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Kapitel 10: Reaktionen in der organischen Chemie

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<strong>Kapitel</strong> <strong>10</strong>:<br />

Den Aufbau von komplexeren <strong>organischen</strong> Molekülen aus e<strong>in</strong>fachen Bauste<strong>in</strong>en<br />

o<strong>der</strong> den gezielten Umbau von bestehenden Molekülen nennt man chemische<br />

Synthese. Das Ziel ist meist die Eigenschaften natürlich vorkommen<strong>der</strong> Stoffe zu<br />

verbessern, sie <strong>in</strong> größerer Menge als verfügbar zu produzieren o<strong>der</strong> Stoffe<br />

herzustellen, die es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Natur gar nicht gibt (bestimmte Medikamente,<br />

Kunststoffe).<br />

Synthetisch tätige Chemiker s<strong>in</strong>d gute Strategen, denen es dank geschickter<br />

Komb<strong>in</strong>ation von Reaktionsschritten gel<strong>in</strong>gt, selbst die kompliziertesten Naturstoffe<br />

aus kle<strong>in</strong>sten Erdölbestandteilen nachzubauen. So komplex und schwierig das<br />

Thema auch ist, es s<strong>in</strong>d immer wie<strong>der</strong> dieselben Vorgänge, welche bei chemischen<br />

<strong>Reaktionen</strong> ablaufen. Ähnliche Prozesse laufen auch im Stoffwechsel (Stoffauf-, umund<br />

abbau) leben<strong>der</strong> Zellen ab.<br />

<strong>Reaktionen</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>organischen</strong><br />

<strong>Chemie</strong><br />

Die folgenden Lernschritte sollen e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die zur Verfügung<br />

stehenden Möglichkeiten geben und damit die E<strong>in</strong>sicht för<strong>der</strong>n, dass die E<strong>in</strong>teilung<br />

<strong>der</strong> Stoffe <strong>in</strong> sog. Stoffklassen S<strong>in</strong>n macht. E<strong>in</strong>e Stoffklasse umfasst Stoffe, welche<br />

gleiche Atomgruppen und demzufolge ähnliche chemische Reaktionseigenschaften<br />

besitzen. Die wichtigsten Stoffklassen werden im übernächsten <strong>Kapitel</strong> vorgestellt.<br />

Kenntnisse <strong>der</strong> genauen Vorgänge während e<strong>in</strong>er Reaktion s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Grundlagenchemie von untergeordneter Bedeutung. E<strong>in</strong> Teil dieses <strong>Kapitel</strong>s ist für<br />

das Verständnis <strong>der</strong> folgenden <strong>Kapitel</strong> deshalb nicht unbed<strong>in</strong>gt notwendig. Was für<br />

die Arbeit mit den nachfolgenden <strong>Kapitel</strong>n unabd<strong>in</strong>gbar ist, wurde ab dem Lernschritt<br />

L Substitutionen <strong>in</strong> leicht hängenden Absätzen formuliert. Empfehlenswert ist die<br />

Bearbeitung von L Reaktionsfreudige Teilchen <strong>in</strong> <strong>organischen</strong> <strong>Reaktionen</strong>, weil dort<br />

das Formalladungskonzept e<strong>in</strong>geführt wird.<br />

Die <strong>Reaktionen</strong> werden idealisierend besprochen. Es gelten nach wie vor alle<br />

reaktionsbee<strong>in</strong>flussenden Faktoren, welche <strong>in</strong> früheren <strong>Kapitel</strong>n besprochen wurden,<br />

wie: Ausbildung von chemischen Gleichgewichten und <strong>der</strong>en Störung, Aktivierung<br />

und Katalyse, E<strong>in</strong>fluss von Temperatur und Druck.<br />

96


Reaktionsfreudige Teilchen <strong>in</strong><br />

<strong>organischen</strong> <strong>Reaktionen</strong><br />

<strong>Kapitel</strong>: <strong>10</strong><br />

<strong>Reaktionen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>organischen</strong> <strong>Chemie</strong><br />

In <strong>der</strong> <strong>organischen</strong> <strong>Chemie</strong> - <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Chemie</strong> von lebenden Zellen -<br />

werden viele <strong>Reaktionen</strong> nicht durch Zündung, son<strong>der</strong>n durch den Angriff<br />

reaktionsfreudiger Teilchen ausgelöst. Es s<strong>in</strong>d Teilchen, welche e<strong>in</strong>e neue B<strong>in</strong>dung<br />

zu e<strong>in</strong>em angegriffen Teilchen bilden können, worauf<br />

Elektronenumlagerungsprozesse e<strong>in</strong>setzen, bis sich e<strong>in</strong> stabiles Endprodukt bildet.<br />

Die angreifenden Teilchen werden <strong>in</strong> drei Kategorien unterteilt:<br />

- Elektronenarme Teilchen, sog. Elektrophile (= Elektronen liebende Teilchen). Sie<br />

suchen sich an e<strong>in</strong>em Atom e<strong>in</strong>es Fremdmoleküls e<strong>in</strong> leicht zugängliches<br />

Elektronenpaar. Dieses kann aus e<strong>in</strong>er Doppelb<strong>in</strong>dung stammen o<strong>der</strong> es kann e<strong>in</strong><br />

nichtb<strong>in</strong>dendes, freies Elektronenpaar se<strong>in</strong>. Mit diesem Elektronenpaar wird e<strong>in</strong>e<br />

B<strong>in</strong>dung zwischen Molekül und Elektrophil gebildet.<br />

- Elektronenreiche Teilchen, sog. Nukleophile (= Kern liebende Teilchen o<strong>der</strong> allg.<br />

Teilchen, die positive Ladungen lieben). Sie suchen sich (<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel) e<strong>in</strong> positiv<br />

polarisiertes C-Atom <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Fremdmolekül. Das elektronenreiche Teilchen bildet<br />

mit e<strong>in</strong>em se<strong>in</strong>er Elektronenpaare e<strong>in</strong>e B<strong>in</strong>dung zum positiv polarisierten C-Atom.<br />

- Radikale. Sie besitzen ungepaarte Elektronen. Diese "holen" sich jeweils e<strong>in</strong><br />

Elektron aus e<strong>in</strong>em bestehenden Elektronenpaar und h<strong>in</strong>terlassen neue Radikale.<br />

Die Adjektive elektrophil o<strong>der</strong> nukleophil beziehen sich immer auf das ganze<br />

Teilchen. Das Beispiel NO + 2 - e<strong>in</strong> elektrophiles Teilchen - macht deutlich, dass es<br />

nicht immer offensichtlich ist, welches <strong>der</strong> sich dar<strong>in</strong> bef<strong>in</strong>dlichen Atome die neue<br />

B<strong>in</strong>dung zum Fremdteilchen bildet.<br />

+<br />

Die nachstehend gezeichnete Valenzstrichformel von NO 2 (gemäß L<br />

Ionenverb<strong>in</strong>dungen V - Mehratomige Ionen) zeigt, dass alle Atome im Ion<br />

Edelgaskonfiguration besitzen. E<strong>in</strong>e formale Zuordnung <strong>der</strong> Elektronen durch<br />

Halbierung <strong>der</strong> B<strong>in</strong>dungselektronenpaare zu den beteiligten Atomen lässt erkennen,<br />

dass N nur 4 statt 5 Valenzelektronen (s. PSE) und damit e<strong>in</strong>e positive<br />

Formalladung besitzt. Formalladungen werden <strong>in</strong> Kreise e<strong>in</strong>geschrieben. E<strong>in</strong><br />

elektronenreiches Teilchen wird versuchen über e<strong>in</strong> Elektronenpaar an dieses N<br />

+<br />

O N O<br />

O : : N : : O<br />

anzukoppeln.<br />

Typische Elektrophile:<br />

H + , δ+ H-Cl δ- , NO 2<br />

+<br />

(δ+ und δ- stehen für Partialladungen<br />

aufgrund <strong>der</strong> Polarisation)<br />

Typische Nukleophile:<br />

OH - , H 2O, NH 3<br />

Massgebend s<strong>in</strong>d die nichtb<strong>in</strong>denden<br />

Elektronenpaare (hier als Wolken<br />

gezeichnet).<br />

O<br />

H<br />

L 69<br />

H<br />

O<br />

Fragen zu L 69<br />

H<br />

H N H<br />

1. Wo sitzt die negative Formalladung im Ion<br />

HCOO - ? Ist es e<strong>in</strong> Elektro- o<strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />

Nukleophil?<br />

2. Ozon O 3 gilt als Elektrophil, es muss also<br />

im Molekül e<strong>in</strong>e positive Formalladung<br />

tragen (und auch e<strong>in</strong> negative wegen <strong>der</strong><br />

Ladungsneutralität). Wo sitzt die positive<br />

Formalladung <strong>in</strong> Ozon?<br />

3. Wo könnten im Molekül mit <strong>der</strong><br />

Gruppenformel CH 2CHCHO<br />

a) Elektrophile b) Nukleophile<br />

angreifen?<br />

H<br />

97


Substitutionsreaktionen<br />

<strong>Kapitel</strong>: <strong>10</strong><br />

<strong>Reaktionen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>organischen</strong> <strong>Chemie</strong><br />

Bestrahlt man Methan CH 4(g) <strong>in</strong> Anwesenheit von Chlorgas Cl 2(g) mit ultraviolettem<br />

Licht reagieren die Gase zu Chlormethan und Chlorwasserstoff:<br />

CH 4(g) + Cl 2(g) → CH 3Cl(g) + HCl(g)<br />

Es ist e<strong>in</strong>e mögliche Art Halogenalkane herzustellen, welche als Kältesprays,<br />

Kühlmittel <strong>in</strong> Kühlschränken, schwerentflammbare Treibgase für die<br />

Kunststoffschäumung etc. e<strong>in</strong> breites Anwendungsfeld besitzen. Weil dabei e<strong>in</strong> H-<br />

Atom von Methan durch e<strong>in</strong> Chloratom ersetzt wird, nennt man e<strong>in</strong>e solche Reaktion<br />

Substitution.<br />

E<strong>in</strong>e Analyse <strong>der</strong> Vorgänge während <strong>der</strong> Reaktion zeigt, wie rechts dargestellt,<br />

dass <strong>der</strong> erste Schritt die Zersetzung des Chlormoleküls <strong>in</strong> zwei Chlorradikale ist.<br />

E<strong>in</strong>es <strong>der</strong> Chlorradikale greift mit se<strong>in</strong>em ungepaarten Elektron e<strong>in</strong> H-Atom an und<br />

bildet mit ihm e<strong>in</strong> Molekül HCl. Das zurückbleibende •CH 3 -Radikal greift se<strong>in</strong>erseits<br />

e<strong>in</strong> Chlormolekül an und verb<strong>in</strong>det sich mit e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> Chloratome. Das verbleibende<br />

Chlorradikal Cl•. kann erneut e<strong>in</strong>e Reaktionsfolge starten. Der Reaktionsabruch<br />

erfolgt durch Verb<strong>in</strong>dung zweier Radikale. Der Vorgang wird durch e<strong>in</strong> Radikal<br />

ausgelöst, deshalb heißt die Reaktion radikalische Substitution (abgekürzt S R).<br />

Der Reaktionsmechanismus e<strong>in</strong>er Substitution kann aber auch e<strong>in</strong> gänzlich an<strong>der</strong>er<br />

se<strong>in</strong>, wie das folgende Beispiel zeigt (Darstellung unten an <strong>der</strong> Seite):<br />

Brommethan reagiert mit Hydroxid-Ionen zu Hydroxymethan (Methanol) und<br />

Bromid-Ionen: CH 3Br + OH - → CH 3OH + Br -<br />

Auch hier wurde substituiert, <strong>in</strong>dem e<strong>in</strong> Br - durch e<strong>in</strong> OH - ersetzt wurde. In diesem<br />

Fall attackierte e<strong>in</strong> nukleophiles Teilchen e<strong>in</strong> positiv polarisiertes C-Atom (1) und<br />

verdrängte den Bromsubstituenten samt B<strong>in</strong>dungselektron (2) als Bromid-Ion Br -<br />

(nukleophile Substitution S N).<br />

Ob e<strong>in</strong>e Reaktion möglich ist und wie sie verläuft, hängt u.a. von den<br />

Eigenschaften <strong>der</strong> beteiligten Reaktanden (reagierenden Teilchen), den<br />

Reaktionsbed<strong>in</strong>gungen und von <strong>der</strong> Stabilität <strong>der</strong> Zwischenprodukte ab. Merken Sie<br />

sich deshalb folgendes:<br />

- Die Bezeichnung Substitution bezieht sich auf das Resultat e<strong>in</strong>er Reaktionsfolge,<br />

bei <strong>der</strong> e<strong>in</strong> Atom o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Atomgruppe durch e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es/e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e ersetzt wird<br />

und nicht auf den Reaktionsmechanismus (Verlauf <strong>der</strong> Reaktion mit allen<br />

Zwischenstufen).<br />

H O δ− H<br />

H<br />

H<br />

(1)<br />

δ+ δ−<br />

C Br<br />

H<br />

(2)<br />

H O C H Br<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

C<br />

H<br />

H<br />

C<br />

H<br />

H<br />

H<br />

Cl<br />

Cl<br />

. Cl<br />

H<br />

C<br />

H<br />

.<br />

. Cl<br />

Licht<br />

Cl<br />

. Cl<br />

+<br />

Cl<br />

H<br />

Cl<br />

Cl<br />

(Die gebogenen Pfeile symbolisieren<br />

die Bewegung <strong>der</strong> Elektronen vom Ort<br />

des Pfeilanfangs <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e neue Position<br />

am Pfeilende.)<br />

L 70<br />

Fragen zu L 70<br />

1. In e<strong>in</strong>em Reaktionsgefäß werden e<strong>in</strong> Mol<br />

Ethan mit zwei Mol Chlorgas durch<br />

Beleuchtung zur Reaktion gebracht. E<strong>in</strong> pH-<br />

Papier zeigt danach die Anwesenheit e<strong>in</strong>er<br />

Säure an. Wie lautet die<br />

Reaktionsgleichung für diese Reaktion mit<br />

Summenformeln?<br />

2. Iodmethan wird <strong>in</strong> Anwesenheit von<br />

Chlorid-Ionen <strong>in</strong> Chlormethan umgewandelt.<br />

Handelt es sich hier um e<strong>in</strong>e nukleophile<br />

o<strong>der</strong> um e<strong>in</strong>e elektrophile Substitution?<br />

3. NO 2 + reagiert mit Benzol zu Nitrobenzol<br />

(C 6H 5NO 2) und H + . Um welchen<br />

Reaktionstyp handelt es sich und welche<br />

Kurzbezeichnung hat diese Reaktion?<br />

98


Additionsreaktionen<br />

<strong>Kapitel</strong>: <strong>10</strong><br />

<strong>Reaktionen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>organischen</strong> <strong>Chemie</strong><br />

Alkene <strong>in</strong> <strong>organischen</strong> Lösungsmitteln mit etwas orangefarbenem Bromwasser<br />

versetzt entfärben letzteres <strong>in</strong> wenigen Sekunden. Neben e<strong>in</strong>em bromierten Alkan ist<br />

ke<strong>in</strong> weiterer Stoff nachweisbar. Offenbar ist gemäß <strong>der</strong> folgenden Gleichung e<strong>in</strong>e<br />

Anlagerung (Addition) des Brommoleküls an das Alken erfolgt.<br />

H 2C=CH 2 + Br 2 → HBrC-CHBr<br />

Ausgelöst wird die Reaktion durch die Annäherung e<strong>in</strong>es Brommoleküls an die<br />

elektronenreiche Doppelb<strong>in</strong>dung. Dabei wird das Brommolekül polarisiert (die<br />

Elektronen im Brommolekül werden durch die Elektronen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Doppelb<strong>in</strong>dung an<br />

den entfernteren Teil des Brommoleküls verschoben). Das Brommolekül erhält auf<br />

diese Weise e<strong>in</strong>en positiven, elektrophilen Pol. E<strong>in</strong> Elektronenpaar <strong>der</strong><br />

Doppelb<strong>in</strong>dung bildet neu e<strong>in</strong>e B<strong>in</strong>dung zum positiven Pol des Brommoleküls. Die<br />

Br-Br E<strong>in</strong>fachb<strong>in</strong>dung bricht und h<strong>in</strong>terlässt e<strong>in</strong> Bromid-Ion Br - . Über e<strong>in</strong>e cyklische<br />

Zwischenstufe wird - wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> nebenstehenden Abbildung dargestellt - nach<br />

anschließen<strong>der</strong> Ankopplung des Bromid-Ions an e<strong>in</strong> C-Atom die Addition<br />

vervollständigt.<br />

E<strong>in</strong>e weitere wichtige Additionsreaktion ist die Hydratisierung (Anlagerung von<br />

Wasser) an Alkenen <strong>in</strong> saurer Umgebung. Sie wird durch den elektrophilen Angriff<br />

e<strong>in</strong>es Säureprotons auf die Doppelb<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>geleitet (abgek. A E, mit A für<br />

Addition). Anschließend erfolgt e<strong>in</strong> nukleophiler Angriff e<strong>in</strong>es Wassermoleküls an<br />

das C-Atom des Alkens, welches nun die positive Ladung trägt (vgl. L<br />

Reaktionsfreudige Teilchen). Nun besitzt das angelagerte Wassermolekül e<strong>in</strong> Proton<br />

zuviel und gibt es ans Wasser ab. Die Gesamtreaktion ist also e<strong>in</strong>e säurekatalysierte<br />

Addition von Wasser an e<strong>in</strong> Alken (im Beispiel unten Methylpropen). Wo welche<br />

Teile des zu addierenden Moleküls angelagert werden ist nicht ganz zufällig:<br />

Werden H-haltige Teilchen wie H 2O, NH 3, CH 3OH usw. an Alkene addiert, so geht<br />

nach <strong>der</strong> Regel von Markownikow H meistens an dasjenige C-Atom, das bereits<br />

mehr H gebunden hat. ("Wer hat, dem wird gegeben".) Merken sie sich wie<strong>der</strong>um<br />

folgendes:<br />

2<br />

Br δ−<br />

δ+ Br<br />

H 1 H<br />

C C<br />

H<br />

H<br />

H Br<br />

H C C H<br />

Br H<br />

L 71<br />

H<br />

C<br />

H<br />

H<br />

-<br />

Br<br />

Br<br />

H<br />

C +<br />

H<br />

+<br />

Br<br />

H<br />

δ+ C C δ+<br />

H<br />

H<br />

Br<br />

- Die Bezeichnung Addition bezieht sich auf das Resultat e<strong>in</strong>er Reaktionsfolge, bei<br />

<strong>der</strong> Atome, Atomgruppen o<strong>der</strong> Ionen an e<strong>in</strong> Molekül mit Doppel- o<strong>der</strong><br />

Dreifachb<strong>in</strong>dung angelagert werden. Auch diese Reaktion kann durch Elektrophile,<br />

Nukleophile o<strong>der</strong> Radikale e<strong>in</strong>geleitet werden und verläuft entsprechend<br />

unterschiedlich. Die Addition von Wasser heißt Hydratisierung.<br />

C<br />

C<br />

C<br />

C<br />

H + (Säure)<br />

(Nicht <strong>in</strong>volvierte H-Atome weggelassen)<br />

C<br />

C<br />

+<br />

C<br />

O<br />

H<br />

H<br />

C<br />

H<br />

C<br />

C<br />

C<br />

+<br />

O H<br />

H<br />

H<br />

C<br />

C<br />

C<br />

C<br />

O<br />

H<br />

H<br />

C<br />

H +<br />

Fragen zu L 71<br />

1. Wor<strong>in</strong> unterscheiden sich Additions- und<br />

Substitutionsreaktionen. Gibt es<br />

grundsätzliche Unterschiede bei <strong>der</strong><br />

Reaktionsauslösung?<br />

2. Was entsteht bei <strong>der</strong> Addition von NH 3 an<br />

Methylpropen, wenn die Regel von<br />

Markownikow gilt?<br />

3. Was entsteht bei <strong>der</strong> Addition von CH 3OH<br />

an 3-Methyl-(Z)-pent-2-en, wenn die Regel<br />

von Markownikow gilt? (Die B<strong>in</strong>dungen C-H<br />

und C-O s<strong>in</strong>d reaktionsträge. Die Addition<br />

soll analog zu <strong>der</strong> Addition <strong>in</strong> Aufgabe 2<br />

gestaltet werden).<br />

99


Elim<strong>in</strong>ierungen<br />

<strong>Kapitel</strong>: <strong>10</strong><br />

<strong>Reaktionen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>organischen</strong> <strong>Chemie</strong><br />

Es gibt mehrere Möglichkeiten für die Synthese von Alkenen aus Alkanen. E<strong>in</strong><br />

wichtiger <strong>in</strong>dustrieller Prozess ist die rechts dargestellte sog. Dehydrierung<br />

(Entfernung von Wasserstoff) von Alkanen. Diese Reaktion gehört zu den<br />

Elim<strong>in</strong>ierungen, <strong>Reaktionen</strong>, bei denen zwei benachbarte Atome o<strong>der</strong> Atomgruppen<br />

e<strong>in</strong> Molekül verlassen und e<strong>in</strong>e Doppelb<strong>in</strong>dung (bei Alkenen e<strong>in</strong>e Dreifachb<strong>in</strong>dung)<br />

zurücklassen. Die obige Reaktion lohnt sich wegen vieler Schwierigkeiten und hoher<br />

benötigter Temperaturen nur für sehr große, <strong>in</strong>dustrielle Ansätze. Für das Labor<br />

bietet sich e<strong>in</strong>e raff<strong>in</strong>ierte an<strong>der</strong>e Möglichkeit an:<br />

E<strong>in</strong> Alkan wird zuerst mit e<strong>in</strong>em Halogen (z.B. Cl 2) behandelt, wodurch e<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>fach substituiertes Chloralkan entsteht:<br />

H<br />

H<br />

C<br />

R<br />

600°<br />

H<br />

C H<br />

H<br />

Katalysator<br />

H 3C-CH 2R + Cl 2 Substitution H 3C-CHClR + HCl (R = Alkylrest)<br />

Anschließend lässt sich aus dem Produkt gemäß dem untenstehenden<br />

Reaktionsmechanismus HCl entfernen. Die Reaktion muss mit e<strong>in</strong>er starken Base<br />

e<strong>in</strong>geleitet werden. Es handelt es sich um e<strong>in</strong>e basen<strong>in</strong>duzierte (durch Base<br />

ausgelöste) nukleophile Elim<strong>in</strong>ierung E N:<br />

H<br />

R<br />

C<br />

C<br />

H<br />

H<br />

+ H 2<br />

H<br />

-<br />

O<br />

H O H<br />

H<br />

H<br />

C<br />

R<br />

H<br />

C<br />

Cl<br />

H<br />

H<br />

R<br />

C<br />

C<br />

H<br />

H<br />

-<br />

Cl<br />

- E<strong>in</strong>e Elim<strong>in</strong>ierung ist formal die Umkehrreaktion <strong>der</strong> Addition: E<strong>in</strong> Molekülteil wird<br />

aus e<strong>in</strong>em größeren Molekül abgespalten unter Ausbildung e<strong>in</strong>er Doppelb<strong>in</strong>dung.<br />

Die Adjektive nukleophil, elektrophil und radikalisch beziehen sich auf das<br />

reaktionsauslösende Teilchen und nicht auf das abgespaltene.<br />

<strong>10</strong>0<br />

L 72<br />

Fragen zu L 72<br />

1. Zeichnen Sie die Skelettformel des<br />

Moleküls, welches nach Elim<strong>in</strong>ierung von<br />

H 2O aus CH 3CH 2CH 2OH entsteht.<br />

2. Zeichnen Sie die Skelettformel des<br />

Moleküls, das entsteht, wenn aus<br />

CH 3CHBr 2 zwei Moleküle HBr elim<strong>in</strong>iert<br />

werden.<br />

3. Es gibt Additionen, welche im chemischen<br />

Gleichgewicht mit <strong>der</strong> Umkehrreaktion, <strong>der</strong><br />

Elim<strong>in</strong>ierung stehen. E<strong>in</strong>e solche Reaktion<br />

ist die Addition von Wasser an H 2CO und<br />

die Wasserelim<strong>in</strong>ierung aus dem<br />

Additionsprodukt. Zeichnen Sie die<br />

Valenzstrichformel des Additionsproduktes.<br />

(Wasser wirkt bei <strong>der</strong> Addition als<br />

Nukleophil).


Kondensation und Hydrolyse<br />

<strong>Kapitel</strong>: <strong>10</strong><br />

<strong>Reaktionen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>organischen</strong> <strong>Chemie</strong><br />

O<br />

H+<br />

Die <strong>Reaktionen</strong> <strong>der</strong> Kondensation (Verdichtung) und <strong>der</strong> Hydrolyse (Hydro = Wasser,<br />

Lyse = Aufspaltung) s<strong>in</strong>d zwei gegenläufige <strong>Reaktionen</strong> e<strong>in</strong>es dynamischen<br />

chemischen Gleichgewichts, welche <strong>in</strong> <strong>der</strong> organisch-synthetischen <strong>Chemie</strong> und <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Biochemie geradezu zentral s<strong>in</strong>d: Fast alle Verdauungsvorgänge z.B. s<strong>in</strong>d<br />

Hydrolysen, welche enzymatisch katalysiert werden. In diesem Lernschritt werden<br />

die beiden <strong>Reaktionen</strong> beschrieben, wie sie <strong>in</strong> vitro (im Glas) ablaufen. Sie können <strong>in</strong><br />

beiden Richtungen durch Base, wie durch Säure katalysiert werden. Der<br />

nebenstehende Mechanismus zeigt die säurekatalysierte Variante e<strong>in</strong>er<br />

Kondensation von Essigsäure mit dem Alkohol Ethanol. Formal setzt sich die<br />

Reaktion aus e<strong>in</strong>er Addition e<strong>in</strong>es Alkohols an e<strong>in</strong>e C=O-Doppelb<strong>in</strong>dung und<br />

anschließen<strong>der</strong> Elim<strong>in</strong>ierung von Wasser zusammen, so dass sich die<br />

Doppelb<strong>in</strong>dung wie<strong>der</strong> bildet. Es handelt sich also nicht um e<strong>in</strong>en neuen<br />

Reaktionstyp. Je nach den beteiligten Alkylgruppen und Reaktionsbed<strong>in</strong>gungen kann<br />

<strong>der</strong> Reaktionsmechanismus aber auch e<strong>in</strong> ganz an<strong>der</strong>er se<strong>in</strong>.<br />

- Das geme<strong>in</strong>same Merkmal aller Kondensationen ist jeweils die Vere<strong>in</strong>igung von<br />

zwei Molekülen unter Abspaltung e<strong>in</strong>es dritten kle<strong>in</strong>eren Moleküls, <strong>in</strong> unserem Fall<br />

Wasser. So kann die nebenstehende Reaktionskette <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er für alle<br />

Kondensationen bzw. Hydrolysen gültigen Form folgen<strong>der</strong>maßen<br />

zusammengefasst werden:<br />

Kondensation<br />

H<br />

H<br />

OH<br />

Addition e<strong>in</strong>es Alkohols<br />

O H<br />

+ O<br />

OH<br />

H<br />

O H<br />

+ O<br />

O H<br />

O H<br />

O<br />

O<br />

+<br />

H<br />

O<br />

H +<br />

Hydrolyse<br />

O<br />

O<br />

Kondensation<br />

+ +H 2 O<br />

Hydrolyse<br />

OH HO<br />

O<br />

H<br />

O<br />

O<br />

H<br />

Diese Kondensation wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel mit e<strong>in</strong>em Überschuss an Alkohol<br />

durchgeführt um das Gleichgewicht nach rechts zu verschieben.<br />

Es s<strong>in</strong>d auch an<strong>der</strong>e Molekülgruppen zur Kondensation fähig. Neben <strong>der</strong><br />

besprochenen Kondensation <strong>der</strong> Gruppen -COOH und –OH ist die Kondensation <strong>der</strong><br />

Gruppen –COOH und –NH 2 weit verbreitet, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e beim Aufbau <strong>der</strong> wichtigen<br />

Stoffklasse <strong>der</strong> Prote<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> Eiweiße, welche gegen Ende dieses Buches<br />

besprochen werden:<br />

.<br />

O<br />

+ +H 2 O<br />

OH H 2 N<br />

O<br />

HN<br />

L 73<br />

Fragen zu L 73<br />

1. Welches Molekül entsteht nach<br />

Kondensation von zwei Molekülen<br />

CH 3CH 2OH? Verläuft diese Reaktion gleich<br />

wie die Kondensation von Essigsäure mit<br />

Ethanol?<br />

2. Von welchem Molekül stammt das O-Atom<br />

im abgespaltenen Wassermolekül bei <strong>der</strong><br />

säurekatalysierten Kondensation von<br />

Essigsäure mit Ethanol?<br />

3. Welche Moleküle entstehen bei <strong>der</strong> mit<br />

NaOH(aq) basenkatalysierten Hydrolyse<br />

von CH 3COOCH 3? Wie liegen die<br />

Reaktionsprodukte am Ende <strong>der</strong> Reaktion<br />

vor?<br />

<strong>10</strong>1


Erfolgskontrolle zu <strong>Kapitel</strong> <strong>10</strong><br />

1. Das Phosphat-Ion besitzt e<strong>in</strong>e dreifach negative Ladung (PO 4 3- ). Wo bef<strong>in</strong>det sich<br />

diese Ladung im Ion, bzw. wie kommt sie zustande? (H<strong>in</strong>weis: Die<br />

Valenzstrichformel ist gemäß L Ionenverb<strong>in</strong>dungen V –Mehratomige Ionen im<br />

<strong>Kapitel</strong> 2 zu zeichnen.)<br />

2. Von BF 3 lassen sich zwei verschiedene Grenzstrukturen zeichnen. Die e<strong>in</strong>e ist<br />

isoelektronisch zu CO 3 2- , die an<strong>der</strong>e weist e<strong>in</strong>e so genannte Oktettlücke auf: ihr<br />

fehlt das vierte Valenzelektronenpaar am zentralen Boratom. Bortrifluorid gilt als<br />

starkes Elektrophil (am Boratom): Welche <strong>der</strong> Grenzstrukturen ist die<br />

vernünftigere?<br />

3. Formulieren Sie die Reaktionsgleichung, welche die Entstehung von 1,2-<br />

Dibrompropan aus Propan <strong>in</strong> Anwesenheit von Brom beschreibt. Wie heißt <strong>der</strong><br />

Reaktionstyp? (Ohne Angabe ob nukleophil, elektrophil o<strong>der</strong> radikalisch).<br />

4. Formulieren Sie die Reaktionsgleichung, welche die Entstehung von 1,2-<br />

Dibrompropan aus Propen <strong>in</strong> Anwesenheit von Brom beschreibt. Wie heißt <strong>der</strong><br />

Reaktionstyp, <strong>der</strong> vom Reaktionstyp <strong>in</strong> Frage 3. verschieden ist? (Ohne Angabe<br />

ob nukleophil, elektrophil o<strong>der</strong> radikalisch).<br />

5. Welche Elektronenbewegung ist beim folgenden bevorstehenden Angriff beim<br />

Aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong>treffen <strong>der</strong> beiden Teilchen zu zeichnen?<br />

Cl<br />

H<br />

C<br />

O<br />

H 3 C CH 3<br />

H<br />

6. Welches Molekül (Gruppenformel angeben) entsteht bei <strong>der</strong> Addition von HCl an<br />

Propanon CH 3COCH 3 (enthält C=O Doppelb<strong>in</strong>dung).<br />

7. Welche zwei weiteren Stoffe entstehen bei <strong>der</strong> Bromelim<strong>in</strong>ierung aus 1,2-<br />

Dibromcyclohexan <strong>in</strong> Anwesenheit von Kaliumiodid (KI), wenn <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Reaktionsmischung <strong>der</strong> Stoff IBr nachgewiesen werden kann.<br />

8. Wie sieht das Kondensationsprodukt <strong>der</strong> Reaktion von CH 3COCl (enthält C=O<br />

Doppelb<strong>in</strong>dung) mit CH 3CH 2OH aus, wenn <strong>in</strong> <strong>der</strong> Reaktionsmischung HCl<br />

nachgewiesen werden kann?<br />

9. Welche Produkte entstehen nach Hydrolyse des Produktes aus Aufgabe 8.<br />

<strong>10</strong>2


Antworten Erfolgskontrolle <strong>Kapitel</strong> <strong>10</strong><br />

1.<br />

O<br />

-<br />

O<br />

-<br />

+<br />

P<br />

O<br />

-<br />

O<br />

-<br />

Vier negative Formalladungen auf den O-<br />

Atomen und e<strong>in</strong>e positive auf dem P-Atom<br />

ergeben zusammen die dreifach negative<br />

Gesamtladung.<br />

2.<br />

F<br />

F<br />

B<br />

-<br />

F +<br />

F<br />

F<br />

B<br />

F<br />

Beide sagen e<strong>in</strong>e Dreiecksstruktur voraus.<br />

In <strong>der</strong> l<strong>in</strong>ken gibt es Formalladungen, <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> rechten nicht. Die l<strong>in</strong>ke könnte die<br />

starken elektrophilen Eigenschaften des<br />

zentralen Boratoms nicht erklären, weil<br />

dieses e<strong>in</strong>e negative Formalladung trägt. In<br />

<strong>der</strong> Variante rechts fehlt h<strong>in</strong>gegen e<strong>in</strong><br />

Elektronenpaar und die stark<br />

elektronegativen Fluoratome wirken auf<br />

das Boratom positiv polarisierend.<br />

3. CH 3CH 2CH 3 + 2 Br 2 → CH 2BrCHBrCH 3 + 2 HBr. Es handelt sich um e<strong>in</strong>e<br />

Substitution.<br />

4. CH 2CHCH 3 + Br 2 → CH 2BrCHBrCH 3 . Es handelt sich um e<strong>in</strong>e Addition.<br />

5.<br />

Cl<br />

H<br />

δ + C<br />

O<br />

H<br />

H 3 C CH 3<br />

6. HCl ist e<strong>in</strong> polares Molekül. Die Addition läuft bevorzugt so ab, dass das positiv<br />

polarisierte H-Atom sich an das negativ polarisierte O-Atom <strong>in</strong> Propanon anlagert,<br />

währenddessen sich das negativ polarisierte Cl-Atom an das positiv polarisierte C-<br />

Atom <strong>in</strong> Propanon b<strong>in</strong>det. Es entsteht CH 3CClOHCH 3.<br />

7. Aus 1,2-Dibromcyclohexan entsteht nach e<strong>in</strong>er Elim<strong>in</strong>ierung Cyclohexen. Die<br />

Reaktion erfor<strong>der</strong>t die Anwesenheit von I - -Ionen (und K + ). Zwei Brom-Atome<br />

werden frei. E<strong>in</strong>es davon bildet mit I - das Molekül IBr, unter Abgabe e<strong>in</strong>es<br />

Elektrons, offenbar an Br zu Br - . Es bildet außerdem <strong>der</strong> Stoff KBr.<br />

8. CH 3COOCH 2CH 3<br />

9. Das Molekül von 9. wird unter E<strong>in</strong>fügen von Wasser aufgespalten. Es entsteht<br />

CH 3COOH und wie<strong>der</strong> CH 3CH 2OH.<br />

<strong>10</strong>3


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