Hautverletzungen - Drogerie Frey
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Die Haut, mit einem Gewicht ca. 10% des Körpergewichtes und einer Fläche von ca.<br />
1.5m2, ist das grösste Organ unseres Körpers und übernimmt eine Vielzahl an Aufgaben<br />
und Funktionen. Sie ist einerseits ein hochsensibles Organ und andererseits ein<br />
widerstandsfähiger Panzer gegen äussere Einflüsse.<br />
Die Hautbeschaffenheit kann erhebliche Unterschiede aufweisen. Diese sind geprägt von<br />
der Körperregion, vom Alter, vom Geschlecht und dem Menschen selbst.<br />
Die häufigsten akuten Wundtypen<br />
Schürfwunden<br />
• Sie gehören zu den häufigsten Verletzungen<br />
• Betroffen sind die oberste und Teile der darunter<br />
liegenden Hautschicht<br />
• Schürfwunden sind oft sehr schmerzhaft<br />
und bergen ein grosses Infektionsrisiko<br />
Schnittwunden<br />
• Da zahlreiche Blutgefässe in der obersten Hautschicht<br />
verletzt werden, bluten diese Wunden stark,<br />
was gleichzeitig ein Ausschwemmen infektiöser<br />
Keime ermöglicht.<br />
Riss- und Quetschwunden<br />
• Die Blutung ist mässig, da die Blutgefässe zerrissen oder<br />
gequetscht, aber nicht durchschnitten werden.<br />
• Zerstörtes Gewebe, eingeschleppter Schmutz und<br />
geringe Blutung sind für die grosse Infektionsgefahr<br />
verantwortlich.<br />
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Stichwunden<br />
• Die Verletzungen sind sehr klein, aber unterschiedlich tief.<br />
• Die Gefahr bei diesem Wundtyp ist das Zurückbleiben von Infektionserregern, die<br />
schwerwiegende Komplikationen auslösen können.<br />
Blasen<br />
• Werden durch übermässige Reibung an einer Hautstelle hervorgerufen.<br />
• Bei starker Reibung löst sich die oberste Hautschicht von der darunter liegenden ab.<br />
• Aus dem verletzten Gewebe tritt Flüssigkeit aus und sammelt sich im entstandenen<br />
Spalt.<br />
Verbrennungen<br />
• Verbrennungen 1. Grades: Leichte Verbrennungen und Sonnenbrand (ca. 95% aller<br />
Verbrennungen). Sie betreffen nur die obersten Hautschichten der Epidermis und<br />
bilden keine Blasen. Die geschädigte Hautpartie ist gerötet und schmerzt. Als Folge<br />
kommt es zu Verlust an Hautfetten und Wasser, die Haut trocknet aus. Diese<br />
Verbrennungen heilen ohne Narbenbildung innert 7 bis 15 Tagen ab.<br />
• Verbrennungen 2. Grades schädigen die ganze Epidermis sowie Teile der darunter<br />
liegenden Dermis. Sie bilden Blasen und / oder Wundflüssigkeit und können Narben<br />
hinterlassen.<br />
• Verbrennungen 3. Grades zerstören die ganze Epidermis und Dermis. Die<br />
geschädigte Hautpartie bildet weisse, feuchte Rückstände. Diese Verbrennung<br />
hinterlässt immer Narben.<br />
• Verbrennungen 4. Grades: das Gewebe ist verkohlt.<br />
Wundflüssigkeit<br />
Eine Entzündung löst den Austritt von Flüssigkeit und Zellen aus den Blutgefässen und<br />
Lymphbahnen aus - Wundflüssigkeit (Exsudat). Sie kann Fibrin, Blut und Eiter enthalten.<br />
Die 3 Phasen der Wundheilung<br />
1. – 3. Tag<br />
Reinigungsphase mit anfänglicher Entzündung. Die Wunde ist gerötet und nässt, später<br />
bildet sich Schorf. Wichtig in dieser Phase ist die Hemmung der Entzündung durch<br />
Desinfektion.<br />
ab 4. Tag<br />
Neues Bindegwebe wird gebildet (Kruste). Wichtig: Unterstützung der Heilung durch<br />
Desinfektion oder Salbenverband.<br />
ab 8. Tag<br />
Die Wunde schliesst sich. Unterstützung durch Auftragen einer Heil- oder Wundsalbe.<br />
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Mögliche Ursachen, wenn die Wunde nicht heilt<br />
• Infektionen<br />
• Ungeeignetes Wundmanagement (z. B. falsche Verbände)<br />
• Äussere Einflüsse (z. B. Umwelt, Feuchtigkeit)<br />
• Stoffwechselstörungen (z. B. Diabetes)<br />
• Schlechter Ernährungszustand (dem Körper fehlen lebenswichtige Nährstoffe)<br />
• Durchblutungsstörungen<br />
• Arzneimittelbedingte Störungen (z. B. Kortison)<br />
• Der Patient selbst (Berührung, Aufkratzen)<br />
Unser Körper ist darauf ausgerichtet, offene, ungeschützte Wunden zu schliessen. Vor<br />
allem auch, um damit grössere Wärme- und Wasserverluste zu verhindern.<br />
1. Wunde reinigen<br />
Bei jeder Wunde besteht grundsätzlich das Risiko einer Infektion. Deshalb muss zuerst<br />
die betreffende Hautstelle gereinigt werden. Eine unsaubere Wunde spült man mit kaltem<br />
Wasser ab. Bei offenen Wunden keinesfalls Watte verwenden, sondern sterile Gaze.<br />
Fremdkörper, die oberflächlich liegen, mit einer Pinzette entfernen.<br />
Falls etwas tief in die Haut eingedrungen ist, sollte ein Arzt aufgesucht werden.<br />
2. Desinfizieren<br />
Nach der Reinigung der verletzten Stelle flüssiges Desinfektionsmittel auftragen, das<br />
Krankheitserreger unschädlich macht. Bei blutenden Wunden darf weder Puder noch<br />
Salbe verwendet werden. Merfen, Bepanthen plus, Betadine etc.<br />
3. Verbinden<br />
Die Wunde sollte keimfrei abgedeckt werden. Es ist darauf zu achten, dass der Verband<br />
nicht mit der Wunde verklebt. Der Verband muss saugfähig und luftdurchlässig sein.<br />
Dafür eignen sich Wundkompressen, Gaze und Pflaster. Bei starker Blutung empfiehlt<br />
sich ein Druckverband. Dieser muss jedoch ständig kontrolliert werden, und darf nur<br />
während einer begrenzten Zeit angewendet werden, um Durchblutungsstörungen zu<br />
vermeiden. Flawa, Dermaplast, Nexcare, Merfen etc.<br />
4. Verbandswechsel<br />
Der Verbandswechsel soll in regelmässigen Abständen erfolgen. Die ausgeschiedenen<br />
Wundsekrete müssen entfernt werden. Das Desinfektionsmittel wird jedes Mal wieder<br />
eingesetzt. Verbandmaterial verwenden, das nicht mit der Wunde verklebt, sonst<br />
entstehen unnötige Schmerzen und ein Aufreissen der eben verheilten Wunde ist<br />
möglich. Flawa M.I.C. etc.<br />
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5. Unterstützung der Wundheilung<br />
Zur Unterstützung der Wundheilung können verschiedene pflanzliche Heilmittel<br />
eingesetzt werden. Am bekanntesten ist die Verwendung von Arnika, innerlich als Globuli<br />
und äusserlich als Salbe verwendet. Diese Heilpflanze unterstützt den Abtransport von<br />
geronnenem Blut (Blutergüsse), sowie die Wundheilung.<br />
Bei Entzündungen kann Sonnenhut / Echinacea innerlich mit Globuli und Tropfen die<br />
Heilung wirkungsvoll unterstützen.<br />
Sobald sich eine Kruste über die Wunde gebildet hat, können Salben zur Beschleunigung<br />
der Wundheilung eingesetzt werden. Kamille wirkt regenerierend und leicht<br />
entzündungswidrig, Ringelblume unterstützt die Neubildung von Gewebe und verbessert<br />
das Narbenbild.<br />
6. Der erste Hilfe – Koffer<br />
Einen kleinen Vorrat der wichtigsten Verbandsmaterialien sollte man immer zu Hause<br />
haben. Geschieht ein kleines oder grosses Unglück, so ist man vorbereitet und kann<br />
sofort handeln. Vor allem bei Familien mit kleinen Kindern sind Wunden und<br />
Verletzungen häufig.<br />
Wichtig<br />
Bei einer Verletzung muss möglichst schnell gehandelt werden. Lassen Sie sich in der<br />
<strong>Drogerie</strong> über das geeignete Material zur Wundversorgung informieren.<br />
Bei tiefen Verletzungen, grossem Blutverlust, Wunden im Gesicht oder über Gelenken<br />
muss ein Arzt aufgesucht werden. Bei Verletzungen von grösseren Gefässen, Sehnen,<br />
Bändern oder Nerven hat eine zu späte Behandlung eine schwierige Wundheilung zur<br />
Folge.<br />
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