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Juni / Juli 2005 - Wkv-wiesbaden.de

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Gepäckfahrt<br />

Regenfahrt entlang <strong>de</strong>r römischen Weinstrasse<br />

Vier unerschrockene Paddler (Annelies,<br />

Alex, Christoph und Mifu)<br />

machten sich über Pngsten auf, mit<br />

einem Canadier und einem 2er-Kajak<br />

entlang <strong>de</strong>r Luxemburger Weinstrasse<br />

auf <strong>de</strong>r Mosel zu pad<strong>de</strong>ln. Die Mosel<br />

(französisch “Moselle”) ist ein linker<br />

Nebenuss <strong>de</strong>s Rheins. Sie ist 545<br />

km lang, entspringt in <strong>de</strong>n südlichen<br />

Vogesen (Frankreich), durchießt das<br />

lothringische Stufenland, und bil<strong>de</strong>t<br />

auf 34 km die Grenze zwischen<br />

Luxemburg und Deutschland.<br />

Startpunkt <strong>de</strong>r Gepäckfahrt war<br />

Remich kurz vor <strong>de</strong>r französischen<br />

Grenze. Zahlreiche steile Weinberge<br />

prägen hier die Landschaft rechts und<br />

links <strong>de</strong>r Mosel. Trockenen Fußes<br />

stiegen wir in unsere Boote und<br />

machten die ersten Pad<strong>de</strong>lschläge in<br />

Richtung Grevenmacher, unser erstes<br />

Etappenziel. Der Name Grevenmacher<br />

setzt sich aus zwei Wörtern<br />

zusammen: Greven und Macher.<br />

Derweil „Macher“ seinen Ursprung<br />

aus <strong>de</strong>n italienischen Wort<br />

„maceria“- altes Gemäuer bezieht,<br />

stammt <strong>de</strong>r Ausdruck „Greven“ vom<br />

Wort „Graf“ ab.<br />

Bei kaum spürbarer Strömung<br />

glitten wir an schönen Orten, wie<br />

Stadtbredimus vorbei. Lei<strong>de</strong>r hatten<br />

wir kaum Augen dafür, da es wie<strong>de</strong>r<br />

einmal zu regnen begann und wir<br />

vermummt in unseren Booten saßen.<br />

Über die Hälfte unsere Fahrtstrecke<br />

hatten wir schon geschafft und hatten<br />

allmählich Hunger und Durst,<br />

obwohl wir bis zu diesem Zeitpunkt<br />

schon genug Wasser hatten. In<br />

Wellen sahen wir vom Boot aus ein<br />

Gasthofschild, was zum Anlass<br />

genommen wur<strong>de</strong>, eine kleine Rast<br />

einzulegen und erst mal wie<strong>de</strong>r<br />

trocken zu wer<strong>de</strong>n. Der Gasthof war<br />

ein drei Sterne Hotel, wo wir in<br />

unseren klatschnassen Pad<strong>de</strong>lsachen<br />

kaum aufelen. Nach Kaffee,<br />

Kuchen und einem Bier ging es leicht<br />

getrocknet auf die letzten Kilometer<br />

nach Grevenmacher. An <strong>de</strong>r Schleuse<br />

Grevenmacher funktionierte lei<strong>de</strong>r<br />

nur die Bootsschleuse und nicht die<br />

Bootsrutsche. Angekommen nach 22<br />

Kilometern in Grevenmacher hieß es<br />

erst mal Zelt aufbauen. Wie an<strong>de</strong>res<br />

zu erwarten regnete es wie<strong>de</strong>r mal.<br />

Es wur<strong>de</strong> also zu erst ein Tarp<br />

aufgebaut, damit danach im trokkenen<br />

die zwei Zelte aufgestellt<br />

wer<strong>de</strong>n konnten.<br />

Nach einer schönen warmen<br />

Dusche ging es zum<br />

Essen und so klang ein<br />

lei<strong>de</strong>r verregneter aber<br />

trotz<strong>de</strong>m schöner Tag aus.<br />

Sechs Uhr morgens Der<br />

erste Motorradfahrer fuhr<br />

durch unsere Zelte und<br />

weckte uns unsanft auf .<br />

Das ist <strong>de</strong>r Nachteil,<br />

wenn man direkt an <strong>de</strong>r<br />

Hauptstrasse übernachten<br />

muss. Aber was zu<strong>de</strong>m<br />

noch erstaunte war, dass<br />

kein Prasseln auf <strong>de</strong>m<br />

Zelt mehr zu hören war!<br />

Kurz nach acht Uhr gab<br />

es bei Sonnenschein<br />

Frühstück. Die nassen<br />

Klamotten konnten wir<br />

wenigstens in <strong>de</strong>r Nacht<br />

trocknen und nun mussten<br />

nur noch die Zelte<br />

trocken wer<strong>de</strong>n. Nach<br />

gemütlichem Einpacken<br />

und Umsetzen <strong>de</strong>s<br />

Fahrzeugs ging es bei<br />

schönstem Wetter um<br />

10.30 Uhr weiter in<br />

Richtung Trier. Vorbei an <strong>de</strong>r Sauermündung,<br />

mit <strong>de</strong>n vielen friedlichen<br />

Schwänen und <strong>de</strong>n schönen<br />

kleinen Städtchen, gönnten wir uns in<br />

einem wun<strong>de</strong>rschönen Biergarten<br />

eine Brotzeit. Gut gestärkt ging es<br />

nun bis zur Trierer Schleuse, wo<br />

we<strong>de</strong>r die Bootsgasse noch die<br />

Bootsschleuse funktionierte. Verärgert<br />

über das blö<strong>de</strong> Umtragen<br />

kamen wir bei <strong>de</strong>n Trierer Kanufahrern<br />

an, wo aber ein kühles Getränk<br />

schnell wie<strong>de</strong>r für Ruhe sorgte.<br />

Abends wur<strong>de</strong> noch die Gegend<br />

unsicher gemacht und mit genügend<br />

Bettschwere en<strong>de</strong>te dieser tolle Tag.<br />

An unserem letzten Tag fuhren wir<br />

noch bis Schweich. Bei strahlen<strong>de</strong>m<br />

Sonnenschein genossen wir nochmals<br />

die Mosel, die hier ein ganz<br />

beson<strong>de</strong>rer Abschnitt ist, <strong>de</strong>r sich mit<br />

<strong>de</strong>m Titel Römische Weinstraße<br />

schmückt. Nach einer gemütlichen<br />

und ausgiebigen Brotzeit machten<br />

wir uns auf <strong>de</strong>n Heimweg, und ließen<br />

<strong>de</strong>n Tag im Bootshaus am Stammtisch<br />

ausklingen. Michael Fuhr<br />

10 Kanu-Rundschau <strong>Juni</strong>/<strong>Juli</strong> <strong>2005</strong>

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