22.11.2013 Aufrufe

Radio Days.pdf - Lehrer-Online

Radio Days.pdf - Lehrer-Online

Radio Days.pdf - Lehrer-Online

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

http://www.lehrer-online.de/medienkompetenz<br />

Autor: Marco Fileccia<br />

RADIO DAYS - EIN RADIO-PROJEKT<br />

Sie suchen nach einer Form für ein Unterrichtsprodukt? Wandplakat? Homepage?<br />

Oder vielleicht einmal eine <strong>Radio</strong>-Sendung!<br />

Das Wandplakat als "klassisches" Produkt einer Unterrichtsreihe verdankt seine Beliebtheit<br />

der leichten technischen Realisierbarkeit, der zusätzlichen Motivation bei Schülerinnen und<br />

Schüler und natürlich der Möglichkeit, es einem breiten (Schul-) Publikum vorstellen zu können.<br />

Eine Homepage ist dank der entsprechenden Software (z.B. Netscape Composer oder<br />

Microsoft Frontpage) auch relativ leicht zu erstellen, bedarf aber der technischen Ausstattung<br />

wie Computer, Scanner etc. Auch hiermit sind die Schülerinnen und Schüler leicht zu motivieren<br />

und die fertige Homepage kann schnell und ohne Kosten veröffentlicht werden.<br />

Technischer Aufwand<br />

Eine <strong>Radio</strong>sendung bedarf eines höheren Aufwands und auch der technischen Ausstattung<br />

wie Aufnahmegerät, Schnittmöglichkeit etc. Sie motiviert noch stärker als eine Homepage,<br />

da die Schülerinnen und Schüler mit ihren eigenen Stimmen für das Produkt stehen, die<br />

Auswahl des gesprochenen Wortes sehr sorgfältig geschehen muss und es eine –<br />

wahrscheinlich- ungewöhnliche Form des Unterrichtes ist. So ganz nebenbei erwerben die<br />

Schülerinnen und Schüler ein Stück wichtige Medienkompetenz und können im folgenden<br />

z.B. "ihre" <strong>Radio</strong>sender differenzierter beurteilen.<br />

Projekt am Bert-Brecht-Gymnasium<br />

Hier möchte ich ein Projekt beschreiben, wie es am Bert-Brecht-Gymnasium in Dortmund<br />

durchgeführt wurde und als Unterrichtsprodukt eine <strong>Radio</strong>-Sendung hat. Dabei werde ich<br />

zahlreiche Hinweise und technische Hilfen liefern, so dass sich das Projekt unabhängig vom<br />

Thema nachvollziehen lässt.<br />

Ziel: 10 Minuten <strong>Radio</strong><br />

Als Thema wählten wir in einem Grundkurs Sozialwissenschaften der Jahrgangsstufe 11 auf<br />

Anregung der Bundeszentrale für politische Bildung "Mädchen und Frauen in der 3. Welt" –<br />

ein sensibles Thema, das sich gerade deshalb für eine besondere methodische Behandlung<br />

im Unterricht eignet. Unser Ziel war es, eine 10minütige <strong>Radio</strong>sendung zu produzieren.<br />

7 Schritte und Hilfen<br />

Die weiteren Informationen stellen den Entstehungs- und Bearbeitungsprozess einer <strong>Radio</strong>sendung<br />

in 7 (nachvollziehbaren) Schritten dar. Außerdem gebe ich einige technische und<br />

rechtliche Hinweise:<br />

© 2002, Schulen ans Netz. e.V. 1


<strong>Lehrer</strong>-<strong>Online</strong><br />

WEITERE INFORMATIONEN<br />

1. SCHRITT – INFORMATIONSBESCHAFFUNG<br />

Internet-Recherche<br />

Zuallererst stand die Informationsbeschaffung auf dem Plan. Dabei gingen wir ohne besondere<br />

thematische Eingrenzungen vor, die sich erst aus dem vorliegenden Material ergeben<br />

sollten. Hierzu eignet sich eine erste, offene Internet-Recherche.<br />

Nachfragen per Email<br />

Nach einer Sichtung und Bewertung des Materials nahmen wir Kontakt auf mit Organisationen,<br />

die sich des Themas annehmen. Dies ist per Email einfach und oft von Erfolg gekrönt,<br />

bedarf aber einiger Geduld. Innerhalb von zwei Wochen hatten wir einige Kontakte geknüpft<br />

und konnten spezielle Fragen, wie sie nicht im Internet behandelt waren, im persönlichen<br />

Kontakt klären.<br />

2. SCHRITT – SCHWERPUNKTSETZUNG<br />

Berge von Material<br />

Nach der offenen Recherche zeigte sich sofort, wo das besondere Interesse der Schülerinnen<br />

und Schüler lag: Beim Thema Beschneidung von Mädchen und Frauen. Also sichteten<br />

wir unser Material erneut unter diesem Blickwinkel. Aber trotz der Auswahl: Was tun mit<br />

Hunderten Internet-Seiten? Bergen von Print-Broschüren? zahlreichen Emails? den Büchern<br />

der Fachliteratur? An diese Stelle tritt der wichtigste Schritt für den Erfolg eines Unterrichtsproduktes:<br />

die begründete Auswahl und Vereinfachung aus dem vorliegenden Material.<br />

Unterthemen in Gruppen<br />

Wir suchten in der Lerngruppe gemeinsam interessante Unterthemen aus: a) Literatur-<br />

Beispiel, b) Fakten und Zahlen, c) als Beispiel eine Hilfs-Initiative, d) Bedeutung in Europa,<br />

e) Beschneidungsarten, f) gesellschaftliche Bedeutung in Afrika und g) Herkunft des Rituals.<br />

Abhängig vom Schritt 4, der parallel entwickelt wurde, bildeteten wir Schülerinnen- und<br />

Schülergruppen, die jeweils ein Unter-Thema bearbeiteten.<br />

3. SCHRITT – FORM FESTLEGEN<br />

<strong>Radio</strong>-Stilmittel<br />

So weit – so gut, denn bis zu diesem Schritt unterscheidet sich die Arbeit kaum von jeder<br />

anderen Behandlung eines neuen, unbekannten Themas. Nun wird es spezifischer, denn<br />

<strong>Radio</strong>-Sendung ist nicht gleich <strong>Radio</strong>-Sendung. Es gibt viele verschiedene Stilmittel, die die<br />

Form einer Sendung bestimmen. Z.B. Korrespondentenberichte, Moderationen, Studiogäste,<br />

Live-Schaltungen, Telefon-Anrufer, Quiz-Elemente und Nachrichten. Auch die Auswahl der<br />

Musik und der Sprache muss zum Thema bzw. der Zielgruppe passen.<br />

Fiktive Anrufer im Studio<br />

Wir wählten verschiedene Elemente aus und wollten eine Moderatorin im Studio, die durch<br />

die Sendung führt, einen (fiktiven) Korrespondenten-Bericht, eine (fiktive) Fachfrau als Studiogast<br />

und die Möglichkeit für (fiktive) Anrufer, Fragen zum Thema zu stellen. Somit wollten<br />

wir gewährleisten, dass die Informationen in radiogerechter und interessanter Form übermittelt<br />

werden konnten. Die Alternative wäre ein gesprochener Text gewesen, der unserer Meinung<br />

nach langweilig gewesen wäre. Außerdem wollten wir die Sendung für die Zielgruppe<br />

Jugendliche und junge Erwachsene machen, aber nicht allzu "flapsig" werden, da es dem<br />

Thema nicht angemessen schien.<br />

© 2002, Schulen ans Netz. e.V. 2


<strong>Lehrer</strong>-<strong>Online</strong><br />

4. SCHRITT - ABLAUF-PLAN<br />

1.30-Gesellschaft<br />

Dieser Schritt entstand parallel zur Schwerpunktsetzung, da sich beides bedingt. Jede <strong>Radio</strong>-Sendung<br />

besitzt einen festen Ablauf-Plan, der sekundengenau festhält, wann was gesendet<br />

werden soll. Hier empfiehlt es sich, vorher einige – echte – <strong>Radio</strong>sendungen mit dem<br />

Arbeitsauftrag zu hören, mit einer Uhr die Zeiten für Moderation, Interviews, Musik, Berichte,<br />

Nachrichten etc. zu notieren. (Dies erscheint mir auch als Hausaufgabe zumutbar.) Aus dieser<br />

Untersuchung ergeben sich bestimmte Zeiten, die unsere <strong>Radio</strong>-Welt beherrschen und<br />

zum Begriff der "1.30-Gesellschaft" führten: Kaum ein <strong>Radio</strong>beitrag ist länger als eine Minute<br />

und 30 Sekunden, oft folgen zwei Musikbeiträge hintereinander und der gesprochene Anteil<br />

von 60-Minuten <strong>Radio</strong> ist, mit Ausnahme der Nachrichten und Werbung, kaum 15 Minuten.<br />

Diese Erkenntnis löste bei vielen Schülerinnen und Schüler Verwunderung aus.<br />

Ablaufplan sichtbar<br />

Für einen eigenen Ablauf-Plan ist also der Anteil von Wort- und Musik-Beiträgen wichtig,<br />

wobei das Gesprochene nicht zu lang sein sollte.<br />

Wir entwickelten für unser <strong>Radio</strong>-Projekt folgenden Ablaufplan: (angegeben ist der Zeitverlauf<br />

in min)<br />

Intro (0:25); Zitat / Musik 1 (1:10) ; Anmoderation (1:40); Musik 2 (2:20); Bericht (3:50); Musik<br />

3 (4:30); Anrufer und Studio-Gespräch 1 (7:20); Musik 4 (7:50); Anrufer und Studio-Gespräch<br />

2 (9:30); Abmoderation (9:55); Musik 5 (10:10)<br />

Wir haben die Musikstücke jeweils gekürzt, um mehr Zeit für die Textbeiträge zu haben, was<br />

allerdings an der Vorgabe von 10 Minuten Gesamtlänge lag. Bei längeren <strong>Radio</strong>sendungen<br />

kann und sollte man die Musiktitel ausspielen.<br />

Es empfiehlt sich einen großen (z.B. auf einem Plakat) Ablaufplan zu erstellen, der für alle<br />

Gruppen sichtbar bleibt. Die zeitlichen Vorgaben müssen von allen Gruppen peinlich genau<br />

eingehalten werden, was oft ein Kampf um Sekunden bedeutet.<br />

5. SCHRITT – TEXT-ERSTELLUNG<br />

Texte auch im Fach Deutsch<br />

Nachdem wir die einzelnen Gruppen gebildet hatten, die jeweils ein Unter-Thema zu<br />

bearbeiten hatten, mussten diese Gruppen Texte erstellen. Dabei hatten sie Schwerstarbeit<br />

zu leisten, denn die Texte sollten nicht nur inhaltlich viele Informationen enthalten, sondern<br />

darüber hinaus für das gesprochene Wort geeignet sein und sekundengenau passen.<br />

Hierbei erwies es sich als hilfreich, die Texte immer wieder laut vorlesen zu lassen. Die<br />

Stoppuhr war immer dabei! An dieser Stelle bietet sich vielleicht eine Kooperation mit der<br />

Deutsch-Kollegin oder dem –Kollegen an.<br />

6. SCHRITT – AUFNAHME<br />

Bibliothek als Studio<br />

Wer einmal in einem <strong>Radio</strong>-Studio zu Gast war, weiß, welchen akustischen Aufwand die<br />

Sender betreiben, um <strong>Radio</strong>-Aufnahmen gut klingen zu lassen. Diese Möglichkeiten haben<br />

wir zumeist in der Schule nicht. Aber vielleicht lassen sich einige Vorkehrungen treffen. Besonders<br />

geeignet sind Räume mit Teppichboden und Räume, die z.B. voller Bücher sind<br />

(Bibliothek?). Dort hallt es nicht und die Akustik ist zufriedenstellend. Natürlich muss es während<br />

der Aufnahmen absolut still sein, auch auf dem Flur. Das kleinste Geräusch ist auf der<br />

Aufnahme zu hören. Von den Schülerinnen und Schülern erfordert dies eine große Disziplin,<br />

weshalb es auch sinnvoll ist, die Aufnahmen in kleinen Gruppen durchzuführen. In unserem<br />

Projekt "durften" die Sprecherinnen und Sprecher nach dem Unterricht zur Aufnahme kommen,<br />

was aber alle freiwillig und gerne taten. So manches gute Wort zur Putzfrau, die sich<br />

überreden ließ, die Bohnermaschine ein wenig später anzuschmeißen, war auch hilfreich.<br />

© 2002, Schulen ans Netz. e.V. 3


<strong>Lehrer</strong>-<strong>Online</strong><br />

Sprecherinnen und Sprecher<br />

Sicherlich lassen sich freiwillige Sprecherinnen und Sprecher in der Lerngruppe finden, die<br />

a) gerne eine Aufnahme machen und b) deren Stimmen gut klingen. Auf jeden Fall ist es<br />

sinnvoll, Probeaufnahmen zu machen und in der Gruppe anzuhören. Wir hatten während<br />

unseres Projektes großes Glück und fanden regelrechte "Naturtalente" wie eine souveräne<br />

Moderatorin und eine energische Fachfrau.<br />

Noch eine Kunst müssen die Sprecherinnen und Sprecher beherrschen: Ihre genau formulierten<br />

Texte so klingen zu lassen, als seien sie nicht vom Blatt abgelesen. Nach einigen Ü-<br />

bungen geht es zumeist besser.<br />

7. SCHRITT - SCHNITT / MUSIK<br />

Zusammenschnitt nötig<br />

Wenn alle Aufnahmen (auch "Takes" genannt) im Kasten sind, beginnt eine spannende Arbeit,<br />

die mit den entsprechenden Hilfsmitteln (s.u.) auch von Schülerinnen und Schülern zu<br />

machen ist. Die Aufnahmen müssen zusammengeschnitten werden, die Musik muss hinzugefügt<br />

und die Übergänge müssen eingestellt werden (das sog. "Faden", das langsame Einund<br />

Ausblenden).<br />

Bearbeitung am Computer<br />

Wie diese Arbeit gemacht wird, hängt von den technischen Möglichkeiten ab. Sicherlich haben<br />

die Musik-Kolleginnen und –Kollegen ein Mischpult mit der Anschlussmöglichkeit eines<br />

Aufnahmegerätes. Die heutzutage einfachste Möglichkeit ist sicherlich die Bearbeitung am<br />

Computer. Mit Hilfe einer Soundkarte können die Aufnahmen (sowohl die Wort-Beiträge als<br />

auch die Musiken) als .wav-Dateien auf der Festplatte gespeichert werden. In einem Musik-<br />

Misch-Programm wie sie von vielen Firmen erhältlich sind und meist "Sound-Studio" o.ä.<br />

heißen, kann man die einzelnen Dateien beliebig miteinander kombinieren, mischen, faden<br />

und miteinander kombinieren (z.B. Musik und Wort). Wir benutzten das Programm Music-<br />

Maker der Fa. Magix, das auch in Klassenraum-Lizenzen erhältlich ist.<br />

Making of als Highlight<br />

Noch etwas: Schmeißen Sie die Versprecher nicht weg. Ein Highlight wird ein "Making of",<br />

wenn Sie alle kleinen und großen Versprecher und Kraftausdrücke nach misslungenem Auftritt<br />

zusammenschneiden. Bei uns umfasste diese Sammlung mehr als fünf Minuten.<br />

TECHNISCHES / RECHTLICHES<br />

Tipps und Hinweise<br />

Sicherlich lassen sich Aufnahmen für Schul-Zwecke auch mit einem herkömmlichen Kassetten-Recorder<br />

machen, bessere Ergebnisse erzielt man mit einem Mini-Disc (MD) –Recorder,<br />

die heute rund 500,- DM kosten. Nötig ist auch ein Stereo-Mikrofon für Sprechaufnahmen,<br />

das sicherlich bei den Fachkollegen für Musik zu finden ist.<br />

Überspielung<br />

Das Überspielen vom Recorder über die Soundkarte auf die Festplatte bedarf des Ausprobierens.<br />

Der Line-In-Eingang der Soundkarte ist zumeist richtig (wenn man nicht direkt über<br />

das Mikrofon am Computer aufnehmen möchte) und kann über ein einfaches Überspiel-<br />

Kabel (evtl. ein "gedämpftes", das ein wenig teurer ist) mit dem Abspielgerät verbunden werden.<br />

In den erwähnten Programmen zur Musikbearbeitung findet sich eine Funktion die "Aufnahme",<br />

"Record" o.ä. heißt. Beim Start dieser Funktion werden die Aufnahmen in Echtzeit<br />

überspielt, d.h. z.B. der gesprochene Text muss ablaufen ("play"), ähnlich eines Videorecorders<br />

während einer Fernsehaufnahme. Falls nichts oder wenig zu hören ist, die Lautstärke-<br />

Regelung unter Windows (das kleine gelbe Lautsprecher-Symbol) kontrollieren.<br />

© 2002, Schulen ans Netz. e.V. 4


<strong>Lehrer</strong>-<strong>Online</strong><br />

Lautstärke-Pegel<br />

Wichtig ist zumeist der Pegel, mit dem die Aufnahme gemacht wurde (d.h. laut genug? zu<br />

laut?), der sich in Grenzen aber auch im Nachhinein noch ändern lässt (über die Software).<br />

Bei den Aufnahmen sollte schon auf eine optimale Aussteuerung geachtet werden (die Aufnahmegeräte<br />

zeigen dies an, beim Anhören wird es sofort hörbar). Also: Probeaufnahmen<br />

machen!<br />

Lautstärke-Pegel<br />

Wichtig ist zumeist der Pegel, mit dem die Aufnahme gemacht wurde (d.h. laut genug? zu<br />

laut?), der sich in Grenzen aber auch im Nachhinein noch ändern lässt (über die Software).<br />

Bei den Aufnahmen sollte schon auf eine optimale Aussteuerung geachtet werden (die Aufnahmegeräte<br />

zeigen dies an, beim Anhören wird es sofort hörbar). Also: Probeaufnahmen<br />

machen!<br />

CD brennen<br />

Um die <strong>Radio</strong>aufnahmen auf einer Audio-CD verfügbar zum machen, reicht ein einfaches<br />

Brenn-Programm. Beim Anlegen einer Audio-CD (wichtig, diese Funktion muss aktiviert<br />

sein!) wandelt das Programm die Audio-Datei automatisch in einen Audio-Track um und<br />

kann in jedem CD-Spieler abgespielt werden. Wer es elegant machen möchte, aktiviert die<br />

Funktion "Mixed-Mode" (oder ähnlich klingendes) und brennt sowohl den Audio-Track als<br />

auch die Datei auf eine CD, so dass diese sowohl im CD-Spieler als auch im Computer funktioniert.<br />

Webformat<br />

Um die <strong>Radio</strong>aufnahmen auf der Homepage verfügbar zu machen, bietet sich das Real-<br />

Audio-Format an. Im Prinzip könnte man die Daten auch im herkömmlichen .wav-Format<br />

abrufen, zumeist sind diese Dateien aber zu groß, weshalb auf andere Formate mit Komprimierung<br />

zurückgegriffen wird (auch .mp3). Viele Programme zur Musikbearbeitung erlauben<br />

das Abspeichern in verschiedenen Formaten.<br />

RECHTLICHES<br />

GEMA<br />

Die meisten Musiktitel unterliegen dem Urheberschutz und sind Eigentum des Musikers /<br />

Künstlers / Autors. In Deutschland wacht die GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs-<br />

und mechanische Vervielfältigungsrechte) über die Einhaltung dieser Rechte und<br />

macht – leider – keine Ausnahmen für Schulen bzw. für unterrichtliche, nicht-kommerzielle<br />

Zwecke. Dies bedeutet, es ist illegal Musiktitel zu kopieren / veröffentlichen / öffentlich aufzuführen<br />

etc. die dem Urheberschutz unterliegen. Die wenigsten Schulen werden sich den Luxus<br />

leisten können und die Rechte zur Veröffentlichung von der GEMA kaufen (zumal die<br />

Verbreitungszahlen im Internet theoretisch astronomisch sind).<br />

Eigene Musikstücke<br />

So müssen wir in der Schule auf Selbstgemachtes (Achtung: auch die Noten / Kompositionen<br />

sind urhebergeschützt) zurückgreifen oder Musik verwenden für die wir die Rechte besitzen.<br />

Vielleicht lassen sich Musiker an der Schule oder im Schulumfeld finden, die sich bereit<br />

erklären, Musik-Stücke zu "spenden". Oder Sie finden Musik-Angebote, die kostenlos für<br />

Unterrichtszwecke freigegeben werden, hier lohnt ein Blick auf die Bildungsserver.<br />

Bürgerfunk<br />

Komischerweise ist es eine andere Sache, wenn der <strong>Radio</strong>beitrag über einen regulären <strong>Radio</strong>sender<br />

zur Ausstrahlung kommt (z.B. Bürgerfunk). Die <strong>Radio</strong>sender rechnen pauschal mit<br />

der GEMA ab und man darf jede Musik verwenden und auch ausstrahlen. (Fragen Sie doch<br />

mal bei lokalen <strong>Radio</strong>stationen nach).<br />

© 2002, Schulen ans Netz. e.V. 5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!