Pressemappe Waldkiga.pdf - Wald Hof Spielgruppe Waldchützli
Pressemappe Waldkiga.pdf - Wald Hof Spielgruppe Waldchützli
Pressemappe Waldkiga.pdf - Wald Hof Spielgruppe Waldchützli
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
PRESSEMAPPE<br />
ZUNZGER WALDKINDER 2010<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 2 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
Seit einigen Jahren macht in der Schweiz, und nun auch in Zunzgen, eine attraktive<br />
Form des Kindergartens von sich reden: der <strong>Wald</strong>kindergarten.<br />
Der <strong>Wald</strong>kindergarten findet das ganze Jahr über bei jedem Wetter draussen statt.<br />
Fünfmal pro Woche lässt er <strong>Wald</strong>, Feld und Wiese für eine Schar von sechs- bis<br />
siebenjährigen Kindern zum Erfahrungs- und Erlebnisraum werden. An drei bis vier<br />
Stunden pro Tag erkunden die Kinder die Natur, erleben die vier Elemente und den<br />
Wechsel der Jahreszeiten über alle ihre Sinne, spielen mit Naturmaterial, können ihren<br />
natürlichen Bewegungsdrang stillen und üben sich im Umgang mit Pflanzen, Tieren und<br />
Menschen.<br />
Die Bildungsziele des <strong>Wald</strong>kindergartens Zunzgen richten sich, wie jene der<br />
Regelkindergärten, nach den allgemeinen Kindergarten-Bildungszielen und dem vom<br />
Kanton Basel-Landschaft vorgegebenen Kindergarten-Lehrplan.<br />
Das Konzept des <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzgerhard wurde von der Bildungs- Kultur- und<br />
Sportdirektion des Kantons Basel-Landschaft geprüft und anerkannt. Die Schulreife<br />
nach zwei Jahren erreichen die Kinder im nötigen und geforderten Umfang auch bei<br />
diesem Modell problemlos oder sogar leichter. Natur- und bildungsbezogene Angebote<br />
wechseln sich mit dem freien Spiel ab. Die Bewegung in der Natur und die intensive<br />
Beschäftigung mit ihr fördern die körperliche und geistige Entwicklung.<br />
Die natürliche Umgebung ohne Reizüberflutung und das soziale Miteinander tragen zur<br />
emotionalen Entwicklung bei. Der Aufenthalt im Freien, bei Wind und Wetter so gut wie<br />
bei Sonnenschein, stärkt die körperliche und die psychische Widerstandskraft der<br />
Kinder.<br />
Kinder wollen sich bewegen,<br />
Kindern macht Bewegung Spass,<br />
weil sie so die Welt erleben,<br />
Menschen, Tiere, Bäume, Blumen, Gras<br />
Kinder wollen laufen, springen,<br />
kullern, klettern und sich drehen,<br />
wollen tanzen, lärmen, singen,<br />
mutig mal ganz oben stehen;<br />
Ihren Körper so entdecken,<br />
wollen tasten, riechen, schmecken,<br />
und entdeckend hören,<br />
schauen, fühlen,<br />
Wach mit allen Sinnen<br />
innerer Bewegung Glück.<br />
Lasst die Kinder dies gewinnen<br />
und erleben Stück für Stück.<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 3 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
So beschrieb die erfolgreiche Buchautorin und Projektleiterin Karin Schaffner die<br />
Grundbedürfnisse der Kinder. Schon früh erkannte sie in den 80er Jahren, wie wichtig<br />
Bewegung und Naturerfahrungen für die gesunde Entwicklung der Kinder sind.<br />
Die seit 2005 in der <strong>Wald</strong>spielgruppe <strong>Wald</strong>chützli gesammelte Erfahrung mit den<br />
Kindern überzeugte nicht nur mich als Naturpädagogin, sondern auch die Eltern.<br />
Aus tiefster Überzeugung möchte ich nun meinen <strong>Wald</strong>kindern die Möglichkeit geben,<br />
auch nach der <strong>Spielgruppe</strong>nzeit von unserem Freund <strong>Wald</strong> zu profitieren.<br />
Wir möchten den Kindern in unserer Gemeinde die Möglichkeit bieten, quasi<br />
übergangslos von der <strong>Wald</strong>spielgruppe zum Kindergarten auch das nach dem<br />
Bildungsgesetz notwendige Vorschulwissen für die Vorschulreife naturbezogen zu<br />
erlernen, denn davon sind wir überzeugt:<br />
Von und mit der Natur lernen wir natürlich leichter,<br />
denn nur das was wir ergreifen begreifen wir auch.<br />
Jedes Kind stellt an sein Umfeld individuelle Bedürfnisse. Doch eines ist klar: für jedes<br />
Kind hat die Faszination Natur eine Lösung parat.<br />
Zum Schuljahr 2010/2011 startet der <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzgen. Ziel des<br />
Kindergarten ist es, den Leitgedanken Naturpädagogik in einer Einrichtung der<br />
öffentlichen und frühen Bildung für Kinder familienextern verständlich zu machen, und<br />
zudem anhand praktischer Erfahrungen das in den bundeseinheitlichen Regelungen oder<br />
Bildungspläne für Kindergärten notwendige Wissensspektrum zu vermitteln.<br />
Der <strong>Wald</strong>kindergarten soll mit Hilfe der Natur Selbstbewusstsein, Lebens- und<br />
Sozialkompetenzen der jungen Kinder stärken und auf diesem Wege einen grundlegenden<br />
Beitrag zum Wohle des Kindes leisten. Ständig werden unsere Kinder Medienund<br />
Konsumreizen ausgesetzt, die sie nicht mehr richtig verarbeiten können. Im<br />
Ergebnis führt dies zu einer ständig steigenden Zahl an Kindern die schon in frühen<br />
Jahren unter Ängsten, Frust und Aggressionen durch innere Unruhe leiden.<br />
Zudem hat in der gesamten Schweiz der Prozentanteil der Kinder und Jugendlichen,<br />
welche als übergewichtig eingestuft werden, in den vergangenen Jahrzehnten auf allen<br />
Schulstufen kontinuierlich zugenommen.<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 4 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
Quelle: http://www.statistik-bs.ch/themen/14/uebergewicht08<br />
Das tägliche Spiel im <strong>Wald</strong> und Natur wirkt Übergewicht entgegen, da die Kinder im<br />
Spiel ihren natürlichen Bewegungsdrang unbeengt ausleben können. Ganz nebenbei wird<br />
durch den Aufenthalt im <strong>Wald</strong> und durch die ständige körperliche Aktivität an der<br />
frischen Luft das Immunsystem, sowie die Fein- und Grobmotorik gestärkt, und somit<br />
auch eine Grundstein für einen gesunden Lebensweg gesetzt.<br />
Es ist ein Kindergarten, als staatlich anerkannter Kindergarten in freier Träger-schaft,<br />
in dem alle Ziele des im Kantons Basel-Landschaft verankerten Bildungsgesetzes in den<br />
<strong>Wald</strong>kindergarten eingebunden werden.<br />
Das vorliegende Konzept soll für unsere Arbeit eine tragende Säule werden und dem<br />
Betrachter als Meinungsfindung über unsere Arbeit dienen.<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 5 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1. FÜNF JAHRE WALDSPIELGRUPPE WALDCHÜTZLI<br />
1.1 Danksagung an die Gemeinde Zunzgen / BL<br />
2. RAHMENBEDINGUNGEN<br />
2.1 Träger<br />
2.2 Finanzierung<br />
2.3 Standort und Lage<br />
2.4 Räumliche und materielle Ausstattung<br />
2.5 Personal<br />
2.6 Aufnahmekriterien und Gruppenzusammensetzung<br />
2.7 Öffnungszeiten<br />
2.8 Kontakt und Zusammenarbeit mit verschiedenen<br />
Institutionen<br />
3. GRUNDLAGEN DER PÄDAGOGIK<br />
3.1 Das Kind im 21. Jahrhundert<br />
3.2 Der naturpädagogische Ansatz<br />
3.3 Das kindliche Spiel<br />
4. ZIELE UNSERER PÄDAGOGISCHEN ARBEIT<br />
4.1 Entwicklung des Selbst<br />
4.2 Soziales Lernen<br />
4.3 Lernmethodische Kompetenz<br />
4.4 Umgang mit Veränderungen und Belastungen<br />
4.5 Sinneswahrnehmung<br />
4.6 Motorische Entwicklung<br />
4.7 Gesundheit und Wohlbefinden<br />
4.8 Sprache<br />
4.9 Informations- und Kommunikationstechnik, Medien<br />
4.10 Musik<br />
4.11 Ästhetik, Kunst und Kultur<br />
4.12 Religiöse und ethische Werte<br />
4.13 Mathematik<br />
4.14 Naturwissenschaft und Technik<br />
4.15 Natur- und Umweltverständnis<br />
5. GESTALTUNG VON ÜBERGÄNGEN<br />
5.1 Übergang Elternhaus – Kindergarten<br />
5.2 Übergang <strong>Wald</strong>spielgruppe - Kindergarten – Schule<br />
5.3 Schulübertrittsbeurteilung<br />
6. METHODEN<br />
6.1 Tagesablauf<br />
6.2 Erzieherverhalten, Rolle der Erzieherin, Ausrüstung<br />
6.3 Der Lehrplan des Kantons BL<br />
6.4 Die Natur als Miterzieher<br />
6.5 Elternarbeit<br />
6.6 Interne Evaluation (Qualitätssicherung)<br />
7. SONSTIGES<br />
7.1 Genehmigungsbehörde<br />
7.2 Persönliche Danksagungen<br />
7.3 Bewilligung der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion<br />
des Kantons Basel-Landschaft durch das Amt für<br />
Volksschulen<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 6 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
1. FÜNF JAHRE WALDSPIELGRUPPE WALDCHÜTZLI<br />
1.1 Danksagung an die Gemeinde Zunzgen<br />
Liebe Frau Gemeindepräsidentin,<br />
lieber Gemeinderat,<br />
nunmehr seit 2005 wird in Zunzgen meine <strong>Wald</strong>spielgruppe <strong>Wald</strong>chützli betrieben.<br />
Mehr als 130 Kinder durften von unserem schönen Zunzger <strong>Wald</strong> profitieren. Dies<br />
wurde jedoch nur durch Ihre tatkräftige Unterstützung ermöglicht.<br />
Kinder sind unsere Zukunft. In der Schweiz kommt in jener Zukunft auf die Gemeinden<br />
eine grosse Verantwortung in der Umsetzung der Kinderfreundlichkeit zu. Zugang zum<br />
Kindergarten, Schule, qualitativ guter Schulunterricht, Partizipation, Gesundheitsvorsorge,<br />
Schutz vor Gewalt und Missbrauch etc.<br />
Dabei ist das umfangreiche Engagement unserer Gemeinde gerade in Zeiten der<br />
Finanzkrise nicht selbstverständlich. Ob Freibad, Eislaufbahn, Zunzger <strong>Wald</strong>begehung,<br />
Jugendtreff, Kinderrotte (Banntag) oder unsere <strong>Wald</strong>spielgruppe. All dies wird unseren<br />
Kindern –ich spreche als Zunzger Mutter von drei Kindern- durch Sie ermöglicht.<br />
Nach vier Jahren <strong>Wald</strong>spielgruppe ist es Zeit auf die harmonische Zusammenarbeit mit<br />
der Gemeinde und den angeschlossenen Behörden zurückzublicken.<br />
Ich bin froh, dass ich mit dem bald kommenden <strong>Wald</strong>kindergarten die<br />
kinderfreundliche Gemeinde Zunzgen um ein weiteres Angebot erweitern kann.<br />
Für Ihr –auch kommendes- Engagement möchte ich mich stellvertretend für alle Eltern<br />
meiner <strong>Wald</strong>kinder bedanken und hoffe auch in Zukunft auf ein harmonisches<br />
Zusammenwirken.<br />
Ihre Michèle Koch<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 7 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
2. Rahmenbedingungen<br />
2.1 Träger<br />
Zur Unterstützung der Arbeit des <strong>Wald</strong>kindergartens wird ein gemeinnütziger<br />
Förderverein gegründet werden.<br />
2.2 Finanzierung<br />
Ziel ist es den Kindergarten jeweils zur Hälfte aus der Tätigkeit des Fördervereins zu<br />
finanzieren. Dies ist jedoch ein Ziel, das wir uns eher langfristig gesetzt haben.<br />
Der Kindergarten in freier Trägerschaft soll in jedem Fall von Anfang an unabhängig<br />
von der finanziellen Leistungsfähigkeit der Elternteile, für jedes Kind erschwinglich<br />
sein. Eine Sonderung der Kinder nach den Besitzverhältnissen der Eltern soll klar<br />
vermieden werden. Dies ist für uns Grund genug die Beiträge sozial verträglich zu<br />
halten, bzw. die Besuchsgebühr dem Einkommen der Eltern anzupassen. Auch soll der<br />
Förderverein künftig soziale Härten vermeiden, indem er bei unverschuldetem Härten<br />
der Eltern den Besuch des Kindes weiter sicherstellt.<br />
Um gerade auch in der momentanen finanzschwachen Zeit die wirtschaftliche,<br />
rechtliche Stellung und Qualität der Lehrkräfte genügend zu sichern, werden jedoch<br />
von uns auch Bemühungen angestellt, eine weitreichenden staatlichen Finanzausgleich zu<br />
erlangen.<br />
Eine Gründung eines privaten Kindergarten kann nur erfolgen wenn sichergestellt ist,<br />
dass die Kinder nicht nach den Besitzverhältnissen der Eltern gesondert werden, und<br />
die wirtschaftliche und rechtliche Stellung der Lehrkräfte für eine dauerhaft<br />
gleichbleibende Qualität genügend gesichert ist.<br />
Hierfür werden wir –in der <strong>Hof</strong>fnung auch mit der Unterstützung der örtlichen<br />
Gemeinde- uns auch bei staatlichen Stellen für eine gerechte Förderung stark machen.<br />
Denn wir sind uns durchaus über den uns anvertrauten Bildungsauftrag, und die damit<br />
verbundene Verantwortung bewusst, den Lehrplaninhalt des Kantons Basel-Landschaft<br />
gewissenhaft den Kindern zu vermitteln, um unseren Kleinsten somit einen leichten und<br />
erfolgreichen Übergang in die Regelschule zu ermöglichen.<br />
Der Kanton wird den Kindergartenplatz bis zu 2'500.- CHF pro Jahr bezuschussen.<br />
Die genaue Besuchsgebühr kann bei uns per E-Mail erfragt werden.<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 8 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
2.3 Standort und Lage<br />
Der Betrieb des Kindergartens und der <strong>Wald</strong>spielgruppe wird in den Wäldern der<br />
Gemeindemarkung Zunzgen, an den zur Nutzung zugewiesenen Flächen stattfinden.<br />
Hierfür baten sich die umliegenden Wälder um die Zunzger Hard an, Hier kreuzen<br />
jeweils unterschiedliche <strong>Wald</strong>zonen wie Nadel und Laubwald kreuzen.<br />
2.4 Räumliche und materielle Ausstattung<br />
Durch die standortunabhängige Flexibilität eines <strong>Wald</strong>kindergartens kann auch bei<br />
vorübergehender Unpässlichkeit eines <strong>Wald</strong>platzes (z.B. aus Sicherheitsgründen durch<br />
Sturmschäden etc.) auf andere Flächen und Gebäude ausgewichen werden.<br />
Wünschenswert und hilfreich wären hierfür die vorher abgesprochene<br />
Tagesnutzniessung der „<strong>Wald</strong>hütte Zunzger Hard“ und die umliegenden Wälder,<br />
insbesondere hier auch die Nutzung der sanitären Anlagen. Hier befindet sich zudem<br />
ein gut einsehbares <strong>Wald</strong>gelände. Zudem stehen bei der <strong>Wald</strong>hütte ausreichend<br />
Parkplätze zur Verfügung, die eine störungsfreie Kinderübergabe ermöglichen.<br />
Bei Extremwetterereignissen wie Sturm und übermässigen Schnee etc., welche eine<br />
gefahrlose Nutzung des <strong>Wald</strong>es nicht möglich machen, wird weiterhin auf den <strong>Hof</strong><br />
Epberg ausgewichen.<br />
Der Regelspielbetrieb findet, wie es das Konzept der <strong>Wald</strong>kindergärten bzw.<br />
<strong>Wald</strong>spielgruppen vorsieht, nicht mit Konsumspielgütern, wie sie käuflich zu erwerben<br />
sind, sondern unter Anwendung der kindlichen Fantasie und Kreativität angefertigten<br />
Naturspielzeug statt. Zur Erkundung der Natur werden den Kindern zudem<br />
Vergrösserungsinstrumente zur Tier- und Umfelderkundung wie Lupenbecher, Sägen,<br />
Seile und Schaufeln, zudem kindergartenübliche Werkzeuge wie Scheren, Stifte und<br />
Farben etc… zur Verfügung gestellt.<br />
2.5 Personal<br />
Die Verwaltungsaufgaben werden jeweils den Fachkräften übertragen. Sie besteht aus:<br />
1. Pädagogischer und organisatorischer Leitung<br />
2. Administrative Leitung<br />
Die Kinderbetreuung wird in folgende Fachbereiche gemäss der Verordnung für den<br />
Kindergarten und die Primarschule d. Kantons Basel-Landschaft vom 13.05.2003 –<br />
nachfolgend VoKP-BL genannt- untergliedert.<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 9 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
1. <strong>Wald</strong>spielgruppe<br />
2. Freiwilliger Kindergarten (§ 8 Abs.1 VoKP-BL)<br />
3. Obligatorisches Kindergartenjahr (§ 8 Abs. 1 VoKP-BL)<br />
Zur Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen wird die pädagogische Leitung von<br />
qualifiziertem Fachpersonal, wie einer fest angestellten diplomierten Kindergärtnerin<br />
und einer <strong>Wald</strong>spielgruppenleiterin mit naturpädagogischer Zusatzausbildung,<br />
übernommen. Die jeweilige Aufsicht der Fachbereiche wird jeweils einem<br />
Fachbereichsleiter als pädagogischen Teilbereichsleiter übertragenen, der für seinen<br />
Fachbereich auch die Gesetzesgrundlage bildet.<br />
Den jeweiligen Fachbereichen werden, jeweils für eine gewissenhafte Wahrnehmung<br />
der Aufsichtspflicht, Praktikanten und Hilfsmitarbeiter untergeordnet.<br />
2.6 Aufnahmekriterien und Gruppenzusammensetzung<br />
Die Gruppen werden i.S.d. § 8 VoKP-BL jeweils in drei Gruppierungen eingeteilt.<br />
1. <strong>Wald</strong>spielgruppe<br />
Kinder welche vor dem 1. Mai das 3. Lebensjahr vollendet haben, können ab<br />
Beginn des nächsten Schuljahres in die <strong>Wald</strong>spielgruppe eintreten.<br />
Unter Individualbewertung der Kindesentwicklung ist auch ein vorzeitiger<br />
Eintritt möglich.<br />
2. Kindergarten 1 (§ 8 Abs. 1 VoKP-BL)<br />
Kinder, welche vor dem 1. Mai das 4. Lebensjahr vollendet haben, können auf<br />
Beginn des nächsten Schuljahres in das freiwillige Kindergartenjahr eintreten.<br />
3. Kindergarten 2 (§ 8 Abs. 2 VoKP-BL)<br />
Kinder, welche vor dem 1. Mai das 5. Lebensjahr vollendet haben, treten auf den<br />
Beginn des nächsten Schuljahres in den obligatorisch Kindergarten ein.<br />
Sowie im Kindergarten als auch in den <strong>Spielgruppe</strong>n werden die Kinder in<br />
gemischtgeschlechtlichen und altersgemischten Gruppen unterrichtet und betreut.<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 10 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
Kinder die das freiwillige Kindergartenjahr besuchen werden nach schriftlicher<br />
Benachrichtigung automatisch für das obligatorische Kindergartenjahr bis auf<br />
Widerruf angemeldet.<br />
Der Eintritt in die jeweiligen Stufen ist unabhängig vom Vorbesuch jederzeit möglich.<br />
Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner<br />
Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder<br />
politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.<br />
Die Plätze in den Stufen sind auf 24 Plätze begrenzt. Plätze werden ausschliesslich<br />
nach Eingang der Anmeldungen vergeben.<br />
Auch Kindern aus anderen Gemeinden steht der Besuch frei. Bei Bedarf können<br />
Fahrdienste eingerichtet werden.<br />
Das Personal setzt sich wie folgt zusammen:<br />
Diplomierte Kindergärtnerin Chantal Fasler (*1986)<br />
und mich als Naturpädagogin und <strong>Wald</strong>spielgruppenleiterin<br />
2.7 Öffnungszeiten<br />
Die jeweiligen Stufen haben keine einheitlichen –jedoch feste- Öffnungszeiten.<br />
Der <strong>Spielgruppe</strong>nbetrieb findet in den Gruppen jeweils von 8.30 Uhr bis 12.00 Uhr,<br />
sowie am Dienstag von 8.30 Uhr bis 16.30 Uhr inkl. Mittagstisch und donnerstags von<br />
8.30 Uhr bis 14.00 Uhr auch hier mit Mittagstisch, statt.<br />
Der Kindergartenbetrieb soll in den Zeiten von 8.30 Uhr bis 12.00 Uhr, bzw. an drei<br />
Nachmittagen pro Woche von 14.00 Uhr bis 15.30 Uhr stattfinden. Zudem können die<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 11 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
Kinder auch hier an weiteren allen Nachmittagen an dem angebotenen Mittagstisch<br />
teilnehmen.<br />
2.8 Kontakt und Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen<br />
Die Führung eines Kindergartens ist kantonal genehmigungspflichtig. Zuständig für die<br />
Erteilung der Genehmigung ist das Amt für Volksschulen, das auch die Aufsicht über<br />
den Kindergarten ausübt, und die Bewilligung mit Bescheid 14.09.2009<br />
Bei Bedarf sind zudem Fachstellen für Abklärungen bei Entwicklungsstörungen<br />
einzubeziehen, wie der KJPD 1 , SPD 2 , VHPD 3 , und des Logopädischen Dienstes.<br />
Zudem werden wir den engen Kontakt zur Gemeinde Zunzgen, dem Forstamt, der<br />
Jägerschaft Zunzgen und dem Vogel und Naturschutz Zunzgen e.V., wie gewohnt<br />
fortführen.<br />
Den Erziehungsberechtigten soll zudem die Möglichkeit gegeben werden die<br />
Vorsorgeuntersuchungen vor Ort durch den schulmedizinischen Dienst durchführen zu<br />
lassen. Gleiches gilt auch für die Kinder und Jugendzahnpflege.<br />
Für die Verkehrserziehung soll die Polizei einen festen Bestandteil unserer Arbeit<br />
bilden.<br />
Unsere Mitarbeiter werden alle zwei Jahre einen Notfallkurs für Kleinkinder bei den<br />
schweizerischen Sanitätskorps belegen, um in Notsituationen dem Kind die optimale<br />
Hilfe leisten zu können.<br />
3. Grundlagen der Pädagogik<br />
3.1 Das Kind im 21. Jahrhundert<br />
Der Ruf unserer Kinder ist so schlecht wie schon lange nicht mehr. Dabei sind Kinder<br />
nichts mehr als das Spiegelbild der Gesellschaft. Unterstellt werden ihnen<br />
Aggressivität, Faulheit, Perspektivlosigkeit und schlichte Gleichgültigkeit. Viel zu oft<br />
wird dann vorschnell auf Verhaltensstörungen geschlossen. Dabei sind die Gründe für<br />
abnormes Verhalten meist nicht bei unserem Kind zu finden, sondern vielmehr in<br />
unserer Gesellschaft. Die ständig steigende Reizüberflutung durch Medien,<br />
Videospielen und Konsumüberfluss führen unsere Kinder immer öfters in<br />
Extremsituationen, indem sie das was sie sehen und hören nicht mehr verarbeiten<br />
können.<br />
1<br />
Kinder und Jugendpsychatrischer Dienst, 2 Schulpsychologischer Dienst, 3 Vorschulheilpädagigischer Dienst<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 12 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
Hier soll die im <strong>Wald</strong> herrschende Reizarmut und ruhige Atmosphäre dem Kind die<br />
notwendige Ruhe bieten. Jedes Kind ist einzigartig. Es bietet ein Spektrum<br />
einzigartiger Besonderheiten: Seine Anlagen, das damit verbundene Temperament, die<br />
Stärken, Schwächen, die Bedingungen vom Aufwachsen, Geschwisterreihe, eigene<br />
Aktivitäten, und seiner Entwicklungsgeschwindigkeit. All diese Eigenschaften können im<br />
<strong>Wald</strong> ausgelebt und in der Gruppe ergänzt werden. Aggressionen, Frust und Unruhe<br />
werden abgebaut und nehmen natürlich nach und nach ab.<br />
3.2 Der naturpädagogische Ansatz<br />
Unsere Grundlage im Zusammenleben mit den Kindern und Eltern sind gegenseitige<br />
Achtung, Wertschätzung und Toleranz. In unserem Mittelpunkt steht das Kind, seine<br />
Familie und deren Bedürfnisse.<br />
Ziel unserer Einrichtung ist es, dem Kind eine aktive selbststätige und selbst<br />
gesteuerte Auseinandersetzung mit der Umwelt zu ermöglichen und es darin auf<br />
vielseitige Art und Weise zu unterstützen. Das Kind ist Akteur und Gestalter seiner<br />
eigenen Entwicklung. Wir bieten die Möglichkeit für Entwicklungs- und Lernanreize, die<br />
sich an den Bedürfnissen der Kinder orientieren, um eine individuelle Entwicklung zu<br />
ermöglichen. Auf der Basis von Vertrauen, Geborgenheit, Sicherheit, liebevoller<br />
Atmosphäre und Anerkennung findet das Kind seine eigene Identität und Selbstvertrauen.<br />
Durch emotionale Wärme und positive Wertschätzung ermöglichen wir den<br />
Kindern, Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein zu erlangen.<br />
Unsere Offenheit, Akzeptanz und Flexibilität bietet uns die Möglichkeit, unsere<br />
pädagogische Arbeit zu reflektieren, sie konstruktiv zu nutzen und gemeinsame Ziele<br />
zu verfolgen.<br />
Je mehr Angst und Unsicherheit das Spannungsfeld Natur dominieren und<br />
Abwehrhaltungen (z.B. Allergien) gegen natürliche Nahrungsmittel und Rohstoffe<br />
zunehmen, desto wichtiger wird ein einfühlsames Einführen der Kinder in die Natur.<br />
Wir können Kinder dabei in ihrem natürlichen Entdeckungsdrang unterstützen und ihnen<br />
einen Rahmen ermöglichen, um unbeschwert vom Alltagsstress Natur zu erfahren und<br />
mit allen Sinnen zu entdecken, sie als authentischen Lehrmeister zu nutzen, lieben und<br />
respektieren.<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 13 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
Es soll aber auch unser Wunsch sein, Kinder auf eine unbedrohliche Art und Weise ihre<br />
Grenzen und möglichen Gefährdungen erahnen zu lassen.<br />
Unser Ziel ist es, ihre Kinder ernst zu nehmen und sie besonders in den folgenden<br />
Bereichen mit Hilfe unseres wichtigsten Mitarbeiters „<strong>Wald</strong>“ zu fördern.<br />
Die 4 Ebenen der Naturpädagogik:<br />
- 1. Spielerisch und mit unseren Sinnen. Zueinander finden in der Gruppe,<br />
1. Kontakt zur Natur, Zeiger für Leiterin (Dynamik der Gruppe, Wissensstand,<br />
Muse oder Unruhe der Gruppe, Aussenseiter/Innen, aktuelle Themen...)<br />
- 2. Natur entdecken und kennen lernen. Artenkenntnisse, ökologische<br />
Zusammenhänge, Bezüge zu Kultur und Brauchtum herstellen, Naturprozesse<br />
verstehen lernen.<br />
- 3. vertiefte Naturerfahrung. Besonders intensive Wahrnehmung durch<br />
Isolierung eines Sinnes, Einbezug von Fantasie und Kreativität, auf das Kleine<br />
und Unscheinbare aufmerksam werden<br />
- 4. meditative Begegnung mit der Natur Spielerisches Aufheben der Grenzen<br />
zwischen Mensch und Natur, Identifikation mit der Natur, bewusstes Erlebnis,<br />
selbst ein Teil der Natur zu sein.<br />
Einige Förderziele im naturpädagogischen Bereich:<br />
„Erzähle es mir und ich vergesse,<br />
zeige es mir und ich erinnere,<br />
lass mich es tun und ich verstehe.“<br />
- Kinder befähigen, die eigenen, motorischen Fähigkeiten zu erkennen und zu einer<br />
realistischen Selbsteinschätzung zu gelangen.<br />
- Kindern Handlungsweisen aufzeigen, wie sie schwächere Mitspieler in<br />
Bewegungsspiele integrieren können.<br />
- Kindern die Gelegenheit geben ihre Bewegungsbedürfnisse auszuleben, indem wir<br />
vielerlei Bewegungsanreize und Zeit zur Verfügung stellen.<br />
- Kinder in ihrer Bewegungsfreude unterstützen und sie ermuntern Neues<br />
auszuprobieren.<br />
- Kindern natürliche Sinneswahrnehmung ermöglichen.<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 14 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
- Kindern möglichst viele offene Bewegungsangebote schaffen.<br />
- Kinder für Naturzusammenhänge sensibilisieren.<br />
Die Förderung Psychomotorik durch den <strong>Wald</strong>:<br />
Der didaktische Aufbau in der Psychomotorik ist ein Schaffen von offenen und<br />
geplanten Bewegungsaktivitäten. Kennzeichen sind z.B. der Einsatz von Alltagsmaterialien<br />
(Naturmaterialien), der methodische Weg von der Grobmotorik zur<br />
Feinmotorik, Abwechslung von Spannung und Entspannung sowie die Ergänzung von<br />
Einzel- und Gruppenangeboten.<br />
Beim Kind sind leibliche und seelische, gefühlsmässige und geistige Vorgänge noch eng<br />
miteinander verbunden. Denken und Handeln, Vorstellung und Wahrnehmung,<br />
Wunsch und Wirklichkeit, Alltag und Traumwelt werden noch nicht deutlich<br />
unterschieden; sie trennen sich noch enger miteinander verknüpft als bei Erwachsenen,<br />
und auch Gefühls- und Körperbewegungen sind aufeinander bezogen.<br />
Mit dem Begriff Psychomotorik wird die enge Verbindung des körperlichen-motorischen<br />
mit dem geistig-seelischen gekennzeichnet.<br />
Kinder handeln und erleben ganzheitlich, d.h. sie sind mit Kopf, Herz und Hand dabei.<br />
Was uns Erwachsenen leider wieder verloren geht! Die Kinder nehmen Sinneseindrücke<br />
mit dem ganzen Körper wahr und drücken Gefühle wie Wut und Trauer mit dem ganzen<br />
Körper aus. Über Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen werden grundlegende<br />
Lernprozesse in Gang gesetzt. Durch Bewegung setzt sich das Kind mit seinem Körper<br />
sowie seinen Bezugspersonen und dem vorhandenen Material auseinander.<br />
Die Wahrnehmungssysteme des Menschen gliedern sich wie folgt:<br />
Taktile Wahrnehmung = das Tasten<br />
Kinästhetische Wahrnehmung = die Bewegungsempfindung<br />
Vestibuläre Wahrnehmungen = das Gleichgewicht<br />
Visuelle Wahrnehmung = das Sehen<br />
Gustatorische Wahrnehmung = das Schmecken<br />
Olfaktorische Wahrnehmung = das Riechen<br />
Auditive Wahrnehmung = das Hören<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 15 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
• Der Gleichgewichtssinn (vestibuläre Wahrnehmung) ist<br />
ständig wirksam. Im <strong>Wald</strong> kann er beim Klettern,<br />
Balancieren, beim Schaukeln und Schwingen vielfältig<br />
geübt werden.<br />
• Die Eigenwahrnehmung (kinästhetische Wahrnehmung)<br />
wird vor allem durch Zug und Druck auf Muskeln, Gelenke<br />
und Sehnen aktiviert und ermöglicht es dem Gehirn<br />
unsere Bewegungen vorauszuplanen. Beim Tragen, Ziehen,<br />
Schieben von kleinen Stämmen kann dieser Sinn einfach<br />
nebenbei gefördert werden.<br />
• Raue Rinde, weiches Moos, glatte Steine, Erde in der<br />
unterschiedlichsten Beschaffenheit etc. bietet eine<br />
Vielzahl von Reizen für den Tastsinn (taktile Wahrnehmung).<br />
3.3. Das kindliche Spiel<br />
Jedes Kind unterscheidet sich durch seine Persönlichkeit. Die Entwicklung eines Kindes<br />
erweist sich als komplexes, individuell verlaufendes Geschehen.<br />
Kinder gestalten ihre Bildung und Entwicklung von Geburt an aktiv mit und übernehmen<br />
dabei entwicklungsangemessene Verantwortung, denn der Mensch ist auf Selbstbestimmung<br />
und Selbsttätigkeit hin angelegt. Allerdings können sie nur in einem Umfeld<br />
aktiv lernen und sich positiv entwickeln, in dem sie sich wohl, sicher und geborgen<br />
fühlen, sowie täglich ausreichend Möglichkeit erhalten, sich zu bewegen.<br />
Wenn ein Kind lernt, dann lernt immer das ganze Kind, mit all seinen Sinnen, Emotionen,<br />
Erfahrungen, geistigen Fähigkeiten und Ausdrucksformen.<br />
Entscheidend für nachhaltiges Lernen ist zudem, dass Kinder die Möglichkeit haben<br />
eigenaktiv und selbstständig lernen zu können, dass sie eigenen Ideen und Interessen<br />
nachgehen können, dass sie selbst Entdeckungen machen können und eigenständig<br />
Antworten auf ihre Fragen finden dürfen.<br />
4. Ziele unserer pädagogischer Arbeit<br />
4.1. Entwicklung des Selbst<br />
Lebensfreude<br />
Die Lebendigkeit des <strong>Wald</strong>es und die Bewegungs- und Spielmöglichkeiten ermöglichen<br />
Lebensfreude.<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 16 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen, wie sie im <strong>Wald</strong> im besonderen Masse<br />
möglich sind, bedeuten immer Körpererfahrung und somit auch Selbsterfahrungen des<br />
Kindes.<br />
Selbstbewusstsein / Selbstvertrauen<br />
So werden Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen gestärkt.<br />
- Kinder erleben, dass sie selbst etwas bewirken können. Das äussere Bauen von<br />
Häusern ist immer gleichzeitig ein inneres Bauen der Kinder an ihrer<br />
Persönlichkeit.<br />
- Selbst gewählte Abenteuer und Mutproben stärken das Selbstbewusstsein<br />
- Die Kinder lernen sich, ihre Fähigkeiten und Grenzen kennen und realistisch<br />
einschätzen.<br />
Die Kinder lernen ihre eigenen Bedürfnisse und Gefühle zu erkennen, auszudrücken und<br />
auch mit Frustrationen umzugehen.<br />
Umgang mit Aggressionen<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Umgang mit Aggressionen. Dabei ist es uns in<br />
besonderem Masse wichtig, zwischen konstruktiver und destruktiver Aggression zu<br />
unterscheiden; denn was wäre der Mensch, wenn er nichts „in Angriff“ nehmen könnte.<br />
Destruktive Aggression entsteht häufig durch aufgestaute Spannungen und Energien,<br />
durch Frustrationen und zu wenig Raum für den Einzelnen.<br />
- Im <strong>Wald</strong> treten diese Aggressionen weniger auf, da genügend Raum<br />
vorhanden ist.<br />
- Spannungen etc. stauen sich nicht auf, da sie direkt ausgelebt, bewältigt<br />
bzw. in Bewegung umgesetzt werden können.<br />
- Das spielerische Ausleben von aggressiven Impulsen wird ermöglicht und<br />
begleitet.<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 17 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
4.2. Soziales Lernen<br />
Freunde wichtiger als Spielzeug<br />
Nach der Familie ist die <strong>Wald</strong>spielgruppe oder Kindergarten meist die erste Form, in<br />
der die Kinder sich in einer Gruppe ohne Eltern erleben. Dies bedeutet für die Kinder<br />
einen wichtigen Schritt in ihrer sozialen Entwicklung. Der <strong>Wald</strong> bietet den Kindern<br />
genug Raum für das Spiel in unterschiedlichen Sozialformen: Alleine, in Klein- oder<br />
Grossgruppen.<br />
Kinder haben das natürliche Bedürfnis mit anderen zu spielen. „Freunde sind dabei<br />
wichtiger als Spielzeug“.<br />
Zusammengehörigkeit<br />
In der Natur sind vielfältige Erlebnisse möglich, bei denen die Kinder sich gegenseitig<br />
unterstützen und helfen und somit die Zusammengehörigkeit der Gruppe stärken. Die<br />
Kinder machen immer wieder die Erfahrung, dass manche Sachen nur gemeinsam zu<br />
bewältigen sind, z.B. der Transport von Baumstämmen.<br />
Grenzen<br />
Logische Grenzen werden häufig auf natürliche Art und Weise erlebt (der Bach ist noch<br />
zu breit zum Überspringen, der Baum zu schwierig zu erklettern).<br />
Normen und Regeln<br />
Der Umgang mit Normen und Regeln ist im <strong>Wald</strong> von besonderer Bedeutung, da die<br />
wenigen Regeln sehr wichtig und für die Kinder einsichtig sind z.B. nichts in den Mund<br />
nehmen, kein totes Tier anfassen, in Ruf und Hörweite bleiben. Dies verstehen die<br />
Kinder, da sie leicht nachzuvollziehen sind.<br />
Aber auch die normalen Regeln des täglichen Lebens sind uns wichtig z.B. Umgang mit<br />
Konflikten, Rücksichtnehmen, Verantwortung und Verlässlichkeit.<br />
4.3. Lernmethodische Kompetenz<br />
ist die Grundlage für einen bewussten Wissens- und Kompetenzerwerb und der<br />
Grundstein für schulisches und lebenslanges, selbst gesteuertes Lernen.<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 18 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
Selbstgesteuertes Lernen<br />
Kinder im Naturraum haben den Anspruch und die Möglichkeiten, tiefer in einen<br />
Gegenstand einzudringen, grundlegendere Erkenntnisse über ein Sachgebiet, einen<br />
Gegenstand oder komplexe Vorgänge zu gewinnen. Bildung im <strong>Wald</strong>kindergarten heisst<br />
forschendes ergreifendes Lernen in Sinnzusammenhängen.<br />
Verstehen und Begreifen<br />
Die Prozesse des jahreszeitlich bedingten Werdens und Vergehens werden intensiv<br />
erlebt, machen in höchstem Masse neugierig, und geben natürliche Strukturen die das<br />
Spiel leiten. Diese starken, sinnlichen Wahrnehmungen des Kindes in der Natur sorgen<br />
für eine besonders intensive Verankerung des Erlebten / Erfahrenen im<br />
Langzeitgedächtnis. Die Echtheit von Primärerfahrungen, das Angesprochensein mit<br />
allen Sinnen, schafft emotionale Bezüge, die Anlass sein können, viele Fragen zu stellen.<br />
Hier haben Sachinformationen ihren Platz und natürlich auch das kindliche<br />
Philosophieren.<br />
Neues Wissen aufbereiten<br />
Es gibt Bildungserlebnisse, die der Planung bedürfen, die nicht spontan und aus einer<br />
Situation heraus zu handhaben sind.<br />
Bildungsanlässe können auch und gerade im Naturraum initiiert werden. Den Focus des<br />
Interesses auf etwas zu lenken macht neugierig auf mehr und mit der Menge des<br />
Wissens steigt die Zahl der Fragen der neuen Weltenentdecker.<br />
Konzentration und Ausdauer<br />
Der <strong>Wald</strong> bietet einerseits viel Anregung für die kindliche Entwicklung, andererseits ist<br />
er weniger reizüberflutend als die Alltagswelt und schafft somit eine sehr gute<br />
Grundlage zur Entwicklung von Konzentration, Ausdauer und Stille.<br />
Lernen ist somit Bestandteil der gesamten Erfahrungswelt des Kindes. Lernen wird<br />
nicht als etwas Zusätzliches im Leben der Kinder, sondern als integraler Bestandteil<br />
erfahren.<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 19 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
4.4. Umgang mit Veränderungen und Belastungen<br />
Widerstandsfähigkeit<br />
Widerstandsfähigkeit ist die Grundlage für positive Entwicklung, Gesundheit,<br />
Wohlbefinden und hohe Lebensqualität sowie der Grundstein für einen kompetenten<br />
Umgang mit Veränderungen.<br />
Kinder, die den Umgang mit Belastungen und Veränderungen meistern, gehen aus dieser<br />
Erfahrung gestärkt hervor und schaffen günstige Voraussetzungen auch künftige<br />
Anforderungen gut zu bestehen. Zu den Aufgaben der Erzieher gehört, die Potentiale<br />
zu fördern und bei Problemen Hilfestellungen zu geben.<br />
Grenzerfahrungen in der Naturpädagogik<br />
Naturraumpädagogik lebt von „unfertigen Situationen“, sucht die Balance zwischen<br />
Wagnis und Sicherheit. Bäume zu erklettern zählt z.B. zu den natürlichen Herausforderungen.<br />
Verantwortbare Grenzerfahrungen stärken das Selbstbewusstsein des<br />
Kindes und geben ihm die Chance, seine Möglichkeiten realistisch einzuschätzen. Solche<br />
Grenzerlebnisse im körperlichen Bereich schaffen einstabiles Fundament um auch mit<br />
psychischen Belastungs- und Stresssituationen besser umgehen zu können.<br />
Sich immer neue natürliche Bedingungen einstellen<br />
In der Natur finden die Kinder Bewegungsanlässe, die sie auf die Probe stellen und sie<br />
mit täglich neuen Erfahrungen konfrontieren. Da die Natur in einem ständigen Wandel<br />
ist, muss sich das Kind stets auf veränderte Bedingungen einstellen.<br />
„Wind und Wetter“ ausgesetzt zu sein fördert nicht nur die Gesundheit, sondern<br />
vermittelt intensive, persönlich prägende Erfahrungen.<br />
Ruhe und Ausgleich<br />
Im <strong>Wald</strong> finden und gestalten die Kinder Rückzugsmöglichkeiten, um zu sich selbst zu<br />
finden.<br />
Der Umgang und die Auseinandersetzung mit Naturmaterialien, wie sie im <strong>Wald</strong> in ihrer<br />
ursprünglichen Form zu finden sind, haben auf die Kinder beruhigende und ausgleichende<br />
Wirkung. Im wahrsten Sinne „erdend“ und zentrierend.<br />
4.5. Sinneswahrnehmung<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 20 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
Bewussteres Wahrnehmen von Sinneseindrücken<br />
Die Kinder sind im <strong>Wald</strong> nicht ständig einer Reizüberflutung ausgesetzt, manchmal hört<br />
man „nur“ die Stille des <strong>Wald</strong>es. Sinneseindrücke werden dadurch bewusster<br />
wahrgenommen z.B. das Hämmern des Spechtes, verschiedene Farben der Pflanzen, der<br />
Duft von frisch geschlagenem Holz.<br />
Durch diese Vielfalt der sinnlichen Erfahrungen wird der Mensch beweglich an Körper<br />
und Geist.<br />
Basissinne<br />
Neben den sog. Fernsinnen wie Sehen, Hören, Riechen, Schmecken sind die Nah- bzw.<br />
Basissinne für die Entwicklung von besonderer Bedeutung.<br />
4.6 Motorische Entwicklung<br />
Grundbedürfnis Bewegung<br />
Zu den elementaren Grundbedürfnissen des Kindes gehört neben Nahrung, Liebe,<br />
Wärme und Geborgenheit das Grundbedürfnis sich zu bewegen.<br />
Grobmotorik<br />
Der <strong>Wald</strong> mit seinem Aufforderungscharakter für grossräumige Bewegungen bietet den<br />
idealen Rahmen für vielseitige Bewegungserfahrung. Überall herumklettern können,<br />
rennen dürfen aber auch hüpfen, kriechen, darüber steigen,<br />
Feinmotorik<br />
Diese grobmotorischen Erfahrungen bilden die Grundlage für die Bildung der<br />
Feinmotorik.<br />
Im Umgang mit:<br />
• Kleinmaterialien z. B. Flechtarbeiten aus Gräsern,<br />
Legearbeiten mit Steinen, Zweigen, Blättern.<br />
• Werkzeugen z.B. Bohren, Schnitzen, Feilen, Sägen,<br />
Graben.<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 21 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
• Mal- und Bastelmaterial z.B. Schneiden, Kleben, Basteln,<br />
Reissen.<br />
wird die Feinmotorik gefördert.<br />
4.7. Gesundheit und Wohlbefinden<br />
Gesundheit, Körperbewusstsein und Bewegung nimmt in unserer Gesellschaft derzeit<br />
einen hohen Stellenwert ein.<br />
Gesundheitsprophylaxe<br />
In der Natur und an der frischen Luft haben die Kinder optimale Gegebenheiten sich<br />
ausreichend und lustvoll zu bewegen.<br />
Dies wirkt positiv auf:<br />
• Lebensfreude und seelisches Gleichgewicht<br />
• Haltung und Muskulatur<br />
• Atmung, Kreislauf, Stoffwechsel<br />
• Stärkung des Immunsystems<br />
• Kondition und Ausdauer<br />
• Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper<br />
Weitere gesundheitsprophylaktische Massnahmen sind:<br />
• Richtiger Umgang mit Werkzeugen, um sich nicht zu<br />
verletzen<br />
• Kennen lernen von giftigen Pflanzen<br />
• Unfallprophylaxe: Kinder die sich viel bewegen werden sicherer<br />
• Gesunde Ernährung<br />
• Hygienische Massnahmen z.B. Händewaschen vor dem Essen<br />
• Präventive Massnahmen z.B. Sonnenschutz, Zeckenschutz,<br />
nichts in den Mund nehmen<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 22 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
4.8. Sprache<br />
Sich mitteilen und verständigen<br />
Sprache gibt uns die Möglichkeit sich mitzuteilen und zu verständigen somit Kontakte<br />
aufzunehmen und Beziehungen zu gestalten.<br />
Neben der gesprochenen Sprache können wir Wünsche und Befindlichkeiten auch über<br />
die Körpersprache ausdrücken (Gestik und Mimik).<br />
Es ist uns wichtig den Kindern Raum zu geben und ihnen zu ermöglichen, ihre Gefühle,<br />
Wünsche und Bedürfnisse ausdrücken zu können; ihre eigene Geschichte zu erzählen.<br />
Vielfältige Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen sind die Voraussetzungen für<br />
den Spracherwerb.<br />
Sprachförderung in allen Spiel- und Betätigungsfeldern<br />
Die Natur ist ein idealer Raum um Kontakt aufzunehmen und zu kommunizieren. Die<br />
Sprachförderung ist bei uns in allen Spiel- und Betätigungsfeldern relevant. Durch die<br />
Tatsache, dass kein vorgefertigtes Material zur Verfügung steht, müssen die Kinder<br />
viele Absprachen bzgl. Aufgabenverteilung, Materialverwendung, Konstruktion, etc.<br />
treffen.<br />
Unsere täglichen Wege bieten einen ganz besonderen Rahmen für Sprachförderung:<br />
• Die Kinder nutzen die Zeit um Geschichten und<br />
Erlebnisse zu erzählen<br />
• Lieder, Gehspiele, Reime begleiten uns<br />
• Entdeckungen am Wegesrand regen zu vielerlei<br />
Gesprächen an z.B. Tiere, Pflanzen, Schäden nach<br />
Unwetter, Tod eines Tieres<br />
Zusätzlich bieten wir gezielte Sprachförderung in Form von:<br />
• Bilderbüchern, Geschichten, Reimen, Silbenspielen<br />
• Rollenspiele, Fingerspiele, Singspiele<br />
4.9. Informations- und Kommunikationstechnik, Medien<br />
Die Medien sind in unserer Gesellschaft alltäglicher Bestandteil der Lebensführung.<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 23 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
Eine stark medienlastige Kindheit birgt Gefahren und Risiken, denen der <strong>Wald</strong>kindergarten<br />
entgegenwirken kann.<br />
Gezielter Einsatz von Medien<br />
Durch gezielten Einsatz ausgewählter Medien kann die Medienkompetenz auch im<br />
<strong>Wald</strong>kindergarten gefördert werden.<br />
4.10. Musik<br />
Musik ist Teil der Erlebniswelt der Kinder<br />
Die Kinder begegnen mit Neugier und Faszination der Welt der Musik. Sie haben<br />
Freude daran, den Geräuschen, Tönen und Klängen in ihrer Umgebung zu lauschen, diese<br />
selbst zu produzieren sowie die Klangeigenschaften von Materialien aktiv zu<br />
erforschen. Gehörte Musik setzen Kinder in der Regel spontan in Tanz und Bewegung<br />
um. Musik ist Teil ihrer Erlebniswelt.<br />
Neben den vielfältigen Geräuschen und Klängen, mit denen sich der <strong>Wald</strong> uns<br />
präsentiert finden in unserem Kindergarten auch gezielte Angebote statt:<br />
• Singen und musizieren mit selbst angefertigten Naturinstrumenten und<br />
Instrumenten<br />
• Erzählen und Gestalten von Klanggeschichten<br />
• Einfache Tänze, Sing- und Kreisspiele<br />
4.11. Ästhetik, Kunst und Kultur<br />
Kinder erkunden und erschliessen ihre Umwelt mit allen Sinnen und machen dabei<br />
vielfältige ästhetische Erfahrungen.<br />
Phantasie, Kreativität<br />
Die Natur bietet eine Fülle von Formen und Farben. Das „Spiel“ in der Natur ohne<br />
vorgefertigtes Material ermöglicht es den Kindern die eigene Phantasie und Kreativität<br />
einzusetzen (aus einem Ast wird ein Bohrer...).<br />
Durch minimale Vorgabe im Material bleibt maximaler Raum für die Entwicklung eigenen<br />
Ausdrucks und eigener Bilder.<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 24 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
Gestaltung<br />
Zusätzlich zum Naturmaterial stellen wir den Kindern mal und Bastelmaterial sowie Ton,<br />
Knete und Werkzeug zur Verfügung.<br />
Gezielte Beschäftigungen oder Projekte, wie Erfinder oder Malwerkstatt fördern die<br />
gestalterischen und bildnerischen Fähigkeiten der Kinder.<br />
Rollen spielen<br />
Neben spontanen Rollenspielen während des Freispieles regen wir Mitmachgeschichten,<br />
verschiedene Formen von Theaterspielen (Puppentheater aus Naturmaterialien,<br />
Gemüsetheater etc.) an.<br />
Theater- und Museumsbesuche runden je nach Thema das Ganze ab.<br />
4.12. Religiöse und ethische Werte<br />
Achtung vor der Schöpfung<br />
Achtung und Umgang mit der Schöpfung ist im <strong>Wald</strong> täglich erlebbar und somit ein<br />
selbstverständlicher Teil des Alltags.<br />
Aus diesem Empfinden lernen die Kinder für ihren weiteren Lebensweg Verantwortung<br />
für sich, ihr Handeln und dessen Folgen zu übernehmen.<br />
Feste im Jahreskreis<br />
Das Vorbereiten und Feiern der Feste im Jahreskreis (Erntedank, Weihnachten,<br />
Ostern…) sind feste Bestandteil in unserem Kindergarten.<br />
Ein wichtiges Anliegen ist uns, den Kindern Offenheit und Toleranz gegenüber<br />
verschiedenen Glaubensrichtungen zu vermitteln.<br />
Der Kindergarten ist nicht religiös oder konfessionell gebunden.<br />
Es ist uns wichtig, die Wertvorstellungen, die das Kind von zu Hause mitbringt zu<br />
achten und zu respektieren.<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 25 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
4.13. Mathematik<br />
Die Welt in der Kinder aufwachsen ist voller Mathematik. Durch das Auseinandersetzen<br />
mit mathematischen Inhalten und Gesetzmässigkeiten machen bereits Kindergartenkinder<br />
die Erfahrung von Beständigkeit, Verlässlichkeit und Wiederholbarkeit.<br />
Erfahrung und Umsetzung<br />
Die Natur bietet ein reichhaltiges Angebot an mathematischen Grunderfahrungen, die<br />
für die Kinder im alltäglichen Spiel und Beobachtungen erleb- und erfahrbar sind.<br />
• Als wichtige Grundlage sehen wir die vielfältigen Körperund<br />
Bewegungserfahrungen, die zur Entwicklung eines<br />
guten Körperschemas als Basis zur Orientierung in Raum<br />
und Zeit beitragen.<br />
• Eine Vielzahl von geometrischen Formen ist in Blättern,<br />
Steinen und anderen Naturmaterialien zu entdecken.<br />
• Zahlen und Mengen sind ständig präsent z.B. als Blütenblätter,<br />
Punkte auf Käfern, Jahresringen an Bäumen.<br />
• Es gibt viele grosse/kleine, runde/eckige, leichte/<br />
schwere Steine und sonstige Materialien.<br />
• Die Natur regt immer wieder zum Messen und Vergleichen<br />
an z.B. Schneetiefe, Wassermenge.<br />
Gezielte Förderung<br />
Darüber hinaus ist es uns wichtig, Lernerfahrungen aus dem mathematischen Bereich<br />
gezielt anzubieten und bewusst zu machen. Hier seien nur einige Beispiele genannt:<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 26 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
• Im Morgenkreis: Kinder zählen, wie viele Kinder fehlen,<br />
welcher Tag ist heute, war gestern, ist morgen, in wieviel<br />
Tagen ist…<br />
• Markttag: Selbstangebautes Gemüse wird verkauft,<br />
abgewogen, Geld gezählt, Wechselgeld herausgegeben.<br />
• Kinder spielen Restaurant: Eine Pizza kostet, ich bezahle<br />
mit wieviel bekomme ich zurück.<br />
• Rechenspiele mit Naturmaterial: Legen von Tannenzapfenreihen<br />
und zählen, Stöcke sammeln und aufteilen.<br />
4.14. Naturwissenschaft und Technik<br />
Wissensaneignung über die Sinne<br />
In den ersten Lebensjahren beruht die geistige Entwicklung des Kindes vor allem auf<br />
Bewegungs- und Wahrnehmungsvorgängen.<br />
Das Kind eignet sich Wissen vor allem über seine Sinne, seine unmittelbaren Handlungen<br />
und Erfahrungen an. Das Spiel im <strong>Wald</strong> ist geprägt durch untersuchen, beobachten,<br />
experimentieren. Natur- und Sachwissen z.B. über Pflanzen, Tiere, Wetter,<br />
Jahreskreislauf wird nicht nur theoretisch vermittelt, sondern erfolgt aus erster Hand<br />
durch unmittelbares Erleben. Es orientiert sich meist am momentanen Interesse der<br />
Kinder, das heisst, es wird situativ aufgegriffen.<br />
Selbständig lernen zu Lernen<br />
Wir geben den Kindern die Möglichkeit, selbständiges Lernen zu lernen und stellen<br />
ihnen geeignetes Material wie Bestimmungsbücher, Lexika, Becherlupen usw. zur<br />
Informationsbeschaffung zur Verfügung.<br />
Physikalische Phänomene wie Kälte/Wärme, schwer/leicht, Schwung, Schwerkraft,<br />
Statik, Hebelwirkung etc. werden durch unmittelbares Tun erfahrbar gemacht (warum<br />
schmilzt die Schneekugel im Bach...).<br />
Vernetztes Denken<br />
Zusammenhänge, Analogien und vernetztes Denken sind ständig präsent (trockene<br />
Sommer – Baumsterben). Die Planung von Handlungsabläufen zur Erreichung eines<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 27 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
Zieles wird täglich praktisch umgesetzt z.B. beim Bau eines Hauses.<br />
4.15. Natur- und Umweltverständnis<br />
Im Vergleich zu früheren Jahren fehlt den Kindern immer mehr ein direkter Bezug zur<br />
Natur und zu einer natürlichen Umwelt.<br />
Es hat sich aber gezeigt, dass die Natur vielseitige, interessante und erlebnisreiche<br />
Orte bietet, in denen das Kind spielerische, primäre Erfahrungen sammeln kann.<br />
Mit Kopf, Herz und Hand<br />
Das Kind hat die Möglichkeit mit Kopf, Herz und Hand die Natur wahrzunehmen und<br />
sich als Teil des Ganzen zu verstehen.<br />
Sinn- und Sachzusammenhänge<br />
Durch das tägliche direkte Erleben gewinnen die Kinder grundsätzliche Einsichten in<br />
Sinn- und Sachzusammenhänge der natürlichen Umwelt und elementare, biologische<br />
Gesetzmässigkeiten.<br />
Rhythmus und Wirkung der Jahreszeiten werden ihnen vertraut.<br />
Im täglichen Spiel erleben und erforschen sie die Natur, entdecken ihre Geheimnisse<br />
und stellen einen persönlichen Bezug zu ihr her.<br />
Übernahme von Verantwortung<br />
Dies sind erste Schritte in Richtung Übernahme von Verantwortung für die wichtigsten<br />
Verhaltensregeln in der Natur.<br />
5. Gestaltung von Übergängen<br />
Übergänge sind Brücken zwischen verschiedenen Lebensabschnitten<br />
Übergänge sind zeitlich begrenzte Lebensabschnitte, in denen markante Veränderungen<br />
geschehen und Phasen beschleunigten Lernens. Übergänge bergen Chancen und Risiken.<br />
Es sind Brücken zwischen bestimmten Lebensabschnitten.<br />
Wer bei einem Übergang diese Brücke betritt verlässt Gewohntes und Vertrautes.<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 28 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
Gelungene Übergänge ermöglichen es Eltern und Kindern zu wachsen und ein positives<br />
Selbstbild in einer neuen Rolle (als Kindergartenkind, als Eltern eines „grossen Kindergartenkindes)<br />
zu entwickeln.<br />
5.1 Übergang Elternhaus – Kindergarten<br />
Eigene Wege des Kindes<br />
Für die <strong>Spielgruppe</strong>nkinder (2-5 Jahren) oder Kindergartenkinder (5-7 Jahre) ist es<br />
meist das erste Mal, dass sie sich regelmässig für einige Stunden lösen und eigene<br />
Wege in einer neuen Umgebung<br />
gehen.<br />
Schön ist es dabei, wenn sie in der Übergangsphase von den Eltern begleitet werden.<br />
Übergangsgestaltung<br />
Wie gestalten wir diese Übergänge:<br />
Für das Kind<br />
• Zeit, Ruhe und Hilfe für die Kinder um auf die individuellen<br />
Bedürfnisse eingehen zu können (Toilette, Gebrauch von<br />
Rucksack, etc.) und um Kontakte unter den Kindern<br />
anzubahnen und zu begleiten.<br />
• Annehmen und begleiten im Trennungsschmerz Räumliche<br />
Konstanz, nur wenige, aber gleich bleibende Plätze<br />
aufsuchen.<br />
• Rituale, die Sicherheit und Orientierung geben (Morgenkreis,<br />
Hände waschen, Mahlzeiten, Abschluss)<br />
• Übergangsobjekte zulassen (Schmusetiere, Elternfotos,<br />
Beruhigungssauger etc..)<br />
• Bei kalter Witterung auf genügend Bewegung und richtige<br />
Kleidung achten. Die Kinder sind nach dem Zwiebelprinzip<br />
anzuziehen so, dass sie jederzeit eine Kleidungsschicht<br />
abziehen können.<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 29 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
Für die Eltern<br />
• Vertrauensbasis schaffen durch: Informationsveranstaltungen,<br />
Schnuppertage, Einblick in die Arbeit<br />
• Gemeinsamer Start in den Tag (Morgenkreis auch mit den<br />
Eltern)<br />
• Den Eltern die Möglichkeit geben, das Kind so lange wie<br />
nötig zu begleiten<br />
• Hilfestellung bei der Trennung geben<br />
• Viel Zeit für Gespräche und Feedback über das Verhalten<br />
des Kindes während der Kindergartenzeit<br />
5.2 Übergang <strong>Wald</strong>spielgruppe - Kindergarten – Schule<br />
Kinder wollen lernen<br />
Kinder sind meistens sehr motiviert. Sie wollen lernen. Der Eintritt in diese<br />
Lebensphase ist sowohl bei den Kindern als auch bei den Eltern mit Unsicherheit<br />
verbunden.<br />
Erleichterung der Übergänge<br />
Übergänge werden durch Vertrautes erleichtert. Durch gezielte Vorbereitung der<br />
Kinder auf die Schule erwerben sie wichtige Basiskompetenzen, die ihnen Sicherheit<br />
geben. Wir verstehen unsere gesamte pädagogische Arbeit als Vorbereitung auf die<br />
Schule. Zusätzlich finden regelmässige, gezielte Angebote für die Vorschulkinder statt.<br />
Beobachtung und Förderung<br />
Vorbereitung der Kinder<br />
• Intensive Beobachtung der individuellen Entwicklung<br />
während der gesamten Kindergartenzeit.<br />
• Gezielte Förderung von sozialen, kognitiven und<br />
emotionalen Kompetenzen<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 30 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
• Identifikation als Vorschulkind<br />
• Zelebrieren des Kindergartenabschlusses<br />
Begleitung der Eltern<br />
• Loslösung unterstützen und Sicherheit geben. Nach dem<br />
Motto „dein Kind wird gross“.<br />
• Elterngespräche über den Entwicklungsstand der Kinder.<br />
• Bei Defiziten, die nicht im Kindergarten aufgefangen<br />
werden können, Weiterempfehlung an entsprechende<br />
Stellen.<br />
• Gestaltung des Abschiedes mit und für die Eltern.<br />
Kooperation mit der Schule<br />
• Kooperationstreffen zwischen Kindergarten und Schule<br />
um Kontakte zwischen Lehrer/innen und Erzieher/innen<br />
zu stärken<br />
• Informationen über Konzeption und pädagogische<br />
Schwerpunkte des Kindergartens an die Schule<br />
• Schulbesuche der Kindergartenkinder und Einladung der<br />
Schule in den <strong>Wald</strong><br />
• Bei Bedarf Informationsgespräche mit Eltern, Schule und<br />
Kindergarten.<br />
• Wünschenswert wäre eine gute Kooperation zwischen<br />
Schule und <strong>Wald</strong>kindergarten.<br />
5.3 Schülerübertrittsbeurteilung<br />
Im jährlichen Standortgespräch erörtert die Lehrperson den Erziehungsberechtigten<br />
aufgrund ihrer Beobachtungen die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder. Neben der<br />
Beurteilung der fachlichen Kompetenzen wird auch dem Lern-, dem Arbeits- und dem<br />
Sozialverhalten besondere Beachtung geschenkt. Die Beurteilung beruht auf den<br />
Vorgaben des Stufenlehrplans für den Kindergarten. Je nach Alter und Situation<br />
nehmen die Kinder an diesen Gesprächen teil.<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 31 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
Übertrittsempfehlung<br />
Im Standortgespräch des obligatorischen Kindergartenjahres gibt die Lehrperson<br />
eine Übertrittsempfehlung für den Eintritt in die Primarschule ab.<br />
Bestätigung des Kindergartenbesuchs<br />
Am Ende des obligatorischen Kindergartenjahres wird der Besuch des Kindergartens<br />
von der Lehrperson schriftlich bestätigt.<br />
Die Beurteilung zum Übertritt in die Primarschule nimmt die Stufenleiterin vor. Dieser<br />
obliegen auch die damit verbundenen Verwaltungsaufgaben wie Anmeldung etc.<br />
6. Methoden<br />
6.1 Tagesablauf<br />
Der Tag ist geprägt durch immer wiederkehrende Rituale, die den Kindern Orientierung<br />
und Sicherheit geben.<br />
Morgenkreis<br />
Wir beginnen mit der Begrüssung im Morgenkreis (Lied, Gedicht etc.). Der gemeinsame<br />
Beginn ist wichtig um sich gegenseitig wahrzunehmen und die Gelegenheit zu haben,<br />
Bedürfnisse und Ideen zu besprechen.<br />
Freispiel und dessen Wert<br />
Das (zeitlich begrenzte) freie Spiel schliesst sich an.<br />
Das Spiel stellt für Kinder die wichtigste Tätigkeit dar, mit der sie die Welt begreifen,<br />
Beziehungen zu anderen aufbauen und sich selbst kennen lernen.<br />
In allen Kulturen ist Spiel die ursprünglichste Form um funktionale Abläufe zu üben,<br />
spielerisch Regeln einzulernen, Konflikte auszutragen, Spannungen und Eindrücke zu<br />
verarbeiten, die Frustrationstoleranz zu erhöhen und Verantwortung zu übernehmen.<br />
Im Freispiel wählen die Kinder den Ort, den Spielpartner und das Material selbst.<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 32 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
Die Erzieher begleiten die Kinder dabei und stehen für deren Bedürfnisse zur<br />
Verfügung. Eine weitere wichtige Aufgabe der Erzieher ist die gezielte Beobachtung<br />
der Kinder, um den Entwicklungsstand und besondere Befindlichkeiten der Kinder zu<br />
erkennen.<br />
Hände waschen und Mahlzeiten<br />
Vor den gemeinsamen Mahlzeiten waschen wir uns die Hände.<br />
Die Mahlzeiten bieten uns die Gelegenheit Gemeinschaft in Form von Gesprächen und<br />
Erfahrungsaustausch intensiv zu erleben.<br />
Nachdem alle gestärkt sind finden themen- und situationsbezogene Angebote statt.<br />
Sowohl in Gross- als auch in Kleingruppen werden gezielte Beschäftigungen angeboten.<br />
Diese orientieren sich an den oben aufgeführten Entwicklungszielen.<br />
Abschlusskreis<br />
Der Vormittag endet mit einem gemeinsamen Lied im Abschlusskreis.<br />
Danach nehmen die Eltern ihre Kinder wieder in Empfang.<br />
6.2 Erzieherverhalten, Rolle der Erzieherin, Ausrüstung<br />
Die Basis jedes pädagogischen Handelns ist die Beziehung zwischen Erwachsenem und<br />
Kind. Somit ist es die wichtigste Aufgabe einen positiven Kontakt zu jedem Kind<br />
herzustellen.<br />
Vorbild<br />
Die Pädagogen sind sich bewusst, dass sie den Kindern jederzeit ein Verhaltensmodell<br />
sind.<br />
Grundsätze<br />
Tausch und Tausch entwickelten 4 förderliche Dimensionen in der Begegnung von der<br />
Person zur Person, die unserer Meinung nach wichtige Grundsätze im Erzieherverhalten<br />
darstellen.<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 33 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
Diese sind wie folgt:<br />
• Achtung, Wärme, Rücksichtnahme (freundschaftlicher,<br />
herzlicher Umgang, Wertschätzung)<br />
• Einfühlendes, nicht wertendes Verstehen.<br />
Das „So-Sein“ des Kindes zu erkennen, zu verstehen und zu respektieren.<br />
• Echtheit und Aufrichtigkeit (sich so zu verhalten wie man<br />
wirklich ist)<br />
• Fördernde, nicht dirigierende Einzeltätigkeiten. Geeignet<br />
Bedingungen für selbständiges Handeln und Lernen<br />
schaffen. Die Eigentätigkeit des Kindes anregen.<br />
Hilf mir es selbst zu tun.<br />
Ausrüstung der Erzieher<br />
Brandschutzdecke, schulmedizinische Apotheke mit (auch individuell verschriebene<br />
Medikamente der Kinder), Notfallkartei der Kinder, Notfall Kortison, homöopathische<br />
Apotheke, Verbandszeug, Wärmeöl, ausreichend Wasser, Taschenmesser,<br />
Digitalkamera, Frischhaltetaschen, Natel.<br />
6.3 Der Lehrplan des Kantons BL<br />
Aus dem Lehrplan resultieren folgende Rahmenbedingungen:<br />
Die deutsche Standardsprache ist im Kindergarten Unterrichtssprache.<br />
Die Verwendung der Mundart in bewusst gewählten Ausnahmesituationen liegt in der<br />
Kompetenz und der Verantwortung der Lehrperson. Ausnahmesituationen können z.B.<br />
sein: die Behandlung von Mundarttexten, sprachvergleichende Sequenzen, das Trösten<br />
von Kindern, erste Hilfe, die Bewältigung von Krisensituationen im Unterricht.<br />
Der Kindergarten ergänzt die Erziehung in der Familie. Er fördert die Kinder in ihrer<br />
kreativen, seelisch-geistigen und körperlichen Entfaltung sowie in ihrer<br />
Gemeinschaftsfähigkeit. Er nimmt dabei Rücksicht auf die individuelle Verschiedenheit<br />
der Kinder.<br />
Der Kindergarten hat ferner die Aufgabe, die Kinder zur Schulfähigkeit hinzuführen<br />
und die Grundlage für sinnvolles Lernen in der Primarschule zu schaffen.<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 34 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
Die Schule soll in Verbindung mit den Erziehungsberechtigten dem Kind eine seinen<br />
Anlagen und Möglichkeiten entsprechende Bildung und Erziehung gewährleisten. Sie<br />
fördert die Entwicklung seiner körperlichen, geistigen, schöpferischen, emotionalen und<br />
sozialen Fähigkeiten.<br />
Nach zwei Kindergartenjahren stehen in drei von sechs Bildungsbereichen folgende<br />
Ziele/Treffpunkte fest, damit ein reibungsloser Übergang in die Primarschule möglich<br />
ist.<br />
Bildungsbereiche<br />
Sprache<br />
Gestalten<br />
Treffpunkte am Ende des 2. KG-Jahres<br />
> Zuhören, Partnerin, Partner ausreden lassen, auf Fragen<br />
reagieren<br />
> sich im Kollektiv persönlich angesprochen fühlen und auf<br />
Aufforderungen richtig reagieren<br />
> Farben kennen (rot, blau, gelb, grün, violett, orange, schwarz und<br />
weiss)<br />
> Schere, Farbstift und Pinsel handhaben können<br />
Mathematisches Tun > Mengen 1-6<br />
> Zahlen 1 -10<br />
> Kreis, Viereck, Dreieck und Kreuz erkennen und wiedergeben<br />
Für die Bildungsbereiche Mensch und Umwelt, Bewegung und Musik sind keine Treffpunkte<br />
vereinbart. Grundsätzlich sollen den Kindern ganzheitliche Basiserfahrungen<br />
ermöglicht werden.<br />
Der <strong>Wald</strong>kindergarten gewährleistet, dass Kinder im Alter bis zu 7 Jahren durch die<br />
Naturpädagoginnen und Naturpädagogen in ihrer ganzheitlichen Entwicklung bis zur<br />
Schulreife unterstützt und gefördert werden. Er kann aufgrund der Ziele aus Sicht der<br />
Gesundheits– und Suchtpräventionsförderung sehr empfohlen werden.<br />
6.4 Die Natur als Miterzieher<br />
Lernen durch „Begreifen“<br />
Zu den elementaren Grundbedürfnissen der Kinder neben Nahrung, Liebe, Wärme und<br />
Geborgenheit gehört das Bedürfnis sich zu bewegen.<br />
Die Kinder erfahren das Leben und die Umwelt über das Spiel.<br />
Sie lernen durch „Begreifen“, brauchen genügend Raum für Kontakt zu anderen aber<br />
auch um sich zurückzuziehen.<br />
- All dies bietet die Natur –<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 35 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
Gesetzmässigkeiten der Natur wirken in direkter Weise:<br />
• Grenzen werden als einsichtbar erlebt z.B. der Baum<br />
ist noch zu schwierig zu erklettern<br />
• Eigenes Handeln passt sich den natürlichen Gegebenheiten<br />
an<br />
• Ordnung und Rhythmen der Natur (Tages- und<br />
Jahres-zeiten) werden unmittelbar erlebt und bieten<br />
dem Kind Sicherheit, Verlässlichkeit und Kontinuität<br />
• Ruhe und Stille des <strong>Wald</strong>es stärken die innere und<br />
äussere Widerstandskraft<br />
• Urthemen (sammeln, jagen, versorgen) und Urängste<br />
(Verlassenheit, wilde Tiere etc.) können sich zeigen<br />
und werden im Spiel bearbeitet.<br />
• Das Kind erlebt sich eingebettet in die natürlichen<br />
Kreisläufe.<br />
6.5 Elternarbeit<br />
Die <strong>Spielgruppe</strong> oder der Kindergarten ist in den meisten Fällen die erste Form<br />
ausserfamiliärer Betreuung.<br />
Eine positive und vertrauensvolle Zusammenarbeit ist sowohl für die Kinder, als auch<br />
für die Eltern und die Erzieherinnen von grosser Bedeutung. Sie ist Grundlage für die<br />
bestmögliche Betreuung und Förderung der Kinder und liegt uns sehr am Herzen.<br />
Der Kontakt und die Beziehung zu den Eltern sind geprägt von gegenseitigem Respekt<br />
und Wertschätzung. Es ist uns wichtig unsere Arbeit offen und transparent zu gestalten.<br />
Die Eltern sollen Einblick in unsere Arbeit und den neuen Lebensbereich ihrer Kinder<br />
bekommen. Eine Möglichkeit hierfür bietet der tägliche gemeinsame Morgenkreis für<br />
alle Kinder und für die Eltern die Zeit und Interesse dafür haben. Hospitationen sind<br />
nach Absprache jederzeit möglich.<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 36 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
Information der Eltern<br />
• Informationsbrett im Auto der Erzieherin<br />
• Ausführliche Wochenpläne (rückwirkend)<br />
• Elternbriefe<br />
• Internetseite<br />
Elternabende<br />
• Informations- und Kennenlernabende<br />
• Themenzentrierte Elternabende (evtl. mit Referenten)<br />
Elterngespräche<br />
• „Baum und Baumgespräche“ (Tür- und Angelgespräche) sind<br />
täglich zur Bring- und Abholzeit möglich. Neben einem<br />
aktuellen Informationsaustausch bieten sie eine gute<br />
Möglichkeit zur Kontaktpflege mit den Eltern.<br />
• ausführliche Elterngespräche finden je nach Bedarf statt.<br />
Sie können sowohl vom Erzieherteam, als auch von den<br />
Eltern initiiert werden. Sie bieten genug Zeit und Raum für<br />
ausführliche Gespräche über das Kind, seine Fähigkeiten<br />
und Entwicklung. Auch Sorgen und Probleme können hier<br />
ihren Platz haben.<br />
Mithilfe der Eltern<br />
• bei Festen und Veranstaltungen<br />
• Notdienst<br />
6.6 Interne Evaluation (Qualitätssicherung)<br />
Es ist uns ein grosses Anliegen die Qualität der Betreuung in unserer Einrichtung stets<br />
zu gewährleisten und zu optimieren. Hierfür nutzen wir unterschiedlichste Möglichkeiten.<br />
• Elternfragebogen<br />
• Teamgespräche<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 37 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
• Supervision (bei Bedarf)<br />
• Regelmässige Teilnahme an Fortbildungen<br />
• Fachliteratur<br />
• Studium des Bildungs- und Erziehungsplanes<br />
• Konzeptarbeit<br />
• Austausch mit anderen <strong>Wald</strong>kindergärten<br />
• Zusammenarbeit mit anderen Stellen und Einrichtungen, wie z.B. Arbeitskreise,<br />
Logopäden und Ergotherapeuten.<br />
7. SONSTIGES<br />
7.1 Genehmigungsbehörde<br />
Für die Genehmigung des Kindergartenbetriebs ist die Behörde:<br />
Amt für Volksschulen<br />
Munzachstrasse 25c<br />
Postfach 616<br />
4410 Liestal<br />
Tel. 061 552 50 98<br />
Fax 061 552 69 69<br />
örtlich zuständig. Von dieser wurde am 14.09.2009 die Betriebsbewilligung erteilt<br />
(siehe 7.3)<br />
7.2 Persönliche Danksagungen<br />
Zuletzt möchte ich meinen persönlichen Dank denjenigen aussprechen, die uns bei der<br />
Mitwirkung an diesem Konzept und der Vorbereitungsarbeit unterstützt haben.<br />
Herr Kurt Ost, der in seiner Funktion als Gemeinderat die Vermittlungsarbeit zwischen<br />
der Gemeinde und uns übernommen hat.<br />
Den Familien, die uns den Abdruck der abgebildeten Kinder genehmigt haben.<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 38 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
Zudem danken wir dem Forstamt Bezirk Sissach und Oberbaselbiet, Herrn Ernst Spahr<br />
sowie Herrn Peter Schmid für die Bewilligungen von seitens des Amtes für <strong>Wald</strong> beider<br />
Basel.<br />
Jil-Anna Soder danken wir für die Gestaltung des Wasserzeichens auf dem<br />
Konzeptpapier.<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 39 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
7.3 Bewilligung der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion des Kantons Basel-<br />
Landschaft durch das Amt für Volksschulen<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch
Seite 40 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />
Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch