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Download als PDF - die ärzte Fanclub

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Und das ist schließlich nicht der Sinn der<br />

Sache. Wer von Moskau enttäuscht ist,<br />

weil er ja sooo viel Geld dafür ausgegeben<br />

hat und <strong>die</strong> Band ihm nicht persönlich<br />

dafür gedankt hat, der ist gerade mal<br />

selbst schuld.<br />

Aber zurück zum Thema „arrogante<br />

Arschlöcher, <strong>die</strong> so viel Geld wie möglich<br />

scheffeln wollen.“<br />

Dabei muss man sicherlich das Thema<br />

Merchandise anschneiden. T-Shirts für<br />

20 Euro sind zwar mittlerweile bei vielen<br />

Bands normal, aber es geht auch billiger.<br />

Und insbesondere <strong>die</strong> <strong>ärzte</strong> haben ja<br />

immer wieder betont, dass sie ein Auge<br />

darauf haben, dass ihre Merch-Preise vertretbar<br />

bleiben. Also – meiner Meinung<br />

nach ist <strong>die</strong> Schmerzgrenze da schon lange<br />

überschritten. T-Shirts für 28 Euro?<br />

Buttons für 1,50? Bettwäsche?!? (Nun ja,<br />

immer noch besser <strong>als</strong> ein Hammer, natürlich.<br />

=;-))<br />

Bei kleinen Bands kann ich voll und ganz<br />

verstehen, wenn aufwendige T-Shirts in<br />

guter Qualität bei niedriger Auflage teuer<br />

sind. Aber bei der Anzahl von T-Shirts, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> <strong>ärzte</strong> verkaufen, müsste es echt billiger<br />

gehen. Die interessante Frage dabei<br />

ist aber natürlich, wieviel des Geldes am<br />

Ende überhaupt bei DÄ ankommt und ob<br />

sie damit wirklich Geld scheffeln und „<strong>die</strong><br />

Fans abziehen“.<br />

Aber sehen wir <strong>die</strong>se ganze Kommerz-<br />

Frage nicht alle viel zu ernst? Geht es DÄ<br />

wirklich um <strong>die</strong> Kohle?<br />

DIE WAHRHEIT<br />

Diese Band macht sich auf Tour jeden<br />

Abend zum Vollhorst. Das ist lustig, aber<br />

was <strong>die</strong> drei musikalisch gesehen abliefern,<br />

ist manchmal echt peinlich. Wenn<br />

ich mir <strong>die</strong> Fernsehübertragung von Rock<br />

am Ring 2007 anhöre, rollen sich mir <strong>die</strong><br />

Fußnägel auf. Und bei meinem ersten<br />

Konzert der Jazzfäst-Tour habe selbst<br />

ich, meines Zeichens eingefleischter Fan,<br />

der so leicht nicht anfängt zu kritisieren,<br />

mittendrin den Kopf geschüttelt, weil das<br />

echt gar nicht ging. Und nein, natürlich<br />

meine ich da nicht <strong>die</strong> Textveränderungen<br />

und Improvisationen, denn <strong>die</strong> machen<br />

ja das Besondere bei Ärztekonzerten aus<br />

und sind echt lustig, sondern simpel und<br />

einfach das völlige Versagen, was <strong>die</strong> musikalische<br />

Darbietung der Lieder angeht.<br />

Und dennoch: Zehntausende stehen vor<br />

der Bühne, ignorieren jeden f<strong>als</strong>chen Ton<br />

und jubeln und feiern, <strong>als</strong> gäbe es kein<br />

Morgen mehr. Also, ICH würde da Angst<br />

kriegen, wenn ich auf der Bühne stünde.<br />

Genauso mit den Economy-Liedern. Die<br />

Economy-Version von Jazz ist anders ist<br />

echt lustig. Allerdings nutzt sich der Witz<br />

auch irgendwann mal ab - wenn <strong>die</strong> Idee<br />

dann zum dritten Mal verbraten wird und<br />

auf der Maxi schon wieder Economy-<br />

Lieder drauf sind, dann kommt man sich<br />

schon irgendwie verarscht vor. Ich weiß<br />

nicht, ob ich <strong>die</strong> Economy-Lieder einfach<br />

satt habe oder ob das „objektiv“ so ist,<br />

aber mir kamen <strong>die</strong> Economy-Versionen<br />

auf „Lasse redn“ sehr lieblos und dementsprechend<br />

unlustig vor. Und trotzdem<br />

kauft man natürlich <strong>die</strong> Single. Warum<br />

auch immer.<br />

Ja, <strong>die</strong> <strong>ärzte</strong> machen gerne mal aus<br />

Scheiße Geld. Aber daran sind nicht sie<br />

schuld, sondern <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Scheiße<br />

kaufen. Sprich: wir alle. Und „wir“ sind<br />

mittlerweile eben einfach mehr <strong>als</strong> früher<br />

- und das bedeutet zwangsläufig größere<br />

Konzerte und weniger Fannähe. Und<br />

natürlich mehr Kohle für DÄ - aber ehrlich<br />

gesagt: Wenn man mit so einem Mist<br />

Geld ver<strong>die</strong>nen kann, dann tut man das<br />

doch auch! Und ich glaube, selbst wenn<br />

ihnen <strong>die</strong> Popularität so richtig unheimlich<br />

würde und sie beschlössen, ein paar Fans<br />

dadurch „loszuwerden“, dass sie noch<br />

größeren Schwachsinn produzieren - der<br />

Schuss würde nach hinten losgehen und<br />

<strong>die</strong> Popularität weiter steigen. Sie werden<br />

uns <strong>als</strong>o einfach nicht los, egal, was sie<br />

tun...<br />

Mit Arroganz hat das nichts zu tun. Arroganz<br />

wäre es, wenn sie der Meinung wären,<br />

dass <strong>die</strong> Fans das gut finden müssen,<br />

was sie auf der Bühne und auf Platte abliefern.<br />

Nach allem, was ich auf der Bühne<br />

sehe, vermute ich aber eher, dass sie<br />

hin und wieder <strong>die</strong> Zurechnungsfähigkeit<br />

ihrer Fans in Frage stellen. Was man ihnen<br />

natürlich auch <strong>als</strong> Arroganz auslegen<br />

könnte. Aber andersrum.<br />

Susi S.

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