Polizeiverordnung - Politische Gemeinde Maschwanden
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<strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Maschwanden</strong><br />
_______________________<br />
<strong>Polizeiverordnung</strong><br />
_________________________________________<br />
VOM 1. OKTOBER 1997
Inhalt<br />
Artikel/Seite<br />
I. Allgemeine Bestimmungen<br />
− Zweck 1 5<br />
− Zuständigkeit 2 5<br />
− Polizeiliche Anordnungen und Vorladungen 3 5<br />
− Identitätsnachweis 4 5<br />
− Ausweispflicht 5 5<br />
− Beschwerden 6 5<br />
II. Niederlassung und Aufenthalt,<br />
Einwohnerkontrolle<br />
− Meldepflicht 7 6<br />
− Beschränkte Meldepflicht 8 6<br />
− Hinterlegung von Ausweisen 9 6<br />
− Erneuerung von Schriften und Ausweisen 10 6<br />
− Nebenniederlassung, Wochenaufenthalt 11 6<br />
− Meldepflicht Dritter 12 7<br />
− Meldepflicht des Gastgewerbes 13 7<br />
− Vorbehalt besonderer Vorschriften 14 7<br />
− Abmeldung 15 7<br />
− Auskunftspflicht 16 7<br />
− Einsichtsrecht der Einwohner 17 7<br />
− Rechte an Privatpersonen / Datenschutz 18 8<br />
III. Oeffentliche Sicherheit und Ordnung<br />
− Allgemeiner Schutz von Personen und Tieren 19 8<br />
− Missbräuchlicher Alarm 20 8<br />
− Schiessen 21 8<br />
− Schiessgelände 22 8<br />
− Abbrennen von Feuerwerk 23 9<br />
− Sicherung von Bodenöffnungen 24 9<br />
− Sicherung von Baustellen 25 9<br />
− Suchtmittelreklamen 26 9<br />
− Strassenbenennung und Hausnumerierung 27 9<br />
1
Artikel /<br />
Seite<br />
− Tierhaltung 28 9<br />
− Sammlungen 29 10<br />
− Immissionen 30 10<br />
− Tragen von Sensen und dergleichen 31 10<br />
− Ablagern und Verbrennen von Abfällen 32 10<br />
− Feuer im Freien 33 10<br />
IV. Lärmschutz<br />
− Grundsatz 34 11<br />
− Baugewerbe, Gewerbe, Industrie 35 11<br />
und andere Unternehmungen<br />
− Landwirtschaft, Haus und Garten 36 12<br />
− Auto-/Motocross, Go-Carts 37 12<br />
− Modellflugzeuge, motorisch angetriebene 38 12<br />
Spielzeuge<br />
− Sportveranstaltungen im Freien 39 12<br />
− Schiesslärm 40 12<br />
− Musizieren usw. im Innern von Häusern 41 13<br />
− Musizieren usw. im Freien 42 13<br />
− Wirtschaften, Konzertsäle, Versammlungs- 43 13<br />
räume, Vergnügungsstätten<br />
V. Schutz öffentlicher Sachen<br />
und des privaten Eigentums<br />
− Unfug 44 13<br />
− Schutz von Kulturen 45 14<br />
− Schlittelweg 46 14<br />
− Campieren 47 14<br />
− Benützung öffentlicher Sachen und des 48 14<br />
öffentlichen Grundes<br />
2
Seite<br />
Artikel /<br />
− Verunreinigung 49 14<br />
− Anzeigen, Plakate 50 15<br />
− Rettungs- und Löscheinrichtungen 51 15<br />
− Strassen 52 15<br />
− Verkehrssicherheit 53 15<br />
− Arbeiten an Fahrzeugen 54 15<br />
− Wegschaffen von Fahrzeugen und 55 15<br />
Gegenständen<br />
− Fundbüro 56 16<br />
VI. Wirtschaftspolizei<br />
− Polizeistunde 57 16<br />
− Freinacht 58 16<br />
− Aufschub oder Aufhebung der 59 16<br />
ordentlichen Polizeistunde<br />
− Polizeistunde an hohen Feiertagen 60 16<br />
− Geschlossene Gesellschaften 61 17<br />
− Schliessung von Gastgewerbebetrieben 62 17<br />
oder anderen Vergnügungsstätten<br />
VII. Polizeibewilligungen, polizeiliche<br />
Massnahmen, Sanktionen<br />
− Polizeibewilligungen 63 17<br />
− Durchsetzung der Verordnung 64 17<br />
− Polizeiliche Massnahmen 65 17<br />
− Verwaltungszwang 66 18<br />
− Strafen 67 18<br />
− Kosten 68 18<br />
− Depositen für Bussen und Kosten 69 18<br />
− Bussen bei Uebertretung der Polizeistunde 70 18<br />
− Verhältnis von Strafen und Verwaltungszwang 71 18<br />
VIII.Schlussbestimmung<br />
− Inkrafttreten 72 19<br />
3
Notizen<br />
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4
Gestützt auf § 74 des <strong>Gemeinde</strong>gesetzes vom 6. Juni 1926 und<br />
Art. 16 Absatz 7 der <strong>Gemeinde</strong>ordnung vom 4. Dezember 1995<br />
erlässt der <strong>Gemeinde</strong>rat <strong>Maschwanden</strong> folgende <strong>Polizeiverordnung</strong>:<br />
I. Allgemeine Bestimmungen<br />
Art. 1 Zweck<br />
Diese Verordnung dient der Aufrechterhaltung der öffentlichen<br />
Sicherheit, Ruhe und Ordnung auf dem Gebiet der <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Maschwanden</strong>.<br />
Sie ergänzt die Polizeigesetzgebung von Bund und Kanton.<br />
Art. 2 Zuständigkeit<br />
Die gemeindepolizeilichen Aufgaben werden durch den <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
und die von ihm bezeichneten Organe ausgeübt.<br />
Die kriminalpolizeilichen Aufgaben sind der Kantonspolizei vorbehalten.<br />
Art. 3 Polizeiliche Anordnungen und Vorladungen<br />
Jedermann ist verpflichtet, polizeilichen Anordnungen und<br />
Vorladungen Folge zu leisten.<br />
Art. 4 Identitätsnachweis<br />
Jedermann ist verpflichtet, den Polizeiorganen auf Verlangen<br />
die Personalien anzugeben, Ausweise vorzulegen oder auf andere<br />
Weise seine Identität feststellen zu lassen.<br />
Art. 5 Ausweispflicht<br />
Wer polizeilich angehalten wird, darf von Polizeiorganen in<br />
Uniform die Nennung des Namens und von solchen in Zivilkleidung<br />
Einsicht in den Dienstausweis verlangen.<br />
Art. 6 Beschwerden<br />
Beschwerden über Polizeiorgane der <strong>Gemeinde</strong> und deren Anordnungen<br />
sind schriftlich an den <strong>Gemeinde</strong>rat zu richten.<br />
5
II.<br />
Niederlassung und Aufenthalt,<br />
Einwohnerkontrolle<br />
Art. 7 Meldepflicht<br />
Personen, die sich in der <strong>Gemeinde</strong> niederlassen oder innerhalb<br />
der <strong>Gemeinde</strong> umziehen, haben sich innert 8 Tagen nach<br />
dem Zuzug bei der Einwohnerkontrolle anzumelden.<br />
Art. 8 Beschränkte Meldepflicht<br />
Wer ohne eine Erwerbstätigkeit auszuüben bei Verwandten<br />
oder Bekannten zu Besuch weilt oder sich in Hotels, Pensionen,<br />
Heimen oder Anstalten aufhält, ist von der persönlichen<br />
Meldepflicht befreit, sofern sein Aufenthalt nicht länger als drei<br />
Monate dauert. Bei längerem Aufenthalt hat die Anmeldung innert<br />
8 Tagen nach Ablauf der dreimonatigen Frist zu erfolgen.<br />
Art. 9 Hinterlegung von Ausweisen<br />
Bei der Anmeldung sind die Ausweise über die Heimat- und<br />
Zivilstandsverhältnisse zu hinterlegen.<br />
Art. 10 Erneuerung von Schriften und Ausweisen<br />
Hinterlegte Ausweise, deren Gültigkeitsdauer beschränkt ist,<br />
sind vor deren Ablauf zu erneuern oder zu ersetzen.<br />
Bei Aenderung des Namens, des Bürgerrechtes oder des Zivilstandes<br />
sind innert 30 Tagen neue Ausweise bei der Einwohnerkontrolle<br />
zu hinterlegen.<br />
Art. 11 Nebenniederlassung, Wochenaufenthalt<br />
Wer in der <strong>Gemeinde</strong> Logis nimmt, ohne seine auswärtige Niederlassung<br />
aufzugeben (z.B. Wochenaufenthalter, Nebenniederlassung,<br />
Aufenthalt in Heimen oder Anstalten), hat sich innert<br />
8 Tagen bei der Einwohnerkontrolle anzumelden.<br />
Als Ausweis ist eine befristete Bestätigung der Niederlassungsgemeinde<br />
zu hinterlegen.<br />
Wochenaufenthalter haben regelmässig wöchentlich in ihre<br />
Niederlassungsgemeinde zurückzukehren.<br />
Personen, die dauernd oder wiederkehrend als Aufenthalter<br />
gemeldet sind, kann Frist zum Nachweis angesetzt werden,<br />
6
dass ihre Niederlassung tatsächlich anderswo liegt. Gelingt der<br />
Nachweis nicht, gilt <strong>Maschwanden</strong> als Niederlassungsort.<br />
Art. 12 Meldepflicht Dritter<br />
Haushaltvorsteher, Vermieter, Verpächter und Logisgeber sind<br />
verpflichtet, jeden Ein- und Auszug in ihrer Familie bzw. ihrem<br />
Hause, innert 8 Tagen der Einwohnerkontrolle zu melden.<br />
Der gleichen Meldepflicht unterstehen natürliche und juristische<br />
Personen, die Räume für gewerbliche Zwecke oder für eine<br />
selbständige Erwerbstätigkeit vermieten.<br />
Die Meldepflicht Dritter ersetzt die persönliche Meldepflicht<br />
nicht.<br />
Art. 13 Meldepflicht des Gastgewerbes<br />
Für das Gastgewerbe gilt die in der kantonalen Gastgewerbegesetzgebung<br />
vorgeschriebene Meldepflicht.<br />
Art. 14 Vorbehalt besonderer Vorschriften<br />
Der Meldepflicht vorbehalten bleiben die besonderen Vorschriften<br />
für Militär, Zivilschutz und Fremdenpolizei.<br />
Art. 15 Abmeldung<br />
Wer aus der <strong>Gemeinde</strong> wegzieht, hat sich innert 8 Tagen bei<br />
der Einwohnerkontrolle unter Rückgabe des Schriftenempfangsscheines<br />
oder Vorweisung des Ausländerausweises/Passes<br />
abzumelden. Die gleiche Meldepflicht gilt auch für<br />
die Aufgabe der selbständigen Erwerbstätigkeit innerhalb der<br />
<strong>Gemeinde</strong>.<br />
Bei schriftlicher Abmeldung wird für die Nachsendung der Ausweise<br />
eine Gebühr erhoben.<br />
Art. 16 Auskunftspflicht<br />
Wer einer Meldepflicht untersteht, hat die notwendigen Angaben<br />
vollständig und wahrheitsgetreu zu machen.<br />
Die Arbeitgeber sind verpflichtet, der Einwohnerkontrolle auf<br />
Verlangen die erforderlichen Personaldaten ihrer Arbeitnehmer<br />
bekanntzugeben und Einsicht in ihre Arbeitnehmerkontrolle zu<br />
gewähren.<br />
Art. 17 Einsichtsrecht der Einwohner<br />
7
Jeder Einwohner ist berechtigt, alle ihn betreffenden Personaldaten<br />
persönlich bei der Einwohnerkontrolle einzusehen und<br />
allenfalls ihre Berichtigung zu verlangen.<br />
Art. 18 Rechte an Privatpersonen / Datenschutz<br />
Die Auskunftserteilung an Private sowie das Bearbeiten und die<br />
Weitergabe von Personendaten richten sich nach der Datenschutzgesetzgebung.<br />
III.<br />
Oeffentliche Sicherheit<br />
und Ordnung<br />
Art. 19 Allgemeiner Schutz von Personen und Tieren<br />
Es ist verboten, Personen zu belästigen, zu erschrecken oder in<br />
ihrer Sicherheit zu gefährden und Tiere zu misshandeln.<br />
Art. 20 Missbräuchlicher Alarm<br />
Jeder Missbrauch von Alarmanlagen, Notruf und Notsignalen ist<br />
verboten.<br />
Art. 21 Schiessen<br />
Auf öffentlichem Grund ist das Schiessen und Hantieren mit<br />
Schusswaffen jeglicher Art sowie mit Böllern und Mörsern verboten.<br />
Schiessübungen mit Munition dürfen nur auf Anlagen, die für<br />
diesen Zweck besonders eingerichtet sind, durchgeführt werden.<br />
Luft- und Gasdruckwaffen sowie Armbrüste und Sportpfeilbogen<br />
dürfen auf Privatgrund nur verwendet werden, wenn eine<br />
Gefährdung oder Belästigung ausgeschlossen ist.<br />
Vorbehalten bleiben die besonderen Bestimmungen über die<br />
Schiesszeiten, die militärischen Uebungen, die Tätigkeit der<br />
Polizeiorgane und die Jagdausübung.<br />
Art. 22 Schiessgelände<br />
Abgesperrtes oder entsprechend signalisiertes Schiessgelände<br />
und die dazugehörenden gefährdeten Zonen dürfen während<br />
Schiessübungen weder betreten noch befahren werden.<br />
8
Art. 23 Abbrennen von Feuerwerk<br />
Das Abbrennen von Feuerwerk ist nur an der Fasnacht, am<br />
1. August sowie bei Jahreswechsel gestattet. Für besondere<br />
Veranstaltungen kann der <strong>Gemeinde</strong>rat Ausnahmebewilligungen<br />
erteilen.<br />
Art 24 Sicherung von Bodenöffnungen<br />
Gruben, Schächte, Sammler, Jauchetröge usw. sind sicher zu<br />
decken oder zu umzäunen. Sie dürfen auch vorübergehend<br />
nicht ohne Aufsicht geöffnet bleiben.<br />
Ergänzend gelten die Bestimmungen des Planungs- und Baugesetzes.<br />
Art. 25 Sicherung von Baustellen<br />
Baustellen, Gräben usw. auf öffentlichem und privatem Grund<br />
sind so zu sichern, abzuschranken und zu signalisieren, dass<br />
keine Unfallgefahr besteht.<br />
Art. 26 Suchtmittelreklamen<br />
Suchtmittelreklamen sind auf öffentlichem Grund verboten.<br />
Art. 27 Strassenbenennung und Hausnumerierung<br />
Für die Benennung der Strassen und das Anbringen von Strassennamentafeln<br />
und Hausnummern ist der <strong>Gemeinde</strong>rat zuständig.<br />
Die Neu- bzw. Umbenennung von Strassen ist zu<br />
veröffentlichen.<br />
Art. 28 Tierhaltung<br />
Tiere sind so zu halten, dass niemand belästigt wird und weder<br />
Menschen, Tiere noch Sachen gefährdet werden oder zu<br />
Schaden kommen.<br />
Für Hundehalter gelten insbesondere auch die Bestimmungen<br />
des Gesetzes über das Halten von Hunden.<br />
Ein Ausbrechen gefährlicher Tiere ist vom Besitzer sofort der<br />
Polizei zu melden.<br />
Wird der polizeilichen Aufforderung zur Behebung eines durch<br />
Tiere oder Tierhaltung verursachten Uebelstandes nicht Folge<br />
geleistet, so kann der <strong>Gemeinde</strong>rat das Halten dieser Tiere<br />
verbieten.<br />
9
Art. 29 Sammlungen<br />
Geld- und Naturalgaben-Sammlungen auf Strassen und Plätzen<br />
sowie von Haus zu Haus bedürfen einer Bewilligung des<br />
<strong>Gemeinde</strong>rates.<br />
Die Sammler müssen mit entsprechenden Ausweisen und beglaubigten<br />
Sammellisten versehen sein. Davon ausgenommen<br />
sind ortsansässige Vereine.<br />
Art. 30 Immissionen<br />
Gesundheitsschädigende oder belästigende Einwirkungen namentlich<br />
durch Erschütterung, Staub, Russ, Rauch, Geruch,<br />
Abgase, Dämpfe, Strahlen, Lichtquellen usw. sind verboten.<br />
Leuchtreklamen von über 0,5 m2 Fläche (ausgenommen<br />
Tankstellenbeleuchtungen) dürfen nur in der Zeit von 06.00 -<br />
24.00 Uhr beleuchtet werden.<br />
Art. 31 Tragen von Sensen und dergleichen<br />
Beim Tragen von Sensen und anderen spitzigen Gegenständen<br />
auf Strassen, Plätzen und Fusswegen müssen die Spitzen<br />
aufwärts gerichtet oder mit einem zweckmässigen Schutz versehen<br />
sein.<br />
Das ungesicherte Tragen von gefährlichen Gegenständen und<br />
Werkzeugen sowie das Fahren mit Traktoren und Motormähern<br />
ohne Messerbalkenschutz, ist verboten.<br />
Art. 32 Ablagern und Verbrennen von Abfällen<br />
Das Ablagern von Abfällen auf öffentlichem oder privatem<br />
Grund ist verboten. Abfälle dürfen nur in den vom Kanton bewilligten<br />
Kehrichtverbrennungsanlagen und Deponien verbrannt<br />
bzw. gelagert werden.<br />
Art. 33 Feuer im Freien<br />
Altholz (aus Bausperrgut, Gebäudeabbrüchen, Möbel, Verpakkungen<br />
etc.) darf nicht im Freien verbrannt werden. Sie sind der<br />
Verbrennung in Kehrichtverbrennungsanlagen oder zugelassenen<br />
Spezialanlagen zuzuführen.<br />
Das Verbrennen von naturbelassenen pflanzlichen Abfällen wie<br />
Garten-, Ufer-, Feld- und Waldabraum ist ausnahmsweise zulässig,<br />
insbesondere bei schwerer Zugänglichkeit oder bei<br />
10
Krankheit oder Schädlingsbefall der Pflanzen, sofern keine<br />
übermässigen Immissionen auftreten.<br />
Feuer zu besonderen Anlässen (Bundesfeier, öffentliche Festakte<br />
usw.) und Grillfeuer sind erlaubt, wenn dafür nur Holzkohle<br />
oder naturbelassenes und nicht chemisch behandeltes Holz<br />
verwendet wird. Uebermässige Immissionen dürfen dabei nicht<br />
entstehen.<br />
IV.<br />
Lärmschutz<br />
Art. 34 Grundsatz<br />
Es ist verboten, Lärm zu verursachen, der durch rücksichtsvolle<br />
Handlungsweise vermieden oder vermindert werden kann.<br />
Zwischen 22.00 Uhr und 06.00 Uhr ist auf die Nachtruhe gebührend<br />
Rücksicht zu nehmen.<br />
Art. 35 Baugewerbe, Gewerbe, Industrie<br />
und andere Unternehmungen<br />
Um Lärm zu vermindern sind alle Massnahmen, insbesondere<br />
alle technisch, baulich und betrieblich möglichen sowie wirtschaftlich<br />
tragbaren Verbesserungen vorzukehren. Ist der Erfolg<br />
ungenügend, sind die Arbeiten zeitlich zu beschränken, zu<br />
staffeln oder an geeignete Stellen, wo nötig in geschlossene<br />
Räume, zu verlegen und Fenster und Türen geschlossen zu<br />
halten.<br />
Kann der Lärm durch solche Massnahmen nicht genügend<br />
vermindert werden, sind die Arbeiten oder der Betrieb einzustellen.<br />
Von 12.00 bis 13.00 Uhr und von 19.00 bis 07.00 Uhr sind lärmige<br />
Arbeiten verboten. Für lärmige Arbeiten, die aus technischen<br />
Gründen nicht unterbrochen oder aus betrieblichen<br />
Gründen nur während diesen Sperrzeiten ausgeführt werden<br />
können, kann der <strong>Gemeinde</strong>rat Ausnahmebewilligungen erteilen.<br />
11
Art. 36 Landwirtschaft, Haus und Garten<br />
Unaufschiebbare landwirtschaftliche Erntearbeiten und Notstandsarbeiten<br />
sind jederzeit gestattet.<br />
Maschinen und Geräte für Landwirtschaft und Garten, wie insbesondere<br />
Rasenmäher, Kreis- und Kettensägen, sind so zu<br />
unterhalten und zu bedienen, dass Lärm möglichst vermieden<br />
wird. Verbrennungsmotoren sind mit wirksamen Schalldämpfern<br />
zu versehen; sie haben den Normen der Bundesgesetzgebung<br />
über Arbeitsmaschinen zu entsprechen.<br />
Lärmige Haus- und Gartenarbeiten (insbesondere Rasenmähen)<br />
dürfen nur von 08.00 bis 12.00 Uhr und von 13.30 bis<br />
20.00 Uhr, resp. am Samstag bis 18.00 Uhr, ausgeführt werden.<br />
Art. 37 Motorsport (Auto-/Motocross, Go-Carts usw.)<br />
Auto-/Motocrossfahren und das Fahren mit Go-Carts bedarf<br />
einer Bewilligung des <strong>Gemeinde</strong>rates. Die Bewilligung darf nur<br />
erteilt werden, wenn Drittpersonen nicht belästigt werden.<br />
Art. 38 Modellflugzeuge, motorisch angetriebene<br />
Spielzeuge<br />
Motor-Modellflugzeuge müssen zur Vermeidung von Lärm mit<br />
wirksamen Schalldämpfern ausgerüstet sein.<br />
Motorisch angetriebene Spielzeuge dürfen nur verwendet werden,<br />
wo Drittpersonen nicht belästigt werden.<br />
Art. 39 Sportveranstaltungen im Freien<br />
Sportveranstaltungen im Freien müssen um 22.00 Uhr beendet<br />
sein.<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat kann in besonderen Fällen weitergehende<br />
zeitliche Einschränkungen anordnen und Ausnahmen bewilligen.<br />
Art. 40 Schiesslärm<br />
Die Benützung der Schiessanlage ist im Interesse der Lärmbekämpfung<br />
zeitlich so einzuschränken, dass eine möglichst<br />
grosse Konzentration der Schiessübungen erreicht wird.<br />
12
Art. 41 Musizieren usw. im Innern von Häusern<br />
Musizieren und der Gebrauch von Tonwiedergabegeräten,<br />
Lautsprechern und Verstärkeranlagen zu jeder Tages- und<br />
Nachtzeit im Innern von Häusern dürfen Drittpersonen nicht<br />
belästigen. Dies gilt auch für Personen, die beruflich musizieren<br />
oder singen bzw. gewerblich mit Tonwiedergabegeräten, Lautsprechern<br />
und Verstärkeranlagen zu tun haben.<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat kann in besonderen Fällen zusätzliche<br />
Schutzmassnahmen und zeitliche Einschränkungen anordnen.<br />
Art. 42 Musizieren usw. im Freien<br />
Musizieren und der Gebrauch von Tonwiedergabegeräten sind<br />
von 22.00 bis 07.00 Uhr im Freien verboten. In der übrigen Zeit<br />
dürfen Drittpersonen dadurch nicht belästigt werden.<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat kann in besonderen Fällen weitergehende<br />
Einschränkungen anordnen. Für grössere Veranstaltungen<br />
(Quartierfeste usw.) kann der <strong>Gemeinde</strong>rat Ausnahmen bewilligen.<br />
Art. 43 Wirtschaften, Konzertsäle, Versammlungsräume,<br />
Vergnügungsstätten<br />
In Wirtschaften, Konzertsälen, Versammlungsräumen und Vergnügungsstätten<br />
sind Fenster und Türen geschlossen zu halten,<br />
falls Drittpersonen durch den Lärm belästigt werden.<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat kann zusätzliche Schutzmassnahmen, insbesondere<br />
zeitliche Einschränkungen anordnen.<br />
V. Schutz öffentlicher Sachen<br />
und des privaten Eigentums<br />
Art. 44 Unfug<br />
Es ist untersagt, öffentliche Sachen oder privates Eigentum zu<br />
beschädigen, zu verunreinigen oder zu verändern.<br />
13
Art. 45 Schutz von Kulturen<br />
Das unberechtigte Fahren und Reiten auf Kulturland ist verboten.<br />
Das unberechtigte Gehen über Kulturland ist während der<br />
Vegetationszeit verboten.<br />
Hundehalter haben ihre Hunde so zu beaufsichtigen, dass weder<br />
Gehwege, Parkanlagen, fremde Gärten noch landwirtschaftliche<br />
Kulturen verunreinigt werden. Hundehalter haben<br />
sich der aufgestellten Versäuberungsbehälter zu bedienen.<br />
Art. 46 Schlittelweg<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat kann, im Sinne einer vorübergehenden Verkehrsbeschränkung,<br />
einzelne Strassenabschnitte als Schlittelwege<br />
bezeichnen.<br />
Art. 47 Campieren<br />
Das Campieren und das Aufstellen von Wohnwagen und dergleichen<br />
auf öffentlichem Grund ohne Bewilligung des <strong>Gemeinde</strong>rates<br />
ist untersagt.<br />
Auf privatem Grund bedarf es der ausdrücklichen Zustimmung<br />
des Grundeigentümers. Baupolizeiliche Vorschriften bleiben<br />
vorbehalten. Bei Zuwiderhandlung kann der <strong>Gemeinde</strong>rat die<br />
sofortige Wegweisung verfügen.<br />
Art. 48 Benützung öffentlicher Sachen<br />
und des öffentlichen Grundes<br />
Oeffentliche Sachen dürfen nicht unbefugterweise oder entgegen<br />
ihrer Zweckbestimmung oder über den Gemeingebrauch<br />
hinausgehend benützt werden.<br />
Die über den Gemeingebrauch hinausgehende Benützung des<br />
kommunalen öffentlichen Grundes bedarf einer Bewilligung des<br />
<strong>Gemeinde</strong>rates.<br />
Art. 49 Verunreinigung<br />
Wer den öffentlichen Grund (Strassen, Anlagen usw.) verunreinigt,<br />
hat sofort wieder den ordnungsgemässen Zustand herzustellen.<br />
14
Art. 50 Anzeigen, Plakate<br />
Es ist verboten, ohne Bewilligung des <strong>Gemeinde</strong>rates auf öffentlichem<br />
Grund und an öffentlichen Sachen Anzeigen, Plakate,<br />
Kleber oder Inschriften anzubringen.<br />
Unberechtigten ist es verboten, an privatem Eigentum Anzeigen,<br />
Plakate, Kleber oder Inschriften anzubringen.<br />
Art. 51 Rettungs- und Löscheinrichtungen<br />
Feuerwehrleitern dürfen nur bei Brandfällen oder zu Hilfeleistungen<br />
bei andern Unglücksfällen benützt werden. Hydranten<br />
dürfen ohne besondere Bewilligung der Wasserversorgung nur<br />
in Notfällen beansprucht werden. Die Benützung ist sofort der<br />
Feuerwehr und dem <strong>Gemeinde</strong>rat zu melden.<br />
Der Zugang zu Rettungseinrichtungen (Feuerwehrlokale, Hydranten,<br />
Feuerlöschposten usw.) ist stets freizuhalten.<br />
Art. 52 Strassen<br />
Das unberechtigte Absperren von Strassen und Fusswegen ist<br />
verboten.<br />
Art. 53 Verkehrssicherheit<br />
Bäume, Hecken, Gebüsche und andere Pflanzen dürfen die<br />
öffentliche Beleuchtung und namentlich an Strassenverzweigungen<br />
und in Kurven die Sicht der Verkehrsteilnehmer nicht<br />
beeinträchtigen, Strassensignale sowie Strassentafeln, Verkehrsspiegel,<br />
Hausnummern und Hydranten nicht verdecken.<br />
Solche Pflanzen sind durch den Grundeigentümer entsprechend<br />
zurückzuschneiden.<br />
Art. 54 Arbeiten an Fahrzeugen<br />
Unterhalts-, Reinigungs- und Reparaturarbeiten an Fahrzeugen<br />
sind auf öffentlichem Grund verboten. Ausgenommen von diesem<br />
Verbot sind Notreparaturen.<br />
Art. 55 Wegschaffen von Fahrzeugen und Gegenständen<br />
Vorschriftswidrig oder ohne vorschriftsgemässe Kontrollschilder<br />
auf öffentlichem Grund parkierte Fahrzeuge (Motorfahrzeuge,<br />
Fahrräder, Anhänger, Schiffe usw.) sowie Fahrzeuge und Gegenstände,<br />
die öffentliche Arbeiten oder eine rechtmässige Benützung<br />
des öffentlichen Grundes behindern oder gefährden,<br />
15
kann der <strong>Gemeinde</strong>rat wegschaffen oder wegschaffen lassen,<br />
sofern der Besitzer oder Halter innert nützlicher Frist nicht erreicht<br />
werden kann oder die Anordnungen der Polizeiorgane<br />
nicht befolgt werden.<br />
Der Besitzer oder Halter hat die Kosten zu bezahlen, die durch<br />
die polizeilichen Massnahmen entstehen.<br />
Art. 56 Fundbüro<br />
Gefundene Sachen, die dem Eigentümer nicht direkt zurückerstattet<br />
werden können, sind im Fundbüro (<strong>Gemeinde</strong>verwaltung)<br />
abzugeben.<br />
VI:<br />
Wirtschaftspolizei<br />
Art. 57 Polizeistunde<br />
Die Polizeistunde (gesetzlicher Wirtschaftsschluss) wird auf<br />
24.00 Uhr angesetzt. Die Gäste haben das Lokal innert 30 Minuten<br />
zu verlassen. Während dieser Zeit dürfen sie nicht mehr<br />
bedient werden.<br />
Art. 58 Freinacht<br />
Die Polizeistunde ist aufgehoben am Neujahrstag, Fasnachtsmontag,<br />
1. August, Chilbisamstag und Silvester.<br />
Art. 59 Aufschub oder Aufhebung der<br />
ordentlichen Polizeistunde<br />
Die ordentliche Polizeistunde wird am Berchtoldstag, 1. Mai, an<br />
der Feuerwehrhauptübung sowie im Anschluss an <strong>Gemeinde</strong>versammlungen<br />
bis 02.00 Uhr hinausgeschoben.<br />
Art. 60 Polizeistunde an hohen Feiertagen<br />
Keine Bewilligungen für Freinächte und den Aufschub der Polizeistunde<br />
werden erteilt für die Vorabende hoher Feiertage und<br />
dieser Tage selbst (Karfreitag, Ostersonntag, Pfingstsonntag,<br />
Eidgenössischer Bettag, Weihnachtstag).<br />
16
Art. 61 Geschlossene Gesellschaften<br />
Einem Patentinhaber kann auf Gesuch hin, das mindestens drei<br />
Tage vorher der <strong>Gemeinde</strong>verwaltung einzureichen ist, für<br />
geschlossene Gesellschaften der Aufschub oder die Aufhebung<br />
der ordentlichen Polizeistunde bewilligt werden. Die Bewilligung<br />
gilt nur für die Mitglieder der Gesellschaft.<br />
Art. 62 Schliessung von Gastgewerbebetrieben<br />
oder anderen Vergnügungsstätten<br />
Wird durch einen Gastgewerbebetrieb oder andere Vergnügungsstätten<br />
die Nachtruhe gestört, so können die Polizeiorgane<br />
die Schliessung für die betreffende Nacht anordnen.<br />
Für Gastwirtschaften, die wegen Lärm oder Unfug wiederholt<br />
Anlass zum Einschreiten gegeben haben, können betriebliche<br />
Auflagen angeordnet werden.<br />
VII.<br />
Polizeibewilligungen, polizeiliche<br />
Massnahmen, Sanktionen<br />
Art. 63 Polizeibewilligungen<br />
Gesuche für Polizeibewilligungen sind schriftlich einzureichen<br />
und zu begründen.<br />
Polizeibewilligungen können an Bedingungen geknüpft werden.<br />
Sie sind zu entziehen, wenn die Voraussetzungen für ihre Erteilung<br />
nicht mehr gegeben sind oder wenn Bedingungen und<br />
Auflagen nicht eingehalten werden.<br />
Art. 64 Durchsetzung der Verordnung<br />
Die Polizeiorgane haben für die Durchsetzung dieser Verordnung<br />
zu sorgen.<br />
Art. 65 Polizeiliche Massnahmen<br />
Die Polizeiorgane sind berechtigt, die notwendigen Kontrollen<br />
durchzuführen und die für die Wiederherstellung des rechtmässigen<br />
Zustandes notwendigen Anordnungen zu treffen.<br />
17
Art. 66 Verwaltungszwang<br />
Polizeiliche Massnahmen können nötigenfalls unter Anwendung<br />
von Verwaltungszwang (unmittelbarer Zwang; Ersatzvornahme)<br />
durchgeführt werden.<br />
Zur Verhinderung einer strafbaren Handlung oder zur Abwehr<br />
einer Gefahr ist die sofortige Anwendung von Verwaltungszwang<br />
zulässig.<br />
Art. 67 Strafen<br />
Wer den Bestimmungen dieser Verordnung zuwiderhandelt,<br />
wird vom <strong>Gemeinde</strong>rat mit Polizeibusse bestraft. Der zulässige<br />
Bussenhöchstansatz ergibt sich aus dem kantonalen Recht. In<br />
leichten Fällen kann anstelle einer Busse ein Verweis erteilt<br />
werden.<br />
Art. 68 Kosten<br />
Die Kosten polizeilicher Bewilligungen, Massnahmen und des<br />
Verwaltungszwanges werden den Verantwortlichen auferlegt.<br />
Hinzu kommen zudem eine Spruchgebühr sowie die Untersuchungs,<br />
Ausfertigungs- und Zustellkosten.<br />
Art. 69 Depositen für Bussen und Kosten<br />
Die Polizeiorgane sind ermächtigt, Depositen für Bussen und<br />
Kosten entgegenzunehmen. Die Festsetzung der Bussen und<br />
Kosten durch den <strong>Gemeinde</strong>rat bleibt in jedem Fall vorbehalten.<br />
Art. 70 Bussen bei Uebertretung der Polizeistunde<br />
Die Polizeiorgane sind ermächtigt, von Gästen, welche die Polizeistunde<br />
übertreten haben, gegen Quittung Bussen ohne<br />
Feststellung der Personalien einzuziehen. Gebühren werden in<br />
diesem Fall keine erhoben.<br />
Art. 71 Verhältnis von Strafen und Verwaltungszwang<br />
Bestrafung und Anwendung von Verwaltungszwang sind nebeneinander<br />
zulässig.<br />
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VIII. Schlussbestimmung<br />
Art. 72 Inkrafttreten<br />
Diese Verordnung tritt auf den 1. Oktober 1997 in Kraft.<br />
Auf denselben Zeitpunkt wird die <strong>Polizeiverordnung</strong> der <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Maschwanden</strong> vom 7. Juli 1971 aufgehoben.<br />
<strong>Maschwanden</strong>, 8. Juli 1997<br />
Namens des<br />
GEMEINDERATES MASCHWANDEN<br />
Der Präsident: Der Schreiber:<br />
E. Lüscher J. Engeli<br />
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Notizen<br />
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