PDF Version - Arbeitskreis zentraler Jugendverbände eV
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Jahrgang 39 | Ausgabe 43 | 2 | 2011 | <strong>Arbeitskreis</strong> <strong>zentraler</strong> <strong>Jugendverbände</strong> e.V. (AzJ)<br />
aktuell<br />
Perspektiven der Jugendarbeit<br />
Vielfalt ist bunt<br />
Einheit in Vielfalt:<br />
aktuell<br />
1
Inhalt<br />
Vorwort........................................................................................................................................... 3<br />
Spielesammlung.......................................................................................................................... 4<br />
Neuer Vorstand des DBJR....................................................................................................... 4<br />
Beschlüsse des DBJR................................................................................................................. 5<br />
Deutsches Jugendherbergswerk (DJH)............................................................................... 5<br />
Sport, Spaß und tolle Erlebnisse non stopp ................................................................... 6<br />
Wie funktioniert Kurzschrift?................................................................................................ 7<br />
Fukushima und die Folgen...................................................................................................... 9<br />
Rückblick Jugendwaldheim ................................................................................................... 10<br />
Modell, Hobby, Spiel ................................................................................................................. 10<br />
Indianer stürmen Briefmarkenmesse in Sindelfingen................................................. 11<br />
Alpine Bergrettung in den Karpaten.................................................................................. 12<br />
Zu Gast beim Bundespräsidenten........................................................................................ 12<br />
Zu Gast auf der Bundesgartenschau.................................................................................. 13<br />
12. Bundesversammlung......................................................................................................... 14<br />
Zukunft: Visionen oder Abwicklung................................................................................... 15<br />
Mitgliedsverbände...................................................................................................................... 16<br />
Termine des AzJ<br />
23.-25. März 2012 65. Mitgliederversammlung in Bochum<br />
12.-14. Oktober 2012 66. Mitgliederversammlung in Leipzig<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Arbeitskreis</strong> <strong>zentraler</strong> <strong>Jugendverbände</strong> e.V. (AzJ)<br />
eingetragen beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg unter VR 13212 NZ<br />
Anschrift:<br />
Bergstraße 5 | 56754 Dünfus | www.azj.de | info@azj.de<br />
Verantwortlich für den Herausgeber:<br />
Uwe Tiemann | Haflinger Straße 13 | 33335 Gütersloh-Avenwedde<br />
V.i.S.d.P.:<br />
AzJ-Vorstand<br />
Redaktion:<br />
Uwe Tiemann, Markus Berens, Jörg Franz<br />
Layout, Satz:<br />
Tobias Grosser | Stitzenburgstraße 12 | 70182 Stuttgart | 0711 1840191<br />
www.tvgrosser.de | tobias@tvgrosser.de<br />
Druck:<br />
Glockdruck GmbH & Co. KG | Landecker Straße 12 | 36251 Bad Hersfeld<br />
Wenn Ihnen unsere AzJ-<br />
aktuell gefallt, Sie<br />
Fragen, Anregungen<br />
oder auch kritische<br />
Anmerkungen haben,<br />
freuen wir uns sehr<br />
ueber Ihren Leserbrief.<br />
Schreiben Sie diesen<br />
an unsere Geschaftsstelle,<br />
deren Adresse<br />
Sie unten auf dieser<br />
Seite finden.<br />
Vorstand und<br />
Geschäftsstelle<br />
Vorsitzender<br />
Uwe Tiemann<br />
Telefon: 05209 4492<br />
tiemann@azj.de<br />
Stv. Vorsitzende<br />
Markus Berens<br />
berens@azj.de<br />
Jessica Füllbeck<br />
fuellbeck@azj.de<br />
Geschäftsstelle<br />
Bergstraße 5 | 56754 Dünfus<br />
Telefon 02672 910946<br />
Telef ax 02672 910947<br />
info@azj.de<br />
Info- und Versandstelle<br />
Jörg Franz<br />
Postfach 3006 | 58662 Hemer<br />
Telefon 02372 5509862<br />
Email: Info-Versandstelle@azj.de<br />
Gefördert von:<br />
Titelfoto: Selina‘s Laubregen (Tobias Grosser)<br />
2 aktuell
Vorwort<br />
Uwe Tiemann, AzJ<br />
Die Situation der Jugendverbandsarbeit<br />
in Brandenburg, Mecklenburg-<br />
Vorpommern, Thürigen, Sachsen-<br />
Anhalt und Sachsen beschäftigte im<br />
Dezember den Hauptausschuss des<br />
DBJR. Deutlich wurde: Die Lage der<br />
Jugendarbeit und insbesondere der<br />
Jugendverbandsarbeit in den neuen<br />
Bundesländern ist deutlich schwieriger<br />
als in den anderen Bundesländern.<br />
Viele Probleme und Schwierigkeiten,<br />
etwa der demographische Wandel sind<br />
zumindest deutlich gravierender als in<br />
den anderen Bundesländern. Bei vielen<br />
Entscheidungsträger/-<br />
innen in Politik und<br />
Verwaltung gibt es<br />
zudem kein Gespür<br />
für die<br />
besonderen<br />
Probleme der<br />
<strong>Jugendverbände</strong>.<br />
Das<br />
wird unter<br />
anderem in<br />
der Förderpolitik<br />
deutlich:<br />
Die Jugendarbeit<br />
und besonders die<br />
Jugendverbandsarbeit<br />
sind auf kommunaler Ebene<br />
stark auf eine Landesförderung<br />
angewiesen. Eine Infrastrukturförderung<br />
für <strong>Jugendverbände</strong> ist nicht<br />
vorhanden, die Förderung ist generell<br />
stark auf befristete Projekte ausgerichtet.<br />
Die Verbände versuchen seit<br />
Jahren, die ehrenamtliche Arbeit der<br />
Jugendlichen in den neuen Bundesländern<br />
durch hauptberufliche Kräfte<br />
zu unterstützen. Dazu brauchen sie<br />
stärker als bisher die Hilfe der Verantwortlichen<br />
in Politik und Verwaltung.<br />
Was nämlich geschieht, wenn demokratische<br />
Jugendverbandsarbeit wegbricht,<br />
bereitet dem DBJR Sorge: Der<br />
Rechtsextremismus wächst.<br />
Vorangestellt der erste Absatz aus<br />
dem neuesten DBJR-Rundschreiben<br />
von heute!!<br />
Nun haben wir, was sehr selten vorkommt,<br />
einmal eine Übernahme vorangestellt.<br />
Eine Übernahme vom<br />
DBJR. Darin steht für mich nicht viel<br />
Neues, da mir die Tatbestände in den<br />
neuen Bundesländern schon seit mehr<br />
als 10 Jahren bekannt sind. Dass der<br />
DBJR nun dort Handlungsbedarf sieht<br />
kommt spät, wir wollen hoffen nicht<br />
zu spät.<br />
Die alten Strukturen, die in der ehemaligen<br />
DDR aufgebaut wurden, waren<br />
gleich nach der „Wende“ mit<br />
unserem westlichen Denken<br />
und Handeln<br />
nicht vergleichbar,<br />
ebenbürtige<br />
Strukturen<br />
nicht vorhanden.<br />
So<br />
wurde leider<br />
nicht<br />
unser hier<br />
im Westen<br />
bewährtes<br />
Freiwilligkeitsdenken<br />
mit ebensolchen<br />
freien Vereinsstrukturen<br />
übernommen,<br />
sondern, modern wie man vor<br />
20 Jahren sein wollte, alles auf Projektförderung<br />
aufgebaut. Das schuf<br />
zwar dringend benötigte Arbeitsplätze,<br />
aber brachte die Jugendarbeit<br />
nicht voran, denn es schien nach außen<br />
doch Alles beim Alten geblieben<br />
zu sein: da ist Einer der sagt, wo es<br />
lang geht!<br />
Die in den Projekten hauptamtlich<br />
Beschäftigten mussten von der einen<br />
zur anderen Maßnahme bangen,<br />
ob ihr Arbeitsplatz erhalten blieb oder<br />
nicht. Da wurde dann der Erhalt des<br />
Arbeitsplatzes Selbstzweck und die<br />
Jugendarbeit blieb in einer nach wie<br />
vor verunsicherten Gesellschaft auf<br />
der Strecke. Die gesellschaftlichen<br />
Eckdaten sind bis heute nicht besser<br />
sondern schlechter geworden. Der demografische<br />
Wandel und dazu einsetzender<br />
Zuzug von Rentnern aus dem<br />
Westen beschleunigte den Niedergang<br />
der Geburtenraten.<br />
Machen wir uns nichts vor, Kinder<br />
gibt es aber immer noch in den neuen<br />
Bundesländern; diese zu erreichen<br />
wird aber deutlich immer schwieriger.<br />
Sicher gibt es Leuchttürme, in deren<br />
Umkreis, auch seit 20 Jahren, offene<br />
Jugendarbeit stattfindet. Wir dürfen<br />
aber nicht übersehen, das dort selbstlos<br />
tätige, äußerst verantwortungsbewusste<br />
Menschen arbeiten, denen die<br />
Zukunft der Jugend wichtiger ist als<br />
das eigene Portemonnaie. Es sind Idealisten<br />
die dort für die Jugendlichen<br />
da sind, die nicht nach Ruhm und Ansehen<br />
lechzen, sondern still und unaufdringlich<br />
ihre Arbeit verrichten.<br />
Diesen soll man danken, dass sie unbeirrt<br />
und trotz aller Anfeindungen<br />
und Störungen, Mittelstreichungen<br />
und Brandschatzungen ihre Arbeit für<br />
unsere Jugend übernehmen.<br />
Wenn nun Bedenken formuliert werden,<br />
dass durch mangelnde Jugendarbeit<br />
sich im rechten Bereich eine<br />
Gefahr aufbaue, so sind die Gefahren<br />
ganz links sicher auch auszumachen.<br />
Ich will dieses Hin und Her nicht<br />
fortsetzen; wir müssen aber in unserer<br />
Vielfalt der <strong>Jugendverbände</strong> einmal<br />
konzertiert nach Wegen suchen,<br />
wie die Kinder und Jugendlichen in<br />
den neuen Bundesländern zu erreichen<br />
sind. Ich denke, eine soziologische<br />
Studie ist dringend nötig, um die<br />
Denkart und Handlungsweise der Eltern<br />
zu erfahren, denn die Kinder sind<br />
sicherlich genauso abenteuerlustig<br />
und neugierig wie ihre Altersgenossen<br />
hier im „Westen“.<br />
Weiter hinten können Sie noch andere<br />
Gedanken von mir lesen; so Sie denn<br />
wollen. Hier an dieser Stelle danke ich<br />
Ihnen für Ihr Interesse an unserem<br />
AzJ und wünsche Ihnen ein friedvolles<br />
und ereignisreiches 2012.<br />
Uwe Tiemann<br />
aktuell<br />
3
Spielesammlung<br />
Vorschläge für Freizeiten und Jugendgruppen<br />
„Duellspiele“<br />
für alle Altersklassen<br />
Egal wie sorgfältig und mit wie viel Liebe<br />
zum Detail man Geländespiele plant,<br />
bei gemischten Gruppen bleibt ein Problem<br />
häufig die sehr unterschiedliche<br />
körperliche Fitness. Natürlich ist diese<br />
wichtig und soll bei Spielen in Wald<br />
und Flur gefördert werden, aber sie<br />
sollte nicht der einzig entscheidende<br />
Faktor sein, der einer Gruppe zum Sieg<br />
verhilft, sonst ist die Frustration (vor<br />
allem bei den jüngeren Mitspielern) oft<br />
groß und der Spielspaß als Gruppenerlebnis<br />
bleibt auf der Strecke.<br />
Ein gutes Beispiel für diese Situation<br />
(und ihre Lösung!) ist das<br />
„Indianerrätsel“<br />
Die Gruppe wird in verschiedene Teams<br />
(„Indianerstämme“, jeweils 4 bis 5<br />
Personen) aufgeteilt. Wenn es viele<br />
Gruppen gibt, bekommt jeder Spieler<br />
Kriegsbemalung mit Schminke in seiner<br />
„Stammesfarbe“, damit auch im<br />
Trubel des Spiels klar ist, wer zu welchem<br />
Team gehört. Jede Gruppe bekommt<br />
dann eine Karte mit 64 Feldern.<br />
(Die Zahl ist variabel.) Auf jedem Feld<br />
steht ein Symbol einer bestimmten<br />
Farbe. (Die Symbole sollten möglichst<br />
eindringlich, deutlich zu unterscheiden<br />
und leicht zu merken sein, z.B. verschiedene<br />
Smilies, Wolken, Haus, Sterne.)<br />
Jedoch hat jede Gruppe nur einen<br />
Teil der Symbole auf ihrer Karte verzeichnet.<br />
Zu Beginn des Spiels hat jedes Team<br />
zehn Minuten Zeit ein „Nest“ zu finden,<br />
in dem es seine Karte hinterlegt. Dann<br />
beginnt das eigentliche Spiel: Jeder<br />
Mitspieler trägt eine kleine <strong>Version</strong> der<br />
Karte mit den Symbolen seines Stammes<br />
bei sich. Um die übrigen Symbole<br />
zu vervollständigen, muss ein Spieler<br />
eines anderen Stammes herausgefordert<br />
werden. Der Gewinner des „Duells“<br />
4 aktuell<br />
darf 30 Sekunden lang einen Blick auf<br />
die Karte des anderen werfen und sich<br />
so viele Symbole merken wie möglich.<br />
Anschließend heißt es: Schnell zurück<br />
ins Nest und die gemerkten Symbole<br />
dort in die Stammeskarte eintragen!<br />
(Die eigene kleine Karte darf nicht verändert<br />
werden!)<br />
Gewonnen hat entweder der Stamm,<br />
der als erstes eine richtig vervollständigte<br />
Karte beim Spielleiter vorweisen<br />
kann oder der Stamm, der nach einer<br />
zuvor vereinbarten Zeit (45 Minuten /<br />
variabel) die meisten Symbole richtig<br />
ergänzen konnte.<br />
In der ursprünglichen Anleitung sollten<br />
die Spieler einfach einander hinterherjagen.<br />
Wer gefangen / abgeklatscht<br />
wurde, musste seine Karte offenbaren.<br />
Da dies für die Kleineren oder einfach<br />
langsameren Mitspieler unfair ist, haben<br />
wir das Spiel geändert: Herausgefordert<br />
wird durch Anrufen mit dem<br />
Vornamen – der Angerufene muss<br />
hierfür in Sichtweite sein. Anschließend<br />
darf der Herausgeforderte die<br />
„Disziplin“ auswählen. Wir hatten dabei<br />
folgende Alternativen um die Chancen<br />
möglichst gleich zu gestalten:<br />
Stein / Schere / Papier<br />
(nach dem Altbekannten Schema:<br />
Stein schleift Schere, Schere schneidet<br />
Papier, Papier hüllt Stein ein).<br />
Auf einem Bein stehen<br />
(wer länger durchhält, gewinnt)<br />
Blinzelwettstreit<br />
(wer zuerst blinzelt, hat verloren)<br />
u.s.w.<br />
Dies soll nur eine Anregung sein, der<br />
Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.)<br />
Es sind noch zahlreiche weitere Möglichkeiten<br />
denkbar. Da der Herausgeforderte<br />
die Wahl hat, sind die Chancen<br />
für Groß und Klein einigermaßen<br />
gleich. (Für Sportbegeisterte ist natürlich<br />
auch der Kurzsprint über eine vereinbarte<br />
Strecke eine Alternative.)<br />
Auf diese Weise können bei dem Spiel<br />
vielleicht auch einmal die „Erwachsenen“<br />
oder Leiter mitspielen, was für die<br />
Kinder meistens einen besonderen Reiz<br />
darstellt: Den eigenen Leiter im Duell<br />
zu schlagen ist doch ein ganz besonderes<br />
Erfolgserlebnis und den Symbolen<br />
wird mit umso größerem Eifer nachgejagt.<br />
Neuer Vorstand<br />
des DBJR<br />
Die Vollversammlung des Deutschen<br />
Bundesjugendrings im Oktober 2011<br />
in Ludwigshafen hat einen neuen Vorstand<br />
und zum ersten Mal eine Doppelspitze<br />
gewählt. Vorsitzende sind Ursula<br />
Fehling (Bund der deutschen katholischen<br />
Jugend), und Sven Frye (Sozialistische<br />
Jugend Deutschlands – Die Falken).<br />
Stellvertretende Vorsitzende sind<br />
Julia Böhnke (DGB-Jugend) und Hetav<br />
Tek (djo - Deutsche Jugend in Europa)<br />
sowie Alexander Bühler (Arbeiter-<br />
Samariter- Jugend Deutschland) und<br />
Gunnar Czimczik (Verband Christlicher<br />
Pfadfinderinnen und Pfadfinder). Die<br />
Amtszeit beträgt zwei Jahre.<br />
Stephanie Lindemann /<br />
Pressemitteilung DBJR
Beschlüsse des DBJR<br />
Impulse für starke Demokratie<br />
Die Vollversammlung beschloss auch<br />
einen Leitantrag „Impulse für eine starke<br />
Demokratie“. Die <strong>Jugendverbände</strong><br />
und Landesjugendringe betonen darin,<br />
dass die Selbstorganisationen junger<br />
Menschen wichtig für eine lebendige<br />
Demokratie und ihre Stabilität sind.<br />
Er setzt damit Impulse für eine starke<br />
Demokratie und übt Kritik an aktuellen<br />
Entwicklungen: Mit Sorge betrachten<br />
die <strong>Jugendverbände</strong>, dass beispielsweise<br />
politische Entscheidungen zunehmend<br />
schneller, kurzfristiger und<br />
kaum nachvollziehbar fallen. Jugendproteste<br />
in den europäischen Ländern<br />
Griechenlands, Spanien, Großbritannien<br />
und auch in Ländern wie Israel oder<br />
Chile haben 2011 zu Verwunderung<br />
sowie politischen und öffentlich-medialen<br />
Diskussionen geführt. Der Deutsche<br />
Bundesjugendring regt daher an,<br />
die Bedingungen für eine starke Demokratie<br />
zu erneuern: Oberstes Ziel müsse<br />
sein, möglichst alle Menschen zu beteiligen.<br />
Es müssen geeignete wirkungsvolle<br />
Formen der Beteiligung geschaffen<br />
oder genutzt werden, die weit über<br />
den bloßen Wahlakt hinausgehen. Die<br />
<strong>Jugendverbände</strong> wollen in ihrer Rolle<br />
als Interessensvertretung auch Impulse<br />
geben und neue Formen von Beteiligungsprozessen<br />
initiieren.<br />
Beschlossen wurde von den Vertreterinnen<br />
und Vertretern aus den Jugendverbänen<br />
und Jugendringen auch eine<br />
Position zur weltweiten Ernährungspolitik.<br />
Darin wird gefordert, gegen<br />
den Hunger entschiedener als bisher<br />
vorzugehen. Ein Beschluss zur sogenannten<br />
Demokratieklausel übt noch<br />
einmal deutliche Kritik an der Sichtweise<br />
der Bundesregierung in Sachen<br />
Extremismus. In einem Beschluss zum<br />
Teilhabepaket wird unter anderem gefordert,<br />
dass die Mittel bedarfsgerecht<br />
erhöht werden und vor allem Kosten<br />
für die außerschulische Bildung junger<br />
Menschen ohne Deckelung übernommen<br />
werden.<br />
Stephanie Lindemann /<br />
Pressemitteilung DBJR<br />
Deutsches Jugendherbergswerk (DJH)<br />
Neues von der Mitgliederversammlung in Koblenz<br />
Am 19.November tagte die Mitgliederversammlung<br />
des deutschen Jugendherbergswerkes,<br />
die Gäste waren<br />
in der frisch renovierten Jugendherberge<br />
Ehrenbreitstein untergebracht.<br />
Wichtigstes Ereignis hierbei war die<br />
neue Satzung, die zuvor in Arbeitsgruppen<br />
vorbereitet und abgestimmt<br />
worden war und mit großer Mehrheit<br />
(92%) von den Mitgliedern angenommen<br />
wurde. Die reformierte Satzung<br />
sieht einen DJH-Vorstand vor, dem<br />
ehrenamtliche und hauptberufliche<br />
Vertreter sämtlicher Landesverbände<br />
sowie Vertreter der körperschaftlichen<br />
Mitglieder und der Herbergsleitungen<br />
angehören. Anstelle des<br />
bisherigen Vorstands wird es ein<br />
Präsidium geben, die Geschäftsführerkonferenz<br />
wird zu einer festen<br />
Einrichtung. Die bisherige Landesverbandstagung<br />
entfällt.<br />
Zu neuen Vizepräsidenten des DJH<br />
wurden Gerhard Koller, Rainer Nalazek<br />
und Rudolf Schwan gewählt.<br />
Dem neuen Präsidium steht Angela<br />
Braasch-Eggert als Präsidentin des<br />
DJH vor, ihre Amtszeit dauert ebenso<br />
weiter an wie die des Vizepräsidenten<br />
Prof. Dr. Karl-Heinz Binus. Hauptgeschäftsführer<br />
Bernd Dohn gehört dem<br />
neu geschaffenen Präsidium ebenfalls<br />
als stimmberechtigtes Mitglied an.<br />
Mitglieder eines erweiterten Präsidiums<br />
sind bis 2013 ferner die bisherigen<br />
Beisitzer im Hauptvorstand, Gerd<br />
Mädler und Jörg Haase.<br />
Ebenfalls vorgestellt wurde der „Masterplan“<br />
an dem verschiedene Arbeitsgruppen<br />
seit Anfang<br />
2010 arbeiten. Arbeitsaufträge<br />
der 10 Gruppen<br />
sind<br />
•§<br />
die Struktur des DJH,<br />
deren Umsetzung mit<br />
der neuen Satzung gelungen<br />
ist,<br />
•§<br />
die Entwicklung einer<br />
effizienten Zusammenarbeit<br />
von Ehrenund<br />
Hauptamt,<br />
•§<br />
die Weiterentwicklung<br />
des Leitbildes, insbesondere<br />
zu den Punkten soziale<br />
Verantwortung und pädagogischer<br />
Auftrag,<br />
•§<br />
alternative Mitgliedschaften,<br />
bspw. wird in einem Modellprojekt<br />
in 15 Herbergen eine Tagesmitgliedschaft<br />
geprüft („one-nightstamp“,<br />
teilnehmende JuHes sind<br />
u.a. Köln, Stuttgart, Kassel, Bremen<br />
und Bochum), die nach sechs<br />
Stempeln in eine Vollmitgliedschaft<br />
umgewandelt werden kann.<br />
Ebenfalls gilt seit 2011 die Regelung,<br />
dass neue Mitglieder bei einem<br />
Beitritt im 2. Halbjahr nur den<br />
halben Beitrag zahlen müssen.<br />
•§<br />
Weiterhin das Qualitätsmanagement,<br />
der Vertrieb, das Marketing,<br />
die Wettbewerbsstrategie und<br />
die Gemeinnützigkeit unter wirtschaftlichen<br />
Aspekten.<br />
Mit diesen Strategien soll das Ehrenamt<br />
im DJH gestärkt werden, aber<br />
auch auf die veränderte Wettbewerbssituation<br />
reagiert werden: Gerade<br />
in Großstädten sind mittlerweile<br />
viele andere Anbieter unterwegs,<br />
sog. Hostels, die gerade für Jugendliche<br />
und Familien eine günstige Übernachtungsmöglichkeit<br />
bieten, ohne<br />
die Hürde einer Mitgliedschaft zu haben.<br />
Dass aber der Preis nicht alles ist,<br />
will der DJH mit einer neuen, zeitgemäßen<br />
Ausrichtung und der Bekanntmachung<br />
seines vielfältigen Angebots<br />
unter Beweis stellen. Wir wünschen<br />
ihm dabei viel Erfolg!<br />
Jessica Füllbeck<br />
aktuell<br />
5
Unter der Leitung und detaillierten<br />
Vorbereitung vom Vorsitzenden und<br />
Bildungsreferenten Klaus Hübner mit<br />
Unterstützung von Schulsozialpädagogen<br />
Klaus Keller, erlebten Kinder und<br />
Jugendliche aus Butzbach (Sitz der<br />
BJCKM) und Umgebung abwechslungsreiche,<br />
schweißtreibende, sportliche<br />
Tage bei meist schönem Wetter, die zum<br />
Ziel hatten bei viel Spaß und Sport das<br />
Selbstbewusstsein, die Leistungsbereitschaft<br />
und die Selbsteinschätzung zu<br />
steigern und somit die Persönlichkeitsentwicklung<br />
der Mädels und Jungen voranzutreiben.<br />
Basis und Ausgangspunkt für alle Aktivitäten<br />
und Ausflüge war das Jugendsporthotel<br />
„youtels“, mitten im Wald<br />
am Lammerfluss gelegen, mit eigenem<br />
Strand und einem Sportteich mit<br />
Rutschbahn, Kletternetz und Stegen<br />
zum Springen ausgestattet. Außerdem<br />
gab es im 11 ha großen Sportpark alle<br />
erdenklichen Einrichtungen wie die<br />
ständig belagerte Trampolinanlage, Beachvolleyball-,<br />
die neue Fußball- und<br />
Tennishalle, Inline & Skaterpark mit<br />
Halfpipe, Badmintonnetz, Basketballanlage<br />
und natürlich Tischtennis. Beschallt<br />
wurde alles tagsüber durch die Open-<br />
Air-Disco mit den neuesten Charthits.<br />
Die vielseitigen Buffets, Softdrinks und<br />
Obst kostenlos rund um die Uhr, sorgten<br />
für die nötige Kalorien, -Vitaminund<br />
Mineralienzufuhr, welche<br />
die Ebersgönser Sportler nach<br />
den sportlichen Betätigungen<br />
reichlich nutzten. Besondere<br />
Highlights waren das Ritteressen,<br />
hier bediente der Herbergsleiter<br />
persönlich die über 220<br />
Gäste in Ritterrüstung und man<br />
durfte nur mit den Fingern essen,<br />
zur Freude der Kinder und<br />
Jugendlichen sowie ein Grillabend<br />
an der Grillhütte, bei<br />
dem man es schaffte alle in kürzester<br />
Zeit satt zu bekommen. Ein Lob<br />
an das Küchenteam! Überhaupt haben<br />
es alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
des Hauses geschafft eine ständig vorhandene<br />
positive Stimmung aufzubauen<br />
und zu halten, nicht zuletzt durch<br />
6 aktuell<br />
Sport, Spaß und tolle Erlebnisse non stop<br />
beim Fun & Action Camp<br />
den immer zu hörenden Spruch: „Wir<br />
freu’n uns!“.<br />
Gemeinsam mit den Outdoor-Unlimited-Guides<br />
erlebte man die „Sun & Fun<br />
Events, wie das Klettern in einer großen<br />
Kletterhalle mit jeweils zwei Schwierigkeitsstufen,<br />
das so manchen Teilnehmer<br />
ins Schwitzen und an seine körperlichen<br />
Grenzen brachte. Lustig sah es aus,<br />
wenn man in einen überdimensionalen<br />
Schaumgummianzug gesteckt wurde<br />
und beim „Sumoringen“ den Partner<br />
entweder von der Matte oder umstoßen<br />
musste. In 36 spannenden Kämpfen (Jeder<br />
gegen Jeden) wurden am Ende die<br />
Turniersieger in zwei Gruppen ermittelt.<br />
Bei den Jungs siegte Florian Beppler-Alt<br />
(Ebersgöns) mit 14 Punkten vor Niklas<br />
Rettig (Opperhofen) mit 12 Punkten.<br />
Bei den Mädchen konnte sich Sophie<br />
Edelmann (Oberkleen) mit 10 Punkten<br />
gegen Laura Zörb (Ebersgöns, 8 Punkte)<br />
und Theresa Beppler-Alt (Ebersgöns,<br />
6 Punkte) behaupten. Eine Riesengaudi<br />
für die Zuschauer war es allemal.<br />
Allen Mut zusammennehmen musste<br />
man sich beim „Zipline“, bei dem man<br />
mit einem Partner, sicher angeseilt aus<br />
dem 3. Stock der Jugendherberge erst in<br />
die Tiefe springt und dann ca. 150 m an<br />
einem Drahtseil gleitet, hin bis zu einem<br />
Guide, der die Teilnehmer sicher einfing<br />
und über eine fahrbare Treppe auf den<br />
festen Boden brachte. Manchen ist der<br />
Schreck bis in die Hose gerutscht, überlebt<br />
haben es aber alle. Besonders viel<br />
Spaß bereitete die rasende Abfahrt auf<br />
der Sommerrodelbahn, die aufregendste<br />
Österreichs.<br />
Höhepunkte waren die drei Halbtags-<br />
Outdoor-Module dieser Erlebnisfreizeit<br />
in den Bergen: Beim „Hydrospeed“<br />
fuhr man, sicher eingepackt in einen<br />
Neoprenanzug und Helm, ausgerüstet<br />
mit einem kurzen Schaumstoffboard<br />
und Schwimmflossen,<br />
4 Kilometer den unteren<br />
Lammerfluss hinunter. Brenzlig<br />
wurde es beim Umpaddeln der<br />
Felsen im Flussbett sowie beim<br />
Bezwingen der „Strömungen“,<br />
das jedoch von fast allen hervorragend<br />
gemeistert wurde.<br />
Teamarbeit, gegenseitige Rücksichtnahme<br />
und Unterstützung<br />
waren beim „Canyoning“ angesagt.<br />
Gemeinsam mit zwei erfahrenen<br />
Guides stieg man das Bachbett<br />
des Aubachs, ein Nebenfluss der<br />
Lammer, mal schwimmend, mal bis zur<br />
Brust im Wasser, mal über Felsen hinauf<br />
bis zu drei gewaltigen Wasserfällen. Hier<br />
konnte man die ganze Kraft der Natur-
Fortsetzung von Seite 6<br />
gewalten erkennen, die hier ihre Spuren,<br />
insbesondere bei der Schneeschmelze,<br />
hinterlassen haben. Highlights waren<br />
die Sprünge von 2 – 5 m hohen Felsen in<br />
die Wasserlöcher und das tief gegrabene<br />
Becken des großen Wasserfalls. Am<br />
Ende waren alle völlig geschafft, aber<br />
glücklich, so etwas erlebt zu haben.<br />
Downhill-Feeling pur konnte man bei<br />
der rasanten Abfahrt auf der Rodelbahn<br />
mit einem „Bockerl“, ein Inlineskate mit<br />
Sitz und einer ultraleichten Konstruktion,<br />
erleben. Anstrengend, aber lohnenswert,<br />
war die Halbtages-Radtour durch<br />
Wiesen, Wald und Feldern rund um Abtenau<br />
mit Abstecher zu den gewaltigen<br />
Wasserfällen und zu einer Kneipp-Anlage,<br />
die zur Erfrischung ausgiebig genutzt<br />
wurde.<br />
Abendliche Motto-Parties waren in der<br />
Black-Hole-Disco angesagt, genauso<br />
wie Billard, Sport-Stacking und Tischfußball.<br />
Die Internet-Corner wurde intensiv<br />
zum Surfen im Netz und zum<br />
Schreiben und Abholen von E-Mails genutzt.<br />
Intensive Einzelgespräche, aber<br />
auch Einzelgespräche und Diskussionsrunden<br />
über Themen, die die Jugendlichen<br />
interessieren und berühren, wie<br />
„Schule“, „Bildung“, „Erziehung“, „Arbeitsmarkt“<br />
und „Jugendkultur“ in ihrer<br />
ganzen Bandbreite, wurden mit viel Engagement<br />
vom Leitungsteam durchgeführt.<br />
Den Abschluss bildete eine große<br />
„Schaumparty-Disco“. Unmengen von<br />
Schaum verwandelten den Vorplatz<br />
für zwei Stunden in eine große Badewanne,<br />
in der sich die Jugendlichen,<br />
beschallt mit den passenden Sommerhits,<br />
sichtlich wohl fühlten. Ein Sprung<br />
in den hauseigenen Badesee befreite<br />
von den Schaummassen des Körpers.<br />
Am Ende der leider viel zu schnell vergangenen<br />
Woche waren sich alle Jugendlichen<br />
einig: Hier wollen wir wieder<br />
hin!<br />
Und das können sie, und andere auch,<br />
denn auch 2012 hat die Bundesjugend<br />
für Computer, Kurzschrift und Medien<br />
diese Erlebnisfreizeit bereits im Jahresprogramm<br />
vorgesehen.<br />
Autor: Klaus Hübner, Ebersgöns<br />
Wie funktioniert Kurzschrift?<br />
oder: „Steno-how“<br />
Schon vor über 2000 Jahren wurden<br />
die Tironischen Noten im Römischen<br />
Senat zur Aufzeichnung von Debatten<br />
genutzt, später in ganz Europa als<br />
Akten- und Kanzleischrift. Mehr als<br />
tausend Jahre lang lässt sich die Anwendung<br />
dieses Systems nachweisen.<br />
Moderne (neu)geometrische Stenografiesysteme<br />
entstanden ab 1602 in England<br />
und weltweit. Bis in die Gegenwart<br />
wurden viele hundert unterschiedliche<br />
Systeme ersonnen. Im angelsächsischen<br />
und romanischen Raum (außer<br />
Italien) dominieren dabei geometrische<br />
Kurzschriften, in Zentral- und Osteuropa<br />
sowie in Skandinavien kursive Stenografien.<br />
Kurzschriftsysteme sind weitgehend<br />
sprachenspezifisch, weil sie für die<br />
betreffende Sprache die Möglichkeiten<br />
optimieren, die sich aufgrund<br />
der lautlichen Häufigkeitsverteilung<br />
und der sprachlichen Redundanz<br />
ergeben. Für die deutsche Sprache<br />
wurde auf der Basis von Vorläufersystemen<br />
wie Gabelsberger, Stolze-<br />
Schrey etc. die Deutsche Einheitskurzschrift<br />
(DEK) entwickelt. Ihre<br />
Leistungsfähigkeit ist auch im PC-<br />
Zeitalter unerreicht. Bewährte grafische<br />
Kurzschriftsysteme erzielen<br />
hohe „Datenerfassungsraten“, da sie<br />
den Informationsgehalt mit grafischen<br />
und sprachlichen Mitteln verdichten.<br />
Auflösung:<br />
„Wir sind Papst!“ Stimmt das? Der Papst beherrscht eine Fertigkeit, um die ihn<br />
viele beneiden: Er kann stenografieren! Gedanken schriftlich festhalten, Informationen<br />
sofort mitschreiben, das kann man nur rationell mit der Stenografie.<br />
Wer zum Schreiben weniger Zeit benötigt, hat mehr Zeit für andere wichtige<br />
Dinge. Erlernen kann man die Stenografie in jedem Alter.<br />
Hannelore Schindelasch, Oldenburg<br />
Zu den Funktionsprinzipien der Deutschen<br />
Einheitskurzschrift (DEK): Für die<br />
Mitlaute (und einige Mitlautfolgen)<br />
sind einfache Zeichen definiert. Etwa<br />
100 häufig gebrauchten Wörtern und<br />
Wortteilen wurden Kürzel zugewiesen.<br />
Selbstlaute werden i. d. R. nicht<br />
mit eigenen Zeichen geschrieben, sondern<br />
durch die Art der Verbindung der<br />
benachbarten Mitlautzeichen symbolisiert.<br />
Durch die Verschiebung des<br />
nachfolgenden Mitlautzeichens (zwei<br />
Weiten, drei Höhen) bzw. das Merkmal<br />
der Strichstärke entstehen Darstellungsmöglichkeiten<br />
für zwölf Selbstlaute.<br />
Unbezeichnet bleiben zumeist<br />
Mitlautverdoppelungen, Dehnungslaute<br />
und die Großschreibung. Auch<br />
Fremdsprachen können mit der DEK<br />
bewältigt werden.<br />
Drei Systemstufen sorgen für eine anwendungsspezifische<br />
Kürze der Schrift:<br />
Die Verkehrsschrift (Korrespondenzschrift,<br />
Notizschrift) ist die Eingangsstufe.<br />
Man erlernt zwar eine Reihe<br />
festgelegter Kürzel; darüber hinaus<br />
wird auf dieser Ebene aber noch nicht<br />
gekürzt. Trotzdem ist schon die Verkehrsschrift<br />
bis zu viermal schneller<br />
als die normale Handschrift. Konzepte,<br />
Ideen und Reden lassen sich wesentlich<br />
rascher erfassen als durch flotte Tastatureingabe<br />
am Computer.<br />
aktuell<br />
7
Fortsetzung von Seite 7<br />
Darauf baut die Eilschrift auf, die mit<br />
Kürzungsprinzipien vertraut macht<br />
und ein Notieren und Konzipieren in<br />
„Echtzeit“ ermöglicht.<br />
Die hierauf aufbauende Redeschrift<br />
(Debattenschrift) ist eine Hochleistungsstenografie,<br />
die u. a. in Parlamenten,<br />
bei Konferenzen, Kongressen oder<br />
vor Gericht Anwendung findet.<br />
Sollten Sie die Kurzschrift erlernen<br />
wollen, empfehlen wir Ihnen einen<br />
Kurs im örtlichen Stenografenverein.<br />
Wenn Sie sich die Stenografie<br />
im Selbststudium aneignen möchten,<br />
eignet sich besonders das Lehrbuch<br />
„Steno heute - programmiert“<br />
von Bernhard und Ilse Drews. Unser<br />
Dachverband, der Deutsche Stenografenbund,<br />
vermittelt Ihnen gerne<br />
eine Lehrkraft für ein tutorengestütztes<br />
Erlernen der Stenografie<br />
(Verkehrsschrift).<br />
Viele bedeutende Persönlichkeiten<br />
haben die Kurzschrift ihr Leben<br />
lang als nützliches Handwerkszeug<br />
angewandt, u. a.: Prof. Isaac Newton,<br />
Charles Dickens, Wilhelm Busch,<br />
Prof. Dr. Edmund Husserl, Alexander<br />
von Humboldt, Bertolt Brecht, Astrid<br />
Lindgren, Dr. Kurt Tucholsky, Dr.<br />
Alfred Brehm, Prof. Rudolf Virchow,<br />
Dr. Sven Hedin, Dr. Franz Kafka, Dr.<br />
Erich Kästner, Dr. Theo Waigel, Prof.<br />
Dr. Konrad Zuse, Dr. Edith Stein, Otto<br />
Lilienthal, Prof. Dr. Max Planck, Papst<br />
Benedikt XVI. …<br />
Autor: Hannelore Schindelasch und<br />
Jochen Schönfeld, Oldenburg<br />
Farbkopien/<br />
Ausdrucke<br />
Aufkleber<br />
Bücher<br />
Plakate<br />
Vereinszeitschriften Visitenkarten<br />
Festschriften Einladungen<br />
Geschäftsdrucksachen<br />
Flyer<br />
Landecker Straße 12<br />
36251 Bad Hersfeld<br />
Telefon 06621 / 5030-0<br />
Fax 06621 / 5030-30<br />
info@glockdruck.de<br />
www.glockdruck.de<br />
8 aktuell
Fukushima und die Folgen<br />
Die Deutsch-Japanische Jugendgesellschaft (DJJG) nach dem 11. März 2011<br />
Als am 11. März 2011 in Japan die Erde<br />
bebte, waren auch viele ehemalige<br />
Teilnehmer der jährlichen DJJG-Austauschprogramme<br />
„Hallo Japan/Hallo<br />
Deutschland“ vor Ort. Schnell flimmerten<br />
auch in Deutschland die Bilder des<br />
Tsunami über die Bildschirme. Als dann<br />
auch noch deutlich wurde, dass das<br />
Atomkraftwerk in Fukushima schweren<br />
Schaden davongetragen hatte, war<br />
klar, dass dies kein normaler Tag sein<br />
würde.<br />
Sofort versuchten wir Kontakt zu unseren<br />
Freunden in Japan aufzunehmen<br />
– die meisten von ihnen hielten<br />
sich in Toyko auf. Langsam trudelten<br />
die ersten Nachrichten über Facebook<br />
ein: „Ich musste 6 Stunden zu Fuß nach<br />
Hause laufen, weil die Bahnen nicht<br />
mehr gefahren sind. Aber es geht mir<br />
gut!“, „Meine Wohnung sieht furchtbar<br />
aus. Alles ist aus den Regalen gefallen.“<br />
„Wir konnten stundenlang unsere Familienmitglieder<br />
im Norden nicht erreichen,<br />
aber sie konnten sich retten!“<br />
„Ich war gerade im Supermarkt – es<br />
war fast alles leergekauft!“<br />
Fassungslos verfolgten wir in den darauffolgenden<br />
Tagen die Nachrichten<br />
– die japanischen Medien über Internet-Livestream,<br />
die über die Bergung<br />
von Verschütteten berichteten, aber<br />
natürlich auch die deutschen Medien,<br />
die sich immer stärker auf die Atomkatastrophe<br />
konzentrierten. Viele deutsche<br />
Freunde kehrten daraufhin verunsichert<br />
aus Japan nach Deutschland<br />
zurück. Die Deutsche Botschaft wurde<br />
vorübergehend nach Osaka verlegt, die<br />
Lufthansa flog zeitweise Tokyo nicht<br />
mehr an. Viele Touristen stornierten<br />
ihre Flüge nach Japan, und Orchester,<br />
die eine Japan-Tournee geplant hatten,<br />
reisten mit verkleinertem Ensemble<br />
oder erst gar nicht an.<br />
Für viele Menschen in Japan ist inzwischen,<br />
mehr als ein halbes Jahr später,<br />
der Alltag wieder eingekehrt. Anders<br />
sieht es für die Menschen in der Region<br />
Tohoku im Norden Japans aus, die aus<br />
ihren Häusern evakuiert wurden bzw.<br />
deren ganze Nachbarschaft von den<br />
Flutwellen zerstört wurde. Wie wird es<br />
für diese Menschen weitergehen?<br />
Die Tatsache, dass die Medien bei der<br />
Wahrnehmung über die Dreifachkatastrophe<br />
in Deutschland eine große Rolle<br />
gespielt haben, brachte uns auf die<br />
Idee, als DJJG etwas Neues auszuprobieren.<br />
Am 17.08. diskutierten in Berlin fast<br />
100 Gäste mit dem ZDF-Asienkorrespondenten<br />
Johannes Hano, dem japanischen<br />
Journalisten Masao Fukumoto,<br />
sowie den Vertretern der DJJG Hendrik<br />
Steinbrecher und Eva Rudert. Beide<br />
Journalisten berichteten aus ihrer<br />
Sicht über die Ereignisse und die Besonderheiten<br />
der Medienberichterstattung<br />
beider Länder. Aus den Fragen des<br />
Publikums wurde deutlich, dass nach<br />
wie vor viel Unsicherheit darüber besteht,<br />
wie die Situation in Japan zu bewerten<br />
ist. Johannes Hano, gerade mit<br />
dem Hanns-Joachim Friedrichs Preis<br />
für seine TV-Berichterstattung aus Japan<br />
ausgezeichnet, erzählte aus erster<br />
Hand über die Krisenberichterstattung<br />
seines Senders, aber musste sich auch<br />
kritischen Fragen des Publikums stellen,<br />
da zum Teil eine reißerische Berichterstattung<br />
der deutschen Medien<br />
beklagt wurde.<br />
Die DJJG war mit dem Verlauf des<br />
Abends sehr zufrieden und wird in Zukunft<br />
weitere Diskussionsveranstaltungen<br />
zu japanbezogenen Themen organisieren.<br />
Mehr über die Pläne der DJJG für das<br />
Jahr 2012 demnächst auf www.djjg.<br />
org und natürlich in der nächsten AZJ-<br />
Aktuell.<br />
Ariane Herold, DJJG<br />
Fotos: Gesa Neuert<br />
*Gesa Neuert, Ehrenmitglied und seit<br />
Oktober im Vorstand der DJJG, besuchte<br />
im Oktober die Region Tohoku. Von<br />
ihr stammen die Fotos, welche den<br />
derzeitigen Zustand von Orten in der<br />
Provinz Iwate zeigen.<br />
aktuell<br />
9
Rückblick Jugendwaldheim<br />
Ringstein / Büren<br />
Neun ereignisreiche Tage erlebten<br />
19 Kinder und Jugendliche im Alter<br />
von 9 bis 16 Jahren im Jugendwaldheim<br />
(JWH) Ringelstein/Büren vom<br />
22.07. – 31.07.2011. Das Thema der<br />
Freizeit war wie jedes Jahr der Wald.<br />
Freiwillig nahmen die Schüler täglich<br />
am Unterricht des jungen Försters<br />
Stefan Nolte teil. Die biologische,<br />
wirtschaftliche und klimatische Bedeutung<br />
des Waldes, sowie die Jagd<br />
standen auf dem täglichen theoretischen<br />
Programm. Dabei wurden unter<br />
anderem folgende Themen behandelt:<br />
Die Bestimmung von Bäumen, Pflanzen<br />
und Tieren sowie deren Lebensraum,<br />
der Wald als Erholungsraum,<br />
als Sicht- und Lärmschutz sowie als<br />
Speicher von Wasser und Lieferant<br />
von Sauerstoff, Holz als Rohstoff und<br />
Werkstoff usw.<br />
Die Kinder lernten<br />
den Wald<br />
aber nicht nur in<br />
der Theorie kennen.<br />
Jeden Morgen<br />
waren sie<br />
zum praktischen<br />
Einsatz unterwegs<br />
in der Natur.<br />
Diesmal standen<br />
keine großen<br />
Projekte auf dem<br />
Programm, sondern<br />
viele kleine Arbeiten, wodurch es<br />
bei den Einsätzen eine große Vielfalt<br />
und Abwechslung gab, zum Beispiel:<br />
den Bau von Nistkästen für Fledermäuse.<br />
Daneben wurden Bäume gefällt,<br />
Hecken geschnitten und Hochsitze<br />
gebaut. Nachmittags gab es<br />
Spiele im Wald und rund ums Haus.<br />
Ob Tischtennis, Gesellschaftsspiele,<br />
Chaos Spiel, Poker, Bastelspaß,<br />
Schwimmen oder Duschparty – das<br />
Freizeitprogramm war sehr vielseitig.<br />
Auch ohne Computer<br />
hatten die<br />
9 bis 16-jährigen<br />
Teilnehmer keinerlei<br />
Langeweile. Ein<br />
besonderer Höhepunkt<br />
war der bunte<br />
Abend, bei der die<br />
Gruppenteilnehmer<br />
ein abwechslungsreiches<br />
selbst<br />
gestaltetes Programm<br />
darboten.<br />
Dies war das erste Jahr, in dem die Jugendfreizeit<br />
von den Geschwistern<br />
Stefanie und Thomas Werdermann<br />
geleitet wurde. Gemeinsam mit dem<br />
Förster Stefan Nolte wurde bereits ein<br />
neuer Termin für die Ferien 2012 festgelegt.<br />
Die Jugendfreizeit wird nächstes<br />
Jahr nicht wie gewohnt am Anfang,<br />
sondern am Ende der Ferien veranstaltet<br />
von Freitag 10.08. - Sonntag<br />
19.08.2012. Bereits jetzt haben schon<br />
viele Kinder erklärt, dass sie nächstes<br />
Jahr gerne wieder mitfahren würden.<br />
Bei Fragen und Anmeldewünschen<br />
wenden Sie sich bitte per Mail an Stefanie<br />
Werdermann (Stefanie_Werdermann@yahoo.de).<br />
Modell, Hobby, Spiel<br />
ein voller Erfolg<br />
Ein mehr als positives Fazit konnte<br />
der Landesring Hessen der DPhJ<br />
ziehen, der im Auftrag des Bundes<br />
deutscher Philatelisten den Stand in<br />
der Creativ-Halle der Messe Modell-<br />
Hobby-Spiel in Leipzig betreut hat.<br />
Magisch angezogen wurden die Besucher<br />
vom Briefmarkenglücksrad; in<br />
langen Schlangen wurde versucht, das<br />
richtige Feld zu erdrehen.<br />
In der Bastelecke galt es, mit vielen<br />
Briefmarken, seinen eigenen Stiftebecher<br />
zu gestalten. Dabei war bereits<br />
nach 2 von 4 Messetagen die vorhandenen<br />
Becher aufgebraucht, so dass<br />
auf Blumentöpfe umgestiegen wurde.<br />
Wahre Kunstwerke wurden kreiert und<br />
teilweise mussten Kinder und Jugendliche<br />
lange Warten, bevor ein Platz<br />
zum Basteln frei wurde.<br />
Tausende von Briefmarken wurden<br />
aus dem Briefmarkenpool gefischt und<br />
sind nun in den eigenen Briefmarkensammlungen<br />
zu finden.<br />
Spannende Duelle, oft auch innerhalb<br />
von Familien, konnte man am großen<br />
Briefmarken-Mensch-Ärgere-Dich-<br />
Nicht beobachten. Mit Freude wurde<br />
der Stein des Mitspielers vom Feld geschlagen.<br />
Zählen, Raten, Hochrechnen waren einige<br />
der Möglichkeiten die die Rater<br />
am Stand nutzen um so möglichst exakt<br />
herauszufinden, wie viele Briefmarken<br />
in der Ratesäule enthalten waren<br />
und so tippten viele der Rater die richtige<br />
Zahl von 1000.<br />
Text/Foto: Markus Holzmann, DPhJ<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
10 aktuell
Indianer stürmen Briefmarkenmesse in Sindelfingen<br />
Experiment mit neuer Form einer Briefmarkenausstellung gelungen<br />
Letztes Oktoberwochenende – für alle<br />
Briefmarkensammler heißt es auf nach<br />
Sindelfingen, dort ist Briefmarkenmesse.<br />
Traditionell beteiligt sich der Landesring<br />
Südwest der DPhJ mit einem<br />
großen Aktionsstand; in diesem Jahr<br />
lautete das Motto „Indianertage“. Neben<br />
passenden Briefmarkensammlungen<br />
über die Indianer Amerikas und<br />
Karl May hatten die Verantwortlichen<br />
als Kooperationspartner Thomas Merbt<br />
vom Indianermuseum in Bretten gewonnen,<br />
der über drei Tage viele Originalexponate<br />
aus seinem Museum<br />
mitgebracht hatte und fleißig Fragen<br />
der Besucher beantwortete. In einem<br />
Briefmarkenwühlberg konnten sich<br />
die Besucher ausgiebig für die eigene<br />
Sammlung bedienen und eine Messerallye<br />
mit vielen Preisen lockte. Einen<br />
besonderen Höhepunkt gab es samstags<br />
– Two Hawks, ein Halbblut-Arapaho-Indianer<br />
gab einen Einblick in das<br />
Leben der Indianer und konnte, nach<br />
anfänglichem Zögern, auch einige der<br />
jungen Besucher animieren, sich an<br />
den indianischen Tänzen zu beteiligen.<br />
An die Indianertage angeschlossen<br />
war die Briefmarkenausstellung „Grande<br />
Jupex Americana“. Erstmals hat die<br />
DPhJ hier Neuland beschritten, indem<br />
in einer Ausstellung gleich mehrere<br />
Wettbewerbsränge (vergleichbar den<br />
unterschiedlichen Ligen im Sport) zusammengefasst<br />
waren. Insgesamt 39<br />
junge Sammler stellten sich der Jury –<br />
19 davon in der höchsten Klasse, der nationalen<br />
Ausstellung. Erstmals seit 2003<br />
fand damit wieder einmal eine reine<br />
Nationale-Jugendbriefmarkenausstellung<br />
statt. Hier konnte die Jury 2 Gold-,<br />
6 Großvermeil-, 9 Vermeil-, 1 Großsilber<br />
und 1 Silbermedaille vergeben. Damit<br />
qualifizierten sich 17 Aussteller für<br />
den internationalen Wettbewerb. In der<br />
2.-höchsten Klasse stellten sich 20 Exponate<br />
dem Votum der Jury und auch<br />
hier gab es die stolze Bilanz von 5 Gold-<br />
, 19 Vermeil und 1 Silber-Medaille, und<br />
somit haben 19 von 20 Exponaten die<br />
Qualifikation für die nationale Klasse<br />
ganz erreicht haben.<br />
Eine sehr gelungen Veranstaltung, und<br />
vor allem ein mehr als gelungenes Ausstellungsexperiment.<br />
Text: Markus Holzmann, DPhJ Presseund<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Fotos: Elisabeth Schäfer, Landesring<br />
Südwest der DPhJ<br />
aktuell<br />
11
Zu Gast beim Bundespräsidenten<br />
Empfang für junge Ehrenamtliche im Schloss Bellevue<br />
Bundespräsident Christian<br />
Wulff hat am 26. August mehr<br />
als 160 junge Frauen und Männer<br />
zu einer besonderen Ordensverleihung<br />
ins Berliner Schloss<br />
Bellevue eingeladen. Alle Gäste,<br />
darunter auch Nathalie Pier<br />
und Christy Kiruparajah von der<br />
THW-Jugend, setzen sich in besonderer<br />
Weise ehrenamtlich<br />
für die Gesellschaft ein. Stellvertretend<br />
zeichnete der Bundespräsident<br />
14 junge Frauen und<br />
Männer mit der Verdienstmedaille des<br />
Verdienstordens der Bundesrepublik<br />
Deutschland aus. Bundespräsident<br />
Wulff hatte zu dem Empfang junge<br />
Alpine Bergrettung in den Karpaten<br />
Ehrenamtliche eingeladen, die<br />
sich unter anderem im Bevölkerungsschutz,<br />
in der christlichen<br />
Jugendarbeit, in Sozialverbänden,<br />
im Sport oder im Tier- und<br />
Naturschutz engagieren. Dabei<br />
wurde die THW-Jugend von<br />
Nathalie Pier, stellvertretende<br />
nordrhein-westfälische Landesjugendleiterin,<br />
und Christy<br />
Kiruparajah, aktiv in der THW-<br />
Jugend Saarland, beim Jugend-<br />
Journal und bei verschiedenen<br />
Bundesjugendlagern, vertreten.<br />
Auf in das Land der Bären und Wölfe<br />
hieß es Ende August für elf Jugendliche<br />
der THW-Jugend. Aus den Jugendgruppen<br />
Biberach, Brühl, Calw,<br />
Geretsried, Heidelberg, Osnabrück und<br />
Sulingen hatten sich die Mädchen<br />
und Jungen auf die lange Reise nach<br />
Rumänien gemacht. Trotz einer Fahrzeugpanne<br />
kurz vor der rumänischen<br />
Grenze kam die Gruppe wohlbehalten<br />
in Cluj (dt. Klausenburg) in Siebenbürgen<br />
an, wo sie von einer 28-köpfigen<br />
rumänischen Jugendgruppe erwartet<br />
wurden.<br />
Vom 21. bis 27. August 2011 erlebten<br />
die deutschen Gäste des Cluj County<br />
„Avram Iancu“ Inspectorate for Emergency<br />
Situations (ISU Cluj) in Cluj sowie<br />
in einem kleinen Bergdorf in den<br />
Karpaten ein abwechslungsreiches<br />
Programm, das sowohl die kulturel-<br />
12 aktuell<br />
le Erkundung der Region als auch die<br />
fachtechnische Ausbildung beinhaltete.<br />
Bei letzterer lernten insbesondere<br />
die deutschen Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer viel Neues, da die lokalen<br />
Gegebenheiten wie Erstversorgung<br />
ohne geeignete Materialien in<br />
der Wildnis, Verhalten und Versorgung<br />
bei Schlangenbissen und<br />
Pilzvergiftungen oder<br />
das richtige Verhalten<br />
bei einer Begegnung mit<br />
Bären - in dieser Region<br />
nicht unüblich - in<br />
die Übungen mit einbezogen<br />
wurden. Die realistische<br />
Darstellung der<br />
Vorfälle durch die rumänischen<br />
Ausbilder, zum<br />
Beispiel bei der alpinen<br />
Bergrettung einer erwachsenen<br />
Person, kam bei allen Teilnehmenden<br />
gut an. Abgerundet wurde<br />
das Programm durch den Besuch eines<br />
ehemaligen Salzbergwerks, in dem<br />
mittlerweile Tischtennis oder Minigolf<br />
gespielt werden kann, Stadtbesichtigungen<br />
und Bootsfahrten auf einem<br />
nahegelegenen Stausee.<br />
Dominik Kreidl von der THW-Jugend<br />
Biberach schilderte seine Eindrücke:<br />
„Mir hat die Woche sehr gut gefallen<br />
und ich würde jederzeit wieder mitgehen.<br />
Die ‚Wanderung’ durch die<br />
Karpaten, bei der wir immer wieder<br />
‚Verletzte’ auf der Strecke gefunden<br />
haben, fand ich besonders interessant.<br />
Bei der Erstversorgung der Personen<br />
konnte man sehr viel lernen und es<br />
hat viel Spaß gemacht.“
Zu Gast auf der Bundesgartenschau<br />
Europäische Pfadfinderschaft St. Georg, Stamm Panthera Nigra Ediger-Eller in Koblenz.<br />
Nach einem arbeitsreichen Jahr mit<br />
Adventsbasar, dessen Erlös der Elterninitiative<br />
krebskranker Kinder zu<br />
Gute kam, dem Frühlingsbasar, dem<br />
Umwelttag und mehrerer Pflanzaktionen,<br />
hatten sich die Sippen Eichhörnchen<br />
und schwarze Katzen einen<br />
Ausflug zur Buga in Koblenz verdient.<br />
Am 03.10. reisten wir mit dem Zug an,<br />
fuhren mit dem Shuttlebus zur Festung<br />
Ehrenbreitstein und checkten in<br />
der Jugendherberge ein. Nach dem<br />
Mittagessen ging es auf´s Gelände<br />
zu einer Schnitzeljagd, bei der etliche<br />
Fragen zu Informationen über Natur<br />
und Umwelt zu beantworten waren.<br />
Hier konnten auf dem Festungsgelände<br />
z.B. Vieles über die Fledermaus,<br />
den Sperling oder den Grasfrosch,<br />
über das Leben eines Bienenvolkes,<br />
die Nutzung von Pflanzen, wie Mais<br />
zur Energiegewinnung, der Vielfalt<br />
von Obstbäumen mit Verkostung verschiedener<br />
Obstsäfte und über Nutzgarten<br />
und Ziergarten erfahren. Auf<br />
dem Aussichtsplateau wurden zahlreiche<br />
Kenntnisse zum Thema Wald<br />
und Holzarten vermittelt. Es gab die<br />
Möglichkeit , an organisierten Veranstaltungen<br />
des sogenannten „bunten<br />
Klassenzimmers“ teilzunehmen, das<br />
sehr rege, vor allem von Schulklassen<br />
genutzt wurde. Nun ging es auf den<br />
unteren Teil der Bundesgartenschau,<br />
zum deutschen Eck. Nach der Fahrt<br />
mit der Seilbahn, die einige recht skeptisch<br />
betrachteten, waren auch dort<br />
Fragen zu beantworten. Hier ging es<br />
um den Fischfang an Rhein und Mosel,<br />
um die Binnenschifffahrt, unter<br />
anderem mit Infos zu den wichtigsten<br />
Knoten, die wir gut brauchen konnten,<br />
um Partnergärten anderer Länder<br />
und Kunstobjekte, die im Blumengarten<br />
der Kastorkirche zu sehen waren.<br />
Es wurden alle Sinne angeregt durch<br />
Klänge, Tasterfahrungen und der Berührung<br />
mit Wasser auf dem Wasserspielplatz,<br />
der am meisten begeisterte<br />
und die Pfadis dann voll für die Mühen<br />
der Schnitzeljagd entschädigte<br />
und allen viel Spaß machte. Da es an<br />
diesem Tag noch für Oktober richtig<br />
heiß war, trockneten<br />
die zum<br />
Teil recht nassen<br />
Kleider wieder<br />
schnell. Dann<br />
ging´s mit der<br />
Seilbahn wieder<br />
nach oben,<br />
wo wir nach<br />
dem Abendessen<br />
noch lange<br />
im Hof der Jugendherberge sitzen<br />
konnten und Pfadfinderlieder sangen.<br />
Wir hatten einige begeisterte Zuhörer<br />
und einen kleinen Gast, der am liebsten<br />
sofort mit uns auf Wanderschaft<br />
gegangen wäre. Der Ausblick auf Koblenz<br />
bei Nacht bleibt uns allen im Gedächtnis.<br />
Am nächsten Morgen ging´s<br />
mit dem Schrägaufzug der Jugendherberge<br />
nach Ehrenbreitstein und<br />
mit dem Bus weiter in die Stadt auf<br />
Shoppingtour. Um 17.00 Uhr konnten<br />
uns unsere Familien wieder gesund<br />
und munter in die Arme schließen.<br />
Alle waren von der Aktion begeistert<br />
und planten schon die nächste Tour im<br />
nächsten Jahr.<br />
2013 findet die Bundesgartenschau in<br />
Hamburg statt. Diejenigen, die in der<br />
Nähe wohnen, sollten sich die Gelegenheit<br />
eines Besuchs nicht entgehen<br />
lassen. Wenn das Konzept der Bundesgartenschau<br />
ähnlich dem in Koblenz<br />
sein sollte, wird sie auch für Kinder<br />
und Jugendliche ein Erlebnis.<br />
aktuell<br />
13
12. Bundesversammlung<br />
Europäische Pfadfinderschaft St. Georg auf Festung Ehrenbreitstein<br />
Rund 80 Pfadfinder und Pfadfinderinnen<br />
der Europäischen Pfadfinderschaft<br />
St. Georg (EPG) trafen sich vom 04. bis<br />
06. November in der Jugendherberge<br />
auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz<br />
um ihre alljährliche Bundesversammlung<br />
abzuhalten. Neben vielen<br />
kleineren Formalien stand auch eine<br />
Neuwahl des Bundesvorstandes an –<br />
obwohl von einer Neuwahl eigentlich<br />
keine Rede sein kann, da alle Vorstandmitglieder<br />
in ihrem Amt bestätigt und<br />
einstimmig wiedergewählt wurden.<br />
Eines der wichtigsten Themen am<br />
Samstag war der Bericht über den Zeltplatz<br />
in Klotten. Die EPG versucht seit<br />
einiger Zeit hier ihren eigenen Pfadfinderzeltplatz<br />
zu etablieren. Zwar sind<br />
noch nicht alle Einzelheiten mit der<br />
Verbandsgemeinde geklärt, aber die<br />
EPG freut sich, dass sie bereits Pfadfinder<br />
aus Rhens als Gäste begrüßen<br />
durfte und lädt auch alle anderen Interessierten<br />
herzlich ein, ihre Zelte für<br />
ein Lager in Klotten aufzuschlagen.<br />
Am Samstagnachmittag war es dann<br />
Zeit, einmal aus dem Versammlungsraum<br />
herauszukommen und so wurde<br />
eine kleine Wanderung den Felsenweg<br />
hinunter, am Rhein entlang nach Koblenz<br />
unternommen, wo sich die Pfadfinder<br />
in Kluft unters Volk mischten<br />
und wie immer den einen oder anderen<br />
prüfenden Blick der Touristen und<br />
Stadtbummler aushalten mussten.<br />
Wieder zurück wurde am Samstagabend<br />
ein traditionell buntes Programm<br />
abgehalten: Jeder Stamm hatte<br />
einen kleinen Beitrag zur Unterhaltung<br />
der anderen vorbereitet. Von selbstgeschriebenen<br />
Liedern bis zu spontanen<br />
Theaterstücke war alles dabei – sogar<br />
Stefan Raab und Günther Jauch konnten<br />
für ein kurzes Gastspiel gewonnen<br />
werden und amüsierten das Publikum.<br />
Am Sonntagmorgen waren sowohl der<br />
Rhein als auch Koblenz noch im dichten<br />
Nebel verschwunden als sich alle<br />
wieder für die letzten Tagungspunkte<br />
zusammensetzten – und auch wenn<br />
der ein oder andere sich selbst noch ein<br />
wenig „benebelt“ gefühlt haben mag,<br />
wurden noch Berichte aus den Stämmen<br />
ausgetauscht und bereits Pläne<br />
für die Lager der kommenden Jahre<br />
geschmiedet.<br />
Auch wenn die Lücke, die durch den<br />
Tod von Günther Alsbach im vergangenen<br />
Jahr entstand, noch immer für<br />
alle spürbar ist, kann die EPG auf ein<br />
erfolgreiches Lager- und Fahrtenjahr<br />
2011 zurückblicken und freut sich<br />
bereits auf die Unternehmungen im<br />
neuen Jahr. Bis dahin wollen wir wie<br />
immer verbleiben mit „Bis wir uns wiedersehen<br />
– Gut Pfad!“<br />
tobias grosser<br />
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Zukunft: Visionen oder Abwicklung<br />
Ein Kommentar von Uwe Tiemann<br />
Beginnen müssen wir in der Vergangenheit,<br />
denn nur so ist die Gegenwart zu<br />
verstehen und daraus Schlüsse für eine<br />
Zukunft eventuell möglich.<br />
Der <strong>Arbeitskreis</strong> <strong>zentraler</strong> <strong>Jugendverbände</strong>,<br />
nun im 53. Jahr seines Bestehens stehend,<br />
wird genau von der Institution in<br />
Frage gestellt, die ihn initiiert hat. Nun<br />
will sich dort im Hause Niemand mit Geschichte<br />
beschäftigen, die Vorlage von<br />
Papier ist nicht mehr erwünscht und die<br />
eingesetzten Personale haben nur einen<br />
Auftrag: Sparen!!<br />
Nun ist der AzJ immer, einerlei wie viele<br />
Mitgliedsverbände er vertreten hat, ein<br />
Verein der leisen Töne gewesen, der die<br />
Meinungen und Stimmungen der Verbände<br />
aufnahm, die zur direkten Mitgliedschaft<br />
im Bundesjugendring zu wenige<br />
Mitglieder hatten. Dieses Verhalten<br />
ist Stil für den Azj, der aber auch, soweit<br />
ich es übersehen kann zwei große Aktionen<br />
mit seinen Mitgliedsverbänden<br />
durchgeführt hat, indem jedem Bundestagsabgeordneten<br />
eine zum Thema passende<br />
Sendung zugestellt wurde.<br />
Nun wird dieses ruhige Verhalten zum<br />
Bummerang indem uns vorgehalten wurde,<br />
wir wären nicht wahrnehmbar und<br />
würden damit öffentlich nicht auffallen.<br />
Nun ist es, so will ich es sehen, nicht Willkür<br />
zu hinterfragen, ob nicht auch beim<br />
<strong>Arbeitskreis</strong> <strong>zentraler</strong> <strong>Jugendverbände</strong><br />
gespart werden kann. Ob mit einem bei<br />
uns eingesparten Betrag der Haushalt<br />
saniert werden kann entzieht sich auch<br />
meiner Kenntnis. Aber bei einem Ausfall<br />
der Förderung ist der Verein tot. Oder ist<br />
unsere Mitgliedschaft bereit, ein Mehrfaches<br />
an Jahresbeitrag zu leisten, damit<br />
wir so weiter arbeiten können?<br />
Nicht dass er nicht benötigt würde, nein,<br />
innerhalb des Familienministeriums wird<br />
schon überlegt, welchem unserer Mitgliedsverbände<br />
man die Arbeit des AzJ<br />
übertragen könne und denkt dabei insbesondere<br />
an einen Verein, der so gut wie<br />
keine Förderung nach 10.03 Kinder- und<br />
Jugendplan bekommt. So würde dann,<br />
so die Überlegung, die Arbeit kostenfrei<br />
durch nicht bezahlte Dritte erledigt werden.<br />
Eine gute Idee?<br />
Langen Anlauf genommen und zu kurz<br />
gesprungen! Die Strukturen unserer Jugendarbeit<br />
haben sich innerhalb von 60<br />
Jahren entwickelt und sie sind, auch für<br />
sog. Insider nicht immer einfach darzustellen.<br />
Es gibt die großen <strong>Jugendverbände</strong>,<br />
die den Bundesjugendring bilden und<br />
die Vielfalt der Kleinen, deren inhaltliche<br />
Arbeit so unterschiedlich ist, dass sie unter<br />
ein Dach nicht passen.<br />
Was uns von den uns Geld gewährenden<br />
Bürokraten unterscheidet ist, dass<br />
Diese mit Zahlen umgehen müssen, wir<br />
dagegen mit Menschen arbeiten dürfen.<br />
Für mich der ungleich schönere Teil,<br />
für alle aus unseren Reihen auch, denn<br />
sonst würden wir Alle keine Jugendarbeit<br />
machen. Und nur mit Begeisterung<br />
und Euphorie aber ohne Geld ist das beste<br />
Ehrenamt nichts wert. Die Ehrenämtler<br />
wurden in diesem Jahr gefeiert, hatten<br />
einen Termin im Bundeskanzleramt,<br />
aber das schöne Bild, wir zeigten es in der<br />
vergangenen Ausgabe, täuscht uns nicht<br />
darüber hinweg, dass der Knüppel droht<br />
und uns das Aus.<br />
Der Vorstand war zu einem Gesprächstermin<br />
nach Bonn geladen und im Anschluss<br />
an unsere MV in Magdeburg haben<br />
wir eine schriftliche Stellungnahme<br />
an das Ministerium gesendet. Wie es nun<br />
weiter geht auf unserem Weg wissen wir<br />
noch nicht. Mittlerweile ist aber bekannt<br />
geworden, daß der Haushaltsansatz für<br />
das Jahr 2012 nicht gekürzt worden ist.<br />
Unsere Gemeinschaft hat in Magdeburg<br />
ein deutliches Zeugnis zum Zusammenhalt<br />
und der Erhaltung des AzJ abgegeben.<br />
Uns hat es bestärkt, ob es Dritte<br />
überzeugt, wissen wir nicht, sie sehen nur<br />
Zahlen.<br />
Den Menschen in unseren Verbänden<br />
wünsche ich, das sie weiter eine Heimat<br />
bei uns im AzJ haben, da sie im großen<br />
Meer des Bundesjugendringes nicht<br />
wahrgenommen werden.<br />
Lasst uns hoffen, das die Vielfalt der Jugendarbeit<br />
in Deutschland nicht kaputtgespart<br />
wird, sondern diese Vielfalt weiter<br />
dazu beiträgt, mündige und geistig<br />
und sittlich gefestigte Staatsbürger heranzubilden.<br />
Uwe Tiemann<br />
aktuell<br />
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Mitgliedsverbände<br />
Bund der Kaufmannsjugend im DHV<br />
Postfach 261351 | 20503 Hamburg<br />
Droopweg 31 | 20537 Hamburg<br />
Telefon 040 632802-19 | Fax 040 632802-18<br />
www.dhv-cgb.de/dhv_data/wir/jugendarbeit.php | kaufmannsjugend@dhv-cgb.de<br />
Deutsche Philatelisten-Jugend (DPhJ)<br />
im Bund Deutscher Philatelisten e.V.<br />
Ahornweg 48 | 52511 Geilenkirchen<br />
Telefon 02451 9124468 | Fax 02451 9124469<br />
www.dphj.de | info@dphj.de<br />
Deutscher Jugendbund Kyffhäuser e.V. (DJBK)<br />
Harksheider Straße 9 | 22889 Tangstedt<br />
Telefon 04109 1636<br />
www.djbk-ev.de | info@djbk-ev.de<br />
Bundesjugend für Computer, Kurzschrift und Medien (BJCKM)<br />
Auf der Heide 12 | 35510 Butzbach<br />
Telefon 06447 922355 | Fax 06447 7406<br />
www.bjckm.de | info@bjckm.de<br />
Europäische Pfadfinderschaft St. Georg e.V. (EPG)<br />
Bundesamt, Georgshof<br />
Bergstraße 5 | 56754 Dünfus<br />
Telefon 02672 910946 | Fax 02672 910947<br />
www.georgspfadfinder.de | bundesamt@georgspfadfinder.de<br />
Paneuropa-Jugend Deutschland (PEJ)<br />
Dachauer Straße 17 | 80335 München<br />
Telefon 089 554683 | Fax 089 594768<br />
www.paneuropa-jugend.de | kontakt@paneuropa-jugend.eu<br />
THW-Jugend e.V.<br />
Provinzialstraße 93 | 53127 Bonn<br />
Telefon 0228 940-1434 | Fax 0228 940-1330<br />
www.thw-jugend.de | bundesgeschaeftsstelle@thw-jugend.de<br />
Deutsch-Japanische Jugendgesellschaft e.V. (DJJG)<br />
Schillerstraße 4-5 | 10625 Berlin<br />
www.djjg.org | info@djjg.org<br />
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