23.11.2013 Aufrufe

Eigenschaften der Hermite-Polynome

Eigenschaften der Hermite-Polynome

Eigenschaften der Hermite-Polynome

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Beiblatt: Zur Mathematik <strong>der</strong> <strong>Hermite</strong>-<strong>Polynome</strong><br />

1. Rodriguez-Formel<br />

Die <strong>Hermite</strong>-<strong>Polynome</strong> H n (z) lassen sich in einfacher Weise sukzessive aus den<br />

Ableitungen <strong>der</strong> Funktion<br />

erzeugen:<br />

f(z) = e −z2<br />

f ′ (z) = −2ze −z2<br />

f ′′ (z) = (4z 2 − 2)e −z2<br />

.<br />

f (n) (z) = (−1) n H n (z)e −z2 .<br />

Hier bezeichnet H n (z) das n−te <strong>Hermite</strong> Polynom. Allgemein lautet die Definition<br />

(Rodriguez-Formel)<br />

(<br />

H n (z) = (−1) n dn z2<br />

e e −z2)<br />

dz n<br />

2. Erzeugende Funktion<br />

Betrachte<br />

also gilt<br />

f(z + λ) = e −(z+λ)2<br />

∞∑ λ n<br />

=<br />

n! f(n) (z) (Taylorentwicklung nach λ)<br />

=<br />

f(z − λ)e z2 =<br />

n=0<br />

∞∑<br />

n=0<br />

∞∑<br />

n=0<br />

λ n<br />

n! (−1)n H n (z)e −z2 (nach 1.)<br />

λ n<br />

n! H n(z)<br />

w(z,λ) := e 2zλ−λ2 =<br />

∞∑<br />

n=0<br />

λ n<br />

n! H n(z). (∗)<br />

Die Funktion w(z,λ) wird als erzeugende Funktion <strong>der</strong> <strong>Hermite</strong>-<strong>Polynome</strong><br />

bezeichnet. Die <strong>Hermite</strong>-<strong>Polynome</strong> tauchen hier als die z−abhängigen Koeffizienten<br />

einer Taylor-Reihe in λ auf.


3. Rekursionsrelationen<br />

Differenziert man Gleichung (∗) partiell nach λ, folgt<br />

∂w(z,λ)<br />

∂λ<br />

=<br />

∞∑<br />

n=1<br />

λ n−1<br />

(n − 1)! H n(z).<br />

Ausgeschrieben bedeutet das<br />

∞∑<br />

n=0<br />

λ n<br />

n! 2zH n(z) − 2<br />

∞∑<br />

n=0<br />

λ n+1<br />

n!<br />

H n (z) =<br />

∞∑<br />

n=1<br />

λ n−1<br />

(n − 1)! H n(z) =<br />

∞∑<br />

n=0<br />

λ n<br />

n! H n+1(z).<br />

Mit<br />

∞∑<br />

n=0<br />

λ n+1<br />

n!<br />

H n (z) =<br />

∞∑<br />

n=0<br />

λ n+1<br />

(n + 1)! (n + 1)H n(z) =<br />

∞∑<br />

n=0<br />

λ n<br />

n! nH n−1(z)<br />

(kein Beitrag für n=0 !)<br />

erhält man die sehr nützlichen Rekursionsrelationen<br />

H n+1 (z) − 2zH n (z) + 2nH n−1 (z) = 0.<br />

4. Differentialgleichungen<br />

Analog liefert die partielle Differentiation von (∗) nach z<br />

∂w(z,λ)<br />

∂z<br />

= 2λw(z,λ) =<br />

∞∑<br />

n=0<br />

λ n<br />

n! H ′ n(z).<br />

Wegen<br />

folgt<br />

λw(z,λ) =<br />

∞∑<br />

n=0<br />

λ n<br />

n! nH n−1(z)<br />

H ′ n(z) = 2nH n−1 (z)<br />

Differentiation <strong>der</strong> Rodriguez-Formel liefert<br />

also<br />

∂H n (z)<br />

∂z<br />

(<br />

= (−1) n ∂n z2<br />

2ze e −z2) (<br />

+ (−1) n ∂n+1 z2<br />

e e −z2) ,<br />

∂z n ∂z n+1<br />

H ′ n(z) = 2zH n (z) − H n+1 (z).<br />

Durch Gleichsetzen erhält man wie<strong>der</strong> die Rekursionsrelationen. Nochmaliges<br />

Differenzieren liefert dann<br />

H ′′<br />

n(z) = 2H n (z) + 2zH ′ n(z) − H ′ n+1(z)<br />

= 2H n (z) + 2zH ′ n(z) − 2(n + 1)H n (z),


also<br />

H ′′<br />

n(z) − 2zH ′ n(z) + 2nH n (z) = 0<br />

Diese Differentialgleichungen zeigen, dass die <strong>Polynome</strong> H n (z) in <strong>der</strong> Tat die<br />

bei <strong>der</strong> Lösung <strong>der</strong> (zeitunabhängigen) Schrödinger-Gleichung für den harmonischen<br />

Oszillator auftretenden <strong>Hermite</strong>-<strong>Polynome</strong> sind.<br />

5. Orthogonalitätsrelationen<br />

Die <strong>Hermite</strong>-<strong>Polynome</strong> erfüllen die folgende Orthogonalitätsrelation<br />

Dazu betrachte man<br />

∫ ∞<br />

−∞<br />

∫ ∞<br />

−∞<br />

e −z2 w(z,t)w(z,s)dz =<br />

e −z2 H n (z)H m (z)dz = √ π2 n n!δ n,m .<br />

∫ ∞<br />

−∞<br />

= e 2ts√ π =<br />

e −z2 e 2z(t+s) e −t2 −s 2 dz =<br />

∞∑ (2ts) n √ π.<br />

n!<br />

n=0<br />

∫ ∞<br />

−∞<br />

e −(z−(t+s))2 e 2ts dz<br />

An<strong>der</strong>erseits gilt<br />

∫ ∞<br />

−∞<br />

e −z2 w(z,t)w(z,s)dz =<br />

=<br />

∫ ∞<br />

−∞<br />

∞∑<br />

n,m=0<br />

e −z2 ( ∞<br />

∑<br />

n=0<br />

t n s m ∫ ∞<br />

n! m!<br />

−∞<br />

) (<br />

H n (z) tn ∑ ∞<br />

n!<br />

m=0<br />

e −z2 H n (z)H m (z)dz.<br />

)<br />

H m (z) sn<br />

m!<br />

Der Vergleich liefert<br />

∫ ∞<br />

e −z2 H n (z)H m (z)dz = √ π2 n n!δ n,m .<br />

−∞

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!