Die Wechseljahre
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Die Wechseljahre
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RATGEBER FÜR<br />
FRAUENGESUNDHEIT<br />
DIE WECHSELJAHRE
RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT<br />
DIE WECHSELJAHRE<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>Die</strong> <strong>Wechseljahre</strong> der Frau – was ist das?.......................................................................................... 4<br />
Wann treten die <strong>Wechseljahre</strong> auf?..................................................................................................... 4<br />
<strong>Wechseljahre</strong>: <strong>Die</strong> unterschiedlichen Phasen.................................................................................... 5<br />
<strong>Die</strong> Prämenopause ............................................................................................................................. 5<br />
<strong>Die</strong> Perimenopause............................................................................................................................. 5<br />
<strong>Die</strong> Menopause ................................................................................................................................... 5<br />
<strong>Die</strong> Postmenopause............................................................................................................................ 5<br />
<strong>Die</strong> Symptome........................................................................................................................................ 6<br />
Unregelmäßige Zyklen ........................................................................................................................ 6<br />
Hitzewallungen.................................................................................................................................... 6<br />
Übergewicht ........................................................................................................................................ 7<br />
Perioden mit starken Blutungen und längere Perioden ...................................................................... 7<br />
Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit ........................................................................................ 8<br />
Verdauungsstörungen und Nahrungsmittelunverträglichkeiten .......................................................... 9<br />
Schwindelgefühle ................................................................................................................................ 9<br />
Herzrasen und Herzstolpern ............................................................................................................... 9<br />
Depressionen und Antriebsschwäche............................................................................................... 10<br />
Hautprobleme.................................................................................................................................... 11<br />
Haarausfall ........................................................................................................................................ 11<br />
Schwache Libido ............................................................................................................................... 12<br />
Trockene Schleimhäute .................................................................................................................... 12<br />
Arthrose............................................................................................................................................. 13<br />
Osteoporose...................................................................................................................................... 14<br />
Gelenkschmerzen ............................................................................................................................. 14<br />
Muskelschmerzen ............................................................................................................................. 15<br />
Schlafstörungen ................................................................................................................................ 15<br />
Blasenschwäche ............................................................................................................................... 16<br />
<strong>Die</strong> Hormone ........................................................................................................................................ 16<br />
Östrogen............................................................................................................................................ 16<br />
<strong>Die</strong> Aufgaben von Östrogen ......................................................................................................... 16<br />
Symptome für Östrogenmangel.................................................................................................... 17<br />
Symptome für Östrogenüberschuss ............................................................................................. 17<br />
Testosteron ....................................................................................................................................... 17<br />
<strong>Die</strong> Aufgaben von Testosteron ..................................................................................................... 17<br />
Symptome von Testosteronmangel.............................................................................................. 18<br />
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DIE WECHSELJAHRE<br />
Symptome von Testosteronüberschuss ....................................................................................... 18<br />
Progesteron....................................................................................................................................... 18<br />
<strong>Die</strong> Aufgaben von Progesteron..................................................................................................... 18<br />
Symptome für Progesteronmangel............................................................................................... 18<br />
Symptome für Progesteronüberschuss ........................................................................................ 19<br />
<strong>Die</strong> Hormontherapie .......................................................................................................................... 19<br />
Hormonersatztherapie oder Hormonzuführung ............................................................................ 19<br />
Brauche ich überhaupt zusätzliche Hormone?............................................................................. 19<br />
Vor- und Nachteile der Hormontherapie....................................................................................... 20<br />
<strong>Die</strong> Sexualität ....................................................................................................................................... 20<br />
Hormonschwankungen in den <strong>Wechseljahre</strong>n.................................................................................. 21<br />
Der Menstruationszyklus in den <strong>Wechseljahre</strong>n ............................................................................... 21<br />
Sex in den <strong>Wechseljahre</strong>n – Erfinden Sie sich neu .......................................................................... 22<br />
Empfängnisverhütung während der <strong>Wechseljahre</strong> ........................................................................... 22<br />
<strong>Die</strong> Ernährung...................................................................................................................................... 23<br />
Ihre Gewichtsprobleme ..................................................................................................................... 23<br />
Hautfreundliche Ernährung ............................................................................................................... 23<br />
Dem Knochenabbau vorbeugen ....................................................................................................... 24<br />
Regelmäßige Mahlzeiten .................................................................................................................. 24<br />
Nahrungsergänzungsmittel ............................................................................................................... 24<br />
<strong>Die</strong> Hilfsmittel....................................................................................................................................... 26<br />
Pflanzliche Heilmittel ......................................................................................................................... 26<br />
Phyto-Östrogen............................................................................................................................. 27<br />
Phyto-Progesteron........................................................................................................................ 27<br />
Beckenbodentraining ........................................................................................................................ 27<br />
Akupunktur und Akupressur.............................................................................................................. 27<br />
Akupunktur.................................................................................................................................... 27<br />
Akupressur.................................................................................................................................... 28<br />
Yoga und Pilates ............................................................................................................................... 29<br />
Yoga.............................................................................................................................................. 29<br />
Pilates ........................................................................................................................................... 30<br />
<strong>Wechseljahre</strong> als Neuanfang.............................................................................................................. 30<br />
Tabuthema <strong>Wechseljahre</strong> ................................................................................................................. 30<br />
Jetzt mache ich Karriere ................................................................................................................... 30<br />
Meine Familie und ich ....................................................................................................................... 31<br />
Spätes Mutterglück ........................................................................................................................... 32<br />
Ein Bisschen Egoismus..................................................................................................................... 33<br />
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DIE WECHSELJAHRE<br />
<strong>Die</strong> <strong>Wechseljahre</strong> der Frau – was ist das?<br />
Sind Sie jenseits der 40 und haben schon seit einigen Monaten keine Periode mehr oder Ihre Periode<br />
kommt nur unregelmäßig? Leiden Sie unter Beschwerden wie Hitzewallungen oder<br />
Schweißausbrüchen? Dann kann es sein, dass Ihre <strong>Wechseljahre</strong> (Menopause, Klimakterium)<br />
beginnen. <strong>Die</strong> meisten Frauen werden vom Anfang Ihrer <strong>Wechseljahre</strong> überrascht. Nur in<br />
Ausnahmefällen sind diese auf das Eintreten Ihrer <strong>Wechseljahre</strong> vorbereitet. Der Großteil merkt lange<br />
Zeit nichts, bis plötzlich die monatliche Blutung ausbleibt.<br />
Doch was geschieht während der <strong>Wechseljahre</strong> der Frau? Warum bleibt Ihre Periode plötzlich aus<br />
und Sie leiden unter Schweißausbrüchen, Konzentrationsstörungen oder Depressionen?<br />
<strong>Die</strong> <strong>Wechseljahre</strong> der Frau stellen medizinisch betrachtet das körperliche Gegenstück zur Pubertät<br />
dar: bei jungen Mädchen stellt sich der Körper irgendwann darauf ein, befruchtungsfähige Eier<br />
herzustellen, mit der letzten Regelblutung setzt für die Frau die Zeit der <strong>Wechseljahre</strong> ein – ab diesem<br />
Zeitpunkt ist man unfruchtbar. <strong>Die</strong> Eierstöcke produzieren immer weniger Sexualhormone und stellen<br />
schließlich ihre Produktion gänzlich ein.<br />
Manche Frauen fühlen sich während der <strong>Wechseljahre</strong> plötzlich nicht mehr als vollwertige Frau.<br />
Andere wiederum sind erleichtert, dass die Periode endlich vorbei ist und sie nicht mehr an Verhütung<br />
denken müssen. Wie Sie sich während der Zeit der <strong>Wechseljahre</strong> fühlen, hängt stark von Ihrer<br />
eigenen Einstellung zum Altern und auch Ihrer Lebensumstände ab. Sind Sie mit sich selbst und Ihrer<br />
Umwelt im Reinen, werden Sie eventuelle Beschwerden, die die <strong>Wechseljahre</strong> der Frau mit sich<br />
bringen, möglicherweise besser ertragen als in einer Lebensphase, die von Zweifeln, Kummer und<br />
Sorgen geprägt ist.<br />
Wann treten die <strong>Wechseljahre</strong> auf?<br />
Wann die <strong>Wechseljahre</strong> beginnen und wie lange sie dauern, ist von Frau zu Frau verschieden. Bei<br />
den meisten Frauen beginnen die <strong>Wechseljahre</strong> zwischen dem 45. und 50. Lebensjahr.<br />
<strong>Die</strong> durchschnittliche Dauer der <strong>Wechseljahre</strong> der Frau beträgt etwa 10 Jahre. <strong>Die</strong> ersten<br />
<strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden treten erfahrungsgemäß zwischen dem 40. und 45. Lebensjahr in Form<br />
von Hitzewallungen, Zyklusunregelmäßigkeiten oder auch Konzentrationsstörungen auf.<br />
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DIE WECHSELJAHRE<br />
Bereits 5 – 10 Jahre vor dem Eintritt der <strong>Wechseljahre</strong>, mit ca. 37 Jahren, kann es vorkommen, dass<br />
der Eisprung hin und wieder aussetzt. <strong>Die</strong> letzte Menstruation (Menopause) haben die meisten Frauen<br />
in Industrieländern zwischen dem 50. und 52. Lebensjahr. Im Einzelfall können sich die <strong>Wechseljahre</strong><br />
aber auch später oder früher einstellen.<br />
<strong>Wechseljahre</strong>: <strong>Die</strong> unterschiedlichen Phasen<br />
<strong>Die</strong> <strong>Wechseljahre</strong> der Frau beginnen im Alter von etwa 45 Jahren, der weibliche Hormonhaushalt<br />
verändert sich ab diesem Zeitpunkt schrittweise über einen Zeitraum von etwa 10 Jahren. <strong>Die</strong>se Zeit<br />
wird in drei Phasen der <strong>Wechseljahre</strong> unterteilt:<br />
<strong>Die</strong> Prämenopause<br />
Als Prämenopause bezeichnet man die Zeit vor der Menopause. <strong>Die</strong>se Phase beginnt damit, dass der<br />
Körper der Frau nicht mehr jeden Monat eine reife Eizelle produziert, dadurch bleibt der Eisprung aus<br />
und die Fruchtbarkeit nimmt ab. Es treten zwar noch Blutungen auf, allerdings häufig mit<br />
Zyklusunregelmäßigkeiten. Es treten erste Beschwerden der <strong>Wechseljahre</strong> wie Brustspannen,<br />
Wasser-einlagerungen und Stimmungsschwankungen auf.<br />
<strong>Die</strong> Perimenopause<br />
<strong>Die</strong> Perimenopause stellt die Phase des Übergangs während der <strong>Wechseljahre</strong> dar. Sie liegt 1 bis 2<br />
Jahre vor und nach der Menopause. In dieser Zeit treten Zyklusstörungen und Symptome der<br />
<strong>Wechseljahre</strong> am meisten auf.<br />
<strong>Die</strong> Menopause<br />
<strong>Die</strong> Menopause ist definiert als die letzte Regelblutung der <strong>Wechseljahre</strong>. <strong>Die</strong>s gilt allerdings nur<br />
dann, wenn danach 1 Jahr lang keine weitere Blutung einsetzt, d.h. die Menopause kann eigentlich<br />
nur im Nachhinein festgelegt werden.<br />
<strong>Die</strong> Postmenopause<br />
<strong>Die</strong> Zeit nach der letzten Blutung (Menopause) wird als Postmenopause bezeichnet. Der Körper<br />
gewöhnt sich in dieser Zeit der <strong>Wechseljahre</strong> an die Hormonumstellung und kommt damit mittlerweile<br />
gut zurecht, er befindet sich wieder im Gleichgewicht. <strong>Die</strong> Phase dauert ungefähr bis zum 65.<br />
Lebensjahr, danach spricht man vom beginnenden Alter.<br />
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DIE WECHSELJAHRE<br />
<strong>Die</strong> Symptome<br />
Unregelmäßige Zyklen Hitzewallungen Übergewicht<br />
Starke Blutungen und längere<br />
Perioden<br />
Stimmungsschwankungen und<br />
Reizbarkeit<br />
Verdauungsstörungen und<br />
Nahrungsmittelunverträglichkeiten<br />
Schwindelgefühle<br />
Herzrasen und Herzstolpern<br />
Depressionen und<br />
Antriebsschwäche<br />
Hautprobleme Haarausfall Schwache Libido<br />
Trodkene Schleimhäute Arthrose Osteoporose<br />
Gelenkschmerzen Muskelschmerzen Schlafstörungen<br />
Blasenschwäche<br />
Unregelmäßige Zyklen<br />
<strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden treten vorwiegend als Unregelmäßigkeiten im Zyklus auf. Bei vielen<br />
Frauen führen zwischen dem 40. und 45.Lebensjahr die <strong>Wechseljahre</strong> dazu, dass mal längere oder<br />
mal kürzere Abstände zwischen den Perioden bestehen. Schmierblutungen treten ebenfalls außer der<br />
Reihe auf, zeitweise fällt die Periode über mehrere Monate hinweg ganz aus.<br />
Ursachen:<br />
Unregelmäßige Zyklen werden durch die Abnahme der Anzahl der Eibläschen in den Eierstöcken<br />
ausgelöst. Weniger Eibläschen gelangen dadurch zur Eireife. Der Eisprung findet infolgedessen<br />
seltener statt und die Bildung von Progesteron entfällt. <strong>Die</strong>s hat zur Folge, dass die Periode ausbleibt<br />
und keine Blutung stattfindet.<br />
Hitzewallungen<br />
Hitzewallungen beginnen im Brustbereich, die Haut dort rötet sich und die Temperatur der Haut steigt<br />
an. Das Gefühl wandert als nächstes nach oben in Richtung Hals, Nacken und Kopf und erstreckt sich<br />
schließlich über den ganzen Körper. Hitzewallungen sind die am häufigsten verbreiteten<br />
<strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden. Hitzewallungen sind unangenehm, können aber auf einfachem Weg<br />
gelindert und sogar verhindert werden, wenn Frau bestimmte Dinge beachtet.<br />
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DIE WECHSELJAHRE<br />
Ursachen:<br />
<strong>Die</strong>se <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden werden verursacht durch die Schwankungen des Hormonspiegels,<br />
wodurch das Temperatursteuerungs-Zentrum im Gehirn manchmal nicht richtig funktioniert. Durch das<br />
Fallen des Östrogen-Spiegels wird dieses gereizt, was dazu führt, dass der Körper eine scheinbare<br />
Überhitzung wahrnimmt. Das Blut wird vom Körper nach außen in die Haut geschickt, um sich dort<br />
abzukühlen. So entstehen die Hitzewallungen.<br />
Übergewicht<br />
Sie können plötzlich nur noch 2 Rippchen Schokolade essen und nehmen sofort zu, obwohl Ihnen<br />
früher eine ganze Tafel nichts anhaben konnte? Kommt Ihnen dies bekannt vor? Auch<br />
Gewichtszunahme gehört zu den für viele Frauen unangenehmen <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden.<br />
Ursachen:<br />
In den fruchtbaren Jahren verbraucht Ihr Körper jeden Tag etwa 300 Kcal, um einmal im Monat eine<br />
Eizelle heranreifen zu lassen und einen Eisprung auszulösen. <strong>Die</strong>ser Energieverbraucher fällt weg,<br />
wenn die Eisprünge seltener werden. Infolgedessen, dass schließlich die Eisprünge ganz aufhören,<br />
sind 300 Kcal pro Tag überschüssig bei gleichbleibender Ernährung, wodurch Sie ziemlich schnell<br />
zunehmen.<br />
Perioden mit starken Blutungen und längere Perioden<br />
Lange Blutungen können sich über viele Wochen hinziehen und es wird empfohlen, einen Arzt<br />
aufzusuchen, wenn eine Menstruationsblutung länger als drei bis vier Wochen dauert. Außer der<br />
hormonellen Umstellung als Folge der <strong>Wechseljahre</strong> könnten nämlich auch Entzündungen, Myome<br />
oder Ähnliches der Grund für längere Perioden sein.<br />
Ursachen:<br />
<strong>Die</strong> Schleimhaut der Gebärmutter kann sich durch die anhaltende Wirkung des Östrogens stärker<br />
aufbauen, wenn die Abstände zwischen den Perioden länger sind. Der Körper muss die Schleimhaut<br />
wieder abbauen und mit der Blutung ausscheiden. Dadurch entstehen längere Perioden mit starken<br />
Blutungen.<br />
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DIE WECHSELJAHRE<br />
Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit<br />
Vor allem in den ersten Jahren der <strong>Wechseljahre</strong> kommt es häufig zu Stimmungsschwankungen und<br />
Reizbarkeit als <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden. Vergleichbar mit dem Zustand in jungen Jahren kurz vor<br />
der Periode gibt es während der <strong>Wechseljahre</strong> Phasen, in denen Frau ständig aufbrausend ist.<br />
Besonders schlimm wird dieser Zustand, wenn die Betroffene unter akuten Hitzewallungen leidet oder<br />
aufgrund von Schlaflosigkeit unausgeschlafen ist.<br />
Ursachen:<br />
Adrenalinspiegel - In den <strong>Wechseljahre</strong>n wird vor allem bei Hitzewallungen<br />
vermehrt Adrenalin ausgeschüttet, was außer der Hitzeempfindung und<br />
dem beschleunigten Herzschlag oftmals zu Ärgergefühlen führt. Der<br />
Zorn als <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerde kann sich lediglich darauf richten,<br />
dass es Ihnen schon wieder so heiß geworden ist. Wird Ihnen die Hitze<br />
jedoch nicht so bewusst oder erleben Sie außerdem noch eine andere<br />
unerfreuliche Begebenheit, dann richtet sich der Ärger meist auf diesen<br />
anderen Umstand. Während der <strong>Wechseljahre</strong> werden Sie ungeduldiger<br />
auf die Umgebung reagieren. <strong>Die</strong>se <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerde wird<br />
durch die wiederkehrende Überschwemmung mit Adrenalin<br />
hervorgerufen.<br />
Wut aufs Älterwerden - Ob bewusst oder nicht, aber in unserer Jugendwahn-<br />
Gesellschaft kann man das Älterwerden doch relativ schwer akzeptieren.<br />
Mit den <strong>Wechseljahre</strong>n wird eindeutig klar, dass die Jugendzeit vorbei<br />
ist, Sie können keine leiblichen Kinder mehr bekommen.<br />
In Kulturen, in denen ältere Frauen stärker respektiert werden, treten deutlich weniger<br />
<strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden auf und auch die wechseljahresbedingte Wut ist in solchen<br />
Gesellschaften kaum vorhanden. Es ist sicherlich hilfreich, sich vom Jugendwahn zu verabschieden<br />
und die Schönheit des Älterwerdens schätzen zu lernen. Lebenserfahrung kann im Laufe der Jahre in<br />
Weisheit münden und nach dem Ende der <strong>Wechseljahre</strong> werden Sie nicht mehr so von Hormonen<br />
irritiert. In naturverbundenen Kulturen werden nur Frauen jenseits der <strong>Wechseljahre</strong> als<br />
Schamaninnen zugelassen, weil sie über die nötige Reife verfügen und die Kraft haben, sich anderen<br />
Welten zu stellen. Außerdem gelten nur sie als "rein", da sie keine Monatsblutungen mehr bekommen.<br />
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DIE WECHSELJAHRE<br />
Verdauungsstörungen und Nahrungsmittelunverträglichkeiten<br />
<strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden können auch Verdauungsstörungen mit einhergehenden<br />
Nahrungsmittelunverträglichkeiten sein.<br />
Ursachen:<br />
Verdauungsstörungen als <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden und die oft plötzlich mit auftretenden<br />
Unverträglichkeiten bestimmter Nahrungsmittelgruppen wie Zucker, Fette, Hefe, Soja und auch<br />
Milchprodukte resultieren aus der Hormonumstellung, die sich auch auf die Darmschleimhaut<br />
auswirkt.<br />
Schwindelgefühle<br />
Viele Frauen leiden während der <strong>Wechseljahre</strong> unter häufigen Schwindelanfällen.<br />
Ursachen:<br />
Als <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden hängen Schwindelanfälle mit den Schwankungen im Hormonhaushalt<br />
zusammen, die das Gleichgewichtssystem durcheinander bringen. Ein wechseljahresbedingter<br />
Schwindel ist also nichts gefährliches, sondern eine der zahlreichen möglichen<br />
<strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden, die nach den <strong>Wechseljahre</strong>n von selbst wieder verschwinden und die<br />
zusammen mit anderen <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden erfolgreich behandelbar sind. Sie sollten<br />
allerdings darüber informiert sein, dass Schwindel andere Ursachen haben kann, von denen einige<br />
durchaus riskante Folgen haben können, wie z.B. ein Schlaganfall bei verstopften Blutgefäßen im<br />
Gehirn. Bei diesen Begleiterscheinungen der <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden sollten die Schwindelanfälle<br />
von einem Arzt abgeklärt werden, bevor diese als <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerde eingeordnet werden:<br />
• Sollten Sehstörungen vorliegen<br />
• Sollte eine Herzschwäche bestehen<br />
• Sollten Sie unter Bluthochdruck leiden<br />
• Sollten Sie Herz-Medikamente einnehmen<br />
• Sollten Sie unter psychischen Erkrankungen leiden<br />
• Sollten Sie vor kurzem einen Unfall gehabt haben<br />
Herzrasen und Herzstolpern<br />
Über <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden wie Herzrasen und Kreislaufprobleme klagen viele Frauen in den<br />
<strong>Wechseljahre</strong>n. Wichtig ist, dass Sie auf jeden Fall abklären lassen, woher die<br />
<strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden kommen. Je nach Stärke dieser <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden wenden Sie<br />
sich an einen Internisten oder gleich an einen Kardiologen. Häufig stellt sich heraus, dass Sie sich<br />
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RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT<br />
DIE WECHSELJAHRE<br />
keine Sorgen machen müssen. Mit den <strong>Wechseljahre</strong>n gehen oftmals Herzprobleme wie zum Beispiel<br />
Herzrasen oder Herzstolpern einher, manchmal in Verbindung mit Panikattacken. Nehmen Sie Ihre<br />
Beschwerden und Ängste wahr, stellen Sie sich ihnen.<br />
Ursachen:<br />
Wissenschaftler vermuten, dass Östrogenschwankungen bzw. der Östrogenabfall die Ursachen für<br />
diese <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden sind: Durch den sinkenden Östrogenspiegel wird ein Reiz auf das<br />
Temperaturzentrum im Gehirn ausgeübt. Um der scheinbaren Überhitzung entgegenzuwirken,<br />
reagiert der Organismus mit Hitzewallungen und Herzrasen.<br />
Depressionen und Antriebsschwäche<br />
Aus der hormonellen Umstellung resultierend können in den <strong>Wechseljahre</strong>n nicht nur körperliche,<br />
sondern auch psychische <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden auftreten. Als wichtige Botenstoffe stehen die<br />
Hormone nicht nur mit körperlichen Funktionen in Verbindung, sondern sind auch für die Gefühlswelt<br />
und somit die seelische Befindlichkeit verantwortlich. Gefühlschaos, Reizbarkeit, Ängste bis hin zu<br />
depressiven Verstimmungen können die Folge sein. Mit diesen typischen <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden<br />
müssen sich Frauen in den <strong>Wechseljahre</strong>n auseinandersetzen. Sie können zu großer Belastung<br />
führen.<br />
Seelische <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden sind von Frau zu Frau unterschiedlich stark ausgeprägt und<br />
treten meist nicht täglich, sondern nur sporadisch auf. Häufig ist es so, dass Frauen, die zu<br />
Jugendzeiten bereits unter Beschwerden des Prämenstruellen Syndroms (PMS) litten, die<br />
klimakterischen Hormonumstellungen besonders intensiv wahrnehmen. Selbstverständlich können für<br />
das Auftreten dieser <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden auch äußere Bedingungen wie das familiäre und<br />
berufliche Umfeld von Bedeutung sein, jedoch sollten Sie die Hormonumstellung in den<br />
<strong>Wechseljahre</strong>n nicht unterschätzen.<br />
Ursachen:<br />
Grund für die <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden wie depressiven Stimmungen und Antriebsarmut ist meist<br />
der Mangel an Östrogenen. Im Verlauf der <strong>Wechseljahre</strong> kommt es oftmals auch zu einer<br />
Reduzierung der Endorphine. Endorphine sind Hormone, die das seelische Wohlbefinden fördern. Bei<br />
einem Mangel kann es also zu Depressionen und Antriebsschwäche kommen.<br />
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RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT<br />
DIE WECHSELJAHRE<br />
Hautprobleme<br />
<strong>Die</strong> Haut beginnt bereits mit Mitte 20, Fältchen und Falten zu bilden, was einen ganz natürlichen<br />
Vorgang darstellt. Intensive Sonnenbestrahlung, trockene Heizungsluft, zu wenig Bewegung, falsche<br />
Ernährung, Rauchen, Schlafmangel, Stress und auch Unzufriedenheit fördern die Faltenbildung. Mit<br />
Mitte 40 kommt ein wichtiger Faktor dazu, der die Struktur und den Feuchtigkeitsgehalt der Haut<br />
verändert: <strong>Die</strong> nachlassende Östrogenproduktion in den <strong>Wechseljahre</strong>n. <strong>Die</strong><br />
<strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden äußern sich darin, dass die Haut an Elastizität verliert und faltiger wird.<br />
Es bilden sich Fältchen und Falten oberhalb der Oberlippe, Kollagenfasern werden abgebaut.<br />
Ursachen:<br />
Östrogene begünstigen die Bildung von Kollagen. Kollagenfasern in der Haut haben die Aufgabe,<br />
Wasser zu speichern. Durch Kollagen wirkt die Haut also glatt und prall. Mit zunehmendem Alter und<br />
der verminderten Östrogenproduktion in Folge der <strong>Wechseljahre</strong> bilden sich Falten. <strong>Die</strong> Haut verliert<br />
an Elastizität, sie wird dünn und trocken. Auch die Schleimhäute verändern sich. Besonders deutlich<br />
wird dies an den Schleimhäuten der Scheide, wo sich besonders viele Rezeptoren für Östrogene<br />
befinden. Durch die abnehmende Produktion von Östrogen wird die Durchfeuchtung und die<br />
Durchblutung der Scheidenschleimhaut vermindert. <strong>Die</strong> Schleimhaut ist empfindlicher und zarter.<br />
Haarausfall<br />
Zu all den <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden, die Frauen während der Menopause plagen können, kommt<br />
manchmal auch noch Haarausfall hinzu.<br />
Ursachen:<br />
Man sollte dem Haarausfall in und nach den <strong>Wechseljahre</strong>n zwar Aufmerksamkeit schenken, da durch<br />
die <strong>Wechseljahre</strong> zwar eine hormonelle Umstellung im Körper stattfindet, doch hat diese nicht den<br />
oftmals angenommenen Einfluss auf das Haarwachstum, wie es bisher vermutet wurde. Studien<br />
haben ergeben, dass vor allem der veränderte Stoffwechsel, der auch mit den <strong>Wechseljahre</strong>n<br />
einhergeht, großen Einfluss auf das Haarwachstum hat. <strong>Die</strong> Stoffwechselprozesse gleichen nach den<br />
<strong>Wechseljahre</strong>n denen des Mannes. <strong>Die</strong> Frau hat durch die <strong>Wechseljahre</strong> nicht mehr die Möglichkeit,<br />
ihre Gifte Monat für Monat durch die Periode auszuscheiden, sie muss sie nun permanent<br />
verstoffwechseln – genau wie der Mann. Infolgedessen kommt es zum Verlust körpereigener<br />
Mineralstoffe, der Basis für gesundes Haarwachstum.<br />
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RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT<br />
DIE WECHSELJAHRE<br />
Schwache Libido<br />
<strong>Die</strong> Menopause bringt viele wirksame Änderungen mit sich, so auch in der Sexualität. Viele Frauen<br />
haben nicht mehr dieselbe Lust wie zu Zeiten vor den <strong>Wechseljahre</strong>n.<br />
Ursachen:<br />
Schwache Libido in den <strong>Wechseljahre</strong>n ist eine natürliche körperliche Reaktion und lässt sich durch<br />
die sinkende Produktion von Sexualhormonen im Körper erklären. In den <strong>Wechseljahre</strong>n hören die<br />
Eierstöcke langsam auf, Sexualhormone zu produzieren. Zusätzlich wirkt sich der sinkende<br />
Östrogenspiegel auf das körperliche Befinden aus. Mit Beginn der <strong>Wechseljahre</strong> werden zudem der<br />
äußere Intimbereich, die Schamlippen und die Schleimhaut der Vagina schlechter durchblutet als<br />
vorher. <strong>Die</strong> Folge: Sie werden dünner, trockener und sind weniger elastisch als noch vor den<br />
<strong>Wechseljahre</strong>n. Manche Frauen klagen deshalb über <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden wie Brennen oder<br />
Schmerzen beim Sex. Ihre Scheide ist in den <strong>Wechseljahre</strong>n insgesamt empfindlicher. Auch das<br />
Scheidensekret verändert sich mit den <strong>Wechseljahre</strong>n, die Vaginalwand wird anfälliger für bakterielle<br />
Infektionen.<br />
Auch die männlichen Hormone (Androgene) spielen in den <strong>Wechseljahre</strong>n eine entscheidende Rolle.<br />
Besonders wichtig für das Liebesleben der Frau ist das Hormon Testosteron, welches in den<br />
Eierstöcken, der Nebennierenrinde und im Fettgewebe der Frau hergestellt wird. Mit zunehmendem<br />
Alter der Frau sinkt jedoch auch die Produktion von Testosteron, so auch in den <strong>Wechseljahre</strong>n.<br />
Trockene Schleimhäute<br />
So wie in den <strong>Wechseljahre</strong>n die Haut zur Trockenheit neigt, kommt es auch häufig zu trockenen<br />
Schleimhäuten. <strong>Die</strong> Trockenheit der Schleimhäute kann zu einigen Beschwerden führen:<br />
• Spannungsgefühl<br />
• Juckreiz<br />
• Entzündungsneigung<br />
• Infektanfälligkeit<br />
Je nachdem, welche Schleimhäute betroffen sind, äußern sich diese <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden in<br />
unterschiedlichen Krankheitssymptomen.<br />
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RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT<br />
DIE WECHSELJAHRE<br />
Arthrose<br />
Unter Arthrose versteht man die Abnutzung der Knorpel an den Gelenkflächen. <strong>Die</strong>se<br />
<strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden führen zu Schmerzen in den betroffenen Gelenken. Häufig betroffen von<br />
Arthrose sind die Knie und Hüftgelenke, aber auch die Wirbelgelenke und die Finger leiden oft unter<br />
diesen <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden.<br />
Arthrose tritt vermehrt in der zweiten Lebenshälfte auf, aber auch Menschen mit schwachen Gelenken<br />
oder starkem Übergewicht können schon in jungen Jahren betroffen sein. In den <strong>Wechseljahre</strong>n<br />
verstärkt sich die Krankheit, daher macht sie sich häufig auch in dieser Zeit erstmals bemerkbar.<br />
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RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT<br />
DIE WECHSELJAHRE<br />
Ursachen:<br />
<strong>Die</strong> Hormone Östrogen und Progesteron sorgen dafür, dass die Gelenke geschmeidig und elastisch<br />
sind. Sobald weniger Geschlechtshormone produziert werden, wie in den <strong>Wechseljahre</strong>n der Fall, fällt<br />
ein wichtiger Gelenkschutz weg.<br />
Osteoporose<br />
Etwa 20 Prozent aller Frauen erkranken im Verlauf oder nach ihren <strong>Wechseljahre</strong>n an Osteoporose.<br />
Bei Osteoporose nimmt die Knochensubstanz ab, der Knochen wird von innen heraus dünner und<br />
poröser.<br />
Ursachen:<br />
<strong>Die</strong> häufigste Ursache für die Entstehung der Osteoporose bei Frauen ist der Östrogenmangel.<br />
<strong>Die</strong> Sexualhormone spielen eine regulierende Rolle beim Knochenstoffwechsel und sind bedeutend<br />
für das Gleichgewicht zwischen Knochenauf- und -abbau. Bei verminderter oder nachlassender<br />
Hormonproduktion durch die <strong>Wechseljahre</strong> wird der Knochenstoffwechsel gesteigert, wobei der<br />
Knochenabbau zunimmt. Neben <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden in Form von Osteoporose gelten auch<br />
Ernährungs- und Bewegungsmangel als Ursache für Osteoporose.<br />
Gelenkschmerzen<br />
Gelenkbeschwerden sind ein häufiges gesundheitliches Problem in den <strong>Wechseljahre</strong>n.<br />
Ursachen:<br />
Oft wandern die Gelenkschmerzen als <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden von Gelenk zu Gelenk, dem<br />
Rheuma ganz ähnlich. Doch es ist kein Rheuma. <strong>Die</strong> gleichen Hormone, die in einer Schwangerschaft<br />
für lockeres Bindegewebe durch ihren Überschuss sorgen, damit das Kind leichter geboren werden<br />
kann, führen bei ihrem Mangel in den <strong>Wechseljahre</strong>n zu härter werdenden Gelenkhäuten. <strong>Die</strong>se<br />
Gelenkhäute, also das Bindegewebe, das die Gelenke umgibt, wird durch den absinkenden<br />
Östrogenspiegel weniger mit Flüssigkeit versorgt und daher spröder und härter. Außerdem wird<br />
während der <strong>Wechseljahre</strong> mehr Interleukin I und VI ausgeschüttet. Das sind Substanzen, die das<br />
Immunsystem regulieren. Durch das vermehrte Auftreten dieser Stoffe kommt es häufig zu<br />
entzündungsartigen Symptomen, die sich besonders als <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden äußern.<br />
Zusätzlich kann es häufiger zu einer Versteifung der Gelenke kommen, wodurch die Beweglichkeit<br />
erheblich eingeschränkt wird.<br />
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RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT<br />
DIE WECHSELJAHRE<br />
Muskelschmerzen<br />
Muskelschmerzen sind sehr verbreitete <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden. Im Gegensatz zu Klassikern wie<br />
Hitzewallungen ist jedoch nicht sehr bekannt, dass Muskelschmerzen zu den <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden<br />
gehören können. Viele Frauen sind daher von schmerzenden Muskeln irritiert und<br />
können sich das plötzliche Auftreten der Muskelschmerzen nicht erklären. Manchmal sind Muskelschmerzen<br />
sogar die einzigen <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden, die Frauen in den <strong>Wechseljahre</strong>n haben.<br />
Besonders verbreitet ist eine gewisse Morgensteifigkeit, das heißt, Sie wachen morgens auf und<br />
fühlen sich wie zerschlagen. Erst eine Weile nach dem Aufstehen bessern sich die Beschwerden<br />
wieder. Andere leiden den ganzen Tag unter Muskelschmerzen oder nur zu bestimmten<br />
Gelegenheiten. Durch die Muskelschmerzen wird die Bewegung erschwert, ähnlich wie bei den<br />
Gelenkschmerzen, die in den <strong>Wechseljahre</strong>n häufig auftreten. Durch die <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden<br />
mit der einhergehenden Bewegungseinschränkung fühlt man sich schlagartig um Jahrzehnte älter.<br />
Ursachen:<br />
Obwohl Muskelschmerzen typische <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden sind, sollten Sie andere Ursachen<br />
ausschließen lassen, wenn die Schmerzen stark sind und anhalten. Andere Ursachen außer den<br />
<strong>Wechseljahre</strong>n können beispielsweise Rheumatismus oder Fibromyalgie sein. Auch manche<br />
Nervenerkrankungen können Muskelschmerzen auslösen.<br />
Schlafstörungen<br />
Zu den typischen <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden gehören Schlafstörungen. Im Bett liegend wälzen Sie<br />
sich von einer zur anderen Seite. Oftmals drängen sich Gedanken über die Familie, den Alltag oder<br />
das Älterwerden in die Zeit der Nacht, was dazu führt, dass Sie nicht einschlafen können oder Sie<br />
öfter wach werden. Schweißausbrüche krönen diese <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden. Sie sind am<br />
nächsten Morgen nicht Sie selbst und stehen dem neuen Tag alles andere als vorbereitet gegenüber.<br />
Ursachen:<br />
Zu den Gründen für diese <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden gehört wieder der sinkende Östrogenspiegel.<br />
Östrogen fördert die Tiefschlafphasen und das Hormon Progesteron wirkt beruhigend auf das<br />
Zentralnervensystem und fördert den Schlaf. Der Mangel an diesen Hormonen ist dafür zuständig,<br />
dass die Nächte in Zeiten der <strong>Wechseljahre</strong> unruhig werden.<br />
Lassen Sie sich durch Ihr Schlafdefizit nicht beunruhigen. Allein das reine Älterwerden kann zu<br />
Schlaflosigkeit führen, da man mit zunehmendem Alter weniger Schlaf benötigt. Zum einen führen Sie<br />
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RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT<br />
DIE WECHSELJAHRE<br />
vielleicht ein mental weniger belastendes Leben, zum anderen führen Sie mit zunehmendem Alter<br />
auch ein körperlich weniger anstrengendes Leben als in jungen Jahren. Zusammengenommen<br />
verringert das ebenfalls Ihren Schlafbedarf.<br />
Blasenschwäche<br />
Wenn die Östrogenmengen in den <strong>Wechseljahre</strong>n langsam abnehmen, kommt es häufiger vor, dass<br />
das Gewebe der Blase, Harnröhre und Gebärmutter erschlafft. <strong>Die</strong>s kann zu einer Senkung der Blase<br />
und der Gebärmutter führen, Blasenschwäche ist die Folge. Bei Frauen, die Kinder geboren haben,<br />
kommt oftmals noch hinzu, dass bei der Geburt die Muskelfasern des Beckenbodens überdehnt<br />
wurden und hierdurch die Elastizität nachlässt. <strong>Die</strong>s kann dazu führen, dass zum Beispiel beim<br />
Husten, Lachen oder Heben schwerer Gegenstände sowie bei gefüllter Blase ungewollt Harn abgeht.<br />
<strong>Die</strong> Häufigkeit, auf die Toilette zu müssen, nimmt zu, und die Neigung zu Harnwegsinfekten steigt.<br />
Ursachen:<br />
Durch vorhergehende Schwangerschaften und Geburten ist die Beckenbodenmuskulatur bereits<br />
geschwächt. Durch den sinkenden Östrogenspiegel werden Blase und Harnwege schlechter<br />
durchblutet, was sie auch anfälliger für Entzündungen macht. <strong>Die</strong> Beckenbodenmuskulatur erschlafft<br />
und kann dann Ihre Funktion als Schließmuskulatur nicht mehr erfüllten und es kommt zur<br />
Blasenschwäche.<br />
<strong>Die</strong> Hormone<br />
Östrogen<br />
<strong>Die</strong> Aufgaben von Östrogen<br />
• Bestimmung des monatlichen Zyklus<br />
• Wichtige Rolle im normalen Verlauf einer Schwangerschaft<br />
• Positive Auswirkung (senkend) auf Cholesterinspiegel und Blutfettwerte<br />
• Förderung der Durchblutung und Weitung der Blutgefäße<br />
• Förderung der Wassereinlagerung des Körpergewebes<br />
• Hemmung der für den Knochenabbau zuständigen Zellen<br />
• Förderung einer positiven und glücklichen Stimmung<br />
• Unterstützung des gesunden Schlafs<br />
• Positive Auswirkung auf die Konzentrationsfähigkeit<br />
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DIE WECHSELJAHRE<br />
• Verringerung von Appetit und Senkung des Körpergewichts<br />
• Stimulierung der Ausbildung der weiblichen Geschlechtsmerkmale und –organe in der<br />
Pubertät<br />
Symptome für Östrogenmangel<br />
• Schweißausbrüche<br />
• Trockenheit der Scheide<br />
• Trockenheit der Schleimhäute wie Augen- oder Mundschleimhäute<br />
• Hitzewallungen<br />
• Verminderung der sexuellen Reaktionen<br />
• Konzentrationsschwäche<br />
• schwaches Kurzzeitgedächtnis<br />
• Scheiden-, Blaseninfektionen<br />
• Osteoporose<br />
Symptome für Östrogenüberschuss<br />
• Kopfschmerzen<br />
• Anfälligkeit für Scheideninfektionen<br />
• Depressionen<br />
• Aufgeschwemmt sein<br />
• Sich schwer fühlen<br />
• Schwere Beine<br />
• Menstruation mit starker Blutung<br />
• Gelbstichige Haut<br />
Testosteron<br />
<strong>Die</strong> Aufgaben von Testosteron<br />
• Förderung der Proteinbiosynthese (Eiweißaufbau im Körper)<br />
• Steigerung der Libido<br />
• Erhöhung der Aktivität<br />
• Förderung des Muskelaufbaus<br />
• Stimulierung der Stammzellen des Knochenmarks<br />
• Erhöhung der Empfindlichkeit der erogenen Zonen<br />
• Förderung des Stressverhaltens<br />
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DIE WECHSELJAHRE<br />
Symptome von Testosteronmangel<br />
• Abnahme der Libido<br />
• gestörte Sexualfunktion<br />
• vermindertes Wohlbefinden<br />
• Ausdünnung der Schambehaarung<br />
Symptome von Testosteronüberschuss<br />
• Stimmungsschwankungen<br />
• Aggressivität<br />
• Akne<br />
• verstärkter Haarwuchs im Gesicht<br />
• tiefere Stimmlage<br />
Progesteron<br />
<strong>Die</strong> Aufgaben von Progesteron<br />
• Verminderung der Wasseransammlung im Körper<br />
• Beruhigende Wirkung auf das Zentralnervensystem und deshalb schlaffördernd<br />
• Vorbereitung der Gebärmutter auf die Schwangerschaft<br />
• Appetitförderer durch Anregung des Stoffwechsels<br />
• Verhinderung vorzeitiger Wehen<br />
• Erhöhung der Körpertemperatur<br />
• Verhinderung der Heranreifung weiterer Eizellen<br />
• Unterstützt der Entwicklung der Brustdrüsen<br />
Symptome für Progesteronmangel<br />
• Migräne<br />
• Muskelschmerzen<br />
• Besenreißer<br />
• Kurzatmigkeit<br />
• Schwindel<br />
• Unregelmäßige oder übermäßig stark ausgeprägte Perioden<br />
• Ängstlichkeit<br />
• Zwanghaftigkeit<br />
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DIE WECHSELJAHRE<br />
• Nervosität<br />
• Innere Unruhe<br />
Symptome für Progesteronüberschuss<br />
• Schläfrigkeit<br />
• Benommenheit<br />
• Depressionen<br />
<strong>Die</strong> Hormontherapie<br />
Hormonersatztherapie oder Hormonzuführung<br />
Im Körper liegt ein sensibles Gleichgewicht zwischen den 3 Haupthormonen Östrogene, Androgene<br />
und Gestagene vor. Wird die Konzentration eines Hormons weniger, kann dies dazu führen, dass ein<br />
anderes die Oberhand gewinnt. Auf diese Weise halten sich z.B. die Hormone Gestagen und<br />
Östrogen gegenseitig im Gleichgewicht: Sinkt der Progesteronspiegel, führt das zu einer<br />
Östrogensteigerung. Um die Hormonbalance herzustellen, ist eine abgestimmte Zufuhr der fehlenden<br />
Hormone nötig. Der allgemeine Hormonspiegel muss sozusagen durch die Zuführung zusätzlicher<br />
Hormone neu eingestellt werden. In diesem Sinne ist der Ausdruck „Hormonzuführung“ treffender.<br />
Brauche ich überhaupt zusätzliche Hormone?<br />
Eigentlich ist der menschliche Körper darauf ausgerichtet, dass keine Frau in den <strong>Wechseljahre</strong>n<br />
zusätzliche Hormone benötigt. Der Hormonrückgang bestimmter Substanzen ist ein natürlicher<br />
Vorgang im Leben, was nicht bedeutet, dass die gesamte Hormonproduktion vollkommen<br />
zurückgefahren wird. Der Körper produziert bei den meisten Frauen bis ins hohe Alter Hormone,<br />
wobei sich Zusammensetzung und Konzentrationen ändern.<br />
<strong>Die</strong> meisten Probleme während der <strong>Wechseljahre</strong> entstehen nicht durch komplettes Fehlen<br />
bestimmter Hormone, sondern durch die Schwankungen des Hormonspiegels. <strong>Die</strong>se führen nämlich<br />
zu den typischen <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Gereiztheit.<br />
Bei ausgeprägten Problemen kann hier manchmal die zusätzliche Einnahme von Hormonen sinnvoll<br />
sein, wenn sie gut dosiert und auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt werden. Vor allem in Fällen,<br />
in denen sanftere Mittel wie Phytohormone nicht wirken, empfehlen wir das Aufsuchen eines<br />
Facharztes, der vor einer anstehenden Therapie zunächst einen Hormontest durchführt.<br />
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RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT<br />
DIE WECHSELJAHRE<br />
Vor- und Nachteile der Hormontherapie<br />
Vorteile<br />
<strong>Die</strong> Vorteile der Hormonzuführung liegen in der schnelleren und stärkeren Wirkung. Während man bei<br />
der Therapie mit Phytohormonen, der milderen Form, bis zum Eintritt der gewünschten Wirkung meist<br />
mit einer Umstellungszeit von 4-6 Wochen rechnen muss, spürt man die Wirkung der zugeführten<br />
Hormone recht zeitnah. Vor allem bei speziellen <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden wie<br />
Scheidentrockenheit, Verdünnung des urogenitalen Gewebes und damit verbunden ungewolltem<br />
Harnabgang kann die gewünschte Wirkung sofort und effektiv durch den örtlichen Einsatz niedrig<br />
dosierter Salben und Gels erreicht werden.<br />
Nachteile<br />
Gerade die schnelle Wirkung der Hormone ist auch ihr Nachteil. <strong>Die</strong> Hormonzuführung wird gerne<br />
gegen die <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden angewendet, sie wird jedoch oft wegen auftretender<br />
Beschwerden wieder abgesetzt. Es gibt Fälle, in denen sich Frauen nach der Behandlung unwohler<br />
fühlen als vorher. Der Grund hierfür liegt in der richtigen Dosierung: In einem Fall ist die Dosierung zu<br />
stark, im nächsten wird vielleicht das falsche Hormon zugeführt und eine bestehende Dominanz noch<br />
verstärkt. Oft müssen daher verschiedene Anwendungen probiert werden, bis die am besten<br />
verträgliche Hormontherapie gefunden wird.<br />
Zudem sind gerade bei der traditionellen Form der Hormontherapie die Risikofaktoren noch immer<br />
nicht ganz geklärt. Vor allem die Anwendung der so genannten natürlichen Östrogene aus Stutenurin<br />
beinhaltet wohl ein höheres Risiko für Brustkrebs oder auch Herzinfarkt. Durch synthetisches<br />
Progesteron kann das Risiko für Arterienverkalkung und Venenthrombosen vergrößert werden.<br />
Aus genannten Gründen werden leichtere Hormonanwendungen entwickelt, die besser verträglich<br />
sind und weniger Nebenwirkungen haben. Leider sind die Langzeitstudien dies bezüglich noch nicht<br />
abgeschlossen, so dass noch keine hundertprozentig verlässlichen Aussagen über die Risiken<br />
getroffen werden können.<br />
<strong>Die</strong> Sexualität<br />
<strong>Die</strong> <strong>Wechseljahre</strong> bringen viele Änderungen mit sich. <strong>Die</strong>s schließt auch Neuheiten in der Sexualität<br />
mit ein. Viele Frauen haben zunächst nicht mehr so viel Lust, wie zu Zeiten vor den <strong>Wechseljahre</strong>n.<br />
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RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT<br />
DIE WECHSELJAHRE<br />
<strong>Die</strong>se Reaktion ist durchaus natürlich und lässt sich durch die sinkende Produktion von<br />
Sexualhormonen im Körper erklären. Denn in den <strong>Wechseljahre</strong>n hören die Eierstöcke langsam auf,<br />
immer wieder Sexualhormone zu produzieren. Natürlich wirkt sich der sinkende Östrogenspiegel auch<br />
auf das körperliche Befinden aus.<br />
Hormonschwankungen in den <strong>Wechseljahre</strong>n<br />
Der äußere Intimbereich, die Schamlippen und die Schleimhaut der Vagina werden mit dem Beginn<br />
der <strong>Wechseljahre</strong> schlechter durchblutet als vorher: Sie werden dünner, trockener und sind weniger<br />
elastisch als noch vor den <strong>Wechseljahre</strong>n. Manche Frauen klagen über ein Brennen oder Schmerzen<br />
beim Sex. In den <strong>Wechseljahre</strong>n wird die Scheide insgesamt sensibler. Mit den <strong>Wechseljahre</strong>n<br />
verändert sich auch das Scheidensekret, die Vaginalwand wird anfälliger für Infektionen mit Bakterien.<br />
Frauen müssen sich allerdings keinesfalls hiermit abfinden: Östrogenhaltige Cremes, Tabletten<br />
und/oder Zäpfchen sowie ein östrogenhaltiger Vaginalring oder auch einfache Gleitcreme sind<br />
hilfreiche Mittel, um die Lust auch in den <strong>Wechseljahre</strong>n nicht zu verlieren.<br />
In den <strong>Wechseljahre</strong>n spielen auch die männlichen Hormone (Androgene) eine entscheidende Rolle.<br />
Besonders wichtig für das Liebesleben der Frau ist das Hormon Testosteron, welches in den<br />
Eierstöcken, der Nebennierenrinde und im Fettgewebe der Frau hergestellt wird. Mit zunehmendem<br />
Alter der Frau sinkt jedoch auch die Produktion von Testosteron, so auch in den <strong>Wechseljahre</strong>n. Ein<br />
Testosteronpflaster kann Abhilfe schaffen, wenn der Mangel an diesem Hormon die Lebensqualität<br />
und Lust stark beeinträchtigt.<br />
Der Menstruationszyklus in den <strong>Wechseljahre</strong>n<br />
Schon lange vor den <strong>Wechseljahre</strong>n unterscheiden sich bei vielen Frauen die Zykluslängen. Etwa ein<br />
bis zwei Jahre vor den <strong>Wechseljahre</strong>n nimmt die Zykluslänge oft extrem zu und die Zyklen sind<br />
unterschiedlich lang. Der Eisprung fällt häufiger aus und in manchen Fällen kann die Regel durchaus<br />
einige Monate ausbleiben.<br />
In dieser Zeit schwanken die Blutspiegel des Östradiol (eines der wichtigsten Östrogene) sehr stark,<br />
die Produktion des Gelbkörperhormons nach dem Eisprung nimmt ab und in Zyklen ohne Eisprung<br />
wird kein Gelbkörperhormon gebildet. Durch diese Hormonschwankungen werden die auftretenden<br />
Blutungen unregelmäßig.<br />
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RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT<br />
DIE WECHSELJAHRE<br />
Durch die geringe Östrogenproduktion in den Eierstöcken wird vermehrt FSH (Follikel stimulierendes<br />
Hormon) produziert, um die Östrogenproduktion in den Eierstöcken zu steigern. <strong>Die</strong> FSH-Spiegel<br />
können in der Übergangszeit stark schwanken. 1 bis 3 Jahre nach der Menopause ist der Blutspiegel<br />
10-20 mal höher als in der fruchtbaren Zeit.<br />
Sex in den <strong>Wechseljahre</strong>n – Erfinden Sie sich neu<br />
Bei vielen Frauen ist es auch die Scham, in den <strong>Wechseljahre</strong>n zu sein, die dafür sorgt, dass die Lust<br />
an der Liebe sinkt. <strong>Die</strong>se Last wiegt oft schwerer als hormonelle Einflüsse oder andere körperliche<br />
Beschwerden. Sie fühlen sich mit einem Male alt und nicht länger begehrenswert. Psychologen, Ärzte<br />
und Therapeuten raten daher, sich mit dem neuen Lebensabschnitt, den <strong>Wechseljahre</strong>n,<br />
anzufreunden und die <strong>Wechseljahre</strong> als Chance zu verstehen. Denn die <strong>Wechseljahre</strong> bringen auch<br />
positive Seiten mit sich: <strong>Die</strong> Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft besteht nicht länger und<br />
viele Frauen können ihre Sexualität aufgrund zunehmender Erfahrung unbeschwerter leben.<br />
Empfängnisverhütung während der <strong>Wechseljahre</strong><br />
Zu Beginn der <strong>Wechseljahre</strong> verändert sich der monatliche Zyklus der Frau. Der Eisprung findet<br />
länger nicht statt. <strong>Die</strong> Menstruation kann daher über einen längeren Zeitraum ausbleiben. Für viele<br />
stellt sich daher die Frage: Wie lange muss Frau verhüten?<br />
Eine Schwangerschaft kann erst ausgeschlossen werden, wenn die letzte Blutung vorbei ist. Das ist<br />
genau die Blutung, nach der mindestens ein Jahr keine neue Menstruation aufgetreten ist. Tritt ein<br />
Jahr in Folge keine neue Regelblutung ein, können Sie davon ausgehen, dass der Eisprung nicht<br />
mehr stattfindet und eine Schwangerschaft somit nicht mehr möglich ist. Wer ganz sicher sein will, ob<br />
die <strong>Wechseljahre</strong> nun auch tatsächlich eingesetzt haben, kann einen Menopausen-Heimtest<br />
(MenoQUICK) durchführen.<br />
<strong>Die</strong> natürliche Möglichkeit schwanger zu werden nimmt mit zunehmendem Alter ab. Während die<br />
Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft bei einer 20-25 jährigen bei 30% liegt, sinkt sie bei über<br />
45-Jährigen auf 0,2%. Da aber selbst bei unregelmäßigen Blutungen immer noch ein Eisprung<br />
stattfindet, ist es durchaus möglich, auch in diesem Alter schwanger zu werden.<br />
Viele Frauen in den <strong>Wechseljahre</strong>n sind durchaus froh, dass die monatliche Blutung aufhört und sie<br />
nicht länger über Verhütung nachdenken müssen.<br />
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RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT<br />
DIE WECHSELJAHRE<br />
<strong>Die</strong> Ernährung<br />
Während der hormonellen Umstellung in den <strong>Wechseljahre</strong>n kommt einer angepassten Ernährung<br />
eine besondere Bedeutung zu. Jeder Frau wird empfohlen, ihr Ernährungsverhalten zu überdenken,<br />
auch dann, wenn sich die <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden in Grenzen halten.<br />
Ihre Gewichtsprobleme<br />
In den <strong>Wechseljahre</strong>n haben viele Frauen ständig das Gefühl zuzunehmen, obwohl sie nicht mehr<br />
essen als früher. <strong>Die</strong>s liegt an der Veränderung der Zusammensetzung des Körpers, wenn<br />
Muskelmasse abgebaut wird. Dadurch sinkt der Grundumsatz allmählich und die körperliche Aktivität<br />
lässt nach. Der Energieverbrauch ist deutlich verringert, der Nährstoffbedarf jedoch bleibt unverändert,<br />
bei einigen Nährstoffen steigt er sogar. Deshalb sollten Frauen bei Eintritt in die <strong>Wechseljahre</strong>, jedoch<br />
spätestens ab dem 50. Lebensjahr, bevorzugt Lebensmittel mit hoher Nährstoffdichte wie frisches<br />
Obst und Gemüse, Kartoffeln und Vollkornprodukte sowie mageres Fleisch und Kaltwasserfisch<br />
(Makrele, Lachs, Hering und Sardinen) zu sich nehmen.<br />
Eine fettbewusste Ernährung zeichnet sich durch ein geringes Angebot gesättigter Fettsäuren<br />
tierischen Ursprungs (Fleisch und Wurstwaren) und dem Umstieg auf ungesättigte Fettsäuren von<br />
Pflanzenölen wie Oliven-, Raps- und Walnussöl aus. Durch sie wird die Anpassung an den geringeren<br />
Energiebedarf unterstützt und sie sichern zudem die Versorgung mit ungesättigten, Gefäß<br />
schützenden Fettsäuren, die Arteriosklerose mit der Gefahr von Herzleiden und Schlaganfällen<br />
vorbeugen. Eine wichtige Ergänzung zur Gewichtskontrolle stellt regelmäßige Bewegung dar.<br />
Hautfreundliche Ernährung<br />
Äußerlich sichtbare Veränderungen während der <strong>Wechseljahre</strong> machen sich auch an der Haut<br />
bemerkbar: <strong>Die</strong>se wird trockener, da sie an Feuchtigkeit verliert. Rauchen und UV-Strahlen wirken als<br />
Beschleuniger bei diesem Prozess. Um dem vorzubeugen, steht an erster Stelle die tägliche<br />
Trinkmenge von 1,5-2 Litern in Form von energiearmem, mineralstoffreichem Wasser. Obst- und<br />
Gemüsesäfte mit Wasser aufgefüllt und Tee je nach Belieben sind zudem empfehlenswert. Ebenso<br />
Molke und Buttermilch, die biologisch hochwertiges Eiweiß enthalten, das die Zellerneuerung<br />
begünstigt.<br />
Für die Stabilität der Haut wird eine zuverlässige Kalziumversorgung benötigt. Fettreduzierte<br />
Milchprodukte wie Käse, Quark und Joghurt sind ideale Proteinquellen. Vitamin C wird für die<br />
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RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT<br />
DIE WECHSELJAHRE<br />
Kollagensynthese gebraucht und ist unverzichtbar für die Regeneration der Haut. Auch deshalb sollte<br />
der Haut zuliebe frisches Obst, Salat und Gemüse mehrmals am Tag zu sich genommen werden.<br />
Dem Knochenabbau vorbeugen<br />
Ab dem Alter von 40 Jahren gehen im Durchschnitt 0,3%-0,5% der Knochenmasse pro Jahr verloren,<br />
in der Zeit vor und nach der Menopause steigt die Abbaurate pro Jahr um ca. 2-5%. Regelmäßige<br />
Bewegung sowie eine optimale Kalzium- und Vitamin-D-Zufuhr sind für den Erhalt des Skelettsystems<br />
unverzichtbar.<br />
Mit Hilfe von UV-Licht wird in der Haut Vitamin D gebildet, diese Fähigkeit nimmt jedoch mit<br />
zunehmendem Alter ab. Dem Knochenabbau und der Osteoporose beugt neben Kalzium das Vitamin<br />
D vor. <strong>Die</strong>ser Nährstoff ist dafür verantwortlich, dass Kalzium im Darm überhaupt aufgenommen und<br />
in die Knochen eingebaut werden kann. Fisch, Leber, Eier und Pilze enthalten Vitamin D, doch<br />
zuverlässig ist nur eine gezielte Nahrungsergänzung, die in Absprache mit dem Gynäkologen verzehrt<br />
werden sollte. Zudem helfen Präparate, die Zink, Silizium, Chrom und Mangan enthalten, dem<br />
Knochenabbau entgegenzuwirken. <strong>Die</strong> Nahrungsergänzung sollte auf Lebensumstände, Gewicht,<br />
Alter, Grunderkrankungen und Medikamenteneinnahme abgestimmt werden.<br />
Regelmäßige Mahlzeiten<br />
Es wird vermutet, dass Hitzewallungen und Schweißausbrüche insbesondere dann auftreten, wenn<br />
der Blutzuckerspiegel stark abfällt. Regelmäßige und dem Energieverbrauch entsprechende<br />
Mahlzeiten sind daher gerade während der <strong>Wechseljahre</strong> zu empfehlen. Alkohol und Kaffee<br />
verstärken Hitzewallungen und sollten zumindest bei ausgeprägten Beschwerden nur in kleinen<br />
Mengen während der <strong>Wechseljahre</strong> genossen werden. Abschließend bleibt zu sagen, dass Frauen,<br />
die umfassend über die Vorgänge in ihrem Körper informiert sind und gelassen mit dem neuen<br />
Lebensabschnitt umgehen, häufig weniger Beschwerden haben.<br />
Nahrungsergänzungsmittel<br />
Kalzium<br />
Kalzium ist das Mineral, das im Körper am häufigsten vorkommt und mehrere Aufgaben erfüllt.<br />
Kalziummangel führt zu Knochenabbau, da der Körper sich die für seine Funktionen benötigten<br />
Mengen dieses Minerals aus den Knochen holt. Um dem typischen Knochenabbau im Alter<br />
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RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT<br />
DIE WECHSELJAHRE<br />
entgegenzuwirken, der auf die Verringerung der Östrogenmenge zurückzuführen ist, wird die<br />
regelmäßige Einnahme von Kalzium empfohlen.<br />
Magnesium<br />
Studien belegen, dass Magnesium während der <strong>Wechseljahre</strong> äußerst hilfreich ist, um<br />
Stimmungsschwankungen bzw. PMS-Beschwerden auszugleichen. Es fördert zudem die Aufnahme<br />
von Kalzium durch den Körper.<br />
Vitamin E<br />
Vitamin E schützt und bewahrt Östrogene im Körper, so dass deren Wirkung länger anhält. Dadurch<br />
kann Vitamin E auch Hitzewallungen lindern, wodurch es sich als hervorragende Nahrungsergänzung<br />
in den <strong>Wechseljahre</strong>n eignet. Da Vitamin E zudem am Aufbau von Muskeln und Bindegewebe beteiligt<br />
ist, beugt es Falten und anderen Zeichen der vorzeitigen Hautalterung vor.<br />
Fischöl<br />
Nahrungsmittel wie Fisch oder Fischöl enthalten essenzielle Fettsäuren, die dafür sorgen, dass der<br />
Zustand von Haut und Haaren verbessert wird. Fischöl hilft zudem, trockenen Augen und trockenen<br />
Schleimhäuten in Mund und Vagina vorzubeugen. Fischöl trägt außerdem dazu bei, Infektionen der<br />
Haut und Schleimhäute zu verringern. Zudem werden Hitzewallungen durch die ausgleichende<br />
Wirkung der essenziellen Fettsäuren auf die Sexualhormone gemildert.<br />
Soja<br />
Man vermutet, dass vor allem bei der positiven Wirkung von Soja gegen <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden<br />
mehrere Substanzen zusammenarbeiten. Deshalb wird eher die Einnahme über die Ernährung<br />
empfohlen als konzentrierte Extrakte oder Pflanzenpulver in Kapseln.<br />
Rotklee<br />
Rotklee hat eine östrogenartige Wirkung und stellt eine der reichsten Quellen für Isoflavone (Phyto-<br />
Östrogene) in der Natur dar. Man kann es in Form von Tee oder Kapseln zu sich nehmen.<br />
Leinsamen<br />
Leinsamen sind bekannt für ihren hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren. Zudem sind Leinsamen eine<br />
bedeutende Quelle für die wertvollen Lignane, phyto-östrogene Verbindungen mit gleichzeitig<br />
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RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT<br />
DIE WECHSELJAHRE<br />
krebsvorbeugender Wirkung (z.B. gegen Brust- und Darmkrebs) in einer einmalig hohen<br />
Konzentration.<br />
Hopfen<br />
Zubereitungen aus frischen Hopfenzapfen wirken östrogenähnlich. Sie dämpfen den Geschlechtstrieb<br />
von Männern und steigern die Libido bei Frauen. Man kann es in Form von Tee oder Pflanzenpulver in<br />
Kapseln zu sich nehmen.<br />
Süßholz<br />
Er wirkt nicht nur wie Östrogen, sondern hilft sogar, das Östrogen-Progesteron-Verhältnis<br />
auszugleichen. Zudem ist es für seine antiallergische, antibakterielle und antikanzerogene<br />
(krebsvorbeugende) Wirkung bekannt. Des Weiteren unterstützt Süßholz die Nebennierenfunktion,<br />
was sich insbesondere bei Erschöpfungszuständen als sehr positiv auswirkt.<br />
<strong>Die</strong> Hilfsmittel<br />
<strong>Die</strong> meisten Frauen werden vom Anfang Ihrer <strong>Wechseljahre</strong> überrascht. Nur in Ausnahmefällen sind<br />
diese auf das Eintreten Ihrer <strong>Wechseljahre</strong> vorbereitet. Der Großteil merkt lange Zeit nichts, bis<br />
plötzlich die monatliche Blutung ausbleibt.<br />
Wenn Sie Symptome bei sich feststellen, die für die <strong>Wechseljahre</strong> typisch sind, sich aber dennoch<br />
nicht sicher sind, können Sie mit dem einem Menopausen-Test selbst testen, ob Ihre <strong>Wechseljahre</strong><br />
eingetreten sind oder nicht. Der Test misst Ihren FHS-Spiegel: Liegt er unter 25 mE/ml ist das<br />
Ergebnis negativ, Sie sind eindeutig in den <strong>Wechseljahre</strong>n. Alternativ können Sie Ihren FSH-Spiegel<br />
beim Arzt kontrollieren lassen.<br />
Pflanzliche Heilmittel<br />
<strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden, die auf einem Hormonungleichgewicht beruhen, sind bei vielen<br />
Naturvölkern unbekannt, was daran liegt, dass der eventuelle Mangel auf ideale Art durch<br />
Phytohormone aus der täglichen Nahrung (Gemüse wie Soja, Yams) ausgeglichen wird. Vor allem für<br />
Frauen in den <strong>Wechseljahre</strong>n ist dies also ein Grund, viel frisches Gemüse in den täglichen<br />
Speiseplan aufzunehmen. Es ist dabei jedoch die Kombination der Gemüsesorten entscheidend.<br />
<strong>Die</strong>se sanften Heilpflanzen können so kombiniert werden, dass sie synergetisch wirken, d.h. sich in<br />
ihrer Wirkung verstärken und so zu besseren Ergebnissen führen.<br />
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RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT<br />
DIE WECHSELJAHRE<br />
Phyto-Östrogen<br />
Phyto-Östrogene stellen die milde Alternative zu den in vielen Fällen mit starken Nebenwirkungen<br />
verbundenen körperähnlichen oder synthetisch hergestellten Östrogenen dar. Sie wirken schwächer<br />
als natürliches Östrogen und es dauert länger, bis ihre Wirkung entfaltet wird. Für den Körper der Frau<br />
bringt dies den Vorteil, dass er sich besser auf Neues einstellen kann. Phyto-Östrogene greifen nicht<br />
so stark in die natürliche Regulation des Körpers ein, sondern wirken eher ausgleichend auf den<br />
Östrogengehalt im Körper. Es gibt unterschiedliche Phyto-Östrogene, wovon jedes seine Eigenarten<br />
und besonderen Fähigkeiten besitzt. <strong>Die</strong> am meisten eingesetzten sind:<br />
• Traubensilberkerze<br />
• Chinesische Angelika (Dong Quai)<br />
• Rotklee<br />
• Soja Isoflavone<br />
Phyto-Progesteron<br />
Progesteron ist ein natürliches Hormon und weit verbreitet in der Natur. Vorstufen von Progesteron<br />
finden sich u.a. in Soja, Fenchel und Mistel. Zur medizinischen Anwendung gegen <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden<br />
eigenen sich insbesondere (am besten zu Beginn der <strong>Wechseljahre</strong>) die Extrakte von<br />
• Wild Yams<br />
• Mönchspfeffer<br />
Beckenbodentraining<br />
<strong>Die</strong> Hormonumstellung führt bei vielen Frauen zu einer Abschwächung der Beckenbodenmuskulatur,<br />
was sich oft in Blasenschwäche oder Organsenkungen auswirkt. Oft kann jedoch durch ganz einfache<br />
Übungen die Kraft der Beckenbodenmuskulatur wieder hergestellt werden. Probleme wie Inkontinenz<br />
oder Organvorfall können so behandelt oder präventiv verhindert werden.<br />
Traditionell betreiben Frauen spezielle Beckenbodengymnastik um die Beckenbodenmuskulatur zu<br />
stärken. <strong>Die</strong>s bedarf Regelmäßigkeit und viel Disziplin. Training mit Hilfsmitteln wie Vaginalkonen oder<br />
Vaginalkegel ist eine zeitsparende und effektive Alternative, die sogar Spaß machen kann.<br />
Akupunktur und Akupressur<br />
Akupunktur<br />
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RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT<br />
DIE WECHSELJAHRE<br />
<strong>Die</strong> <strong>Wechseljahre</strong> gelten in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) nicht wie bei uns als<br />
Einschnitt in das Leben einer Frau, sondern als eine von mehreren Stationen in einem Fluss des<br />
Lebens. In unserer westlichen Auffassung wandelt sich in der Phase der <strong>Wechseljahre</strong> etwas, was<br />
vorher stabil und im Gleichgewicht war. In der Vorstellung des TCM befindet sich das Leben immer im<br />
Wandel. Das Gegenteil von Wandel ist Stillstand und Stillstand steht für Blockade, Krankheit und Tod.<br />
Akupunktur ist ein wichtiger Therapieteil der TCM und beruht auf der Behandlung der<br />
Energieleitbahnen im menschlichen Körper. Nach der Theorie der TCM sind diese Energieleitbahnen<br />
(Meridiane) mit den Organen verkettet und ebnen den Weg für die Lebensenergie (Chi). Auf diesen<br />
Meridianen liegen gewisse Zugangspunkte, über die die Lebensenergie in den Bahnen und damit<br />
auch die Organe angeregt werden können. Alle körperlichen und seelischen Leiden basieren nach<br />
Glauben der traditionellen chinesischen Weltanschauung auf Blockaden in diesen Meridianen, das<br />
Altern selbst beruht auf einem Nachlassen der Lebensenergie.<br />
In der TCM möchte man den gesamten Körper, d.h. alle Muskeln, Knochen, Organe, Gelenke, Nerven<br />
sowie die Energieleitbahnen im Gleichgewicht und Fluss halten, um sich in jedem Lebensalter die<br />
bestmögliche Lebensenergie zu erhalten.<br />
Es gibt in der Akupunktur Anwendungen, um <strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden (Hitzewallungen,<br />
Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen, Gelenkbeschwerden) erfolgreich zu behandeln und zu<br />
lindern. Zudem gibt es spezielle Nadelungs-Punkte, vor allem in der Ohr-Akupunktur, um die<br />
Produktion der beiden bedeutenden Steuerhormone Östrogen und Gestagen anzuregen.<br />
Akupunktur kann von einem erfahrenen Arzt mit Zusatzausbildung durchgeführt werden: Sowohl die<br />
traditionelle Behandlung mit speziellen Akupunkturnadeln als auch die mildere Variante der Laser-<br />
Akupunktur. <strong>Die</strong> meisten Akupunkturpunkte lassen sich aber auch gut zu Hause anhand von<br />
Elektrostimulation stimulieren. Wer erste Erfahrungen mit der Kraft der Energieleitbahnen machen<br />
möchte, kann die Energie-Punkte zunächst auch mittels Akupressur ausprobieren.<br />
Akupressur<br />
In den <strong>Wechseljahre</strong>n kommt es bei vielen Frauen öfter zu emotionalem Unwohlsein, was auf dem<br />
schwan-kenden Hormonhaushalt beruht. Bei einem schwachen Östrogenspiegel werden weniger<br />
Glückshormone (Endorphine) produziert. Geht das Progesteron zurück, fehlt die nötige Gelassenheit.<br />
Das vegetative Nerven-system reagiert auf diese Schwankungen des Hormonspiegels mit<br />
Hitzewallungen, Beklemmungsgefühlen, Schlaflosigkeit und Nervosität.<br />
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DIE WECHSELJAHRE<br />
Akupressur können Sie bei sich selbst durchführen. Mit den richtigen Übungen kommen Sie innerhalb<br />
von kürzester Zeit zu mehr Gelassenheit und emotionaler Stabilität.<br />
Yoga und Pilates<br />
Yoga<br />
Yoga unterstützt bei vielen Frauen auf sehr angenehme Weise das Wolhbefinden während der<br />
<strong>Wechseljahre</strong>. <strong>Die</strong> wohltuende Wirkung der Yoga-Übungen während der <strong>Wechseljahre</strong> wird von vielen<br />
Frauen bestätigt. <strong>Die</strong> sanften und fließenden Bewegungen, mit der man sich in die Yoga-Übung<br />
hineinbegibt, schaffen ein Gefühl von Ausgeglichenheit und Gelassenheit. Durch die tägliche<br />
Anwendung der Übungen werden Körper, Geist und Seele gestärkt, sodass viele<br />
<strong>Wechseljahre</strong>sbeschwerden als weniger belastend empfunden werden.<br />
Da es mit zunehmendem Alter oft zu Ablagerungen in den Arterien und Venen kommt, die den<br />
Blutfluss behindern, werden Yoga-Übungen empfohlen, die das Kreislaufsystem konstant<br />
durchspülen, so dass Ablagerungen an den Wänden der Blutgefäße verhindert werden können.<br />
Durch Yogaübungen kann zudem das Altern der Gefäße gestoppt und die Durchblutung gefördert<br />
werden. Durch die Drehungen des Körpers und die regelmäßige Atmung fließt das Blut auch in die<br />
Körperteile, die während normaler Alltagstätigkeiten oft unterversorgt sind. Dadurch wird der<br />
Sauerstoff besser im Körper verteilt und die Ausscheidung von Giften unterstützt. Auch die Gelenke<br />
werden beweglich gehalten. Außerdem wirken sich die Übungen auch positiv auf die Entstehung von<br />
Osteoporose aus. Durch die Massagewirkung der Übungen wird die Funktion vieler Organe<br />
verbessert, der Blutkreislauf gesteigert und die Versorgung der Nerven mit Nährstoffen und Sauerstoff<br />
gesichert.<br />
Viele Übungen wirken sich des Weiteren günstig auf das Hormondrüsensystem aus. Frauen, die<br />
regelmäßig Yoga betreiben, besitzen ein stärkeres Immunsystem und leiden weniger unter<br />
chronischen Erkrankungen. Auch der Gewichtszunahme kann während der <strong>Wechseljahre</strong> mit Yoga<br />
entgegengewirkt werden.<br />
Da Verspannung eine der am häufigsten vorkommenden Ursachen für Depressionen darstellt, kann<br />
auch die Entspannungstechnik Yoga Nidra die Harmonie zwischen Körper, Geist und Seele stärken<br />
und einen geeigneten Ausgleich zum Alltragsstress bieten. Atemübungen verhelfen zu innerer Ruhe<br />
und stärken die Lebensenergie.<br />
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DIE WECHSELJAHRE<br />
Pilates<br />
Pilates hat Tradition. In den 20er Jahren entwickelte Joseph Pilates (Bodybuilder) in New York ein<br />
Fitness-Programm, das asiatischen Kampfsport mit Yoga-Elementen und westlicher Gymnastik<br />
verband. Er entwickelte Geräte aus Holz, Leder und Stahlfedern an Seilzügen. In sein Studio kamen<br />
Tänzer und Schauspieler, die durch ihren Beruf Probleme mit den Gelenken und Bandscheiben<br />
bekommen hatten. Noch heute ist die Pilates-Methode ideal, um den ganzen Körper ins Lot zu<br />
bringen und "die eigene Mitte" zu finden - und das jetzt auch ganz ohne Geräte.<br />
<strong>Wechseljahre</strong> als Neuanfang<br />
Tabuthema <strong>Wechseljahre</strong><br />
<strong>Die</strong> <strong>Wechseljahre</strong> sind auch heute noch eines der Tabuthemen schlechthin. Selbst unter Freundinnen<br />
spricht Frau plötzlich eintretende Symptome der <strong>Wechseljahre</strong> wie Hitzewallungen oder Probleme<br />
beim Geschlechtsverkehr nur ungern an. Aber warum ist das eigentlich so - schließlich gehen doch<br />
alle Frauen früher oder später durch die <strong>Wechseljahre</strong>? <strong>Die</strong>se Frage ist nicht leicht zu beantworten.<br />
Der Körper ist ein klassisches Tabuthema unserer Zeit. Wir möchten lange leben aber möglichst nicht<br />
altern.<br />
Da die <strong>Wechseljahre</strong> unumstößlich mit dem Thema „Altern“ zusammenhängen, werden sie lieber gar<br />
nicht erst angesprochen. Dazu kommt das Thema „Unfruchtbarkeit“- auch hier wird lieber<br />
geschwiegen als diskutiert. Der Verlust der Gebärfähigkeit irritiert und es ist immer noch etwas<br />
anderes, ob Frau nicht schwanger werden will oder ob sie aufgrund der <strong>Wechseljahre</strong> nicht<br />
schwanger werden kann! Selbst Frauen, die mit der Familienplanung bereits abgeschlossen hatten<br />
oder vielleicht nie Kinder haben wollten, geraten ins Nachdenken, sobald mit den <strong>Wechseljahre</strong>n auch<br />
zwangsläufig die Unfruchtbarkeit einsetzt. Auch die Tatsache, dass die <strong>Wechseljahre</strong> in den letzten<br />
Jahren als Krankheit dargestellt wurden, trägt dazu bei, dass die <strong>Wechseljahre</strong> ein Tabuthema sind.<br />
Jetzt mache ich Karriere<br />
<strong>Die</strong> <strong>Wechseljahre</strong> sind die Zeit des Umbruchs - auch im Berufsleben. Nach einer Familienauszeit<br />
steigen viele Frauen wieder in Ihren Job ein, orientieren sich neu oder machen sich selbstständig,<br />
Berufstätige suchen neue Herausforderungen oder übernehmen mehr Verantwortung. Ein erfüllendes<br />
Berufsleben hilft, die hormonellen Umstellungen der <strong>Wechseljahre</strong> besser zu überstehen. Allerdings<br />
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DIE WECHSELJAHRE<br />
sollte man sich im Klaren sein, dass Symptome der <strong>Wechseljahre</strong> wie Hitzewallungen im Job<br />
belastend sein können und sich darauf einstellen.<br />
Meine Familie und ich<br />
Viele Frauen denken mit zunehmendem Alter vor allem an ihre Kinder, Enkelkinder, den Partner,<br />
Eltern und Schwiegereltern. <strong>Die</strong> eigenen Bedürfnisse rücken oft in den Hintergrund. <strong>Die</strong> <strong>Wechseljahre</strong><br />
werden für viele Frauen oft zum Wendepunkt und sie sehen jetzt ihre Chance, Beziehungen und<br />
Verpflichtungen zu überdenken.<br />
Kinder erfordern Zeit und Arbeit, das ist unbestritten. Alleinerziehende sind hier natürlich besonders<br />
gefordert. Doch selbst in Haushalten, wo beide Partner arbeiten, sind Frauen noch immer für den<br />
Hauptteil der Familienarbeit zuständig. Verglichen mit Männern bringen sie zwischen einer und fünf<br />
Stunden täglich mehr mit Hausarbeit zu. Darunter leidet nicht selten die Zeit für die eigenen<br />
Interessen.<br />
<strong>Die</strong> Geburt des ersten Kindes sorgt oft für eine Wende. Waren beiden Partner vorher noch<br />
gleichberechtigt, macht jetzt die Frau den größten Teil der Hausarbeit. Das sollte allerdings nicht bis<br />
ans Lebensende so bleiben. In der Zeit der <strong>Wechseljahre</strong> oder sobald die Kinder aus dem Haus oder<br />
beide Partner nicht mehr im Beruf sind, drängen viele Frauen darauf, die Pflichten im Haushalt neu zu<br />
verteilen.<br />
Viele Frauen sind vor allem für andere da, eigene Wünsche stehen oft hinten an. Das geschieht selten<br />
gewollt. Vieles ergibt sich, weil es die gesellschaftlichen Bedingungen so fordern. <strong>Die</strong> Versorgung des<br />
Nachwuchses ist bis heute primär Frauensache. Der Anteil der Väter, die im ersten Lebensjahr ihres<br />
Kindes Elternurlaub nehmen, liegt bei unter 2%. Viele Männer würden gerne wesentlich intensiver an<br />
der Entwicklung ihrer Kinder teilhaben, es ist ihnen aber schlicht weg einfach nicht möglich, da sie in<br />
der Regel diejenigen sind, die mehr verdienen und somit der Familie finanzielle Sicherheit geben.<br />
Im Alter versorgen die einen die Enkelkinder, andere pflegen kranke oder ältere Familienangehörige.<br />
<strong>Die</strong> häusliche Pflege ist ein Bereich der unbezahlten Haus- und Familienarbeit, der nicht selten zu<br />
einschneidenden gesundheitlichen Belastungen der Pflegenden führt und vor allem Frauen betrifft.<br />
<strong>Die</strong> Pflege ist sehr oft mit materiellen Einbußen verbunden und häufig von sozialer Isolation begleitet.<br />
Nicht selten entfremden sich Paare im Laufe der Jahre derart stark, dass die Partnerschaft in den<br />
<strong>Wechseljahre</strong>n auf eine harte Probe gestellt wird. Das Bild des Mannes, der seine Frau nun wegen<br />
einer Jüngeren verlässt, täuscht allerdings: Zwei Drittel aller Scheidungen werden von Frauen<br />
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DIE WECHSELJAHRE<br />
eingereicht. Doch Trennung muss nicht der letzte Ausweg sein. Viele Paare schaffen eine erneute<br />
Annäherung. Sie entdecken bereits verloren geglaubte oder entwickeln neue Gemeinsamkeiten und<br />
überlegen, wie ihr Lebensabend aussehen soll. <strong>Die</strong> entscheidende Voraussetzung dafür ist allerdings<br />
Offenheit. <strong>Die</strong>s gilt vor allem für die Frauen, die ihre <strong>Wechseljahre</strong> nutzen, um ihr Leben zu ändern.<br />
Spätes Mutterglück<br />
Wenn eine Frau mit über 40 Jahren noch einmal Mutter wird, so ruft das nicht selten gemischte<br />
Gefühle hervor. Nicht nur die Schwangere selbst wird überrascht sein, so kurz vor den <strong>Wechseljahre</strong>n<br />
noch einmal Mutter zu werden. In der Tat kann es passieren, dass Frauen in einem bestimmten Alter<br />
die Anzeichen einer Schwangerschaft mit den ersten Symptomen der <strong>Wechseljahre</strong> verwechseln.<br />
Insbesondere das Ausbleiben der Menstruation führt bei Frauen über 40 eher zur Annahme,<br />
mittlerweile in den <strong>Wechseljahre</strong>n zu sein. Eine Schwangerschaft scheint für die meisten in diesem<br />
Alter eher abwegig.<br />
Immer mehr Frauen bringen ihr erstes Kind relativ spät zur Welt - aus beruflichen oder persönlichen<br />
Gründen. Obwohl die Fruchtbarkeit mit dem Alter abnimmt - bis sie in den <strong>Wechseljahre</strong>n schließlich<br />
versiegt - sind Spätgebärende heute im Trend. Zwar sind Frauen mit 40 Jahren heute im Durchschnitt<br />
fitter als es ihre eigenen Mütter mit 30 Jahren waren, aber dennoch bergen Spätgeburten immer noch<br />
nicht zu unterschätzende Risiken. Komplikationen können beispielsweise schwangerschaftsbedingter<br />
Bluthochdruck oder Diabetes sein, auch das Risiko für Erbschäden sind für Babys von<br />
Spätgebärenden höher. Doch dank des medizinischen Fortschritts haben auch ältere Frauen gute<br />
Chancen, eine normale Schwangerschaft zu erleben.<br />
Für eine gewünschte Schwangerschaft, die bis in die 40er aufgeschoben wird, sind die <strong>Wechseljahre</strong><br />
nachteilig. Denn schon 15 Jahre bevor die <strong>Wechseljahre</strong> einsetzen, verringert sich die Zahl der<br />
produzierten Eizellen, wodurch die Chance auf eine Schwangerschaft sinkt.<br />
Der Nachwuchs kann aber durchaus vom fortgeschrittenen Alter der Mutter profitieren: Ältere<br />
Schwangere nehmen die Vorsorgeuntersuchungen und einen gesunden Lebensstil häufig ernster als<br />
jüngere. Wissenschaftler stellten außerdem fest, dass Kinder älterer Mütter ihren gleichaltrigen<br />
Spielkameraden häufig geistig voraus sind. Für die Realisierung des Kinderwunsches im<br />
fortgeschrittenen Alter spricht auch, dass die Frauen ausreichend Zeit hatten, sich zu entwickeln und<br />
die Welt zu sehen. Sie sind finanziell abgesichert, Ihre Partnerschaft ist gefestigt und Sie stehen mit<br />
beiden Beinen fest auf dem Boden.<br />
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DIE WECHSELJAHRE<br />
Ein Bisschen Egoismus<br />
<strong>Die</strong> <strong>Wechseljahre</strong> sind der Eintritt in einen neuen Lebensabschnitt, sie stehen für Umbruch. <strong>Die</strong><br />
körperlichen wie auch seelischen Veränderungen, die mit den <strong>Wechseljahre</strong>n auf jede Frau<br />
zukommen, bedeuten Gewinn und Verlust zugleich. Verluste spiegeln sich insbesondere auf<br />
körperlicher Ebene wider, denn die <strong>Wechseljahre</strong> bedeuten nicht mehr schwanger werden zu können<br />
und manche Frau fürchtet um Ihre körperliche Attraktivität.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Wechseljahre</strong> bringen aber auch Gewinne mit sich: Viele Frauen genießen es, sich nicht länger<br />
mit monatlichen Blutungen und der damit verbundenen Hygiene auseinandersetzen zu müssen. In<br />
den <strong>Wechseljahre</strong>n können sie die Verhütung einstellen und müssen nicht länger Angst haben,<br />
ungewollt schwanger zu werden. Oft sind auch die Kinder erwachsen, sie verlassen das Haus und<br />
Frau hat mehr Zeit für sich. Viele nutzen die Zeit zu Beginn der <strong>Wechseljahre</strong>, um sich neu zu<br />
erfinden, neue Hobbys zu auszuprobieren, zu verreisen oder sich politisch oder sozial zu engagieren.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Wechseljahre</strong> bieten Platz für vieles, was vorher zu kurz kam.<br />
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