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Raketen in der Schule - ARGOS - Advanced Rocketry Group of ...

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A p r i l 2 0 0 7! S e i t e 3<br />

MODELLRAKETEN<br />

Modellraketen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong><br />

Modellraketen s<strong>in</strong>d – richtig e<strong>in</strong>gesetzt – e<strong>in</strong>e ungefährliche Freizeitbeschäftigung.<br />

Viele K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche lassen sich sehr<br />

leicht davon begeistern. Für den E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> sprechen<br />

gegenüber an<strong>der</strong>en Flugmodellen vor allem folgende Punkte:<br />

• Modellraketen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>fach zu bauen und s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em weiten<br />

Bereich fehlertolerant – ich habe es noch nie erlebt, dass e<strong>in</strong>e<br />

Rakete nicht geflogen wäre.<br />

• Die Modelle und Bautechniken lassen sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em weiten<br />

Bereich den Fähigkeiten <strong>der</strong> SchülerInnen und den Zielen <strong>der</strong><br />

Lehrkraft anpassen.<br />

• Je nach Alter <strong>der</strong> SchülerInnen kann auch auf physikalische<br />

H<strong>in</strong>tergründe mehr o<strong>der</strong> weniger vertieft e<strong>in</strong>gegangen werden.<br />

Das grösste Problem ist i.A. e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger Bekanntheitsgrad des<br />

Hobbies bei Eltern und Schulbehörden. Ich sorge im Vorfeld<br />

immer dafür, dass alle Beteiligten über die H<strong>in</strong>tergründe <strong>in</strong>formiert<br />

werden und auch die Sicherheitsmassnahmen kennen.<br />

Weil ich diese Situation kenne, widme ich das erste Kapitel <strong>der</strong><br />

Sicherheit<br />

Die wichtigsten zwei Punkte s<strong>in</strong>d:<br />

1. Ke<strong>in</strong>e <strong>Raketen</strong>motoren selbst bauen!<br />

und<br />

2. Genügend Abstand beim Betrieb.<br />

Zum zweiten Punkt verweise ich auf den angefügten (kommentierten)<br />

Sicherheitskodex, <strong>der</strong> weltweit für den Betrieb von <strong>Raketen</strong><br />

gilt und dafür gesorgt hat, dass es <strong>in</strong> den vergangenen fünfzig<br />

Jahren bei über 500 Millionen Starts ke<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen ernsthaften<br />

Unfall gegeben hat.<br />

E<strong>in</strong>bettung im Unterricht<br />

Modellraketen werden von mir üblicherweise <strong>in</strong> zwei Bereichen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> e<strong>in</strong>gesetzt: In Freifachkursen und im Werken<br />

(Handarbeit). Dabei liegt <strong>der</strong> Schwerpunkt bei me<strong>in</strong>en zehn- bis<br />

zwölfjährigen SchülerInnen e<strong>in</strong>deutig beim Handwerklichen.<br />

Daneben vermittle ich aber auch etwas Theorie zu <strong>Raketen</strong>antrieben<br />

und zur Flugstabilität; diese aber auch durch Experimente.<br />

Bei älteren K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen (Sekundarstufen I und<br />

II) können diese Experimente problemlos auch physikalisch analysiert<br />

werden; auch können grössere und komplexere <strong>Raketen</strong><br />

gebaut und geflogen werden.<br />

Varianten und Zeitaufwand<br />

Ich habe <strong>in</strong> den letzten 15 Jahren schon folgende Varianten von<br />

Modellen mit SchülerInnen gebaut. Diese waren alle ca. 200 bis<br />

500mm lang und 20 bis 100g schwer.<br />

Bausätze:<br />

Auf dem Markt s<strong>in</strong>d verschiedene Varianten von Bausätzen für<br />

Modellraketen erhältlich. Diese gibt es auch <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Vorfertigungsgraden und vor allem auch <strong>in</strong> unterschiedlicher<br />

Qualität.<br />

Hersteller:<br />

Ausdrücklich abraten möchte ich von Billigangeboten (z.B. Billigversionen<br />

von Opitec), da <strong>der</strong> Erfolg zum<strong>in</strong>dest ästhetisch<br />

mangelhaft und fliegerisch zweifelhaft se<strong>in</strong> wird. Bewährt haben<br />

sich vor allem Modelle von Estes, da diese von hoher Qualität<br />

s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>geschränkt empfehlenswert s<strong>in</strong>d Modelle von Apogee,<br />

Century und Quest (v.A. wegen <strong>der</strong> schlechteren Fallschirme).<br />

Bei allen grösseren Herstellern gibt es Modelle mit unterschiedlichen<br />

Vorfertigungsgraden.<br />

Wenn e<strong>in</strong> schnelles Resultat im Zentrum steht, können <strong>Raketen</strong><br />

mit z.B. fertigen Flossensektionen und schon e<strong>in</strong>gefärbten Rohren<br />

verwendet werden. Für die <strong>Schule</strong> rate ich davon ab.<br />

Standard für Schulraketen ist aus me<strong>in</strong>er Sicht:<br />

1. Rohr aus Papier, Flossen aus Balsa, Fallschirm aus Plastik<br />

(meist PE), Nase aus gespritztem Kunstst<strong>of</strong>f (meist PS)<br />

a) E<strong>in</strong>satz: K<strong>in</strong><strong>der</strong> ab 10 Jahren<br />

b) Bauzeit: ca. zehn Stunden (6-8 Doppellektionen), je nach<br />

Anspruch beim F<strong>in</strong>ish<br />

c) Kosten ohne Treibsatz und Startausrüstung: ab ca. CHF<br />

20.- bis 35.- pro SchülerIn<br />

d) Beispiele: Estes: Alpha, Wizzard, Star Dart, Big Bertha<br />

e) Techniken: Kleben, schneiden, schleifen, lackieren.<br />

f) Vorteile:<br />

• Bausätze s<strong>in</strong>d erprobt und fliegen mit Sicherheit stabil.<br />

• Wenn alle SchülerInnen die gleichen Modelle bauen,<br />

ist Anleitung, Überblick und Kontrolle e<strong>in</strong>fach.<br />

g) Nachteil:<br />

• Eigene Ideen und Kreativität s<strong>in</strong>d nur beim F<strong>in</strong>ish zu<br />

verwirklichen. Die Erfahrung zeigt, dass die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

diese Möglichkeit dann umso <strong>in</strong>tensiver nutzen.<br />

<strong>Raketen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> • <strong>Advanced</strong> <strong>Rocketry</strong> <strong>Group</strong> <strong>of</strong> Switzerland<br />

Andi Wirth

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