wenn folgende Belastungswerte
(Code XL) erreicht werden:
• Stirnwand: 50% der Nutzlast
• Rückwand: 40 % der Nutzlast
• Seitenwand: 30 % der Nutzlast
Beispiele:
- Kofferaufbau
- Hamburger Verdeck (Planenaufbau mit unterer Bordwand)
- Standard-Curtainsider mit verstärktem Aufbau lt. TÜV-Zertifikat (Code XL)
- Getränkeauflieger mit schwenkbarer Seitenwand
Einfache Planen- bzw. Gardinenaufbauten ohne Zertifizierung sind nicht zur Sicherung
von Getränkepaletten geeignet!
3. Sicherungsmaßnahmen innerhalb der Paulaner Brauerei
Innerhalb der Paulaner Brauerei sind bei nicht
zertifizierten Gardinenaufbauten grundsätzlich
alle Paletten durch Niederzurren zu sichern.
Dabei wird der Zurrgurt eingehängt, oben über die
Ladung geführt und mit dem Spannelement
(Ratsche) gespannt.
Zur Gewährleistung einer optimalen Ladungssicherung gilt zudem:
• ausgefranste oder beschädigte Zurrgurte nicht mehr verwenden
• Zurrgurte nicht knoten und nicht über scharfe Kanten spannen
• Jeder Zurrgurt muss mit einem blauen Kennzeichnungsetikett versehen sein
• Um das Verrutschen einzelner Träger zu vermeiden, sollten möglichst eine Zurrplane
oder aber zwei Gurte pro Palette verwendet werden.
Bei zertifizierten Getränkeaufbauten ist das Zertifikat dem Kontrolleur unaufgefordert
vorzuzeigen. Andernfalls ist die Ladung durch Niederzurren zu sichern. Zurrmittel sind
prinzipiell vom Fahrer mitzuführen bzw. vom Fahrzeughalter bereitzustellen. Dennoch
bietet die Paulaner Brauerei auch vor Ort vom TÜV geprüfte Zurrgurte zum Kauf an.
Bei Fahrzeugen, wo ausreichende Ladungssicherung nicht gewährleistet
werden kann, wird die Beladung ggf. verweigert.
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