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Metrologische Anforderungen an beweissichere Atemalkohol - METAS

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CH-Metro<br />

Analytische Chemie<br />

<strong>Metrologische</strong> <strong>Anforderungen</strong><br />

<strong>an</strong> <strong>beweissichere</strong> <strong>Atemalkohol</strong>-Messgeräte<br />

Eine von rund 60 vorgeschlagenen Massnahmen des H<strong>an</strong>dlungsprogramms «Via sicura» des Bundes ist<br />

die <strong>beweissichere</strong> Messung des <strong>Atemalkohol</strong>gehaltes. Das stellt höhere <strong>Anforderungen</strong> <strong>an</strong> die Messgeräte,<br />

als die heute verwendeten <strong>Atemalkohol</strong>-Testgeräte erfüllen müssen. Welchen messtechnischen <strong>Anforderungen</strong><br />

die neuen Geräte zu genügen haben, ist Thema dieses Beitrages.<br />

H<strong>an</strong>speter Andres<br />

Das H<strong>an</strong>dlungsprogramm Via sicura hat zum Ziel, die Sicherheit<br />

im Strassenverkehr wesentlich zu verbessern [1]. Eine vorgeschlagene<br />

Massnahme des Bundesrates ist die Einführung der<br />

<strong>beweissichere</strong>n Atemprobe. Diese soll im Regelfall die Blutprobe,<br />

die heute zur Feststellung der Fahrunfähigkeit wegen Angetrunkenheit<br />

<strong>an</strong>geordnet wird, ablösen. Die für alle Beteiligten<br />

aufwendige und für den Betroffenen un<strong>an</strong>genehme Blutprobe<br />

soll künftig nur noch in Ausnahmefällen durchgeführt werden.<br />

Durch die frei werdenden Kapazitäten der Polizei werden mehr<br />

Kontrollen möglich sein, was die Sicherheit im Strassenverkehr<br />

verbessern wird. Als Kompetenzzentrum des Bundes für das<br />

Messen bereitet sich das Bundesamt für Metrologie (<strong>METAS</strong>)<br />

vor, dem Bundesamt für Strassen (ASTRA) die messtechnischen<br />

Grundlagen für eine <strong>beweissichere</strong> Atemprobe zu liefern,<br />

wenn Bundesrat und Parlament der Massnahme zustimmen.<br />

1 <strong>Atemalkohol</strong>-Testgeräte erlauben es, innerhalb kürzester Zeit festzustellen,<br />

ob ein Fahrzeuglenker alkoholisiert ist. Aufgrund des Ergebnisses<br />

wird entweder eine <strong>beweissichere</strong> Blutalkoholmessung <strong>an</strong>geordnet oder<br />

der Lenker akzeptiert das Resultat und die daraus entstehenden Konsequenzen.<br />

Sowohl der Polizist als auch der Fahrer können eine <strong>beweissichere</strong><br />

Messung verl<strong>an</strong>gen.<br />

<strong>Atemalkohol</strong>-Testgeräte<br />

Seit dem 1. J<strong>an</strong>uar 2005 werden bei Verkehrskontrollen der<br />

Polizei so gen<strong>an</strong>nte <strong>Atemalkohol</strong>-Testgeräte eingesetzt (Bild 1)<br />

[2]. Proben mit solchen Geräten wurden eingeführt, um kostengünstig<br />

eine schnelle Antwort auf die Frage zu haben, ob ein<br />

Fahrzeuglenker alkoholisiert ist. Eine Person k<strong>an</strong>n das Ergebnis<br />

der <strong>Atemalkohol</strong>probe und die daraus entstehenden Konsequenzen<br />

<strong>an</strong>erkennen, wenn das Gerät einen Blutalkoholgehalt<br />

von 0.5 bis 0.79 Gewichtspromille <strong>an</strong>zeigt, das heisst<br />

0.5 bis 0.79 g Alkohol pro kg Blut. Weist das Ergebnis jedoch<br />

einen höheren Blutalkoholgehalt aus, ist eine Blut<strong>an</strong>alyse erforderlich,<br />

um vor Gericht den Nachweis der Angetrunkenheit<br />

zu erbringen.<br />

Die mit den Testgeräten gemessene Alkoholkonzentration in<br />

mg Alkohol pro Liter Atemluft wird mit dem Faktor 2000 L/kg<br />

multipliziert, was den Blutalkoholgehalt in g Alkohol pro kg<br />

Blut (Gewichtspromille) ergibt [3, 4, 5]. Mit diesem Umrechnungsfaktor<br />

wird erreicht, dass niem<strong>an</strong>d zu Unrecht bestraft<br />

wird. Studien des Instituts für Rechtsmedizin (IRM) Zürich<br />

zeigen auf, dass der Umrechnungsfaktor eher bei 2400 L/kg<br />

liegt und nicht bei 2000 L/kg [6]. Mit der Wahl eines um 16.7<br />

Prozent tieferen Umrechnungsfaktors legt m<strong>an</strong> die physiologischen<br />

und messtechnischen Unsicherheiten bewusst zu<br />

Gunsten der kontrollierten Person aus.<br />

<strong>Atemalkohol</strong>-Testgeräte basieren meistens auf einem einzigen<br />

Messprinzip, bei dem beispielsweise ein Infrarotsensor oder<br />

ein elektrochemischer Sensor eingesetzt wird [7, 8]. Im Gegensatz<br />

zu den heute von der Polizei verwendeten Geschwindigkeitsmessgeräten<br />

[9] gibt es zur Messunsicherheit von <strong>Atemalkohol</strong>-Testgeräten<br />

keine gesicherten Informationen.<br />

Beweissichere <strong>Atemalkohol</strong>-Messgeräte<br />

Die gepl<strong>an</strong>te Einführung eines gerichtsverwertbaren Nachweises<br />

der Angetrunkenheit mittels <strong>Atemalkohol</strong>-Messgeräten<br />

bedingt zweierlei: separate Grenzwerte für <strong>Atemalkohol</strong> und<br />

neue Gerätetypen. Je nach Studie liegt der Umrechnungsfaktor<br />

zu Blutalkohol zwischen 1631 L/kg und 2439 L/kg [10] bzw. 1357<br />

L/kg und 3528 L/kg [6]. Aufgrund physiologischer Gegebenheiten<br />

ist der Umrechnungsfaktor für jeden Menschen unterschiedlich.<br />

Separate Grenzwerte für <strong>Atemalkohol</strong> würden die<br />

Diskussionen um die individuellen physiologischen Unterschiede<br />

zwischen Atem- und Blutalkohol beseitigen. Das<br />

macht durchaus Sinn, da beide Messverfahren ein indirektes<br />

Mass für die nicht messbare Fahrunfähigkeit aufgrund von<br />

Alkoholeinfluss liefern. Mehrere Länder, unter <strong>an</strong>derem alle<br />

22 | METinfo | Vol. 16 | No. 2/2009


unsere direkten europäischen Nachbarn, haben sich von den<br />

Vorteilen der <strong>Atemalkohol</strong>messung überzeugen lassen und<br />

entsprechende <strong>Atemalkohol</strong>grenzwerte im Gesetz festgelegt.<br />

Die <strong>beweissichere</strong>n Geräte werden deutlich höheren metrologischen<br />

<strong>Anforderungen</strong> zu genügen haben als die heute verwendeten<br />

Testgeräte. Gesicherte Information zur Messunsicherheit<br />

gibt es unter <strong>an</strong>derem bei <strong>Atemalkohol</strong>-Messgeräten,<br />

welche die Norm R126 der Internationalen Org<strong>an</strong>isation für<br />

das gesetzliche Messwesen (OIML) erfüllen [11, 12]. Die OIML-<br />

Empfehlung R 126 aus dem Jahr 1998 befindet sich zurzeit in<br />

Revision, um dem technologischen Fortschritt deutlich kompakterer<br />

und portabler Messgeräte für <strong>Atemalkohol</strong> Rechnung<br />

zu tragen. Nationale Normen wie DIN VDE 0405-3 stellen zum<br />

Teil noch höhere metrologische <strong>Anforderungen</strong> <strong>an</strong> <strong>beweissichere</strong><br />

<strong>Atemalkohol</strong>-Messgeräte [13].<br />

Erhöhte metrologische <strong>Anforderungen</strong><br />

Die erwähnten Normen stellen klare <strong>Anforderungen</strong> <strong>an</strong> den<br />

Messbereich und den maximal tolerierbaren Fehler eines<br />

Atem alkohol-Messgerätes. Typischerweise wird ein Messbereich<br />

von 0.00 mg/L bis 2.00 mg/L vorgeschrieben, wobei die<br />

Anzeige von 0.00 mg/L Messwerte bis zu einem definierten<br />

Schwellenwert enthalten k<strong>an</strong>n. Jedes L<strong>an</strong>d ist frei, diesen<br />

Schwellenwert festzulegen. Der maximal tolerierbare Fehler im<br />

praktischen Einsatz muss < 0.032 mg/L für <strong>Atemalkohol</strong>gehalte<br />

< 0.40 mg/L bzw. < 8 % für Gehalte zwischen 0.40 mg/L<br />

und 2.00 mg/L sein. Die Probe ist so zu entnehmen, dass ein<br />

Atemvolumen von mindestens 1.2 L <strong>an</strong>gesogen wird, ein Überdruck<br />

von maximal 25 hPa entsteht, die Flussrate > 0.10 L/s ist<br />

und das Gerät nach 5 s ein Resultat <strong>an</strong>zeigt.<br />

Bei der Konformitätsprüfung wird das Messgerät starken<br />

Schw<strong>an</strong>kungen der Umwelteinflüsse ausgesetzt: Temperatur,<br />

Druck, Feuchtigkeit, Vibrationen, elektrische Sp<strong>an</strong>nungsschw<strong>an</strong>kungen<br />

sowie weitere elektromagnetische und mech<strong>an</strong>ische<br />

Störungen. Nie darf das Gerät mehr als 0.02 mg/L<br />

(Gehalte < 0.40 mg/L) bzw. 5 % (Gehalte zwischen 0.40 mg/L<br />

und 2.00 mg/L) vom Sollwert abweichen, um diese <strong>an</strong>spruchsvollen<br />

Prüfungen erfolgreich zu bestehen. Neben der Unempfindlichkeit<br />

gegenüber physikalischen Einflüssen wird auch der<br />

chemische Einfluss unterschiedlicher physiologischer Atemluft-Zusammensetzungen<br />

untersucht. Damit wird sichergestellt,<br />

dass keine Querempfindlichkeiten gegenüber erhöhten<br />

Konzentrationen <strong>an</strong>derer gasförmiger Subst<strong>an</strong>zen wie Aceton,<br />

Meth<strong>an</strong>ol oder Kohlenmonoxid bestehen.<br />

Die hohen <strong>Anforderungen</strong> sind durch den Einsatz zweier unterschiedlicher<br />

Messprinzipien erfüllbar. Es werden beispielsweise<br />

zwei Infrarotsensoren bei verschiedenen Wellenlängen<br />

oder ein Infrarot- und ein elektrochemischer Sensor eingesetzt.<br />

Des Weiteren müssen Parameter wie Atemtemperatur, Umgebungsdruck<br />

und Atemfluss kontrolliert und gegebenenfalls der<br />

Messwert entsprechend korrigiert werden.<br />

Auf Initiative von Dr. Peter X. Iten wurde ein Teil der Sommertagung<br />

der Schweizerischen Gesellschaft für Rechtsmedizin<br />

(SGRM) dem Thema <strong>Atemalkohol</strong>messung gewidmet.<br />

Am 12. Juni trafen sich in Feusisberg Experten aus<br />

dem In- und Ausl<strong>an</strong>d zu einer wissenschaftlichen Debatte.<br />

Vorträge über physiologische, messtechnische und metrologische<br />

Grundlagen der <strong>Atemalkohol</strong>messung und ihrem<br />

Verhältnis zur Blutalkoholmessung hielten Dr. Peter X.<br />

Iten, Institut für Rechtsmedizin (IRM) der Universität<br />

Zürich; Dr. Jürgen Sohège, Dräger Safety AG, Lübeck;<br />

Dr. Paul Williams, Lion Ltd., Vale of Glamorg<strong>an</strong>, Wales;<br />

Prof. Dr. Leonhard Held, Institut für Sozial- und Präventivmedizin,<br />

Universität Zürich und Dr. H<strong>an</strong>speter Andres,<br />

Leiter der Sektion Analytische Chemie, Bundesamt für<br />

Metrologie (<strong>METAS</strong>), Bern-Wabern.<br />

Hofrat Dr. Reinhard Fous, Polizeidirektion Wien, referierte<br />

über die Erfahrungen aus 21 Jahren <strong>beweissichere</strong> <strong>Atemalkohol</strong>messung<br />

in Österreich, Major Ueli Zoelly, K<strong>an</strong>tonspolizei<br />

Zürich, beleuchtete die <strong>Atemalkohol</strong>messung aus<br />

Sicht der Polizei und Dr. Jürg Boll, Staats<strong>an</strong>waltschaft des<br />

K<strong>an</strong>tons Zürich, vermittelte die Sicht der Strafverfolgungsbehörden.<br />

Lic. iur. Pascal Bl<strong>an</strong>c, Bundesamt für Strassen<br />

(ASTRA), Bern, schloss die Debatte mit einer Präsentation<br />

der Via sicura-Massnahme Beweissichere <strong>Atemalkohol</strong>messung<br />

und einer kritischen Ausein<strong>an</strong>dersetzung mit den<br />

vorgebrachten Bedenken gegen diese Massnahme seitens<br />

der SGRM ab.<br />

2 Ein Teil der Sommertagung der Schweizerischen Gesellschaft für Rechtsmedizin<br />

(SGRM) war dem Thema <strong>Atemalkohol</strong>messung gewidmet.<br />

Neben der Polizei verwenden heute auch weitere Stellen<br />

<strong>Atemalkohol</strong>-Testgeräte, beispielsweise Präventionsstellen<br />

für Alkohol oder Spitäler und Arbeitgeber zur Kontrolle<br />

von Patientinnen und Arbeitnehmern auf Alkoholkonsum.<br />

Ein weiteres Einsatzgebiet sind sogen<strong>an</strong>nte Alkohol-<br />

«Interlocks»: Ein im Innenraum eines Fahrzeuges befindliches<br />

Messgerät für <strong>Atemalkohol</strong> schaltet über ein Zentralgerät<br />

die Wegfahrsperre erst d<strong>an</strong>n aus, wenn der Messwert<br />

unterhalb des fest eingegebenen Grenzwertes ist.<br />

In einigen nordamerik<strong>an</strong>ischen Staaten sind solche Interlocks<br />

für alkoholauffällige Fahrer von Lastenzügen bereits<br />

vorgeschrieben, in nordeuropäischen Staaten wird deren<br />

Einsatz im Moment getestet. Die weltweiten Erfahrungen,<br />

die mit Interlocks bisher gemacht wurden, sind in einem<br />

Bericht des International Council on Alcohol, Drugs <strong>an</strong>d<br />

Traffic Safety (ICADTS) umfassend dargestellt [18]. In der<br />

Schweiz ist es bei gewissen Fahrzeugtypen möglich, solche<br />

Interlocks auf freiwilliger Basis einbauen zu lassen.<br />

3 <strong>Atemalkohol</strong>-«Interlocks».<br />

Analytische Chemie<br />

METinfo | Vol. 16 | No. 2/2009 |<br />

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CH-Metro<br />

Analytische Chemie<br />

Massnahmen zur Sicherstellung der Messgenauigkeit<br />

Gemäss Artikel 5 der Messmittelverordnung [14] dürfen Messgeräte,<br />

die grundlegende und messmittelspezifische <strong>Anforderungen</strong><br />

erfüllen sowie ein Konformitäts- oder Zulassungsverfahren<br />

durchlaufen haben, in der Schweiz in Verkehr gebracht<br />

werden. Legt m<strong>an</strong> beispielsweise die <strong>Anforderungen</strong> der Norm<br />

OIML R126 in einer messmittelspezifischen Verordnung für<br />

eine Zulassung zugrunde, können konform bewertete <strong>Atemalkohol</strong>-Messgerätetypen<br />

ohne zusätzliche Prüfungen bei korrekter<br />

Kennzeichnung in der Schweiz in Verkehr gebracht werden.<br />

Bei einem Zulassungsverfahren muss in der Regel vor der<br />

Inverkehrsetzung durch eine amtliche Stelle bestätigt werden,<br />

dass jedes einzelne Messgerät den gesetzlichen Vorschriften<br />

entspricht. Bei einem Konformitätsverfahren k<strong>an</strong>n diese Bestätigung<br />

direkt durch den Hersteller erfolgen.<br />

Nach der Inverkehrsetzung wird durch geeignete Massnahmen<br />

wie eine regelmässige Wartung, Justierung sowie perio -<br />

dische Prüfung die Messbeständigkeit der <strong>Atemalkohol</strong>-Messgeräte<br />

über einen definierten Zeitraum, typischerweise 1 Jahr,<br />

gar<strong>an</strong>tiert. Die Eichung als eine Möglichkeit der periodischen<br />

Prüfung gemäss Anh<strong>an</strong>g 7 der Messmittelverordnung [14]<br />

stellt amtlich sicher und bestätigt, dass ein einzelnes Messmittel<br />

den gesetzlichen Vorschriften entspricht. <strong>METAS</strong> k<strong>an</strong>n diese<br />

Eichungen selber durchführen oder weitere Stellen damit<br />

beauftragen. Beispielweise werden in Deutschl<strong>an</strong>d <strong>Atemalkohol</strong>-Messgeräte<br />

durch die Eichämter der Länder geeicht [15],<br />

während die Eichungen in Fr<strong>an</strong>kreich direkt durch das nationale<br />

Metrologieinstitut durchgeführt werden [16]. Die periodische<br />

Prüfung stellt sicher, dass alle in einem L<strong>an</strong>d durchgeführten<br />

<strong>Atemalkohol</strong>messungen innerhalb der maximal<br />

tolerierten Fehlergrenze vom Sollwert liegen.<br />

Der Sollwert ist definiert durch die Realisierung eines sogen<strong>an</strong>nten<br />

«Bubble train» gemäss OIML-Empfehlung R126 [11, 12]. Der<br />

«Bubble train»-Generator erzeugt ein feuchtes Eth<strong>an</strong>ol-Luftgemisch<br />

bei einer Temperatur von 34°C. Das entspricht optimal<br />

der ausgeatmeten Luft eines Menschen. Bild 4 zeigt das im<br />

<strong>METAS</strong> aufgebaute Normal. Um es zu validieren, wird sich<br />

<strong>METAS</strong> am internationalen EURAMET-Vergleich 1112 beteiligen<br />

[17]. Dabei werden die von <strong>METAS</strong> erzeugten Referenzwerte mit<br />

jenen <strong>an</strong>derer Metrologieinstitute im Ausl<strong>an</strong>d verglichen.<br />

Referenzen<br />

[1] Via sicura: www.astra.admin.ch/themen/verkehrssicher<br />

heit/00236.<br />

[2] DIN EN 15964: <strong>Atemalkohol</strong>-Testgeräte zur Mehrfachverwendung<br />

– <strong>Anforderungen</strong> und Prüfverfahren, Juli 2009.<br />

[3] Verordnung vom 28. März 2007 über die Kontrolle des<br />

Strassenverkehrs (Strassenverkehrskontrollverordnung<br />

SKV, SR 741.013), Artikel 11, www.admin.ch/ch/d/sr/<br />

c741_013.<br />

[4] Verordnung des ASTRA vom 22. Mai 2008 zur Strassenverkehrskontrollverordnung<br />

(VSKV-ASTRA, SR 741.013.1),<br />

Artikel 17 ff, www.admin.ch/ch/d/sr/c741_013_1.<br />

4 <strong>Atemalkohol</strong>-Mess- und -Testgeräte werden mit einem Gasgemisch<br />

von Eth<strong>an</strong>ol und Luft von mindestens 90 % relativer Feuchte bei einer<br />

Temperatur von 34 °C ± 1 °C kalibriert. Die Rückverfolgbarkeit auf internationale<br />

<strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nte Referenzwerte erfolgt über die Formel von Dubowski:<br />

C Prüfgas [mg/L] = C Lösung [mg/L] · 0.04145 · e (0.06583 · t [°C]) [15].<br />

[5] Weisungen des ASTRA vom 22. Mai 2008 betreffend<br />

die Feststellung der Fahrunfähigkeit im Strassenverkehr,<br />

Punkt 2.1.1 sowie Anh<strong>an</strong>g 1.<br />

[6] Peter X. Iten: Messgeräte zeigen zu tiefe Alkoholkonzentration,<br />

Medienmitteilung der Universität Zürich<br />

vom 25. Februar 2009, www.mediadesk.uzh.ch/<br />

mitteilung.php?text_id=369<br />

[7] Dominick A. Labi<strong>an</strong>ca: Breath-alcohol <strong>an</strong>alysis: a<br />

commentary on eth<strong>an</strong>ol specificity in the 3-μm <strong>an</strong>d 9-μm<br />

regions of the IR spectrum, Forensic Toxicology, 24,<br />

pp 92–94, 2006.<br />

[8] H. Gehring, W. Nahm, J. Baerwald, E. Konecny,<br />

P. Schmucker: Germ<strong>an</strong>y – Breath alcohol <strong>an</strong>alyzer,<br />

Biosensors <strong>an</strong>d Bioelectronics, 10, 4, 1996.<br />

[9] Walter Fasel: Hohe Geschwindigkeiten zuverlässig<br />

gemessen, METInfo, Vol. 14, Nr. 2, pp. 22–23, 2007,<br />

www.metas.ch/root_legnet/Web/Dokumentation/<br />

Publikationen/METinfo/PDF/METinfo2007_2.pdf.<br />

[10] P. Grubwieser, A. Haidekker, M. Pavlic, M. Steinlechner:<br />

BAK-AAK-Quotient im Konzentrationsbereich von 0,5 ‰<br />

(0,25 mg/l Ausatemluft), Rechtsmedizin, 12, pp. 104–<br />

108, 2002.<br />

[11] International recommendation R 126: Evidential Breath<br />

Analyzers, 1998.<br />

[12] 5 th Committee draft of the International recommendation<br />

R 126: Breath alcohol <strong>an</strong>alyzers, October 2008.<br />

[13] DIN-VDE 0405-3: Ermittlung der <strong>Atemalkohol</strong>konzentration,<br />

Teil 3: Messverfahren, Dezember 1995.<br />

[14] Messmittelverordnung vom 15. Februar 2006,<br />

www.admin.ch/ch/d/sr/c941_210.<br />

[15] D. Knopf, Traceability system for breath-alcohol measurements<br />

in Germ<strong>an</strong>y, OIML Bulletin, 2, pp. 15–21, 2007.<br />

[16] http://textes.droit.org/JORF/2008/09/12/0213/0020.<br />

[17] EURAMET Comparison 1112: Comparison on mixtures<br />

of eth<strong>an</strong>ol in water-saturated air.<br />

[18] Paul R. Marques et al.: Alcohol Ignition Interlock<br />

Devices, I: Position Paper, July 2001, raru.adelaide.edu.<br />

au/icadts/reports/AlcoholInterlockReport.pdf.<br />

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