Brochüre - Hermes Schleifkörper
Brochüre - Hermes Schleifkörper
Brochüre - Hermes Schleifkörper
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Hermes</strong> <strong>Schleifkörper</strong><br />
S c h l e i f k ö r p e r
Schleifprozesse unterliegen einem ständigen<br />
Wandel, der regelmäßig eine Verbesserung von<br />
Werkstückqualität und Prozessproduktivität<br />
zum Ziel hat. Dies wird über neue sowie<br />
optimierte Schleifsysteme und<br />
Stellgrößen erreichbar. Kernstück<br />
des Prozesses ist der <strong>Schleifkörper</strong>.<br />
Seine Zusammensetzung bestimmt<br />
maßgeblich die Qualitäts- und<br />
Leistungskennwerte des<br />
Prozesses.
Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>Hermes</strong> – Ein Überblick ............................................................ Seite 4<br />
Verfahren und Forschung ......................................................... Seite 6<br />
Schleifmittel, Varianten und Eigenschaften ................................ Seite 8<br />
Körnung ................................................................................... Seite 10<br />
Auswahl der Körnung .............................................................. Seite 11<br />
Härte........................................................................................ Seite 12<br />
Gefüge ..................................................................................... Seite 13<br />
Bindungen und Zusatzbehandlungen ......................................... Seite 14<br />
Spezifikation und Kennzeichnung von <strong>Schleifkörper</strong>n ................. Seite 16<br />
Werkzeuge für das Verzahnungshonen ...................................... Seite 17<br />
CBN- und Diamantschleifkörper ................................................ Seite 18<br />
microlite-<strong>Schleifkörper</strong> ............................................................. Seite 19<br />
Internet-Fallstudienfinder ......................................................... Seite 19
<strong>Hermes</strong> – <strong>Schleifkörper</strong><br />
ein Überblick<br />
<strong>Hermes</strong> Schleifwerkzeuge<br />
<strong>Hermes</strong> zählt weltweit zu einem der größten Anbieter hochwertiger<br />
Schleifwerkzeuge. Mit Fertigungsstätten und Vertriebsniederlassungen<br />
in über 30 Ländern ist die Firmengruppe in<br />
allen wichtigen Industrie- und Schwellenländern vertreten.<br />
Der Kundennutzen steht bei allen <strong>Hermes</strong> Produkten im Mittelpunkt.<br />
Dadurch wird sichergestellt, dass optimale Werkzeuge<br />
bei unseren Kunden zum Einsatz kommen.<br />
Sortiment<br />
<strong>Hermes</strong> stellt schwerpunktmäßig Präzisionsschleifkörper her.<br />
Das Sortiment umfasst <strong>Schleifkörper</strong> mit Außendurchmessern<br />
von 4 bis 1100 mm und einer Arbeitshöchstgeschwindigkeit bis<br />
zu 125 m/s bei konventionellen bzw. 160 m/s bei CBN-Schleifscheiben.<br />
<strong>Hermes</strong> <strong>Schleifkörper</strong><br />
<strong>Schleifkörper</strong> werden in Uetersen und in Dresden hergestellt.<br />
Mit modernen Maschinen und Fertigungsverfahren entstehen<br />
hier leistungsstarke Werkzeuge, die vorwiegend an industrielle<br />
Kunden im In- und Ausland geliefert werden. Eine kontinuierliche<br />
Prozessentwicklung ist unser Weg, den ständig steigenden<br />
Qualitäts- und Leistungsforderungen gerecht zu werden.<br />
Innovation und Anwendungstechnik<br />
Langjährige Erfahrungen mit Präzisionsschleifprozessen und die<br />
Erkenntnisse anwendungstechnischer Arbeit vor Ort und an den<br />
Schleifmaschinen ermöglichen uns, kundenspezifische Produkte<br />
zu entwickeln und zum optimierten Einsatz zu bringen.<br />
Damit trägt <strong>Hermes</strong> zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit der<br />
Fertigungssprozesse seiner Kunden bei. <strong>Hermes</strong> sieht in der<br />
Partnerschaft mit seinen Kunden die wichtigste Basis für den<br />
gemeinsamen Erfolg.<br />
Die <strong>Hermes</strong>-Entwicklung der mikrokristallinen Sinterkeramik<br />
„Sapphire Blue“ ist ein Beispiel für die Innovationskraft und<br />
die Leistungssteigerung der Schleifwerkzeuge in den letzten<br />
Jahren.<br />
Wichtige Abnehmerbranchen sind die Automobil-, die Getriebeund<br />
die Wälzlagerindustrie. Darüber hinaus gibt es eine große<br />
Zahl von Unternehmungen, für die spezielle Werkzeuge entwickelt<br />
werden. So bewirken z. B. <strong>Schleifkörper</strong> mit einer äußerst<br />
homogenen Verteilung der Poren beim Flachschleifen<br />
mit Segmenten in der Stahlindustrie, beim Tiefschleifen in der<br />
Luftfahrtindustrie und beim Walzenschleifen in der Druck- und<br />
Papierindustrie kühlen Schliff und höchste Standmengen.<br />
Getriebehersteller können über ein komplettes <strong>Hermes</strong>-Sortiment<br />
an <strong>Schleifkörper</strong>n und verzahnten Honwerkzeugen verfügen.<br />
Insbesondere die Honwerkzeuge haben in den letzten<br />
Jahren aufgrund innovativer Entwicklungsarbeiten und verbesserter<br />
Fertigungstechniken eine bedeutende Marktposition eingenommen.<br />
Diamant- und CBN-Werkzeuge werden von <strong>Hermes</strong> vorwiegend<br />
in keramischer Bindung gefertigt. Die ausgereifte<br />
Fertigungstechnik erlaubt es, diese Schleifwerkzeuge bis zu<br />
einem Durchmesser von 600 mm mit einem geschlossenen<br />
Belag zu fertigen.
Qualität und Umweltschutz<br />
Mit der erstmaligen Zertifizierung nach ISO 9001 im Jahr 1994<br />
im Werk Dresden und 1995 im Werk Uetersen wurde das Qualitätssicherungssystem<br />
der <strong>Schleifkörper</strong>werke nach den neuesten<br />
Richtlinien bestätigt.<br />
Durch den engagierten Einsatz qualifizierter Mitarbeiter und aufgrund<br />
der langjährigen Erfahrungen im Fertigungsprozess wird<br />
eine gleichbleibende und gesicherte Qualität erzeugt.<br />
Die umweltgerechte Fertigung nimmt bereits seit langer Zeit<br />
einen wichtigen Platz in der <strong>Hermes</strong>-Philosophie ein. So werden<br />
die Rohstoffressourcen schonend und effektiv genutzt.<br />
Diese Philosophie wurde mit der Umwelterklärung auf Basis der<br />
freiwilligen EG-Ökö-Auditverordnung 1995 nochmals ausdrücklich<br />
hervorgehoben.<br />
Durch moderne Organisations- und Führungsmethoden wie z. B.<br />
die Gliederung der Fertigung in Fraktale oder die Anwendung<br />
der Gruppenarbeit ist es <strong>Hermes</strong> gelungen, einen neuen Leistungs-<br />
und Qualitätsstandard zu setzen. Ermöglicht wird dies<br />
erst durch die Identifikation unserer Mitarbeiter mit „ihrer“ Maschine,<br />
„ihrem“ Produkt und „ihrem“ Kunden.<br />
Aus der Übertragung von Verantwortung erwächst ein Ideenreichtum,<br />
der zum Nutzen unserer Kunden umgesetzt wird.<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Im Stammwerk der <strong>Hermes</strong>-Gruppe in Hamburg sind Forschung<br />
und Entwicklung zu den Schwerpunkten Schleifkorn, <strong>Schleifkörper</strong><br />
und Schleifmittel auf Unterlagen zusammengefasst.<br />
Die F & E wird in folgende Sachgebiete unterteilt:<br />
• Entwicklung von Schleifmitteln, wie<br />
die mikrokristalline Sinterkeramik „Sapphire Blue“<br />
• Chemische Entwicklung mit Verantwortung für<br />
Kunstharze, Kunstharzbindungen und Klebstoffe<br />
• Keramik-Entwicklung mit dem Schwerpunkt<br />
„keramische Bindungen“ und „Fertigungstechnik“<br />
• Werkstoffprüfung zur Messung von Werkstoffeigenschaften<br />
wie Festigkeit und Zähigkeit<br />
• Werkstoffanalytik mit Raster-Elektronen-Mikroskop<br />
und Röntgenbeugung<br />
• Schleiflabor, in dem neben Qualitäts- und Leistungsgrößen<br />
auch Schleifkräfte gemessen werden.<br />
• Know-How-Transfer neuer Erkenntnisse in die Praxis<br />
• Optimierung der Schleifprozesse unserer Kunden<br />
Forschung und Entwicklung orientieren sich an den<br />
Anforderungen unserer Kunden. Ergebnisse werden durch unsere<br />
Anwendungsingenieure und unseren Verkauf in die Praxis<br />
übertragen.
<strong>Hermes</strong> <strong>Schleifkörper</strong><br />
Verfahren<br />
Das Schleifen ist eines der wichtigsten Fertigungsverfahren<br />
zur Erzeugung der geforderten Werkstückgeometrie und seiner<br />
Oberflächenbeschaffenheit.<br />
In der DIN 8589 ist das Schleifen als „Spanen mit geometrisch<br />
unbestimmten Schneiden“ definiert. Über die zu erzeugende<br />
Fläche und ihre Art sowie die Kinematik des Zerspanungsvorganges<br />
gelangt man zu einer Reihe unterschiedlicher<br />
Fertigungsverfahren, wie z. B. dem Planschleifen, Rundschleifen,<br />
Wälzschleifen u.s.w.<br />
Die wichtigsten Einflussgrößen dieser Verfahren können systematisch<br />
mit Hilfe der folgenden Übersicht erfasst werden.<br />
Durch die vorzugebenden System- und Stellgrößen ergibt sich<br />
das Arbeitsergebnis. Der Schleifprozess kann dabei über die<br />
Kenngrößen beschrieben und optimiert werden.<br />
Bei den Systemgrößen nimmt der <strong>Schleifkörper</strong> eine zentrale<br />
Rolle ein. Seine Zusammensetzung bestimmt maßgeblich die<br />
Qualitäts- und Leistungskennwerte des Prozesses.<br />
Schleifverfahren<br />
Flachschleifen<br />
mit Schleifscheiben im Umfangschleifverfahren<br />
mit Schleifscheiben im Vollschnittschleifverfahren<br />
mit Schleifscheiben im Profilpendelschleifverfahren<br />
mit Schleifscheiben im CD-Verfahren<br />
mit Segmenten<br />
mit Schleitöpfen<br />
mit Schleifringen<br />
mit verklebten oder verschraubten Schleifscheiben<br />
Innenrundschleifen<br />
Außenrundschleifen<br />
zwischen Spitzen, Längsschleifen (oszillierendes Schleifen)<br />
zwischen Spitzen, Einstechschleifen gerade<br />
zwischen Spitzen, Einstechschleifen schräg<br />
spitzenlos, Einstechschleifen gerade<br />
spitzenlos, Durchlauf<br />
Gewindeschleifen<br />
Zahnflankenschleifen<br />
Wälzschleifen<br />
Profilschleifen<br />
Zahnflankenhonen<br />
mit innenverzahnten Honringen<br />
mit außenverzahnten Honrädern<br />
Werkzeugschleifen<br />
handgeführt auf Schleifböcken<br />
auf Werkzeugschleifmaschinen<br />
auf Sägenschärfmaschinen<br />
Schruppschleifen<br />
Eingangsgrößen Schleifprozess Ergebnis<br />
Paramètres Paramètres Variables Technologie<br />
System du système Stellgrößen de réglage caractéristiques<br />
Prozesskenngrößen Technologie<br />
Maschine Machine<br />
Art Type<br />
Caractéristiques<br />
Eigenschaft<br />
Werkstück<br />
Werkstück<br />
Geometrie<br />
Geometrie<br />
Werkstückstoff<br />
<strong>Schleifkörper</strong><br />
<strong>Schleifkörper</strong><br />
Geometrie<br />
Zusammensetzung<br />
Geometrie<br />
Zusammensetzung<br />
Abrichtwerkzeug<br />
Art<br />
Abricht-<br />
Werkzeug<br />
Art<br />
Zustellung<br />
Vorschubgeschwindigkeit<br />
Werkstückgeschwindigkeit<br />
Schnittgeschwindigkeit<br />
Abrichtbedingungen<br />
Schnittkräfte<br />
Leistungen<br />
Verschleiß<br />
Temperatur<br />
Prozessdauer<br />
Werkstück<br />
Formgenauigkeit<br />
Maßgenauigkeit<br />
Oberflächenqualität<br />
Randzonenbeeinflussung<br />
Schleifscheibe<br />
Verschleiß<br />
Zusetzung<br />
Kühlschmierstoff<br />
Verschmutzung<br />
Zustandsänderung<br />
Kühlschmierung<br />
Art Kühlschmierung<br />
Zuführung<br />
Art<br />
Zuführung<br />
Zuführdruck<br />
Durchflussmenge<br />
Störgrößen<br />
Schwingungen<br />
Temperatur<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Mengenleistung<br />
Fertigungskosten<br />
<br />
Zusammenhang zwischen den Eingangsgrößen und dem Ergebnis beim Schleifen (nach König)
Forschung<br />
Die <strong>Hermes</strong>-Grundlagenforschung befasst sich unter anderem<br />
mit den Wirkungen von System- und Stellgrößenvariationen<br />
auf das Arbeitsergebnis.<br />
Aus dieser Arbeit werden Erkenntnisse gewonnen, die z. B. den<br />
Einfluss der Einstellparameter auf das Schleifergebnis darlegen<br />
und Optionen zur Leistungssteigerung des Schleifwerkzeuges<br />
aufzeigen.<br />
Die nachfolgenden Abbildungen geben einen Ausschnitt der<br />
Ergebnisse wieder, die als Leitfaden im praktischen Einsatz<br />
genutzt werden können.<br />
16 m/s<br />
20 m/s<br />
33 m/s<br />
Einfluss der Schnittgeschwindigleit v c<br />
G = 100%<br />
G = 63%<br />
G = 85%<br />
Einfluss des bezogenen Zeitspanvolumens Q' w
<strong>Hermes</strong> <strong>Schleifkörper</strong><br />
Schleifmittel<br />
Ein Schleifmittel muss folgende Eigenschaften besitzen:<br />
• hohe Härte<br />
• scharfe Schneidkanten<br />
• hohe Warmfestigkeit<br />
• chemische Stabilität<br />
• Splitterneigung<br />
• hohe Gleichmäßigkeit der Chargeneigenschaften<br />
Den Anforderungen werden nur die folgenden<br />
synthetisch hergestellten Hartstoffe gerecht:<br />
• Schmelzkorund (Al 2 O 3 ),<br />
• mikrokristalline Sinterkeramik (Al 2 O 3 ),<br />
• Siliciumcarbid (SiC),<br />
• kubisches Bornitrid (CBN),<br />
• Diamant (C).<br />
Sie werden daher in der modernen Schleiftechnik<br />
intensiv genutzt.<br />
Übersicht Schleifmittel<br />
Edelkorund<br />
mit Mischungen<br />
EKW<br />
EKR<br />
EKD<br />
EKT<br />
EWR<br />
EWD<br />
ERD<br />
EWT<br />
ERT<br />
EDT<br />
FP<br />
TKR<br />
Halbedelkorund<br />
mit Mischungen<br />
HK<br />
HKW<br />
HKR<br />
HKD<br />
HKT<br />
HKN<br />
Normalkorund<br />
mit Mischungen<br />
NK<br />
NKW<br />
NKR<br />
NKD<br />
NKT<br />
Die bevorzugt eingesetzten Schleifmittel<br />
sind hervorgehoben dargestellt (z. B. EKW).<br />
Mikrokristalline<br />
Sinterkeramik<br />
CB<br />
SK<br />
Siliciumcarbid<br />
mit Mischungen<br />
SCG<br />
SCS<br />
CGW<br />
CSN<br />
CSE<br />
CST<br />
Zirkonkorund<br />
mit Mischungen<br />
ZK<br />
NK ... Z<br />
Kugelkorund<br />
EKK<br />
Festigkeit des Schleifmittels<br />
F<br />
Schleifkraft<br />
G<br />
Schleifverhältnis<br />
R<br />
Rautiefe<br />
T<br />
Temperatur<br />
zäh<br />
spröde<br />
zäh<br />
spröde<br />
zäh spröde zäh spröde<br />
Varianten und Eigenschaften<br />
Normalkorund<br />
Normalkorund besitzt eine<br />
hohe Zähigkeit. Im Schleifprozess<br />
zeichnet er sich<br />
durch hohe Standmengen,<br />
jedoch weniger kühlen Schliff<br />
aus. Normalkorund findet<br />
Anwendung bei freihand- und<br />
handgeführten Prozessen<br />
zum Schruppen, Putzen<br />
und Entgraten, oft auch in<br />
Verbindung mit dem außerordentlich<br />
zähen Zirkonkorund.<br />
Normalkorund wird auch in<br />
reiner Form oder als Mischung<br />
mit Halb- und Edelkorund beim<br />
Präzisionsschleifen unter Zufuhr<br />
hinreichender Kühlmittel verwendet.<br />
Zirkonkorund<br />
Halbedelkorund<br />
Halbedelkorund besitzt bei<br />
geringerer Zähigkeit kühlere<br />
Schleifeigenschaften.<br />
Er wird – auch in Abmischungen<br />
mit Edelkorunden –<br />
in weiten Bereichen der Präzisionsschleiftechnik<br />
eingesetzt.<br />
Der weiße und der rosa gefärbte<br />
sowie der dunkelrote<br />
Korund bilden die Familie der<br />
Edelkorunde. Sie zeichnen<br />
sich durch deutlich kühleren<br />
Schliff aus. Mit zunehmender<br />
roter Farbintensität, d.h.<br />
Legierungshöhe, steigt die<br />
Zähigkeit.<br />
Edelkorund rot
Einkristallkorund<br />
Beim Einkristallkorund<br />
werden ohne erhöhte Wärmeentwicklung<br />
die hohen Standmengen<br />
selbst des Normalkorundes<br />
und des dunkelroten<br />
Edelkorundes übertroffen.<br />
Siliciumcarbid besitzt eine<br />
höhere Härte und eine geringere<br />
Zähigkeit als Korund. Es<br />
neigt zwar zum chemischen<br />
Verschleiß auf eisenhaltigen<br />
Metallen, zeigt aber z. B.<br />
beim Tiefschleifen hochlegierter<br />
Stähle oder bei der<br />
Erzeugung besonders hoher<br />
Oberflächengüten unerreichte Siliciumcarbid<br />
Leistungen. Standardmäßig wird Siliciumcarbid für die<br />
Zerspanung von Glas, Keramik oder Naturstein, für Bunt- und<br />
Hartmetalle sowie für organische Stoffe verwendet. Die grüne<br />
Siliciumcarbid-Variante eignet sich für das Präzisions-, die<br />
schwarze mehr für das Schruppschleifen überwiegend von<br />
Grauguss.<br />
Besonders hohe Leistungen<br />
zeigt die von <strong>Hermes</strong> entwickelte<br />
und nach dem Sol-<br />
Gel-Verfahren produzierte mikrokristalline<br />
Sinterkeramik<br />
CB Sapphire Blue ® .<br />
In diesem Schleifmittel verbinden<br />
sich kühlster Schliff und<br />
kleinster Verschleiß in einer<br />
Sinterkeramik „Sapphire Blue“ von den Schmelzkorunden<br />
unerreichten Größenordnung.<br />
Typisches Einsatzgebiet von „Sapphire Blue“ ist das Präzisionsschleifen<br />
gehärteter, unlegierter, legierter und hochlegierter<br />
Stähle.<br />
100 %<br />
100 %<br />
Herkömmliches Korund-Schleifkorn<br />
74 %<br />
CB-Sinterkeramik Schleifkorn<br />
95 %<br />
Kubisches Bornitrid (CBN)<br />
besitzt nach Diamant die<br />
zweithöchste Härte, hat aber<br />
eine höhere Warmfestigkeit<br />
und zeigt keinen chemischen<br />
Verschleiß beim<br />
Zerspanen von Stahl. Mit<br />
kubischem Bornitrid können<br />
im Vergleich zu Korundschleifscheiben<br />
bis zu hun-<br />
Kubisches Bonitrid (CBN)<br />
dertfach höhere Standmengen erzielt werden. CBN eignet sich<br />
besonders für die Bearbeitung schwer zerspanbarer Stähle und<br />
für das Hochleistungsschleifen von Serienbauteilen.<br />
Kornzustand nach vergleichbarem Einsatz<br />
Der Austausch des Schleifmittels bewirkt Veränderungen des G-<br />
Wertes und der Schleifkraft. Die mikrokristalline Sinterkeramik<br />
CB bewirkt einen besonders großen G-Wert bei mäßig steigender<br />
Normalkraft (siehe auch u.a. Grafik).<br />
Diamant besitzt die höchste<br />
bekannte Härte, neigt aber bei<br />
der Bearbeitung von Stahl zu<br />
einem chemischen Verschleiß.<br />
Die hohe Härte kann bei<br />
der Barbeitung von Hartmetallen,<br />
PKD, Glas, Keramik,<br />
Naturstein und organischen<br />
Stoffen voll genutzt werden.<br />
Diamant<br />
Korundvarianten und CB mit unterschiedlichen G-Werten und Schleifkräften.<br />
(Test mit F 36 bei Q' w = 20 mm 3 /(mms). (CB befand sich noch<br />
nicht im Selbstschärfbereich, der üblicherweise kleinere Kräfte bewirkt.)
<strong>Hermes</strong> <strong>Schleifkörper</strong><br />
Körnung<br />
Korund, Sinterkeramik und Siliciumcarbid<br />
Mit Angabe der Körnung wird die Größe der Schleifmittelkörner<br />
beschrieben. Die Größen werden durch die in DIN ISO 8486-1<br />
genormten Korngrößenverteilungen (F 8 - F 1200) beschrieben.<br />
Die Bezeichnung (z. B. F 60) beschreibt die Maschenweite<br />
eines Siebes, angegeben in Maschenzahl pro Zoll. Die Körnung<br />
F 60 zum Beispiel wird definiert über die 60 Maschen des Nennsiebes<br />
auf einem Zoll Sieblänge. Eine große Zahl beschreibt<br />
daher ein feines und eine kleine ein grobes Korn.<br />
Diamant und CBN<br />
Die Korngrößen dieser Schleifmittel sind nach FEPA-Standard genormt.<br />
Die Zahlen geben den mittleren Korndurchmesser in µm<br />
an. Hier wird durch eine große Zahl ein grobes Korn (z. B. 181)<br />
und durch eine kleine Zahl (z. B. 46) ein feines Korn beschrieben.<br />
Korngröße<br />
F<br />
Schleifkraft<br />
G<br />
Schleifverhältnis<br />
R<br />
Rautiefe<br />
T<br />
Temperatur<br />
grob fein grob fein grob fein grob fein<br />
Gröbstes Korn<br />
Mittleres Korn<br />
Feinstes Korn<br />
Streubereich<br />
Gröbstes Korn<br />
Mittleres Korn<br />
Feinstes Korn<br />
Streubereich<br />
Korngröße [ µm]<br />
Korngröße [ µm]<br />
Korngröße nach DIN ISO 8486-1<br />
Korngrößen F 8 – F 220<br />
Korngröße nach DIN ISO 8486-1<br />
10<br />
Korngrößen F 230 – F 1200
Auswahl der Körnung<br />
Korngrößenübersicht<br />
Die Auswahl der Körnung hat neben der Härte einen maßgeblichen<br />
Einfluss auf das Schleifergebnis. Entsprechend der vorgegebenen<br />
Rautiefen und Radien wird die Korngröße gewählt.<br />
Zum Präzisionsschleifen werden am häufigsten die Körnungen<br />
F 46, F 60 und F 80 eingesetzt.<br />
Es ist möglich und häufig auch vorteilhaft, Körnungen zu kombinieren.<br />
Dies wird in der Spezifikation des <strong>Schleifkörper</strong>s angegeben.<br />
grob<br />
F 8<br />
F 10<br />
F 12<br />
F 14<br />
F 16<br />
F 20<br />
F 22<br />
mittel<br />
F 30<br />
F 36<br />
F 40<br />
F 46<br />
F 54<br />
F 60<br />
fein<br />
F 70<br />
F 80<br />
F 90<br />
F 100<br />
F 120<br />
F 150<br />
F 180<br />
sehr fein<br />
F 230<br />
F 240<br />
F 280<br />
F 320<br />
F 360<br />
F 400<br />
F 500<br />
F 24<br />
F 220<br />
F 600<br />
F 800<br />
F 1000<br />
F 1200<br />
Beispiele<br />
Beispiel 1<br />
Beim Außenrundschleifen einer Welle ist eine Rautiefe von<br />
R z<br />
≤ 2 µm gefordert. Es kommen drei Korngrößen in Betracht:<br />
F 60, F 80 oder F 100. Falls die vorgeschriebene Oberfläche<br />
kritisch ist, sollte F 100 gewählt werden.<br />
Beispiel 2<br />
Wenn neben einer vorgegebenen Oberfläche auch noch ein<br />
spezifischer Radius gewährleistet werden soll, ist die jeweils<br />
feinere Körnung zu wählen.<br />
Oberflächengüte Soll R z<br />
≤ 3 µm a Wahl: Körnung F 60<br />
Radius Soll R = 0,25 mm a Wahl: Körnung F 100<br />
Rauhtiefe R Z<br />
[µm]<br />
Rauhtiefe R a<br />
[µm]<br />
Korngröße nach DIN ISO 8486-1<br />
Wirkung der Korngröße auf die Rautiefe bei optimierter Führung eines Rundschleifprozesses (außenrund-oszillierend)<br />
Anmerkungen • Beim Flachschleifen mit dem Umfang a 1 Korngröße gröber wählen<br />
• Beim Innenrundeinstech- und Außenrundeinstechschleifen a 1 bis 2 Korngrößen feiner wählen<br />
Radius [mm]<br />
Korngröße nach DIN ISO 8486-1<br />
Erreichbarer Werkstückradius als Funktion der Korngröße<br />
11
<strong>Hermes</strong> <strong>Schleifkörper</strong><br />
Härte<br />
Die in der Spezifikation genannte Nennhärte wird mit den<br />
Buchstaben von „A“ (äußerst weich) bis „Z“ (äußerst hart) bezeichnet.<br />
Diese Härte ist ein Maß für die erforderliche Kraft zum<br />
Herausbrechen eines Korns aus dem <strong>Schleifkörper</strong>gefüge. Sie<br />
wird durch die Stärke der Bindungsbrücke und die Eigenfestigkeit<br />
der Bindung gesteuert.<br />
Steigende Nennhärte bei sonst konstanter Spezifikation und<br />
Prozessführung bewirkt ein höheres G-Verhältnis (kleinerer<br />
Verschleiß), aber auch höhere Schleifkräfte und damit höhere<br />
Temperaturen an der Werkstückoberfläche.<br />
Ein in der Härte optimal eingestellter <strong>Schleifkörper</strong> arbeitet<br />
selbstschärfend. Dies geschieht durch Kornsplittern<br />
und durch Aus- oder Umbrechen des Korns. Dabei werden<br />
die Werkstücktoleranzen für Form und Maß sowie die Oberflächengüte<br />
eingehalten.<br />
Ein zu hart eingestellter <strong>Schleifkörper</strong> verhindert das Selbstschärfen.<br />
Es können Ausschussteile durch Brand am Werkstück<br />
sowie nicht tolerierbare Form- und Maßabweichungen entstehen.<br />
Ein zu weicher <strong>Schleifkörper</strong> schleift zwar kühl, verschleißt jedoch<br />
so schnell, dass auch in diesem Fall Toleranzen nicht einhaltbar<br />
sind.<br />
Die Nennhärte ist nicht immer mit der prozessbezogenen<br />
Wirkhärte des <strong>Schleifkörper</strong>s gleichzusetzen. So wird z. B.<br />
ein Normalkorund enthaltender <strong>Schleifkörper</strong> bei gleicher<br />
Nennhärte wie eine Edelkorundscheibe meist Verbrennungen<br />
am Werkstück verursachen.<br />
Die Wirkhärte eines <strong>Schleifkörper</strong>s ist über die Führung des<br />
Schleifprozesses innerhalb weiter Grenzen veränderbar.<br />
Härtegrade<br />
äußerst weich<br />
A, B, C, D<br />
sehr weich<br />
E, F, G<br />
weich<br />
H, I, Jot, K<br />
mittel<br />
L, M, N, O<br />
Wirkung verschiedener Härten<br />
hart<br />
P, Q, R, S<br />
sehr hart<br />
T, U, V, W<br />
äußerst hart<br />
X, Y, Z<br />
Bindungsmengenvarianten<br />
weiche Scheibe<br />
harte Scheibe<br />
Dreistoffdiagramm (dunkelgelbe Fläche = Rezepturfeld)<br />
Härte<br />
F<br />
Schleifkraft<br />
G<br />
Schleifverhältnis<br />
R<br />
Rautiefe<br />
T<br />
Temperatur<br />
weich<br />
hart<br />
weich<br />
hart<br />
weich<br />
hart<br />
weich<br />
hart<br />
12
Gefüge<br />
Das Gefüge des<br />
<strong>Schleifkörper</strong>s wird<br />
in der Spezifikation<br />
mit den Zahlen<br />
„1“ (sehr dicht) bis<br />
„22“ (sehr offen)<br />
bezeichnet. Diese<br />
Gefügezahl ist ein<br />
Maß für die Schleifmittelkonzentration<br />
im <strong>Schleifkörper</strong>.<br />
Sie fällt kontinuierlich<br />
von Gefügezahl<br />
1 nach 22, wobei der Schneidenabstand vergrößert wird.<br />
Das Gefüge muss dem Schleifprozess und dem zu zerspanenden<br />
Werkstoff angepasst werden.<br />
Typisch für das Rundschleifen von Stahl ist das Gefüge 4. Zum<br />
Flachschleifen am Umfang werden Gefüge 7 bis 12, beim<br />
Tiefschleifen 14 bis 19 benötigt.<br />
Der Einfluss des Werkstoffes auf die Auswahl des zweckmäßigen<br />
Gefüges zeigt sich besonders bei der Gummibearbeitung.<br />
Hier kann erst mit Gefüge 18 oder offener wirtschaftlich<br />
zerspant werden.<br />
Gefügeklassen<br />
dicht<br />
0, 1, 2, 3<br />
Schlüsselzahlen<br />
1 … 97<br />
mittel<br />
4, 5, 6, 7<br />
porös<br />
12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22<br />
offen<br />
8, 9, 10, 11<br />
Einfluss der verschiedenen Gefüge bei gleicher Nennhärte auf die<br />
Tangentialkraft<br />
Gefügevarianten<br />
mittleres Gefüge<br />
offenes Gefüge<br />
Gefüge<br />
F<br />
Schleifkraft Schleifverhältnis Rautiefe Temperatur<br />
G<br />
R<br />
T<br />
dicht<br />
offen<br />
dicht<br />
offen<br />
dicht<br />
offen<br />
dicht<br />
offen<br />
13
<strong>Hermes</strong> <strong>Schleifkörper</strong><br />
Bindungen<br />
Keramisch gebundene Schleifwerkzeuge werden bei hohen<br />
Temperaturen bis ca. 1400°C gebrannt.<br />
In Abhängigkeit von der Zerspanungsaufgabe stehen alle fertigungstechnisch<br />
möglichen Sinterstufen, von der Porzellanbis<br />
zur Glasbindung, von der weichsten bis zur extrem harten<br />
Bindung zur Verfügung.<br />
In <strong>Schleifkörper</strong>n mit unterschiedlich festen Bindungen kann<br />
über die Variation der Bindungsmenge ein identischer G-Wert<br />
erzielt werden. In diesem Fall erreicht man kleinere Schleifkräfte.<br />
Kunstharzgebundene <strong>Schleifkörper</strong> werden bei einer Temperatur<br />
von maximal 190°C gehärtet. Sie besitzen im Vergleich zu<br />
keramisch gebundenen <strong>Schleifkörper</strong>n eine kleinere Steifigkeit,<br />
jedoch eine höhere Schlagzähigkeit.<br />
Wegen ihrer hohen Warmfestigkeit und Sprödheit werden überwiegend<br />
Phenolharze verwendet. Sie können mechanisch elastifiziert<br />
oder mit dem Ziel der Resistenz gegen Kühlschmierstoffe<br />
chemisch modifiziert werden. Schleifaktive Füllstoffe fördern<br />
die Zerspanung und wirken kühlend auf den Prozess.<br />
Kunstharzgebundene <strong>Schleifkörper</strong> bewähren sich überwiegend<br />
beim spitzenlosen Durchgangs-, Walzen- und Seitenschleifen<br />
als standfeste und gut selbstschärfende Werkzeuge. Außerdem<br />
werden sie für das Freihandschleifen und für handgeführtes<br />
Schleifen eingesetzt.<br />
Keramische Bindungen für Aluminiumoxid-<strong>Schleifkörper</strong><br />
Anwendung<br />
Universell einsetzbare Bindungen<br />
(VA = rot)<br />
Bindungen mit verbessertem<br />
Leistungspotential<br />
Keramische Hochleistungsbindungen,<br />
nicht für alle Abmessungen verfügbar<br />
Standard- und Hochleistungsbindungen<br />
für mikrokristallinen Korund<br />
Bezeichnung<br />
VA VC V20<br />
Für geschwefelte Körper VL V50<br />
Für sehr harte und feinkörnige Körper<br />
V62 V02 V14 V354<br />
VH V30 V11 V61<br />
VE V09 V21 V096<br />
V33<br />
Keramische Bindungen für Siliciumcarbid-<strong>Schleifkörper</strong><br />
Anwendung<br />
Bezeichnung<br />
Universell einsetzbare Bindung V5 V18<br />
Für niedrige bis mittlere Härten<br />
Für mittlere bis hohe Härten<br />
V40<br />
V06<br />
Für hohe bis sehr hohe Härten V7 V15<br />
Für das Tiefschleifen<br />
V4<br />
Schleifkräfte mit unterschiedlich festen Bindungen und<br />
unterschiedlichen Bindungsmengen<br />
Bindungssteg (REM-Aufnahme)<br />
Festigkeit der Bindung<br />
F<br />
Schleifkraft<br />
G<br />
Schleifverhältnis<br />
R<br />
Rautiefe<br />
T<br />
Temperatur<br />
klein<br />
groß<br />
klein<br />
groß<br />
klein<br />
groß<br />
klein<br />
groß<br />
14
Kunstharzbindungen<br />
Anwendung Bezeichnung Typ<br />
Für spezielle Nassschliffprozesse mit weichen und mittelharten<br />
<strong>Schleifkörper</strong>n z. B. für das Walzenschleifen<br />
Standardbindung für das Nassschleifen mit weichen und mittelharten <strong>Schleifkörper</strong>n<br />
BE<br />
B20<br />
B70<br />
BW<br />
B30<br />
B50<br />
modifiziertes Phenolharz<br />
Für das Nutenschleifen und ähnliche Prozesse BA1 Phenolharz-Füllstoffmischung<br />
Für das spitzenlose Stangenschleifen<br />
Für das Schruppschleifen, trocken<br />
Für das Schienenschleifen<br />
Für Nassschliffprozesse, bei denen besonders weich wirkende<br />
<strong>Schleifkörper</strong> erforderlich sind<br />
BC1 - BC4<br />
B60<br />
BS1<br />
BS2<br />
B40<br />
BG<br />
B10<br />
modifiziertes Phenolharz<br />
Für das Trennschleifen, auch nass B6 Phenolharz-Füllstoffmischung<br />
Sonderentwicklungen z. B. zum Freihandschleifen oder für<br />
B<br />
Spezialbindung<br />
spezielle Prozesse im Bereich des Präzisionsschleifen<br />
B1 - B3<br />
Unterschiedliches Fließverhalten von Bindungen bei gleicher Brenntemperatur<br />
Zusatzbehandlungen<br />
Für spezielle Schleifoperationen können <strong>Schleifkörper</strong> zusätzlich<br />
behandelt werden.<br />
• Die Tränkung eines <strong>Schleifkörper</strong>s mit Schwefel (XS) führt<br />
insbesondere beim Innenrundschleifen, beim Honen und<br />
beim Superfinishen zu kühlerem Schliff, besserer Spanabfuhr,<br />
verbesserter Oberfläche und höherer Leistung.<br />
• Eine weitere Tränkungsvariante ist die Füllung der<br />
<strong>Schleifkörper</strong>poren mit Wachs (XC und XP).<br />
• Zur Verbesserung der Kantenstabilität können die Seitenflächen<br />
von <strong>Schleifkörper</strong>n, die für das Umfangsschleifen<br />
bestimmt sind, mit Harz (XO) oberflächlich getränkt werden.<br />
Ähnlich kann mit Topfscheiben der Formen 6 und 11<br />
verfahren werden.<br />
• Weiche <strong>Schleifkörper</strong>, deren Eigenfestigkeit für erhöhte Umfangsgeschwindigkeiten<br />
nicht ausreichend ist, können in<br />
einer Zone um die Bohrung mit Harz (XZ) getränkt werden.<br />
Hierdurch wird die erforderliche Sicherheit gegen Bruch<br />
durch Fliehkräfte gewährleistet.<br />
Sonderangaben<br />
Rezepturfeld<br />
A, X, Y, Z, Z1, HZ, G<br />
Poröse Gefüge<br />
z. B. P45, P32, 13/47<br />
Tränkungen<br />
X, XC, XO, XP, XS, XT, XZ<br />
Sonderhärtung<br />
SH<br />
15
<strong>Hermes</strong> <strong>Schleifkörper</strong><br />
Spezifikationsbeispiel: 3SK3 60 H12 VEG<br />
Schleifmittel Körnung Härte Gefüge Bindungsart Sonderangaben<br />
3SK3 60 H 12 VE G<br />
Kennzeichnung von <strong>Schleifkörper</strong>n (Scheibe + Etikett)<br />
Farbstreifen für Arbeitshöchstgeschwindigkeit<br />
ohne:<br />
unter 40 m/s<br />
blau:<br />
max. 50 m/s<br />
gelb:<br />
max. 63 m/s<br />
rot:<br />
max. 80 m/s<br />
grün:<br />
max. 100 m/s<br />
blau/gelb:<br />
max. 125 m/s<br />
blau/rot:<br />
max. 140 m/s<br />
Spezifikation<br />
Zulässige Drehzahl<br />
Arbeitshöchstgeschwindigkeit<br />
blau/grün:<br />
max. 160 m/s<br />
gelb/rot:<br />
max. 180 m/s<br />
gelb/grün:<br />
max. 200 m/s<br />
rot/grün:<br />
max. 225 m/s<br />
blau/blau:<br />
max. 250 m/s<br />
gelb/gelb:<br />
max. 280 m/s<br />
rot/rot:<br />
max. 320 m/s<br />
16<br />
<strong>Hermes</strong> <strong>Schleifkörper</strong> werden gemäß den oSa-Sicherheitsregeln gefertigt und geprüft.<br />
Sie erfüllen oder übertreffen die Anforderungen der Normen EN 12413<br />
(Sicherheitsanforderungen für <strong>Schleifkörper</strong> aus gebundenem Schleifmittel) und<br />
EN 13236 (Sicherheitsanforderungen für Schleifwerkzeuge mit Diamant oder Bornitrid).<br />
grün/grün:<br />
max. 360 m/s
Werkzeuge für das Verzahnungshonen<br />
<strong>Hermes</strong> Spezifikationen für innenverzahnte<br />
Honringe und außenverzahnte Honräder<br />
Edelkorund oder mikrokristalline Sinterkeramik<br />
Kunstharzgebundener Edelkorund<br />
Spezifikationsbeispiel: EWT 150/1 V2 B13 oder<br />
Kunstharzgebundene Mischung aus hochabrasiver<br />
mikrokristalliner Sinterkeramik und weißem Edelkorund.<br />
Spezifikationsbeispiel: 3SK3 150/1 V2 B13<br />
<strong>Hermes</strong> Cerfine-Honring<br />
Profine<br />
Konglomerate einer definierten Größe in einer Matrix<br />
aus Kunstharz und Schleifmitteln.<br />
Für die Konglomerate und Matrix können gleichermaßen<br />
Edelkorund oder SK-Korn eingesetzt werden.<br />
Diese Werkzeuge werden zum Leistungshonen<br />
mit hoher Spanabnahme eingesetzt.<br />
Spezifikationsbeispiel: Profine 8A4 1610 W-1 B13<br />
Außenverzahntes <strong>Hermes</strong> Honrad und innenverzahnte <strong>Hermes</strong> Honringe<br />
Verzahnungshonen ist ein kontinuierliches Feinbearbeitungsverfahren,<br />
bei dem das Honwerkzeug und das Werkstück<br />
aufeinander abwälzen. Aus dem Achskreuzwinkel zwischen<br />
Werkstück- und Werkzeugachse resultiert eine Gleitbewegung<br />
in der Bearbeitungszone, die diagonal vom Zahnkopf zum Zahnfuß<br />
verläuft. Die dadurch erzeugte Oberflächenstruktur auf der<br />
Flanke ist typisch für diesen Mikrozerspanprozess.<br />
Das Verzahnungshonen als Endbearbeitung von Zahnflanken<br />
im Getriebebau ist in den gesamten Produktionsverlauf wie<br />
folgt einzugliedern. Dabei wird zwischen drei Varianten, dem<br />
Fässler-Honen, dem Leistungshonen sowie dem RZF-Honen<br />
unterschieden.<br />
Bei Werkzeugen für das Verzahnungshonen unterscheidet man<br />
zwei Arten:<br />
•<br />
•<br />
Innenverzahnte Honringe<br />
Außenverzahnte Honräder<br />
Die Honringe bzw. Honräder bestehen in der Regel aus einer<br />
Kunstharzmatrix, in die Schleifkorn aus Edelkorund, mikrokristalliner<br />
Sinterkeramik „Sapphire Blue“ oder auch Konglomerate<br />
sowie „<strong>Hermes</strong>it“-Hohlkugeln eingebettet sind.<br />
Das Hauptziel des Verzahnungshonens ist die Geräuschreduzierung<br />
im Getriebe durch die veränderte Oberflächenstruktur<br />
der Zahnflanken. Weitere Verbesserungen sind:<br />
• Verminderung der Rauhigkeit<br />
• Rundlaufverbesserung<br />
• Beseitigung von Beschädigungen<br />
• Korrektur von Härteverzügen<br />
• Verlängerung der Werkstücklebensdauer<br />
Aufgrund langjähriger Erfahrungen im Bereich des Verzahnungshonens<br />
verfügt <strong>Hermes</strong> über die Kompetenz und die Technologie<br />
für die geometrische Auslegung der Honringverzahnung.<br />
<strong>Hermes</strong>it<br />
Kornbesetzte keramische Hohlkugeln in einer<br />
Matrix aus Kunstharz und Schleifmitteln. Kornart und<br />
Korngröße können sowohl in der Matrix als auch auf<br />
der <strong>Hermes</strong>itkugel variiert werden.<br />
Spezifikationsbeispiel: <strong>Hermes</strong>it C3 100 W0 B13<br />
Cerfine<br />
Keramisch gebundener Edelkorund oder<br />
mikrokristalline Sinterkeramik.<br />
Spezifikationsbeispiel: Cerfine C3 220 P4 V09<br />
Hartschaben<br />
Wälz-Fräsen, Wälz-Stoßen<br />
Zahnflankenschleifen<br />
Fässler-Honen<br />
(innenverzahnt)<br />
Härten<br />
Leistungshonen<br />
(innenverzahnt)<br />
z. B.<br />
Gleason-Hurth<br />
Getriebemontage<br />
Übersicht Verzahnungshonen<br />
Computergestütze Auslegungsberechnung<br />
RZF-Schleifen<br />
RZF-Honen<br />
(außenverzahnt)<br />
17
<strong>Hermes</strong> <strong>Schleifkörper</strong><br />
CBN- und Diamantschleifkörper<br />
Moderne Schleiftechnologien machen zunehmend die Verwendung<br />
hochharter Schneidstoffe auf der Basis von synthetischem<br />
Diamant und kubischem Bornitrid (CBN) erforderlich.<br />
Insbesondere die keramisch gebundenen CBN-Scheiben haben<br />
sich in der Praxis beim Produktionsschleifen von Großserien bewährt,<br />
wie z. B. in der Automobil- und Wälzlagerindustrie. Hier<br />
haben erheblich größere Standmengen und wesentlich kürzere<br />
Prozesszeiten zu wirtschaftlichen Vorteilen geführt.<br />
Bei folgenden Verfahren werden <strong>Hermes</strong> CBN- und Diamantschleifkörper<br />
in keramischer Bindung besonders erfolgreich<br />
eingesetzt:<br />
• Bohrungsschleifen<br />
• Außenrund- und Schrägeinstechschleifen<br />
• Profilschleifen<br />
• Gewindeschleifen<br />
• Walzenschleifen<br />
• Centerless-Schleifen<br />
• Nocken- und Kurbelwellenschleifen<br />
• Doppelseiten-Planschleifen<br />
• HM-Schleifen mit Diamant-<strong>Schleifkörper</strong>n<br />
Das Produktprogramm umfasst alle gängigen<br />
Formen nach DIN EN 13236 bis D = 750 mm mit geschlossenem<br />
bzw. segmentiertem Belag und Arbeitshöchstgeschwindigkeiten<br />
bis 160 m/s.<br />
Form / Abmessungen<br />
Form<br />
Durchmesser<br />
D<br />
Breite Belaghöhe<br />
X<br />
Bohrung<br />
H<br />
1A1 20 10 3 8<br />
Hauptanwendungsgebiete<br />
CBN<br />
• Schwer zerspanbare, mit hohen Legierungsanteilen versehene<br />
Stahlwerkstoffe, Härte überwiegend > 55 HRC<br />
• Schnellarbeitsstahl, Stahlguss, Wälzlagerstahl, Grauguss,<br />
nichtrostende Stähle, Temperguss, warmfeste<br />
Stähle<br />
Diamant<br />
• Harte, spröde, kurzspanende und nichteisenhaltige<br />
Werkstoffe<br />
• Hartmetall, Glas, Keramik, Quarz, Halbleiterwerkstoffe,<br />
Kunststoffe, GFK<br />
Anwendungsvorteile<br />
<strong>Hermes</strong> bietet eine umfangreiche Auswahl an keramisch<br />
gebundenen CBN- und Diamantschleifkörpern.<br />
Zusammen mit einer Gefügesteuerung bis 55% Porenvolumen<br />
ist eine kundenbezogene Produktoptimierung<br />
mit einzigartigen Anwendungsvorteilen möglich:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
höchste Verschleißfestigkeit und Profilhaltigkeit<br />
deutlich verlängerte Standmengen<br />
hervorragende Abricht- und Profilierbarkeit<br />
Einsatzmöglichkeit bei höchsten<br />
Schnittgeschwindigkeiten<br />
hohe Zeitspanvolumina<br />
erhebliche Kostenreduzierung durch Verkürzung<br />
der Bearbeitungszeit<br />
deutlich verringerter Werkzeugbedarf<br />
Vermeidung thermischer Randzonenschäden durch<br />
hohe Wärmeleitfähigkeit<br />
Erzeugung von Druckeigenspannungen<br />
•<br />
Abmessungen<br />
werden in mm<br />
angegeben<br />
Spezifikationen<br />
Schleifkorntyp Schleifmittel Korngröße Härte Gefüge Bindungstyp Sonderangaben<br />
Konzentration<br />
10 D 64 S 3 V04 R 100 40<br />
12 B 64 X 4 V31 K 240 63<br />
zul. Umfangsgeschwindigkeit<br />
18<br />
Varianten der Spezifikationen<br />
Schleifkorntyp Schleifmittel Korngröße<br />
CBN Diamant CBN Diamant nach FEPA<br />
10 ... 19 10 ... 14 B D 301<br />
20 ... 29 20; 28<br />
251<br />
30; 31 30<br />
213<br />
40 43<br />
181<br />
50 ... 52 50 ... 52<br />
151<br />
60 ... 76 u.a.<br />
126<br />
u.a.<br />
107<br />
91<br />
76<br />
64<br />
54<br />
46<br />
Feinkorn<br />
40<br />
:<br />
6,3<br />
Härte Gefüge Bindungstyp Konzentration Sonderangaben<br />
A<br />
B<br />
:<br />
H (weich)<br />
:<br />
M (mittel)<br />
:<br />
P (hart)<br />
:<br />
R (sehr hart)<br />
:<br />
Z<br />
–<br />
18 (sehr offen)<br />
:<br />
14 (offen)<br />
:<br />
10 (mittel)<br />
:<br />
4 (dicht)<br />
Künstl. Poren<br />
/ 4<br />
/ 8<br />
/ 12 u.a.<br />
V04<br />
V24<br />
V241<br />
V242<br />
V31<br />
V41<br />
V42<br />
V95<br />
u.a.<br />
25<br />
50<br />
75<br />
100<br />
125<br />
150<br />
175<br />
200<br />
220<br />
240<br />
R<br />
K<br />
Spezifikationsbeispiel:<br />
1A1 20x10x8-X3<br />
12B 64 X 4 V31K 240 63
microlite-<strong>Schleifkörper</strong><br />
Ausführungen<br />
Schleifkorn<br />
Siliciumcarbid, grün<br />
Normalkorund<br />
Körnungsbereich<br />
F 16 - F 600 (F 800)<br />
Außendurchmesser<br />
Breite<br />
40 mm - 400 mm 10 mm - 150 mm<br />
zul. Umfangsgeschwindigkeit<br />
18 m/s - 35 m/s<br />
(härteabhängig)<br />
Bindungen<br />
BU10 bis BU70<br />
Spezifikationsbeispiel<br />
F1 150 x 10 x 51 SCG 46 BU60 22 m/s<br />
<strong>Hermes</strong> microlite-<strong>Schleifkörper</strong><br />
mit Polyurethan-Bindung erfüllen<br />
höchste Ansprüche bezüglich Glanz<br />
und Feinheit von Oberflächen bei<br />
der Bearbeitung unterschiedlicher<br />
Materialien. Sie sind elastisch und<br />
eignen sich aufgrund ihrer ausgezeichneten<br />
Anpassungsfähigkeit<br />
besonders für das Feinschleifen<br />
und Mikroentgraten.<br />
Anwendungen<br />
Polieren, Dekorschleifen, Entgraten,<br />
Reinigen, Entzundern<br />
Werkstoffe<br />
NE-Metalle: Messing, Aluminium, Titan, Bronze<br />
Hochwarmfeste Stähle: Inconel, Nimonic<br />
Edelstähle, Hartmetall, Gusseisen, Keramik, Gläser,<br />
Kunststoffe, Holz, GFK<br />
Internet – Fallstudienfinder<br />
Auf der <strong>Hermes</strong> Internetseite „www.hermes-schleifmittel.com“ helfen Ihnen interaktive<br />
Werkzeuge, sich ausführlich, aktuell und schnell über die <strong>Hermes</strong> Schleifwerkzeuge zu informieren.<br />
Weitere Informationen über <strong>Schleifkörper</strong> finden Sie unter „Produkte – <strong>Schleifkörper</strong>“ im<br />
„Fallstudienfinder“, wo zahlreiche Anwendungsbeispiele mit den entsprechenden Lösungsvorschlägen<br />
ausgewählt und angezeigt werden können. Zusätzlich lassen sich Prospekte (sofern<br />
vorhanden) zum dargestellten Lösungsvorschlag auswählen. Diese können Sie sich am<br />
Bildschirm ansehen oder bei <strong>Hermes</strong> bestellen.<br />
Außerdem haben Sie mit Hilfe von detailierten E-Mail-Formularen die<br />
Möglichkeit, qualifizierte Produktempfehlungen oder Preisanfragen, die<br />
auf Ihren Schleifprozess zugeschnitten sind, bei uns anzufordern bzw.<br />
aufzugeben.<br />
19
<strong>Hermes</strong> <strong>Schleifkörper</strong> GmbH<br />
Lohrmannstraße 21<br />
01237 Dresden<br />
Tel. (03 51) 28 01-0<br />
Fax (03 51) 28 01-390<br />
hsr@hermes-schleifmittel.com<br />
www.hermes-schleifmittel.com<br />
30 D . 80.90 . Änderungen vorbehalten