Der Krieg der Götter - Tri Wars
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<strong>Der</strong> <strong>Krieg</strong> <strong>der</strong> <strong>Götter</strong><br />
Vorwort:<br />
Diese Geschichte ereignete sich etwa 8000 Jahre vor unserer Zeit. Im Sonnensystem herrscht seit<br />
über 7000 Jahren ein erbarmungsloser Kampf um Ressourcen und Lebensraum. Dieser <strong>Krieg</strong> wurde<br />
von zwei Rassen geführt. Zum einen die Atlantaner, die über die Erde, den IV. Planeten und etliche<br />
Planetoiden im inneren Asteroidengürtel herrschten. Sie waren in Form und Wesen den Menschen<br />
ähnlich, nur wesentlich größer und stärker. Ihre charakteristischen Merkmale waren helles Haar und<br />
ebensolche Haut. Eine athletische Figur und ideale Proportionen, wie sie die Künstler <strong>der</strong> Antike nicht<br />
treffen<strong>der</strong> zu formen und beschreiben wussten. Es war ein wahrhaft edles Geschlecht, eine<br />
Augenweide für Menschen dieses Zeitalters und von diesen als <strong>Götter</strong> verehrt. Unter dieser Rasse<br />
erlebte die Menschheit ihr 7000 Jahre langes, goldenes Zeitalter vor <strong>der</strong> Sintflut. Auf <strong>der</strong> Gegenseite<br />
standen die Titanianer, diese waren das, was man als die klassischen Riesen und Fabelwesen aus<br />
Sagen kennt. Manche waren über 3 Meter groß, an<strong>der</strong>e nicht mal ein Drittel davon und mit völlig<br />
verschiedenen Erscheinungsformen. Je nach Bedarf brachte diese Rasse eine neue Unterart hervor,<br />
die sich auf ein Aufgabengebiet spezialisiert.<br />
Auf dem dritten Planeten gab es noch keine menschlichen Hochkulturen, zumindest keine, die nicht<br />
indirekt von den Atlantanern regiert wurde. Die ersten Städte, o<strong>der</strong> besser gesagt Kultstätten auf <strong>der</strong><br />
Oberfläche, standen seit <strong>der</strong> letzten Eiszeit und wurden von Halbgöttern, direkten Nachkommen des<br />
letzten Prototypen, regiert. Herkules, so hieß er, war Vater aller Halbgötter und immer 12 seiner<br />
Söhne verteilten den Reichtum <strong>der</strong> Erde und herrschten, stellvertretend für die wahren <strong>Götter</strong>, über<br />
die Erde. Sie verkörperten König und Priester in einer Person und regierten die Menschen im Einklang<br />
mit den göttlichen Gesetzen ihrer Herren. Von diesen <strong>Götter</strong>n und <strong>der</strong>en Halbgöttern auf Erden ging<br />
alles Wissen für eine Zivilisation aus. Angefangen vom Zauber des Feuer, den geheimen<br />
Zahlenkünsten und Bautechniken, bis hin zu Auslese und Veredelung des Lebens.<br />
Mythen und Sagen entstanden so in den Jahrtausenden und ständig geschahen vor den Augen <strong>der</strong><br />
unwissenden Menschen Wun<strong>der</strong> und Zeichen, die sie nur mit Zauberei und Magie erklären konnten.<br />
So mancher wurde zu neugierig und verschaffte sich unerlaubt Kenntnisse, die nicht für seine Augen<br />
und Ohren bestimmt waren. Die Strafe dafür war meist unerträglich hart und abschreckend. Trotzdem<br />
sickerte so manche Information bis zum einfachen Volk durch. Die Menschen erfuhren so von den<br />
<strong>Götter</strong>n im Himmel, die für all diesen Segen verantwortlich waren. Auch kannten sie die Dämonen und<br />
Ungeheuer <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite. Da jedoch <strong>der</strong> Verstand und das Wissen dieser ungebildeten Leute<br />
nicht im entferntesten realisieren konnte was wirklich geschah, wurde alles ins sakrale verklärt und mit<br />
Begriffen jenseits <strong>der</strong> Wirklichkeit beschrieben. Die Regenten und <strong>der</strong>en Priesterinnen verstärkten<br />
diese naive Sichtweise natürlich noch, um ungehin<strong>der</strong>t ihre Herrschaft abzusichern.<br />
Die atlantanische Priesterschaft, zugleich Diener und Herren <strong>der</strong> Halbgötter, auf dem Planeten<br />
beobachtete akribisch den Himmel und versuchte so den Lauf <strong>der</strong> Dinge zu verfolgen und die Zukunft<br />
zu deuten. Das ganze Gesellschaftsgefüge war jahrtausendelang gewachsen und miteinan<strong>der</strong><br />
verflochten. Alle drei Kasten, die göttlichen Atlantaner und Priesterinnen, die Halbgötter und die<br />
Menschen bildeten eine Gesellschaft von strenger Ordnung und Beständigkeit. Die Menschen war<br />
sich nicht bewusst was wirklich um sie herum geschah und nahmen alles als gottgegeben hin.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Krieg</strong> <strong>der</strong> <strong>Götter</strong>, <strong>der</strong> nun schon seit Urzeiten tobte war das stärkste Band zwischen ihnen. <strong>Der</strong><br />
Kampf mit den Titanianer bestimmte beinahe alles Trachten und Tun.<br />
Seit Anbeginn <strong>der</strong> Zeiten wurden im Sonnensystem unablässig Schlachten geschlagen und ständig<br />
brauchten beide Seiten neue <strong>Krieg</strong>er, um die Kämpfe in Gang zu halten. Beide Parteien nutzten ihre<br />
sehr weit fortgeschrittenen Kenntnisse im Bereich <strong>der</strong> Genmanipulation und Auslese. Die Erde, die<br />
schon zweimal den Besitzer gewechselt hat, war natürlich ein hervorragen<strong>der</strong> Platz um solche<br />
Experimente durchzuführen. Die Ureinwohner des Planeten waren aber anfangs fast unbrauchbar für<br />
den <strong>Krieg</strong> und wurden deshalb verän<strong>der</strong>t, damit sich ihre Fähigkeiten im Kampf verbessern und<br />
an<strong>der</strong>e wünschenswerte Eigenschaften verstärkt zu Tage treten würden. Aus diesem Grund sandte<br />
man den Menschen immer wie<strong>der</strong> sogenannte „Veredler“. Das waren Mutanten, die nach den<br />
Wünschen ihrer Schöpfer verän<strong>der</strong>t wurden und diese Verän<strong>der</strong>ung dann auf <strong>der</strong> Erde verteilten.<br />
Durch Zeugung von entsprechendem Nachwuchs wurde dieser neue Genpool vervielfacht und so<br />
verän<strong>der</strong>te sich die Menschheit zusehends. Das letzte Experiment hieß Herkules, es war vor 40<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ten durchgeführt worden und hatte sich letztlich auch durchgesetzt. Er lebte über 900<br />
Jahre lang und schaffte es in dieser Zeit über 100000 Kin<strong>der</strong> zu zeugen, die nach ihm auf Erden<br />
wandelten und für Nachwuchs sorgten. Die wertvollsten von ihnen wurden wie <strong>Götter</strong> verehrt und bis<br />
zu 1000 Jahre alt. Es waren die besagten Priesterkönige. Ihnen alleine gebührte das Recht zu<br />
regieren und nach belieben Kin<strong>der</strong> zu zeugen.<br />
Immer 12 dieser direkten männlichen Nachfahren des Herkules herrschten auf diese Art und Weise<br />
über den Planeten. Sie bilden zusammen den Rat <strong>der</strong> Regenten, eine legislative Institution für die<br />
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hüteten <strong>der</strong>en Wissen. Sie waren die Garanten <strong>der</strong> Koexistenz zwischen Atlantanern und Menschen.<br />
Aber nach über 7000 Jahren fast ununterbrochener Vermischung war man scheinbar in eine<br />
Sackgasse geraten. Die Söhne <strong>der</strong> Regenten waren nicht mehr Herr <strong>der</strong> Lage und allmählich neigte<br />
sich das <strong>Krieg</strong>sglück in die an<strong>der</strong>e Richtung. ZEUS, <strong>der</strong> Zentralrechner für Evolutionsforcierung und<br />
Symbiose, <strong>der</strong> Hauptinitiator für diesen evolutionären Prozess bemerkte wohl, dass hier eine<br />
Innovation nötig war und begann im Verborgenen mit ersten Berechnungen für einen neuen<br />
Prototypen.<br />
Aber auch die Gegenseite variierte ihre Möglichkeiten und wusste sich zu behaupten. Die Hierarchie<br />
<strong>der</strong> Titanianer war jedoch von gänzlich an<strong>der</strong>er Natur. Es führte wer siegte. In diesem Fall war es<br />
Wotan, <strong>der</strong> stärkste und wildeste Titanianer von allen. Ihm musste je<strong>der</strong> folgen und wenn es sein<br />
musste schickt er sie alle in den Tod. Seine <strong>Krieg</strong>er wussten dies und gehorchten ihm blind, kannten<br />
sie schließlich die drakonischen Strafen ihres Herren und Gebieters. Neben Wotan gab es noch Thor<br />
und Loki, ebenso verschlagene wie finstere Gesellen. Allen war die Gier nach Macht und Ruhm in<br />
Fleisch und Blut übergegangen und sie scheuten keine Abscheulichkeit um Erfolge zu verbuchen.<br />
Auch intern war ihnen jedes Mittel recht um sich einen Vorteil zu verschaffen. Schon so mancher<br />
Titanianer war im Kampf gegen seinesgleichen gemeuchelt worden. Das war <strong>der</strong> Preis für ihren<br />
Ruhm, den ein an<strong>der</strong>er ihnen nicht gönnen mochte.<br />
Hier an dieser Stelle beginnt nun unsere Geschichte, sie handelt von <strong>der</strong> letzten großen Schlacht <strong>der</strong><br />
<strong>Götter</strong> im Himmel, wie es zur großen Sintflut kam und warum das Wissen darüber global erhalten<br />
blieb. Die Spuren dieser dramatischsten Zeit in <strong>der</strong> Menschheitsgeschichte sind noch heute<br />
unvergessen und in den Mythen <strong>der</strong> Menschheit haben sie überlebt.<br />
UND SO FING ES AN:<br />
„Hier spricht Deoklites, alle sammeln und dann zum Flagschiff.... Die Uris ist zerstört worden und... wir<br />
sammeln uns jetzt zum...“: sprach <strong>der</strong> Staffelführer Deoklites mit gebrochener Stimme. Er hatte<br />
gerade sein schwerstes und verlustreichstes Gefecht hinter sich gebracht. Auf seinen Funkspruch<br />
meldete sich niemand. Er wie<strong>der</strong>holte ihn noch zweimal, aber es gab keine Antwort. Er blickte auf<br />
seinen Radarschirm und entdeckte kein bekanntes Erkennungssignal darauf. Die unzähligen roten<br />
Punkte verschwanden immer weiter im Hintergrund und die 5 großen Blauen vor ihm, kamen schnell<br />
näher. Er war schon seit über 12 Jahren bei den Heroslegionen, aber noch nie hatte er sich so besiegt<br />
gefühlt. Nicht ein Einziger von seinem Haufen flog jetzt noch mit ihm. Alle waren in ihren Maschinen<br />
verglüht.<br />
„Hier Schlachtträger Centaurius. An alle Piloten, wir sind außerhalb <strong>der</strong> Angriffszone und erwarten ihre<br />
unverzügliche Landung. Die Piloten <strong>der</strong> Uris landen auf Landebucht 17bis 23. Die Deckoffiziere<br />
werden sie einweisen!“: tönte die Stimme des Flugleiters aus dem Kopfhörer in Deoklites Gehörgang.<br />
Dieser schreckte kurz aus seinen Gedanken, die bei seinen Kameraden waren. Er bekam noch eine<br />
Funkfrequenz zugeteilt und meldete sich dann beim Deckoffizier an. Nach einer kleinen Weile wies<br />
dieser ihn ein, auf Deck 23 zu landen. Mit dem letzten Rest Energie setzte Deoklites auf und lies<br />
seinen demolierten Jäger langsam ausrollen. Einer von den Einweisern winkte in zu einem Stellplatz<br />
und gab dann das Zeichen zum Abschalten <strong>der</strong> Energie. Gleichzeitig or<strong>der</strong>te er einen Bergungs- und<br />
Sicherungstrupp heran, <strong>der</strong> die Maschine sofort gegen Explosion sichern sollte. Apathisch saß<br />
Deoklites immer noch in seinem Sitz, biss auf seiner Lippe herum und dachte einfach nur nach. Vor<br />
ihm blinkten immer noch die Warnleuchten und die Meldung „Sofortiger Notausstieg empfohlen!“. Er<br />
schaltete alle ab und stieg aus. Sein schwerer Pegasusjäger war übersät mit Spuren <strong>der</strong> Schlacht. Die<br />
rechte Strahlenkanonen rauchte vor sich hin und eine <strong>der</strong> Projektilwaffen fehlte komplett. Sie war aus<br />
<strong>der</strong> Verankerung gerissen und man konnte ins Innere <strong>der</strong> Maschine sehen. Er sah sich das so an und<br />
konnte sein Glück kaum fassen. Normalerweise waren solche Schäden tödlich und das er seinen<br />
Vogel noch heil herunterbekommen hatte, grenzte an ein echtes Wun<strong>der</strong>. Mit Kopfschütteln ging er<br />
einmal um seinen zerschossenen Jäger, während sich <strong>der</strong> Sicherungstrupps schon daranmachte die<br />
kokelnde Maschine mit Schaum vor dem Abfackeln zu bewahren. „ Am besten Sie lassen uns jetzt<br />
hier weitermachen und melden sich beim Deckoffizier“: brüllte <strong>der</strong> Chef <strong>der</strong> Feuerwehr gegen <strong>der</strong><br />
Lärm <strong>der</strong> Düsen und Pumpen an. Er stand gerade vorne an <strong>der</strong> Spitze und fuhr mit <strong>der</strong> Hand an den<br />
Abschusszeichen entlang, die er während <strong>der</strong> vielen Flüge erstritten hatte. 21 Totenköpfe prangten<br />
darauf und vier davon in roter Farbe, für große Raumschiffe wie Zerstörer und Frachter. Wie<br />
versteinert stand <strong>der</strong> Comman<strong>der</strong> davor und lies die Kämpfe wie<strong>der</strong> Revue passieren. <strong>Der</strong><br />
Feuerwehrmann spritzte kurz etwas Schaum vor Deoklites Füße und winkte erneut in die<br />
entgegengesetzte Richtung. <strong>Der</strong> so Ermahnte wachte nun endlich auf und trat artig beiseite.<br />
„Comman<strong>der</strong> Deoklites meldet sich zur Stelle!“: stellte er sich danach beim Deckoffizier vor. Dieser<br />
schlich durch die Reihen <strong>der</strong> Piloten und Maschinen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Er<br />
sondierte die Schäden und Verluste mit fast schon stoischer Ruhe und Abgeklärtheit. Die Meldung des<br />
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fremden Comman<strong>der</strong>s war für ihn auch nur eine von sehr vielen und außer einem Schulterklopfen und<br />
einem betroffenen Gesichtsausdruck konnte er darauf nichts entgegnen. Einer <strong>der</strong> nachfolgenden<br />
Unterführer sah sich die Maschine an und schüttelte ungläubig den Kopf.<br />
„Die Sterne müssen sie sehr lieben. Ihre Maschine ist ja ein einziges Wrack... ein Wun<strong>der</strong> dass sie es<br />
bis hierher geschafft haben... Wo sind ihre Kameraden. Ich führe sie gemeinsam in ihr Quartier“.<br />
„Es ist niemand mehr am Leben außer mir. Ich bin <strong>der</strong> letzte Überlebenden des Blauen Geschwa<strong>der</strong>s“<br />
„Alle an<strong>der</strong>en sind ... oh das ist ja tragisch. Dann wird ihre Einheit wahrscheinlich aufgelöst und sie in<br />
eines unserer Geschwa<strong>der</strong> integriert. Aber dafür ist später noch Zeit... Wie geht es Ihnen? Verletzt<br />
scheinen sie nicht zu sein .. O<strong>der</strong>?“<br />
„Wie sie sagten; die Sterne haben es gut mit mir gemeint.... Äußerlich fehlt mir nichts“.<br />
„Dann gehen sie dort zum Aufzug. Deck 7 Sektion 5, dort wird man sie einteilen und sie können sich<br />
waschen und etwas ausruhen. Sie waren vorher auf <strong>der</strong> Uris, da werden sie sich hier leicht<br />
zurechtfinden. Sie war ja unser Schwesterschiff“.<br />
<strong>Der</strong> Comman<strong>der</strong> ging mit vielen an<strong>der</strong>en in ein neues Quartier und musste dort bleiben, bis man einen<br />
neuen Platz und eine neue Verwendung für ihn gefunden hatte. Die ganze Zeit grübelte er darüber<br />
nach, wieso er am leben geblieben war, wo doch alles dagegen gesprochen hatte. Seine<br />
Nachdenklichkeit wurde sogar noch größer als er nebenbei einen Bericht über die Schäden an seiner<br />
Maschine in die Hände bekam. Dort war zu lesen, dass die Maschine 233 % über den kritischen<br />
Werten gelegen hatte und es ein völliges Mysterium war, dass sie nicht nach dem letzten Treffer in die<br />
steuerbord Plasmakanone auseinan<strong>der</strong>geflogen war. Abschließen<strong>der</strong> Kommentar war <strong>der</strong> Satz:<br />
„Die Maschine ist irreparabel beschädigt und wird daher verschrottet“. Deoklites bekam noch seine<br />
Plakette vom Rumpf abmontiert und auf eine vergoldete Platte geschraubt. Darauf war dann zu lesen<br />
wie tapfer und unerschrocken er bisher gekämpft hatte und die Zahl seiner Abschüsse, 23 feindliche<br />
Maschinen. 2 waren ihm noch gutgeschrieben worden und damit war er eine Rangstufe aufgestiegen.<br />
Nur wenige Piloten erreichten über 21 Abschüsse, die meisten wurden abgeschossen bevor sie 10<br />
Treffer landen konnten und begraben wurde fast keiner von ihnen. Nun da Deoklites diese magische<br />
Zahl erreicht hatte und niemand mehr aus seiner Einheit lebte, konnte er sich versetzen lassen und<br />
sich eine neue Betätigung suchen. Doch was sollte er tun? Mit dieser Frage beschäftigte er sich den<br />
Rest des ganzen Fluges und auch diesmal half im das Schicksal unter die Arme.<br />
35 Mio. km von <strong>der</strong> Erde entfernt schwebte das Kommandoschiff <strong>der</strong> geschlagenen atlantanischen<br />
Flotte nun durch den Raum. Zwei Tage waren seit dem Gefecht mit den titanianischen Schiffen<br />
vergangen. Die Flotte hatte 3 von 8 Schiffen eingebüßt, dazu viele Jäger und Piloten, ein Debakel wie<br />
es seit Jahrhun<strong>der</strong>ten nicht mehr vorgekommen war. Die Titanianer hatten sie überrascht und eiskalt<br />
über die Klinge springen lassen. <strong>Der</strong> atlantanische Flottenchef Leonides musste den Rückzug<br />
befehlen und so fiel die planetare Basis schnell in die Hände des Feindes. Die wenigen Heroslegionen<br />
<strong>der</strong> Atlantaner auf <strong>der</strong> Oberfläche wurden erst aus dem Orbit bombardiert und anschließend von den<br />
Berserkerhorden, <strong>der</strong> titanianischen Invasionselite, aufgerieben. Die Kämpfe am Boden waren von<br />
unglaublicher Brutalität und ein Gemetzel son<strong>der</strong>gleichen. Dagegen war das Sterben in den Trägern<br />
noch als erträglich zu bezeichnen. Auf dem Rückzug zur Erde war die Stimmung an Bord <strong>der</strong> übrigen<br />
fünf Schiffe extrem schlecht. Alle waren nie<strong>der</strong>geschlagen und entmutigt. Keine Siegeszuversicht war<br />
in den Gesichtern <strong>der</strong> Kämpfer mehr zu sehen. Die geschlagene Flotte setzte sich aus den drei<br />
Schlachtträger <strong>der</strong> „Ares“ Klasse und zwei kleineren Schiffen <strong>der</strong> Phönix-Klasse zusammen. Die<br />
Aresträger waren große mobile Raumbasen mit über 7000 Mann Besatzung, 300 Kampfschiffen<br />
verschiedener Art und jede Menge Bordwaffen. Sie hießen Centaurius, Aquarius und Tycho. Die<br />
beiden an<strong>der</strong>en Schiffe hatten nur 2000 Mann Besatzung und lediglich 75 Jagdmaschinen an Bord.<br />
Allerdings war auf keinem Schiff mehr die Sollstärke erfüllt. Überall gab es tote und verwundete<br />
Crewmitglie<strong>der</strong>, vermisste und abgeschossene Piloten.<br />
Admiral Leonides war sich bewusst was jetzt folgen würde. Er saß in seinem Quartier an Bord <strong>der</strong><br />
Centaurius und blickte auf die vier Schiffe, die seinem folgten. Vor über 135 Jahren war er von <strong>der</strong><br />
Erde hierher gekommen, wie so viele vor ihm. Nur für die eine Aufgabe geboren und ausgebildet – zu<br />
kämpfen um zu siegen, o<strong>der</strong> heldenhaft zu sterben. Nach einer erfolgreichen Zeit als Kampfpilot mit<br />
42 bestätigten Kills wurde er durch einen glücklichen Umstand in das Ausbildungsprogramm für<br />
höhere Aufgaben abgestellt. Leonides hatte bei <strong>der</strong> Aufnahmeprüfung für höhere Offiziere mitmachen<br />
dürfen, was vorher nur reinrassigen „<strong>Götter</strong>n“ gestattet wurde. Die Atlantaner übertrugen zunehmend<br />
Aufgaben an humanuide <strong>Krieg</strong>er bzw. in diesem Fall einem Ableger eines Regenten, um sich selbst<br />
nicht in Gefahr zu bringen. Das <strong>Krieg</strong>führen und vor allem das Sterben, überließ man dann doch lieber<br />
den Söhnen <strong>der</strong> 12 „Halbgötter“. Leonides war ein Sohn des Poseidon, dem Regenten im Zeichen <strong>der</strong><br />
Fische. Seine Ernennung zum Flottenchef war eine große Ehre für ihn und alle an<strong>der</strong>en seines<br />
Zeichens. Ein Bild welches den Augenblick <strong>der</strong> Kommandoübergabe zeigte, hing hinter ihm an <strong>der</strong><br />
Wand und zu beiden Seiten die Insignien seiner Macht, einmal den vergoldeten Dolch und daneben<br />
den Stab. Er selbst trug seinen dunkeln Umhang mit den goldenen Streifen und diamantenen Sternen<br />
auf <strong>der</strong> Schulter. Trotz seiner imposanten Erscheinung wirkte er darin unheimlich zusammengesunken<br />
und verloren. Seine Nie<strong>der</strong>geschlagenheit war unübersehbar.<br />
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Er war jetzt seit zwei Jahren Flottenchef für den Inneren Sektor und hatte bisher noch keinen einzigen<br />
nennenswerten Erfolg vorzuweisen. Er war mit 12 Schiffen gestartet. 6 große Aresträger und 6<br />
kleinere Phönixeinheiten. Mittlerweile war davon mehr als die Hälfte verloren gegangen, o<strong>der</strong> an<br />
an<strong>der</strong>en Fronten im Einsatz. <strong>Der</strong> Bedarf wuchs ständig, beson<strong>der</strong>s nach schweren Einheiten. In<br />
Gedanken formulierte er immer wie<strong>der</strong> seine Erklärungsversuche für den <strong>Krieg</strong>srat auf <strong>der</strong> Erde. Man<br />
würde ihm bestimmt das Kommando entziehen und für sein Versagen exemplarisch bestrafen.<br />
Womöglich seinen Regenten absetzen und durch einen an<strong>der</strong>en ersetzen. Was die größte Schande<br />
für einen Halbgott darstellte und bisher nur sehr wenigen zugemutet wurde. Aber immerhin war<br />
Leonides für den Verlust des zweitwichtigsten Planeten verantwortlich und dazu noch eines großen<br />
Teils seiner Flotte verlustig geworden. Mitten in seine Gedanken vertieft, störte ihn sein Adjutant<br />
Polarius. Dieser klopfte an und bat um Einlass.<br />
„Kommen sie nur! Ich habe schon auf sie gewartet“: gab er ihm zur Antwort. Wie befohlen trat <strong>der</strong><br />
Mann ein, verneigte sich kurz und begann dann zu sprechen. „Die Kommandanten <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Schiffe haben sich zu einer Besprechung angemeldet. Es geht wohl um..“<br />
„Ja... ich weiß worum es geht, o<strong>der</strong> das hier bald gar nichts mehr geht. Sagen sie ihnen ich erwarte<br />
alle an Bord <strong>der</strong> Centaurius. Gibt es etwas neues. Wo stehen die Titanianer jetzt?“<br />
„Alles unverän<strong>der</strong>t. Die Flotte des Gegners ist vermutlich auf <strong>der</strong>, uns abgewandten, Seite des roten<br />
Planeten.. Die beiden Monde sind immer noch in unserer Hand. Die Kommandanten Lucius und<br />
Thulimus haben den letzten Befehl bestätigt. Wenn sie es nicht schaffen sollten die Titanianer<br />
aufzuhalten, werden sie alles sprengen. Sie verfügen noch über einige Jagdmaschinen und werden<br />
den Titanianer das Leben so schwer wie möglich machen. Ihre Vorräte dürften ebenfalls ausreichen,<br />
wenn wir es schaffen sie schnell wie<strong>der</strong> rauszuhauen. Eine gewisse Selbstversorgung vorausgesetzt<br />
.... Darf ich offen sprechen?“<br />
„Natürlich. Mir ist jetzt je<strong>der</strong> Rat willkommen. So ratlos wie heute bin mich mir noch nie<br />
vorgekommen“: jammerte <strong>der</strong> Admiral vor sich hin und fuhr sich verlegen durchs Haar.<br />
„Ob ich ihnen etwas raten kann weiß ich nicht. Ich wollte auch nur sagen, dass ich immer zu ihnen<br />
halten werde. Es war nicht ihre Schuld, dass so was passieren konnte. <strong>Der</strong> Gegenangriff kam einfach<br />
zu unerwartet für uns und immerhin haben wir uns doch noch sehr teuer verkauft. Ich kann nur sagen<br />
dass es auch an<strong>der</strong>s hätte kommen und wir noch alle Möglichkeiten haben das Ru<strong>der</strong> herumzureißen.<br />
Wir brauchen einfach mehr <strong>Krieg</strong>smaterial und einen Oberkommandierenden für das ganze System.<br />
Die Querellen mit ZEUS und dem <strong>Krieg</strong>srat verhin<strong>der</strong>n jeden Sieg. Je<strong>der</strong> von uns denkt so. Nur keiner<br />
wagt es, dass vor <strong>der</strong> Kanzlerin auszusprechen. Ich denke es ist jetzt an <strong>der</strong> Zeit einmal offen zu<br />
sprechen. Auch wenn wir keine reinrassigen Atlantaner sind - wir müssen jetzt sofort Konsequenzen<br />
aus <strong>der</strong> katastrophalen Entwicklung im Inneren Sektor ziehen. Wenn wir jetzt auch noch die Erde<br />
verlieren, dann gute Nacht!“<br />
„Ja mein lieber Polarius sie sprechen mir aus <strong>der</strong> Seele. Aber es ist eben nicht leicht, so etwas dem<br />
Atlantanischen Oberkommando zu vermitteln. Die haben in 21Sonnensystemen Konfliktherde wie hier.<br />
Teilweise mit den Titanianer und dann diese neue Lebensform mit den drei Gliedmaßen. Wo soll das<br />
nur alles noch hinführen, wenn nur noch <strong>der</strong> <strong>Krieg</strong> das Leben beherrscht. Nirgendwo mehr ein<br />
Plätzchen zum ausruhen und entwickeln. Jedes System ist auf sich alleine gestellt und muss sehen<br />
wo es bleibt. Die letzten Direktiven lauteten ja auch, Nachschub muss vor Ort ausgehoben und<br />
fabriziert werden. Das war vor über 3900 Jahren und seitdem hält man sich daran. Ich gebe ihnen ja in<br />
allem Recht. Wenn es diesen ewigen, heimlichen Kompetenzstreit zwischen dem Zentralrechner und<br />
den Räten nicht gäbe, wären wir schon längst die Herren hier und die Titanianer geschlagen. Zu allem<br />
Überfluss reden auch die Priesterinnen ständig überall rein. Nur die wirklich wichtigen Dinge, die<br />
prophezeien sie nie. Wenn sie mich fragen muss es immer erst ganz dick kommen, damit mal was<br />
passiert“.<br />
Polarius war ein Sohn des Apollo, dem Regenten des Löwen und die rechte Hand des Admirals. Er<br />
war erfahren und selbstsicher, in manchen Dingen sogar vorausschauen<strong>der</strong> als sein Vorgesetzter.<br />
Ihm konnte es egal sein wie hart man Leonides bestrafen würde, da er in jedem Fall als Nachfolger<br />
aufrücken würde. Für ihn war es aber auch nur eine Zwischenstation und eigentlich fühlte er sich<br />
berufen den schwelenden Konflikt innerhalb <strong>der</strong> Streitkräfte mit einem einzigen Schlag zu lösen. Doch<br />
damit war er nicht alleine. Auch an<strong>der</strong>e hohe Offiziere lauerten nur darauf sich emporzuschwingen um<br />
mehr Macht zu bekommen. Das ganze Desaster um den IV. Planeten war nur deshalb möglich<br />
geworden, weil ein Wi<strong>der</strong>sacher von Leonides, mit Namen Prax, die Information über den<br />
titanianischen Aufmarsch bewusst verschwiegen hatte. Er wollte so sein Werk, <strong>der</strong> systematischen<br />
Sabotage seines Gegners in den eigenen Reihen Vorschub leisten, um diesen danach diskreditieren<br />
zu können und einen schwachen Nachfolger als willfährigen Vasallen zu etablieren. Auch hier zeigte<br />
sich eine krankhafte Neigung zur Macht, die ebenso schädlich wirkte, wie die Aktionen des Gegners.<br />
Prax verstand es ausgezeichnet solche Ränkespiel anzuzetteln und ständig seinen Machtbereich zu<br />
erweitern. Er baute sogar so etwas wie einen internen Geheimdienst auf, um über alles und jeden auf<br />
dem Laufenden zu sein. Naturgemäß wird jemand <strong>der</strong> so intrigant und machtbesessen ist mit <strong>der</strong> Zeit<br />
misstrauisch gegen alles und jeden, aus Furcht einem ebenso gearteten Wi<strong>der</strong>ling zu begegnen.<br />
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Etwa zur gleichen Zeit in dem roten Planeten<br />
Admiral Wotan, <strong>der</strong> Held <strong>der</strong> Schlacht und Anführer <strong>der</strong> Titanianer stieß zur gleichen Zeit mit seinen<br />
Offizierskameraden auf den Sieg an. Die wenigen Bodentruppen auf <strong>der</strong> Oberfläche waren im<br />
Handstreich überrumpelt und <strong>der</strong> Sieg beinahe vollkommen. Durch die planetare Abwehr wurde 1<br />
großes Schiff so stark beschädig, dass es evakuiert werden musste und schließlich von<br />
Begleitschiffen vernichtet wurde. Ein kleiner Träger ging bereits während <strong>der</strong> Schlacht verloren. Wotan<br />
war kein genetisch verän<strong>der</strong>ter Mensch, son<strong>der</strong>n eine Mischung aus mehreren Komponenten.<br />
Erschaffen von Ankhubis dem Herr über alles Leben, nur gezüchtet um zu regieren. So gesehen ein<br />
direkter Gegenpart zu Herkules. Äußerlich war er von extremer Statur, optisch abstoßend und roh. Er<br />
hatte ein kybernetisches Auge, <strong>der</strong> rechte Arm war ebenso künstlich und sein Kiefer sah aus, wie <strong>der</strong><br />
eines Wolfs mit Giftzähnen. Seine Zunge war gespalten und, ab und zu, schnellte sie hervor, um<br />
Duftpartikel zu registrieren. Seine Sinnesorgane waren in <strong>der</strong> Lage Wärmestrahlung zu registrieren<br />
und sogar das elektrische Feld eines Lebewesens. Er war das absolute Raubtier und ein perfektes<br />
noch dazu. Sein Werdegang war mit dem seiner Kollegen auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite nicht vergleichbar.<br />
Wotan war von Anfang an dabei und mutierte dabei ständig weiter. Vielmehr musste Ankhubis ihn<br />
stetig verbessern. Diese intervallartigen Updates wurden allen Titanianern zuteil, dass garantierte<br />
<strong>der</strong>en permanente Perfektionierung und Anpassung. Mit dem Wotan, <strong>der</strong> zu Beginn des <strong>Krieg</strong>es<br />
angetreten war, hatte er nicht mehr viel gemeinsam. Akribisch wurden alle organischen Fehler<br />
ausgemerzt und neue wertvolle Eigenschaften hinzugetan.<br />
Sehr lange Zeit hatte Wotan auf diesen Sieg warten müssen und entsprechend war nun seine<br />
Stimmung. Auch wenn dieser Erfolg größtenteils durch einfache List gelungen war, so min<strong>der</strong>te dies<br />
seinen <strong>Tri</strong>umph keineswegs. Die Tatsache, dass man die beiden Monde noch nicht erobert hatte, ging<br />
gänzlich unter. <strong>Der</strong>en Einnahme war jetzt nur noch eine Frage <strong>der</strong> Zeit und ein ruhmreicher Platz in<br />
den Geschichtsbüchern des Imperiums war ihm nunmehr sicher. Vielleicht sogar ein Aufstieg zum<br />
Imperator aller titanianischen Horden, irgendwann in ferner Zukunft. Sein Lebenstraum war damit in<br />
greifbare Nähe gerückt. Jedenfalls hatte er seine genetischen Konkurrenten Thor und Loki fürs erste<br />
abgehängt und allein schon diese Tatsache lies ihn frohlocken. Doch Erfolg bringt Neid mit sich und<br />
seine beiden Gegner wussten, um die exponierte Stellung des IV Planeten. Diesen Sieg wollten sie<br />
ihm auf jeden Fall versalzen und das mit perfi<strong>der</strong> Hinterlist. Ebenso wie Wotan waren natürlich auch<br />
Thor und Loki von absolut animalischer Natur, gepaart mit künstlichen Bauteilen.<br />
Ihre genetischen Ahnen stammten teilweise von <strong>der</strong> Erde und waren während <strong>der</strong> letzten<br />
Besatzungszeit, vor über 5000 Jahren, durch die Titanianer verschleppt worden. O<strong>der</strong> wie es offiziell<br />
hieß, in das Imperium aufgenommen und integriert. Dieses Schicksal teilten etliche Lebensformen in<br />
<strong>der</strong> Flotte mit ihnen. Durch die fortwährenden Kämpfe war die ursprüngliche Armee nicht mehr<br />
vorhanden. <strong>Der</strong> Nachschub durch das Imperium bestand praktisch nur noch aus einigen Schiffen und<br />
neuer Technologie. In den Kolonien auf den Monden vermehrten sich nun diese Mutanten und<br />
schickten sich an, dem Imperium treu zu dienen. Niemand wäre da je auf den Gedanken gekommen,<br />
dass das nicht richtig wäre. Loyalität gegenüber <strong>der</strong> Obrigkeit war auch in dieser Gesellschaft ein<br />
wichtiger Pfeiler <strong>der</strong> Kultur. Eine Verbindung zu den Wurzeln auf <strong>der</strong> Erde gab es dagegen überhaupt<br />
nicht. Das war alles Abschaum, <strong>der</strong> einfach bekämpft wurde. Soweit waren sich beide Seiten einig.<br />
Nach einem Sinn fragte niemand mehr. Auch war man sich äußerlich viel zu fremd. Waren die<br />
Atlantaner schöne Wesen mit edlen Zügen, so sahen die Unterarten <strong>der</strong> Titanianer aus wie Dämonen<br />
und Monster. Hier war man völlig verschiedene Wege gegangen und nur sehr wenig Ästhetik war den<br />
Titanianer verblieben. Bei ihnen lief es einfach nur auf Effizienz und Überleben hinaus.<br />
„Auf den glorreichen Sieg unserer Waffen, meine Freunde!“: sprach Wotan einen <strong>Tri</strong>nkspruch aus und<br />
streckte seinen bereits berauschten Kameraden den halbvollen Schädel eines besiegten Feindes<br />
entgegen. Alle hatte sich aus den Köpfen <strong>der</strong> Besiegten einen Pokal gefertigt, in dem nun Blut,<br />
Alkohol und eine spezielle Mixtur aus starken Drogen enthalten war. Die Wirkung war vergleichbar mit<br />
Kokain, Stechapfel und Tollkirsche. Mit jedem Schluck wurden sie größenwahnsinniger und vulgärer.<br />
Die Truppe feierte in den eroberten Hallen des Feindes ein rauschendes Fest, o<strong>der</strong> vielmehr eine<br />
Orgie <strong>der</strong> Gewalt. Die männlichen Gefangenen wurden teilweise bestialisch ermordet und dann<br />
recycelt. Einige fraßen sie einfach auf o<strong>der</strong> quälten sie zu Tode. Die weiblichen Gefangenen wurden<br />
vergewaltigt und dabei als Fortpflanzungsmöglichkeit missbraucht. Die titanischen Mutanten drangen<br />
mit ihrem Penis in die Vagina ein und legten dort einen identischen Klon ab. Die Frau wurde damit<br />
schwanger und so vermehrten sich die Mutanten. Hinter dieser etwas unlogischen Praxis steckte eine<br />
durchaus geniale Idee, denn dadurch waren die Berserker gezwungen mit Gewalt und Kampf für ihre<br />
Vermehrung zu sorgen. Dies stand im krassen Gegensatz zur atlantanischen Verführung und<br />
versetzte die Titanianer in einen zwanghaften Kampf- und Vermehrungskreislauf, aus dem es kein<br />
Entrinnen gab. Nur wer sich im <strong>Krieg</strong> bewährte konnte sich fortpflanzen, folglich führte Pazifismus zum<br />
Aussterben, da jede Frau nur einmal gebären konnte. Sie starben lei<strong>der</strong> alle an den Folgen <strong>der</strong> Geburt<br />
was zusätzlichen Anreiz schaffte, für schnellen Ersatz zu sorgen.<br />
Da es aber unmöglich war auf diese Art und Weise die Verluste im Kampf auszugleichen wurden nicht<br />
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alle männlichen <strong>Krieg</strong>sgefangenen sofort getötet. Die besten und tapfersten von ihnen son<strong>der</strong>te man<br />
aus, um sie mittels Drogen und massiven chirurgischen Eingriffen zu neuen Soldaten<br />
umzufunktionieren. Dies war das zweite Standbein <strong>der</strong> Titanianer, um neue Truppen auszuheben.<br />
Einfach die Gefangenen umpolen und in die eigene Armee integrieren. Verstümmelte o<strong>der</strong> fehlende<br />
Gliedmaßen wurden einfach durch kybernetische ersetzt. Nach ein paar Monaten war <strong>der</strong> Gefangene<br />
dann fertig und bereit gegen seine ehemaligen Kameraden zu kämpfen. Praktischerweise hatte man<br />
so auch immer den aktuellen Wissensstand des Gegners, da <strong>der</strong>en Erinnerungen teilweise erhalten<br />
blieben und verwendet werden konnten.<br />
Nach diesem entscheidenden Sieg und den Unmengen an Drogen kannte die Freude Wotans keine<br />
Grenzen mehr. Seine Vasallen brachten ihm ein Dutzend weibliche Soldaten <strong>der</strong> atlantanischen<br />
Armee. In Ketten und entblößt standen sie da und mussten sich dem Monster hingeben. Drei Tage<br />
lang ging diese Siegesfeier vonstatten, dann erst fielen Wotan und seinen Männer in einen<br />
tranceähnlichen Schlaf und ließen für kurze Zeit von ihren Gefangenen ab.<br />
Diese wussten jetzt, dass es keine Propagandamasche war, als man ihnen geraten hatte sich das<br />
Leben zu nehmen, um <strong>der</strong> Gefangennahme zu entgehen. Denn dieses Martyrium war schlimmer als<br />
<strong>der</strong> Tod und ungewollt halfen sie auch noch, dass sich diese Monster vermehrten. Normalerweise<br />
verrichteten daher nur wenige Frauen ihren Dienst in gefährlichen Sektoren. Man ließ sie eigentlich<br />
nur in sicheren Bereichen arbeiten, um nicht Gefahr zu laufen sie an die Titanianer zu verlieren. In<br />
ihrer schieren Verzweiflung strangulierten sich die Frauen schließlich gegenseitig bis auf eine, die sich<br />
die Pulsa<strong>der</strong>n aufschlitzte. Es war <strong>der</strong> einzige Ausweg aus dieser Hölle.<br />
Thor, <strong>der</strong> zweite Mann nach Wotan hatte den Verlauf <strong>der</strong> Schlacht wohl bemerkt und war dabei sich<br />
mit seinem Ratgeber Trak zu beraten.<br />
„Mein Herr und Gebieter schauen so grimmig drein, seit ihr etwas verbittert wegen des Sieges von<br />
eueres ärgsten Wi<strong>der</strong>sachers?“: erkannte Trak die Stimmung seines Herrn.<br />
„Natürlich! Ich dachte er würde den Planeten erobern und dabei umkommen. Wie er es geschafft hat<br />
dieses Kunststück zu bewerkstelligen ist mir schleierhaft! Sag mir Trak was rätst du mir? Wie können<br />
wir aus dieser Sache einen Vorteil ziehen. Wenn Wotan so weitermacht ist er uneinholbar für jeden<br />
an<strong>der</strong>en und ich werde nie sein Nachfolger!“: grollte <strong>der</strong> Unhold und schwang seinen Hammer gegen<br />
die Tischplatte. „Sorgt euch nicht mein Herr und Gebieter,... Wotan hat sich gerade sein eigenes Grab<br />
geschaufelt, ihr müsst ihm jetzt nur noch einen kleinen Schubs geben damit er hineinfällt“.<br />
„Sprich nicht immer so in Rätseln mit mir!“: wetterte er wütend und dann weiter:„ sprich klar und<br />
einfach mit deinem Herrn. Wenn ich weibisches Gesabber hören will, kann ich mich auch mit einem<br />
von den untersten Berserkern unterhalten“.<br />
„Ihr wisst doch was ich meine! Euer Verstand hat doch schon längst erkannt wie abhängig Wotan nun<br />
von regelmäßigen Nachschublieferungen ist. Beson<strong>der</strong>s am Anfang <strong>der</strong> Besatzungszeit und kurz nach<br />
einer Schlacht braucht er doch dringend einige Frachter mit Versorgungsgütern!“: schmeichelte Trak<br />
seinem erzürnten Herrn. <strong>Der</strong> war eitel genug um sich das gefallen zu lassen und ging darauf ein:„....Ja<br />
das liegt auf <strong>der</strong> Hand und du meinst dass es da vielleicht ein paar Probleme geben könnte“.<br />
„Ja genau. Ganz viele Probleme, eventuell ein Gegenschlag hinter seinen Linien, <strong>der</strong> uns wie<strong>der</strong>um<br />
zwingt an<strong>der</strong>weitig auszuliefern und so weiter und so weiter. <strong>Krieg</strong> ist die Hölle und da kann alles<br />
passieren... Was denkt ihr!“<br />
„Ich wusste dass du mich nicht enttäuschen wirst! Trak das ist eine ganz hervorragende Idee. Ich<br />
werde sie mit Loki besprechen und dann ganz allmählich in die Tat umsetzen. Wotan wird gar nicht<br />
wissen wie ihm geschieht und wenn alles im argen liegt, kann ich die Sache wie<strong>der</strong> ins Lot bringen“.<br />
Thor war plötzlich wie<strong>der</strong> bester Laune und strahlte übers ganze Gesicht. Ankhubis hatte ihm, Loki<br />
und Wotan immer jeweils einen intelligenten Ratgeber zur Seite gestellt. Diese sollten die<br />
charakterlichen Defizite ihrer Herren ausgleichen, was oft nötig aber nicht immer möglich war. So<br />
gesehen teste Ankhubis mit den Drei Paaren die ideale Kombination aus Schlagkraft, Machtwillen und<br />
Intelligenz. <strong>Der</strong> Sieger dieses internen Wettkampfes wäre dann zwangsläufig in Klonfabriken dupliziert<br />
und eingesetzt worden.<br />
Währenddessen im Planungsraum <strong>der</strong> Centaurius<br />
Die Kommandanten <strong>der</strong> vier Schiffe, <strong>der</strong>en Vertreter und <strong>der</strong> Vize-Gouverneur des roten Planeten<br />
waren zugegen. Das Aussehen <strong>der</strong> <strong>Krieg</strong>er unterschied sich von dem Zivilisten in einer markanten Art<br />
und Weise. Die Unterscheidung <strong>der</strong> Dienstgrade und Funktionen sowie Feinheiten wie Abstammung<br />
und Auszeichnungen o<strong>der</strong> Strafen waren den Männern buchstäblich ins Gesicht geschrieben.<br />
Statt einer normalen Frisur mit verschieden Haarlängen o<strong>der</strong> Schnittform, hatten die <strong>Krieg</strong>er ein<br />
kompliziertes Muster aus Tätowierungen und Haarresten auf dem Kopf. Anhand dieser recht<br />
markanten Frisur erkannte je<strong>der</strong> versierte Heroe, wenn er vor sich hatte. Man sah es demjenigen<br />
direkt an.<br />
<strong>Der</strong> Oberbefehlshaber <strong>der</strong> geschlagenen Flotte saß resigniert, aber dennoch würdevoller als zuvor,<br />
auf seinem Sessel. <strong>Der</strong> Raum war rund und hatte etwa 16 Meter im Durchmesser. An den Wänden<br />
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hingen Bil<strong>der</strong> des Sonnensystems, den Schiffen <strong>der</strong> Flotte und einige Sternenkarten. Natürlich waren<br />
das keine Karten aus Papier, son<strong>der</strong>n flache Bildschirme. In <strong>der</strong> Mitte des Raums war ein ovaler Tisch<br />
platziert, in dem ein holographischer Projektor eingebaut war. Vor den Augen <strong>der</strong> Anwesenden wurde<br />
das Abbild <strong>der</strong> momentanen Lage projiziert. Die eigenen Stellungen, Versorgungsbasen, Werften und<br />
Rohstofflager aufgelistet und angezeigt. Eine monotone Computerstimme mo<strong>der</strong>ierte die Vorstellung<br />
und rundete alles verbal ab. Die wenigen Daten über den Gegner wurden natürlich ebenfalls<br />
eingeblendet und jetzt wollte; musste man, gemeinsam die vergangene Schlacht analysieren.<br />
<strong>Der</strong> Admiral war sichtlich nervös und verhaspelte sich auch noch in Wi<strong>der</strong>sprüche. Einmal war <strong>der</strong><br />
Zentralrechner schuld, dann <strong>der</strong> Gouverneur, dann wie<strong>der</strong> die zu hastig und daher schlecht<br />
ausgebildeten Piloten und dann <strong>der</strong> <strong>Krieg</strong>srat. Letztere wären eben nur Bürokraten und hätten seit<br />
Jahr und Tag zuwenig getan, um <strong>der</strong> Armee die nötigsten Dinge zu besorgen. Das es vielleicht<br />
einfach nur am Leichtsinn des Oberkommandierenden selbst lag und den unzureichenden<br />
Sicherheitsmassnahmen auf den Außenposten, wollte er nicht einsehen. Das dachten zumindest<br />
einige <strong>der</strong> anwesenden Trägerkommandanten. Das Prax seine Finger im Spiel hatte ahnten einige,<br />
aber sagten es nicht. Demnach war Leonides Zeit wohl entgültig abgelaufen, er hatte immer wie<strong>der</strong><br />
versagt und bevor sich die Arbeitsweise des <strong>Krieg</strong>srates o<strong>der</strong> ZEUS än<strong>der</strong>n würde, musste wohl eher<br />
einer <strong>der</strong> Flottenchefs seinen Hut nehmen.<br />
Entsprechend kühl und knapp waren die Kommentare <strong>der</strong> anwesenden Personen. Keiner wollte es<br />
dem Chef an den Kopf werfen, aber es war klar, dass es so nicht weitergehen konnte. Lei<strong>der</strong> war es<br />
die einfachste Lösung einen neuen Flottenchef zu ernennen. <strong>Der</strong> würde dann seine For<strong>der</strong>ungen<br />
nach mehr Nachschub bekräftigen und <strong>der</strong> <strong>Krieg</strong>srat und ZEUS würden ihm diesen versprechen,<br />
vorausgesetzt die Ränkespiele im Hintergrund liefen so wie sie sollten. So wurde das immer geregelt.<br />
Es war ein abgekartetes Spiel geworden. Irgendwann musste es schief gehen. Die Erde hatte schon<br />
mehrfach den Besitzer gewechselt und spätestens wenn es soweit war, entsendete das atlantanische<br />
Oberkommando Verstärkung aus an<strong>der</strong>en Sonnensystemen. Auf beiden Seiten waren also irrationale<br />
Beweggründe ein machtvoller Faktor, den es auszuschalten galt.<br />
So näherte sich die geschlagene Flotte dem blauen Planeten und auch dort war eine Besprechung im<br />
Gange. Die Basis im Atlantik war ausgebaut worden und nach wie vor das Hauptquartier für alle<br />
atlantanischen Truppenteile. Die oberste Instanz war, neben Zeus und <strong>der</strong> Priesterschaft, <strong>der</strong><br />
<strong>Krieg</strong>srat. Dort versammelten sich die Vertreter aus dem Zeichen des Wassermann, dem Wid<strong>der</strong>, dem<br />
Stier, dem Löwen, dem Skorpion, dem Schützen und einem weiteren Vertreter, falls die Sonne in<br />
dessen Zeichens verweilte. Da aber <strong>der</strong> Frühlingspunkt zu dieser Zeit im Zeichen des Krebs stand,<br />
war dieses Zeichen nun dominierend. Soll heißen eine weibliche Vertreterin des Krebs war die oberste<br />
Senatorin des Rates und leitete diesen. <strong>Der</strong> Name dieser Kanzlerin war Gaia, sie war natürliche eine<br />
reinrassige Atlantanerin. Sie war von allen Vertretern des Zeichen Krebs für zwölf Jahre zur obersten<br />
Kanzlerin gewählt worden und führte den Vorsitz im Rat. Sie wollte eigentlich gar nicht kandidieren<br />
und nur einem verzwickten Intrigenspiel zwischen ZEUS und dem damaligen Rat war es zu<br />
verdanken, dass jetzt eine Frau den Vorsitz führte. Ihr zur Seite saßen Tanruk, ein ehemaliger Admiral<br />
und Hera, die Hohepriesterin des Astratiskultes. Die Astratinnen waren die Statthalterinnen <strong>der</strong><br />
atlantanischen Religion. Sie sorgten auf ihre Weise für das Wohlergehen des Volkes und waren die<br />
Bewahrer <strong>der</strong> einzigen Wahrheit, <strong>der</strong> ursprünglichen und primären Mission ihres Volkes. Das<br />
Mysterium um diese Mission war, dass eben nur die Priesterinnen Zugang zu den geheimsten und<br />
geheiligsten Riten und Mythen <strong>der</strong> Atlantaner hatten. An für sich waren sie sehr schweigsam und<br />
unauffällig und auch nicht sehr zahlreich. Die Entscheidung wer diesem geheimen Zirkel beitreten<br />
durfte o<strong>der</strong> nicht, lag in den Händen <strong>der</strong> drei Oberpriesterinnen dieses Kultes. Sie bildeten somit eine<br />
eigene Klasse für sich und damit einen okkulten Gegenpart zum rationalen Zentralrechner. Außerdem<br />
beeinflussten sie die 12 Halbgötter auf Erden und wachten über <strong>der</strong>en Handlungen. Manchmal<br />
mussten sie eingreifen und eine Fehde unter ihnen schlichten. So manchem von ihnen wuchs das<br />
Ego über den Kopf hinaus, o<strong>der</strong> lei<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> <strong>Tri</strong>eb zur Vermehrung. Mehr als einmal gab es Streit<br />
unter den Halbgöttern wegen einer attraktiven Frau und es bedurfte einer Züchtigung, um sie auf den<br />
rechten Weg zurück zu führen. Diese Aufgabe hatte früher ausschließlich <strong>der</strong> Zentralrechner inne<br />
gehabt, aber die Macht <strong>der</strong> Priesterinnen wuchs mit dem Eintritt in ein neues, weibliches Sternzeichen<br />
und so verdrängten sie ZEUS.<br />
Dieser kreiste, nunmehr schon zweimal verbessert, um die Erde und überwachte die Entwicklung <strong>der</strong><br />
nächsten Generation von Soldaten. Im oblag die entgültige Auslese wer zu den Sternentruppen,<br />
Gar<strong>der</strong>egimentern und Heroslegionen durfte. ZEUS war ein Computer und hatte demnach eigentlich<br />
keine Gefühle, für ihn gab es we<strong>der</strong> Tag noch Nacht. Alles was für ihn zählte, war die Veredelung <strong>der</strong><br />
Menschen hin zum perfekten Soldaten. Um dieses Ziel zu erreichen war ihm bisher noch jedes Mittel<br />
recht. Wenn er für seine Erbauer dieses System zu erobern half, war seine Aufgabe erfüllt. Was er<br />
dabei tun musste spielte eigentlich keine Rolle, für ihn war jede Methode anwendbar. Um ihm nicht<br />
blindlings alles anzuvertrauen, wurde er durch den <strong>Krieg</strong>srat und die Priesterschaft in seinen<br />
Kompetenzen eingeschränkt. Damit verteilte man das Risiko einer unvorteilhaften Entwicklung auf drei<br />
Institutionen. Zeus hatte sich also ausschließlich als Schöpfer von neuen Soldaten zu betätigen und<br />
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diese auszusieben. <strong>Der</strong> erfolgreichste Prototyp, den er bisher kreiert hatte, hieß bekanntermaßen<br />
Herkules. Zumindest entsprachen seine Werte den Erfor<strong>der</strong>nissen des damaligen <strong>Krieg</strong>es. Dank<br />
dieses Mutanten war die Auswahl an muskulösen, mutigen und klugen Rekruten enorm gestiegen.<br />
Lei<strong>der</strong> war Herkules so erfolgreich, dass er ZEUS als Schöpfer praktisch arbeitslos machte. Die 12<br />
Halbgötter zeugten fleißig Nachwuchs mit den edelsten Töchtern <strong>der</strong> Menschen und oft genug<br />
konnten sie sich nicht einigen, wer nun welche Schönheit beglückten durfte. Ein nicht enden<br />
wollendes Problem von wahrhaft epischen Ausmaßen. Die Liste <strong>der</strong> einzelnen Fälle von Fehden und<br />
Intrigen war fast so lang wie die <strong>der</strong> Schlachten und Scharmützel im <strong>Krieg</strong> gegen den eigentlichen<br />
Feind. Um dem Treiben ein Ende zu bereiten wurden dann irgendwann die Priesterinnen aktiv und<br />
verpflanzten die Sternenreligion auf die Erde, integrierten die besten 12 Nachkommen als Regenten<br />
<strong>der</strong> 12 Zeichen und stabilisierten die unkultivierten Gruppen auf elegante Weise. Sie wählten die<br />
Frauen aus, die von den Regenten beglückt werden sollten und welche eventuell in ihren Heiligtümern<br />
arbeiteten. Alles wurde in Zeremonien und Feste gekleidet, damit die Menschen sich leichter daran<br />
gewöhnen konnten. Das dabei die göttliche Natur <strong>der</strong> Obrigkeit mitetabliert wurde war unvermeidlich.<br />
Die Kin<strong>der</strong>, welche die Regenten zeugten, lies man bei den Müttern und einem Pflegevater<br />
aufwachsen, bis sie etwa 7 Jahren alt waren. In verschiedenen Schulen und Wettkämpfen bildete sich<br />
dann schnell die gewünschte Elite heraus, welche in ebenso feierlichen Zeremonien abberufen wurde.<br />
Man hatte einfach ein weltweites Netz aus abgewandelten Kulten geformt und die Menschen glaubten<br />
gerne an die göttliche Natur ihrer Herren im Himmel und <strong>der</strong>en Vertreter auf Erden. <strong>Der</strong> jährliche<br />
Aufruf an die Edelsten und Schönsten zum Dienst an den <strong>Götter</strong>n war daher auch ein fester<br />
Bestandteil im Leben <strong>der</strong> Menschen. Je mehr Mitglie<strong>der</strong> einer Sippe zu den <strong>Götter</strong>n durfte, umso<br />
höher war ihr Ansehen. Erst dort wurde ihnen dann allmählich bewusst wie sich alles verhielt und<br />
wozu man sie auserwählt hatte. Spätestens bei <strong>der</strong> Ausbildung nach dem letzten Wettkampf<br />
erkannten sie die wahre Realität, zumindest den Teil, den man ihnen davon erklärte. Zuviel Wissen<br />
schadet ja nur und macht unnötig nachdenklich. Aber ab diesem Augenblick gab es kein zurück mehr<br />
zum einfachen Leben, was auch nie verlangt wurde. Man kann aber zu Recht sagen, dass die<br />
Menschen wie in einem Garten Eden lebten. Sie liebten sich auch untereinan<strong>der</strong> so oft es ging, um<br />
den <strong>Götter</strong>n möglichst viel Kin<strong>der</strong> zu schenken, welche ja ebenfalls berufen werden konnten, oft aber<br />
nur für unrühmliche Arbeiten herangezogen wurden. Doch niemand musste Hunger und Not leiden.<br />
<strong>Der</strong> Garten Eden, <strong>der</strong> Himmel auf Erden, war seit Tausenden von Jahren Realität. Schon so lange<br />
hatte dieses Prinzip sich bewährt, bis es plötzlich so schien, als ob die Titanianer dieser goldenen Zeit<br />
ein Ende bereiten könnten. Im direkten Vergleich waren die Helden <strong>der</strong> Atlantaner denen <strong>der</strong><br />
Titanianer unterlegen. An <strong>der</strong> Körpergröße alleine war diese Überlegenheit nicht festzumachen.<br />
Scheinbar hatten sich die Anfor<strong>der</strong>ungen des <strong>Krieg</strong>es gewandelt und ZEUS ermittelte nun die neuen<br />
Eckdaten. Die Informationen <strong>der</strong> Flotte hatte <strong>der</strong> Hauptrechner schon erhalten und mit astronomischer<br />
Geschwindigkeit war er nun daran gegangen einen neuen Prototypen zu entwerfen. Das würde Tage,<br />
wenn nicht Wochen dauern und seine ganze Kapazität beanspruchen. Vielleicht lag es auch gar nicht<br />
am organischen Ausgangsmaterial, son<strong>der</strong>n einfach am <strong>Krieg</strong>sgerät, o<strong>der</strong> den widrigen Umständen.<br />
Aber das wie<strong>der</strong>um musste Gaia und ihr <strong>Krieg</strong>srat entscheiden.<br />
Gaia hatte bereits eine Krisensitzung einberufen und alle zerbrachen sich den Kopf über die Ursachen<br />
<strong>der</strong> letzten Nie<strong>der</strong>lage. Im Oberkommando herrschte die übliche Hektik und Betriebsamkeit nach einer<br />
verlorenen Schlacht. Abertausende von dienenden Menschen und dirigierenden Atlantanern<br />
verplanten hier alles was es gab. Ein gigantischer Apparat aus Bürokraten verwaltete den <strong>Krieg</strong> und<br />
die Verteilung des Nachschubs. Einige regelten den Bergbau auf dem Grund des Meeres, o<strong>der</strong> die<br />
Transporte von den Minen im Asteroidengürtel zu den Werften im Orbit <strong>der</strong> inneren Planeten und<br />
Monde. <strong>Der</strong> logistische Aufwand dieser <strong>Krieg</strong>es war jedenfalls kaum noch zu überbieten und <strong>der</strong><br />
Ausgang <strong>der</strong> letzten Schlacht tat ein übriges dazu. Natürlich wurden schleunigst alle Transporte für<br />
den IV. Planeten zu an<strong>der</strong>en Stützpunkten umgeleitet und neue Stellungen bezogen. In den letzten<br />
Jahrtausenden waren von beiden Seiten Hun<strong>der</strong>te von Basen im ganzen Sonnensystem angelegt<br />
worden. Eine fast ununterbrochenen Kette aus künstlichen Satelliten und Außenposten musste<br />
verwaltet und versorgt werden. Lei<strong>der</strong> gab es einige Überschneidungen zwischen den Kompetenzen<br />
und das sorgte ständig für Verwirrung und unnötige Wege. Revierdenken und Grabenkämpfe sorgten<br />
für zusätzlichen Druck. Aber auch hier war es ähnlich wie an<strong>der</strong>norts, man verteilte die Schuld lieber<br />
auf an<strong>der</strong>e. Doch damit war das Problem nicht zu lösen. Die Titanianer würden sich sammeln, dann<br />
weiter vorstoßen und bald in Richtung Erde losziehen. Jetzt hatten sie einen wichtigen Planeten<br />
erobert und den musste man ihnen schleunigst wie<strong>der</strong> entreißen. Lei<strong>der</strong> war die Produktion neuer<br />
Schiffe kaum mehr zu steigern, Umverteilung hieße Kompetenzgeplänkel und von den an<strong>der</strong>en<br />
beiden Flotten wollte man jetzt auf keinen Fall etwas abziehen. Die Kämpfe um einen Teil des<br />
Asteroidengürtel waren in vollem Gang und vielleicht würde ein Sieg in diesem Bereich die Lage<br />
wie<strong>der</strong> bereinigen. Allerdings musste man dann wie<strong>der</strong> den roten Planeten zurückerobern, bevor <strong>der</strong><br />
Feind einen zu großen Vorteil aus dessen Besitz schlagen und Verteidigungsmaßnahmen ergreifen<br />
konnte. Tanruk, <strong>der</strong> große Stratege trug diese Lage in gewohnt ironischem Tonfall vor. Er stand da<br />
wirklich drüber, nahm seine Arbeit aber trotzdem ernst. Nur einschmeicheln brauchte er sich bei<br />
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keinem, er wusste was er auf dem Kasten hatte. Er war <strong>der</strong> strategische Berater des Rates und sein<br />
Wort galt etwas. Er hatte vor über 120 Jahren die Invasion <strong>der</strong> Titanianer auf dem IV. Planeten noch<br />
vereiteln können und genoss bei <strong>der</strong> Truppe hohes Ansehen. Sein Schädel war glatt rasiert und ein<br />
reiches Muster aus Ornament und Narben wies ihn als hoch dekorierten Mann aus. Er war einer <strong>der</strong><br />
wenigen, die ungefragt ihre Meinung äußerten, aber schon zu alt, um selbst noch ins Geschehen<br />
einzugreifen. Als er fertig war danke ihm Gaia für seine direkte Art und Weise und formulierte folgende<br />
Erklärung:<br />
„Meine Damen und Herren Senatoren, wir werden folgen<strong>der</strong>maßen vorgehen. Die erste Flotte unter<br />
Leonides wird sich hier im Orbit positionieren und in Stand gesetzt. Wir werden abwarten wie sich die<br />
Kämpfe im Asteroidengürtel entwickeln und ob <strong>der</strong> Zentralrechner einen neuen Vorschlag machen<br />
kann. Wir haben ja schon so oft in misslicheren Lagen gesteckt; wir werden auch diesmal einen<br />
Ausweg finden.<br />
Ich habe vom Flottenchef Prax eine Meldung erhalten. Er wird in kürze den Lambda-Sektor angreifen.<br />
Wenn er Erfolg hat wäre Wotans Flotte für mindestens 5 Monate isoliert“<br />
„Ob wir es in dieser Zeit schaffen können ist fraglich!“: gab ihr Admiral Tanruk pessimistisch zur<br />
Antwort. Gaia sah ihn an und nickte:„ Wir müssen es eben in dieser Zeit schaffen. Wenn wir jetzt<br />
einen kühlen Kopf bewahren, wird es für uns gut ausgehen. Die Titanianer haben sich den Sieg teuer<br />
erkaufen müssen. Zwei von ihren Schiffen haben wir vernichtet und wenn Prax es schafft,.. werden es<br />
sicher noch mehr..... Wir waren schon oft in Bedrängnis und werden uns auch diesmal behaupten!“<br />
Damit war alles gesagt und die Befehle gingen verschlüsselt an die Flotten. Prax sollte energisch<br />
vorgehen und den vorgepreschten Feinden den Rückweg abschneiden. Wie ein Uhrwerk nahmen die<br />
Dinge ihren Lauf, weil beinahe zeitgleich Loki und Thor ein entsprechendes Agrement trafen. Ihren<br />
übereifrigen Konkurrenten sollte schon bald die Luft zum Atmen knapp werden.<br />
Leonides war überrascht was seinen Teil <strong>der</strong> Nachricht betraf. Seine Schiffe waren noch etwa eine<br />
Woche von <strong>der</strong> Erde entfernt und scheinbar lies man ihn so lange im Amt. In dieser einen Woche<br />
sollte noch so manches geschehen. Zeus rechnete alles durch und die beiden an<strong>der</strong>en Flotten<br />
konnten sich behaupten. Die II. Flotte unter Olmekis war dank des Ausweichens <strong>der</strong> feindlichen<br />
Schiffe unbehelligt in ihr zugewiesenes Aufmarschgebiet vorgestoßen und Prax hatte mit <strong>der</strong> III. Flotte<br />
den Lambda-Sektor erobert. Thor, <strong>der</strong> zuständige Titanianer hatte mit seinen Truppen einige<br />
obligatorische Scheingefechte geführt und sich dann zurückziehen „müssen“. Loki lies sich gar nicht<br />
erst blicken und gönnte Wotan seine missliche Lage. Seine Truppen gähnten in dieser Zeit vor<br />
Langeweile und Untätigkeit.<br />
Damit war <strong>der</strong> Planet zwar immer noch nicht befreit, doch seine Besatzer steckten für mindestens 18<br />
Wochen in <strong>der</strong> Falle. Die Verbindung zum Rest des Imperiums war gekappt worden und somit kein<br />
Sieg über die Erde mehr möglich. Jetzt musste man sogar mit einem Angriff <strong>der</strong> Atlantaner gegen<br />
Wotans Flotte rechnen. Nun tagten auch hier die Krisenräte. Wotan, mittlerweile wie<strong>der</strong> bei Sinnen<br />
und am Ende seiner Paarungswut angelangt, hauste tobend durch die unterirdischen Katakomben.<br />
Alle seine Untergebenen gingen ihm aus dem Weg. Sie wussten wie unberechenbar ihr Herr sein<br />
konnte, wenn etwas schief ging. Er ließ seine Wut dann eben nicht an den Gefangenen aus, son<strong>der</strong>n<br />
an ihnen. Mit Schaum vorm Maul reagiert er sich schließlich in seinem speziellen Raum ab. Solche<br />
Kammern mussten immer bereit stehen, um ihm die Gelegenheit zu geben, sich zu beruhigen. Es<br />
waren düstere Verliese mit einigen Gefangenen. Diese waren nur leicht bewaffnet und Wotan jagte sie<br />
dann mit bloßen Klauen und dem vollen Einsatz seines überlegenen Körpers. Nachdem er sich fast 3<br />
Stunden lang <strong>der</strong> Jagd gewidmet hatte, war sein Hass vorerst verklungen und er bereit für eine<br />
ernsthafte Unterhaltung mit seinen Leuten. Hier traf man sich in einem fünfeckigen Raum an einem<br />
sechseckigen Tisch aus Titanstahl. Fackeln beleuchteten die schaurige Runde und Wotan trat, noch<br />
blutig vom letzten Opfer, hinzu.<br />
„Wie konnte das nur geschehen?“: brüllte er laut auf, als er vor <strong>der</strong> Sternenkarte stand. „Wir haben<br />
seit fast 4 Jahren an diesem Plan gearbeitet und alles bedacht. Wie kann es sein, dass uns Prax mit<br />
seiner Flotte eiskalt in den Rücken fällt und wir jetzt hier festsitzen. Wie viele Vorräte und Reserven<br />
haben wir noch?“: sprach er Truk, seinen Buchhalter an. Truk war ein sogenannter Denker, genauso<br />
wie Trak. Sie dienten ihren Herren als Ratgeber und Gehilfen beim Denken. Von ihrer Sorte gab es<br />
lei<strong>der</strong> viel zu wenige in den Reihen <strong>der</strong> Titanianer. Das Aussehen war eine Mischung aus Eule und<br />
Waran, etwa 1 Meter hoch und nur leicht befie<strong>der</strong>t. Ihre logistische Arbeit war bei den <strong>Krieg</strong>ern wenig<br />
geschätzt. Einen Kampf zu führen, ohne die Gegner zu zerstückeln o<strong>der</strong> aufzufressen, war den<br />
echten <strong>Krieg</strong>ern zu langweilig, ja beinahe wesensfremd. Wozu <strong>Krieg</strong> führen, wenn es dann nur ein<br />
Spiel um Fähnchen auf einer Karte wäre. Die Berserker hatten ebenfalls noch eine Art Begleitung bei<br />
sich. Zumindest die großen und wichtigen. Es war wie eine Art Dekoration und zur Schaustellung des<br />
Egos. Balras zum Beispiel besaß 3 kleine, fle<strong>der</strong>mausartige Wesen, die sich an ihm fest hielten.<br />
An<strong>der</strong>e bevorzugten Schlangen o<strong>der</strong> echsenartige Wesen. Wie<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e mischten alles mögliche<br />
und zu jedem Titanianer gesellten sich diese dekorativen Schoßhündchen. Mehr war das eigentlich<br />
auch nicht, aber es verlieh den Besitzern etwas furchteinflößendes. Einen so intelligenten Symbionten<br />
wie Wotan hatte indes keiner. Truk sah sich diesmal also in <strong>der</strong> erfreulichen Lage herauszukehren,<br />
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dass auch er ein wichtiger Teil des titanianischen Militärs war. Er krabbelte auf den Tisch und öffnete<br />
dann den Schnabel.<br />
„Das Prax unsere Außenposten überrumpelt hat liegt wohl daran, dass unsere Leute nach dem Sieg<br />
zu selbstgefällig waren. Prax hat in <strong>der</strong> letzten Umlaufperiode ständig Verstärkung aus dem Inneren<br />
Bereich erhalten. Nur deshalb war Leonides zu schwach um uns zu wie<strong>der</strong>stehen. Wir können uns<br />
hier halten und abwarten bis wir den nächsten Sektor erreicht. Dann werden wir uns den Weg von<br />
zwei Seiten offen halten und mit dem Rest des Imperiums verbunden sein. Das wird etwa 18 Wochen<br />
dauern. Solange müssen wir eben die Stellung halten und ausharren! Wenn genug Nachschub<br />
bereitsteht kann man weiterkämpfen“.<br />
Kaum hatte Truk ausgesprochen spürte er schon die Klauen von Balras an seinem Hals.<br />
„Du würmerfressen<strong>der</strong> Vogel willst uns erzählen was wir zu tun haben“: geiferte Balras ihn an. Er war<br />
wütend, weil er als echter Berserkermutant sich von diesem winzigen Vogelzwerg etwas erklären<br />
lassen musste. Doch kaum war Balras fertig, da sprang Wotan über den Tisch, griff sich den Obersten<br />
<strong>der</strong> Berserkerlegion und schlug ihn mit seinem Titanzepter zu Boden. Noch bevor dessen Getreue<br />
sich auf Wotan stürzen wollten, fauchte dieser sie an und alles schnellte zurück. Ein Biss von ihm war<br />
tödlich und wer die Hand gegen ihn auszustrecken wagte, <strong>der</strong> wurde bei lebendigem Leib recycelt.<br />
„Ihr hirnlosen Stümper, seit ihr immer noch zu betrunken um zu erkennen, dass Truk hier mehr<br />
erreichen kann als zehn von eurer Sorte. Spart euch eure Wut für die Helden <strong>der</strong> Atlantaner auf und<br />
wagt es nie mehr Hand an meinen Ratgeber zu legen!“: brüllte er sie an. Balras verstand die Lektion,<br />
kniete vor seinem <strong>Krieg</strong>sherren und bat um Vergebung. Nach einigen Sekunden legte Wotan seine<br />
Klaue auf den nie<strong>der</strong>knienden Berserker und machte nur eine kleine Geste. Daraufhin stand Balras<br />
auf und ging geduckt nach hinten zu seinem Sitzplatz. Wotan leckte sich <strong>der</strong>weil das Blut von den<br />
Spitze seines Zepters und blickte wohlwollend zu Truk. Dieser war mindestens einen halben Meter<br />
größer geworden und stolzierte selbstherrlich durch den Raum.<br />
„Wo war ich also stehen geblieben? Ach ja. Also es sieht so aus, dass ihr, meine lieben Berserker und<br />
ihr, die Vertreter <strong>der</strong> Raumflotte, es schaffen müsst die nächsten viereinhalb Monate abzuwarten und<br />
unsere momentane Position eventuell gegen einen Angriff zu verteidigen. Solange sind alle unnötigen<br />
Aktionen untersagt und je<strong>der</strong> Mann tut nur was ihm gesagt wird!“<br />
Dann folgte <strong>der</strong> detaillierte Ausbauplan des Planeten. Die unzerstörten Strukturen <strong>der</strong> Atlantaner<br />
wurden einbezogen, die restlichen Frauen eingekerkert, die Männer recycelt o<strong>der</strong> umgedreht und alles<br />
an kriegswichtigem Material unter die Oberfläche gezogen. Die Flotte, die zuvor noch die Eroberung<br />
<strong>der</strong> beiden Monde vorbereitet hatte, musste sich nun zurückhalten und Kräfte sparen. Man konnte sich<br />
denken, dass die Garnison, die Monde eher sprengen würde, als sie in die Hände des Feindes fallen<br />
zu lassen. Eine Einnahme war somit ohnehin utopisch geworden. Truk erklärte den etwas tumben<br />
Zuhörern die Folgen des Einschlags von Trümmerstücken <strong>der</strong> Monde auf <strong>der</strong> Oberfläche. Selbst<br />
Balras musste danach erkennen, dass man es ruhig angehen musste, wollte man lebend aus dieser<br />
Sache herauskommen.<br />
Damit war wie<strong>der</strong> mal ein Patt entstanden und das Tempo verlangsamte sich oberflächlich betrachtet.<br />
Thor lies sich Zeit mit den Vorbereitungen zu einem Gegenschlag und Lokis Flotte kreuzte seelenruhig<br />
in absolut feindfreien Sektoren. Wotans Flotte brauchte eine Pause um sich zu erholen, ebenso wie<br />
die von Leonides. So lief das seit Jahrhun<strong>der</strong>ten ab. Kaum war eine Seite im Vorteil, holte die an<strong>der</strong>e<br />
wie<strong>der</strong> etwas auf und so wogte es hin und her. Jedoch diesmal lief es etwas an<strong>der</strong>s. ZEUS war nach<br />
mehreren Wochen zu einem Ergebnis gekommen und lieferte prompt eine Möglichkeit wie man den<br />
<strong>Krieg</strong> nun doch endlich einmal gewinnen könnte.<br />
Dieses Epos erzählt nun die Geschichte <strong>der</strong> Menschheit vor <strong>der</strong> Sintflut, wie die Engel entstanden und<br />
warum man sich noch heute daran erinnert. Tauchen sie ein in den Mythos den alle Kulturen auf<br />
unserem Planeten aufgesogen haben und die Basis unseres Unterbewusstseins bildet. Doch Vorsicht<br />
vor dem Sog <strong>der</strong> Geschichte, mit je<strong>der</strong> Zeile, die sie lesen verän<strong>der</strong>n sie ihre Sichtweise und es gibt<br />
keinen Weg das umzukehren.<br />
Kapitel I<br />
Die Erschaffung <strong>der</strong> 5 perfekten <strong>Krieg</strong>er<br />
Gaia war ganz aufgeregt vor Neugier, als sie kurz vor <strong>der</strong> Abstimmung im <strong>Krieg</strong>srat eine kurze<br />
Nachricht von ZEUS erhielt. <strong>Der</strong> Zentralrechner hatte sich bei ihr gemeldet und den Vollzug seiner<br />
Arbeit erklärt. Zwar würden die neuen Modelle zu spät für den bevorstehenden Raid gegen die<br />
Besatzer kommen, aber eine verbesserte Baureihe für die nächste Generation von Soldaten war<br />
trotzdem eine wünschenswerte Verstärkung. Natürlich waren das streng geheime Informationen und<br />
brisante noch dazu. Eine detaillierte Erläuterung wollte <strong>der</strong> Zentralrechner deshalb unter keinen<br />
Umständen per Funkübertragung absenden. Die Kanzlerin sollte die näheren Details von ZEUS<br />
selbst, in dessen Raumstation, erfahren. Auf diese Weise wollte er verhin<strong>der</strong>n, dass irgendjemand<br />
etwas von seinen Ergebnissen und Schlussfolgerungen hören würde. Beson<strong>der</strong>s die Astratinnen<br />
wollte This er aus PDF dem created Kreis with <strong>der</strong> the Eingeweihten FREE RoboPDF heraushalten. Home Edition Ihre Macht (not legal war for schon business so groß or government geworden,<br />
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dass sie es womöglich als Vorwand benutzt hätten, um ihn zu deaktivieren. Selbst gegenüber den<br />
Admirälen und Stabsoffizieren war er prinzipiell misstrauisch. ZEUS hatte gelernt, dass eine<br />
organische Lebensform niemals so vertrauenswürdig wie er sein konnte. Gaia war diese seltsame<br />
Vorsicht nicht entgangen. So viel Misstrauen von einem Computer hatte sie nicht erwartet. Immerhin<br />
war es das erste Mal für sie, dass sie die sichere Basis unter Wasser verlies und selbst in den<br />
Weltraum vordringen würde. Sie hatte ihr ganzes Leben in <strong>der</strong> künstlichen Welt des Hauptquartiers<br />
gelebt. Natürlich gab es auch hier Gärten und auch das echte Sonnenlicht hatte sie schon oft<br />
genossen, aber die Schwerelosigkeit war etwas völlig neues..<br />
Über die Raumstation im Orbit wusste sie nur soviel, dass dort ZEUS untergebracht war. <strong>Der</strong><br />
Zentralrechner für Evolutionsforcierung Und Symbiose kreiste mehrmals am Tag über die Erde und<br />
kontrollierte dabei die Menschen und beson<strong>der</strong>s die potentiellen Aspiranten für eine Karriere in <strong>der</strong><br />
Armee. Gepflegt und gewartet wurde er von einer Handvoll auserwählter Diener, o<strong>der</strong> besser gesagt<br />
Techniker. Sie lebten ebenfalls an Bord <strong>der</strong> Raumstation und sorgten dafür, dass ZEUS immer<br />
tadellos funktionierte. Eigentlich ein unnötiges Überbleibsel aus den frühen Tagen, aber auch eine<br />
kleine Sicherung gegen eine Technik, die mal aus dem Ru<strong>der</strong> läuft.<br />
In Gaia kämpften jetzt zwei Mächte um die Vorherrschaft. Einerseits die Neugier auf ZEUS neue<br />
Baureihe aber auch die nicht ganz unbegründete Angst vor den Folgen. Was, wenn man sie<br />
observierte, konnte sie wirklich sicher sein unentdeckt zu ZEUS zu fliegen. Sicher sie war die<br />
Kanzlerin, aber das galt nur im Hauptquartier etwas. Im Weltall herrschten die Admiräle und Heroen,<br />
denen wäre bestimmt daran gelegen informiert zu sein. Schließlich siegte jedoch die Wissbegier über<br />
ihre zau<strong>der</strong>nde Natur und so machte sie sich auf den Weg. Zuerst musste Gaia jedoch eine<br />
unauffällige Reiseroute aussuchen. Ein großes Aufhebens und viel Aufwand wäre ja alles an<strong>der</strong>e als<br />
wünschenswert. Schließlich entdeckte sie einen Routineflug mit Stammpersonal und Austauschkräften<br />
für die nahegelegene Mondbasis. Unauffällig und dennoch sicher genug für sie. Den wollte sie<br />
nehmen. Doch je mehr sich Gaia <strong>der</strong> Startrampe näherte, umso mehr mischte sich wie<strong>der</strong> Angst in<br />
ihre Neugier. So stand sie etwas verkrampft am Gelän<strong>der</strong> vor dem Eingang und blickte auf die Wellen,<br />
die <strong>der</strong> Atlantik gegen die Plattform schickte. Die Sonne schien kraftvoll und <strong>der</strong> Wind blies ebenso<br />
über die See. Ob man bei diesem Wetter auch sicher starten könne, schoss es ihr durch den Kopf.<br />
Doch dann besann sie sich auf ihre atlantanischen Stärken. Schließlich war Angst ein irrationales<br />
Gefühl und dieser Flug in den Orbit zu ZEUS eine Routineaufgabe für die Piloten <strong>der</strong> Fähre. In<br />
Gedanken war die Kanzlerin jetzt bei den Männern in den drei Raumflotten. Noch immer zögerte die<br />
oberste Instanz eine entgültige Entscheidung heraus. <strong>Der</strong> <strong>Krieg</strong>srat hatte inoffiziell 3 zu 3 abgestimmt<br />
und jetzt kam es nur noch auf Gaias Stimme an. Sollten sie es wirklich wagen jetzt zurückzuschlagen,<br />
o<strong>der</strong> war es nicht doch besser auf die neue Trägerklasse zu warten und darauf was ZEUS entwickelt<br />
hatte. Im Rat war man über die Pläne des Zentralrechners nicht offiziell informiert worden und <strong>der</strong><br />
neue Atlasträger war noch in <strong>der</strong> Ausrüstungsphase. Die Mannschaften wurden eingearbeitet und die<br />
Waffen justiert. Ein mühseliger Prozess, zeitraubend aber unumgänglich. Mitten in ihre Gedanken<br />
über Zahlen und Namen im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Aufstellung <strong>der</strong> Flotte, riss sie Admiral Tanruk<br />
heraus.<br />
„Ich bin es nur meine liebe Gaia. Sie wollen zu ZEUS nicht wahr. Hat er etwa eine neue Baureihe<br />
entwickelt?“<br />
„Admiral Tanruk! Sie haben mich vielleicht erschreckt. Woher wissen sie dass ich zum Zentralrechner<br />
will?“<br />
„Das liegt doch auf <strong>der</strong> Hand. Mit Leonides o<strong>der</strong> Olmekis hätten sie kein Treffen im Orbit vereinbart.<br />
Den Atlasträger zu besuchen wäre interessant, aber er ist zu weit weg von hier und das einzige was<br />
da noch bleibt ist <strong>der</strong> Zentralrechner. Außerdem bin ich bewan<strong>der</strong>t in den höheren Formen <strong>der</strong><br />
Sinneswahrnehmung“.<br />
„Sie haben wie immer Recht Admiral. Ich bewun<strong>der</strong>e sie für diese Gabe, obwohl sie mir oft ein<br />
gewisses Unwohlsein verschafft!“<br />
„Ja ich weiß. Ich hoffe für sie und den Rat, dass ZEUS sich da nicht wie<strong>der</strong> so einen Fehlschlag wie<br />
damals mit Ares erlaubt. Sie kennen meine Meinung zu dieser Maschine!“<br />
„Ja Admiral, Sie haben sie ja auch oft genug erklärt. Sie und noch einige an<strong>der</strong>e wollen die<br />
Institutionen abschaffen und eine neue Kommandostruktur etablieren. ZEUS ist für sie nur noch ein<br />
alter Haufen Schrott und <strong>der</strong> Rat <strong>der</strong> Zwölft bzw. <strong>der</strong> <strong>Krieg</strong>srat ein ineffektives Instrument einer<br />
überholten Zeit“.<br />
„So drastisch habe ich es nie formuliert und so habe ich es auch noch nie gesehen Kanzlerin! Wir<br />
haben zu viele Machtzentren aufgebaut. Wir haben die Flottenchefs, die Senatoren des Rates, die<br />
Priester, die Planer und Strategen im Oberkommando und nicht zu vergessen die 12 Statthalter<br />
verteilt auf <strong>der</strong> ganzen Erde. Jede dieser Institutionen beansprucht für sich einen Teil <strong>der</strong> Macht und<br />
so wie es aussieht hat Zeus seit längerem den Anschluss verpasst. Er war vor langer Zeit einmal sehr<br />
wichtig und ist es heute eben nicht mehr. Ironie <strong>der</strong> Geschichte dass <strong>der</strong> Zentralrechner durch die<br />
Erschaffung <strong>der</strong> Halbgötter an Bedeutung verlor. Auch ich war mit den Herkuleseinheiten immer sehr<br />
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zufrieden. Sie sind loyal, mutig und intelligent. Unter meinem Kommando haben sie nie versagt!“: lobte<br />
Tanruk die Arbeit eines Computers.<br />
„Aber auch sie haben es nie geschafft mit Wotan und seiner Bande aufzuräumen“.<br />
„Es ist müßig darüber zu streiten. ZEUS wird tun was er immer getan hat und die Kommandeure<br />
werden mit den Entscheidungen des Rates leben müssen. Kein Soldat wird es jemals wagen sich<br />
offen gegen diese Ordnung aufzulehnen. Wir wissen beide dass nur diese eine Machtkonstellation<br />
möglich ist. Die Astratinnen wachen über unser Seelenheil und die Halbgötter. Keine Macht <strong>der</strong> Welt<br />
wird an dieser Verteilung je etwas än<strong>der</strong>n“.<br />
Die Kanzlerin hörte aufmerksam zu, als Tanruk ihr diese Worte mitgab und setzte dem inhaltlich nichts<br />
mehr hinzu:„Ich denke wir haben jetzt beide unseren Standpunkt geklärt und ich muss sie jetzt lei<strong>der</strong><br />
verlassen. Ich habe eine Verabredung... mit dem Zentralrechner!“<br />
Gaia sah dabei nur flüchtig zu Tanruk und ging dann einfach vorbei. <strong>Der</strong> Admiral trat zur Seite,<br />
lächelte amüsiert über seine richtige Vermutung und sah <strong>der</strong> Kanzlerin nach, wie sie in Richtung <strong>der</strong><br />
Fähre ging. Seine Gedanken waren bei ihr und sie wusste das. Eigentlich waren seine Gefühle sehr<br />
oft bei ihr und er sah sie fast schon als seine Tochter an. Aber sie war die Kanzlerin und er musste sie<br />
auch so behandeln. Mit etwas unsicheren Schritten ging sie ihren Weg und die Sonne verdunkelte<br />
sich langsam. Wolken schoben sich vor und <strong>der</strong> Wind frischte merklich auf. Tanruks Umhang begann<br />
sich bereits zu lüften und sein graues Haar flatterte dazu. Als sie das Schiff erreicht hatte, drehte sie<br />
sich noch einmal um und winkte ihrem väterlichen Freund zu. Er hob die Hand zum Gruss und<br />
wünschte leise Glück. Dann betrat sie die Fähre zusammen mit vielen an<strong>der</strong>en Passagieren und ging<br />
vorerst in <strong>der</strong> Menge unter. Es waren alles Besatzungsmitglie<strong>der</strong> von Leonides Trägern, die hier auf<br />
<strong>der</strong> Erde einen kurzen Urlaub verbracht hatten. Wer sie war wusste niemand, ihr Gewand war einfach<br />
und unterschied sich kaum von dem <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Passagiere. Auch hatte sie mit denen nur für einen<br />
kurzen Moment Kontakt. Die Führungsriege war insgesamt nicht wirklich populär o<strong>der</strong> optisch präsent.<br />
Die Leute kümmerten sich kaum um „Politik“, wozu auch, gewählt wurde eh nur alle paar<br />
Jahrhun<strong>der</strong>te.<br />
Dann erreichte sie eine Einzelkabine und verriegelte sofort die Tür hinter sich. Sie nahm Platz und<br />
befolgte die Anweisungen <strong>der</strong> Stimme, die ihr erklärte was zu tun war. Auf einem Bildschirm vor ihr<br />
lieft ein entsprechen<strong>der</strong> Film ab und synchron ein Countdown. Man wurde darum gebeten auf die<br />
Toilette zu gehen. Dann musste man sich anschnallen, eventuell Schmuck ablegen und einige<br />
Sensoren, mit denen die Körperfunktionen überwacht wurden, anlegen. Sie tat alles wie befohlen und<br />
sah dabei zu, wie die Zeit verrann. Nach einigen Minuten war es soweit. Das Startsignal ertönte und<br />
nach 10 Sekunden hob die Fähre ab. Für wenige Sekunden hörte man noch das Dröhnen <strong>der</strong><br />
<strong>Tri</strong>ebwerke, dann flog die Fähre schon schneller als <strong>der</strong> Schall und nur noch die G-Kräfte erinnerten<br />
sie daran was hier geschah. Mit kurzzeitig über 3,5 G presste es die Passagiere in den Sitz und auf<br />
dem Monitor sah Gaia wie ihr Puls auf 193 Schläge/Min hochschnellte. <strong>Der</strong> Schweiß lieft ihr aus allen<br />
Poren und ein Gewitter an Sinneseindrücken durchflutete ihr Bewusstsein. Angst, Euphorie und das<br />
Gefühl <strong>der</strong> Beschleunigung zerrten an ihren Nerven und steigerten ihre Erregung auf höchste Werte.<br />
Jetzt wusste sie auch warum man vorher noch mal auf die Toilette gehen sollte. Die Beschleunigung<br />
würde sonst dafür sorgen, dass man sich allen unnötigen Ballast entledigen würde. Eine rote<br />
Warnlampe ging an und eine Stimme sagte beruhigend:„ Ihre Körperfunktionen sind kritisch, bitte<br />
bewahren sie Ruhe. Die Beschleunigungsphase ist gleich vorbei“. „Das sagt sich so leicht“: dachte die<br />
verängstigte Kanzlerin und klammerte sich mit ihren schweißnassen Händen an die Sitzlehnen.<br />
Endlich, nach einer kleinen Ewigkeit, erreichte das Schiff den Orbit und nahm Kurs auf die nächste<br />
Raumstation. Von dort aus ging es weiter zu den Verteilern für die einzelnen Bereiche. Den<br />
Landeanflug auf die rotierende Station konnte sie auf dem Bildschirm verfolgen. Überglücklich und<br />
erleichtert sah sie dabei zu wie alles reibungslos ablief und sich ihr Puls wie<strong>der</strong> normalisierte. Ihre<br />
Wirbelsäule tat weh und auch <strong>der</strong> Hals schmerzte als sie ihren Platz verlies. Sie wartete bis alle<br />
an<strong>der</strong>en die Fähre verlassen hatten und folgte <strong>der</strong> Menge dann unauffällig hinterher. Auf Wegweisern<br />
stand geschrieben welche Richtung zu welchem Flug führte und alle Reisenden gingen ihrer Wege.<br />
Es war ein kleines geordnetes Chaos, dirigiert von Durchsagen und Anzeigetafeln wurde die Menge<br />
geleitet und geführt. Manche mussten warten o<strong>der</strong> sich beeilen, je nach verblieben<strong>der</strong> Zeit zum<br />
Abflug. So einen intensiven Kontakt mit <strong>der</strong> alltäglichen Welt hatte die Kanzlerin noch nie gehabt. Sie<br />
war wie ein rohes Ei behandelt worden und auf <strong>der</strong> Erde aufgewachsen. Das hier hatte sie nie zuvor<br />
erlebt. Sie fand es beunruhigend und spannend zugleich, all diese neuen Eindrücke und Abläufe. Gaia<br />
verharrte an einem <strong>der</strong> Aussichtsfenster und sah gebannt auf den Ausgangspunkt ihrer Reise. Von<br />
hier oben sah alles so winzig aus und ganz an<strong>der</strong>s als auf den Bil<strong>der</strong>n. Sie erkannte die Erdkrümmung<br />
und Wolken, sogar einen Vulkanausbruch. Gaia lies sich Zeit um diesen Anblick in voller Länge zu<br />
genießen. Unter ihr drehte sich <strong>der</strong> Planet und zeigte immer mehr von seinen Facetten. Über dem<br />
Meer tobten Stürme und Blitze zuckten durch die schwarzen Wolken. Dann kamen kleinste<br />
Staubpartikel in die Atmosphäre und verglühten. Abermillionen von Funken und Lichtstreifen<br />
wan<strong>der</strong>ten durch ihr Blickfeld und verschwanden so schnell wie sie gekommen waren. So also sah die<br />
Welt von oben aus. Jedoch war sie nicht hierher gekommen um sich die Aussicht zu gönnen, son<strong>der</strong>n<br />
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um einen gewissen Zentralrechner zu besuchen. ZEUS hatte Gaia versprochen er würde ein<br />
Versorgungsschiff, welches sie zu ihm bringen sollte, zum Port 72 senden und dort andocken lassen.<br />
Einen Hinweis dazu ertönte in verschlüsselter Form durch die Lautsprecher und so ging die Reise wie<br />
geplant weiter.<br />
Von hier nahmen viele Geschichten ihren Lauf. Eine davon handelte von Themitos, stellvertretend für<br />
viele an<strong>der</strong>e Schicksale wird seines hier immer wie<strong>der</strong> aufgerollt. Er und sein Freund Ram waren<br />
einberufen worden. Ihr Initiationsritual hatten sie in <strong>der</strong> Nacht zuvor durchgeführt und ein frisches<br />
Brandzeichen zeichnete sie als Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> 5 Kohorte 32 Heroslegion, aus. Sie und die an<strong>der</strong>en<br />
ihrer Einheit marschierten, geführt von einem Comman<strong>der</strong> namens Ralton, zu ihrem Zugbringerflug.<br />
Ralton war erst vor wenigen Tagen beför<strong>der</strong>t worden und die zusätzliche Tätowierung war kaum<br />
verheilt. Es war ein magisches Symbol, das seine Sternenaspekte verstärken und seine inneren<br />
Schwächen abmil<strong>der</strong>n sollte. Noch war es eine kleine Zeichnung und sein Kopf wies noch viele freie<br />
Stellen auf. Bis er es zur kahlrasierten Glatze schaffen würde, konnten noch Jahrzehnte vergehen. Als<br />
Führer <strong>der</strong> neuaufgestellten Kohorte brachte er nun seine Männer zum Schlachtträger Aquarius, ihrer<br />
neuen Heimat. Themitos war zum ersten Mal im All, genauso wie Gaia und die an<strong>der</strong>en. Beim Start<br />
konnte er ebenfalls spüren welche Kräfte die Beschleunigung ausübte und etwas wackelig auf den<br />
Beinen war er schon. Alles was er über das hier draußen wusste war graue Theorie. Das sie kämpfen<br />
sollten und hier ihren letzten Schliff bekommen würden, dass war alles was sie sich denken konnten.<br />
Ralton lies kein Wort darüber verlauten. We<strong>der</strong> während des Antretens noch beim Flug. Sie würden<br />
noch früh genug merken weshalb sie hier waren und um was sie alles drehte.<br />
In dieser Station herrschte auch ganz an<strong>der</strong>e Extreme vor. Je nach Aufenthaltsort gab es eine<br />
Beschleunigung o<strong>der</strong> nicht. Beschleunigung und Abbremsmanöver zerrten sie hin und her in ihrem<br />
Sitz. Gaia wurde dabei ganz übel und sie war froh, als sie endlich bei ZEUS eintraf. In einer<br />
ringförmigen Basis, die um sich selbst rotierte, sollte sie nun auf den Zentralrechner treffen. Sie dockte<br />
in <strong>der</strong> Mitte, bildlich gesehen an <strong>der</strong> Rotationsachse, an und schwebte dabei wie<strong>der</strong> frei ihm Raum.<br />
Lamuk <strong>der</strong> Cheftechniker begrüße sie bei ihrer Ankunft:„ <strong>Der</strong> Segen <strong>der</strong> Sterne sei mit Ihnen,<br />
Kanzlerin. ZEUS erwartet sie“: waren seine genauen Wort, denen ZEUS nachsetzte:„Folgt Lamuk! Er<br />
wird euch zu mir führen“. Gaia war wirklich keine eingebildete o<strong>der</strong> eitle Person, dass waren eher<br />
menschliche Schwächen, aber an dieser etwas respektlosen Art störte sie sich direkt. Sie sagte zwar<br />
nichts, aber ihre Mine verriet Lamuk was sie über ZEUS dachte. Also brachte er die Kanzlerin in den<br />
Dialograum und erklärte ihr auf dem Weg dorthin einige, mehr o<strong>der</strong> weniger, interessante Details.<br />
ZEUS hatte es ihm aufgetragen, da er nur ungern über sich selbst redete. Er wusste wie organische<br />
Lebewesen auf solche Beschreibungen reagierten, beson<strong>der</strong>s wenn <strong>der</strong> entsprechende „Apparat“ sich<br />
so vorstellte. ZEUS Denkvermögen übertraf das eines Atlantaners um ein vielfaches, wenn auch<br />
spezialisiert auf ausgewählte Rechenoperationen. Alles in allem konnte man in wenigen Sätzen nicht<br />
beschreiben was ZEUS ausmachte und welche Fähigkeiten er besaß. So ließ die Kanzlerin diesen<br />
Monolog des Cheftechnikers über sich ergehen und kämpft nun mit zwei Problemen. <strong>Der</strong><br />
Schwerelosigkeit des Weltalls und <strong>der</strong> Belanglosigkeit des Gesprächsthemas. Lamuk hatte zwar keine<br />
Haare mehr, dass lag aber nicht an <strong>der</strong> Menge an Tätowierungen, son<strong>der</strong>n mehr an <strong>der</strong> starken<br />
Strahlung <strong>der</strong> Sonne. Dies und sein relativ hohes Alter von 210 Jahren hatten ihm das Haupthaar<br />
geraubt. Ansonsten war seine Haut blass und unansehnlich. Ein krasses Gegenteil zum<br />
Schönheitsideal <strong>der</strong> herrschenden Klasse. Gaia war zu abgelenkt und aufgeregt um sich deswegen zu<br />
ekeln, aber in <strong>der</strong> Nähe dieses Technikers fühlte sie sich nicht wohl.<br />
Als sie endlich angekommen waren schien beides behoben. Durch die Rotation wurde die<br />
Schwerelosigkeit aufgehoben und Lamuk verabschiedete sich. Sie war nun in einer Art Empfangssaal<br />
und Zeus manifestierte sich hier in Form eines holographischen Apparates, <strong>der</strong> ihm die Kontur eines<br />
Wasserfalls verlieh. ZEUS wollte sich nicht das Abbild eines Lebewesens geben lassen und das<br />
Wasser wurde gewählt, weil man sich momentan noch ihm Wasserzeichen des Krebses befand.<br />
Selbst <strong>der</strong> Zentralrechner benutze dieses Denkschema und baute es in sein Auftreten mit ein, um dem<br />
Zeitgeist zu gefallen und weil es ihm einfach mehr Glaubwürdigkeit verschaffte.<br />
„Seit gegrüßt Kanzlerin, es ist das erste Mal dass du mich besuchst. Noch nie hat <strong>der</strong> Kanzler des<br />
Rates mich hier aufgesucht. Eine absolute Premiere ist es also in vielerlei Hinsicht!“: sprach ZEUS in<br />
gewohntem Tonfall. Die entsprechende Intonation konnte er natürlich nicht erzeugen und so klang<br />
dieser bedeutungsvolle Satz wie je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e auch. „Die Erfahrung einer Weltraumreise war mir<br />
insgesamt noch neu. Es war mein erster Start in den Kosmos. So hätte ich es mir nie und nimmer<br />
vorgestellt...( Sagte sie beeindruckt und blickte aus einem Fenster in die schwarze Unendlichkeit ).<br />
Aber lass uns keine Worte verlieren. Du hast von mir verlangt meine Reise hierher nicht im Rat<br />
anzukündigen und deine Arbeit noch geheim zu halten. Das ist nicht üblich und ich bitte nun um eine<br />
Erklärung. Wie sieht das Ergebnis deiner Arbeit aus!“: for<strong>der</strong>te die Kanzlerin frei heraus.<br />
Zeus antwortete ebenso unumwunden:„ Du sollst die Antworten von mir bekommen. Ich fasse also<br />
zusammen. Die Analyse <strong>der</strong> Berichte von allen Kommandanten, Piloten und sonstigen Beteiligten hat<br />
ergeben wie die Titanianer uns diesmal besiegt haben. Es war ein wirklich guter Plan und hätte ich<br />
das Kommando über die Flotte dann..“<br />
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„Du hast es aber nicht. Die Flotte untersteht nicht deinem Kommando und das wird auch so bleiben<br />
ZEUS“.<br />
„Darauf wollte ich auch gar nicht hinaus Kanzlerin. Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass es<br />
ein Versäumnis <strong>der</strong> Militärs und <strong>der</strong> Führung des IV. Planeten war. Die titanianische Flotte hat den<br />
Gasschweif eines Kometen benutzt um sich anzuschleichen. Hinter dem Schleier aus Staub und Gas<br />
waren sie für die Sensoren in ihrer Nähe nicht aufzuspüren und so gelang es Wotan sich unbehelligt<br />
zu nähern. Als er nahe genug war, nutzte er außerdem geschickt die Protuberanzen <strong>der</strong> Sonne aus,<br />
die unsere Scanner blendeten. Das alleine ist aber noch nicht alles. Irgendjemand aus unseren<br />
Reihen muss ihnen geholfen haben. Alle Berechnungen zeigen, dass es einfach zu viele unglückliche<br />
Ereignisse gab, als dass es nur eine natürlich auftretende Verkettung von Umständen sein kann. Wir<br />
müssen damit rechnen, dass es den Titanianer gelungen ist, einen o<strong>der</strong> mehrere, Agenten<br />
einzuschleusen“.<br />
„Das wäre eine Erklärung, aber wir haben es bisher immer sehr schnell verstanden ihre Leute zu<br />
enttarnen und haben jeden davon neutralisieren“.<br />
„Scheinbar haben die Titanianer einen Weg gefunden um unsere Abwehrmechanismen zu umgehen.<br />
Bei <strong>der</strong> großen Menge an Verkehr und Logistik innerhalb unseres Machtbereichs wäre es zumindest<br />
denkbar, dass so etwas vorkommt. Wir müssen unsere Sicherheitsvorkehrungen verbessern, um zu<br />
verhin<strong>der</strong>n, dass so etwas noch mal geschieht. Ich habe außerdem einen Plan entworfen wie wir die<br />
Flotten...“<br />
„ZEUS sieh es doch ein, du wirst die Truppen nie anführen. Deine einzige Aufgabe war die<br />
Erschaffung einer neuen Generation von Soldaten! Jetzt komm bitte zum Punkt und vergeude nicht<br />
meine Zeit. Es ist schon schwierig genug dich hier aufzusuchen und wenn ich allzu lange fortbleibe,<br />
dann wird man wissen wollen wo ich gewesen bin. <strong>Der</strong> Admiral wusste es ja schon und das reicht mir<br />
auch. Jetzt sag mir bitte was du berechnet hast und wie <strong>der</strong> neue Typus aussehen wird! Du hast mich<br />
doch sicherlich nur deshalb bestellt,... um mir deine neuste Schöpfung zu präsentieren“.<br />
„Geduld Gaia ich komme schon noch früh genug zur Sache. Ich hatte nicht vor das Flottenkommando<br />
zu übernehmen. Aber ich muss etwas ausholen um auf den Punkt zu kommen. Unsere<br />
Kommandostruktur ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Zu lange Wege, zu wenig Spezialisierung und<br />
vermutlich eine Degenerierung <strong>der</strong> Herkuleseinheiten während <strong>der</strong> sehr langen Einsatzzeit. Was ich<br />
eben noch sagen wollte... es könnte auch ein Verräter unter uns sein, <strong>der</strong> aus nie<strong>der</strong>en<br />
Beweggründen unsere Arbeit sabotiert. Möglich ist alles und daher folgere ich, dass wir dringend eine<br />
neue bzw. mehrere neue Arten von reinrassigen Soldaten brauchen. Von <strong>der</strong> obersten Führungseben,<br />
über die Logistik und natürlich auch für die kämpfende Truppe. Insgesamt schlage ich 4 neue<br />
Prototypen vor“.<br />
Gaia hatte damit begonnen auf und ab zu gehen und unterbrach ZEUS erneut:„ Sag mal ZEUS, weißt<br />
du eigentlich was du da verlangst. Dieser Vorschlag wird niemals die Zustimmung des Rates erhalten.<br />
Vor allem die Priester werden dagegen sein. Du löschst ja praktisch unsere gesamte Kultur aus und<br />
führst die Methoden unserer Gegner ein. Wie stellst du dir das denn alles vor !? Sollen wir die<br />
Kommandanten alle aus dem aktiven Dienst nehmen?“<br />
„Ich weiß Gaia, dieses Problem ist mir durchaus bewusst. Aber nur mit den ausgewählten<br />
Nachkommen von Herkules und seiner „Halbgötter“ alleine können wir nicht gegen die Titanianer<br />
bestehen. Es mag eine sichere Methode sein um die Menschen an uns zu binden, aber unser Gegner<br />
hält nichts von solchen Traditionen. Wir müssen zumindest in Erwägung ziehen, die neuen Prototypen<br />
in <strong>der</strong> Praxis zu testen. Sie werden vorerst nur als Versuchsvarianten in den Einsatz geschickt und<br />
erst nach ausführlichen Tests für die Duplizierung freigegeben!“<br />
„Erklär mir das bitte näher!“: for<strong>der</strong>te die Kanzlerin ihn auf.<br />
„Eigentlich dreht es sich nur darum, dass ich vom Rat die Genehmigung erhalte vier, wohlgemerkt<br />
unfruchtbare, Prototypen zu erzeugen und dann in ihren jeweiligen Sparten einzusetzen.<br />
Die erste Sparte ist die Funktion eines oberkommandierenden Flottenchefs, die zweite steht darunter<br />
und zwar in <strong>der</strong> Funktion als Kommandant eines Trägers. Die dritte Variante ist als Techniker im<br />
Wartungsdienst einzusetzen und schließlich die vierte Art. Das ist ein Soldat für den Einsatz am<br />
Boden und eingeschränkt auch als Raumpilot. Damit lösen wir die bisherigen Einheiten ab und<br />
ersetzen sie durch neue, die eben in ihrem Aufgabengebiet leistungsfähiger sind!“<br />
„Was du da sagst klingt eigentlich vernünftig, aber es ist hochexplosiv. Die Sternenkämpfer und<br />
Heroslegionen haben eine uralte Tradition und einen Ehrenkodex. Das wird nur schwer aufzulösen<br />
sein. Was machen wir mit diesen Spezialisten wenn <strong>der</strong> <strong>Krieg</strong> vorüber ist? Werden sie dann auch<br />
aufhören zu kämpfen, o<strong>der</strong> sind sie womöglich so aggressiv, dass sie dann gegen uns ins Feld<br />
ziehen?“<br />
„Ich kann nicht absehen was dann passieren soll. Ich wurde nur darauf ausgelegt bessere <strong>Krieg</strong>er zu<br />
erschaffen. Was passieren wird, wenn <strong>der</strong> <strong>Krieg</strong> gewonnen ist weiß ich nicht. Eigentlich schaffe ich<br />
mich dadurch ja selbst ab, aber wenn das so ist, sollte man es trotzdem tun. Wie du siehst for<strong>der</strong>e ich<br />
nichts, was ich nicht auch bereit bin zu geben. Das ist we<strong>der</strong> bösartig noch ruhmsüchtig gedacht. Wie<br />
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du ja weißt fehlt mir eine echte Persönlichkeit mit Gefühlen und Ängsten, ich funktioniere einfach und<br />
meine Antwort kennst du jetzt. Jetzt entscheide selbst wie du damit umgehen willst!“<br />
Jetzt wusste Gaia warum ZEUS so ein Geheimnis aus seinen Vorschlägen machte. Die Senatoren<br />
des Rates und auch alle an<strong>der</strong>en Institutionen würden nicht unbedingt mit Begeisterung reagieren. Sie<br />
würde allen Mut brauchen um es vorzutragen und viel Geschick es dann auch noch durchzusetzen.<br />
Aber schließlich war das ja genau ihre Aufgabe und die wollte sie auch wahrnehmen.<br />
„Nun gut ZEUS ich werde deinen Vorschlag dem Rat unterbreiten. Ich unterstütze ihn und denke das<br />
er erfolgreich sein wird. Es ist zwar riskant, aber einen Testlauf sollte man einfach wagen. Wenn sich<br />
die neuen Typen nicht bewähren, kann man versuchen sie zu verbessern o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> abschaffen“:<br />
erklärte sie nach einigen Augenblicken und verabschiedete sich anschließend. Sie war schon lange<br />
genug hier oben und mehr gab es ja auch eigentlich nicht zu bereden. ZEUS war auch kein beson<strong>der</strong>s<br />
ergiebiger Gesprächspartner und für Details war es noch zu früh.<br />
<strong>Der</strong> Rückflug zur Erde verlief genauso aufregend wie <strong>der</strong> Hinflug. <strong>Der</strong> Wie<strong>der</strong>eintritt in die Atmosphäre<br />
war ein grandioses Schauspiel aus Licht und Beschleunigung. Die Sonne tauchte im Osten auf und<br />
mit jedem Meter den die Fähre in die Gashülle des Planeten eintauchte, verstärkte sich das Schaukeln<br />
und Rütteln. Krampfhaft hielt sich Gaia an ihren Sitzlehnen fest und sah einfach nur starr nach vorne.<br />
Diesmal hatte sie keine Einzelkabine genommen, weil sie sich von <strong>der</strong> unmittelbaren Anwesenheit<br />
an<strong>der</strong>er Atlantaner positiv beeinflussen lassen wollte. Die Präsenz von weiteren, intelligenten<br />
Bewusstseinsformen half ihr beim Nachdenken. Sie war sich nicht wirklich sicher ob sie diesen<br />
brisanten Vorschlag im Rat unterbreiten sollte. Wozu auch unnötig die Pferde scheu machen! Wäre es<br />
nicht viel sinnvoller die Ergebnisse <strong>der</strong> ersten Tests abzuwarten und dann erst die Bombe platzen zu<br />
lassen. Wer weiß, vielleicht war die Lage bis dahin ja gar nicht mehr so kritisch und man könnte<br />
weiterhin mit den bewährten Einheiten taktieren.<br />
Die Kanzlerin entschied sich für diesen Weg und beendete ihre anstrengenden Überlegungen, sie war<br />
auch viel zu abgelenkt mit den Nebenwirkungen des Fluges. Ihre landeerfahrenen Reisegefährten<br />
ließen sich nichts anmerken und kaum jemand war beeindruckt. Viel mehr registrierten sie die<br />
Zunahme des Gewichts und wie sie allmählich immer schwerer wurden. Nachdem die Fähre wie<strong>der</strong><br />
dort gelandet war wo sie vor Stunden abgehoben hatte, war diese Exkursion beemdet. Gaia stand <strong>der</strong><br />
Angstschweiß auf <strong>der</strong> Stirn und in ihrem Magen war ein ganz flaues Gefühl. Insgesamt hatte sie <strong>der</strong><br />
Flug weitaus mehr mitgenommen, als die Diskussion mit dem Zentralrechner. Als sie ausstieg zog<br />
gerade ein Gewitter herauf und die ersten Regentropfen fielen vom Himmel. Die Wellen schlug nun<br />
auch schon sichtbar höher und hatten Schaumkronen. Auf <strong>der</strong> Besucherplattform standen Admiral<br />
Tanruk und die Priesterin Hera. Sie hatten sich „zufällig“ vor <strong>der</strong> bevorstehenden Konferenz getroffen.<br />
Beide wussten dass sich die Kanzlerin aufgemacht hatte um ZEUS zu besuchen. <strong>Der</strong> Admiral, weil er<br />
eben über alles Bescheid wusste und Hera rein aus einem Gefühl heraus.<br />
„<strong>Der</strong> Segen <strong>der</strong> Sterne sei mit Ihnen, Admiral Tanruk!“<br />
„Und auch mit Ihnen Hohepriesterin, wir beide fühlen wohl schon das sich ein Sturm zusammenbraut!“<br />
„Das liebe ich an Ihnen Herr Admiral, sie kommen direkt auf den Punkt, ohne direkt zu werden. Ja ich<br />
fühle eine son<strong>der</strong>bare Wandlung <strong>der</strong> Dinge. Heute morgen hatte ich eine Vision, ein schreckliches<br />
Monster wird kommen und die Welt in den Abgrund reißen!“<br />
„Sie brauchen keine Angst zu haben, Wotan wird es nicht bis zur Erde schaffen. Wir werden ihm zuvor<br />
kommen!“<br />
„Sie enttäuschen mich Tanruk! Ich spreche nicht von den Titanianern. Mit denen werden unsere<br />
Heroen fertig. Es sind die idealen Gegner, um uns daran zu hin<strong>der</strong>n zu degenerieren. Was ich meine<br />
ist die Vernichtung durch uns selbst. ZEUS hat seine Überwachungsintensität enorm gesteigert, wie<br />
mir die Regenten berichten. Das ist sehr besorgniserregend, finden sie nicht Admiral?“<br />
„Aber es ist doch seine einzige Aufgabe und er möchte <strong>der</strong> Kanzlerin nur die besten <strong>Krieg</strong>er<br />
anvertrauen...“<br />
Hera fuhr den armen Admiral laut an:„Reden sie keinen Unfug, sie wissen genauso wie ich, dass Zeus<br />
die Kanzlerin zu sich bestellt hat. Wozu frage ich sie, wenn nicht wegen eines neuen Prototypen?<br />
ZEUS will die Herkuleseinheiten abschaffen und sie wissen was das bedeutet, die Halbgötter werden<br />
gegen uns rebellieren, wenn sie davon erfahren. Das letzte was wir jetzt gebrauchen können ist eine<br />
Rebellion auf <strong>der</strong> Erde!“<br />
„Eine Rebellion ist nicht zwangsläufig die Folge eines neuen Typus von Soldat. ZEUS könnte ihn<br />
einführen wie damals Herkules eingeführt wurde. Ob man die Astratinnen dann noch benötigt ist<br />
allerdings fraglich. Zumindest wären sie nicht mehr so bedeutend wie in den letzten Jahrhun<strong>der</strong>ten.<br />
Nicht wahr meine liebe Hera?“: witzelte Tanruk ironisch zurück. Das lag ihm mehr als zu schreien.<br />
„Den Astratiskult wird es immer geben. Auf ihn baut alles an<strong>der</strong>e auf!“: gab Hera etwas enttäuscht<br />
aber deutlich ruhiger von sich. So naiv hatte sie den Admiral nicht eingeschätzt und sein letzter Satz<br />
klang in ihren Ohren einfach naiv.<br />
„Dann brauchen wir uns ja keine Sorgen machen. ZEUS wird sich an die Spielregeln halten und nichts<br />
ohne die Erlaubnis <strong>der</strong> Kanzlerin und des Rates unternehmen!“: meinte Tanruk gespielt gelangweilt<br />
und mit einem Hauch Gehässigkeit in <strong>der</strong> Stimme. Er wusste wie er Hera auf die Palme bringen<br />
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konnte und das wie<strong>der</strong>um machte ihm Spaß. Schließlich war sie eine ernste Frau und immer auf<br />
Abstand bedacht. Sie zu einer emotionalen Reaktion zu bringen war daher nicht ganz einfach, doch<br />
Hera blieb diesmal kühl und weniger laut:„Ich weiß nur, dass ich eine starke Vision hatte und das sagt<br />
mir mehr als sie, o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zentralrechner!“<br />
Tanruk wusste selbst wie er die Zeichen zu deuten hatte, aber den Lauf <strong>der</strong> Welt kann man nicht<br />
aufhalten. So sah er zu wie Gaia sich ihnen näherte und mit ihr ein Sturm aufzog. Er dachte daran wie<br />
<strong>der</strong> Rat auf einen neuen Prototypen reagieren würde und ob es wirklich zur Revolte käme, Gesetz den<br />
Fall es wäre so. Diese Gedanken waren ihm aber zu unangenehm und er spürte wie Hera versuchte<br />
sie aufzufangen. Er sah sie nur ungehalten an und dachte ganz stark: HÖR DAMIT AUF. Hera fühlte<br />
sich ertappt und stellte ihre Versuche ein. Viel interessanter waren jetzt eh die Gedanken von Gaia.<br />
Ob sie merken würde, dass jemand ihren Geist überwachte. Falls ja wäre das sehr peinlich, um nicht<br />
zu sagen ein Affront gegen die Kanzlerin. Schließlich war Gaia nicht irgendein Kind eines Halbgottes<br />
o<strong>der</strong> Menschen, son<strong>der</strong>n die höchste Institution über allen an<strong>der</strong>en. Sie zu beraten war Heras Pflicht,<br />
ihr nachzuschnüffeln ein Fauxpas.<br />
Tanruk bemerkte die dunklen Wolken über allen Köpfen, die Sichtbaren genauso wie die<br />
Unsichtbaren. Als die Kanzlerin ihn und Hera erreichte war er es auch, <strong>der</strong> als erstes sprach:„ Nun<br />
Kanzlerin, was hatte <strong>der</strong> Zentralrechner denn nun konkret vorzubringen. Wir sind schon alle ganz<br />
erpicht darauf es zu erfahren!“. Er blickte schelmisch auf Hera und dann wie<strong>der</strong> auf Gaia.<br />
„Ich muss sie beide lei<strong>der</strong> noch um etwas Geduld bitten und meine Verschwiegenheit zu<br />
entschuldigen. Die Eindrücke des Flugs waren überwältigend für mich, wo es doch mein erster<br />
Ausflug in den Weltraum war. So fern <strong>der</strong> gewohnten Umgebung und den bekannten Impressionen.<br />
Ich werde mich jetzt etwas ausruhen und dann sehen wir uns auf <strong>der</strong> Konferenz. Bitte gedulden sie<br />
sich noch etwas!“: sagt die Kanzlerin etwas erschöpft angehaucht und entfernte sich schleunigst in<br />
Richtung ihrer Unterkünfte. Die beiden verbeugten sich und ließen sie den Segen <strong>der</strong> Sterne erfahren.<br />
Dann trennten sich auch Hera und Tanruk voneinan<strong>der</strong>. Sie hatten ja ähnliche Vorbereitungen zu<br />
treffen, um pünktlich und angemessen im Rat zu erscheinen.<br />
Die Kanzlerin ließ sich von ihren Dienern erst mal ein heißes Bad einlassen und entspannte sich von<br />
den Strapazen des Flugs. Kaum zu glauben wie an<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Weltraum war, dachte sie. An ZEUS und<br />
Hera dachte sie natürlich auch. Sie musste jetzt sehr geschickt in <strong>der</strong> Versammlung agieren, um jeden<br />
unnötigen Ärger zu vermeiden. Die Hohepriesterin hatte nicht ohne Grund auf sie gewartet und auch<br />
Tanruk roch den Braten schon. Wie immer, wenn sich etwas am Machtgefüge zu än<strong>der</strong>n begann,<br />
fühlten es die erfahrenen Atlantaner schon im Voraus. Sie spürte es ja selbst, dieses Knistern in <strong>der</strong><br />
Luft.... es war aufregend und beängstigend zugleich.<br />
Ihre Mahlzeit nahm Gaia im Kreis <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Ratsmitglie<strong>der</strong> ein. Im großen Speisesaal war die Tafel<br />
festlich gedeckt und so speisten alle gemeinsam. Im Gegensatz zu den Heroen <strong>der</strong> Legion o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Garde, hatten die Senatoren alle auffallend langes Haar. Sowohl die Frauen als auch die Männer.<br />
Manche trugen es offen, an<strong>der</strong>e machten einen Zopf daraus. Aber keinem wäre es eingefallen sich<br />
das Haupthaar abzuschneiden. Es war ein Symbol ihrer Macht und zeigte allen wie sehr sie sich von<br />
<strong>der</strong> Umgebung abhoben. So waren sie in dieser Umgebung sehr leicht von den Soldaten zu<br />
unterscheiden.<br />
Das Tischgespräch war auffallend rege und intensiv und so diskutierte die Runde eifrig über alle<br />
Belange des <strong>Krieg</strong>es und des bevorstehenden Angriffs. Es stand inoffiziell 3 zu 3, aber die Sonne<br />
stand in Gaias Zeichen. Damit war sie zugleich Kanzlerin, als auch Lichtbringer in einer Person. Die<br />
Sonne sollte ihr die Erleuchtung bringen und ihr helfen die richtige Entscheidung zu treffen. Ihren<br />
Ausflug in die Umlaufbahn des Planeten deuteten deswegen auch einige Senatoren als Suche nach<br />
<strong>der</strong> Erleuchtung, einer Wallfahrt gleich, um die beste aller Lösungen zu finden. Es war natürlich sehr<br />
verführerischen sie jetzt darauf anzusprechen, doch wagte niemand es vor den an<strong>der</strong>en. Dazu war<br />
das Thema zu wichtig und eine ungeschriebene Regel besagte, dass man am Tisch niemanden<br />
wirklich beeinflussen solle und <strong>der</strong> gemeinschaftliche Charakter <strong>der</strong> Tafel immer im Vor<strong>der</strong>grund zu<br />
stehen hatte. Also wurde nur leicht an <strong>der</strong> Oberflache gekratzt, aber nichts tiefgründiges<br />
angesprochen. Dafür wäre anschließend im Rat auch noch genügend Zeit geblieben. Mit Helios, dem<br />
Vertreter <strong>der</strong> Löwen sprach Gaia über die Feierlichkeiten für die kommenden Monate. Er war <strong>der</strong><br />
Verantwortliche für alle kultischen Feste und Feierlichkeiten und daher <strong>der</strong> unverfänglichste<br />
Gesprächspartner von allen. Wie erwartet schwärmte er von den Feiern zu Ehren <strong>der</strong> Löwen auf den<br />
Eisinseln im Norden und Delos im mittleren Meer. <strong>Der</strong> Halbgott Gemini hatte ihn deswegen schon<br />
angesprochen und eine Gleichstellung mit Apollo verlangt. Letzterer war <strong>der</strong> Regent im Zeichen des<br />
Löwen und Herr über Delos und die großen Inseln im Norden. Einer <strong>der</strong> lieblichsten und zugleich<br />
wildesten Gegenden auf dem Planeten. Apollo herrschte gleichzeitig über die Inseln Delos, Grünland<br />
und Eisland. Letztere war vulkanisch sehr aktiv und so war hier <strong>der</strong> ideale Platz für dieses<br />
Feuerzeichen. Alle an<strong>der</strong>en beneideten Apollo um diesen kultischen Ort und manch einer neidete ihm<br />
das ein bisschen zu sehr. Schon so manche Fehde hatte es um diese mythische Insel gegeben. Aber<br />
das waren noch an<strong>der</strong>e Zeiten und an<strong>der</strong>e Regenten. Apollo war schon zu alt um jeden achtlos<br />
geworfenen Fehdehandschuh zu beantworten.<br />
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„Es ist wirklich bedauerlich das Zeus es seinerzeit versäumt hat diesem Herkules etwas mehr Sinn für<br />
Zurückhaltung zu geben. Ständig diese Nei<strong>der</strong>eien zwischen den Halbgöttern, wessen Kult <strong>der</strong><br />
wichtigere ist und für wen ich die prachtvolleren Feste ausrichten soll. Das ist beinahe anstrengen<strong>der</strong><br />
als <strong>der</strong> <strong>Krieg</strong> gegen Wotan und seine Kriechtiere!“: jammerte Helios <strong>der</strong> Kanzlerin sein Leid. In <strong>der</strong> Tat<br />
waren die Halbgötter immer sehr darauf bedacht, dass ihr Fest und damit ihr Kult nicht zu spartanisch<br />
gefeiert wurde. Immerhin präsentierten sie auf diese Weise ihre Macht über die Sterne und die<br />
Menschen. Ein ewiges Gezänk entbrannte deswegen und <strong>der</strong> arme Helios war wirklich nicht zu<br />
beneiden. Seine Aufgabe leiteten die Astraten aus <strong>der</strong> Feuerregel ab, die besagte, dass diejenigen,<br />
die im Zeichen <strong>der</strong> Sonne, also des Löwen geboren worden waren, sich mit einer, um drei Wochen<br />
verkürzten Regentschaft als Lichtbringer begnügen müssten. Diese Regel wurde auf alle<br />
Feuerzeichen angewandt, da man sonst Gefahr lief eine absolutistische Herrschaft eines solch<br />
flammenden Vertreters anzusteuern. Den Kin<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Sonne war damit ein Teil ihrer Macht<br />
genommen und ihre Aufgabe bestand darin, die Kultfeste für die Halbgötter auszurichten. So war es<br />
seit <strong>der</strong> Astratiskultes entstanden war und so hatte es sich auch bewährt. Die Ursprünge des Kultes<br />
selbst waren verschwommen und nur den obersten Priesterinnen <strong>der</strong> Sekte bekannt. Niemand sonst<br />
durfte es je erfahren und hätte es einer geschafft, so wäre <strong>der</strong> Tod sein sicheres Schicksal gewesen.<br />
Dabei spielte es keine Rolle ob es bekannt geworden wäre o<strong>der</strong> nicht. Dazu wäre kein Richter und<br />
kein Henker nötig gewesen. Die Sterne selbst hätten dafür gesorgt, so die Legende.<br />
Gaia versicherte Helios, dass sie es auch nicht viel leichter hätte und ihr Amt so manche Bürde mit<br />
sich brachte. So konnte sie sich also in Ruhe auf die Sitzung vorbereiten. In Gedanken ging sie alles<br />
noch einmal kurz durch und führte sich die Fakten vor Augen. Dann, als alle fertig waren mit essen,<br />
wechselte die Gesellschaft in den großen Sitzungssaal um zu tagen und abzustimmen. Die Spannung<br />
war kaum noch zu überbieten, man konnte es fast schon knistern hören, so geladen war die<br />
Atmosphäre. Helios kommentierte die Lage mit den Worten:„ Man könnte die Beleuchtung mit <strong>der</strong><br />
Spannung zwischen uns betreiben“ und Tanruk flachste zurück:„ Scheinbar lädt sich alles durch das<br />
Gewitter etwas auf. Eine Entladung steht wohl unmittelbar bevor“. Helios lachte nur kurz und belies es<br />
dann dabei sich seins zu denken. Alle nahmen nun ihre Plätze ein und sammelten sich für die<br />
Konferenz. Am runden Tisch saßen die Senatoren des Rates. In einem Winkel von 120° nahmen die<br />
an<strong>der</strong>en drei Gruppierungen ihren Platz ein. Hinter Gaia saßen Hera und eine Anzahl Astratis-<br />
Priesterinnen. Die Priesterinnen hatten alle langes wallendes Haar. Keine Schmuckstück aus den<br />
heiligen Reliquien ihres Glaubens schmückte ihren Körper. Jede Priesterinnen war als Hütern für<br />
eines <strong>der</strong> magischen Symbole auserwählt worden. Hera war die Trägern <strong>der</strong> Schatulle mit den<br />
heiligen Pflanzen. Daphne trug das Amulett und Pandora das Schwert. Es gab noch an<strong>der</strong>e, doch<br />
davon später mehr. Außerdem ist zu bemerken, dass diese heiligen Frauen ihren Körper kaum<br />
verhüllten. Nur ein einfaches, dünnes, kaum verhüllendes Tuch war um ihren Leib gewickelt. Je<strong>der</strong><br />
normale Mann konnte ungehin<strong>der</strong>t ihre Schönheit bewun<strong>der</strong>n, aber nicht mehr. Sie waren tabu und<br />
kein Mann, ganz gleich ob Mensch, Regent o<strong>der</strong> Atlantaner durfte sie nehmen. Schön waren sie und<br />
bestimmt bedauerten es viele, dass diese wun<strong>der</strong>vollen Wesen den Sternen geweiht waren.<br />
Rechts neben diesen schönen Frauen saßen die Militärs unter Tanruk bzw. Leonides und Prax. Links<br />
saßen die 12 Halbgötter und <strong>der</strong>en Gefolge. Den Regenten sah man ihre Zugehörigkeit an einer<br />
auffallenden Haarpracht an. <strong>Der</strong> ganze Kopf war rasiert bis auf einen Streifen in <strong>der</strong> Mitte und zwei an<br />
den Seiten. Das Symbol ihres Zeichens trugen sie in einem goldenen Schmuckstück auf <strong>der</strong> Stirn.<br />
Auch sie waren unübersehbar und leicht von den an<strong>der</strong>en zu unterscheiden.<br />
Alles in allem eine sehr imposante Versammlung. Die runde Tafel war aus reinem Gold und die Stühle<br />
ebenso. Natürlich gepolstert und sogar klimatisiert. <strong>Der</strong> Boden war aus dem feinsten Marmor, an den<br />
Wänden prangten mythische Symbole aus Edelsteinen, Mineralien und Kristalle. Mosaike auf den<br />
Böden und Fresken an den Wänden und Decken durchzogen den Raum. Sie zeigten die Heroen im<br />
Kampf gegen die Ungeheuer und natürlich die Sternbil<strong>der</strong> am Firmament. Alles funkelte und strahlte in<br />
majestätischen Glanz, fürwahr hier saßen die wahren <strong>Götter</strong> ihrer Zeit und tagten über das Schicksal<br />
<strong>der</strong> Völker und Planeten. Gaias Platz unterschied sich nur durch eine einzige Kleinigkeit von denen<br />
<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en. Vor ihr prangte <strong>der</strong> Spruch: „Die erste unter gleichen“, und so war es auch gedacht.<br />
Außerdem hielt sie ein Zepter in Form einer Sonne in Händen, was die Regentschaft als Lichtbringerin<br />
symbolisieren sollte. Damit klopfte sie drei Mal auf die Tischplatte und sprach:„ <strong>Der</strong> Segen <strong>der</strong> Sterne<br />
sei mit euch Senatoren, Priester, <strong>Krieg</strong>er und Regenten ( dies war die offizielle Begrüßung bei großen<br />
Empfängen), wie ihr sicher wisst, steht uns eine große Schlacht bevor und es liegt an uns allen<br />
unseren Beitrag für den Sieg zu leisten. Es bleibt uns nur noch wenig Zeit um die günstige<br />
Konstellation zu nutzen und Wotans Flotte entscheidend zu schlagen. Ihr wisst alle welches Schicksal<br />
uns erwartet, für den Fall das wir scheitern sollten. Wir sind nun hier zusammen gekommen, um<br />
darüber zu beraten und abzustimmen, welchen Plan wir durchführen werden. Ich habe bewusst alle<br />
Vertreter an die goldene Tafel berufen, weil es um uns alle geht und jede Gruppe vertreten sein sollte.<br />
Ich eröffne also hiermit die Versammlung des großen Rates und bitte um Wortmeldungen!“.<br />
Leonides sah nun seine Zeit gekommen und hob seinen Admiralsstab aus Titanstahl mit drei blauen<br />
Diamanten. Eine Insignie seiner Befehlsgewalt als Flottenadmiral III. Klasse. Er und die an<strong>der</strong>en<br />
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Kommandanten trugen ihre weiße Galauniform mit den goldenen Abzeichen und dem Laserschwert<br />
<strong>der</strong> Heroslegionen. Dieses Schwert war an für sich eine „normale“ Stahlklinge, jedoch mit einem<br />
Lasern entlang <strong>der</strong> Schneide. Durch die Spitze lief eine Glasfaser an <strong>der</strong> das gebündelte Licht um die<br />
Kurve gelenkt wurde. So kreiste also immer wie<strong>der</strong> dieser Laserstrahl um den Stahl, bis etwas ihn<br />
unterbrechen würde. So wurde, das zu bekämpfte Objekt, zuerst von den Strahlen eines starken<br />
Lasers und dann von <strong>der</strong> scharfen Schneide aus Stahl zerteilt. Eigentlich eine veraltetet Waffe und<br />
mehr Dekoration aus alten Tagen, den echtes <strong>Krieg</strong>sgerät. Man trug sie nur noch bei solchen<br />
Anlässen.<br />
<strong>Der</strong> Ratsherold sah den Stab des Admirals und sagte laut und vernehmlich: „Leonides, Flottenadmiral<br />
<strong>der</strong> I. atlantanischen Flotte bittet ums Wort!“<br />
Die Kanzlerin sprach den Admiral daraufhin an:„ Bitte erklärt uns euren Vorschlag, Admiral Leonides!“<br />
Dieser stand auf und sprach:„ <strong>Der</strong> Segen <strong>der</strong> Sterne sei mit euch Senatoren, Priester und Regenten.<br />
Auch ich spreche zu euch mit Besorgnis und Kummer, aber auch mit Hoffnung und dem festen<br />
Glauben an den Sieg unserer Waffen. Aber wann dieser Sieg kommen wird ist nicht nur von unserem<br />
Mut abhängig, nein er ist auch vom Segen <strong>der</strong> Sterne und den nötigen Vorbereitungen abhängig. ( Ein<br />
hörbares Raunen durchflutet den Saal und Leonides stockte kurz in seinem Redefluss). Senatoren ich<br />
weiß, ich stehe tief in <strong>der</strong> Schuld des Rates und aller Anwesenden. Es war mein Kommando welches<br />
versagt hat, aber unsere Gegner sind nicht zu unterschätzen. Wir müssen und werden den roten<br />
Planeten zurückerobern, aber dazu bedarf es einer großen Invasionsstreitmacht. Wir müssten mit<br />
allen drei Flotten gleichzeitig angreifen und das möchte keiner von uns Flottenchefs. We<strong>der</strong> ich, noch<br />
<strong>der</strong> hochgeschätzte Prax und auch Olmekis möchten uns momentan soweit vorwagen. Wir müssen<br />
abwarten bis alle Schiffe wie<strong>der</strong> voll einsatzbereit sind und <strong>der</strong> Prototyp <strong>der</strong> neuen Atlasklasse ( Ein<br />
Basisschiff einer neuen Klasse, die vor 40 Jahren entwickelt worden war. Größer, besser bewaffnet<br />
und als neuer Kern <strong>der</strong> Flotte unersetzlich) fertig gestellt ist. Das kann aber noch viele Monate dauern.<br />
Danach können wir uns Schritt für Schritt zurückholen was uns gehört“.<br />
<strong>Der</strong> Vorschlag war nicht neu und auch nicht originell. Die Atlasklasse war in <strong>der</strong> Tat eine enorme<br />
Bereicherung <strong>der</strong> Kampfkraft. Lei<strong>der</strong> war er ein Unikat und je<strong>der</strong> <strong>der</strong> drei Admiräle hätte ihn gerne als<br />
Flagschiff und mobile Kommandobasis in Beschlag genommen.<br />
Als nächster hob Admiral Prax seinen Stab und wurde aufgerufen zu sprechen:„ <strong>Der</strong> Segen <strong>der</strong> Sterne<br />
sei mit euch Senatoren, Priester und Regenten. Ich komme gerade aus <strong>der</strong> Schlacht. Meine Schiffe<br />
liegen weit weg von hier und meine Leute sind immer noch damit beschäftigt die Schäden zu<br />
beseitigen. Senatoren! ich beschwöre euch den Sieg meiner und Olmekis Flotte nicht als Zeichen<br />
einer erneuten Wende und gutes Omen zu werten. Die Schiffe Wotans sind den unseren in nichts<br />
unterlegen und seine Piloten kämpfen mit Todesverachtung.( Er stockte kurz um die Reaktionen <strong>der</strong><br />
Anwesenden abzuschätzen ) Wir könnten sie jetzt schlagen, aber dann mögen die Sterne uns gnädig<br />
sein, wenn an an<strong>der</strong>er Stelle eine Offensive gestartet wird. Die Titanianer haben nachweißlich noch<br />
Reserven in den äußeren Bereichen und werden diese schon in Marsch gesetzt haben. Unsere<br />
Späher melden an mehreren Stellen Truppenkonzentrationen und alles ist in Bewegung. Unüberlegtes<br />
Handeln und Leichtsinn würden uns keinen Sieg bringen, son<strong>der</strong>n einen weiteren Planeten kosten.<br />
Sobald <strong>der</strong> Atlas fertig ist und von meinen Truppen gefechtsbereit gemacht wurde, werde ich<br />
angreifen und den Gegner vernichtend schlagen! Die an<strong>der</strong>en Flotten werden <strong>der</strong>weil sichern und den<br />
Gegner an an<strong>der</strong>er Stelle binden“.<br />
Prax hatte Leonides damit eine schallende Ohrfeige verpasst. Indirekt hatte er ja dessen Kompetenz<br />
völlig in Frage gestellt und den Atlas für sich beansprucht. Er war aber auch <strong>der</strong> einzige aktive und<br />
erfolgreiche Admiral in dieser Versammlung. Die Anwesenden registrierten diese Tatsache sehr wohl<br />
und einige klatschten sogar. Leonides saß wie versteinert auf seinem Platz. Wie Dolchstöße waren die<br />
Worte seines Kameraden in sein Herz gefahren und hatten sein Selbstwertgefühl völlig über den<br />
Haufen geworfen. Er überlegte ob er sich rechtfertigen und darauf hinweisen sollte, wer in den letzten<br />
Zeit bevorzugt mit Nachschub versorgt worden war. Hatte nicht Leonides I. Flotte zwei Schiffe an Prax<br />
übergeben müssen, damit dieser überhaupt angreifen konnte. Schiffe die bei <strong>der</strong> Verteidigung fehlten<br />
und jetzt beschädigt in einer Asteroidenwerft wie<strong>der</strong> zusammengeflickt werden mussten.<br />
Diesen Hinweis gab dann jemand andres, und zwar Typhone, die Vertreterin <strong>der</strong> Skorpione. Sie hielt<br />
ebenfalls ihr spezielles Zepter in Händen und hob es weithin sichtbar an. Mittlerweile war das<br />
Gemurmel im Saal noch etwas lauter geworden und <strong>der</strong> Herold musste um Ruhe bitten. Dann erteilte<br />
die Kanzlerin ihrer Gegenüber das Wort. Die erwürdige Vertreterin <strong>der</strong> Skorpione wartete kurz bevor<br />
sie sprach und sah Prax streng an. „Admiral Prax wieso glauben sie, dass <strong>der</strong> Atlas für ihre Flotte<br />
gebaut wird. Ist es nicht so, dass Leonides Flotte schon überdurchschnittlich hohe Verluste erleiden<br />
musste und nun eigentlich an <strong>der</strong> Reihe wäre eine spürbare Verstärkung zu erhalten. Ich habe mir<br />
hierzu Statistiken aus dem Planungsstab kommen lassen und daraus geht eindeutig hervor, dass die<br />
I. Flotte mindestens 42 % unterbesetzt ist.<br />
Ich denke dass hier ein enormer Nachholbedarf entstanden ist, <strong>der</strong> schleunigst befriedigt werden<br />
muss. Sie vergessen außerdem, dass <strong>der</strong> Atlas zwar in 17 Monaten einsatzbereit wäre, aber es<br />
mindestens 23 Monate dauert bis wir eine Streitmacht gegen Wotan entsenden können. Was seine<br />
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Ungeheuer in dieser Zeit alles anstellen, will ich mir gar nicht vorstellen. Was meint denn eigentlich<br />
<strong>der</strong> Zentralrechner zu <strong>der</strong> Lage. Wie ich gehört habe Kanzlerin,... haben sie ihn ja persönlich besucht.<br />
Was meint ZEUS zu unseren Problemen...?“<br />
Die Angesprochene fühlte sich kurz ertappt, aber sie war erfahren genug um sich nichts anmerken zu<br />
lassen. Das ihre Reise zum Zentralrechner schon die Runde gemacht hatte, konnte auch nicht<br />
überraschen. Jetzt musste sie geschickt versuchen die Idee an den Mann zu bringen.<br />
„Ja Senatoren, so ist es, ich war bei ZEUS und er hat mir seine Analysen kund getan, um mir die<br />
Entscheidung zu erleichtern. Ich wollte mir aber zuvor eure Argumente anhören, bevor ich selbst das<br />
Wort ergreife.... ZEUS möchte darauf hinweisen, dass er es für nötig hält neue Prototypen zu<br />
testen. ( Damit war die Bombe endgültig geplatzt, augenblicklich erhoben die Regent ihre Stimme und<br />
protestierten gegen diesen Affront. Sie wussten diese Äußerung sehr wohl zu deuten und wie es<br />
ausgehen würde, wenn ein neuer Prototyp auf <strong>der</strong> Erde eingesetzt würde. Es wäre das Ende ihrer<br />
Regentschaft über den Planeten ). Auch Hera protestierte indem sie jetzt ihr Zepter mit den drei<br />
Dreiecken erhob. Gaia gab dem Herold einen Wink und dieser klopfte mit einem schweren Klöppel<br />
gegen einen Gong. Nachdem das erste Geschrei abgeebbt war, setzte Gaia ihre Rede fort:„ Die<br />
Aufregung ist völlig unnötig. Bisher gibt es noch keinen solchen Prototypen. Wie man einen möglichen<br />
Nachfolger <strong>der</strong> Herkulesheroen einbinden könnte ist jetzt auch nicht relevant. Die Bedrohung durch<br />
die Titanianer ist doch wesentlich akuter, als eine Reform des Aushebungstandarts “. <strong>Der</strong> Herold<br />
kündigte nun Heras Wortmeldung an und die von Apollo, dem Sprecher <strong>der</strong> 12 Regent. Gaia machte<br />
eine Geste mit dem Zepter und die Hohepriesterin stand auf um zu sprechen:„ <strong>Der</strong> Segen <strong>der</strong> Sterne<br />
sei mit euch Senatoren, <strong>Krieg</strong>er und Regenten. Was ZEUS in Wahrheit plant ist ein Feldzug gegen<br />
den Astratiskult und die Ordnung in unseren Reihen. MEINT <strong>der</strong> Zentralrechner allen Ernstes, dass<br />
wir tatenlos dabei zusehen werden, wie er die Regenten und <strong>der</strong>en Priesterinnen durch neue, ihm<br />
gefügigere ersetzt. Ich protestiere hiermit auf das schärfste gegen den Plan eine neue Klasse von<br />
Soldaten heranzuzüchten. Die Herkulesheroen haben sich seit Tausenden von Jahren bewährt. Mit<br />
ihrer Hilfe haben wir eine stabile Ordnung über die Erde errichten können und die Regenten, seine<br />
direkten Nachfahren, sind <strong>der</strong> Garant für Stabilität und starke Truppen. Was machen wir, wenn ZEUS<br />
sich nicht selbst übertreffen kann und <strong>der</strong> neue Veredler in Wahrheit einen schädigenden Einfluss mit<br />
sich bringt?! Dieses Risiko können wir nicht eingehen!“<br />
Wie erwartet jubelten die Regenten <strong>der</strong> Hohepriesterin zu und Apollo erhob sich schon von seinem<br />
Platz und wollte sprechen. <strong>Der</strong> Herold ermahnte ihn zu warten und nicht so ungeduldig zu sein. Die<br />
Kanzlerin aber lies ihn gewähren und so sprach nun <strong>der</strong> Halbgott und Wortführer <strong>der</strong> Regent:„ <strong>Der</strong><br />
Segen <strong>der</strong> Sterne sei mit euch Senatoren, Priester und <strong>Krieg</strong>er. Wir, die wir euch immer treu gedient<br />
haben, sind empört über diesen Frevel. Haben wir nicht alles getan was in unserer Macht stand!?<br />
Haben wir nicht alle eure Gesetze befolgt und tapfere Truppen hervorgebracht.( leichtes Gelächter<br />
war zu hören. Schließlich gab es ja alle Naselang einen Zwist unter den ach so gesetzestreuen<br />
Regenten. Apollo räusperte sich und sah verschämt drein) Wir erwarten dass man unsere Treue<br />
belohnt und uns den Platz lässt auf dem wir herrschen – Kanzlerin! Alles an<strong>der</strong>e wäre ein großes<br />
Unrecht und eine Narrheit son<strong>der</strong>gleichen. Glaubt ihr denn wirklich, dass ein neuer Veredler sich<br />
wirklich auf die unmittelbare Gefahr auswirken wird. Wir haben fast 300 Jahre benötigt um die<br />
bestehende Ordnung zu manifestieren. Sie jetzt abzuschaffen und zu verbessern wird weit länger<br />
dauern als 17 o<strong>der</strong> 23 Monate. Ich bitte den Rat jedweden Eingriff des Zentralrechners zu unterbinden<br />
und auf das, mehr als einmal, Bewährte zu vertrauen“. Die Regenten und Priesterinnen klopften mit<br />
ihren Insignien auf die Tischplatte und auch Prax schloss sich an. Er wusste wie wichtig das<br />
Wohlwollen <strong>der</strong> Priesterschaft und Regenten sein konnte.<br />
Wie<strong>der</strong> war es Typhone, die das Wort ergriff und die Dinge in einem etwas an<strong>der</strong>en Licht beleuchtete.<br />
Sie war kein großer Anhänger des Sternenkultes und die Machtfülle <strong>der</strong> Priesterinnen schien ihr schon<br />
seit langem zu augenscheinlich. Wenn sie es auch nicht offen sagen wollte, so schien <strong>der</strong> Vorschlag<br />
eines neuen Veredlers für sie sehr verlockend.<br />
„Priester, <strong>Krieg</strong>er und Regenten wir müssen in an<strong>der</strong>en Dimensionen denken und auch den Rat des<br />
Zentralrechners in unsere Überlegungen miteinbeziehen. Wer sagt denn, dass es letztlich wirklich<br />
einen neuen Prototypen geben wird. Vielleicht erkennt ZEUS dass seine letzte Arbeit einfach nicht<br />
mehr zu verbessern ist und alles bleibt beim alten. Aber für den Fall dass es nicht so ist hätte ich<br />
schon eine, für alle Seiten, akzeptable Lösung parat. ( Sie wartet kurz um die Reaktionen<br />
abzuschätzen und sprach dann kraftvoll weiter). Sollte es Zeus wirklich gelingen eine bessere Version<br />
als Herkules zu erschaffen, dann wird diese Variante den IV Planeten besiedeln. Als Lohn für ihren<br />
Mut bei <strong>der</strong> Rückeroberung. Die Rechte <strong>der</strong> Regenten und Priesterinnen werden nicht angetastet. Die<br />
neue Variante kann unter <strong>der</strong> Kontrolle des Rates den Planeten besiedeln und dort vergleichbare<br />
Strukturen wie hier errichten. Beide Herosversionen können nebeneinan<strong>der</strong> bestehen bleiben und sich<br />
ergänzen! Abgesehen davon kann niemand ZEUS verbieten sich in seinem Bereich zu betätigen. Er<br />
hat nur diese eine Aufgabe und solange er sich auf Versuche beschränkt gibt es auch gar keinen<br />
Grund sich zu empören“.<br />
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Gaia war verblüfft ebenso wie die an<strong>der</strong>en auch. Typhone hatte einen akzeptablen Vorschlag<br />
gemacht und gleichzeitig dem Rat eine enorme Machtausdehnung verschafft. Das geniale daran war,<br />
dass niemand gegen diesen Vorschlag etwas vorbringen konnte. We<strong>der</strong> die Regenten noch <strong>der</strong>en<br />
Priester waren hier wirklich im Nachteil. Es war eigentlich nur die hypothetische Annahme eines<br />
Forschungserfolgs, gepaart mit einem ebenso erfolgreichen Einsatz in <strong>der</strong> Praxis. Hera und Apollo<br />
konnten sich nicht vorstellen, dass dieser unwahrscheinliche Fall wirklich eintreten würde. Die beiden<br />
Admiräle rieben sich insgeheim die Hände. Schließlich konnten bessere Truppen für sie nur von<br />
Vorteil sein und <strong>der</strong> Rat stand eh über ihnen, zumindest ideell gesehen. Nur Zeus konnte keinen<br />
wirklichen Machtzuwachs verbuchen. Ganz im Gegenteil, die Kolonie wäre seiner Kontrolle entzogen<br />
und er wäre weiterhin nur für die Herkuleseinheiten auf <strong>der</strong> Erde zuständig. Aber das waren alles<br />
unausgereifte Gedankenspiele und so klopften Leonides und Prax mit ihren Stäben auf den Tisch.<br />
Die an<strong>der</strong>en Senatoren diskutierten eifrig mit ihren Beratern und Helios bat um eine kurze<br />
Unterbrechung. Die Sitzung war etwas an<strong>der</strong>s verlaufen als die Anwesenden es sich vorgestellt hatten<br />
und man musste sich erneut sammeln. Eigentlich war aus <strong>der</strong> Diskussion über den Angriffsplan gegen<br />
Wotans Flotte, eine Grundsatzdiskussion über die Neuordnung <strong>der</strong> Machtverhältnisse geworden.<br />
ZEUS Plan war so gesehen fast aufgegangen und kam insgesamt gut voran. Je<strong>der</strong> <strong>der</strong> Anwesenden<br />
wusste schon vor <strong>der</strong> Konferenz, dass es in Wahrheit nur ein reines Kompetenzgerangel war,<br />
weswegen die Situation so gespannt war. Die Verteilung <strong>der</strong> Macht und des Nachschubs war einfach<br />
unvorteilhaft verstrickt und eine Reform deshalb überfällig. Jetzt galt es die neu entstandene Situation<br />
schnell zu erfassen und sich sein „Terrain“ zu sichern. Auch Gaia spürte das eine an<strong>der</strong>e Stimmung in<br />
<strong>der</strong> Luft lag. Keine feindselige zwar, aber ein wenig Konkurrenzdenken war nicht zu übersehen.<br />
Sie vertagte die Sitzung um 2 Stunden und wollte <strong>der</strong>weil mit dem Zentralrechner korrespondieren.<br />
Natürlich war sie da nicht die einzige. Sämtliche Anwesenden wollten nun wissen was es mit dem<br />
neuen Veredler auf sich hatte und wie weit er schon entwickelt wäre. ZEUS lehnte jede<br />
Stellungnahme ab und behauptete es gäbe keinen Veredler, lediglich Berechnung für spezialisierte<br />
Versuchseinheiten. Ansonsten würde er sowieso immer darauf bedacht sein, die besten <strong>Krieg</strong>er zu<br />
finden und auszubilden. Eine spezielle Erlaubnis zum Nachdenken und Experimentieren bräuchte er<br />
also genaugenommen gar nicht. Aber für den Fall eines erfolgreichen Test würde er sich natürlich<br />
sofort beim <strong>Krieg</strong>srat, den Admirälen, den Regenten und Priesterinnen melden.<br />
Nun folgte also <strong>der</strong> zweite Teil <strong>der</strong> Sitzung und alles schien so, als ob eben doch nichts so heiß<br />
gegessen würde, wie man es vom Feuer holt. Die beiden Admiräle meldeten sich zu Wort und die<br />
Kanzlerin lies Leonides als ersten sprechen:„ Werte Senatoren, Priester und Regenten wir sind<br />
abgeschweift in Gedankenspiele und theoretische Überlegungen. Ein neues Veredlungsprojekt würde<br />
erst in 40 Jahren Früchte tragen. Mir jedenfalls kann es egal sein, weil ich dann nicht mehr im aktiven<br />
Dienst sein werde. Also lassen sie uns bitte wie<strong>der</strong> zurückkommen zum eigentlichen Grund dieser<br />
Versammlung. Ich muss die Flotte innerhalb von 72 Stunden auf Kurs bringen, wenn <strong>der</strong> Angriff<br />
rechtzeitig erfolgen soll. Ich habe ihnen bereits vorab meine Meinung erklärt und bitte sie nun, sich zu<br />
entscheiden. Was den neuen Atlas-Träger angeht, so schlage ich vor, ihn unter ein neues Kommando<br />
zu stellen. Dieser neue Typ ist ein so weiter Wurf, dass wir ihn ohne weiteres abseits <strong>der</strong> drei Flotten<br />
einsetzen sollten. Schon aus Gründen <strong>der</strong> Tarnung und um das Überraschungsmoment nicht zu<br />
verlieren. Dann kann <strong>der</strong> <strong>Krieg</strong>srat auch von Fall zu Fall entscheiden wem sie diese Waffe in die Hand<br />
gibt und keiner von uns wird bevorzugt o<strong>der</strong> benachteiligt“. Einige von den Anwesenden klopften<br />
respektvoll auf die Platte und <strong>der</strong> Admiral verneigte sich in ihre Richtung. Ihm war bewusst dass er mit<br />
diesem Akt <strong>der</strong> Zurückhaltung und Besonnenheit bei den Senatoren gut gepunktet hatte.<br />
Prax wollte jetzt nichts mehr sagen und nickte nur. Seine Position war gut genug um in aller Ruhe<br />
abzuwarten. Einen weiteren Versuch, sich schon jetzt den Atlas einzuverleiben, wollte er nicht<br />
unternehmen. In 23 Monaten konnte noch viel passieren und außerdem wollte er es sich auch nicht<br />
noch mehr mit Leonides verscherzen. „Da Admiral Prax seine Wortmeldung zurückzieht, erteile ich<br />
hiermit Senator Canopus das Wort“. Senator Canopus war <strong>der</strong> Auserwählte aus dem Zeichen des<br />
Wassermanns. Eher zurückhaltend und verschlossen, aber keineswegs langsam was das Denken<br />
anging. Gaia sah nach rechts und mit einer weiteren Geste erteilte sie ihm das Re<strong>der</strong>echt. „<strong>Der</strong> Segen<br />
<strong>der</strong> Sterne sei mit euch Senatoren, <strong>Krieg</strong>er und Regenten. Wir haben bisher schon einiges in die<br />
Waagschalen gelegt. Neue Soldaten, Chancen und Risiken, die Fertigstellung des Atlas und wie man<br />
den roten Planeten aufteilen könnte, wenn man ihn denn wie<strong>der</strong> erobert hat. Doch eines haben wir<br />
nicht bedacht. Die schlechten Vorraussetzungen mit denen wir in die Schlacht gehen. Wollen wir nach<br />
all den Jahren des Kampfes jetzt überhastet ein unkalkulierbares Risiko eingehen? Warum gehen wir<br />
nicht einfach hin und warten ab was passiert! Sobald wir wie<strong>der</strong> volle Stärke erreicht haben, können<br />
wir uns immer noch mit Wotans Monstern messen. Ich sage wir warten und sammeln uns erst mal!“.<br />
Nach ihm meldete sich Admiral Tanruk zu Wort, als <strong>der</strong> Sprecher für Logistik und Berater <strong>der</strong><br />
Kanzlerin. Auch er meinte, dass es eine enorme Kraftanstrengung für die Flotte bedeutete, wenn man<br />
innerhalb so kurzer Zeit eine weitere Offensive starten wolle. Die Priesterschaft verwies auf einen<br />
schlechten Stand <strong>der</strong> Gestirne und die Halbgötter murrten, dass man sie überhaupt hinzugezogen<br />
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hatte. Kurz und knapp ließen sie alle ihre Bedenken durchblicken. Das ganze Klima war noch gereizt<br />
wegen Gaias Äußerungen bezüglich eines neuen Veredlers.<br />
Die Kanzlerin hörte sich das alles an und lies dann kurz die Zügel schleifen, um <strong>der</strong> Gesellschaft die<br />
Möglichkeit zu geben sich im Dialog untereinan<strong>der</strong> auszutauschen. Sie selbst sprach leise mit Tanruk<br />
und Hera über das wenn und aber. Doch viel neues hörte sie dabei nicht mehr und daher stand ihre<br />
Meinung fest. Sie verschaffte sich durch den Protokollchef Gehör und sprach zu den Zuhörern:„<br />
Kommandanten <strong>der</strong> Raumflotte und Senatoren... Bis das neue Schiff <strong>der</strong> Atlas-Klasse fertig ist, wird<br />
noch viel Zeit vergehen. Außerdem müsste es erst mehreren Tests unterzogen werden. Immerhin hat<br />
man noch nie solch ein riesiges Schiff gebaut. Ich brauche ihnen ja nicht explizit zu erklären, dass <strong>der</strong><br />
Feind in dieser Zeit seine Eroberung zu einer Festung ausgebaut haben wird. Er muss ja damit<br />
rechnen, dass wir den Planeten zurückerobern wollen. Außerdem wird <strong>der</strong> Planet bis dahin einen<br />
feindlichen Sektor erreicht haben und die Blockade ist dann aufgehoben. Dann können die Titanianer<br />
ihrerseits Angriffe durchführen und wir verpassen die Gelegenheit sie zu stellen und zu vernichten! Es<br />
gibt für uns keine Alternative und kein Mittelding. Wenn wir angreifen, dann mit allen Kräften. Wotans<br />
Flotte ist ebenfalls angeschlagen und wir halten immer noch die beiden Monde. Wenn es keine<br />
weiteren Wortmeldungen gibt, so lasst uns nun darüber abstimmen, denn die Zeit drängt“.<br />
Eisiges Schweigen machte sich im Saal breit. Die Kommandanten wagten es nicht ihr zu<br />
wie<strong>der</strong>sprechen und auch sonst hatte niemand etwas neues vorzubringen. Alle Senatoren waren mit<br />
<strong>der</strong> Problematik vertraut und wussten worum es ging. Gaia fragte erneut und auch diesmal hatte<br />
niemand mehr etwas vorzubringen. Gerade als sie dem Herold einen Wink geben wollte, meldete sich<br />
Helios und fragte:„ Was machen wir wenn es schief geht? Für diesen Fall könnte eine Invasion durch<br />
die Titanianer erfolgen und wir müssten uns entsprechend vorbereiten. Ich stimme dem Angriff zu,<br />
wenn wir auf <strong>der</strong> Erde entsprechende Maßnahmen für den Fall einer Nie<strong>der</strong>lage treffen... so<br />
unwahrscheinlich diese auch sein mag!“<br />
Helios hatte eine durchaus berechtigte Frage gestellt und Gaia damit aus dem Konzept gebracht.<br />
Diese Versammlung wollte einfach kein Ende nehmen und ständig wurde die Situation verzwickter.<br />
Für die Erde und die Bevölkerung waren eigentlich die Regenten verantwortlich. <strong>Der</strong> Rat konnte ihnen<br />
zwar Befehle erteilen, aber wie sollten die aussehen.<br />
„Ich befürworte euren Vorschlag, Senator Helios und empfehle eine entsprechende Or<strong>der</strong> an die<br />
Regenten. Eine detailliertere Planung sollten wir aber erst zu einem späteren Zeitpunkt erörtern, sonst<br />
nimmt diese Abstimmung hier keine Ende mehr. Einverstanden?“: bemerkte die Kanzlerin mit<br />
ironischem Unterton in <strong>der</strong> Stimme.<br />
Apollo meldete sich danach zu Wort und sagte:„ Es gibt noch Pläne aus früheren Tagen, wir können<br />
sie überarbeiten und verwenden. Aber haltet ihr es für ratsam die Völkern <strong>der</strong> Erde unnötig zu<br />
verängstigen. Ich für meinen Teil möchte meinen Untertanen diesen Schrecken ersparen und keinen<br />
unnötigen Wirbel verursachen. Bedenkt nur wie viel Zweifel über unsere Allmacht in den Herzen <strong>der</strong><br />
Menschen aufkommt, wenn wir uns defensiv verhalten. Ich sage, lasst uns die gewohnten Riten und<br />
Feste zelebrieren, dass beruhigt die Massen immer noch am besten und erleichtert uns die Arbeit“.<br />
Hera nickte wohlwollend in seine Richtung, sagte aber nichts. Helios machte gestenreich einen<br />
Rückzieher und Gaia schüttelte nur den Kopf. Um jetzt endlich Nägel mit Köpfen zu machen setzte sie<br />
nach und ergänzte ihren ersten Antrag:„ Nun ich denke wir stimmen einfach zwei mal ab. Einmal über<br />
den Angriff selbst und danach über eine Verstärkung <strong>der</strong> Verteidigungsmaßnahmen auf <strong>der</strong> Erde.<br />
Über den Atlas werden wir heute nicht abstimmen, nicht das jetzt noch jemand mit dem Vorschlag<br />
kommt, wir müssten uns auch noch über diesen Träger unterhalten, <strong>der</strong> erst in 2Jahren fertig sein<br />
wird. Bis es soweit ist werden wir schon wissen wie er einzusetzen ist und wer dort seinen Dienst<br />
verrichten wird. Ich darf also nun darum bitten über den ersten Vorschlag abzustimmen.<br />
Wer für den unverzüglichen Angriff gegen Wotans Flotte ist, <strong>der</strong> soll nun mit blau abstimmen und wer<br />
für einen späteren Termin ist, <strong>der</strong> solle mit rot abstimmen!“<br />
Die Senatoren griffen mit ihren beiden Händen unter die Platte und betätigten einen Knopf. Damit<br />
lösten sie einen Mechanismus aus, <strong>der</strong> spezielles Gas zu einem Brenner in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Tafel leitete.<br />
Je nachdem welches Gas überwog, verfärbte sich die Flamme rot o<strong>der</strong> blau. Gaias Stimme zählte<br />
einfach und nur für den Fall, dass die Flamme violett gefärbt wäre, also ein Unentschieden zwischen<br />
beiden Flammen herrschte, dürfte sie erneut eine Wahl treffen. Doch dazu kam es gar nicht erst. Die<br />
Flamme bliebt rot und damit war <strong>der</strong> Angriff verschoben. Leonides und Prax waren insgeheim<br />
erleichtert, schließlich gewannen sie durch diese Entscheidung die nötige Zeit zur Vorbereitung. Ihr<br />
Gegner lei<strong>der</strong> ebenfalls. Gaia war etwas verwirrt. Scheinbar waren ihre Argumente nicht so<br />
einleuchtend wie sie es erhofft hatte. Nur war das jetzt nicht mehr zu än<strong>der</strong>n, die Abstimmung war<br />
eindeutig und durfte nicht wie<strong>der</strong>holt werden. Sie stellte nur noch knapp das Ergebnis fest und<br />
beendete dann die Sitzung. Endlich war dieser Tag vorüber und sie konnte sich ihrem Vergnügen<br />
hingeben. Die beiden Admiräle wollten dies ebenfalls tun und beschlossen, sich in den<br />
Thermalquellen des Apollo zu entspannen. Jetzt wo die Angespanntheit und Hektik <strong>der</strong> letzten<br />
Wochen ein Ende hatte, da wollten auch sie es etwas gemächlicher angehen. Apollo wusste wen er<br />
da als Gast in seinem Haus begrüßen durfte und sogleich schickte er sich an, ihnen den Aufenthalt zu<br />
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einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Vier <strong>der</strong> hübschesten Mädchen übergab er ihnen und ein<br />
Festmahl dazu. Apollo wusste wie er sich bei seinen Mitmenschen und Übervätern ins rechte Licht<br />
setzen konnte. Auf dem Flug zu seiner Insel und dem abendlichen Bankett belauerten sich die beiden<br />
Admiräle noch, mussten aber gute Mine zum bösen Spiel machen um nicht unnötig aufzufallen.<br />
Apollos Gastfreundschaft ließen sich beide gut bekommen und vergaßen darüber so manch üble<br />
Machenschaft in vergangenen Tagen.<br />
Die Kanzlerin schickte nach ihrem Liebhaber, aber so richtig in Stimmung kommen wollte sie nicht. Ihr<br />
Vorschlag hatte den Rat nicht passiert und sie grübelte immer noch was sie verkehrt gemacht hatte.<br />
Ob Hera o<strong>der</strong> ZEUS in <strong>der</strong> Pause auf die Senatoren eingewirkt hatten, o<strong>der</strong> die Regenten?<br />
<strong>Der</strong> Zentralrechner hatte sich natürlich für eine Verschiebung des Angriffs stark gemacht. Er wollte ja<br />
auch noch intakte Streitkräfte vorfinden, wenn er seine Prototypen fertig hatte. Diese wuchsen schon<br />
ganz prächtig heran. Auf einer kleinen Insel, klein und abgelegen hatte er sie bereits ausgesetzt.<br />
Natürlich mit einigen Dienern und Lehrern. Die fünf Jungen hatten we<strong>der</strong> eine richtige Mutter noch<br />
einen Vater. Sie waren aus bereits vorhandenen Genen zusammengebaut worden und dann in<br />
künstlicher Umgebung aufgewachsen. Etwa 12 mal schneller als normal. Sie hießen: Michael, Gabriel,<br />
Rafael, Uriel und Arius. So nannte er sie, als sie das Licht <strong>der</strong> Welt erblickten. In dieser Hinsicht hatte<br />
er die Senatoren etwas belogen, was er aber nicht als relevant betrachtete. Schließlich logen die ja<br />
auch ab und zu. Alle 5 waren im Zeichen des Stiers geboren und <strong>der</strong> Kampf war ihre Bestimmung.<br />
Michael sollte einmal <strong>der</strong> oberste Heerführer werden, denn er war ausschließlich darauf ausgelegt in<br />
den großen strategischen Belangen zu glänzen. Auf ihn war ZEUS beson<strong>der</strong>s stolz. Gabriel und<br />
Rafael waren eigentlich genauso ausgelegt wie ihr Bru<strong>der</strong> Michael, nur nicht ganz so gelungen.<br />
Deshalb sollten sie später „nur“ das Kommando über eine Flotte erhalten. Uriel und Arius waren nicht<br />
so 100 % gelungen, wie es sich ZEUS erhofft hatte. Uriel war zwar ein guter Techniker, doch schien<br />
es so, als wollte auch er kämpfen. Seine eingeschränkte Bestimmung als nützlicher Idiot machte ihm<br />
zu schaffen. Arius hingegen war <strong>der</strong> perfekte Kämpfer, lei<strong>der</strong> wies er schon in den Anfangszeiten<br />
einige Mängel auf, die sich später als tragisch erweisen sollten. Doch fürs erste war ZEUS zufrieden<br />
mit seiner Arbeit. Seine Diener meldeten ihm die rasanten Fortschritte <strong>der</strong> fünf Jungen und alles<br />
schien so, als ob dem Zentralrechner diesmal ein großer Wurf gelungen war. Nicht das es ihm darum<br />
ging die Herkuleseinheiten zu verdrängen, er wollte einfach nur diesen <strong>Krieg</strong> gewinnen. ZEUS hatte<br />
seinen fünf <strong>Krieg</strong>ern deshalb auch bewusst keinen Geschlechtstrieb mitgegeben. <strong>Der</strong> Sexualtrieb<br />
würde sie nur ablenken und zu irrationalen Handlungen verleiten. Sie sollten einfach nur gut<br />
funktionieren, so wie er selbst.<br />
ZEUS wusste wie hin<strong>der</strong>lich <strong>der</strong> Drang zur Vermehrung bei den Herkuleseinheiten war und wollte<br />
diesmal klüger sein, als beim letzten Mal. Sollten sich die beiden Muster Uriel und Arius als brauchbar<br />
erweisen würde er von ihnen eine weitere Serie auflegen, die zumindest ein durchschnittliches<br />
Verlangen verspüren sollte. Intern rechnete ZEUS sogar schon an entsprechenden Frauen, die als<br />
Pendant dazu die Kin<strong>der</strong> austragen sollten. Nun holte <strong>der</strong> Zentralrechner alles nach was er so lange<br />
vernachlässigt hatte, doch es sollte ganz an<strong>der</strong>s kommen.<br />
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