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Pressemappe Waldkiga.pdf - Wald Hof Spielgruppe Waldchützli

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PRESSEMAPPE<br />

ZUNZGER WALDKINDER 2010<br />

Burgmatt 8 4455 Zunzgen Telefon: (061) 971 84 76 @: jeep58@bluewin.ch


Seite 2 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />

Seit einigen Jahren macht in der Schweiz, und nun auch in Zunzgen, eine attraktive<br />

Form des Kindergartens von sich reden: der <strong>Wald</strong>kindergarten.<br />

Der <strong>Wald</strong>kindergarten findet das ganze Jahr über bei jedem Wetter draussen statt.<br />

Fünfmal pro Woche lässt er <strong>Wald</strong>, Feld und Wiese für eine Schar von sechs- bis<br />

siebenjährigen Kindern zum Erfahrungs- und Erlebnisraum werden. An drei bis vier<br />

Stunden pro Tag erkunden die Kinder die Natur, erleben die vier Elemente und den<br />

Wechsel der Jahreszeiten über alle ihre Sinne, spielen mit Naturmaterial, können ihren<br />

natürlichen Bewegungsdrang stillen und üben sich im Umgang mit Pflanzen, Tieren und<br />

Menschen.<br />

Die Bildungsziele des <strong>Wald</strong>kindergartens Zunzgen richten sich, wie jene der<br />

Regelkindergärten, nach den allgemeinen Kindergarten-Bildungszielen und dem vom<br />

Kanton Basel-Landschaft vorgegebenen Kindergarten-Lehrplan.<br />

Das Konzept des <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzgerhard wurde von der Bildungs- Kultur- und<br />

Sportdirektion des Kantons Basel-Landschaft geprüft und anerkannt. Die Schulreife<br />

nach zwei Jahren erreichen die Kinder im nötigen und geforderten Umfang auch bei<br />

diesem Modell problemlos oder sogar leichter. Natur- und bildungsbezogene Angebote<br />

wechseln sich mit dem freien Spiel ab. Die Bewegung in der Natur und die intensive<br />

Beschäftigung mit ihr fördern die körperliche und geistige Entwicklung.<br />

Die natürliche Umgebung ohne Reizüberflutung und das soziale Miteinander tragen zur<br />

emotionalen Entwicklung bei. Der Aufenthalt im Freien, bei Wind und Wetter so gut wie<br />

bei Sonnenschein, stärkt die körperliche und die psychische Widerstandskraft der<br />

Kinder.<br />

Kinder wollen sich bewegen,<br />

Kindern macht Bewegung Spass,<br />

weil sie so die Welt erleben,<br />

Menschen, Tiere, Bäume, Blumen, Gras<br />

Kinder wollen laufen, springen,<br />

kullern, klettern und sich drehen,<br />

wollen tanzen, lärmen, singen,<br />

mutig mal ganz oben stehen;<br />

Ihren Körper so entdecken,<br />

wollen tasten, riechen, schmecken,<br />

und entdeckend hören,<br />

schauen, fühlen,<br />

Wach mit allen Sinnen<br />

innerer Bewegung Glück.<br />

Lasst die Kinder dies gewinnen<br />

und erleben Stück für Stück.<br />

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Seite 3 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />

So beschrieb die erfolgreiche Buchautorin und Projektleiterin Karin Schaffner die<br />

Grundbedürfnisse der Kinder. Schon früh erkannte sie in den 80er Jahren, wie wichtig<br />

Bewegung und Naturerfahrungen für die gesunde Entwicklung der Kinder sind.<br />

Die seit 2005 in der <strong>Wald</strong>spielgruppe <strong>Wald</strong>chützli gesammelte Erfahrung mit den<br />

Kindern überzeugte nicht nur mich als Naturpädagogin, sondern auch die Eltern.<br />

Aus tiefster Überzeugung möchte ich nun meinen <strong>Wald</strong>kindern die Möglichkeit geben,<br />

auch nach der <strong>Spielgruppe</strong>nzeit von unserem Freund <strong>Wald</strong> zu profitieren.<br />

Wir möchten den Kindern in unserer Gemeinde die Möglichkeit bieten, quasi<br />

übergangslos von der <strong>Wald</strong>spielgruppe zum Kindergarten auch das nach dem<br />

Bildungsgesetz notwendige Vorschulwissen für die Vorschulreife naturbezogen zu<br />

erlernen, denn davon sind wir überzeugt:<br />

Von und mit der Natur lernen wir natürlich leichter,<br />

denn nur das was wir ergreifen begreifen wir auch.<br />

Jedes Kind stellt an sein Umfeld individuelle Bedürfnisse. Doch eines ist klar: für jedes<br />

Kind hat die Faszination Natur eine Lösung parat.<br />

Zum Schuljahr 2010/2011 startet der <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzgen. Ziel des<br />

Kindergarten ist es, den Leitgedanken Naturpädagogik in einer Einrichtung der<br />

öffentlichen und frühen Bildung für Kinder familienextern verständlich zu machen, und<br />

zudem anhand praktischer Erfahrungen das in den bundeseinheitlichen Regelungen oder<br />

Bildungspläne für Kindergärten notwendige Wissensspektrum zu vermitteln.<br />

Der <strong>Wald</strong>kindergarten soll mit Hilfe der Natur Selbstbewusstsein, Lebens- und<br />

Sozialkompetenzen der jungen Kinder stärken und auf diesem Wege einen grundlegenden<br />

Beitrag zum Wohle des Kindes leisten. Ständig werden unsere Kinder Medienund<br />

Konsumreizen ausgesetzt, die sie nicht mehr richtig verarbeiten können. Im<br />

Ergebnis führt dies zu einer ständig steigenden Zahl an Kindern die schon in frühen<br />

Jahren unter Ängsten, Frust und Aggressionen durch innere Unruhe leiden.<br />

Zudem hat in der gesamten Schweiz der Prozentanteil der Kinder und Jugendlichen,<br />

welche als übergewichtig eingestuft werden, in den vergangenen Jahrzehnten auf allen<br />

Schulstufen kontinuierlich zugenommen.<br />

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Seite 4 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />

Quelle: http://www.statistik-bs.ch/themen/14/uebergewicht08<br />

Das tägliche Spiel im <strong>Wald</strong> und Natur wirkt Übergewicht entgegen, da die Kinder im<br />

Spiel ihren natürlichen Bewegungsdrang unbeengt ausleben können. Ganz nebenbei wird<br />

durch den Aufenthalt im <strong>Wald</strong> und durch die ständige körperliche Aktivität an der<br />

frischen Luft das Immunsystem, sowie die Fein- und Grobmotorik gestärkt, und somit<br />

auch eine Grundstein für einen gesunden Lebensweg gesetzt.<br />

Es ist ein Kindergarten, als staatlich anerkannter Kindergarten in freier Träger-schaft,<br />

in dem alle Ziele des im Kantons Basel-Landschaft verankerten Bildungsgesetzes in den<br />

<strong>Wald</strong>kindergarten eingebunden werden.<br />

Das vorliegende Konzept soll für unsere Arbeit eine tragende Säule werden und dem<br />

Betrachter als Meinungsfindung über unsere Arbeit dienen.<br />

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Seite 5 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. FÜNF JAHRE WALDSPIELGRUPPE WALDCHÜTZLI<br />

1.1 Danksagung an die Gemeinde Zunzgen / BL<br />

2. RAHMENBEDINGUNGEN<br />

2.1 Träger<br />

2.2 Finanzierung<br />

2.3 Standort und Lage<br />

2.4 Räumliche und materielle Ausstattung<br />

2.5 Personal<br />

2.6 Aufnahmekriterien und Gruppenzusammensetzung<br />

2.7 Öffnungszeiten<br />

2.8 Kontakt und Zusammenarbeit mit verschiedenen<br />

Institutionen<br />

3. GRUNDLAGEN DER PÄDAGOGIK<br />

3.1 Das Kind im 21. Jahrhundert<br />

3.2 Der naturpädagogische Ansatz<br />

3.3 Das kindliche Spiel<br />

4. ZIELE UNSERER PÄDAGOGISCHEN ARBEIT<br />

4.1 Entwicklung des Selbst<br />

4.2 Soziales Lernen<br />

4.3 Lernmethodische Kompetenz<br />

4.4 Umgang mit Veränderungen und Belastungen<br />

4.5 Sinneswahrnehmung<br />

4.6 Motorische Entwicklung<br />

4.7 Gesundheit und Wohlbefinden<br />

4.8 Sprache<br />

4.9 Informations- und Kommunikationstechnik, Medien<br />

4.10 Musik<br />

4.11 Ästhetik, Kunst und Kultur<br />

4.12 Religiöse und ethische Werte<br />

4.13 Mathematik<br />

4.14 Naturwissenschaft und Technik<br />

4.15 Natur- und Umweltverständnis<br />

5. GESTALTUNG VON ÜBERGÄNGEN<br />

5.1 Übergang Elternhaus – Kindergarten<br />

5.2 Übergang <strong>Wald</strong>spielgruppe - Kindergarten – Schule<br />

5.3 Schulübertrittsbeurteilung<br />

6. METHODEN<br />

6.1 Tagesablauf<br />

6.2 Erzieherverhalten, Rolle der Erzieherin, Ausrüstung<br />

6.3 Der Lehrplan des Kantons BL<br />

6.4 Die Natur als Miterzieher<br />

6.5 Elternarbeit<br />

6.6 Interne Evaluation (Qualitätssicherung)<br />

7. SONSTIGES<br />

7.1 Genehmigungsbehörde<br />

7.2 Persönliche Danksagungen<br />

7.3 Bewilligung der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion<br />

des Kantons Basel-Landschaft durch das Amt für<br />

Volksschulen<br />

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Seite 6 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />

1. FÜNF JAHRE WALDSPIELGRUPPE WALDCHÜTZLI<br />

1.1 Danksagung an die Gemeinde Zunzgen<br />

Liebe Frau Gemeindepräsidentin,<br />

lieber Gemeinderat,<br />

nunmehr seit 2005 wird in Zunzgen meine <strong>Wald</strong>spielgruppe <strong>Wald</strong>chützli betrieben.<br />

Mehr als 130 Kinder durften von unserem schönen Zunzger <strong>Wald</strong> profitieren. Dies<br />

wurde jedoch nur durch Ihre tatkräftige Unterstützung ermöglicht.<br />

Kinder sind unsere Zukunft. In der Schweiz kommt in jener Zukunft auf die Gemeinden<br />

eine grosse Verantwortung in der Umsetzung der Kinderfreundlichkeit zu. Zugang zum<br />

Kindergarten, Schule, qualitativ guter Schulunterricht, Partizipation, Gesundheitsvorsorge,<br />

Schutz vor Gewalt und Missbrauch etc.<br />

Dabei ist das umfangreiche Engagement unserer Gemeinde gerade in Zeiten der<br />

Finanzkrise nicht selbstverständlich. Ob Freibad, Eislaufbahn, Zunzger <strong>Wald</strong>begehung,<br />

Jugendtreff, Kinderrotte (Banntag) oder unsere <strong>Wald</strong>spielgruppe. All dies wird unseren<br />

Kindern –ich spreche als Zunzger Mutter von drei Kindern- durch Sie ermöglicht.<br />

Nach vier Jahren <strong>Wald</strong>spielgruppe ist es Zeit auf die harmonische Zusammenarbeit mit<br />

der Gemeinde und den angeschlossenen Behörden zurückzublicken.<br />

Ich bin froh, dass ich mit dem bald kommenden <strong>Wald</strong>kindergarten die<br />

kinderfreundliche Gemeinde Zunzgen um ein weiteres Angebot erweitern kann.<br />

Für Ihr –auch kommendes- Engagement möchte ich mich stellvertretend für alle Eltern<br />

meiner <strong>Wald</strong>kinder bedanken und hoffe auch in Zukunft auf ein harmonisches<br />

Zusammenwirken.<br />

Ihre Michèle Koch<br />

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Seite 7 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />

2. Rahmenbedingungen<br />

2.1 Träger<br />

Zur Unterstützung der Arbeit des <strong>Wald</strong>kindergartens wird ein gemeinnütziger<br />

Förderverein gegründet werden.<br />

2.2 Finanzierung<br />

Ziel ist es den Kindergarten jeweils zur Hälfte aus der Tätigkeit des Fördervereins zu<br />

finanzieren. Dies ist jedoch ein Ziel, das wir uns eher langfristig gesetzt haben.<br />

Der Kindergarten in freier Trägerschaft soll in jedem Fall von Anfang an unabhängig<br />

von der finanziellen Leistungsfähigkeit der Elternteile, für jedes Kind erschwinglich<br />

sein. Eine Sonderung der Kinder nach den Besitzverhältnissen der Eltern soll klar<br />

vermieden werden. Dies ist für uns Grund genug die Beiträge sozial verträglich zu<br />

halten, bzw. die Besuchsgebühr dem Einkommen der Eltern anzupassen. Auch soll der<br />

Förderverein künftig soziale Härten vermeiden, indem er bei unverschuldetem Härten<br />

der Eltern den Besuch des Kindes weiter sicherstellt.<br />

Um gerade auch in der momentanen finanzschwachen Zeit die wirtschaftliche,<br />

rechtliche Stellung und Qualität der Lehrkräfte genügend zu sichern, werden jedoch<br />

von uns auch Bemühungen angestellt, eine weitreichenden staatlichen Finanzausgleich zu<br />

erlangen.<br />

Eine Gründung eines privaten Kindergarten kann nur erfolgen wenn sichergestellt ist,<br />

dass die Kinder nicht nach den Besitzverhältnissen der Eltern gesondert werden, und<br />

die wirtschaftliche und rechtliche Stellung der Lehrkräfte für eine dauerhaft<br />

gleichbleibende Qualität genügend gesichert ist.<br />

Hierfür werden wir –in der <strong>Hof</strong>fnung auch mit der Unterstützung der örtlichen<br />

Gemeinde- uns auch bei staatlichen Stellen für eine gerechte Förderung stark machen.<br />

Denn wir sind uns durchaus über den uns anvertrauten Bildungsauftrag, und die damit<br />

verbundene Verantwortung bewusst, den Lehrplaninhalt des Kantons Basel-Landschaft<br />

gewissenhaft den Kindern zu vermitteln, um unseren Kleinsten somit einen leichten und<br />

erfolgreichen Übergang in die Regelschule zu ermöglichen.<br />

Der Kanton wird den Kindergartenplatz bis zu 2'500.- CHF pro Jahr bezuschussen.<br />

Die genaue Besuchsgebühr kann bei uns per E-Mail erfragt werden.<br />

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2.3 Standort und Lage<br />

Der Betrieb des Kindergartens und der <strong>Wald</strong>spielgruppe wird in den Wäldern der<br />

Gemeindemarkung Zunzgen, an den zur Nutzung zugewiesenen Flächen stattfinden.<br />

Hierfür baten sich die umliegenden Wälder um die Zunzger Hard an, Hier kreuzen<br />

jeweils unterschiedliche <strong>Wald</strong>zonen wie Nadel und Laubwald kreuzen.<br />

2.4 Räumliche und materielle Ausstattung<br />

Durch die standortunabhängige Flexibilität eines <strong>Wald</strong>kindergartens kann auch bei<br />

vorübergehender Unpässlichkeit eines <strong>Wald</strong>platzes (z.B. aus Sicherheitsgründen durch<br />

Sturmschäden etc.) auf andere Flächen und Gebäude ausgewichen werden.<br />

Wünschenswert und hilfreich wären hierfür die vorher abgesprochene<br />

Tagesnutzniessung der „<strong>Wald</strong>hütte Zunzger Hard“ und die umliegenden Wälder,<br />

insbesondere hier auch die Nutzung der sanitären Anlagen. Hier befindet sich zudem<br />

ein gut einsehbares <strong>Wald</strong>gelände. Zudem stehen bei der <strong>Wald</strong>hütte ausreichend<br />

Parkplätze zur Verfügung, die eine störungsfreie Kinderübergabe ermöglichen.<br />

Bei Extremwetterereignissen wie Sturm und übermässigen Schnee etc., welche eine<br />

gefahrlose Nutzung des <strong>Wald</strong>es nicht möglich machen, wird weiterhin auf den <strong>Hof</strong><br />

Epberg ausgewichen.<br />

Der Regelspielbetrieb findet, wie es das Konzept der <strong>Wald</strong>kindergärten bzw.<br />

<strong>Wald</strong>spielgruppen vorsieht, nicht mit Konsumspielgütern, wie sie käuflich zu erwerben<br />

sind, sondern unter Anwendung der kindlichen Fantasie und Kreativität angefertigten<br />

Naturspielzeug statt. Zur Erkundung der Natur werden den Kindern zudem<br />

Vergrösserungsinstrumente zur Tier- und Umfelderkundung wie Lupenbecher, Sägen,<br />

Seile und Schaufeln, zudem kindergartenübliche Werkzeuge wie Scheren, Stifte und<br />

Farben etc… zur Verfügung gestellt.<br />

2.5 Personal<br />

Die Verwaltungsaufgaben werden jeweils den Fachkräften übertragen. Sie besteht aus:<br />

1. Pädagogischer und organisatorischer Leitung<br />

2. Administrative Leitung<br />

Die Kinderbetreuung wird in folgende Fachbereiche gemäss der Verordnung für den<br />

Kindergarten und die Primarschule d. Kantons Basel-Landschaft vom 13.05.2003 –<br />

nachfolgend VoKP-BL genannt- untergliedert.<br />

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Seite 9 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />

1. <strong>Wald</strong>spielgruppe<br />

2. Freiwilliger Kindergarten (§ 8 Abs.1 VoKP-BL)<br />

3. Obligatorisches Kindergartenjahr (§ 8 Abs. 1 VoKP-BL)<br />

Zur Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen wird die pädagogische Leitung von<br />

qualifiziertem Fachpersonal, wie einer fest angestellten diplomierten Kindergärtnerin<br />

und einer <strong>Wald</strong>spielgruppenleiterin mit naturpädagogischer Zusatzausbildung,<br />

übernommen. Die jeweilige Aufsicht der Fachbereiche wird jeweils einem<br />

Fachbereichsleiter als pädagogischen Teilbereichsleiter übertragenen, der für seinen<br />

Fachbereich auch die Gesetzesgrundlage bildet.<br />

Den jeweiligen Fachbereichen werden, jeweils für eine gewissenhafte Wahrnehmung<br />

der Aufsichtspflicht, Praktikanten und Hilfsmitarbeiter untergeordnet.<br />

2.6 Aufnahmekriterien und Gruppenzusammensetzung<br />

Die Gruppen werden i.S.d. § 8 VoKP-BL jeweils in drei Gruppierungen eingeteilt.<br />

1. <strong>Wald</strong>spielgruppe<br />

Kinder welche vor dem 1. Mai das 3. Lebensjahr vollendet haben, können ab<br />

Beginn des nächsten Schuljahres in die <strong>Wald</strong>spielgruppe eintreten.<br />

Unter Individualbewertung der Kindesentwicklung ist auch ein vorzeitiger<br />

Eintritt möglich.<br />

2. Kindergarten 1 (§ 8 Abs. 1 VoKP-BL)<br />

Kinder, welche vor dem 1. Mai das 4. Lebensjahr vollendet haben, können auf<br />

Beginn des nächsten Schuljahres in das freiwillige Kindergartenjahr eintreten.<br />

3. Kindergarten 2 (§ 8 Abs. 2 VoKP-BL)<br />

Kinder, welche vor dem 1. Mai das 5. Lebensjahr vollendet haben, treten auf den<br />

Beginn des nächsten Schuljahres in den obligatorisch Kindergarten ein.<br />

Sowie im Kindergarten als auch in den <strong>Spielgruppe</strong>n werden die Kinder in<br />

gemischtgeschlechtlichen und altersgemischten Gruppen unterrichtet und betreut.<br />

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Seite 10 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />

Kinder die das freiwillige Kindergartenjahr besuchen werden nach schriftlicher<br />

Benachrichtigung automatisch für das obligatorische Kindergartenjahr bis auf<br />

Widerruf angemeldet.<br />

Der Eintritt in die jeweiligen Stufen ist unabhängig vom Vorbesuch jederzeit möglich.<br />

Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner<br />

Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder<br />

politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.<br />

Die Plätze in den Stufen sind auf 24 Plätze begrenzt. Plätze werden ausschliesslich<br />

nach Eingang der Anmeldungen vergeben.<br />

Auch Kindern aus anderen Gemeinden steht der Besuch frei. Bei Bedarf können<br />

Fahrdienste eingerichtet werden.<br />

Das Personal setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Diplomierte Kindergärtnerin Chantal Fasler (*1986)<br />

und mich als Naturpädagogin und <strong>Wald</strong>spielgruppenleiterin<br />

2.7 Öffnungszeiten<br />

Die jeweiligen Stufen haben keine einheitlichen –jedoch feste- Öffnungszeiten.<br />

Der <strong>Spielgruppe</strong>nbetrieb findet in den Gruppen jeweils von 8.30 Uhr bis 12.00 Uhr,<br />

sowie am Dienstag von 8.30 Uhr bis 16.30 Uhr inkl. Mittagstisch und donnerstags von<br />

8.30 Uhr bis 14.00 Uhr auch hier mit Mittagstisch, statt.<br />

Der Kindergartenbetrieb soll in den Zeiten von 8.30 Uhr bis 12.00 Uhr, bzw. an drei<br />

Nachmittagen pro Woche von 14.00 Uhr bis 15.30 Uhr stattfinden. Zudem können die<br />

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Seite 11 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />

Kinder auch hier an weiteren allen Nachmittagen an dem angebotenen Mittagstisch<br />

teilnehmen.<br />

2.8 Kontakt und Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen<br />

Die Führung eines Kindergartens ist kantonal genehmigungspflichtig. Zuständig für die<br />

Erteilung der Genehmigung ist das Amt für Volksschulen, das auch die Aufsicht über<br />

den Kindergarten ausübt, und die Bewilligung mit Bescheid 14.09.2009<br />

Bei Bedarf sind zudem Fachstellen für Abklärungen bei Entwicklungsstörungen<br />

einzubeziehen, wie der KJPD 1 , SPD 2 , VHPD 3 , und des Logopädischen Dienstes.<br />

Zudem werden wir den engen Kontakt zur Gemeinde Zunzgen, dem Forstamt, der<br />

Jägerschaft Zunzgen und dem Vogel und Naturschutz Zunzgen e.V., wie gewohnt<br />

fortführen.<br />

Den Erziehungsberechtigten soll zudem die Möglichkeit gegeben werden die<br />

Vorsorgeuntersuchungen vor Ort durch den schulmedizinischen Dienst durchführen zu<br />

lassen. Gleiches gilt auch für die Kinder und Jugendzahnpflege.<br />

Für die Verkehrserziehung soll die Polizei einen festen Bestandteil unserer Arbeit<br />

bilden.<br />

Unsere Mitarbeiter werden alle zwei Jahre einen Notfallkurs für Kleinkinder bei den<br />

schweizerischen Sanitätskorps belegen, um in Notsituationen dem Kind die optimale<br />

Hilfe leisten zu können.<br />

3. Grundlagen der Pädagogik<br />

3.1 Das Kind im 21. Jahrhundert<br />

Der Ruf unserer Kinder ist so schlecht wie schon lange nicht mehr. Dabei sind Kinder<br />

nichts mehr als das Spiegelbild der Gesellschaft. Unterstellt werden ihnen<br />

Aggressivität, Faulheit, Perspektivlosigkeit und schlichte Gleichgültigkeit. Viel zu oft<br />

wird dann vorschnell auf Verhaltensstörungen geschlossen. Dabei sind die Gründe für<br />

abnormes Verhalten meist nicht bei unserem Kind zu finden, sondern vielmehr in<br />

unserer Gesellschaft. Die ständig steigende Reizüberflutung durch Medien,<br />

Videospielen und Konsumüberfluss führen unsere Kinder immer öfters in<br />

Extremsituationen, indem sie das was sie sehen und hören nicht mehr verarbeiten<br />

können.<br />

1<br />

Kinder und Jugendpsychatrischer Dienst, 2 Schulpsychologischer Dienst, 3 Vorschulheilpädagigischer Dienst<br />

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Seite 12 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />

Hier soll die im <strong>Wald</strong> herrschende Reizarmut und ruhige Atmosphäre dem Kind die<br />

notwendige Ruhe bieten. Jedes Kind ist einzigartig. Es bietet ein Spektrum<br />

einzigartiger Besonderheiten: Seine Anlagen, das damit verbundene Temperament, die<br />

Stärken, Schwächen, die Bedingungen vom Aufwachsen, Geschwisterreihe, eigene<br />

Aktivitäten, und seiner Entwicklungsgeschwindigkeit. All diese Eigenschaften können im<br />

<strong>Wald</strong> ausgelebt und in der Gruppe ergänzt werden. Aggressionen, Frust und Unruhe<br />

werden abgebaut und nehmen natürlich nach und nach ab.<br />

3.2 Der naturpädagogische Ansatz<br />

Unsere Grundlage im Zusammenleben mit den Kindern und Eltern sind gegenseitige<br />

Achtung, Wertschätzung und Toleranz. In unserem Mittelpunkt steht das Kind, seine<br />

Familie und deren Bedürfnisse.<br />

Ziel unserer Einrichtung ist es, dem Kind eine aktive selbststätige und selbst<br />

gesteuerte Auseinandersetzung mit der Umwelt zu ermöglichen und es darin auf<br />

vielseitige Art und Weise zu unterstützen. Das Kind ist Akteur und Gestalter seiner<br />

eigenen Entwicklung. Wir bieten die Möglichkeit für Entwicklungs- und Lernanreize, die<br />

sich an den Bedürfnissen der Kinder orientieren, um eine individuelle Entwicklung zu<br />

ermöglichen. Auf der Basis von Vertrauen, Geborgenheit, Sicherheit, liebevoller<br />

Atmosphäre und Anerkennung findet das Kind seine eigene Identität und Selbstvertrauen.<br />

Durch emotionale Wärme und positive Wertschätzung ermöglichen wir den<br />

Kindern, Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein zu erlangen.<br />

Unsere Offenheit, Akzeptanz und Flexibilität bietet uns die Möglichkeit, unsere<br />

pädagogische Arbeit zu reflektieren, sie konstruktiv zu nutzen und gemeinsame Ziele<br />

zu verfolgen.<br />

Je mehr Angst und Unsicherheit das Spannungsfeld Natur dominieren und<br />

Abwehrhaltungen (z.B. Allergien) gegen natürliche Nahrungsmittel und Rohstoffe<br />

zunehmen, desto wichtiger wird ein einfühlsames Einführen der Kinder in die Natur.<br />

Wir können Kinder dabei in ihrem natürlichen Entdeckungsdrang unterstützen und ihnen<br />

einen Rahmen ermöglichen, um unbeschwert vom Alltagsstress Natur zu erfahren und<br />

mit allen Sinnen zu entdecken, sie als authentischen Lehrmeister zu nutzen, lieben und<br />

respektieren.<br />

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Seite 13 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />

Es soll aber auch unser Wunsch sein, Kinder auf eine unbedrohliche Art und Weise ihre<br />

Grenzen und möglichen Gefährdungen erahnen zu lassen.<br />

Unser Ziel ist es, ihre Kinder ernst zu nehmen und sie besonders in den folgenden<br />

Bereichen mit Hilfe unseres wichtigsten Mitarbeiters „<strong>Wald</strong>“ zu fördern.<br />

Die 4 Ebenen der Naturpädagogik:<br />

- 1. Spielerisch und mit unseren Sinnen. Zueinander finden in der Gruppe,<br />

1. Kontakt zur Natur, Zeiger für Leiterin (Dynamik der Gruppe, Wissensstand,<br />

Muse oder Unruhe der Gruppe, Aussenseiter/Innen, aktuelle Themen...)<br />

- 2. Natur entdecken und kennen lernen. Artenkenntnisse, ökologische<br />

Zusammenhänge, Bezüge zu Kultur und Brauchtum herstellen, Naturprozesse<br />

verstehen lernen.<br />

- 3. vertiefte Naturerfahrung. Besonders intensive Wahrnehmung durch<br />

Isolierung eines Sinnes, Einbezug von Fantasie und Kreativität, auf das Kleine<br />

und Unscheinbare aufmerksam werden<br />

- 4. meditative Begegnung mit der Natur Spielerisches Aufheben der Grenzen<br />

zwischen Mensch und Natur, Identifikation mit der Natur, bewusstes Erlebnis,<br />

selbst ein Teil der Natur zu sein.<br />

Einige Förderziele im naturpädagogischen Bereich:<br />

„Erzähle es mir und ich vergesse,<br />

zeige es mir und ich erinnere,<br />

lass mich es tun und ich verstehe.“<br />

- Kinder befähigen, die eigenen, motorischen Fähigkeiten zu erkennen und zu einer<br />

realistischen Selbsteinschätzung zu gelangen.<br />

- Kindern Handlungsweisen aufzeigen, wie sie schwächere Mitspieler in<br />

Bewegungsspiele integrieren können.<br />

- Kindern die Gelegenheit geben ihre Bewegungsbedürfnisse auszuleben, indem wir<br />

vielerlei Bewegungsanreize und Zeit zur Verfügung stellen.<br />

- Kinder in ihrer Bewegungsfreude unterstützen und sie ermuntern Neues<br />

auszuprobieren.<br />

- Kindern natürliche Sinneswahrnehmung ermöglichen.<br />

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Seite 14 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />

- Kindern möglichst viele offene Bewegungsangebote schaffen.<br />

- Kinder für Naturzusammenhänge sensibilisieren.<br />

Die Förderung Psychomotorik durch den <strong>Wald</strong>:<br />

Der didaktische Aufbau in der Psychomotorik ist ein Schaffen von offenen und<br />

geplanten Bewegungsaktivitäten. Kennzeichen sind z.B. der Einsatz von Alltagsmaterialien<br />

(Naturmaterialien), der methodische Weg von der Grobmotorik zur<br />

Feinmotorik, Abwechslung von Spannung und Entspannung sowie die Ergänzung von<br />

Einzel- und Gruppenangeboten.<br />

Beim Kind sind leibliche und seelische, gefühlsmässige und geistige Vorgänge noch eng<br />

miteinander verbunden. Denken und Handeln, Vorstellung und Wahrnehmung,<br />

Wunsch und Wirklichkeit, Alltag und Traumwelt werden noch nicht deutlich<br />

unterschieden; sie trennen sich noch enger miteinander verknüpft als bei Erwachsenen,<br />

und auch Gefühls- und Körperbewegungen sind aufeinander bezogen.<br />

Mit dem Begriff Psychomotorik wird die enge Verbindung des körperlichen-motorischen<br />

mit dem geistig-seelischen gekennzeichnet.<br />

Kinder handeln und erleben ganzheitlich, d.h. sie sind mit Kopf, Herz und Hand dabei.<br />

Was uns Erwachsenen leider wieder verloren geht! Die Kinder nehmen Sinneseindrücke<br />

mit dem ganzen Körper wahr und drücken Gefühle wie Wut und Trauer mit dem ganzen<br />

Körper aus. Über Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen werden grundlegende<br />

Lernprozesse in Gang gesetzt. Durch Bewegung setzt sich das Kind mit seinem Körper<br />

sowie seinen Bezugspersonen und dem vorhandenen Material auseinander.<br />

Die Wahrnehmungssysteme des Menschen gliedern sich wie folgt:<br />

Taktile Wahrnehmung = das Tasten<br />

Kinästhetische Wahrnehmung = die Bewegungsempfindung<br />

Vestibuläre Wahrnehmungen = das Gleichgewicht<br />

Visuelle Wahrnehmung = das Sehen<br />

Gustatorische Wahrnehmung = das Schmecken<br />

Olfaktorische Wahrnehmung = das Riechen<br />

Auditive Wahrnehmung = das Hören<br />

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Seite 15 zu den Umsetzungsvorstellungen <strong>Wald</strong>kindergarten Zunzger Hard<br />

• Der Gleichgewichtssinn (vestibuläre Wahrnehmung) ist<br />

ständig wirksam. Im <strong>Wald</strong> kann er beim Klettern,<br />

Balancieren, beim Schaukeln und Schwingen vielfältig<br />

geübt werden.<br />

• Die Eigenwahrnehmung (kinästhetische Wahrnehmung)<br />

wird vor allem durch Zug und Druck auf Muskeln, Gelenke<br />

und Sehnen aktiviert und ermöglicht es dem Gehirn<br />

unsere Bewegungen vorauszuplanen. Beim Tragen, Ziehen,<br />

Schieben von kleinen Stämmen kann dieser Sinn einfach<br />

nebenbei gefördert werden.<br />

• Raue Rinde, weiches Moos, glatte Steine, Erde in der<br />

unterschiedlichsten Beschaffenheit etc. bietet eine<br />

Vielzahl von Reizen für den Tastsinn (taktile Wahrnehmung).<br />

3.3. Das kindliche Spiel<br />

Jedes Kind unterscheidet sich durch seine Persönlichkeit. Die Entwicklung eines Kindes<br />

erweist sich als komplexes, individuell verlaufendes Geschehen.<br />

Kinder gestalten ihre Bildung und Entwicklung von Geburt an aktiv mit und übernehmen<br />

dabei entwicklungsangemessene Verantwortung, denn der Mensch ist auf Selbstbestimmung<br />

und Selbsttätigkeit hin angelegt. Allerdings können sie nur in einem Umfeld<br />

aktiv lernen und sich positiv entwickeln, in dem sie sich wohl, sicher und geborgen<br />

fühlen, sowie täglich ausreichend Möglichkeit erhalten, sich zu bewegen.<br />

Wenn ein Kind lernt, dann lernt immer das ganze Kind, mit all seinen Sinnen, Emotionen,<br />

Erfahrungen, geistigen Fähigkeiten und Ausdrucksformen.<br />

Entscheidend für nachhaltiges Lernen ist zudem, dass Kinder die Möglichkeit haben<br />

eigenaktiv und selbstständig lernen zu können, dass sie eigenen Ideen und Interessen<br />

nachgehen können, dass sie selbst Entdeckungen machen können und eigenständig<br />

Antworten auf ihre Fragen finden dürfen.<br />

4. Ziele unserer pädagogischer Arbeit<br />

4.1. Entwicklung des Selbst<br />

Lebensfreude<br />

Die Lebendigkeit des <strong>Wald</strong>es und die Bewegungs- und Spielmöglichkeiten ermöglichen<br />

Lebensfreude.<br />

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Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen, wie sie im <strong>Wald</strong> im besonderen Masse<br />

möglich sind, bedeuten immer Körpererfahrung und somit auch Selbsterfahrungen des<br />

Kindes.<br />

Selbstbewusstsein / Selbstvertrauen<br />

So werden Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen gestärkt.<br />

- Kinder erleben, dass sie selbst etwas bewirken können. Das äussere Bauen von<br />

Häusern ist immer gleichzeitig ein inneres Bauen der Kinder an ihrer<br />

Persönlichkeit.<br />

- Selbst gewählte Abenteuer und Mutproben stärken das Selbstbewusstsein<br />

- Die Kinder lernen sich, ihre Fähigkeiten und Grenzen kennen und realistisch<br />

einschätzen.<br />

Die Kinder lernen ihre eigenen Bedürfnisse und Gefühle zu erkennen, auszudrücken und<br />

auch mit Frustrationen umzugehen.<br />

Umgang mit Aggressionen<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Umgang mit Aggressionen. Dabei ist es uns in<br />

besonderem Masse wichtig, zwischen konstruktiver und destruktiver Aggression zu<br />

unterscheiden; denn was wäre der Mensch, wenn er nichts „in Angriff“ nehmen könnte.<br />

Destruktive Aggression entsteht häufig durch aufgestaute Spannungen und Energien,<br />

durch Frustrationen und zu wenig Raum für den Einzelnen.<br />

- Im <strong>Wald</strong> treten diese Aggressionen weniger auf, da genügend Raum<br />

vorhanden ist.<br />

- Spannungen etc. stauen sich nicht auf, da sie direkt ausgelebt, bewältigt<br />

bzw. in Bewegung umgesetzt werden können.<br />

- Das spielerische Ausleben von aggressiven Impulsen wird ermöglicht und<br />

begleitet.<br />

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4.2. Soziales Lernen<br />

Freunde wichtiger als Spielzeug<br />

Nach der Familie ist die <strong>Wald</strong>spielgruppe oder Kindergarten meist die erste Form, in<br />

der die Kinder sich in einer Gruppe ohne Eltern erleben. Dies bedeutet für die Kinder<br />

einen wichtigen Schritt in ihrer sozialen Entwicklung. Der <strong>Wald</strong> bietet den Kindern<br />

genug Raum für das Spiel in unterschiedlichen Sozialformen: Alleine, in Klein- oder<br />

Grossgruppen.<br />

Kinder haben das natürliche Bedürfnis mit anderen zu spielen. „Freunde sind dabei<br />

wichtiger als Spielzeug“.<br />

Zusammengehörigkeit<br />

In der Natur sind vielfältige Erlebnisse möglich, bei denen die Kinder sich gegenseitig<br />

unterstützen und helfen und somit die Zusammengehörigkeit der Gruppe stärken. Die<br />

Kinder machen immer wieder die Erfahrung, dass manche Sachen nur gemeinsam zu<br />

bewältigen sind, z.B. der Transport von Baumstämmen.<br />

Grenzen<br />

Logische Grenzen werden häufig auf natürliche Art und Weise erlebt (der Bach ist noch<br />

zu breit zum Überspringen, der Baum zu schwierig zu erklettern).<br />

Normen und Regeln<br />

Der Umgang mit Normen und Regeln ist im <strong>Wald</strong> von besonderer Bedeutung, da die<br />

wenigen Regeln sehr wichtig und für die Kinder einsichtig sind z.B. nichts in den Mund<br />

nehmen, kein totes Tier anfassen, in Ruf und Hörweite bleiben. Dies verstehen die<br />

Kinder, da sie leicht nachzuvollziehen sind.<br />

Aber auch die normalen Regeln des täglichen Lebens sind uns wichtig z.B. Umgang mit<br />

Konflikten, Rücksichtnehmen, Verantwortung und Verlässlichkeit.<br />

4.3. Lernmethodische Kompetenz<br />

ist die Grundlage für einen bewussten Wissens- und Kompetenzerwerb und der<br />

Grundstein für schulisches und lebenslanges, selbst gesteuertes Lernen.<br />

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Selbstgesteuertes Lernen<br />

Kinder im Naturraum haben den Anspruch und die Möglichkeiten, tiefer in einen<br />

Gegenstand einzudringen, grundlegendere Erkenntnisse über ein Sachgebiet, einen<br />

Gegenstand oder komplexe Vorgänge zu gewinnen. Bildung im <strong>Wald</strong>kindergarten heisst<br />

forschendes ergreifendes Lernen in Sinnzusammenhängen.<br />

Verstehen und Begreifen<br />

Die Prozesse des jahreszeitlich bedingten Werdens und Vergehens werden intensiv<br />

erlebt, machen in höchstem Masse neugierig, und geben natürliche Strukturen die das<br />

Spiel leiten. Diese starken, sinnlichen Wahrnehmungen des Kindes in der Natur sorgen<br />

für eine besonders intensive Verankerung des Erlebten / Erfahrenen im<br />

Langzeitgedächtnis. Die Echtheit von Primärerfahrungen, das Angesprochensein mit<br />

allen Sinnen, schafft emotionale Bezüge, die Anlass sein können, viele Fragen zu stellen.<br />

Hier haben Sachinformationen ihren Platz und natürlich auch das kindliche<br />

Philosophieren.<br />

Neues Wissen aufbereiten<br />

Es gibt Bildungserlebnisse, die der Planung bedürfen, die nicht spontan und aus einer<br />

Situation heraus zu handhaben sind.<br />

Bildungsanlässe können auch und gerade im Naturraum initiiert werden. Den Focus des<br />

Interesses auf etwas zu lenken macht neugierig auf mehr und mit der Menge des<br />

Wissens steigt die Zahl der Fragen der neuen Weltenentdecker.<br />

Konzentration und Ausdauer<br />

Der <strong>Wald</strong> bietet einerseits viel Anregung für die kindliche Entwicklung, andererseits ist<br />

er weniger reizüberflutend als die Alltagswelt und schafft somit eine sehr gute<br />

Grundlage zur Entwicklung von Konzentration, Ausdauer und Stille.<br />

Lernen ist somit Bestandteil der gesamten Erfahrungswelt des Kindes. Lernen wird<br />

nicht als etwas Zusätzliches im Leben der Kinder, sondern als integraler Bestandteil<br />

erfahren.<br />

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4.4. Umgang mit Veränderungen und Belastungen<br />

Widerstandsfähigkeit<br />

Widerstandsfähigkeit ist die Grundlage für positive Entwicklung, Gesundheit,<br />

Wohlbefinden und hohe Lebensqualität sowie der Grundstein für einen kompetenten<br />

Umgang mit Veränderungen.<br />

Kinder, die den Umgang mit Belastungen und Veränderungen meistern, gehen aus dieser<br />

Erfahrung gestärkt hervor und schaffen günstige Voraussetzungen auch künftige<br />

Anforderungen gut zu bestehen. Zu den Aufgaben der Erzieher gehört, die Potentiale<br />

zu fördern und bei Problemen Hilfestellungen zu geben.<br />

Grenzerfahrungen in der Naturpädagogik<br />

Naturraumpädagogik lebt von „unfertigen Situationen“, sucht die Balance zwischen<br />

Wagnis und Sicherheit. Bäume zu erklettern zählt z.B. zu den natürlichen Herausforderungen.<br />

Verantwortbare Grenzerfahrungen stärken das Selbstbewusstsein des<br />

Kindes und geben ihm die Chance, seine Möglichkeiten realistisch einzuschätzen. Solche<br />

Grenzerlebnisse im körperlichen Bereich schaffen einstabiles Fundament um auch mit<br />

psychischen Belastungs- und Stresssituationen besser umgehen zu können.<br />

Sich immer neue natürliche Bedingungen einstellen<br />

In der Natur finden die Kinder Bewegungsanlässe, die sie auf die Probe stellen und sie<br />

mit täglich neuen Erfahrungen konfrontieren. Da die Natur in einem ständigen Wandel<br />

ist, muss sich das Kind stets auf veränderte Bedingungen einstellen.<br />

„Wind und Wetter“ ausgesetzt zu sein fördert nicht nur die Gesundheit, sondern<br />

vermittelt intensive, persönlich prägende Erfahrungen.<br />

Ruhe und Ausgleich<br />

Im <strong>Wald</strong> finden und gestalten die Kinder Rückzugsmöglichkeiten, um zu sich selbst zu<br />

finden.<br />

Der Umgang und die Auseinandersetzung mit Naturmaterialien, wie sie im <strong>Wald</strong> in ihrer<br />

ursprünglichen Form zu finden sind, haben auf die Kinder beruhigende und ausgleichende<br />

Wirkung. Im wahrsten Sinne „erdend“ und zentrierend.<br />

4.5. Sinneswahrnehmung<br />

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Bewussteres Wahrnehmen von Sinneseindrücken<br />

Die Kinder sind im <strong>Wald</strong> nicht ständig einer Reizüberflutung ausgesetzt, manchmal hört<br />

man „nur“ die Stille des <strong>Wald</strong>es. Sinneseindrücke werden dadurch bewusster<br />

wahrgenommen z.B. das Hämmern des Spechtes, verschiedene Farben der Pflanzen, der<br />

Duft von frisch geschlagenem Holz.<br />

Durch diese Vielfalt der sinnlichen Erfahrungen wird der Mensch beweglich an Körper<br />

und Geist.<br />

Basissinne<br />

Neben den sog. Fernsinnen wie Sehen, Hören, Riechen, Schmecken sind die Nah- bzw.<br />

Basissinne für die Entwicklung von besonderer Bedeutung.<br />

4.6 Motorische Entwicklung<br />

Grundbedürfnis Bewegung<br />

Zu den elementaren Grundbedürfnissen des Kindes gehört neben Nahrung, Liebe,<br />

Wärme und Geborgenheit das Grundbedürfnis sich zu bewegen.<br />

Grobmotorik<br />

Der <strong>Wald</strong> mit seinem Aufforderungscharakter für grossräumige Bewegungen bietet den<br />

idealen Rahmen für vielseitige Bewegungserfahrung. Überall herumklettern können,<br />

rennen dürfen aber auch hüpfen, kriechen, darüber steigen,<br />

Feinmotorik<br />

Diese grobmotorischen Erfahrungen bilden die Grundlage für die Bildung der<br />

Feinmotorik.<br />

Im Umgang mit:<br />

• Kleinmaterialien z. B. Flechtarbeiten aus Gräsern,<br />

Legearbeiten mit Steinen, Zweigen, Blättern.<br />

• Werkzeugen z.B. Bohren, Schnitzen, Feilen, Sägen,<br />

Graben.<br />

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• Mal- und Bastelmaterial z.B. Schneiden, Kleben, Basteln,<br />

Reissen.<br />

wird die Feinmotorik gefördert.<br />

4.7. Gesundheit und Wohlbefinden<br />

Gesundheit, Körperbewusstsein und Bewegung nimmt in unserer Gesellschaft derzeit<br />

einen hohen Stellenwert ein.<br />

Gesundheitsprophylaxe<br />

In der Natur und an der frischen Luft haben die Kinder optimale Gegebenheiten sich<br />

ausreichend und lustvoll zu bewegen.<br />

Dies wirkt positiv auf:<br />

• Lebensfreude und seelisches Gleichgewicht<br />

• Haltung und Muskulatur<br />

• Atmung, Kreislauf, Stoffwechsel<br />

• Stärkung des Immunsystems<br />

• Kondition und Ausdauer<br />

• Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper<br />

Weitere gesundheitsprophylaktische Massnahmen sind:<br />

• Richtiger Umgang mit Werkzeugen, um sich nicht zu<br />

verletzen<br />

• Kennen lernen von giftigen Pflanzen<br />

• Unfallprophylaxe: Kinder die sich viel bewegen werden sicherer<br />

• Gesunde Ernährung<br />

• Hygienische Massnahmen z.B. Händewaschen vor dem Essen<br />

• Präventive Massnahmen z.B. Sonnenschutz, Zeckenschutz,<br />

nichts in den Mund nehmen<br />

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4.8. Sprache<br />

Sich mitteilen und verständigen<br />

Sprache gibt uns die Möglichkeit sich mitzuteilen und zu verständigen somit Kontakte<br />

aufzunehmen und Beziehungen zu gestalten.<br />

Neben der gesprochenen Sprache können wir Wünsche und Befindlichkeiten auch über<br />

die Körpersprache ausdrücken (Gestik und Mimik).<br />

Es ist uns wichtig den Kindern Raum zu geben und ihnen zu ermöglichen, ihre Gefühle,<br />

Wünsche und Bedürfnisse ausdrücken zu können; ihre eigene Geschichte zu erzählen.<br />

Vielfältige Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen sind die Voraussetzungen für<br />

den Spracherwerb.<br />

Sprachförderung in allen Spiel- und Betätigungsfeldern<br />

Die Natur ist ein idealer Raum um Kontakt aufzunehmen und zu kommunizieren. Die<br />

Sprachförderung ist bei uns in allen Spiel- und Betätigungsfeldern relevant. Durch die<br />

Tatsache, dass kein vorgefertigtes Material zur Verfügung steht, müssen die Kinder<br />

viele Absprachen bzgl. Aufgabenverteilung, Materialverwendung, Konstruktion, etc.<br />

treffen.<br />

Unsere täglichen Wege bieten einen ganz besonderen Rahmen für Sprachförderung:<br />

• Die Kinder nutzen die Zeit um Geschichten und<br />

Erlebnisse zu erzählen<br />

• Lieder, Gehspiele, Reime begleiten uns<br />

• Entdeckungen am Wegesrand regen zu vielerlei<br />

Gesprächen an z.B. Tiere, Pflanzen, Schäden nach<br />

Unwetter, Tod eines Tieres<br />

Zusätzlich bieten wir gezielte Sprachförderung in Form von:<br />

• Bilderbüchern, Geschichten, Reimen, Silbenspielen<br />

• Rollenspiele, Fingerspiele, Singspiele<br />

4.9. Informations- und Kommunikationstechnik, Medien<br />

Die Medien sind in unserer Gesellschaft alltäglicher Bestandteil der Lebensführung.<br />

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Eine stark medienlastige Kindheit birgt Gefahren und Risiken, denen der <strong>Wald</strong>kindergarten<br />

entgegenwirken kann.<br />

Gezielter Einsatz von Medien<br />

Durch gezielten Einsatz ausgewählter Medien kann die Medienkompetenz auch im<br />

<strong>Wald</strong>kindergarten gefördert werden.<br />

4.10. Musik<br />

Musik ist Teil der Erlebniswelt der Kinder<br />

Die Kinder begegnen mit Neugier und Faszination der Welt der Musik. Sie haben<br />

Freude daran, den Geräuschen, Tönen und Klängen in ihrer Umgebung zu lauschen, diese<br />

selbst zu produzieren sowie die Klangeigenschaften von Materialien aktiv zu<br />

erforschen. Gehörte Musik setzen Kinder in der Regel spontan in Tanz und Bewegung<br />

um. Musik ist Teil ihrer Erlebniswelt.<br />

Neben den vielfältigen Geräuschen und Klängen, mit denen sich der <strong>Wald</strong> uns<br />

präsentiert finden in unserem Kindergarten auch gezielte Angebote statt:<br />

• Singen und musizieren mit selbst angefertigten Naturinstrumenten und<br />

Instrumenten<br />

• Erzählen und Gestalten von Klanggeschichten<br />

• Einfache Tänze, Sing- und Kreisspiele<br />

4.11. Ästhetik, Kunst und Kultur<br />

Kinder erkunden und erschliessen ihre Umwelt mit allen Sinnen und machen dabei<br />

vielfältige ästhetische Erfahrungen.<br />

Phantasie, Kreativität<br />

Die Natur bietet eine Fülle von Formen und Farben. Das „Spiel“ in der Natur ohne<br />

vorgefertigtes Material ermöglicht es den Kindern die eigene Phantasie und Kreativität<br />

einzusetzen (aus einem Ast wird ein Bohrer...).<br />

Durch minimale Vorgabe im Material bleibt maximaler Raum für die Entwicklung eigenen<br />

Ausdrucks und eigener Bilder.<br />

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Gestaltung<br />

Zusätzlich zum Naturmaterial stellen wir den Kindern mal und Bastelmaterial sowie Ton,<br />

Knete und Werkzeug zur Verfügung.<br />

Gezielte Beschäftigungen oder Projekte, wie Erfinder oder Malwerkstatt fördern die<br />

gestalterischen und bildnerischen Fähigkeiten der Kinder.<br />

Rollen spielen<br />

Neben spontanen Rollenspielen während des Freispieles regen wir Mitmachgeschichten,<br />

verschiedene Formen von Theaterspielen (Puppentheater aus Naturmaterialien,<br />

Gemüsetheater etc.) an.<br />

Theater- und Museumsbesuche runden je nach Thema das Ganze ab.<br />

4.12. Religiöse und ethische Werte<br />

Achtung vor der Schöpfung<br />

Achtung und Umgang mit der Schöpfung ist im <strong>Wald</strong> täglich erlebbar und somit ein<br />

selbstverständlicher Teil des Alltags.<br />

Aus diesem Empfinden lernen die Kinder für ihren weiteren Lebensweg Verantwortung<br />

für sich, ihr Handeln und dessen Folgen zu übernehmen.<br />

Feste im Jahreskreis<br />

Das Vorbereiten und Feiern der Feste im Jahreskreis (Erntedank, Weihnachten,<br />

Ostern…) sind feste Bestandteil in unserem Kindergarten.<br />

Ein wichtiges Anliegen ist uns, den Kindern Offenheit und Toleranz gegenüber<br />

verschiedenen Glaubensrichtungen zu vermitteln.<br />

Der Kindergarten ist nicht religiös oder konfessionell gebunden.<br />

Es ist uns wichtig, die Wertvorstellungen, die das Kind von zu Hause mitbringt zu<br />

achten und zu respektieren.<br />

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4.13. Mathematik<br />

Die Welt in der Kinder aufwachsen ist voller Mathematik. Durch das Auseinandersetzen<br />

mit mathematischen Inhalten und Gesetzmässigkeiten machen bereits Kindergartenkinder<br />

die Erfahrung von Beständigkeit, Verlässlichkeit und Wiederholbarkeit.<br />

Erfahrung und Umsetzung<br />

Die Natur bietet ein reichhaltiges Angebot an mathematischen Grunderfahrungen, die<br />

für die Kinder im alltäglichen Spiel und Beobachtungen erleb- und erfahrbar sind.<br />

• Als wichtige Grundlage sehen wir die vielfältigen Körperund<br />

Bewegungserfahrungen, die zur Entwicklung eines<br />

guten Körperschemas als Basis zur Orientierung in Raum<br />

und Zeit beitragen.<br />

• Eine Vielzahl von geometrischen Formen ist in Blättern,<br />

Steinen und anderen Naturmaterialien zu entdecken.<br />

• Zahlen und Mengen sind ständig präsent z.B. als Blütenblätter,<br />

Punkte auf Käfern, Jahresringen an Bäumen.<br />

• Es gibt viele grosse/kleine, runde/eckige, leichte/<br />

schwere Steine und sonstige Materialien.<br />

• Die Natur regt immer wieder zum Messen und Vergleichen<br />

an z.B. Schneetiefe, Wassermenge.<br />

Gezielte Förderung<br />

Darüber hinaus ist es uns wichtig, Lernerfahrungen aus dem mathematischen Bereich<br />

gezielt anzubieten und bewusst zu machen. Hier seien nur einige Beispiele genannt:<br />

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• Im Morgenkreis: Kinder zählen, wie viele Kinder fehlen,<br />

welcher Tag ist heute, war gestern, ist morgen, in wieviel<br />

Tagen ist…<br />

• Markttag: Selbstangebautes Gemüse wird verkauft,<br />

abgewogen, Geld gezählt, Wechselgeld herausgegeben.<br />

• Kinder spielen Restaurant: Eine Pizza kostet, ich bezahle<br />

mit wieviel bekomme ich zurück.<br />

• Rechenspiele mit Naturmaterial: Legen von Tannenzapfenreihen<br />

und zählen, Stöcke sammeln und aufteilen.<br />

4.14. Naturwissenschaft und Technik<br />

Wissensaneignung über die Sinne<br />

In den ersten Lebensjahren beruht die geistige Entwicklung des Kindes vor allem auf<br />

Bewegungs- und Wahrnehmungsvorgängen.<br />

Das Kind eignet sich Wissen vor allem über seine Sinne, seine unmittelbaren Handlungen<br />

und Erfahrungen an. Das Spiel im <strong>Wald</strong> ist geprägt durch untersuchen, beobachten,<br />

experimentieren. Natur- und Sachwissen z.B. über Pflanzen, Tiere, Wetter,<br />

Jahreskreislauf wird nicht nur theoretisch vermittelt, sondern erfolgt aus erster Hand<br />

durch unmittelbares Erleben. Es orientiert sich meist am momentanen Interesse der<br />

Kinder, das heisst, es wird situativ aufgegriffen.<br />

Selbständig lernen zu Lernen<br />

Wir geben den Kindern die Möglichkeit, selbständiges Lernen zu lernen und stellen<br />

ihnen geeignetes Material wie Bestimmungsbücher, Lexika, Becherlupen usw. zur<br />

Informationsbeschaffung zur Verfügung.<br />

Physikalische Phänomene wie Kälte/Wärme, schwer/leicht, Schwung, Schwerkraft,<br />

Statik, Hebelwirkung etc. werden durch unmittelbares Tun erfahrbar gemacht (warum<br />

schmilzt die Schneekugel im Bach...).<br />

Vernetztes Denken<br />

Zusammenhänge, Analogien und vernetztes Denken sind ständig präsent (trockene<br />

Sommer – Baumsterben). Die Planung von Handlungsabläufen zur Erreichung eines<br />

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Zieles wird täglich praktisch umgesetzt z.B. beim Bau eines Hauses.<br />

4.15. Natur- und Umweltverständnis<br />

Im Vergleich zu früheren Jahren fehlt den Kindern immer mehr ein direkter Bezug zur<br />

Natur und zu einer natürlichen Umwelt.<br />

Es hat sich aber gezeigt, dass die Natur vielseitige, interessante und erlebnisreiche<br />

Orte bietet, in denen das Kind spielerische, primäre Erfahrungen sammeln kann.<br />

Mit Kopf, Herz und Hand<br />

Das Kind hat die Möglichkeit mit Kopf, Herz und Hand die Natur wahrzunehmen und<br />

sich als Teil des Ganzen zu verstehen.<br />

Sinn- und Sachzusammenhänge<br />

Durch das tägliche direkte Erleben gewinnen die Kinder grundsätzliche Einsichten in<br />

Sinn- und Sachzusammenhänge der natürlichen Umwelt und elementare, biologische<br />

Gesetzmässigkeiten.<br />

Rhythmus und Wirkung der Jahreszeiten werden ihnen vertraut.<br />

Im täglichen Spiel erleben und erforschen sie die Natur, entdecken ihre Geheimnisse<br />

und stellen einen persönlichen Bezug zu ihr her.<br />

Übernahme von Verantwortung<br />

Dies sind erste Schritte in Richtung Übernahme von Verantwortung für die wichtigsten<br />

Verhaltensregeln in der Natur.<br />

5. Gestaltung von Übergängen<br />

Übergänge sind Brücken zwischen verschiedenen Lebensabschnitten<br />

Übergänge sind zeitlich begrenzte Lebensabschnitte, in denen markante Veränderungen<br />

geschehen und Phasen beschleunigten Lernens. Übergänge bergen Chancen und Risiken.<br />

Es sind Brücken zwischen bestimmten Lebensabschnitten.<br />

Wer bei einem Übergang diese Brücke betritt verlässt Gewohntes und Vertrautes.<br />

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Gelungene Übergänge ermöglichen es Eltern und Kindern zu wachsen und ein positives<br />

Selbstbild in einer neuen Rolle (als Kindergartenkind, als Eltern eines „grossen Kindergartenkindes)<br />

zu entwickeln.<br />

5.1 Übergang Elternhaus – Kindergarten<br />

Eigene Wege des Kindes<br />

Für die <strong>Spielgruppe</strong>nkinder (2-5 Jahren) oder Kindergartenkinder (5-7 Jahre) ist es<br />

meist das erste Mal, dass sie sich regelmässig für einige Stunden lösen und eigene<br />

Wege in einer neuen Umgebung<br />

gehen.<br />

Schön ist es dabei, wenn sie in der Übergangsphase von den Eltern begleitet werden.<br />

Übergangsgestaltung<br />

Wie gestalten wir diese Übergänge:<br />

Für das Kind<br />

• Zeit, Ruhe und Hilfe für die Kinder um auf die individuellen<br />

Bedürfnisse eingehen zu können (Toilette, Gebrauch von<br />

Rucksack, etc.) und um Kontakte unter den Kindern<br />

anzubahnen und zu begleiten.<br />

• Annehmen und begleiten im Trennungsschmerz Räumliche<br />

Konstanz, nur wenige, aber gleich bleibende Plätze<br />

aufsuchen.<br />

• Rituale, die Sicherheit und Orientierung geben (Morgenkreis,<br />

Hände waschen, Mahlzeiten, Abschluss)<br />

• Übergangsobjekte zulassen (Schmusetiere, Elternfotos,<br />

Beruhigungssauger etc..)<br />

• Bei kalter Witterung auf genügend Bewegung und richtige<br />

Kleidung achten. Die Kinder sind nach dem Zwiebelprinzip<br />

anzuziehen so, dass sie jederzeit eine Kleidungsschicht<br />

abziehen können.<br />

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Für die Eltern<br />

• Vertrauensbasis schaffen durch: Informationsveranstaltungen,<br />

Schnuppertage, Einblick in die Arbeit<br />

• Gemeinsamer Start in den Tag (Morgenkreis auch mit den<br />

Eltern)<br />

• Den Eltern die Möglichkeit geben, das Kind so lange wie<br />

nötig zu begleiten<br />

• Hilfestellung bei der Trennung geben<br />

• Viel Zeit für Gespräche und Feedback über das Verhalten<br />

des Kindes während der Kindergartenzeit<br />

5.2 Übergang <strong>Wald</strong>spielgruppe - Kindergarten – Schule<br />

Kinder wollen lernen<br />

Kinder sind meistens sehr motiviert. Sie wollen lernen. Der Eintritt in diese<br />

Lebensphase ist sowohl bei den Kindern als auch bei den Eltern mit Unsicherheit<br />

verbunden.<br />

Erleichterung der Übergänge<br />

Übergänge werden durch Vertrautes erleichtert. Durch gezielte Vorbereitung der<br />

Kinder auf die Schule erwerben sie wichtige Basiskompetenzen, die ihnen Sicherheit<br />

geben. Wir verstehen unsere gesamte pädagogische Arbeit als Vorbereitung auf die<br />

Schule. Zusätzlich finden regelmässige, gezielte Angebote für die Vorschulkinder statt.<br />

Beobachtung und Förderung<br />

Vorbereitung der Kinder<br />

• Intensive Beobachtung der individuellen Entwicklung<br />

während der gesamten Kindergartenzeit.<br />

• Gezielte Förderung von sozialen, kognitiven und<br />

emotionalen Kompetenzen<br />

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• Identifikation als Vorschulkind<br />

• Zelebrieren des Kindergartenabschlusses<br />

Begleitung der Eltern<br />

• Loslösung unterstützen und Sicherheit geben. Nach dem<br />

Motto „dein Kind wird gross“.<br />

• Elterngespräche über den Entwicklungsstand der Kinder.<br />

• Bei Defiziten, die nicht im Kindergarten aufgefangen<br />

werden können, Weiterempfehlung an entsprechende<br />

Stellen.<br />

• Gestaltung des Abschiedes mit und für die Eltern.<br />

Kooperation mit der Schule<br />

• Kooperationstreffen zwischen Kindergarten und Schule<br />

um Kontakte zwischen Lehrer/innen und Erzieher/innen<br />

zu stärken<br />

• Informationen über Konzeption und pädagogische<br />

Schwerpunkte des Kindergartens an die Schule<br />

• Schulbesuche der Kindergartenkinder und Einladung der<br />

Schule in den <strong>Wald</strong><br />

• Bei Bedarf Informationsgespräche mit Eltern, Schule und<br />

Kindergarten.<br />

• Wünschenswert wäre eine gute Kooperation zwischen<br />

Schule und <strong>Wald</strong>kindergarten.<br />

5.3 Schülerübertrittsbeurteilung<br />

Im jährlichen Standortgespräch erörtert die Lehrperson den Erziehungsberechtigten<br />

aufgrund ihrer Beobachtungen die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder. Neben der<br />

Beurteilung der fachlichen Kompetenzen wird auch dem Lern-, dem Arbeits- und dem<br />

Sozialverhalten besondere Beachtung geschenkt. Die Beurteilung beruht auf den<br />

Vorgaben des Stufenlehrplans für den Kindergarten. Je nach Alter und Situation<br />

nehmen die Kinder an diesen Gesprächen teil.<br />

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Übertrittsempfehlung<br />

Im Standortgespräch des obligatorischen Kindergartenjahres gibt die Lehrperson<br />

eine Übertrittsempfehlung für den Eintritt in die Primarschule ab.<br />

Bestätigung des Kindergartenbesuchs<br />

Am Ende des obligatorischen Kindergartenjahres wird der Besuch des Kindergartens<br />

von der Lehrperson schriftlich bestätigt.<br />

Die Beurteilung zum Übertritt in die Primarschule nimmt die Stufenleiterin vor. Dieser<br />

obliegen auch die damit verbundenen Verwaltungsaufgaben wie Anmeldung etc.<br />

6. Methoden<br />

6.1 Tagesablauf<br />

Der Tag ist geprägt durch immer wiederkehrende Rituale, die den Kindern Orientierung<br />

und Sicherheit geben.<br />

Morgenkreis<br />

Wir beginnen mit der Begrüssung im Morgenkreis (Lied, Gedicht etc.). Der gemeinsame<br />

Beginn ist wichtig um sich gegenseitig wahrzunehmen und die Gelegenheit zu haben,<br />

Bedürfnisse und Ideen zu besprechen.<br />

Freispiel und dessen Wert<br />

Das (zeitlich begrenzte) freie Spiel schliesst sich an.<br />

Das Spiel stellt für Kinder die wichtigste Tätigkeit dar, mit der sie die Welt begreifen,<br />

Beziehungen zu anderen aufbauen und sich selbst kennen lernen.<br />

In allen Kulturen ist Spiel die ursprünglichste Form um funktionale Abläufe zu üben,<br />

spielerisch Regeln einzulernen, Konflikte auszutragen, Spannungen und Eindrücke zu<br />

verarbeiten, die Frustrationstoleranz zu erhöhen und Verantwortung zu übernehmen.<br />

Im Freispiel wählen die Kinder den Ort, den Spielpartner und das Material selbst.<br />

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Die Erzieher begleiten die Kinder dabei und stehen für deren Bedürfnisse zur<br />

Verfügung. Eine weitere wichtige Aufgabe der Erzieher ist die gezielte Beobachtung<br />

der Kinder, um den Entwicklungsstand und besondere Befindlichkeiten der Kinder zu<br />

erkennen.<br />

Hände waschen und Mahlzeiten<br />

Vor den gemeinsamen Mahlzeiten waschen wir uns die Hände.<br />

Die Mahlzeiten bieten uns die Gelegenheit Gemeinschaft in Form von Gesprächen und<br />

Erfahrungsaustausch intensiv zu erleben.<br />

Nachdem alle gestärkt sind finden themen- und situationsbezogene Angebote statt.<br />

Sowohl in Gross- als auch in Kleingruppen werden gezielte Beschäftigungen angeboten.<br />

Diese orientieren sich an den oben aufgeführten Entwicklungszielen.<br />

Abschlusskreis<br />

Der Vormittag endet mit einem gemeinsamen Lied im Abschlusskreis.<br />

Danach nehmen die Eltern ihre Kinder wieder in Empfang.<br />

6.2 Erzieherverhalten, Rolle der Erzieherin, Ausrüstung<br />

Die Basis jedes pädagogischen Handelns ist die Beziehung zwischen Erwachsenem und<br />

Kind. Somit ist es die wichtigste Aufgabe einen positiven Kontakt zu jedem Kind<br />

herzustellen.<br />

Vorbild<br />

Die Pädagogen sind sich bewusst, dass sie den Kindern jederzeit ein Verhaltensmodell<br />

sind.<br />

Grundsätze<br />

Tausch und Tausch entwickelten 4 förderliche Dimensionen in der Begegnung von der<br />

Person zur Person, die unserer Meinung nach wichtige Grundsätze im Erzieherverhalten<br />

darstellen.<br />

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Diese sind wie folgt:<br />

• Achtung, Wärme, Rücksichtnahme (freundschaftlicher,<br />

herzlicher Umgang, Wertschätzung)<br />

• Einfühlendes, nicht wertendes Verstehen.<br />

Das „So-Sein“ des Kindes zu erkennen, zu verstehen und zu respektieren.<br />

• Echtheit und Aufrichtigkeit (sich so zu verhalten wie man<br />

wirklich ist)<br />

• Fördernde, nicht dirigierende Einzeltätigkeiten. Geeignet<br />

Bedingungen für selbständiges Handeln und Lernen<br />

schaffen. Die Eigentätigkeit des Kindes anregen.<br />

Hilf mir es selbst zu tun.<br />

Ausrüstung der Erzieher<br />

Brandschutzdecke, schulmedizinische Apotheke mit (auch individuell verschriebene<br />

Medikamente der Kinder), Notfallkartei der Kinder, Notfall Kortison, homöopathische<br />

Apotheke, Verbandszeug, Wärmeöl, ausreichend Wasser, Taschenmesser,<br />

Digitalkamera, Frischhaltetaschen, Natel.<br />

6.3 Der Lehrplan des Kantons BL<br />

Aus dem Lehrplan resultieren folgende Rahmenbedingungen:<br />

Die deutsche Standardsprache ist im Kindergarten Unterrichtssprache.<br />

Die Verwendung der Mundart in bewusst gewählten Ausnahmesituationen liegt in der<br />

Kompetenz und der Verantwortung der Lehrperson. Ausnahmesituationen können z.B.<br />

sein: die Behandlung von Mundarttexten, sprachvergleichende Sequenzen, das Trösten<br />

von Kindern, erste Hilfe, die Bewältigung von Krisensituationen im Unterricht.<br />

Der Kindergarten ergänzt die Erziehung in der Familie. Er fördert die Kinder in ihrer<br />

kreativen, seelisch-geistigen und körperlichen Entfaltung sowie in ihrer<br />

Gemeinschaftsfähigkeit. Er nimmt dabei Rücksicht auf die individuelle Verschiedenheit<br />

der Kinder.<br />

Der Kindergarten hat ferner die Aufgabe, die Kinder zur Schulfähigkeit hinzuführen<br />

und die Grundlage für sinnvolles Lernen in der Primarschule zu schaffen.<br />

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Die Schule soll in Verbindung mit den Erziehungsberechtigten dem Kind eine seinen<br />

Anlagen und Möglichkeiten entsprechende Bildung und Erziehung gewährleisten. Sie<br />

fördert die Entwicklung seiner körperlichen, geistigen, schöpferischen, emotionalen und<br />

sozialen Fähigkeiten.<br />

Nach zwei Kindergartenjahren stehen in drei von sechs Bildungsbereichen folgende<br />

Ziele/Treffpunkte fest, damit ein reibungsloser Übergang in die Primarschule möglich<br />

ist.<br />

Bildungsbereiche<br />

Sprache<br />

Gestalten<br />

Treffpunkte am Ende des 2. KG-Jahres<br />

> Zuhören, Partnerin, Partner ausreden lassen, auf Fragen<br />

reagieren<br />

> sich im Kollektiv persönlich angesprochen fühlen und auf<br />

Aufforderungen richtig reagieren<br />

> Farben kennen (rot, blau, gelb, grün, violett, orange, schwarz und<br />

weiss)<br />

> Schere, Farbstift und Pinsel handhaben können<br />

Mathematisches Tun > Mengen 1-6<br />

> Zahlen 1 -10<br />

> Kreis, Viereck, Dreieck und Kreuz erkennen und wiedergeben<br />

Für die Bildungsbereiche Mensch und Umwelt, Bewegung und Musik sind keine Treffpunkte<br />

vereinbart. Grundsätzlich sollen den Kindern ganzheitliche Basiserfahrungen<br />

ermöglicht werden.<br />

Der <strong>Wald</strong>kindergarten gewährleistet, dass Kinder im Alter bis zu 7 Jahren durch die<br />

Naturpädagoginnen und Naturpädagogen in ihrer ganzheitlichen Entwicklung bis zur<br />

Schulreife unterstützt und gefördert werden. Er kann aufgrund der Ziele aus Sicht der<br />

Gesundheits– und Suchtpräventionsförderung sehr empfohlen werden.<br />

6.4 Die Natur als Miterzieher<br />

Lernen durch „Begreifen“<br />

Zu den elementaren Grundbedürfnissen der Kinder neben Nahrung, Liebe, Wärme und<br />

Geborgenheit gehört das Bedürfnis sich zu bewegen.<br />

Die Kinder erfahren das Leben und die Umwelt über das Spiel.<br />

Sie lernen durch „Begreifen“, brauchen genügend Raum für Kontakt zu anderen aber<br />

auch um sich zurückzuziehen.<br />

- All dies bietet die Natur –<br />

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Gesetzmässigkeiten der Natur wirken in direkter Weise:<br />

• Grenzen werden als einsichtbar erlebt z.B. der Baum<br />

ist noch zu schwierig zu erklettern<br />

• Eigenes Handeln passt sich den natürlichen Gegebenheiten<br />

an<br />

• Ordnung und Rhythmen der Natur (Tages- und<br />

Jahres-zeiten) werden unmittelbar erlebt und bieten<br />

dem Kind Sicherheit, Verlässlichkeit und Kontinuität<br />

• Ruhe und Stille des <strong>Wald</strong>es stärken die innere und<br />

äussere Widerstandskraft<br />

• Urthemen (sammeln, jagen, versorgen) und Urängste<br />

(Verlassenheit, wilde Tiere etc.) können sich zeigen<br />

und werden im Spiel bearbeitet.<br />

• Das Kind erlebt sich eingebettet in die natürlichen<br />

Kreisläufe.<br />

6.5 Elternarbeit<br />

Die <strong>Spielgruppe</strong> oder der Kindergarten ist in den meisten Fällen die erste Form<br />

ausserfamiliärer Betreuung.<br />

Eine positive und vertrauensvolle Zusammenarbeit ist sowohl für die Kinder, als auch<br />

für die Eltern und die Erzieherinnen von grosser Bedeutung. Sie ist Grundlage für die<br />

bestmögliche Betreuung und Förderung der Kinder und liegt uns sehr am Herzen.<br />

Der Kontakt und die Beziehung zu den Eltern sind geprägt von gegenseitigem Respekt<br />

und Wertschätzung. Es ist uns wichtig unsere Arbeit offen und transparent zu gestalten.<br />

Die Eltern sollen Einblick in unsere Arbeit und den neuen Lebensbereich ihrer Kinder<br />

bekommen. Eine Möglichkeit hierfür bietet der tägliche gemeinsame Morgenkreis für<br />

alle Kinder und für die Eltern die Zeit und Interesse dafür haben. Hospitationen sind<br />

nach Absprache jederzeit möglich.<br />

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Information der Eltern<br />

• Informationsbrett im Auto der Erzieherin<br />

• Ausführliche Wochenpläne (rückwirkend)<br />

• Elternbriefe<br />

• Internetseite<br />

Elternabende<br />

• Informations- und Kennenlernabende<br />

• Themenzentrierte Elternabende (evtl. mit Referenten)<br />

Elterngespräche<br />

• „Baum und Baumgespräche“ (Tür- und Angelgespräche) sind<br />

täglich zur Bring- und Abholzeit möglich. Neben einem<br />

aktuellen Informationsaustausch bieten sie eine gute<br />

Möglichkeit zur Kontaktpflege mit den Eltern.<br />

• ausführliche Elterngespräche finden je nach Bedarf statt.<br />

Sie können sowohl vom Erzieherteam, als auch von den<br />

Eltern initiiert werden. Sie bieten genug Zeit und Raum für<br />

ausführliche Gespräche über das Kind, seine Fähigkeiten<br />

und Entwicklung. Auch Sorgen und Probleme können hier<br />

ihren Platz haben.<br />

Mithilfe der Eltern<br />

• bei Festen und Veranstaltungen<br />

• Notdienst<br />

6.6 Interne Evaluation (Qualitätssicherung)<br />

Es ist uns ein grosses Anliegen die Qualität der Betreuung in unserer Einrichtung stets<br />

zu gewährleisten und zu optimieren. Hierfür nutzen wir unterschiedlichste Möglichkeiten.<br />

• Elternfragebogen<br />

• Teamgespräche<br />

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• Supervision (bei Bedarf)<br />

• Regelmässige Teilnahme an Fortbildungen<br />

• Fachliteratur<br />

• Studium des Bildungs- und Erziehungsplanes<br />

• Konzeptarbeit<br />

• Austausch mit anderen <strong>Wald</strong>kindergärten<br />

• Zusammenarbeit mit anderen Stellen und Einrichtungen, wie z.B. Arbeitskreise,<br />

Logopäden und Ergotherapeuten.<br />

7. SONSTIGES<br />

7.1 Genehmigungsbehörde<br />

Für die Genehmigung des Kindergartenbetriebs ist die Behörde:<br />

Amt für Volksschulen<br />

Munzachstrasse 25c<br />

Postfach 616<br />

4410 Liestal<br />

Tel. 061 552 50 98<br />

Fax 061 552 69 69<br />

örtlich zuständig. Von dieser wurde am 14.09.2009 die Betriebsbewilligung erteilt<br />

(siehe 7.3)<br />

7.2 Persönliche Danksagungen<br />

Zuletzt möchte ich meinen persönlichen Dank denjenigen aussprechen, die uns bei der<br />

Mitwirkung an diesem Konzept und der Vorbereitungsarbeit unterstützt haben.<br />

Herr Kurt Ost, der in seiner Funktion als Gemeinderat die Vermittlungsarbeit zwischen<br />

der Gemeinde und uns übernommen hat.<br />

Den Familien, die uns den Abdruck der abgebildeten Kinder genehmigt haben.<br />

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Zudem danken wir dem Forstamt Bezirk Sissach und Oberbaselbiet, Herrn Ernst Spahr<br />

sowie Herrn Peter Schmid für die Bewilligungen von seitens des Amtes für <strong>Wald</strong> beider<br />

Basel.<br />

Jil-Anna Soder danken wir für die Gestaltung des Wasserzeichens auf dem<br />

Konzeptpapier.<br />

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7.3 Bewilligung der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion des Kantons Basel-<br />

Landschaft durch das Amt für Volksschulen<br />

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