22.11.2013 Aufrufe

68 MB - bei Interpane!

68 MB - bei Interpane!

68 MB - bei Interpane!

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3 Glas, Fenster und Fassade<br />

3.2 Fenster und Nachhaltigkeit<br />

Die Klimaschutzdebatte, drastisch<br />

gestiegene Energiepreise sowie die<br />

bereits zu beobachtende Ressourcenverknappung<br />

durch kontinuierliche<br />

Nachfrageausweitung der<br />

BRIC-Staaten (Brasilien, Russland,<br />

Indien, China) und die immer<br />

schwerer auszubeutenden Lagerstätten<br />

für Rohstoffe haben in der<br />

Europäischen Union (EU) seit dem<br />

Jahre 2007 zu einer Integration von<br />

Energiepolitik und Klimaschutzpolitik<br />

mit weitreichenden Maßnahmen<br />

geführt.<br />

Mit einem ambitionierten Klimaschutzpaket<br />

will die Europäische<br />

Kommission die im Jahr 2007 vom<br />

EU-Gipfel beschlossene, drastische<br />

Senkung des Kohlendioxidausstoßes<br />

in Europa vorantreiben.<br />

Das Paket besteht aus Vorgaben<br />

für eine Verbesserung der Energieeffizienz<br />

(Energieeinsparung)<br />

eine Steigerung des Anteils erneuerbarer<br />

Energieträger (Sonne,<br />

Wind, Wasser, Biomasse) am<br />

Energiemix und eine Verschärfung<br />

des Handels mit Emissionszertifikaten.<br />

Da<strong>bei</strong> sollen bis 2020 die Treibhausgas-Emissionen<br />

der Europäischen<br />

Union um 30% unter das<br />

Niveau von 1990 gesenkt werden.<br />

In einem zweiten Schritt sollen die<br />

Industrieländer insgesamt bis 2050<br />

ihre Emissionen sogar um 60 bis<br />

80% gegenüber 1990 reduzieren.<br />

Konkret hat sich die Europäische<br />

Union schon im Jahr 2007 im<br />

Vorgriff auf internationale Vereinbarungen<br />

verpflichtet, ihre Emissionen<br />

um mindestens 20% bis 2020<br />

zu senken.<br />

Die Strategie ruht da<strong>bei</strong> auf drei<br />

Säulen:<br />

1. Steigerung der Energieeffizienz,<br />

sprich: Energieeinsparung, bis<br />

2020 um 20%<br />

2. Verdreifachung des Anteils der<br />

erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch<br />

bis 2020<br />

auf 20%<br />

3. Verschärfung des Emissionshandels<br />

(staatliche Emissionszertifikate,<br />

die bislang kostenlos<br />

ausgegeben wurden, werden<br />

künftig versteigert)<br />

Diese anspruchsvollen Ziele haben<br />

die Debatte um den Klimawandel<br />

und das Leitbild einer nachhaltigen<br />

Entwicklung heftig entfacht. Es<br />

wird deutlich, dass Wirtschaft und<br />

Gesellschaft nachdrücklich ihre<br />

Anstrengungen verstärken müssen,<br />

Energie zu sparen, erneuerbare<br />

Energien einzusetzen und den<br />

gesamten Ressourceneinsatz zu<br />

optimieren.<br />

So liegt der Energiepolitik der<br />

Europäischen Union das Green<br />

Paper Towards a European strategy<br />

for the security of energy supply<br />

zugrunde. Es basiert auf einer<br />

Studie, die aufzeigt, dass der<br />

Gebäudebereich mit einem Energiebedarf<br />

von mehr als 40 Prozent<br />

deutlich vor Industrie (28%) und<br />

Transport (31%) rangiert.<br />

Dieser 40-Prozent-Anteil entsteht<br />

zu 85 Prozent durch die Beheizung<br />

der Gebäude und die Warmwasserbereitung,<br />

so dass hierdurch<br />

mehr als ein Drittel des gesamten<br />

europäischen Energiebedarfs verursacht<br />

wird.<br />

Da Gebäude auf eine lange<br />

Nutzung ausgelegt sind, fallen die<br />

Eigenschaften der verwendeten<br />

Bauprodukte während der<br />

Nutzungsphase besonders ins<br />

Gewicht. Künftig ist zu erwarten,<br />

dass zusätzlich die Langlebigkeit<br />

der Produkte und auch die<br />

Umweltwirkungen <strong>bei</strong> Erzeugung<br />

und Entsorgung der Bauprodukte<br />

in die Überlegung einzubeziehen<br />

sind. Damit würden der gesamte<br />

Lebenszyklus untersucht und der<br />

Gedanke des nachhaltigen Wirtschaftens<br />

umgesetzt werden .<br />

Nachhaltigkeit –<br />

Versuch einer Definition<br />

Es gibt scheinbar kaum einen<br />

Begriff, der in jüngster Zeit in so vielen<br />

Bereichen Eingang gefunden<br />

hat, wie der Begriff „Nachhaltigkeit“.<br />

Bei Wikipedia findet man<br />

dazu u. a. folgende Definition:<br />

„Die Gemeinsamkeit aller Nachhaltigkeitsdefinitionen<br />

ist der Erhalt<br />

eines Systems bzw. bestimmter<br />

Charakteristika eines Systems, sei<br />

es die Produktionskapazität des<br />

sozialen Systems oder des lebenserhaltenden<br />

ökologischen Systems.<br />

Es soll also immer etwas<br />

bewahrt werden zum Wohl der<br />

zukünftigen Generationen.“ –<br />

Bernd Klauer: Was ist Nachhaltigkeit?<br />

1999<br />

Nachhaltigkeit ist die Nutzung<br />

eines regenerierbaren natürlichen<br />

Systems in einer Weise, dass dieses<br />

System in seinen wesentlichen<br />

Eigenschaften und Funktionen<br />

erhalten bleibt und sich sein<br />

Bestand auf natürliche Weise<br />

erneuert.<br />

Nachhaltigkeit bedeutet demnach,<br />

die Lebensqualität heutiger und<br />

künftiger Generationen im Blick zu<br />

behalten. Auf die Produzenten von<br />

Bauprodukten und Bauelementen<br />

kommen daher neue Anforderungen<br />

zu.<br />

Nachhaltige Gebäude<br />

Ökonomische Nachhaltigkeit<br />

bedeutet, dass so gewirtschaftet<br />

werden soll, dass dauerhaft eine<br />

tragfähige Grundlage für Ertrag,<br />

Erwerb und Wohlstand gegeben<br />

ist. Insbesondere steht hier der<br />

31<br />

3.2

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!