Allen Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und ... - profiwissen
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Advent, Advent,<br />
die #unibrennt!!<br />
Was am 22. Oktober noch nach einer kleinen Demonstration vor der Votivkirche ausgesehen hat, wurde schnell zu den<br />
größten Studentenprotesten Österreichs. Das Audimax der Universität Wien ist besetzt. Und das schon seit fast<br />
zwei Monaten.<br />
Was unsere Studenten damit versuchen, ist, auf ein - ihrer Meinung nach - vollkommen marodes Bildungssystem aufmerksam<br />
zu machen. Dabei geht es ihnen nicht nur um unsere Hochschulen, sondern um unser gesamtes<br />
Bildungssystem vom Kindergarten bis zu den Universitäten. Matthias Schlechter, Student der Uni Wien dazu: „Die<br />
Proteste haben nichts mit grün oder links zu tun. Es geht darum, dass der Gedanke der Bildung<br />
verloren gegangen ist.“ Weiters: „Bildung ist heute nur noch da, um Mitarbeiter zu formen, <strong>und</strong><br />
nicht mehr, im Sinne der Bildung selbst.“<br />
Doch nicht nur das österreichische Bildungssystem scheint veraltet zu sein. Schnell breiteten sich die<br />
Proteste über ganz Europa bis in die USA hin aus. Insgesamt wurden seit Beginn der Proteste mehr als<br />
80 Universitäten weltweit von Studierenden <strong>und</strong><br />
Lehrenden aller Studienrichtungen besetzt. Interessante<br />
Tatsache ist, dass diese internationale Bewegung ihren<br />
Ursprung in Wien genommen hat.<br />
Wenn man die Struktur der Proteste genau betrachtet,<br />
stellt man fest, dass sie einer vollkommen neuen <strong>und</strong><br />
basisdemokratischen Organisationsform entsprechen.<br />
Dabei gibt es keine „Anführer“, die versuchen von oben<br />
herab zu steuern. Im Gegensatz dazu gibt es aber eine<br />
permanente Diskussion <strong>und</strong> demokratische<br />
Entscheidungsfindung innerhalb der Protestierenden.<br />
Zuspruch erhielten die Besetzer auch von bekannten<br />
Intellektuellen <strong>und</strong> Künstlern wie Jean Ziegler, Robert<br />
Misik <strong>und</strong> Robert Menasse; aber auch Hans Söllner <strong>und</strong><br />
Anti Flag solidarisierten sich.<br />
6<br />
Zentrales Instrument zur Kommunikation <strong>und</strong><br />
Mobilisierung der Bewegung scheint hier das „web 2.0“.