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Interview im Attika Magazin - Tanja Domanig

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Malerei<br />

Künstlerin mit<br />

Leib und Seele<br />

<strong>Tanja</strong> <strong>Domanig</strong> aus Männedorf<br />

machte sich als Sängerin einen<br />

Namen und gewann 1993 den<br />

Prix Walo. Seit 2003 widmet sie<br />

sich intensiv der Malerei und<br />

hat verschiedene Ausbildungen<br />

zur Kunstmalerin absolviert.<br />

Während drei Jahren war sie<br />

Studentin von Kunstmaler- und<br />

Lehrer Alexander Jeanmaire.<br />

Seither ist sie als freischaffende<br />

Künstlerin tätig.<br />

Von Urs Huebscher<br />

42


attika Culture<br />

nicht nur mit dem Pinsel. Oft nehme<br />

ich den Spachtel zur Hand oder trage<br />

die Farbe mit den blossen Fingern<br />

auf.<br />

Fotos: zvg.<br />

attika: Frau <strong>Domanig</strong>, Ihre künstlerische Laufbahn<br />

starteten Sie als Sängerin und feierten zahlreiche<br />

Erfolge. Nun malen Sie als freischaffende Künstlerin<br />

abstrakte Werke. Wie kamen Sie zur Malerei?<br />

<strong>Tanja</strong> <strong>Domanig</strong>: Die Kunst wurde mir in die Wiege gelegt.<br />

Ich bin in einer musischen Familie aufgewachsen, meine<br />

Eltern haben beide musiziert und wir haben viel zusammen<br />

gesungen. Bereits als kleines Mädchen aber hielt ich mich<br />

stundenlang in der Garage meines Vaters auf, um an Skulpturen<br />

zu arbeiten. Ich liebte schon damals zu hämmern,<br />

basteln und zu malen. Das war neben der Musik mein<br />

liebstes Hobby.<br />

Sie bezeichnen sich als Künstlerin mit Leib und<br />

Seele. Was heisst das für Sie?<br />

Das Malen ist meine Leidenschaft und ich habe das grosse<br />

Glück diese Tätigkeit beruflich ausüben zu dürfen. Die<br />

Auseinandersetzung mit meinen Werken macht mich<br />

glücklich und bereichert mein Leben auf wunderbare Art<br />

und Weise.<br />

Bei der Erschaffung der Kunstwerke arbeiten Sie mit<br />

Acryl- und verschiedenen Mischtechniken. Wieso<br />

wählten Sie diese Art der Malerei?<br />

Acryl ist eine Farbe, die schnell trocknet und dabei elastisch<br />

bleibt. Das ist wichtig, denn in der Mischtechnik, die<br />

ich anwende, kombiniere ich verschiedene Materialien auf<br />

mehreren Schichten. Zum Beispiel auch <strong>im</strong> Zusammenhang<br />

mit Spachtelmasse funktioniert dies sehr gut. Doch<br />

neben den Materialien, die ich zusätzlich zur Farbe verwende,<br />

ist es das Material Farbe an sich, was mich fasziniert.<br />

Weniger die Farbnuancen, jedoch vielmehr die Konsistenz<br />

der einzelnen Zusammensetzungen. Ich arbeite<br />

Wie finden Sie die Inspiration für<br />

Ihre Bilder?<br />

Meine Inspirationsquellen sind Einflüsse<br />

von aussen und innen. Es ist<br />

auch die Verarbeitung meiner eigenen<br />

Welt. Wenn ich mein Atelier betrete,<br />

löse ich mich vom Tagesgeschäft. Ich<br />

mache mir auch keine konkreten<br />

Zielvorgaben für die Bilder; weder in<br />

zeitlichen noch in gestalterischen<br />

Vorgaben. Ich lasse es einfach fliessen.<br />

Ich möchte und kann diesen Prozess<br />

nicht bewusst kontrollieren oder<br />

gar steuern. Es sind mehrere Phasen<br />

hintereinander, die ein Bild entstehen<br />

lassen. Die einzelnen Intervalle oder<br />

wie viele Phasen ich brauche, variiert<br />

stark. Wann ein Bild fertig ist und ich<br />

nichts mehr daran machen möchte,<br />

weiss ich instinktiv. Es ist ein ganz<br />

spezielles Gefühl.<br />

Hängen Sie ihre Bilder auch in<br />

ihrem Wohnz<strong>im</strong>mer auf?<br />

Ja. Mein Mann und ich freuen uns an den Bildern. Zudem<br />

ist es für mich wichtig, meine Bilder <strong>im</strong> Kontext eines<br />

möblierten Raumes zu sehen. Für mich ist das der Test der<br />

Wechselwirkung zwischen Farbumgebungen, Lichteinflüssen<br />

und den unterschiedlichen Raumd<strong>im</strong>ensionen.<br />

Was möchten Sie den Menschen mit Ihrer Kunst geben?<br />

Freude, Inspiration und Motivation? Ich glaube, dass<br />

meine Bilder etwas auslösen können. Sie hängen ja aufgrund<br />

ihrer Grösse oft in Unternehmungen. Dies, weil dort<br />

oft mehr Wandraum zur Verfügung steht. In einem solchen<br />

Unternehmen zog mich eines Tages der Finanzchef beiseite<br />

und sagte mir, dass er oft zwischen Zahlen, Analysen<br />

und Budgets mein Bild betrachte und ihn dieses inspiriere.<br />

Nach intensiver Atelierarbeit präsentieren Sie nun in<br />

einer Ausstellung unter dem Titel «Euphoria» die<br />

Werke einer breiteren Öffentlichkeit. Wieso dieser<br />

Titel? Was erwartet die Besucher?<br />

Der Titel ist auf die Musik zurück zu führen. Es hat mit<br />

dem Eurovision Song Contest zu tun. Der Siegersong von<br />

Looren aus Schweden berührte mich, als ich ihn das erste<br />

Mal hörte und es kam mir spontan «Euphoria» in den Sinn.<br />

Den Song hörte ich oft in den letzten Monaten <strong>im</strong> Atelier<br />

als ich die Bilder für meine Ausstellung schuf. Was erwartet<br />

die Besucher? Ganz einfach ein Teil von mir und ich<br />

freue mich, die Bilder meinen Bekannten und Interessenten<br />

zu zeigen, die bis anhin noch nicht die Möglichkeit hatten,<br />

meine Werke zu sehen.<br />

www.tanjadomanig.com<br />

www.attikamagazin.ch | 07 ATTIKA<br />

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