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CUP RACER CR-914<br />

Thomas Dreyer<br />

Modellsegeln, aber bitte mit wenig Aufwand, wenig Bauen, wenig Platz?<br />

Da bieten sich die Modelle aus der Fraktion der Fast-Fertig-Bausätze an.<br />

Nur ein paar wenige, weit vorgefertigte Teile zusammenstecken und ab<br />

auf’s Wasser damit und Spaß haben. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl<br />

derartiger "Bausätze". Aber bei diesen Angeboten ist nicht alles Gold,<br />

was im Katalog hübsch aufgemacht so vor sich hin glänzt. Aber es gibt<br />

Ausnahmen, z.B. den CR-914, der deshalb <strong>hier</strong> vorgestellt werden soll.<br />

Die Modellbauwerkstatt - der deutsche Vertrieb<br />

W. Pfennig, (Fa. Die Modellbauwerkstatt bei Bremen) war im Sommer<br />

2003 auf der Suche nach einem gut segelnden, einfach zu erstellenden<br />

und von der Größe her handlichen Segelboot über einen Seglerkollegen<br />

auf diese Yacht gestoßen, die ihn derartig überzeugen konnte, dass er<br />

für Deutschland/Österreich und die Schweiz den Vertrieb dieses von AG-<br />

Industries in Japan produzierten Bausatz-Modells übernommen hat. Seine<br />

Zielgruppe sind u.a. Großsegler, die z. B. bislang mit den Mini Cuppern<br />

im Winter Regatten segeln. Da passt der CR-914 als strikte Einheitsklasse<br />

ins Wunschbild.<br />

DE CR-914 door Thomas Dreyer in het Blad RC-Network DE<br />

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Herr Pfennig bietet den japanischen Bausatz in verschiedenen Ausführungen/Ausbaustufen<br />

bis hin zum absolut segelfertigen Boot an. Im<br />

Focus steht dabei der Segler, der sich nicht um den Bau kümmern will<br />

bzw. kann. Bereits in der Basisversion für 490,- EUR ist daher eine<br />

kleine Graupner/JR RC-Anlage enthalten und der Rumpf wird in der<br />

Wunschfarbe lackiert geliefert. Auch aus der Praxis geborene Ergänzungen,<br />

die z.T. auch erst vor kurzem vom Hersteller dem Bausatz hinzugefügt<br />

wurden, sind natürlich enthalten. So ist auch in der einfachsten<br />

Version aus dem Kasten heraus das Boot ohne weitere, typische<br />

Einkaufsgänge herstellbar. Auch etwas Zubehör ist erhältlich, so z.B.<br />

ein sehr netter Wandhalter für die dekorative Aufbewahrung der Yacht<br />

zu Hause. Als besonderes Plus: Auf Wunsch steht für die individuelle<br />

farbliche Gestaltung auch Airbrush-Technik zur Auswahl, bei der ein<br />

versierter Künstler die Motivgestaltung übernimmt. So ein "All Inclusive"<br />

- Angebot gibt es in dieser Form bei keinem mir bekannten Kon-<br />

DE CR-914 door Thomas Dreyer in het Blad RC-Network DE<br />

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Hintergrund zum Boot<br />

Kazuo Takei, der Entwickler des Bootes für die Firma AG-Industries, ist kein hauptberuflicher<br />

Konstrukteur, sondern beschäftigt sich damit in seiner Freizeit, wie ich<br />

einem Interview auf der amerikanischen CR-Webseite entnehmen konnte. 19<strong>86</strong><br />

habe ich ihn mal in Fleetwood bei der damaligen M-Weltmeisterschaft kennengelernt.<br />

Damals stellte er dem Teilnehmerfeld sein kleines, recht vorbildähnliches<br />

50cm-Modell eines 12er-America-Cuppers vor, welches von AG-Industries als Fertigmodell<br />

produziert wurde, inkl. der RC-Anlage. Damit ließen sich abends interessante<br />

Match-Races, ganz wie bei den Großen, veranstalten. Aber auf Grund der geringen<br />

Größe und der hohen konstruktiven Ähnlichkeit mit den Originalen bietet<br />

dieses Mini-Modell doch nur sehr begrenzte Segeleigenschaften. Die Japaner haben<br />

aber angeblich ein Faible für kleine Modelle; angeblich, weil sie zu Hause nur wenig<br />

Platz zum Verstauen haben. Der CR-914 wurde dann etwas später entwickelt, als<br />

es bei den Originalyachten auch den Wechsel von den alten 12er Cup-Yachten auf<br />

die weitaus moderneren AC-Yachten gab, also zu Beginn der 90er Jahre. Das Boot<br />

lehnt sich zwar optisch durchaus erkennbar an diese damals neuen Americas-Cup<br />

Yachten an, es ist aber kein verkleinerter Nachbau, sondern eine eigenständige und<br />

in sich sehr stimmige Yacht, die ganz auf die Besonderheiten bzw. Anforderungen<br />

für eine gute Modellyacht hinsichtlich ihrer Segeleigenschaften konstruiert ist. Hierbei<br />

spielte die Erfahrung Takeis mit der 36/600 Klasse eine große Rolle - nicht nur<br />

anhand der für uns ungewöhnlichen Bootslänge von krummen 914mm (36inch) zu<br />

erkennen. Übrigens gibt es auch eine CR-610, das ist eine kleinere Version dieses<br />

Bootes mit nur 61cm Bootslänge, die sich an der oben erwähnte Vorliebe der japanischen<br />

Kunden orientiert und die auch zuerst in Produktion ging. Dieses Modell<br />

wird <strong>hier</strong> jedoch nicht angeboten, es kommt der späteren Kyosho Fortune sehr nahe.<br />

Wie ich aus dem amerikanischen Interview mit Takei entnehmen konnte, ist der<br />

CR-914 in der Entwicklungsphase sehr ausführlich getestet und mehrfach verändert<br />

worden, bevor die eigentliche Produktion gestartet wurde. Allein der Rumpf soll etwa<br />

30 Modifikationsschleifen durchlaufen haben, 20 verschiedene Kieldesigns wurden<br />

ausprobiert und das Rigg soll sogar 80 Muster durchlaufen haben. Dieser immense<br />

Aufwand für so ein Spielzeug-Schiffchen ist für mich zwar kaum vorstellbar<br />

und er ist erst recht nicht bezahlbar. Offensichtlich steckt <strong>hier</strong> auch eine ordentliche<br />

Portion persönlicher Einsatz und Ehrgeiz des Entwicklers in dieser Bootsentwicklung.<br />

Denn in der Industrie werden solche Boote oft vom Zeichentisch weg in die<br />

Produktion gesteckt, ehe überhaupt die Erprobung abgeschlossen oder manchmal<br />

gar erst gestartet ist. An ein derartiges Tuning ist in solchen Fällen überhaupt nicht<br />

zu denken - und das sieht man ja leider auch bei etlichen Produkten auf dem<br />

Markt. Betrachtet man die Segeleigenschaften des CR-914, so glaube ich gerne,<br />

dass <strong>hier</strong> Feinarbeit geleistet wurde - denn die sind in der Tat ausgereift und stellen<br />

nicht nur unerfahrene Anfänger sondern auch langjährige Modellsegler sehr zufrieden.<br />

Auf das Ergebnis kann Kazuo Takei jedenfalls stolz sein.<br />

Nicht so zufrieden kann er dagegen mit einer so um 1993/94 auf dem Markt erschienenen,<br />

in meinen Augen frechen Kopie seiner beiden Boote sein: Der von<br />

Thunder Tiger angebotenen Victoria. Auf den ersten Blick ein Zwilling, ist dieses<br />

Boot doch nur ein müder und billiger Abklatsch, der mit 75cm Bootslänge genau<br />

zwischen den CR-Versionen liegt. Mittlerweile hat sich der CR-914 in den USA und<br />

in Japan auch zu einer recht aktiven Einheitsklasse entwickelt, übrigens gibt es<br />

auch eine mit der Victoria.<br />

DE CR-914 door Thomas Dreyer in het Blad RC-Network DE<br />

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Die Konstruktion<br />

Basierend auf einem gestreckten, flachen und mäßig breiten Rumpf mit sehr harmonischen,<br />

gleichmäßigen Linien findet sich ein nicht besonders hohes, eher breites<br />

Rigg mit einer 4/5 Takelung, das an einer festen Position auf Deck stehend<br />

montiert wird. Das Großsegel ist relativ breit und großflächig gestaltet, das Verhältnis<br />

von Vorsegel zu Großsegel ist mit ca. 1:2 nicht unbedingt unkritisch in Bezug<br />

auf ausgeglichene Segeleigenschaften. Dazu besitzt das Großsegel eine auffallende<br />

Achterliekgestaltung mit Rundungen oben und unten, ähnlich der Segelvermessung<br />

bei den M-Booten. Die untere Rundung erscheint mir <strong>hier</strong> als ziemlich überflüssig<br />

und schon gar nicht vorbildähnlich, aber vermutlich gibt es in der 36/600 Klasse<br />

eine Klassenregel, die damit berücksichtigt wurde. Auf jeden Fall besitzt das Boot<br />

mit komplett vermessenen ca. 4250cm² nicht gerade wenig Segelfläche in Relation<br />

zu den ca. 2,9kg Verdrängung, was einem rennyachtgemäßen Verhältnis von<br />

1:1,44 entspricht. Damit ist das Boot rein konstruktiv auf leichten Wind hin ausgelegt,<br />

aber dass diese Fläche einen verhältnismäßig tiefen Schwerpunkt hat, mag ein<br />

Schlüssel für die dennoch guten Allround-Eigenschaften sein.<br />

DE CR-914 door Thomas Dreyer in het Blad RC-Network DE<br />

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Die gewählte Bootsgröße ist noch so handlich, dass eine Demontage des Riggs zum<br />

normalen Transport oder auch für zu Hause nicht immer nötig sein wird. Und wenn<br />

doch, so ist das ganze Schiff innerhalb kurzer Zeit in handliche Einzelteile zerlegund<br />

verstaubar. So ist der Mast teilbar, das mit Drahtringen befestigte Großsegel<br />

demontierbar und Kiel und Ruder ebenfalls im Handumdrehen abnehmbar. Alles in<br />

allem dauert es ca. 10 Minuten, das Boot in dieser Form komplett reisefertig zu<br />

DE CR-914 door Thomas Dreyer in het Blad RC-Network DE<br />

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Als Gegenpart zum Rigg findet sich unter dem Rumpf eine sehr schmale, dünne<br />

Kielflosse mit Ballastbombe sowie ein recht großflächiges Ruder mit mäßigem<br />

Balanceanteil. Der Kiel ist in einer kleinen Nut im Rumpfboden in der Lage<br />

fixiert und wird mit einer 6mm Nirosta-Stange in einem Messingrohr im<br />

Rumpf gehalten. Die Profile beider Teile sind gut ausgeführt und haben auch<br />

eine saubere, flach und spitz auslaufende Hinterkante. Sie weisen nicht das<br />

oft verwendete NACA 000X Profil auf, sondern es sind sog. Laminar-Profile,<br />

deren tiefste Profilstelle etwa in der Mitte liegt. Einzig bei der Kielflosse, die<br />

etwa 10% Profiltiefe hat, könnte ich mir eine etwas weniger stumpfe Vorderkante<br />

als günstiger vorstellen – aber das kann man ja zurechtschleifen. Die<br />

Anordnung der knapp 1,5kg schweren Bleibombe an der Flosse indes ist etwas<br />

kritisch, da eine derart schmale Kielflosse bei Kränkung neben der normalen<br />

Biegung nicht unerheblich auch auf Verwindung belastet wird. Aber<br />

<strong>hier</strong> ist erstaunlicherweise ein gutes Ergebnis auch mit dem einfach aussehendem<br />

Kunststoffmaterial heraus gekommen. Das ist einigen Mitbewerben<br />

mit ähnlichen Konstruktionen bei weitem nicht so gelungen. Zunächst hatte<br />

ich die Befürchtung, das Boot würde mit dieser Anordnung von Kiel/Ruder<br />

und Segelplan bei etwas mehr Wind ziemlich luvgierig sein, aber auch das ist<br />

nicht der Fall.<br />

Gesteuert wird das Boot mit den zwei Basis-Funktionen: Ruderverstellung und<br />

natürlich Segelverstellung. Die Segelverstellung erfolgt über ein Servo mit<br />

einem langen Hebelarm. Eine klassische, stromsparendere Segelwinde mit<br />

DE CR-914 door Thomas Dreyer in het Blad RC-Network DE<br />

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Der Bausatz<br />

Wenn man nun nicht gerade die Fix- und Fertig-Version des Bootes erworben hat,<br />

sondern das Zusammenstecken selbst wagen will, folgen <strong>hier</strong> ein paar Bemerkungen<br />

dazu:<br />

Der Bootskörper ist ein einteiliges ABS-Kunststoff-Teil, also die eigentliche<br />

Rumpfschale und das Deck mit der integrierten Plicht ist im sog. Blasverfahren als<br />

eine Einheit gefertigt. Wie schon erwähnt, wird der Rumpf bereits in Wunschfarbe<br />

(alle RAL-Farben sind möglich) bei H. Pfennig lackiert. Das ist sehr schön, denn die<br />

Oberfläche im Originalzustand des Kunststoffkörpers, so wie er mir auch bekannt<br />

ist, ist nicht gerade makellos und bedarf einer etwas gründlichen Aufbereitung, was<br />

im Allgemeinen nicht zu den beliebtesten Tätigkeiten gezählt werden kann und dem<br />

Kunden <strong>hier</strong> dankenswerter Weise abgenommen wird. Aufgrund des Herstellungsverfahrens<br />

ist der Bug leider nicht ganz so schnittig, wie er es sicher hätte sein sollen,<br />

die Bugspitze ist etwas stumpf gerundet. Insgesamt ist die Qualität des Formteils<br />

jedoch zufriedenstellend, die Wandstärke ist ok und vor allem auch relativ<br />

gleichmäßig.<br />

Da der Bausatz komplett ist, findet sich natürlich auch das Material für einen<br />

(vielleicht etwas zu) kleinen, praktischen Holz-Klappständer.<br />

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Kielflosse und Ruder weisen an der Oberfläche zwar kleine Einfallstellen auf, aber<br />

diese typischen Produktionsmerkmale sind mit ein wenig Schleifen korrigierbar. Die<br />

Ballastbombe hat natürlich einen fertigen Ausschnitt und wird von unten mit zwei<br />

Schrauben und 2-Komponenten-Kleber an der Flosse befestigt. Hier ist ein wenig<br />

Nacharbeit in Form von Überschleifen der Verbindungsstelle notwendig, das war es<br />

dann aber auch schon an "Drecksarbeit". Die Ausrichtung der Bombe zur Kielflosse<br />

hat bei meinem Testmuster nicht so ganz einwandfrei gepasst, es schadet daher<br />

nicht, das vor dem Verkleben zu kontrollieren und gegebenenfalls zu korrigieren.<br />

Die Bombe sollte parallel zur Wasserlinie verlaufen bzw. darf auch nach den inzwischen<br />

üblichen Anordnungen bei IOMs bis zu ca. 2 ° nach hinten runter hängen.<br />

Dazu den Rumpf im Ständer so ausrichten, dass seine Wasserlinie zu einer planen<br />

Unterlage vorne und hinten den gleichen Abstand hat und dann die Bombe darunter<br />

in der Neigung einstellen. Vorne heißt <strong>hier</strong> bei der Bugrundung unten zum Unterwasserschiff<br />

und hinten heißt an der unteren Kante des Heckspiegels. Stimmt<br />

die Neigung in Längsrichtung, dann wird die seitliche Ausrichtung ohne Rumpf per<br />

Augenmaß von oben über die Kielflossenenden mit den Bombenenden kontrolliert.<br />

Um die Flosse dazu in der Aussparung lagerichtig zu fixieren, damit die später folgende<br />

Verklebung nicht noch mal den ganzen Aufwand erfordert, klebe ich beim<br />

Ausrichten kleine, dünne Kunststoffplättchen in den Bleiausschnitt, die die Flosse<br />

möglichst genau einspannen. Die original japanische/englische Montageanleitung,<br />

die ich zur Hand hatte, gibt <strong>hier</strong> leider keinen besonderen Hinweis, offenbar wird<br />

mit einer exakten Fertigung ab Werk gerechnet. Das gilt wohl auch für die Montage<br />

des Ruderkokers. Dieser wird nicht etwa einfach nur in zwei im Rumpf befindliche<br />

Bohrungen mit nach innen gezogenem Kragen eingeklebt, sondern an Deck, bzw.<br />

in der Plicht wird ein exaktes Spritzteil zur oberen Befestigung eingeklebt. Damit<br />

lässt sich zunächst der Koker auch von innen im Rumpf sorgfältig verkleben, bevor<br />

dann die obere Befestigung montiert wird. Davon etwas fehlgeleitet, habe ich es<br />

auch prompt unterlassen, die eigentlich obligatorische Kontrolle des Kokers mit Ruderblatt<br />

und Kielflosse auf exakte Übereinstimmung der Winkel zu überprüfen, sondern<br />

habe die Teile einfach so verklebt. Mag sein, dass es bei anderen Booten dann<br />

trotzdem stimmt, bei meinem Boot sitzt nun das Ruder halt einen Tick schräg zum<br />

Kiel... Also <strong>hier</strong> besser den korrekten Sitz der oberen Platte kontrollieren. Die<br />

Passung der beiden Bohrungen für das Rohr zur Kielbefestigung ist dagegen exakt<br />

ausgeführt, der Kiel sitzt auf Anhieb richtig in der Nut und korrekt ausgerichtet zum<br />

Rumpf.<br />

Da gerade die Anleitung erwähnt wurde: Die englische Originalfassung ist recht informativ<br />

und ausführlich im typischen japanischen Baustufen-Bilderzeichnungs-Stil<br />

gehalten, also mit diversen kleinen Baustufen-Illustrationen, die mit Anleitungstext<br />

versehen den Zusammenbau Schritt für Schritt begleiten. Auch die mittlerweile<br />

üblichen Hinweise zum Segeln und zum grundsätzlichen Trimm des Bootes fehlen<br />

nicht. Das dürfte auch für einen Laien gut ausreichen.<br />

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Eine der neuen Ergänzungen<br />

in der Anleitung beschreibt<br />

z.B. ein nachträgliches Verstärken<br />

der Nut innen im<br />

Rumpfboden für den Kiel mit<br />

umlaufendem Klebstoff. Dies<br />

ist in der Tat anzuraten,<br />

denn über den Kiel werden<br />

beim Transport des Bootes<br />

bzw. beim Handling am<br />

Wasser erhebliche Kräfte auf<br />

den Rumpf übertragen und<br />

produktionsbedingt ist die<br />

Nut nicht gerade dickwandig.<br />

Einige Boote aus den<br />

ersten Jahren haben nach<br />

einiger Zeit <strong>hier</strong> Risse bekommen<br />

- weniger nett, da<br />

es ja unter Wasser ist...<br />

Ebenfalls neu ist eine zusätzliche Strebe als Maststütze unter Deck, die unbedingt<br />

einzubauen ist, da es ansonsten durch die Riggspannung bzw. den Mastdruck im<br />

Deck zu Rissen kommt. Wer <strong>hier</strong> dann noch selbst eine weitere sinnvolle Verstärkung<br />

des besonders belasteten Bereiches vorsehen will, der kann noch aus Holz<br />

einen selbst zu fertigenden Decksspant zwischen Maststütze und Kielrohr bzw. hinter<br />

dem Kielrohr unter das Deck einkleben, der seitlich bis an die Rumpfwände gehen<br />

sollte. Da das Deck keine Rundung hat, ist das keine schwierige Sache. Die Höhe<br />

eines solchen Spantes sollte 15mm oder auch mehr betragen, da er ja auf<br />

Biegung belastet wird. Damit wird der Zug der Wanten direkt zum Mast geleitet.<br />

Ohne eine derartige Versteifung wird bei besonders stramm verspanntem Mast der<br />

komplette Rumpf in der Mitte etwas nach unten durchgedrückt, samt Kielbefestigung.<br />

Da sich diese Verstärkungen direkt vor der Lukenöffnung befinden, ist auch<br />

die Montage kein großes Problem.<br />

Im Bausatz ist übrigens 2-Komponenten Epoxi-Klebstoff enthalten. Da sich nach<br />

meinen Erfahrungen mit Epoxi das ABS-Material aber ohne eine sehr gründliche/<br />

aufwendige Schleif-Vorarbeit nicht so besonders haltbar verkleben lässt, verwendete<br />

ich das <strong>hier</strong>für in meinen Augen etwas geeignetere Stabilit-Express, wobei man<br />

Stabilit aber auf dünnem Kunststoff nur dünn auftragen darf, sonst kann es zu Verformungen<br />

beim Plastik kommen.<br />

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Die Öffnung zur RC-Anlage ist, durch das Design des Decks bedingt, etwas klein<br />

ausgefallen, aber es reicht für die notwendigen wenigen Montagearbeiten des RC-<br />

Brettes und der vorgesehenen Segelsteuerung. Was dagegen absolut nicht gut ausgeführt<br />

ist (oder ich habe es nur nicht richtig hinbekommen), und <strong>hier</strong> komme ich<br />

zum einzigen für mich wirklich enttäuschenden Schwachpunkt des Bootes, ist die<br />

Art der Luckenabdeckung in Form eines einfachen Schiebedeckels, dessen Spritzguß-Rahmen<br />

in eine Nut im Deck eingeklebt werden muss.<br />

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Diese Lösung kann offensichtlich alles andere als wasserdicht ausfallen und dann<br />

u.U. nicht mal als spritzwasserfest bezeichnet werden. Und das passt so gar nicht<br />

zu dem flachen, niedrigen Rumpf, der sehr schnell Wasser über das Deck kommen<br />

läßt.... Ich dachte eigentlich, sauber gearbeitet zu haben, mein Deckel klappert<br />

zwar nicht in der Führung, ist aber offenbar zu leichtgängig: Vom Vertrieb erhielt<br />

ich dazu die Aussage, dass man den Rahmen im Deck sehr exakt einpassen müsse,<br />

damit der Schiebedeckel stramm sitzt und er damit dann auch, nach deren Erfahrungen,<br />

dicht wäre. Wie man das macht, das soll in der dt. Anleitung noch besonders<br />

erwähnt werden. Sonst bleibt leider nur den Schiebedeckel mit Klebeband abzukleben,<br />

um damit ungefährdet segeln zu können.<br />

Als RC-Anlage liefert Herr Pfennig standardmäßig eine einfache Graupner C4-<br />

Anlage mit. Diese genügt den Ansprüchen vollauf, mehr ist für die einwandfreie<br />

Steuerung nicht nötig, wobei ich eine FM-Anlage grundsätzlich vorziehen würde.<br />

Für die Segelsteuerung liegt ein neues Graupner-Servo C5177 mit erstaunlichen<br />

95Ncm Drehmoment und Metallgetriebe bei, das der anspruchsvollen Aufgabe gewachsen<br />

sein dürfte. Ich habe statt diesem für die Segelverstellung zunächst ein<br />

deutlich kräftigeres aus der eigenen Schublade geholt, ein nicht gerade billiges<br />

Graupner C4821 Stellservo mit sagenhaften 100Ncm Drehmoment - lt. Katalog für<br />

besonders hohe Ansprüche. Ja ja, die lieben Katalog-Angaben. Das ging auch kurzzeitig<br />

sehr gut, aber nach einer Stunde bei frischem Wind machte es das mir aus<br />

anderen Versuchen schon bekannte Ratschratschratsch und aus war es. Dieses<br />

Servo ist mit seinen "Katalog 100 Ncm" ein reiner Papiertiger. Sicher, es hat durchaus<br />

eine beeindruckende Kraft, auch nur mit den 4,8V, die ich bei meinen Booten<br />

dafür verwende. Aber so "rustikal" belastet sollte es doch bitte schön nicht länger<br />

als nur ein paar Sekündchen betrieben werden. Nach nunmehr fünf gleichen Getriebedefekten<br />

ist es nun wohl endgültig in die Tonne gewandert, denn was nützen mir<br />

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Empfehlenswert wäre für diese Anwendung eigentlich nur das stabile und dabei<br />

auch recht preisgünstige, bekannte Hi-Tech Segelstellservo. Derzeit probiere ich<br />

ein etwas schwächeres, aber auch teures C4621 aus, das mit seinen 85Ncm bei 4<br />

bis 5 Bft. aber an seine Grenzen kommt – aber bislang hält bei dem dennoch das<br />

Getriebe. Langfristig werde ich bei meinem Boot aber wohl doch eine kleine Segelwinde<br />

installieren, bei der die unveränderte Hauptschot an Deck bis zum Bug<br />

einfach mit einem Gummiband (1mm Fliesenlegergummi) gespannt wird, damit<br />

sich das unbelastete Seil nicht von der Trommel abwickeln kann. Das gibt zwar<br />

nicht die schöne Stellgeschwindigkeit der Hebelversion, hat dann aber genug Kraft<br />

in allen Lebenslagen und die Stellgenauigkeit dürfte auch besser sein.<br />

Die Schotführung verläuft im wesentlichen über Deck und ist sehr einfach zu installieren.<br />

Statt der beiliegenden Kunststoffumlenkblöcke habe ich jedoch aus Gewohnheit<br />

kugelgelagerte PEKABE-Blöcke verwendet, um die Reibung der Hauptschot zu<br />

minimieren. Allein an das kurzzeitige leichte Darüberrutschen des Verbindungsknotens<br />

des Stellseils zu den beiden Schoten durch das leider total im Weg stehende<br />

linke Steuerrad muss man sich erst gewöhnen - und zumindest den Knoten daher<br />

so flach wie möglich ausführen. Ich habe ihn mit einem Stück dünnem Schrumpfschlauch<br />

flach und glatt getrimmt - damit geht es besser, aber toll ist das nicht.<br />

Trotz einiger anderer Zierteile an Deck ist es aber bislang noch zu keinem dauerhaften<br />

Verhaken der Schoten gekommen. Die Hauptschot habe ich später aus einer<br />

Laune heraus aus einem anderen Material gemacht, welches mir unverhofft ein<br />

durchaus originalähnliches Knarren und Quietschen des Bootes beschert, wenn die<br />

Segel dichtgeholt werden. Ganz wie man es bei den Live-Übertragungen aus dem<br />

letzten AC-Cup ja auch gehört hat. Ein kostenloses Soundmodul sozusagen, das<br />

aber auf eine eigentlich so schöne Reibung des Seils am Kunststoffbootskörper hin-<br />

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Das Rigg wird aus fertig abgelängten, dünnwandigen leichten Alurohren mit dem<br />

leider sehr unüblichen Durchmesser von 9,5mm gebildet. Leider ist auch der Fockbaum<br />

aus diesem recht dicken Rohr angefertigt, was in meinen Augen schlicht klobig<br />

ist.<br />

Grossbaum siehe voriges Bild<br />

Der teilbare Mast wird mit einem etwas ungewöhnlichen Spreiz-Verbinder aus Eisen<br />

zusammengesetzt. Das ist zwar vom Gewicht her nicht gerade toll, aber die Verbindung<br />

hat zumindest kein Spiel und die Mastkurve bleibt so harmonisch. Das ist<br />

sonst bei steckbaren Masten eine kritische Stelle, die gerne zu einem leichten Knick<br />

DE CR-914 door Thomas Dreyer in het Blad RC-Network DE<br />

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Die Beschläge bestehen zum größten Teil aus<br />

einem Spritzbaum mit Kunststoffteilen, die<br />

mit Sekundenkleber an den Rohren befestigt<br />

werden. Bei der Montage dieser Riggteile fällt<br />

übrigens auf, dass <strong>hier</strong> nicht ein einziges<br />

Loch gebohrt werden muss. Deshalb sollte<br />

man die Rohre vor dem Verkleben mit Aceton<br />

entfetten und am besten auch an der Klebestelle<br />

mit Schleifpapier etwas aufrauen, sonst<br />

rutschen z.B. später doch mal die Salinge<br />

durch die Wantenspannung nach unten<br />

weg... Die Anleitung weist darauf übrigens<br />

hin.<br />

Recht schnell seinen Dienst aufgegeben hat bei meinem Boot leider das Kunststoffteil,<br />

das den Niederholer unten am Mast befestigt. Das lag aber am Umgang und an<br />

meiner einfachen Art der Niederholer-Befestigung: Ich hatte diesen, eigentlich<br />

nicht so ganz unüblich, direkt durch die Bohrung in dem Kunststoff-Bauteil geführt,<br />

so wie es sicher Gang und Gäbe ist und die Meisten automatisch machen würden.<br />

Bei einer Unachtsamkeit beim Absetzen des Bootes habe ich den Großbaum jedoch<br />

mal einen Tick mehr belastet als es diese Bohrung aushält, denn sie ist sofort ausgerissen.<br />

Nun findet sich bei mir eine schnell zurechtgeschraubte Lösung mit einem<br />

verstellbar eingeschraubten Augbolzen - nicht schön, aber haltbar. Solches Mißgeschick<br />

ist offenbar auch anderen Eignern wiederfahren, denn in der Anleitung findet<br />

sich eine verbesserte Ausführung der Niederholerbefestigung durch eine um den<br />

Mast gelegte Seilschlaufe, die die eigentliche Zugkraft aufnimmt. Man sollte eben<br />

die Anleitung auch genau lesen...<br />

DE CR-914 door Thomas Dreyer in het Blad RC-Network DE<br />

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Die Segel, immerhin ja der hauptsächliche Antriebsteil des Bootes - und dennoch<br />

leider oft vernachlässigt - sind entgegen einem ersten Eindruck durchaus ein<br />

Glanzstück des Bausatzes. Sie sind zwar nicht aufwändig angefertigt, sondern ganz<br />

simpel aus jeweils einem Stück dünnem Spinnakertuch. Die gelben Verstärkungslinien<br />

sind nur aufgedruckt und stellen lediglich eine optische Zierde dar. Im Gegensatz<br />

zu einigen Mitbewerbern ist das Tuch <strong>hier</strong> aber in der richtigen Lastrichtung<br />

ausgelegt und es hat auch eine gute Qualität. Die Vorlieken sind mit einem Streifen<br />

selbstklebendem Gewebeband verstärkt, welche, bedingt durch den aufgerollten<br />

Transportzustand, nach dem ersten Ausrollen leider einige Falten bilden. Die meisten<br />

gehen nach einiger Zeit wieder weg, was bei mir noch blieb, hat wohl weniger<br />

Einfluss auf die Segelleistung, sondern sie stören mehr die Optik. Man muss dann<br />

noch ein paar der üblichen Verstärkungen aufkleben, die sich gegenüber der Urversion<br />

übrigens deutlich und praxisgerecht verbessert haben. Von daher klingt das<br />

vielleicht nicht unbedingt nach Glanzstück? Richtig, aber das wichtigste ist: Diese<br />

Segel stehen sehr gut und haben trotz der einfachen Machart ein sehr gutes, absolut<br />

brauchbares Profil. Und damit bilden sie einen für Bausatzverhältnisse sehr guten<br />

Antrieb des Bootes, der nicht einmal mich zu einem Austausch animiert. Ich<br />

erwähnte es schon: Das Boot wird in Japan und den USA als sehr strikte Einheitsklasse<br />

gesegelt. Ein Segeltausch ist bei denen nicht erlaubt. Was mir zunächst<br />

beim Lesen der Klassenregel die Nackenhaare sofort hochfahren ließ, angesichts<br />

der zumeist sehr "bescheidenen" Bausatzsegel diverser Mitbewerber. Aber <strong>hier</strong><br />

kann man sagen: OK, denn diese Dinger erfüllen ihre Aufgabe wirklich gut!<br />

Sicherlich mag aus Sicht eines typischen deutschen "M-Boot Perfektionisten" die<br />

Ausführung des Riggs u.a. mit den diversen und simplen Wanten aus dünner Polyesterschnur<br />

und der Verstellung durch kleine Klemmschieber sowie der ganzen darin<br />

vorhandenen leichten Flexibilität natürlich absoluter Spielkram sein. Ist es auch,<br />

aber dieser Spielkram erfüllt trotz der einfachen Machart seine Aufgaben. Ich denke,<br />

die vorhandene Flexibilität, die z.B. in Böen das Großsegel etwas verwinden<br />

lässt, ist bei diesem Boot durchaus passend und führt mit zu den überraschend<br />

ausgewogenen Segeleigenschaften.<br />

Und damit kommen wir zu dem, was mir an diesem Boot einfach am besten gefällt<br />

und damit einige der kleinen, weniger guten oder schlicht nur etwas einfachen Detaillösungen<br />

vergessen lässt:<br />

DE CR-914 door Thomas Dreyer in het Blad RC-Network DE<br />

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Das Segelverhalten<br />

Das ist einfach rundweg sehr gut und absolut überzeugend!<br />

Mehr brauchte ich nun eigentlich nicht mehr zu schreiben, denn damit ist alles gesagt.<br />

Aber ok, <strong>hier</strong> ein paar weitere Infos: Bei leichtem Wind, bei mittlerem Wind<br />

und sogar auch bei frischem Wind bis ca. 5 Bft. läuft dieses Boot einfach klasse:<br />

schnell, wendig, kontrollierbar, weitgehend ausgeglichen und wunderbar balanciert<br />

setzt es den Wind in Fahrt um. Und was für Fahrt: In Böen ist auf halben und raumen<br />

Wind durchaus auch rauschendes Gleiten drin! Der Rumpf taucht nur in sehr<br />

seltenen Fällen bei Überlast nach vorne unkontrollierbar weg, meist kann er die<br />

Windenergie überraschend gut in eine rasante Fahrt umsetzen, wobei er dann, wie<br />

bei einer Volvo-Ocean-Yacht, ziemlich flach über das Wasser zischt und eine tolle<br />

Hecksee zurücklässt.<br />

DE CR-914 door Thomas Dreyer in het Blad RC-Network DE<br />

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Das ist wirklich beeindruckend und nicht nur für ein zunächst als "Spielzeug"-<br />

Bausatzyacht eingestuftes Boot eine sehr ungewöhnliche, absolut hervorragende<br />

Leistung! Dabei ist das Steuerverhalten keinesfalls kritisch oder würde eine besonders<br />

geübte Hand erfordern. Ein auftretendes geringes Luvmoment in Böen ist zumeist<br />

sehr einfach aussteuerbar. Ich habe bis auf die in dieser Hinsicht extrem<br />

neutral segelnde Ketsch "Libera Ocean" von Graupner noch nie eine andere Bausatzyacht<br />

mit einem derartig neutralen Fahrverhalten, auch im Grenzbereich, gesegelt.<br />

Nur einige gute größere Wettbewerbsboote zeigen <strong>hier</strong> ein ähnliches Verhalten,<br />

aber die stellen in ihrer Art schließlich auch eine ganz andere Welt dar. Der<br />

Vergleich mit diesen speziellen Rennziegen zeigt aber schon, wohin die Reise mit<br />

dem CR-914 gehen kann.<br />

DE CR-914 door Thomas Dreyer in het Blad RC-Network DE<br />

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Quelle: CR-914 US-Webseite<br />

Natürlich gilt das Beschriebene bei einer der Windstärke angepassten Trimmung.<br />

Das Boot reagiert zwar durchaus anfängerfreundlich auf eine ungeschickte Trimmung,<br />

aber bei wenig Wind mit dichtgeknallten Segeln steht auch diese Kiste wie<br />

festgenagelt und bei viel Wind liegt sie damit auch flach auf dem Wasser! Das Boot<br />

bietet alle Möglichkeiten, eine gute, passende Trimmeinstellung zu erreichen bzw.<br />

diese zu erlernen - aber aufgrund dieser Einstellmöglichkeiten kann man auch einiges<br />

falsch machen. Für Anfänger hilfreich wäre eine konkrete und maßlich nachvollziehbare<br />

Trimmangabe in der Anleitung. Vielleicht eine Ergänzungsarbeit für den<br />

deutschen Vertrieb? Aufgrund der Riggflexibilität ist zwar der Trimm nicht immer so<br />

absolut perfekt bleibend, wie erfahrene Segler es von M-Booten vielleicht gewohnt<br />

sein mögen, aber das tut dem Spaß keinen Abbruch.<br />

Bei den Tests fiel mir auf, dass die Yacht offenbar eher etwas "locker" getrimmt<br />

besser läuft, als zunächst gedacht und von anderen Booten gewohnt. Also mit etwas<br />

Schrick in den Schoten und durchaus deutlicher Verwindung in beiden Segeln.<br />

Den Großbaum braucht man in der Stellung dichtgeholt nicht bis mittschiffs heranziehen,<br />

sein Ende sollte auf die obere hintere Rumpf-Spiegelkante zeigen. Der<br />

Fockbaum zielt dazu auf die hintere Ecke der Wantenbefestigungsschiene an Deck.<br />

Bei frischerem Wind ist es empfehlenswert, aufgrund der relativ kleinen Vorsegelfläche<br />

in Relation zum Großsegel, die Fock dichter als vielleicht gewohnt einzustellen<br />

und dem Großsegel dazu eine deutliche Verwindung zu gönnen. Das ist weniger ein<br />

modellyachttypischer als vielmehr ein originalyachttypischer Trimm. So bleibt das<br />

Boot ausgeglichen - und ist dennoch schnell.<br />

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Was will man mehr? So im Vergleich? Vielleicht einen kleinen Tick mehr Höhe auf<br />

der Kreuz? Im direkten Vergleich mit anderen Konstruktionen ist absolutes Höheknüppeln<br />

nicht die besondere Stärke, eine gleichgroße und durchaus vergleichbare<br />

Graupner Saphir kommt da anscheinend einen Tick höher (- aber das auch nur mit<br />

anderen, besseren Segeln). Das wird wohl an dem recht breiten Großsegel liegen,<br />

welches offenbar nicht gerne, wie zum Höhe kratzen nötig, ganz dicht geholt getrimmt<br />

werden will, sondern mit etwas Schrick erkennbar besser zieht und so eine<br />

weitaus bessere Geschwindigkeit bei eben geringerer Höhe bringt. Ach ja, der<br />

schon erwähnte etwas stumpfe Bug verursacht bei langsamer und normaler Fahrt<br />

eine deutlichere Wellenbildung, gut erkennbar bei wenig Wind und ruhigem Was-<br />

Ein sagenhaft spitzer Bug wie bei der Kyosho Seawind wäre <strong>hier</strong> auch nett. Aber<br />

damit krame ich jetzt die Brotkrümel zusammen und das ist aber auch schon das<br />

Einzige, was mir in einigen Vergleichen "negativ" aufgefallen ist - und was kaum<br />

der Rede wert ist. Ansonsten ist die Saphir übrigens durchaus ein passender Vergleich,<br />

nicht nur durch ihre sehr ähnlichen Abmessungen. Auch dieses Boot segelt<br />

sehr ausgewogen und kann durchaus auch schnell werden, aber dennoch erreicht<br />

sie nicht bereits von Hause aus diese Performance des CR-914. Es ist da schon so,<br />

wie es die beiden Yachten auch optisch zeigen: Regattayacht und Fahrtenyacht. Bei<br />

wenig Wind ist die größere, ebenfalls gute Segeleigenschaften besitzende Seawind<br />

im Vorteil, aber sowie es auffrischt, läuft der kleinere CR-914 tadelos mit und in<br />

Böen kann er die dann überlastete Seawind oftmals eindrucksvoll überholen.<br />

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Fazit<br />

Der CR-914 kann sicher nicht als ein billiges Sonderangebot bezeichnet werden,<br />

und das weder bezüglich der Ausführung noch hinsichtlich des dafür verlangten<br />

Verkaufspreises! Aber er ist in meinen Augen "preiswert" im besten Sinne des Wortes.<br />

Zwar nicht in allen (Detail-) Punkten perfekt, bietet das Boot aber ein ausgezeichnetes<br />

Erlebnis: Wenig Aufwand - sehr viel und ab Kasten bereits sehr guten<br />

Segelspaß. Eine ausgezeichnete Boots-Konstruktion ist <strong>hier</strong> für die wirklich sehr<br />

guten Segeleigenschaften die Grundlage. Hier bekommt man wirklich mit dem reinen<br />

Bausatzmaterial, ohne Änderungen, folglich ohne Aufwand und auch ohne<br />

entsprechendes Know-How, sozusagen ab Werk richtigen Segelspaß. Das kenne ich<br />

ansonsten nur von einigen erheblich teureren, sehr hochwertig gefertigten internationalen<br />

Klassenbooten – und dagegen ist der CR-914 dann sogar schon richtig<br />

günstig.<br />

Bleibt zu hoffen, dass sich damit auch in Deutschland eine Interessengruppe bildet,<br />

so dass man die guten Regattaeigenschaften des Bootes im Rahmen einer Einheitsklassenregel<br />

auch nutzen kann. Dann erhält man für sein Geld eine sehr gute, dabei<br />

zeitlose und wertstabile Regattayacht, mit der man nur noch Segeln muss.<br />

Das macht das darüber hinaus sehr angenehm zu handhabende Schiff zu einer guten<br />

Allround-Empfehlung. In der Summe über all seine Eigenschaften betrachtet ist<br />

der CR-914 für mich das in dieser Größe derzeit beste Bausatzboot, das es auf dem<br />

Preis: ab 490,-EUR incl. Fernsteuerung, Rumpf-Lackierung und Zubehör<br />

Vertriebsadresse<br />

DIE MODELLBAUWERKSTATT<br />

Walter Pfennig<br />

Lange Wenjen 4<br />

28357 Bremen-Borgfeld<br />

Tel: 0421-270336<br />

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Impressionen<br />

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Quelle: www.rc-segelfreunde.de/<br />

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