Gimp-Tutorial - Roland Klecker

Modelleisenbahn-Effekt
Programm: Gimp 2.6.4
Die Idee ist, einem normalen Landschaftsbild den Unschärfeeffekt einer Makroaufnahme zu geben.
Das Ausgangsbild:
Im Ebenen-Dialog wird eine Kopie der Hintergrund-Ebene erstellt (zur Sicherheit und Kontrolle, ich
arbeite nie am Original-Bild):

Mit Klick auf das kleine Kästchen ganz unten links im Programmfenster wird die schnelle Maske
aktiviert:
Daraufhin wird eine farbige, halbdurchlässige Hilfsebene auf das Bild gelegt:
Standardmäßig rot und zu 50% transparent, kann man aber mit Rechtsklick auf das Schaltkästchen
anpassen, je nach Bild ist oftmals eine andere Farbe sinnvoller (rotes Kleid, Tomaten etc.) Hier passt es
aber recht gut.
Von dieser Maske wird jetzt mit dem Radiergummiwerkzeug der Bereich entfernt, der in der imaginären
Schärfeebene liegen soll. Hier ist auf einen sehr engen Schärfebereich zu achten.
Der Vorteil der Maske liegt daran, dass man mit einem weichen Werkzeug eine Transparenz in die
Farbe bringen kann. Diese Transparenz überträgt sich nachher auf den Rand der Auswahl und macht ihn
weich.

Der Auswahlbereich wird ganz knapp um das Haus gelegt:
Wenn der Auswahlbereich festgelegt ist, wird die schnelle Maske ausgeschaltet und der Auswahlbereich
durch die üblichen Ameisenlinien angezeigt:

Tatsächlich ist es aber keine starre Grenze, sondern ein sehr weicher Übergang, wie später noch zu
sehen sein wird. Nun wird aus dem ausgewählten Bereich eine neue Ebene erstellt.
Mit Strg-C und Strg-V wird der Bereich kopiert und als schwebende Auswahl eingefügt, mit Klick auf
die Schaltfläche „Neue Ebene“ im Ebenen-Dialog wird daraus eine echte Ebene:
Wenn jetzt die beiden Hintergrundebenen ausschaltet (Klick auf das Augen-Symbol) sieht man schön
den weichen Rand:

Die mittlere Ebene, die Hintergrundkopie, wird jetzt über Filter-Weichzeichner- Gaussscher
Weichzeichner richtig schön weichgematscht:
Im Prinzip ist der Effekt jetzt schon erreicht, wirkt aber noch etwas grob. Darum wird der unscharfen
mittleren Ebene jetzt noch ein Verlauf verpasst. Dazu geben wir der Ebene in eine Ebenenmaske
(Rechtsklick auf die Ebene im Ebenendialog – Ebenenmaske hinzufügen), dann wählen wir aus der
Auswahl „Schwarz (volle Transparenz).

Nun arbeiten wir nicht mehr auf dem Bild, sondern auf der Ebenenmaske. Dies ist im Prinzip ein
schwarzweiß-Bild, wo schwarz Durchsichtigkeit anzeigt und weiß Sichtbarkeit.
Da wir die schwarze Maske gewählt haben, ist unsere mittlere Ebene voll durchsichtig. Mit dem
Farbverlaufswerkzeug malen wir nun einen weiß-schwarz-weißen Farbverlauf senkrecht von oben nach
unten aufs Bild. Mit Rechtsklick auf die Ebenenmaske im Ebenendialog und Auswahl „Ebenenmaske
anzeigen“ wird das deutlich:
Mit erneutem Rechtsklick auf die (jetzt grün markierte) Ebenenmaske und Entfernen des Häkchens
„Ebenenmaske anzeigen“ machen wir sie wieder unsichtbar, sehen aber die Wirkung: Die bisher
unsichtbare weichgezeichnete Ebene ist nun dort sichbar, wo die Ebenenmaske weiß gemalt wurde, und
unsichtbar wo die Maske schwarz blieb. Jetzt gilt es einfach, den sichtbaren Bereich der Unschärfe so zu
setzen, dass er der Unschärfe einer Makroaufnahme nahe kommt.
Dazu kann man die Unschärfe auch schräg übers Bild bringen, weiter oben oder unten ansetzen etc.
Bei dünnen geraden Linien bietet es sich an, ohne vorherigen Ausschnitt die Unschärfe direkt aufs ganze
Bild anzuwenden, so z.B. bei Eisenbahnlinien, Booten auf Flüssen, Straßen mit Autos etc. Dabei zieht
man den Faberlauf so aufs Bild, dass der unsichtbare Bereich der Unscharf-Ebene genau auf dem Motiv
zu liegen kommt.
Autor Roland Klecker
Dieses Tutorial ist mit der heißen Nadel gestrickt.
Wer es klaut und unerlaubt vervielfältigt, ist selber schuld ;-)