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Graduiertenschule Leipzig - LGS-CAR

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Tröpfchenradius, Anzahldichte von Wolkentröpfchen). Eine Kombination bodengebundener<br />

Messungen soll zu einer detaillierten Charakterisierung des Aerosols, der<br />

Wolkeneigenschaften (Flüssigwasserpfad, Cloud Base Height) und der synoptischen<br />

Bedingungen genutzt werden. An bodengebundenen Messgeräten sollen vor allem ein<br />

passives Mikrowellenradiometer, ein Wolkenradar, sowie ein Wasserdampflidar des IfT<br />

eingesetzt werden. Für diese Kombination von Messgeräten sollen unter Berücksichtigung<br />

der Arbeiten von Feingold et al. (2006) Algorithmen für die Bestimmung von Aerosol- und<br />

Wolkenparametern entwickelt werden.<br />

In Fallstudien mit unterschiedlichen Aerosolbedingungen soll somit deren Einfluss auf den<br />

Tagesgang der Bewölkung untersucht werden, und gleichzeitig andere Einflussfaktoren und<br />

Fehlerquellen wie kleinskalige Variabilität ausgeschlossen werden.<br />

AG4: Heterogene Chemie an modifizierten Mineralstauboberflächen (Abel, Herrmann)<br />

Die heterogene Chemie an Aerosolen und mineralischen Partikeln in der Atmosphäre hat<br />

sich in den letzen Jahren zu einem sehr lebhaften und interessanten interdisziplinären<br />

Forschungsfeld entwickelt.<br />

Insgesamt werden global pro Jahr durch die Wüsten etwa 2 Milliarden Tonnen Staub<br />

freigesetzt. Die Wüstenstaubfahnen absorbieren kurzwellige Sonnenstrahlung und können je<br />

nach optischer Dicke zu Erwärmungen innerhalb der Staubschicht führen. Andererseits<br />

reflektieren sie auch Sonnenlicht in den Weltraum. Aufgrund dieser Verluste durch<br />

Absorption innerhalb der Schicht und Reflektion bekommt die darunter befindliche<br />

Erdoberfläche weniger Sonnenstrahlung, so dass sich dort geringfügige, lokale und zeitlich<br />

begrenzte Abkühlungen ergeben können. Es wird angenommen, dass an der Oberfläche<br />

der Staubpartikel eine Vielzahl von heterogenen chemische Reaktionen ablaufen, die u. a.<br />

Ozon oder H 2 O 2 abbauen oder zur Aufnahme stickstoffhaltiger Spezies wie NO 2 , NO 3 und<br />

N 2 O 5 führen können.<br />

Die Abteilung „Chemie der Atmosphäre“ (Herrmann) am Leibniz-Institut für<br />

Troposphärenforschung und die AG Abel am Wilhelm-Ostwald-Institut für Physikalische und<br />

Theoretische Chemie der Universität <strong>Leipzig</strong> sind führend in der Detektion, chemischen<br />

Untersuchung und quantitativen Beschreibung troposphärischer Partikel, von Reaktionen in<br />

der Nähe ihrer Grenzflächen (Interfaces) sowie innerhalb der Partikel (sog. „bulk“-<br />

Untersuchungen).<br />

Die folgenden, technologisch anspruchsvollen Experimente sollen in die<br />

atmosphärenchemisch orientierten Arbeiten in der <strong>Graduiertenschule</strong> eingebracht werden:<br />

Experiment 1: AFM an mineralischen Partikeln und lokale Raman-Spektroskopie (TERS). Mit<br />

dieser Methode können chemische Umsetzungen an Nanopartikeln (auch an Nanopartikeln<br />

mit Eis überzogen) in situ an Grenzflächen gemessen werden.<br />

Experiment 2: Photoelektronenspektroskopie (ESCA) und zeitaufgelöste Reaktionen an<br />

nassen mineralischen Nanopartikeln eingebettet in einen Mikrowasserstrahl (Reaktionen in<br />

der Nähe des Wasser-Interfaces) oder an festen Grenzflächen und Oberflächen (Siefermann<br />

et al. 2010, Link et al. 2009).<br />

Experiment 3: Messung der Kinetik von chemischen Reaktionen in Gegenwart von<br />

mineralischen Nanopartikeln und ohne Anwesenheit von Nanopartikeln mit zeitaufgelösten<br />

spektroskopischen Methoden. Das Einbringen von Nanopartikeln in die Gasphase soll mit a)<br />

Lavaldüsenexpansionen (Vöhringer-Martinez et al. 2007) oder b) Ultraschall erfolgen.<br />

Experiment 4: Untersuchungen zur Aufnahme wichtiger Spurengase an Mineralstaub-Proben<br />

verschiedener Herkunft und an Originalproben atmosphärischen Mineralstaubes vom<br />

Atmosphärenobservatorium auf den Kapverden (CVAO) mittels einer Knudsen-Apparatur.<br />

Vergleich der Aufnahmekoeffizienten für die verschiedenen Substrate. Untersuchung der<br />

Effekte unterschiedlicher Luftfeuchte.<br />

Experiment 5: Mineralstaubexperimente mit beschichteten Partikeln an der <strong>Leipzig</strong>er<br />

Aerosolkammer LEAK, Untersuchung heterogener Konversionen und insbesondere<br />

Umsetzungen in beschichteten und wässrigen Partikeln als Funktion der Luftfeuchte.

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