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Projektstudie Skischaukel Scheidegg-Möggers (Version 1.3)

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Projekt


Inhalt<br />

1. Einleitung 3<br />

2. Wintersportgebiet Westallgäu 4<br />

2.1. Liftanlagen 4<br />

2.2. Wintertourismus Westallgäu 4<br />

2.2.1. Wintertourismus <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) 5<br />

3. Befragung von Wintersportlern 8<br />

3.1. Ergebnis der Befragung 9<br />

3.2. Analyse der Befragung 12<br />

4. Projekt „skischaukel scheidegg-möggers“ 13<br />

4.1. Topografische Voraussetzungen 13<br />

4.2. Klimatische Voraussetzungen 14<br />

4.3. Skigebiet „skischaukel scheidegg-möggers“ 15<br />

4.3.1. Liftanlagen 16<br />

4.3.2. Parkmöglichkeiten 17<br />

4.3.3. Einkehrmöglichkeiten 17<br />

4.3.4. Einzugsgebiet 18<br />

4.4. Beschneiungsanlage 19<br />

5. Projekt „skischaukel scheidegg-möggers“ im Sommer 19<br />

6. Realisierung 20<br />

7. Fazit 20<br />

© projekt&sportmanagement schwendingerSPORTS Gruppe – <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) 2


1. Einleitung<br />

Das Westallgäu ist eine der landschaftlich reizvollsten Gegenden Deutschlands. Es gibt nur wenige Gebiete in Deutschland, die geografisch so vielfältig sind<br />

wie der Landkreis Lindau (B). Vom Allgäuer Bauerndorf bis zur mediterranen Flaniermeile am Bodensee ist alles vorhanden.<br />

Die Marktgemeinde <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) liegt hier mittendrin! Auf einem Hochplateau 800 Höhenmeter über NN mit Blick auf den Bodensee und Blick in die<br />

Alpenwelt von Deutschland, Österreich und der Schweiz. Aus wintertouristischer Sicht ist <strong>Scheidegg</strong> noch ein ungeschliffener Rohdiamant.<br />

Auf den folgenden Seiten wird das Projekt „skischaukel scheidegg-möggers“ vorgestellt. Ziel ist es die Marktgemeinde <strong>Scheidegg</strong> mit Scheffau als<br />

familienfreundlichen Wintersportort am Rande der Alpen zu positionieren. Dies soll erreicht werden durch den Ausbau des Wintersportgebietes Luggi-Leitner-<br />

Lifte. Die Projektvorstellung „skischaukel scheidegg-möggers“ zeigt zuerst den Begründungsstrang für die notwendigen Verbesserungs- und<br />

Änderungsvorschläge und stellt dann das Konzept „skischaukel scheidegg-möggers“ mit dem Kernprojekt OberschwendenEXPRESS als Ausbauvorschlag<br />

vor. Auf Aussagen zur Wirtschaftlichkeit, Finanzierung und Gesellschafterform wird in dieser Projektvorstellung noch bewusst verzichtet.<br />

Grundlage des Projektes „skischaukel scheidegg-möggers“ ist die Entwicklung des Wintersporttourismus in den letzten 20 Jahren. Neue Seilbahntechniken<br />

und die weite Verbreitung von Beschneiungsanlagen haben den von Touristen geforderten Standart in den letzten Jahrzehnten wesentlich erhöht:<br />

Wintertouristen erwarten heute neben einer innovativen Infrastruktur vor allem die relative Schneesicherheit durch technische Beschneiungsanlagen.<br />

Selbstverständlich steht nicht nur dieser Punkte im Vordergrund einer Urlaubsortswahl, sondern auch die Erreichbarkeit (Autobahn, Bundesstraßen,<br />

Bahnverbindungen, Lawinengefährdung), das Ambiente des Urlaubsortes (Infrastruktur) sowie eine emotionale Komponente (Verbundenheit mit einem<br />

Wintersportort durch Unterkunft, Skischule, Skiverleih, Einkehrhütten, usw.).<br />

Die Intension des Projektes „skischaukel scheidegg-möggers“ ist es, den Ferienort <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) und die gesamte Region Westallgäu fit für das 21.<br />

Jahrhundert zu machen, um auch in Zukunft attraktiv für Feriengäste in den Wintermonaten zu sein.<br />

Um das Projekt „skischaukel scheidegg-möggers“ nicht gleich am Beginn zu gefährden, wird größten Wert darauf gelegt, dass dieses Papier nur einen<br />

Entwurf und einen Diskussionsbeitrag darstellt und es somit versucht, die nötigen und möglichen Entwicklungsstufen des Wintersportortes <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu)<br />

aus alpiner Sicht aufzuzeigen.<br />

<strong>Scheidegg</strong>, 20. März 2007<br />

Mario Schwendinger<br />

© projekt&sportmanagement schwendingerSPORTS Gruppe – <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) 3


2. Wintersportgebiet Westallgäu<br />

Das Wintersportgebiet Westallgäu liegt in einer Höhenlage von ca. 600 bis 1000 Höhenmeter. Die Höhenlage ist sicher für alpine Dimensionen nicht<br />

überragend, trotzdem kann sich die Region hinter den großen drei Skiregionen in Deutschland (Garmisch-Partenkirchen, Oberstdorf und Reit im Winkel) im<br />

Mittelfeld der kleinen Wintersportplätze recht gut platzieren. Aufgrund der Massengravitation von Hochgebirgen kann im Westallgäu von einer geografisch<br />

relativ höheren Höhenlage ausgegangen werden.<br />

2.1. Liftanlagen im Westallgäu<br />

Folgende Liftanlagen sind im Westallgäu vorhanden:<br />

• Tannenlifte Lindenberg (Allgäu)<br />

• Luggi-Leitner-Lifte <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu)<br />

• Oberberglifte Simmerberg (Allgäu)<br />

• Straußberglift Ellhofen (Allgäu)<br />

• Schanzenlift Weiler (Allgäu)<br />

• Fluckenlifte Maierhöfen (Allgäu)<br />

• Iberglifte Maierhöfen (Allgäu)<br />

• Skilift Oberreute (Allgäu)<br />

• Panoramalifte Hopfen Stiefenhofen (Allgäu)<br />

Insgesamt kommt das „Skigebiet Westallgäu“ damit auf ca. 5,6 Pistenkilometer mit leichten bis mittelschweren Abfahrten. Alle Pistenkilometer sind mit<br />

konventionellen Schleppliften erschlossen.<br />

Es ist kein zusammenhängendes Skigebiet mit „Lift zu Lift“ – Abfahrten vorhanden, dies schränkt die Attraktivität deutlich ein. Über eine technische<br />

Beschneiungsanlage verfügen nur die Panoramalifte Hopfen Stiefenhofen (Allgäu), die aber durch ihre ungünstige Lage am Rande des Westallgäus nicht als<br />

Alternative für den Wintertourismus auf dem Pfänderrücken dienen.<br />

2.2. Wintertourismus im Westallgäu<br />

Folgende Gemeinden haben sich im Westallgäu hauptsächlich auf den Tourismus festgelegt:<br />

• <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu)<br />

• Oberreute (Allgäu)<br />

© projekt&sportmanagement schwendingerSPORTS Gruppe – <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) 4


Bedingt mit einem kleinen Angebot an Gästezimmern:<br />

• Lindenberg (Allgäu)<br />

• Maierhöfen (Allgäu)<br />

• Weiler-Simmerberg (Allgäu)<br />

2.2. Wintertourismus <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu)<br />

Wie schon die Kurverwaltung <strong>Scheidegg</strong> im Jahresbericht 2004 feststellt, ist der Tourismus „…einer der größten Wirtschaftsfaktoren“ mit<br />

Übernachtungszahlen der Marktgemeinde <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) zwischen 400.000 und 450.000 jährlich. Im Vorwort wird ebenfalls darauf hingewiesen, dass<br />

der Tourismus Arbeitsplätze schafft und Einkommenseffekte bewirkt.<br />

Im Weiteren weist die Kurverwaltung in ihrem Jahresbericht 2004 auf die „Angebote der Konkurrenz in anderen Orten und Regionen“ hin. Hier ist<br />

festzustellen, dass die Entwicklung der Wintersporttourismusinfrastruktur aus alpiner und nordischer Sicht heute noch auf dem Stand der 70er Jahre ist.<br />

Während andere Wintersportplätze im voralpinen Raum Deutschlands und in den deutschen Mittelgebirgsregionen rechtzeitig auf die Kundenwünsche<br />

reagiert haben, wurde in <strong>Scheidegg</strong> diese Entwicklung zum Teil fahrlässig verschlafen. Die Kurverwaltung wirft auch die Frage auf: „Was gibt es für<br />

Alternativen, wenn die Winter nicht mehr so sind, wie sie mal waren?“ Hier ist es an der Zeit ein zukunftsfähiges und rentables Konzept zu entwickeln.<br />

Abbildung 1:<br />

Luggi-Leitner-Lifte in <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu)<br />

(Quelle: schwendingerSPORTS Gruppe)<br />

© projekt&sportmanagement schwendingerSPORTS Gruppe – <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) 5


Wie schon eine Studie des Bayerischen Wirtschaftsministeriums vom Juni 2003 zeigt, gibt es keine wirtschaftliche Alternative zum Wintertourismus. Der<br />

Wintertourismus ist der ertragreichste und kalkulierbarste Sektor des Tourismus. Auch aus diesem Grund ist es wichtig den Markt <strong>Scheidegg</strong> mit Scheffau<br />

wieder ins Mittelfeld der deutschen Wintersportplätze zu führen. Dies stellt auch die Kurverwaltung fest, indem diese schreibt: „Es kann und darf daher im<br />

Hinblick auf die Zukunft nicht darauf hinauslaufen, dass man sich auf den Entwicklungen der Vergangenheit ausruht.“.<br />

Es folgt ein kurzer Blick in die Zahlen, die zur Vereinfachung in Diagrammform dargestellt werden:<br />

Gesamtüberblick der Übernachtungen von 1985 bis 2004<br />

600.000<br />

500.000<br />

400.000<br />

300.000<br />

1985<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

Grafik 1: Übernachtung von 1985 – 2004 (Quelle: Kurverwaltung <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu))<br />

© projekt&sportmanagement schwendingerSPORTS Gruppe – <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) 6


Überblick der Übernachtungen im Winter (Dezember bis Februar)<br />

Überblick der Ankünfte im Winter (Dezember bis Februar)<br />

100.000<br />

8.000<br />

90.000<br />

7.000<br />

80.000<br />

70.000<br />

6.000<br />

60.000<br />

2000 / 2001 2001 / 2002 2002 / 2003 2003 / 2004<br />

5.000<br />

2000 / 2001 2001 / 2002 2002 / 2003 2003 / 2004<br />

Grafik 2 Übernachtung im Winter (Quelle: Kurverwaltung <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu)) Grafik 3 Ankünfte im Winter (Quelle: Kurverwaltung <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu))<br />

Aus der Statistik der Kurverwaltung lässt sich auch ersehen, dass der Anteil von Kindern und Jugendlichen (4 – 15 Jahre) und Personen im Alter zwischen 30<br />

und 49 Jahren proportional enorm hoch ist. Dies ist ergibt sich aus der touristischen Struktur mit vorhanden Kinder- und Jugendkureinrichtungen. Hieraus<br />

lässt sich aber ableiten, dass der Ferienort <strong>Scheidegg</strong> ein enormes Potential in diesem Kundensegment hat.<br />

Um dieses Potential an Familien mit Kindern weiter an <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) zu binden, ist es für den Kur- und Ferienort wichtig, für diese Zielgruppe ein<br />

attraktives Angebot zu erarbeiten. Der Kostenfaktor darf bei all diesen Überlegungen nicht außer Acht gelassen werden. Für den Wintertourismus bietet sich<br />

schon aufgrund der topografischen Gegebenheiten des Geländes ein Angebot für Familien mit Kindern im Anfänger- und Einsteigerbereich an.<br />

© projekt&sportmanagement schwendingerSPORTS Gruppe – <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) 7


3. Befragung von Wintersportlern<br />

Die Befragung wurde im Zeitraum 01.12.1999 – 15.03.2005 durch einen Fragebogen, der an die Ski- und Snowboardkursteilnehmer sowie an Verwandte<br />

Personen ausgegeben wurde, durchgeführt. Der Befragungszeitraum betrug also ungefähr 6 Jahre. Er umfasst also die<br />

• Wintersaison 1999 / 2000 (Saison mit über 80 Kurstagen in <strong>Scheidegg</strong>)<br />

• Wintersaison 2000 / 2001 (Saison mit unter 30 Kurstagen in <strong>Scheidegg</strong>)<br />

• Wintersaison 2001 / 2002 (Saison mit unter 50 Kurstagen in <strong>Scheidegg</strong>)<br />

• Wintersaison 2002 / 2003 (Saison mit über 80 Kurstagen in <strong>Scheidegg</strong>)<br />

• Wintersaison 2003 / 2004 (Saison mit über 80 Kurstagen in <strong>Scheidegg</strong>)<br />

• Wintersaison 2004 / 2005 (Saison mit über 90 Kurstagen in <strong>Scheidegg</strong>)<br />

1.014<br />

Befragungsbasis (Personen)<br />

603<br />

328<br />

Im Erhebungszeitraum wurden 5020 Personen befragt. Es ergibt sich daher ein recht<br />

repräsentatives Bild, da im Befragungszeitraum sehr gute Wintersaisonen mit guter<br />

Schneelage und schlechte Wintersaisonen mit schlechter Schneelage vorhanden sind.<br />

1.248<br />

835<br />

992<br />

1999 / 2000<br />

2000 / 2001<br />

2001 / 2002<br />

2002 / 2003<br />

2003 / 2004<br />

2004 / 2005<br />

Grafik 4. Befragungsbasis (Quelle: schwendingerSPORTS Gruppe)<br />

© projekt&sportmanagement schwendingerSPORTS Gruppe – <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) 8


3.1. Ergebnis der Befragung von Wintersportlern<br />

Sind Sie Tagesgast, Einheimischer oder im Winterurlaub im<br />

Westallgäu?<br />

Welche Vorteile bietet Ihnen das Wintersportgebiet?<br />

9% 14%<br />

37% 42%<br />

21%<br />

23%<br />

21%<br />

12%<br />

21%<br />

Einheimische<br />

Tagesgast<br />

Winterurlauber<br />

günstiger Preis<br />

schnell zu erreichen<br />

Familienfreundlichkeit<br />

relativ schneesicher<br />

sehr gute Wintersportschule<br />

sonstiges<br />

Grafik 5 und 6: Befragung (Quelle: schwendingerSPORTS Gruppe)<br />

© projekt&sportmanagement schwendingerSPORTS Gruppe – <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) 9


Welche Nachteile hat das Wintersportgebiet?<br />

Welche Verbesserungen wünschen Sie sich im<br />

Wintersportgebiet?<br />

18%<br />

6% 3%<br />

31%<br />

4%<br />

11%<br />

5%<br />

38%<br />

5%<br />

28%<br />

9%<br />

28%<br />

14%<br />

Liftangebot<br />

Parkmöglichkeiten<br />

Schneesicherheit<br />

Preisniveau<br />

geringe Pistenauswahl<br />

Einkehrmöglichkeiten im Skigebiet<br />

sonstiges<br />

Beschneiungsanlage<br />

bessere Parkmöglichkeiten<br />

erweiterdes Pistenangebot<br />

Preisniveau<br />

verbesserte Einkehmöglichkeiten<br />

sonstiges<br />

Grafik 7 und 8: Befragung (Quelle: schwendingerSPORTS Gruppe)<br />

© projekt&sportmanagement schwendingerSPORTS Gruppe – <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) 10


12%<br />

Warum haben Sie einen Winterurlaub im Westallgäu<br />

gebucht?<br />

6% 5%<br />

29%<br />

Werden Sie wieder einen Wintersurlaub im Westallgäu<br />

verbringen?<br />

17%<br />

17%<br />

31%<br />

28%<br />

55%<br />

Preisniveau<br />

Familienfreundlichkeit<br />

Schneesicherheit<br />

Erreichbarkeit<br />

persönliche Gründe<br />

sonstiges<br />

Ja<br />

Nein<br />

Weis nicht<br />

Grafik 9 und 10: Befragung (Quelle: schwendingerSPORTS Gruppe)<br />

© projekt&sportmanagement schwendingerSPORTS Gruppe – <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) 11


3.2. Analyse der Befragung von Wintersportlern<br />

Aus der vorliegenden Befragung können folgende Punkte herausgearbeitet werden:<br />

• Der Tourist ist grundsätzlich mit dem Urlaubsort <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) zufrieden und lobt vor allem die Punkte:<br />

o Preisniveau<br />

o Familienfreundlichkeit<br />

• Der Tourist erkennt aber auch Nachteile am Urlaubsort <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu):<br />

o Liftangebot<br />

o Schneesicherheit<br />

Aus diesen Punkten sind die Konsequenzen für die Zukunft zu ziehen. Es ist also über die Erweiterung des Angebots nachzudenken. Hier sollte man aber die<br />

von den Kunden genannten Vorteile (Preisniveau und Familienfreundlichkeit) nicht vernachlässigen.<br />

Prämisse ist es also den Wintersportort <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) richtig und kundenorientiert zu positionieren. Dies spiegelt sich auch in den Kundenwünschen<br />

wider:<br />

• Beschneiungsanlage<br />

• Pistenangebot erweitern<br />

Der Tages- und Urlaubsgast wünscht sich <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) nicht als „Ischgl“ auf dem Pfänderrücken, sondern als ein familienfreundliches,<br />

kundenorientiertes Wintersportgebiet, das in kurzer Zeit erreichbar ist und Familien ideale Voraussetzungen bietet. Um Kunden länger an den Markt<br />

<strong>Scheidegg</strong> mit Scheffau zu binden, ist eine Erweiterung auch aus Imagegründen nötig. Der Wintersportplatz <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) würde enorm aufgewertet und<br />

es sind viele positive Effekte für den Ort erwartbar:<br />

• Erhöhung der Gästezahlen<br />

• Erhöhung der Übernachtungszahlen<br />

• Startschuss für infrastrukturelle Verbesserungen im Tourismus<br />

© projekt&sportmanagement schwendingerSPORTS Gruppe – <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) 12


4. Projekt<br />

Das Projekt „skischaukel scheidegg-möggers“ hat zum Ziel den Ferienort <strong>Scheidegg</strong> durch die Erweiterung des Skigebiets Luggi-Leitner-Lifte zu einem<br />

attraktiven Wintersportort für Familien mit Kindern, Einsteiger und Genussskifahrer zu formen. Die wichtigsten Punkte dieses Projektes sind:<br />

• OberschwendenEXPRESS<br />

⇒ Lift zwischen Kurhaus und dem Plateau „Auf dem Falchen“ bzw. Talstation Luggi-Leitner-Lift<br />

• Kinderland schwendingerSPORTS am Kurhaus<br />

⇒ Übungsarena für Kinder am Kurhaus <strong>Scheidegg</strong><br />

• Falchenlift<br />

⇒ Übungs- und Verbindungslift auf dem Plateau „Auf dem Falchen“<br />

• Beschneiungsanlage<br />

⇒ Garantie einer Wintersaison von Dezember bis März. (80 Betriebstage)<br />

4.1. Topografische Voraussetzungen<br />

Die topografische Lage des bestehenden Luggi-Leitner-Liftes ist durch seine Exposition zur Sonneneinstrahlung (Nordexposition) und Windbeeinflussung<br />

(Waldabdeckung) ideal. Die Skipiste ist durch diese Expositionsdaten besonders schneesicher.<br />

Die topografische Lage der zu erweiternden Pisten ist in ähnlicher Weise gelagert. Es handelt sich weitgehend um Nord- bis Nordosthänge, die in einem<br />

Waldbereich gelegen sind.<br />

OberschwendenEXPRESS<br />

Höhenlage: Talstation 805m NN<br />

Bergstation 950m NN<br />

Kinderland schwendingerSPORTS<br />

Höhenlage: Talstation 815m NN<br />

Bergstation 825m NN<br />

© projekt&sportmanagement schwendingerSPORTS Gruppe – <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) 13


Hammerbachlift<br />

Höhenlage: Talstation 811m NN<br />

Bergstation 890m NN<br />

Falchenlift<br />

Höhenlage: Talstation 905m NN<br />

Bergstation 947m NN<br />

Luggi-Leitner-Lift<br />

Höhenlage: Talstation 817m NN<br />

Bergstation 927m NN<br />

4.2. Klimatische Voraussetzungen<br />

Das Wettergeschehen ist in Europa durch die auf der Nordhalbkugel vorherrschenden Westwinde beeinflusst. Die Lage des Pfänderrückens ist bei<br />

Alpennordstaulagen dazu geeignet, zu ausreichenden und anhaltenden Schneefällen zu führen.<br />

Abbildung 2:<br />

Oberschwenden in <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu)<br />

(Quelle: schwendingerSPORTS Gruppe)<br />

© projekt&sportmanagement schwendingerSPORTS Gruppe – <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) 14


4.3. Skigebiet „skischaukel scheidegg-möggers“<br />

Das Projekt „skischaukel scheidegg-möggers“ lässt ein neues, abwechslungsreiches und schneesicheres Wintersportgebiet entstehen. Ein Luftbild zeigt die<br />

zukünftigen und die bestehenden Liftanlagen.<br />

Abbildung 3: Pistenplan „skischaukel scheidegg-möggers“ (Quelle: schwendingerSPORTS Gruppe)<br />

© projekt&sportmanagement schwendingerSPORTS Gruppe – <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) 15


4.3.1. Liftanlagen<br />

Im Folgenden werden die nötigen Liftanlagen genauer beschrieben.<br />

OberschwendenEXPRESS (1)<br />

Diese Liftanlage ist noch nicht vorhanden. Es ist ein Sessellift geplant, der sowohl für den Winter- als auch für den Sommerbetrieb gedacht ist. Der<br />

OberschwendenEXPRESS soll den Ortskern des Wintersportortes <strong>Scheidegg</strong> an das Wintersportgebiet anbinden. Dadurch wird hier im Zentrum des<br />

Wintersportes in <strong>Scheidegg</strong> am Kurhaus ein Wintersport-Ambiente erzeugt, das es in nicht vielen deutschen Skigebieten gibt, da von diesem Ort der Start in<br />

das alpine Wintersportgebiet sowie der Start in die Loipe möglich ist. Der OberschwendenEXPRESS soll auch im Sommer für Wanderer in Betrieb sein.<br />

Kinderland schwendingerSPORTS (2)<br />

Ein Kinderland wird als Kursgelände der schwendingerSPORTS Gruppe an der Talstation des „OberschwendenEXPRESS entstehen. Dieses für Kinder und<br />

Anfänger gedachte Gelände ist für Skischule und Familien mit Kindern unbedingt notwendig und wird mit einem Förderband und einem Seillift ausgerüstet<br />

sein. Diese Anlagen sind bereits vorhanden, der Standort wird also vom jetzigen Standort (Talstation Luggi-Leitner-Lifte) zum Kurhaus verlegt.<br />

Hammerbachlift (3)<br />

Die Liftanlage wird die bestehende Liftanlage Blasenberglift ersetzten. Dieser als Übungs- und Funarenalift geplante Anlage soll als Doppelschlepplift<br />

entstehen. Es ist die Errichtung einer Flutlichtanlage an diesem Lift angedacht, was zu einer enormen Aufwertung des Kurhauses betragen würde. Die linke<br />

Seite der Piste soll eine normale Ski- und Snowboardpiste werden, auf der rechten Seite ist ein Funpark in Planung.<br />

Falchenlift (4)<br />

Dieser Lift dient als Übungslift sowie als Verbindungslift zwischen dem OberschwendenEXPRESS und dem Luggi-Leitner-Lift. Der Lift soll auf der Wiese<br />

östlich des bestehenden Luggi-Leitner-Liftes errichtet werden.<br />

Luggi-Leitner-Lift (5)<br />

Die bestehende Liftanlage könnte durch eine Geländeverbesserung im Bereich der Stütze 4 bis 5 komfortabler und attraktiver werden.<br />

Das gesamte Wintersportgebiet „skischaukel scheidegg-möggers“ umfasst dann über 5,0 km präparierte Abfahrten (0,5 km schwer, 2 km mittel, 5,5 km leicht)<br />

mit einer Liftkapazität von ca. 3500 Personen pro Stunde.<br />

© projekt&sportmanagement schwendingerSPORTS Gruppe – <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) 16


4.3.2. Parkmöglichkeiten<br />

Folgende Parkmöglichkeiten sind bereits vorhanden:<br />

• Parkplatz Kurhaus <strong>Scheidegg</strong><br />

• Parkplatz Felsenschanze<br />

• Parkplatz Luggi-Leitner-Lifte<br />

• Parkplatz Alpenfreibad<br />

Die bereits vorhandenen Parkplätze haben eine Kapazität von ca. 300 Fahrzeugen; es wird aber nötig sein, die Parkmöglichkeiten am Kurhaus <strong>Scheidegg</strong> im<br />

Zuge der Erweiterungen zu vergrößern. Die Parkplätze am Alpenfreibad können für Hochfrequenztage benutzt werden; hier ist dann ein Bustransfer zum<br />

Kurhaus und zurück einzurichten.<br />

4.3.3. Einkehrmöglichkeiten<br />

Im unmittelbaren Bereich des Wintersportgebiets befinden sich das Kurhaus <strong>Scheidegg</strong> und das Liftstüble als Gaststätten im Wintersportgebiet. Da das<br />

Ápres-Ski und das gemütliche Einkehren heute zu einem gelungenen Wintersporttag gehören, sollte weiter eine „Skihütte“ im Skigebiet errichtet werden. Als<br />

Standpunkte wäre hier der Bereich Bergstation des OberschwendenEXPRESS geeignet. Im Bereich der Talstation am Kurshaus wäre die Errichtung einer<br />

Schirmbar möglich.<br />

Abbildung 4: Südpanorama von Oberschwenden (Quelle: schwendingerSPORTS Gruppe)<br />

© projekt&sportmanagement schwendingerSPORTS Gruppe – <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) 17


4.3.4. Einzugsgebiet<br />

Der Wintersportplatz <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) besitzt durch seine günstige Lage am Rande der Alpen ein großes Einzugsgebiet.<br />

Engeres Einzugsgebiet (Umkreis 25 km)<br />

• Lindenberg (Allgäu) 11 000 Einwohner<br />

• Weiler-Simmerberg (Allgäu) 7 000 Einwohner<br />

• Wangen (Allgäu) 20 000 Einwohner<br />

• Lochau mit Hörbranz 8 000 Einwohner<br />

• Lindau (Bodensee) 25 000 Einwohner<br />

• Bregenz 50 000 Einwohner<br />

Weiteres Einzugsgebiet (Umkreis 75 km)<br />

• Ravensburg 40 000 Einwohner<br />

• Friedrichshafen 45 000 Einwohner<br />

• Weingarten 20 000 Einwohner<br />

• Memmingen 40 000 Einwohner<br />

• Dornbirn 25.000 Einwohner<br />

Die Gemeinde <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) ist durch lawinensichere Bundesautobahnen und Bundesstraße erreichbar.<br />

© projekt&sportmanagement schwendingerSPORTS Gruppe – <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) 18


4.4. Beschneiungsanlage<br />

Technische Beschneiungsanlagen gehören heute zum Standartangebot eines modernen Wintersportortes. Eine technische Beschneiung des Projektes<br />

„skischaukel scheidegg-möggers“ ist auch ohne Millioneninvestitionen möglich. Im Zuge der Beschneiung ist auch zu überlegen, ob man in Zukunft den<br />

Gästen eine beschneite Langlaufloipe anbieten kann.<br />

Die Voraussetzung für den problemlosen Bau einer Beschneiungsanlage durch die vorhandenen Wasserspeicher<br />

• Rickenbach direkt an der Talstation „Luggi-Leitner-Lift“<br />

• Speicherteiche am Kurhaus in <strong>Scheidegg</strong><br />

und die im Gelände vorhandenen Formen sind als ideal zu bezeichnen.<br />

5. Projekt „skischaukel scheidegg-möggers“ im Sommer<br />

Selbstverständlich soll die geschaffene Infrastruktur auch im Sommer nutzbar sein und Wertschöpfung betreiben. Deshalb schlagen sind folgende Punkte für<br />

die Sommernutzung angedacht:<br />

• Downhillstrecke für Mountainbiker<br />

• Strecke für den Hillracer Cross ©<br />

Der Hillracer ist ein Neuentwicklung. Es handelt sich dabei um einen Sommerschlitten, der auf Schotterwegen und freien Wiesen betrieben<br />

werden kann und nach dem Carvingprinzip funktioniert. Das Gerät spricht Familien mit Kindern und sportive Erwachsene an.<br />

• Ausbau und Verbesserung des Kleinods und Wanderparadies Ober- und Unterschwenden<br />

• Waldlehrpfad mit Walderlebnisweg in dem ein Baumgipfelhochweg integriert ist<br />

© projekt&sportmanagement schwendingerSPORTS Gruppe – <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) 19


5. Realisierung<br />

Es ist ein Realisierungszeitraum von 3 Jahren vorgesehen:<br />

PHASE I<br />

• Umzug Kinderland schwendingerSPORTS<br />

• Bau Hammerbachlift<br />

• Bau Beschneiungsanlage Hammerbachlift, Kinderland<br />

• Bau Talabfahrt nach <strong>Scheidegg</strong> von der Bergstation Luggi-Leitner-Lift<br />

• Anschaffung Pistenraupe<br />

PHASE II<br />

• Bau OberschwendenEXPRESS<br />

• Bau Falchenlift<br />

• Bau Beschneiungsanlage Hauptabfahrt zum Kurhaus<br />

PHASE III<br />

• Erweiterung Beschneiungsanlage<br />

7. Fazit<br />

Mit dieser Studie liegt ein Teil einer möglichen Zukunftskonzeption für die Tourismusgemeinde <strong>Scheidegg</strong> mit Scheffau vor. Die Ansprüche der Gäste und<br />

Kunden haben sich in den letzten 20 Jahren sehr gewandelt. Deshalb erscheint es dem Autor sehr wichtig, dass die nötigen Verbesserungsmaßnahmen<br />

schnell angegangen werden und so die Zukunft von <strong>Scheidegg</strong> als Kur- und Urlaubsort gesichert wird.<br />

Sicher ist dieser Entwurf noch nicht vollständig und stellt auch nur einen Teil einer Gesamtkonzeption dar.<br />

Festzustellen ist aber, dass die Tourismusgemeinde <strong>Scheidegg</strong> mit Scheffau sich in den nächsten Jahren anstrengen muss, um am harten Tourismusmarkt<br />

zu bestehen und wieder verlorenen Boden gutzumachen. Dies ist eine reizvolle Aufgabe, an der alle mitarbeiten sollten und für die es sich lohnt zu kämpfen.<br />

© projekt&sportmanagement schwendingerSPORTS Gruppe – <strong>Scheidegg</strong> (Allgäu) 20

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