Strahlentherapie - Strahlentherapeut
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Strahlungsquellen für die<br />
Therapie<br />
Klassische Röntgenstrahlen erzeugt man<br />
mit Hilfe einer Röntgenröhre, in der Elektronen<br />
von einer Kathode aus beschleunigt<br />
werden, um dann auf der Anode<br />
aufzutreffen. Dabei werden die Elektronen<br />
abgebremst, und es entsteht so genannte<br />
Brems- oder Röntgenstrahlung.<br />
Außerdem schlagen die auftreffenden<br />
Elektronen wiederum Elektronen aus<br />
den Metallatomen der Anode heraus.<br />
Beim Auffüllen der Lücken mit Elektronen<br />
aus höheren Energieniveaus entsteht<br />
die so genannte charakteristische<br />
Röntgenstrahlung.<br />
Die vielseitigsten Möglichkeiten zur perkutanen<br />
<strong>Strahlentherapie</strong> bieten Linearbeschleuniger:<br />
Sie erzeugen mit Hilfe<br />
elektromagnetischer Wellen einen Elektronenstrahl<br />
mit hoher kinetischer Energie.<br />
Lenkt man diesen Strahl auf eine<br />
Schwermetallanode, erhält man eine<br />
Bremsstrahlung aus ultraharten Photonen<br />
mit variabler Elektronenenergie,<br />
die einen günstigen Tiefendosisverlauf<br />
aufweist. Der primäre Elektronenstrahl<br />
kann aber auch durch Folien aufgestreut<br />
und direkt zur Therapie verwendet werden.<br />
Elektronen haben wegen des Dosisabfalls<br />
in der Tiefe Vorteile für die Behandlung<br />
von oberflächlich gelegenen<br />
Tumoren.<br />
Für die Therapie mit „exotischen“<br />
Strahlenarten wie Protonen, Neutronen<br />
oder schweren Ionen werden<br />
aufwändige Beschleunigeranlagen<br />
(Zyklotron, Synchrotron) benötigt.<br />
Diese Strahlen lassen sich äußerst<br />
präzise einsetzen. Ihre physikalischen<br />
und strahlenbiologischen Eigenschaften<br />
versprechen Vorteile für die Behandlung<br />
bestimmter Tumoren, zum<br />
Beispiel bei Aderhautmelanomen, bei<br />
Tumoren der Schädelbasis und bei<br />
einigen Sarkomen. Weitere mögliche<br />
Einsatzgebiete für diese Strahlenarten<br />
sind bestimme Tumoren des<br />
Kindesalters sowie maligne Speicheldrüsentumoren<br />
und Prostatakarzinome.<br />
Radionuklide sind instabile Atomkerne,<br />
die über einen spontanen Zerfallsprozeß<br />
in einen energieärmeren,<br />
stabileren Zustand übergehen und<br />
dabei Strahlung aussenden. Solche<br />
Radionuklide finden etwa bei der<br />
Behandlung von Tumoren der Gebärmutter<br />
Verwendung oder werden in<br />
Form von kleinen Iod-Körnchen ( 125 I)<br />
in die Prostata eingesetzt.<br />
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