23.11.2013 Aufrufe

Der Krieg der Götter - Tri Wars

Der Krieg der Götter - Tri Wars

Der Krieg der Götter - Tri Wars

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Der</strong> <strong>Krieg</strong> <strong>der</strong> <strong>Götter</strong><br />

Vorwort:<br />

Diese Geschichte ereignete sich etwa 8000 Jahre vor unserer Zeit. Im Sonnensystem herrscht seit<br />

über 7000 Jahren ein erbarmungsloser Kampf um Ressourcen und Lebensraum. Dieser <strong>Krieg</strong> wurde<br />

von zwei Rassen geführt. Zum einen die Atlantaner, die über die Erde, den IV. Planeten und etliche<br />

Planetoiden im inneren Asteroidengürtel herrschten. Sie waren in Form und Wesen den Menschen<br />

ähnlich, nur wesentlich größer und stärker. Ihre charakteristischen Merkmale waren helles Haar und<br />

ebensolche Haut. Eine athletische Figur und ideale Proportionen, wie sie die Künstler <strong>der</strong> Antike nicht<br />

treffen<strong>der</strong> zu formen und beschreiben wussten. Es war ein wahrhaft edles Geschlecht, eine<br />

Augenweide für Menschen dieses Zeitalters und von diesen als <strong>Götter</strong> verehrt. Unter dieser Rasse<br />

erlebte die Menschheit ihr 7000 Jahre langes, goldenes Zeitalter vor <strong>der</strong> Sintflut. Auf <strong>der</strong> Gegenseite<br />

standen die Titanianer, diese waren das, was man als die klassischen Riesen und Fabelwesen aus<br />

Sagen kennt. Manche waren über 3 Meter groß, an<strong>der</strong>e nicht mal ein Drittel davon und mit völlig<br />

verschiedenen Erscheinungsformen. Je nach Bedarf brachte diese Rasse eine neue Unterart hervor,<br />

die sich auf ein Aufgabengebiet spezialisiert.<br />

Auf dem dritten Planeten gab es noch keine menschlichen Hochkulturen, zumindest keine, die nicht<br />

indirekt von den Atlantanern regiert wurde. Die ersten Städte, o<strong>der</strong> besser gesagt Kultstätten auf <strong>der</strong><br />

Oberfläche, standen seit <strong>der</strong> letzten Eiszeit und wurden von Halbgöttern, direkten Nachkommen des<br />

letzten Prototypen, regiert. Herkules, so hieß er, war Vater aller Halbgötter und immer 12 seiner<br />

Söhne verteilten den Reichtum <strong>der</strong> Erde und herrschten, stellvertretend für die wahren <strong>Götter</strong>, über<br />

die Erde. Sie verkörperten König und Priester in einer Person und regierten die Menschen im Einklang<br />

mit den göttlichen Gesetzen ihrer Herren. Von diesen <strong>Götter</strong>n und <strong>der</strong>en Halbgöttern auf Erden ging<br />

alles Wissen für eine Zivilisation aus. Angefangen vom Zauber des Feuer, den geheimen<br />

Zahlenkünsten und Bautechniken, bis hin zu Auslese und Veredelung des Lebens.<br />

Mythen und Sagen entstanden so in den Jahrtausenden und ständig geschahen vor den Augen <strong>der</strong><br />

unwissenden Menschen Wun<strong>der</strong> und Zeichen, die sie nur mit Zauberei und Magie erklären konnten.<br />

So mancher wurde zu neugierig und verschaffte sich unerlaubt Kenntnisse, die nicht für seine Augen<br />

und Ohren bestimmt waren. Die Strafe dafür war meist unerträglich hart und abschreckend. Trotzdem<br />

sickerte so manche Information bis zum einfachen Volk durch. Die Menschen erfuhren so von den<br />

<strong>Götter</strong>n im Himmel, die für all diesen Segen verantwortlich waren. Auch kannten sie die Dämonen und<br />

Ungeheuer <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite. Da jedoch <strong>der</strong> Verstand und das Wissen dieser ungebildeten Leute<br />

nicht im entferntesten realisieren konnte was wirklich geschah, wurde alles ins sakrale verklärt und mit<br />

Begriffen jenseits <strong>der</strong> Wirklichkeit beschrieben. Die Regenten und <strong>der</strong>en Priesterinnen verstärkten<br />

diese naive Sichtweise natürlich noch, um ungehin<strong>der</strong>t ihre Herrschaft abzusichern.<br />

Die atlantanische Priesterschaft, zugleich Diener und Herren <strong>der</strong> Halbgötter, auf dem Planeten<br />

beobachtete akribisch den Himmel und versuchte so den Lauf <strong>der</strong> Dinge zu verfolgen und die Zukunft<br />

zu deuten. Das ganze Gesellschaftsgefüge war jahrtausendelang gewachsen und miteinan<strong>der</strong><br />

verflochten. Alle drei Kasten, die göttlichen Atlantaner und Priesterinnen, die Halbgötter und die<br />

Menschen bildeten eine Gesellschaft von strenger Ordnung und Beständigkeit. Die Menschen war<br />

sich nicht bewusst was wirklich um sie herum geschah und nahmen alles als gottgegeben hin.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Krieg</strong> <strong>der</strong> <strong>Götter</strong>, <strong>der</strong> nun schon seit Urzeiten tobte war das stärkste Band zwischen ihnen. <strong>Der</strong><br />

Kampf mit den Titanianer bestimmte beinahe alles Trachten und Tun.<br />

Seit Anbeginn <strong>der</strong> Zeiten wurden im Sonnensystem unablässig Schlachten geschlagen und ständig<br />

brauchten beide Seiten neue <strong>Krieg</strong>er, um die Kämpfe in Gang zu halten. Beide Parteien nutzten ihre<br />

sehr weit fortgeschrittenen Kenntnisse im Bereich <strong>der</strong> Genmanipulation und Auslese. Die Erde, die<br />

schon zweimal den Besitzer gewechselt hat, war natürlich ein hervorragen<strong>der</strong> Platz um solche<br />

Experimente durchzuführen. Die Ureinwohner des Planeten waren aber anfangs fast unbrauchbar für<br />

den <strong>Krieg</strong> und wurden deshalb verän<strong>der</strong>t, damit sich ihre Fähigkeiten im Kampf verbessern und<br />

an<strong>der</strong>e wünschenswerte Eigenschaften verstärkt zu Tage treten würden. Aus diesem Grund sandte<br />

man den Menschen immer wie<strong>der</strong> sogenannte „Veredler“. Das waren Mutanten, die nach den<br />

Wünschen ihrer Schöpfer verän<strong>der</strong>t wurden und diese Verän<strong>der</strong>ung dann auf <strong>der</strong> Erde verteilten.<br />

Durch Zeugung von entsprechendem Nachwuchs wurde dieser neue Genpool vervielfacht und so<br />

verän<strong>der</strong>te sich die Menschheit zusehends. Das letzte Experiment hieß Herkules, es war vor 40<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ten durchgeführt worden und hatte sich letztlich auch durchgesetzt. Er lebte über 900<br />

Jahre lang und schaffte es in dieser Zeit über 100000 Kin<strong>der</strong> zu zeugen, die nach ihm auf Erden<br />

wandelten und für Nachwuchs sorgten. Die wertvollsten von ihnen wurden wie <strong>Götter</strong> verehrt und bis<br />

zu 1000 Jahre alt. Es waren die besagten Priesterkönige. Ihnen alleine gebührte das Recht zu<br />

regieren und nach belieben Kin<strong>der</strong> zu zeugen.<br />

Immer 12 dieser direkten männlichen Nachfahren des Herkules herrschten auf diese Art und Weise<br />

über den Planeten. Sie bilden zusammen den Rat <strong>der</strong> Regenten, eine legislative Institution für die<br />

Belange This auf PDF dem created Planeten. with the Sie FREE wussten RoboPDF wer ihre Home wahren Edition Herren (not waren, legal for kannten business <strong>der</strong>en or government Herkunft und<br />

use)<br />

Get your FREE RoboPDF Home Edition Today at www.robopdf.com<br />

Buy RoboPDF Pro


hüteten <strong>der</strong>en Wissen. Sie waren die Garanten <strong>der</strong> Koexistenz zwischen Atlantanern und Menschen.<br />

Aber nach über 7000 Jahren fast ununterbrochener Vermischung war man scheinbar in eine<br />

Sackgasse geraten. Die Söhne <strong>der</strong> Regenten waren nicht mehr Herr <strong>der</strong> Lage und allmählich neigte<br />

sich das <strong>Krieg</strong>sglück in die an<strong>der</strong>e Richtung. ZEUS, <strong>der</strong> Zentralrechner für Evolutionsforcierung und<br />

Symbiose, <strong>der</strong> Hauptinitiator für diesen evolutionären Prozess bemerkte wohl, dass hier eine<br />

Innovation nötig war und begann im Verborgenen mit ersten Berechnungen für einen neuen<br />

Prototypen.<br />

Aber auch die Gegenseite variierte ihre Möglichkeiten und wusste sich zu behaupten. Die Hierarchie<br />

<strong>der</strong> Titanianer war jedoch von gänzlich an<strong>der</strong>er Natur. Es führte wer siegte. In diesem Fall war es<br />

Wotan, <strong>der</strong> stärkste und wildeste Titanianer von allen. Ihm musste je<strong>der</strong> folgen und wenn es sein<br />

musste schickt er sie alle in den Tod. Seine <strong>Krieg</strong>er wussten dies und gehorchten ihm blind, kannten<br />

sie schließlich die drakonischen Strafen ihres Herren und Gebieters. Neben Wotan gab es noch Thor<br />

und Loki, ebenso verschlagene wie finstere Gesellen. Allen war die Gier nach Macht und Ruhm in<br />

Fleisch und Blut übergegangen und sie scheuten keine Abscheulichkeit um Erfolge zu verbuchen.<br />

Auch intern war ihnen jedes Mittel recht um sich einen Vorteil zu verschaffen. Schon so mancher<br />

Titanianer war im Kampf gegen seinesgleichen gemeuchelt worden. Das war <strong>der</strong> Preis für ihren<br />

Ruhm, den ein an<strong>der</strong>er ihnen nicht gönnen mochte.<br />

Hier an dieser Stelle beginnt nun unsere Geschichte, sie handelt von <strong>der</strong> letzten großen Schlacht <strong>der</strong><br />

<strong>Götter</strong> im Himmel, wie es zur großen Sintflut kam und warum das Wissen darüber global erhalten<br />

blieb. Die Spuren dieser dramatischsten Zeit in <strong>der</strong> Menschheitsgeschichte sind noch heute<br />

unvergessen und in den Mythen <strong>der</strong> Menschheit haben sie überlebt.<br />

UND SO FING ES AN:<br />

„Hier spricht Deoklites, alle sammeln und dann zum Flagschiff.... Die Uris ist zerstört worden und... wir<br />

sammeln uns jetzt zum...“: sprach <strong>der</strong> Staffelführer Deoklites mit gebrochener Stimme. Er hatte<br />

gerade sein schwerstes und verlustreichstes Gefecht hinter sich gebracht. Auf seinen Funkspruch<br />

meldete sich niemand. Er wie<strong>der</strong>holte ihn noch zweimal, aber es gab keine Antwort. Er blickte auf<br />

seinen Radarschirm und entdeckte kein bekanntes Erkennungssignal darauf. Die unzähligen roten<br />

Punkte verschwanden immer weiter im Hintergrund und die 5 großen Blauen vor ihm, kamen schnell<br />

näher. Er war schon seit über 12 Jahren bei den Heroslegionen, aber noch nie hatte er sich so besiegt<br />

gefühlt. Nicht ein Einziger von seinem Haufen flog jetzt noch mit ihm. Alle waren in ihren Maschinen<br />

verglüht.<br />

„Hier Schlachtträger Centaurius. An alle Piloten, wir sind außerhalb <strong>der</strong> Angriffszone und erwarten ihre<br />

unverzügliche Landung. Die Piloten <strong>der</strong> Uris landen auf Landebucht 17bis 23. Die Deckoffiziere<br />

werden sie einweisen!“: tönte die Stimme des Flugleiters aus dem Kopfhörer in Deoklites Gehörgang.<br />

Dieser schreckte kurz aus seinen Gedanken, die bei seinen Kameraden waren. Er bekam noch eine<br />

Funkfrequenz zugeteilt und meldete sich dann beim Deckoffizier an. Nach einer kleinen Weile wies<br />

dieser ihn ein, auf Deck 23 zu landen. Mit dem letzten Rest Energie setzte Deoklites auf und lies<br />

seinen demolierten Jäger langsam ausrollen. Einer von den Einweisern winkte in zu einem Stellplatz<br />

und gab dann das Zeichen zum Abschalten <strong>der</strong> Energie. Gleichzeitig or<strong>der</strong>te er einen Bergungs- und<br />

Sicherungstrupp heran, <strong>der</strong> die Maschine sofort gegen Explosion sichern sollte. Apathisch saß<br />

Deoklites immer noch in seinem Sitz, biss auf seiner Lippe herum und dachte einfach nur nach. Vor<br />

ihm blinkten immer noch die Warnleuchten und die Meldung „Sofortiger Notausstieg empfohlen!“. Er<br />

schaltete alle ab und stieg aus. Sein schwerer Pegasusjäger war übersät mit Spuren <strong>der</strong> Schlacht. Die<br />

rechte Strahlenkanonen rauchte vor sich hin und eine <strong>der</strong> Projektilwaffen fehlte komplett. Sie war aus<br />

<strong>der</strong> Verankerung gerissen und man konnte ins Innere <strong>der</strong> Maschine sehen. Er sah sich das so an und<br />

konnte sein Glück kaum fassen. Normalerweise waren solche Schäden tödlich und das er seinen<br />

Vogel noch heil herunterbekommen hatte, grenzte an ein echtes Wun<strong>der</strong>. Mit Kopfschütteln ging er<br />

einmal um seinen zerschossenen Jäger, während sich <strong>der</strong> Sicherungstrupps schon daranmachte die<br />

kokelnde Maschine mit Schaum vor dem Abfackeln zu bewahren. „ Am besten Sie lassen uns jetzt<br />

hier weitermachen und melden sich beim Deckoffizier“: brüllte <strong>der</strong> Chef <strong>der</strong> Feuerwehr gegen <strong>der</strong><br />

Lärm <strong>der</strong> Düsen und Pumpen an. Er stand gerade vorne an <strong>der</strong> Spitze und fuhr mit <strong>der</strong> Hand an den<br />

Abschusszeichen entlang, die er während <strong>der</strong> vielen Flüge erstritten hatte. 21 Totenköpfe prangten<br />

darauf und vier davon in roter Farbe, für große Raumschiffe wie Zerstörer und Frachter. Wie<br />

versteinert stand <strong>der</strong> Comman<strong>der</strong> davor und lies die Kämpfe wie<strong>der</strong> Revue passieren. <strong>Der</strong><br />

Feuerwehrmann spritzte kurz etwas Schaum vor Deoklites Füße und winkte erneut in die<br />

entgegengesetzte Richtung. <strong>Der</strong> so Ermahnte wachte nun endlich auf und trat artig beiseite.<br />

„Comman<strong>der</strong> Deoklites meldet sich zur Stelle!“: stellte er sich danach beim Deckoffizier vor. Dieser<br />

schlich durch die Reihen <strong>der</strong> Piloten und Maschinen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Er<br />

sondierte die Schäden und Verluste mit fast schon stoischer Ruhe und Abgeklärtheit. Die Meldung des<br />

This PDF created with the FREE RoboPDF Home Edition (not legal for business or government use)<br />

Get your FREE RoboPDF Home Edition Today at www.robopdf.com<br />

Buy RoboPDF Pro


fremden Comman<strong>der</strong>s war für ihn auch nur eine von sehr vielen und außer einem Schulterklopfen und<br />

einem betroffenen Gesichtsausdruck konnte er darauf nichts entgegnen. Einer <strong>der</strong> nachfolgenden<br />

Unterführer sah sich die Maschine an und schüttelte ungläubig den Kopf.<br />

„Die Sterne müssen sie sehr lieben. Ihre Maschine ist ja ein einziges Wrack... ein Wun<strong>der</strong> dass sie es<br />

bis hierher geschafft haben... Wo sind ihre Kameraden. Ich führe sie gemeinsam in ihr Quartier“.<br />

„Es ist niemand mehr am Leben außer mir. Ich bin <strong>der</strong> letzte Überlebenden des Blauen Geschwa<strong>der</strong>s“<br />

„Alle an<strong>der</strong>en sind ... oh das ist ja tragisch. Dann wird ihre Einheit wahrscheinlich aufgelöst und sie in<br />

eines unserer Geschwa<strong>der</strong> integriert. Aber dafür ist später noch Zeit... Wie geht es Ihnen? Verletzt<br />

scheinen sie nicht zu sein .. O<strong>der</strong>?“<br />

„Wie sie sagten; die Sterne haben es gut mit mir gemeint.... Äußerlich fehlt mir nichts“.<br />

„Dann gehen sie dort zum Aufzug. Deck 7 Sektion 5, dort wird man sie einteilen und sie können sich<br />

waschen und etwas ausruhen. Sie waren vorher auf <strong>der</strong> Uris, da werden sie sich hier leicht<br />

zurechtfinden. Sie war ja unser Schwesterschiff“.<br />

<strong>Der</strong> Comman<strong>der</strong> ging mit vielen an<strong>der</strong>en in ein neues Quartier und musste dort bleiben, bis man einen<br />

neuen Platz und eine neue Verwendung für ihn gefunden hatte. Die ganze Zeit grübelte er darüber<br />

nach, wieso er am leben geblieben war, wo doch alles dagegen gesprochen hatte. Seine<br />

Nachdenklichkeit wurde sogar noch größer als er nebenbei einen Bericht über die Schäden an seiner<br />

Maschine in die Hände bekam. Dort war zu lesen, dass die Maschine 233 % über den kritischen<br />

Werten gelegen hatte und es ein völliges Mysterium war, dass sie nicht nach dem letzten Treffer in die<br />

steuerbord Plasmakanone auseinan<strong>der</strong>geflogen war. Abschließen<strong>der</strong> Kommentar war <strong>der</strong> Satz:<br />

„Die Maschine ist irreparabel beschädigt und wird daher verschrottet“. Deoklites bekam noch seine<br />

Plakette vom Rumpf abmontiert und auf eine vergoldete Platte geschraubt. Darauf war dann zu lesen<br />

wie tapfer und unerschrocken er bisher gekämpft hatte und die Zahl seiner Abschüsse, 23 feindliche<br />

Maschinen. 2 waren ihm noch gutgeschrieben worden und damit war er eine Rangstufe aufgestiegen.<br />

Nur wenige Piloten erreichten über 21 Abschüsse, die meisten wurden abgeschossen bevor sie 10<br />

Treffer landen konnten und begraben wurde fast keiner von ihnen. Nun da Deoklites diese magische<br />

Zahl erreicht hatte und niemand mehr aus seiner Einheit lebte, konnte er sich versetzen lassen und<br />

sich eine neue Betätigung suchen. Doch was sollte er tun? Mit dieser Frage beschäftigte er sich den<br />

Rest des ganzen Fluges und auch diesmal half im das Schicksal unter die Arme.<br />

35 Mio. km von <strong>der</strong> Erde entfernt schwebte das Kommandoschiff <strong>der</strong> geschlagenen atlantanischen<br />

Flotte nun durch den Raum. Zwei Tage waren seit dem Gefecht mit den titanianischen Schiffen<br />

vergangen. Die Flotte hatte 3 von 8 Schiffen eingebüßt, dazu viele Jäger und Piloten, ein Debakel wie<br />

es seit Jahrhun<strong>der</strong>ten nicht mehr vorgekommen war. Die Titanianer hatten sie überrascht und eiskalt<br />

über die Klinge springen lassen. <strong>Der</strong> atlantanische Flottenchef Leonides musste den Rückzug<br />

befehlen und so fiel die planetare Basis schnell in die Hände des Feindes. Die wenigen Heroslegionen<br />

<strong>der</strong> Atlantaner auf <strong>der</strong> Oberfläche wurden erst aus dem Orbit bombardiert und anschließend von den<br />

Berserkerhorden, <strong>der</strong> titanianischen Invasionselite, aufgerieben. Die Kämpfe am Boden waren von<br />

unglaublicher Brutalität und ein Gemetzel son<strong>der</strong>gleichen. Dagegen war das Sterben in den Trägern<br />

noch als erträglich zu bezeichnen. Auf dem Rückzug zur Erde war die Stimmung an Bord <strong>der</strong> übrigen<br />

fünf Schiffe extrem schlecht. Alle waren nie<strong>der</strong>geschlagen und entmutigt. Keine Siegeszuversicht war<br />

in den Gesichtern <strong>der</strong> Kämpfer mehr zu sehen. Die geschlagene Flotte setzte sich aus den drei<br />

Schlachtträger <strong>der</strong> „Ares“ Klasse und zwei kleineren Schiffen <strong>der</strong> Phönix-Klasse zusammen. Die<br />

Aresträger waren große mobile Raumbasen mit über 7000 Mann Besatzung, 300 Kampfschiffen<br />

verschiedener Art und jede Menge Bordwaffen. Sie hießen Centaurius, Aquarius und Tycho. Die<br />

beiden an<strong>der</strong>en Schiffe hatten nur 2000 Mann Besatzung und lediglich 75 Jagdmaschinen an Bord.<br />

Allerdings war auf keinem Schiff mehr die Sollstärke erfüllt. Überall gab es tote und verwundete<br />

Crewmitglie<strong>der</strong>, vermisste und abgeschossene Piloten.<br />

Admiral Leonides war sich bewusst was jetzt folgen würde. Er saß in seinem Quartier an Bord <strong>der</strong><br />

Centaurius und blickte auf die vier Schiffe, die seinem folgten. Vor über 135 Jahren war er von <strong>der</strong><br />

Erde hierher gekommen, wie so viele vor ihm. Nur für die eine Aufgabe geboren und ausgebildet – zu<br />

kämpfen um zu siegen, o<strong>der</strong> heldenhaft zu sterben. Nach einer erfolgreichen Zeit als Kampfpilot mit<br />

42 bestätigten Kills wurde er durch einen glücklichen Umstand in das Ausbildungsprogramm für<br />

höhere Aufgaben abgestellt. Leonides hatte bei <strong>der</strong> Aufnahmeprüfung für höhere Offiziere mitmachen<br />

dürfen, was vorher nur reinrassigen „<strong>Götter</strong>n“ gestattet wurde. Die Atlantaner übertrugen zunehmend<br />

Aufgaben an humanuide <strong>Krieg</strong>er bzw. in diesem Fall einem Ableger eines Regenten, um sich selbst<br />

nicht in Gefahr zu bringen. Das <strong>Krieg</strong>führen und vor allem das Sterben, überließ man dann doch lieber<br />

den Söhnen <strong>der</strong> 12 „Halbgötter“. Leonides war ein Sohn des Poseidon, dem Regenten im Zeichen <strong>der</strong><br />

Fische. Seine Ernennung zum Flottenchef war eine große Ehre für ihn und alle an<strong>der</strong>en seines<br />

Zeichens. Ein Bild welches den Augenblick <strong>der</strong> Kommandoübergabe zeigte, hing hinter ihm an <strong>der</strong><br />

Wand und zu beiden Seiten die Insignien seiner Macht, einmal den vergoldeten Dolch und daneben<br />

den Stab. Er selbst trug seinen dunkeln Umhang mit den goldenen Streifen und diamantenen Sternen<br />

auf <strong>der</strong> Schulter. Trotz seiner imposanten Erscheinung wirkte er darin unheimlich zusammengesunken<br />

und verloren. Seine Nie<strong>der</strong>geschlagenheit war unübersehbar.<br />

This PDF created with the FREE RoboPDF Home Edition (not legal for business or government use)<br />

Get your FREE RoboPDF Home Edition Today at www.robopdf.com<br />

Buy RoboPDF Pro


Er war jetzt seit zwei Jahren Flottenchef für den Inneren Sektor und hatte bisher noch keinen einzigen<br />

nennenswerten Erfolg vorzuweisen. Er war mit 12 Schiffen gestartet. 6 große Aresträger und 6<br />

kleinere Phönixeinheiten. Mittlerweile war davon mehr als die Hälfte verloren gegangen, o<strong>der</strong> an<br />

an<strong>der</strong>en Fronten im Einsatz. <strong>Der</strong> Bedarf wuchs ständig, beson<strong>der</strong>s nach schweren Einheiten. In<br />

Gedanken formulierte er immer wie<strong>der</strong> seine Erklärungsversuche für den <strong>Krieg</strong>srat auf <strong>der</strong> Erde. Man<br />

würde ihm bestimmt das Kommando entziehen und für sein Versagen exemplarisch bestrafen.<br />

Womöglich seinen Regenten absetzen und durch einen an<strong>der</strong>en ersetzen. Was die größte Schande<br />

für einen Halbgott darstellte und bisher nur sehr wenigen zugemutet wurde. Aber immerhin war<br />

Leonides für den Verlust des zweitwichtigsten Planeten verantwortlich und dazu noch eines großen<br />

Teils seiner Flotte verlustig geworden. Mitten in seine Gedanken vertieft, störte ihn sein Adjutant<br />

Polarius. Dieser klopfte an und bat um Einlass.<br />

„Kommen sie nur! Ich habe schon auf sie gewartet“: gab er ihm zur Antwort. Wie befohlen trat <strong>der</strong><br />

Mann ein, verneigte sich kurz und begann dann zu sprechen. „Die Kommandanten <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Schiffe haben sich zu einer Besprechung angemeldet. Es geht wohl um..“<br />

„Ja... ich weiß worum es geht, o<strong>der</strong> das hier bald gar nichts mehr geht. Sagen sie ihnen ich erwarte<br />

alle an Bord <strong>der</strong> Centaurius. Gibt es etwas neues. Wo stehen die Titanianer jetzt?“<br />

„Alles unverän<strong>der</strong>t. Die Flotte des Gegners ist vermutlich auf <strong>der</strong>, uns abgewandten, Seite des roten<br />

Planeten.. Die beiden Monde sind immer noch in unserer Hand. Die Kommandanten Lucius und<br />

Thulimus haben den letzten Befehl bestätigt. Wenn sie es nicht schaffen sollten die Titanianer<br />

aufzuhalten, werden sie alles sprengen. Sie verfügen noch über einige Jagdmaschinen und werden<br />

den Titanianer das Leben so schwer wie möglich machen. Ihre Vorräte dürften ebenfalls ausreichen,<br />

wenn wir es schaffen sie schnell wie<strong>der</strong> rauszuhauen. Eine gewisse Selbstversorgung vorausgesetzt<br />

.... Darf ich offen sprechen?“<br />

„Natürlich. Mir ist jetzt je<strong>der</strong> Rat willkommen. So ratlos wie heute bin mich mir noch nie<br />

vorgekommen“: jammerte <strong>der</strong> Admiral vor sich hin und fuhr sich verlegen durchs Haar.<br />

„Ob ich ihnen etwas raten kann weiß ich nicht. Ich wollte auch nur sagen, dass ich immer zu ihnen<br />

halten werde. Es war nicht ihre Schuld, dass so was passieren konnte. <strong>Der</strong> Gegenangriff kam einfach<br />

zu unerwartet für uns und immerhin haben wir uns doch noch sehr teuer verkauft. Ich kann nur sagen<br />

dass es auch an<strong>der</strong>s hätte kommen und wir noch alle Möglichkeiten haben das Ru<strong>der</strong> herumzureißen.<br />

Wir brauchen einfach mehr <strong>Krieg</strong>smaterial und einen Oberkommandierenden für das ganze System.<br />

Die Querellen mit ZEUS und dem <strong>Krieg</strong>srat verhin<strong>der</strong>n jeden Sieg. Je<strong>der</strong> von uns denkt so. Nur keiner<br />

wagt es, dass vor <strong>der</strong> Kanzlerin auszusprechen. Ich denke es ist jetzt an <strong>der</strong> Zeit einmal offen zu<br />

sprechen. Auch wenn wir keine reinrassigen Atlantaner sind - wir müssen jetzt sofort Konsequenzen<br />

aus <strong>der</strong> katastrophalen Entwicklung im Inneren Sektor ziehen. Wenn wir jetzt auch noch die Erde<br />

verlieren, dann gute Nacht!“<br />

„Ja mein lieber Polarius sie sprechen mir aus <strong>der</strong> Seele. Aber es ist eben nicht leicht, so etwas dem<br />

Atlantanischen Oberkommando zu vermitteln. Die haben in 21Sonnensystemen Konfliktherde wie hier.<br />

Teilweise mit den Titanianer und dann diese neue Lebensform mit den drei Gliedmaßen. Wo soll das<br />

nur alles noch hinführen, wenn nur noch <strong>der</strong> <strong>Krieg</strong> das Leben beherrscht. Nirgendwo mehr ein<br />

Plätzchen zum ausruhen und entwickeln. Jedes System ist auf sich alleine gestellt und muss sehen<br />

wo es bleibt. Die letzten Direktiven lauteten ja auch, Nachschub muss vor Ort ausgehoben und<br />

fabriziert werden. Das war vor über 3900 Jahren und seitdem hält man sich daran. Ich gebe ihnen ja in<br />

allem Recht. Wenn es diesen ewigen, heimlichen Kompetenzstreit zwischen dem Zentralrechner und<br />

den Räten nicht gäbe, wären wir schon längst die Herren hier und die Titanianer geschlagen. Zu allem<br />

Überfluss reden auch die Priesterinnen ständig überall rein. Nur die wirklich wichtigen Dinge, die<br />

prophezeien sie nie. Wenn sie mich fragen muss es immer erst ganz dick kommen, damit mal was<br />

passiert“.<br />

Polarius war ein Sohn des Apollo, dem Regenten des Löwen und die rechte Hand des Admirals. Er<br />

war erfahren und selbstsicher, in manchen Dingen sogar vorausschauen<strong>der</strong> als sein Vorgesetzter.<br />

Ihm konnte es egal sein wie hart man Leonides bestrafen würde, da er in jedem Fall als Nachfolger<br />

aufrücken würde. Für ihn war es aber auch nur eine Zwischenstation und eigentlich fühlte er sich<br />

berufen den schwelenden Konflikt innerhalb <strong>der</strong> Streitkräfte mit einem einzigen Schlag zu lösen. Doch<br />

damit war er nicht alleine. Auch an<strong>der</strong>e hohe Offiziere lauerten nur darauf sich emporzuschwingen um<br />

mehr Macht zu bekommen. Das ganze Desaster um den IV. Planeten war nur deshalb möglich<br />

geworden, weil ein Wi<strong>der</strong>sacher von Leonides, mit Namen Prax, die Information über den<br />

titanianischen Aufmarsch bewusst verschwiegen hatte. Er wollte so sein Werk, <strong>der</strong> systematischen<br />

Sabotage seines Gegners in den eigenen Reihen Vorschub leisten, um diesen danach diskreditieren<br />

zu können und einen schwachen Nachfolger als willfährigen Vasallen zu etablieren. Auch hier zeigte<br />

sich eine krankhafte Neigung zur Macht, die ebenso schädlich wirkte, wie die Aktionen des Gegners.<br />

Prax verstand es ausgezeichnet solche Ränkespiel anzuzetteln und ständig seinen Machtbereich zu<br />

erweitern. Er baute sogar so etwas wie einen internen Geheimdienst auf, um über alles und jeden auf<br />

dem Laufenden zu sein. Naturgemäß wird jemand <strong>der</strong> so intrigant und machtbesessen ist mit <strong>der</strong> Zeit<br />

misstrauisch gegen alles und jeden, aus Furcht einem ebenso gearteten Wi<strong>der</strong>ling zu begegnen.<br />

This PDF created with the FREE RoboPDF Home Edition (not legal for business or government use)<br />

Get your FREE RoboPDF Home Edition Today at www.robopdf.com<br />

Buy RoboPDF Pro


Etwa zur gleichen Zeit in dem roten Planeten<br />

Admiral Wotan, <strong>der</strong> Held <strong>der</strong> Schlacht und Anführer <strong>der</strong> Titanianer stieß zur gleichen Zeit mit seinen<br />

Offizierskameraden auf den Sieg an. Die wenigen Bodentruppen auf <strong>der</strong> Oberfläche waren im<br />

Handstreich überrumpelt und <strong>der</strong> Sieg beinahe vollkommen. Durch die planetare Abwehr wurde 1<br />

großes Schiff so stark beschädig, dass es evakuiert werden musste und schließlich von<br />

Begleitschiffen vernichtet wurde. Ein kleiner Träger ging bereits während <strong>der</strong> Schlacht verloren. Wotan<br />

war kein genetisch verän<strong>der</strong>ter Mensch, son<strong>der</strong>n eine Mischung aus mehreren Komponenten.<br />

Erschaffen von Ankhubis dem Herr über alles Leben, nur gezüchtet um zu regieren. So gesehen ein<br />

direkter Gegenpart zu Herkules. Äußerlich war er von extremer Statur, optisch abstoßend und roh. Er<br />

hatte ein kybernetisches Auge, <strong>der</strong> rechte Arm war ebenso künstlich und sein Kiefer sah aus, wie <strong>der</strong><br />

eines Wolfs mit Giftzähnen. Seine Zunge war gespalten und, ab und zu, schnellte sie hervor, um<br />

Duftpartikel zu registrieren. Seine Sinnesorgane waren in <strong>der</strong> Lage Wärmestrahlung zu registrieren<br />

und sogar das elektrische Feld eines Lebewesens. Er war das absolute Raubtier und ein perfektes<br />

noch dazu. Sein Werdegang war mit dem seiner Kollegen auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite nicht vergleichbar.<br />

Wotan war von Anfang an dabei und mutierte dabei ständig weiter. Vielmehr musste Ankhubis ihn<br />

stetig verbessern. Diese intervallartigen Updates wurden allen Titanianern zuteil, dass garantierte<br />

<strong>der</strong>en permanente Perfektionierung und Anpassung. Mit dem Wotan, <strong>der</strong> zu Beginn des <strong>Krieg</strong>es<br />

angetreten war, hatte er nicht mehr viel gemeinsam. Akribisch wurden alle organischen Fehler<br />

ausgemerzt und neue wertvolle Eigenschaften hinzugetan.<br />

Sehr lange Zeit hatte Wotan auf diesen Sieg warten müssen und entsprechend war nun seine<br />

Stimmung. Auch wenn dieser Erfolg größtenteils durch einfache List gelungen war, so min<strong>der</strong>te dies<br />

seinen <strong>Tri</strong>umph keineswegs. Die Tatsache, dass man die beiden Monde noch nicht erobert hatte, ging<br />

gänzlich unter. <strong>Der</strong>en Einnahme war jetzt nur noch eine Frage <strong>der</strong> Zeit und ein ruhmreicher Platz in<br />

den Geschichtsbüchern des Imperiums war ihm nunmehr sicher. Vielleicht sogar ein Aufstieg zum<br />

Imperator aller titanianischen Horden, irgendwann in ferner Zukunft. Sein Lebenstraum war damit in<br />

greifbare Nähe gerückt. Jedenfalls hatte er seine genetischen Konkurrenten Thor und Loki fürs erste<br />

abgehängt und allein schon diese Tatsache lies ihn frohlocken. Doch Erfolg bringt Neid mit sich und<br />

seine beiden Gegner wussten, um die exponierte Stellung des IV Planeten. Diesen Sieg wollten sie<br />

ihm auf jeden Fall versalzen und das mit perfi<strong>der</strong> Hinterlist. Ebenso wie Wotan waren natürlich auch<br />

Thor und Loki von absolut animalischer Natur, gepaart mit künstlichen Bauteilen.<br />

Ihre genetischen Ahnen stammten teilweise von <strong>der</strong> Erde und waren während <strong>der</strong> letzten<br />

Besatzungszeit, vor über 5000 Jahren, durch die Titanianer verschleppt worden. O<strong>der</strong> wie es offiziell<br />

hieß, in das Imperium aufgenommen und integriert. Dieses Schicksal teilten etliche Lebensformen in<br />

<strong>der</strong> Flotte mit ihnen. Durch die fortwährenden Kämpfe war die ursprüngliche Armee nicht mehr<br />

vorhanden. <strong>Der</strong> Nachschub durch das Imperium bestand praktisch nur noch aus einigen Schiffen und<br />

neuer Technologie. In den Kolonien auf den Monden vermehrten sich nun diese Mutanten und<br />

schickten sich an, dem Imperium treu zu dienen. Niemand wäre da je auf den Gedanken gekommen,<br />

dass das nicht richtig wäre. Loyalität gegenüber <strong>der</strong> Obrigkeit war auch in dieser Gesellschaft ein<br />

wichtiger Pfeiler <strong>der</strong> Kultur. Eine Verbindung zu den Wurzeln auf <strong>der</strong> Erde gab es dagegen überhaupt<br />

nicht. Das war alles Abschaum, <strong>der</strong> einfach bekämpft wurde. Soweit waren sich beide Seiten einig.<br />

Nach einem Sinn fragte niemand mehr. Auch war man sich äußerlich viel zu fremd. Waren die<br />

Atlantaner schöne Wesen mit edlen Zügen, so sahen die Unterarten <strong>der</strong> Titanianer aus wie Dämonen<br />

und Monster. Hier war man völlig verschiedene Wege gegangen und nur sehr wenig Ästhetik war den<br />

Titanianer verblieben. Bei ihnen lief es einfach nur auf Effizienz und Überleben hinaus.<br />

„Auf den glorreichen Sieg unserer Waffen, meine Freunde!“: sprach Wotan einen <strong>Tri</strong>nkspruch aus und<br />

streckte seinen bereits berauschten Kameraden den halbvollen Schädel eines besiegten Feindes<br />

entgegen. Alle hatte sich aus den Köpfen <strong>der</strong> Besiegten einen Pokal gefertigt, in dem nun Blut,<br />

Alkohol und eine spezielle Mixtur aus starken Drogen enthalten war. Die Wirkung war vergleichbar mit<br />

Kokain, Stechapfel und Tollkirsche. Mit jedem Schluck wurden sie größenwahnsinniger und vulgärer.<br />

Die Truppe feierte in den eroberten Hallen des Feindes ein rauschendes Fest, o<strong>der</strong> vielmehr eine<br />

Orgie <strong>der</strong> Gewalt. Die männlichen Gefangenen wurden teilweise bestialisch ermordet und dann<br />

recycelt. Einige fraßen sie einfach auf o<strong>der</strong> quälten sie zu Tode. Die weiblichen Gefangenen wurden<br />

vergewaltigt und dabei als Fortpflanzungsmöglichkeit missbraucht. Die titanischen Mutanten drangen<br />

mit ihrem Penis in die Vagina ein und legten dort einen identischen Klon ab. Die Frau wurde damit<br />

schwanger und so vermehrten sich die Mutanten. Hinter dieser etwas unlogischen Praxis steckte eine<br />

durchaus geniale Idee, denn dadurch waren die Berserker gezwungen mit Gewalt und Kampf für ihre<br />

Vermehrung zu sorgen. Dies stand im krassen Gegensatz zur atlantanischen Verführung und<br />

versetzte die Titanianer in einen zwanghaften Kampf- und Vermehrungskreislauf, aus dem es kein<br />

Entrinnen gab. Nur wer sich im <strong>Krieg</strong> bewährte konnte sich fortpflanzen, folglich führte Pazifismus zum<br />

Aussterben, da jede Frau nur einmal gebären konnte. Sie starben lei<strong>der</strong> alle an den Folgen <strong>der</strong> Geburt<br />

was zusätzlichen Anreiz schaffte, für schnellen Ersatz zu sorgen.<br />

Da es aber unmöglich war auf diese Art und Weise die Verluste im Kampf auszugleichen wurden nicht<br />

This PDF created with the FREE RoboPDF Home Edition (not legal for business or government use)<br />

Get your FREE RoboPDF Home Edition Today at www.robopdf.com<br />

Buy RoboPDF Pro


alle männlichen <strong>Krieg</strong>sgefangenen sofort getötet. Die besten und tapfersten von ihnen son<strong>der</strong>te man<br />

aus, um sie mittels Drogen und massiven chirurgischen Eingriffen zu neuen Soldaten<br />

umzufunktionieren. Dies war das zweite Standbein <strong>der</strong> Titanianer, um neue Truppen auszuheben.<br />

Einfach die Gefangenen umpolen und in die eigene Armee integrieren. Verstümmelte o<strong>der</strong> fehlende<br />

Gliedmaßen wurden einfach durch kybernetische ersetzt. Nach ein paar Monaten war <strong>der</strong> Gefangene<br />

dann fertig und bereit gegen seine ehemaligen Kameraden zu kämpfen. Praktischerweise hatte man<br />

so auch immer den aktuellen Wissensstand des Gegners, da <strong>der</strong>en Erinnerungen teilweise erhalten<br />

blieben und verwendet werden konnten.<br />

Nach diesem entscheidenden Sieg und den Unmengen an Drogen kannte die Freude Wotans keine<br />

Grenzen mehr. Seine Vasallen brachten ihm ein Dutzend weibliche Soldaten <strong>der</strong> atlantanischen<br />

Armee. In Ketten und entblößt standen sie da und mussten sich dem Monster hingeben. Drei Tage<br />

lang ging diese Siegesfeier vonstatten, dann erst fielen Wotan und seinen Männer in einen<br />

tranceähnlichen Schlaf und ließen für kurze Zeit von ihren Gefangenen ab.<br />

Diese wussten jetzt, dass es keine Propagandamasche war, als man ihnen geraten hatte sich das<br />

Leben zu nehmen, um <strong>der</strong> Gefangennahme zu entgehen. Denn dieses Martyrium war schlimmer als<br />

<strong>der</strong> Tod und ungewollt halfen sie auch noch, dass sich diese Monster vermehrten. Normalerweise<br />

verrichteten daher nur wenige Frauen ihren Dienst in gefährlichen Sektoren. Man ließ sie eigentlich<br />

nur in sicheren Bereichen arbeiten, um nicht Gefahr zu laufen sie an die Titanianer zu verlieren. In<br />

ihrer schieren Verzweiflung strangulierten sich die Frauen schließlich gegenseitig bis auf eine, die sich<br />

die Pulsa<strong>der</strong>n aufschlitzte. Es war <strong>der</strong> einzige Ausweg aus dieser Hölle.<br />

Thor, <strong>der</strong> zweite Mann nach Wotan hatte den Verlauf <strong>der</strong> Schlacht wohl bemerkt und war dabei sich<br />

mit seinem Ratgeber Trak zu beraten.<br />

„Mein Herr und Gebieter schauen so grimmig drein, seit ihr etwas verbittert wegen des Sieges von<br />

eueres ärgsten Wi<strong>der</strong>sachers?“: erkannte Trak die Stimmung seines Herrn.<br />

„Natürlich! Ich dachte er würde den Planeten erobern und dabei umkommen. Wie er es geschafft hat<br />

dieses Kunststück zu bewerkstelligen ist mir schleierhaft! Sag mir Trak was rätst du mir? Wie können<br />

wir aus dieser Sache einen Vorteil ziehen. Wenn Wotan so weitermacht ist er uneinholbar für jeden<br />

an<strong>der</strong>en und ich werde nie sein Nachfolger!“: grollte <strong>der</strong> Unhold und schwang seinen Hammer gegen<br />

die Tischplatte. „Sorgt euch nicht mein Herr und Gebieter,... Wotan hat sich gerade sein eigenes Grab<br />

geschaufelt, ihr müsst ihm jetzt nur noch einen kleinen Schubs geben damit er hineinfällt“.<br />

„Sprich nicht immer so in Rätseln mit mir!“: wetterte er wütend und dann weiter:„ sprich klar und<br />

einfach mit deinem Herrn. Wenn ich weibisches Gesabber hören will, kann ich mich auch mit einem<br />

von den untersten Berserkern unterhalten“.<br />

„Ihr wisst doch was ich meine! Euer Verstand hat doch schon längst erkannt wie abhängig Wotan nun<br />

von regelmäßigen Nachschublieferungen ist. Beson<strong>der</strong>s am Anfang <strong>der</strong> Besatzungszeit und kurz nach<br />

einer Schlacht braucht er doch dringend einige Frachter mit Versorgungsgütern!“: schmeichelte Trak<br />

seinem erzürnten Herrn. <strong>Der</strong> war eitel genug um sich das gefallen zu lassen und ging darauf ein:„....Ja<br />

das liegt auf <strong>der</strong> Hand und du meinst dass es da vielleicht ein paar Probleme geben könnte“.<br />

„Ja genau. Ganz viele Probleme, eventuell ein Gegenschlag hinter seinen Linien, <strong>der</strong> uns wie<strong>der</strong>um<br />

zwingt an<strong>der</strong>weitig auszuliefern und so weiter und so weiter. <strong>Krieg</strong> ist die Hölle und da kann alles<br />

passieren... Was denkt ihr!“<br />

„Ich wusste dass du mich nicht enttäuschen wirst! Trak das ist eine ganz hervorragende Idee. Ich<br />

werde sie mit Loki besprechen und dann ganz allmählich in die Tat umsetzen. Wotan wird gar nicht<br />

wissen wie ihm geschieht und wenn alles im argen liegt, kann ich die Sache wie<strong>der</strong> ins Lot bringen“.<br />

Thor war plötzlich wie<strong>der</strong> bester Laune und strahlte übers ganze Gesicht. Ankhubis hatte ihm, Loki<br />

und Wotan immer jeweils einen intelligenten Ratgeber zur Seite gestellt. Diese sollten die<br />

charakterlichen Defizite ihrer Herren ausgleichen, was oft nötig aber nicht immer möglich war. So<br />

gesehen teste Ankhubis mit den Drei Paaren die ideale Kombination aus Schlagkraft, Machtwillen und<br />

Intelligenz. <strong>Der</strong> Sieger dieses internen Wettkampfes wäre dann zwangsläufig in Klonfabriken dupliziert<br />

und eingesetzt worden.<br />

Währenddessen im Planungsraum <strong>der</strong> Centaurius<br />

Die Kommandanten <strong>der</strong> vier Schiffe, <strong>der</strong>en Vertreter und <strong>der</strong> Vize-Gouverneur des roten Planeten<br />

waren zugegen. Das Aussehen <strong>der</strong> <strong>Krieg</strong>er unterschied sich von dem Zivilisten in einer markanten Art<br />

und Weise. Die Unterscheidung <strong>der</strong> Dienstgrade und Funktionen sowie Feinheiten wie Abstammung<br />

und Auszeichnungen o<strong>der</strong> Strafen waren den Männern buchstäblich ins Gesicht geschrieben.<br />

Statt einer normalen Frisur mit verschieden Haarlängen o<strong>der</strong> Schnittform, hatten die <strong>Krieg</strong>er ein<br />

kompliziertes Muster aus Tätowierungen und Haarresten auf dem Kopf. Anhand dieser recht<br />

markanten Frisur erkannte je<strong>der</strong> versierte Heroe, wenn er vor sich hatte. Man sah es demjenigen<br />

direkt an.<br />

<strong>Der</strong> Oberbefehlshaber <strong>der</strong> geschlagenen Flotte saß resigniert, aber dennoch würdevoller als zuvor,<br />

auf seinem Sessel. <strong>Der</strong> Raum war rund und hatte etwa 16 Meter im Durchmesser. An den Wänden<br />

This PDF created with the FREE RoboPDF Home Edition (not legal for business or government use)<br />

Get your FREE RoboPDF Home Edition Today at www.robopdf.com<br />

Buy RoboPDF Pro


hingen Bil<strong>der</strong> des Sonnensystems, den Schiffen <strong>der</strong> Flotte und einige Sternenkarten. Natürlich waren<br />

das keine Karten aus Papier, son<strong>der</strong>n flache Bildschirme. In <strong>der</strong> Mitte des Raums war ein ovaler Tisch<br />

platziert, in dem ein holographischer Projektor eingebaut war. Vor den Augen <strong>der</strong> Anwesenden wurde<br />

das Abbild <strong>der</strong> momentanen Lage projiziert. Die eigenen Stellungen, Versorgungsbasen, Werften und<br />

Rohstofflager aufgelistet und angezeigt. Eine monotone Computerstimme mo<strong>der</strong>ierte die Vorstellung<br />

und rundete alles verbal ab. Die wenigen Daten über den Gegner wurden natürlich ebenfalls<br />

eingeblendet und jetzt wollte; musste man, gemeinsam die vergangene Schlacht analysieren.<br />

<strong>Der</strong> Admiral war sichtlich nervös und verhaspelte sich auch noch in Wi<strong>der</strong>sprüche. Einmal war <strong>der</strong><br />

Zentralrechner schuld, dann <strong>der</strong> Gouverneur, dann wie<strong>der</strong> die zu hastig und daher schlecht<br />

ausgebildeten Piloten und dann <strong>der</strong> <strong>Krieg</strong>srat. Letztere wären eben nur Bürokraten und hätten seit<br />

Jahr und Tag zuwenig getan, um <strong>der</strong> Armee die nötigsten Dinge zu besorgen. Das es vielleicht<br />

einfach nur am Leichtsinn des Oberkommandierenden selbst lag und den unzureichenden<br />

Sicherheitsmassnahmen auf den Außenposten, wollte er nicht einsehen. Das dachten zumindest<br />

einige <strong>der</strong> anwesenden Trägerkommandanten. Das Prax seine Finger im Spiel hatte ahnten einige,<br />

aber sagten es nicht. Demnach war Leonides Zeit wohl entgültig abgelaufen, er hatte immer wie<strong>der</strong><br />

versagt und bevor sich die Arbeitsweise des <strong>Krieg</strong>srates o<strong>der</strong> ZEUS än<strong>der</strong>n würde, musste wohl eher<br />

einer <strong>der</strong> Flottenchefs seinen Hut nehmen.<br />

Entsprechend kühl und knapp waren die Kommentare <strong>der</strong> anwesenden Personen. Keiner wollte es<br />

dem Chef an den Kopf werfen, aber es war klar, dass es so nicht weitergehen konnte. Lei<strong>der</strong> war es<br />

die einfachste Lösung einen neuen Flottenchef zu ernennen. <strong>Der</strong> würde dann seine For<strong>der</strong>ungen<br />

nach mehr Nachschub bekräftigen und <strong>der</strong> <strong>Krieg</strong>srat und ZEUS würden ihm diesen versprechen,<br />

vorausgesetzt die Ränkespiele im Hintergrund liefen so wie sie sollten. So wurde das immer geregelt.<br />

Es war ein abgekartetes Spiel geworden. Irgendwann musste es schief gehen. Die Erde hatte schon<br />

mehrfach den Besitzer gewechselt und spätestens wenn es soweit war, entsendete das atlantanische<br />

Oberkommando Verstärkung aus an<strong>der</strong>en Sonnensystemen. Auf beiden Seiten waren also irrationale<br />

Beweggründe ein machtvoller Faktor, den es auszuschalten galt.<br />

So näherte sich die geschlagene Flotte dem blauen Planeten und auch dort war eine Besprechung im<br />

Gange. Die Basis im Atlantik war ausgebaut worden und nach wie vor das Hauptquartier für alle<br />

atlantanischen Truppenteile. Die oberste Instanz war, neben Zeus und <strong>der</strong> Priesterschaft, <strong>der</strong><br />

<strong>Krieg</strong>srat. Dort versammelten sich die Vertreter aus dem Zeichen des Wassermann, dem Wid<strong>der</strong>, dem<br />

Stier, dem Löwen, dem Skorpion, dem Schützen und einem weiteren Vertreter, falls die Sonne in<br />

dessen Zeichens verweilte. Da aber <strong>der</strong> Frühlingspunkt zu dieser Zeit im Zeichen des Krebs stand,<br />

war dieses Zeichen nun dominierend. Soll heißen eine weibliche Vertreterin des Krebs war die oberste<br />

Senatorin des Rates und leitete diesen. <strong>Der</strong> Name dieser Kanzlerin war Gaia, sie war natürliche eine<br />

reinrassige Atlantanerin. Sie war von allen Vertretern des Zeichen Krebs für zwölf Jahre zur obersten<br />

Kanzlerin gewählt worden und führte den Vorsitz im Rat. Sie wollte eigentlich gar nicht kandidieren<br />

und nur einem verzwickten Intrigenspiel zwischen ZEUS und dem damaligen Rat war es zu<br />

verdanken, dass jetzt eine Frau den Vorsitz führte. Ihr zur Seite saßen Tanruk, ein ehemaliger Admiral<br />

und Hera, die Hohepriesterin des Astratiskultes. Die Astratinnen waren die Statthalterinnen <strong>der</strong><br />

atlantanischen Religion. Sie sorgten auf ihre Weise für das Wohlergehen des Volkes und waren die<br />

Bewahrer <strong>der</strong> einzigen Wahrheit, <strong>der</strong> ursprünglichen und primären Mission ihres Volkes. Das<br />

Mysterium um diese Mission war, dass eben nur die Priesterinnen Zugang zu den geheimsten und<br />

geheiligsten Riten und Mythen <strong>der</strong> Atlantaner hatten. An für sich waren sie sehr schweigsam und<br />

unauffällig und auch nicht sehr zahlreich. Die Entscheidung wer diesem geheimen Zirkel beitreten<br />

durfte o<strong>der</strong> nicht, lag in den Händen <strong>der</strong> drei Oberpriesterinnen dieses Kultes. Sie bildeten somit eine<br />

eigene Klasse für sich und damit einen okkulten Gegenpart zum rationalen Zentralrechner. Außerdem<br />

beeinflussten sie die 12 Halbgötter auf Erden und wachten über <strong>der</strong>en Handlungen. Manchmal<br />

mussten sie eingreifen und eine Fehde unter ihnen schlichten. So manchem von ihnen wuchs das<br />

Ego über den Kopf hinaus, o<strong>der</strong> lei<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> <strong>Tri</strong>eb zur Vermehrung. Mehr als einmal gab es Streit<br />

unter den Halbgöttern wegen einer attraktiven Frau und es bedurfte einer Züchtigung, um sie auf den<br />

rechten Weg zurück zu führen. Diese Aufgabe hatte früher ausschließlich <strong>der</strong> Zentralrechner inne<br />

gehabt, aber die Macht <strong>der</strong> Priesterinnen wuchs mit dem Eintritt in ein neues, weibliches Sternzeichen<br />

und so verdrängten sie ZEUS.<br />

Dieser kreiste, nunmehr schon zweimal verbessert, um die Erde und überwachte die Entwicklung <strong>der</strong><br />

nächsten Generation von Soldaten. Im oblag die entgültige Auslese wer zu den Sternentruppen,<br />

Gar<strong>der</strong>egimentern und Heroslegionen durfte. ZEUS war ein Computer und hatte demnach eigentlich<br />

keine Gefühle, für ihn gab es we<strong>der</strong> Tag noch Nacht. Alles was für ihn zählte, war die Veredelung <strong>der</strong><br />

Menschen hin zum perfekten Soldaten. Um dieses Ziel zu erreichen war ihm bisher noch jedes Mittel<br />

recht. Wenn er für seine Erbauer dieses System zu erobern half, war seine Aufgabe erfüllt. Was er<br />

dabei tun musste spielte eigentlich keine Rolle, für ihn war jede Methode anwendbar. Um ihm nicht<br />

blindlings alles anzuvertrauen, wurde er durch den <strong>Krieg</strong>srat und die Priesterschaft in seinen<br />

Kompetenzen eingeschränkt. Damit verteilte man das Risiko einer unvorteilhaften Entwicklung auf drei<br />

Institutionen. Zeus hatte sich also ausschließlich als Schöpfer von neuen Soldaten zu betätigen und<br />

This PDF created with the FREE RoboPDF Home Edition (not legal for business or government use)<br />

Get your FREE RoboPDF Home Edition Today at www.robopdf.com<br />

Buy RoboPDF Pro


diese auszusieben. <strong>Der</strong> erfolgreichste Prototyp, den er bisher kreiert hatte, hieß bekanntermaßen<br />

Herkules. Zumindest entsprachen seine Werte den Erfor<strong>der</strong>nissen des damaligen <strong>Krieg</strong>es. Dank<br />

dieses Mutanten war die Auswahl an muskulösen, mutigen und klugen Rekruten enorm gestiegen.<br />

Lei<strong>der</strong> war Herkules so erfolgreich, dass er ZEUS als Schöpfer praktisch arbeitslos machte. Die 12<br />

Halbgötter zeugten fleißig Nachwuchs mit den edelsten Töchtern <strong>der</strong> Menschen und oft genug<br />

konnten sie sich nicht einigen, wer nun welche Schönheit beglückten durfte. Ein nicht enden<br />

wollendes Problem von wahrhaft epischen Ausmaßen. Die Liste <strong>der</strong> einzelnen Fälle von Fehden und<br />

Intrigen war fast so lang wie die <strong>der</strong> Schlachten und Scharmützel im <strong>Krieg</strong> gegen den eigentlichen<br />

Feind. Um dem Treiben ein Ende zu bereiten wurden dann irgendwann die Priesterinnen aktiv und<br />

verpflanzten die Sternenreligion auf die Erde, integrierten die besten 12 Nachkommen als Regenten<br />

<strong>der</strong> 12 Zeichen und stabilisierten die unkultivierten Gruppen auf elegante Weise. Sie wählten die<br />

Frauen aus, die von den Regenten beglückt werden sollten und welche eventuell in ihren Heiligtümern<br />

arbeiteten. Alles wurde in Zeremonien und Feste gekleidet, damit die Menschen sich leichter daran<br />

gewöhnen konnten. Das dabei die göttliche Natur <strong>der</strong> Obrigkeit mitetabliert wurde war unvermeidlich.<br />

Die Kin<strong>der</strong>, welche die Regenten zeugten, lies man bei den Müttern und einem Pflegevater<br />

aufwachsen, bis sie etwa 7 Jahren alt waren. In verschiedenen Schulen und Wettkämpfen bildete sich<br />

dann schnell die gewünschte Elite heraus, welche in ebenso feierlichen Zeremonien abberufen wurde.<br />

Man hatte einfach ein weltweites Netz aus abgewandelten Kulten geformt und die Menschen glaubten<br />

gerne an die göttliche Natur ihrer Herren im Himmel und <strong>der</strong>en Vertreter auf Erden. <strong>Der</strong> jährliche<br />

Aufruf an die Edelsten und Schönsten zum Dienst an den <strong>Götter</strong>n war daher auch ein fester<br />

Bestandteil im Leben <strong>der</strong> Menschen. Je mehr Mitglie<strong>der</strong> einer Sippe zu den <strong>Götter</strong>n durfte, umso<br />

höher war ihr Ansehen. Erst dort wurde ihnen dann allmählich bewusst wie sich alles verhielt und<br />

wozu man sie auserwählt hatte. Spätestens bei <strong>der</strong> Ausbildung nach dem letzten Wettkampf<br />

erkannten sie die wahre Realität, zumindest den Teil, den man ihnen davon erklärte. Zuviel Wissen<br />

schadet ja nur und macht unnötig nachdenklich. Aber ab diesem Augenblick gab es kein zurück mehr<br />

zum einfachen Leben, was auch nie verlangt wurde. Man kann aber zu Recht sagen, dass die<br />

Menschen wie in einem Garten Eden lebten. Sie liebten sich auch untereinan<strong>der</strong> so oft es ging, um<br />

den <strong>Götter</strong>n möglichst viel Kin<strong>der</strong> zu schenken, welche ja ebenfalls berufen werden konnten, oft aber<br />

nur für unrühmliche Arbeiten herangezogen wurden. Doch niemand musste Hunger und Not leiden.<br />

<strong>Der</strong> Garten Eden, <strong>der</strong> Himmel auf Erden, war seit Tausenden von Jahren Realität. Schon so lange<br />

hatte dieses Prinzip sich bewährt, bis es plötzlich so schien, als ob die Titanianer dieser goldenen Zeit<br />

ein Ende bereiten könnten. Im direkten Vergleich waren die Helden <strong>der</strong> Atlantaner denen <strong>der</strong><br />

Titanianer unterlegen. An <strong>der</strong> Körpergröße alleine war diese Überlegenheit nicht festzumachen.<br />

Scheinbar hatten sich die Anfor<strong>der</strong>ungen des <strong>Krieg</strong>es gewandelt und ZEUS ermittelte nun die neuen<br />

Eckdaten. Die Informationen <strong>der</strong> Flotte hatte <strong>der</strong> Hauptrechner schon erhalten und mit astronomischer<br />

Geschwindigkeit war er nun daran gegangen einen neuen Prototypen zu entwerfen. Das würde Tage,<br />

wenn nicht Wochen dauern und seine ganze Kapazität beanspruchen. Vielleicht lag es auch gar nicht<br />

am organischen Ausgangsmaterial, son<strong>der</strong>n einfach am <strong>Krieg</strong>sgerät, o<strong>der</strong> den widrigen Umständen.<br />

Aber das wie<strong>der</strong>um musste Gaia und ihr <strong>Krieg</strong>srat entscheiden.<br />

Gaia hatte bereits eine Krisensitzung einberufen und alle zerbrachen sich den Kopf über die Ursachen<br />

<strong>der</strong> letzten Nie<strong>der</strong>lage. Im Oberkommando herrschte die übliche Hektik und Betriebsamkeit nach einer<br />

verlorenen Schlacht. Abertausende von dienenden Menschen und dirigierenden Atlantanern<br />

verplanten hier alles was es gab. Ein gigantischer Apparat aus Bürokraten verwaltete den <strong>Krieg</strong> und<br />

die Verteilung des Nachschubs. Einige regelten den Bergbau auf dem Grund des Meeres, o<strong>der</strong> die<br />

Transporte von den Minen im Asteroidengürtel zu den Werften im Orbit <strong>der</strong> inneren Planeten und<br />

Monde. <strong>Der</strong> logistische Aufwand dieser <strong>Krieg</strong>es war jedenfalls kaum noch zu überbieten und <strong>der</strong><br />

Ausgang <strong>der</strong> letzten Schlacht tat ein übriges dazu. Natürlich wurden schleunigst alle Transporte für<br />

den IV. Planeten zu an<strong>der</strong>en Stützpunkten umgeleitet und neue Stellungen bezogen. In den letzten<br />

Jahrtausenden waren von beiden Seiten Hun<strong>der</strong>te von Basen im ganzen Sonnensystem angelegt<br />

worden. Eine fast ununterbrochenen Kette aus künstlichen Satelliten und Außenposten musste<br />

verwaltet und versorgt werden. Lei<strong>der</strong> gab es einige Überschneidungen zwischen den Kompetenzen<br />

und das sorgte ständig für Verwirrung und unnötige Wege. Revierdenken und Grabenkämpfe sorgten<br />

für zusätzlichen Druck. Aber auch hier war es ähnlich wie an<strong>der</strong>norts, man verteilte die Schuld lieber<br />

auf an<strong>der</strong>e. Doch damit war das Problem nicht zu lösen. Die Titanianer würden sich sammeln, dann<br />

weiter vorstoßen und bald in Richtung Erde losziehen. Jetzt hatten sie einen wichtigen Planeten<br />

erobert und den musste man ihnen schleunigst wie<strong>der</strong> entreißen. Lei<strong>der</strong> war die Produktion neuer<br />

Schiffe kaum mehr zu steigern, Umverteilung hieße Kompetenzgeplänkel und von den an<strong>der</strong>en<br />

beiden Flotten wollte man jetzt auf keinen Fall etwas abziehen. Die Kämpfe um einen Teil des<br />

Asteroidengürtel waren in vollem Gang und vielleicht würde ein Sieg in diesem Bereich die Lage<br />

wie<strong>der</strong> bereinigen. Allerdings musste man dann wie<strong>der</strong> den roten Planeten zurückerobern, bevor <strong>der</strong><br />

Feind einen zu großen Vorteil aus dessen Besitz schlagen und Verteidigungsmaßnahmen ergreifen<br />

konnte. Tanruk, <strong>der</strong> große Stratege trug diese Lage in gewohnt ironischem Tonfall vor. Er stand da<br />

wirklich drüber, nahm seine Arbeit aber trotzdem ernst. Nur einschmeicheln brauchte er sich bei<br />

This PDF created with the FREE RoboPDF Home Edition (not legal for business or government use)<br />

Get your FREE RoboPDF Home Edition Today at www.robopdf.com<br />

Buy RoboPDF Pro


keinem, er wusste was er auf dem Kasten hatte. Er war <strong>der</strong> strategische Berater des Rates und sein<br />

Wort galt etwas. Er hatte vor über 120 Jahren die Invasion <strong>der</strong> Titanianer auf dem IV. Planeten noch<br />

vereiteln können und genoss bei <strong>der</strong> Truppe hohes Ansehen. Sein Schädel war glatt rasiert und ein<br />

reiches Muster aus Ornament und Narben wies ihn als hoch dekorierten Mann aus. Er war einer <strong>der</strong><br />

wenigen, die ungefragt ihre Meinung äußerten, aber schon zu alt, um selbst noch ins Geschehen<br />

einzugreifen. Als er fertig war danke ihm Gaia für seine direkte Art und Weise und formulierte folgende<br />

Erklärung:<br />

„Meine Damen und Herren Senatoren, wir werden folgen<strong>der</strong>maßen vorgehen. Die erste Flotte unter<br />

Leonides wird sich hier im Orbit positionieren und in Stand gesetzt. Wir werden abwarten wie sich die<br />

Kämpfe im Asteroidengürtel entwickeln und ob <strong>der</strong> Zentralrechner einen neuen Vorschlag machen<br />

kann. Wir haben ja schon so oft in misslicheren Lagen gesteckt; wir werden auch diesmal einen<br />

Ausweg finden.<br />

Ich habe vom Flottenchef Prax eine Meldung erhalten. Er wird in kürze den Lambda-Sektor angreifen.<br />

Wenn er Erfolg hat wäre Wotans Flotte für mindestens 5 Monate isoliert“<br />

„Ob wir es in dieser Zeit schaffen können ist fraglich!“: gab ihr Admiral Tanruk pessimistisch zur<br />

Antwort. Gaia sah ihn an und nickte:„ Wir müssen es eben in dieser Zeit schaffen. Wenn wir jetzt<br />

einen kühlen Kopf bewahren, wird es für uns gut ausgehen. Die Titanianer haben sich den Sieg teuer<br />

erkaufen müssen. Zwei von ihren Schiffen haben wir vernichtet und wenn Prax es schafft,.. werden es<br />

sicher noch mehr..... Wir waren schon oft in Bedrängnis und werden uns auch diesmal behaupten!“<br />

Damit war alles gesagt und die Befehle gingen verschlüsselt an die Flotten. Prax sollte energisch<br />

vorgehen und den vorgepreschten Feinden den Rückweg abschneiden. Wie ein Uhrwerk nahmen die<br />

Dinge ihren Lauf, weil beinahe zeitgleich Loki und Thor ein entsprechendes Agrement trafen. Ihren<br />

übereifrigen Konkurrenten sollte schon bald die Luft zum Atmen knapp werden.<br />

Leonides war überrascht was seinen Teil <strong>der</strong> Nachricht betraf. Seine Schiffe waren noch etwa eine<br />

Woche von <strong>der</strong> Erde entfernt und scheinbar lies man ihn so lange im Amt. In dieser einen Woche<br />

sollte noch so manches geschehen. Zeus rechnete alles durch und die beiden an<strong>der</strong>en Flotten<br />

konnten sich behaupten. Die II. Flotte unter Olmekis war dank des Ausweichens <strong>der</strong> feindlichen<br />

Schiffe unbehelligt in ihr zugewiesenes Aufmarschgebiet vorgestoßen und Prax hatte mit <strong>der</strong> III. Flotte<br />

den Lambda-Sektor erobert. Thor, <strong>der</strong> zuständige Titanianer hatte mit seinen Truppen einige<br />

obligatorische Scheingefechte geführt und sich dann zurückziehen „müssen“. Loki lies sich gar nicht<br />

erst blicken und gönnte Wotan seine missliche Lage. Seine Truppen gähnten in dieser Zeit vor<br />

Langeweile und Untätigkeit.<br />

Damit war <strong>der</strong> Planet zwar immer noch nicht befreit, doch seine Besatzer steckten für mindestens 18<br />

Wochen in <strong>der</strong> Falle. Die Verbindung zum Rest des Imperiums war gekappt worden und somit kein<br />

Sieg über die Erde mehr möglich. Jetzt musste man sogar mit einem Angriff <strong>der</strong> Atlantaner gegen<br />

Wotans Flotte rechnen. Nun tagten auch hier die Krisenräte. Wotan, mittlerweile wie<strong>der</strong> bei Sinnen<br />

und am Ende seiner Paarungswut angelangt, hauste tobend durch die unterirdischen Katakomben.<br />

Alle seine Untergebenen gingen ihm aus dem Weg. Sie wussten wie unberechenbar ihr Herr sein<br />

konnte, wenn etwas schief ging. Er ließ seine Wut dann eben nicht an den Gefangenen aus, son<strong>der</strong>n<br />

an ihnen. Mit Schaum vorm Maul reagiert er sich schließlich in seinem speziellen Raum ab. Solche<br />

Kammern mussten immer bereit stehen, um ihm die Gelegenheit zu geben, sich zu beruhigen. Es<br />

waren düstere Verliese mit einigen Gefangenen. Diese waren nur leicht bewaffnet und Wotan jagte sie<br />

dann mit bloßen Klauen und dem vollen Einsatz seines überlegenen Körpers. Nachdem er sich fast 3<br />

Stunden lang <strong>der</strong> Jagd gewidmet hatte, war sein Hass vorerst verklungen und er bereit für eine<br />

ernsthafte Unterhaltung mit seinen Leuten. Hier traf man sich in einem fünfeckigen Raum an einem<br />

sechseckigen Tisch aus Titanstahl. Fackeln beleuchteten die schaurige Runde und Wotan trat, noch<br />

blutig vom letzten Opfer, hinzu.<br />

„Wie konnte das nur geschehen?“: brüllte er laut auf, als er vor <strong>der</strong> Sternenkarte stand. „Wir haben<br />

seit fast 4 Jahren an diesem Plan gearbeitet und alles bedacht. Wie kann es sein, dass uns Prax mit<br />

seiner Flotte eiskalt in den Rücken fällt und wir jetzt hier festsitzen. Wie viele Vorräte und Reserven<br />

haben wir noch?“: sprach er Truk, seinen Buchhalter an. Truk war ein sogenannter Denker, genauso<br />

wie Trak. Sie dienten ihren Herren als Ratgeber und Gehilfen beim Denken. Von ihrer Sorte gab es<br />

lei<strong>der</strong> viel zu wenige in den Reihen <strong>der</strong> Titanianer. Das Aussehen war eine Mischung aus Eule und<br />

Waran, etwa 1 Meter hoch und nur leicht befie<strong>der</strong>t. Ihre logistische Arbeit war bei den <strong>Krieg</strong>ern wenig<br />

geschätzt. Einen Kampf zu führen, ohne die Gegner zu zerstückeln o<strong>der</strong> aufzufressen, war den<br />

echten <strong>Krieg</strong>ern zu langweilig, ja beinahe wesensfremd. Wozu <strong>Krieg</strong> führen, wenn es dann nur ein<br />

Spiel um Fähnchen auf einer Karte wäre. Die Berserker hatten ebenfalls noch eine Art Begleitung bei<br />

sich. Zumindest die großen und wichtigen. Es war wie eine Art Dekoration und zur Schaustellung des<br />

Egos. Balras zum Beispiel besaß 3 kleine, fle<strong>der</strong>mausartige Wesen, die sich an ihm fest hielten.<br />

An<strong>der</strong>e bevorzugten Schlangen o<strong>der</strong> echsenartige Wesen. Wie<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e mischten alles mögliche<br />

und zu jedem Titanianer gesellten sich diese dekorativen Schoßhündchen. Mehr war das eigentlich<br />

auch nicht, aber es verlieh den Besitzern etwas furchteinflößendes. Einen so intelligenten Symbionten<br />

wie Wotan hatte indes keiner. Truk sah sich diesmal also in <strong>der</strong> erfreulichen Lage herauszukehren,<br />

This PDF created with the FREE RoboPDF Home Edition (not legal for business or government use)<br />

Get your FREE RoboPDF Home Edition Today at www.robopdf.com<br />

Buy RoboPDF Pro


dass auch er ein wichtiger Teil des titanianischen Militärs war. Er krabbelte auf den Tisch und öffnete<br />

dann den Schnabel.<br />

„Das Prax unsere Außenposten überrumpelt hat liegt wohl daran, dass unsere Leute nach dem Sieg<br />

zu selbstgefällig waren. Prax hat in <strong>der</strong> letzten Umlaufperiode ständig Verstärkung aus dem Inneren<br />

Bereich erhalten. Nur deshalb war Leonides zu schwach um uns zu wie<strong>der</strong>stehen. Wir können uns<br />

hier halten und abwarten bis wir den nächsten Sektor erreicht. Dann werden wir uns den Weg von<br />

zwei Seiten offen halten und mit dem Rest des Imperiums verbunden sein. Das wird etwa 18 Wochen<br />

dauern. Solange müssen wir eben die Stellung halten und ausharren! Wenn genug Nachschub<br />

bereitsteht kann man weiterkämpfen“.<br />

Kaum hatte Truk ausgesprochen spürte er schon die Klauen von Balras an seinem Hals.<br />

„Du würmerfressen<strong>der</strong> Vogel willst uns erzählen was wir zu tun haben“: geiferte Balras ihn an. Er war<br />

wütend, weil er als echter Berserkermutant sich von diesem winzigen Vogelzwerg etwas erklären<br />

lassen musste. Doch kaum war Balras fertig, da sprang Wotan über den Tisch, griff sich den Obersten<br />

<strong>der</strong> Berserkerlegion und schlug ihn mit seinem Titanzepter zu Boden. Noch bevor dessen Getreue<br />

sich auf Wotan stürzen wollten, fauchte dieser sie an und alles schnellte zurück. Ein Biss von ihm war<br />

tödlich und wer die Hand gegen ihn auszustrecken wagte, <strong>der</strong> wurde bei lebendigem Leib recycelt.<br />

„Ihr hirnlosen Stümper, seit ihr immer noch zu betrunken um zu erkennen, dass Truk hier mehr<br />

erreichen kann als zehn von eurer Sorte. Spart euch eure Wut für die Helden <strong>der</strong> Atlantaner auf und<br />

wagt es nie mehr Hand an meinen Ratgeber zu legen!“: brüllte er sie an. Balras verstand die Lektion,<br />

kniete vor seinem <strong>Krieg</strong>sherren und bat um Vergebung. Nach einigen Sekunden legte Wotan seine<br />

Klaue auf den nie<strong>der</strong>knienden Berserker und machte nur eine kleine Geste. Daraufhin stand Balras<br />

auf und ging geduckt nach hinten zu seinem Sitzplatz. Wotan leckte sich <strong>der</strong>weil das Blut von den<br />

Spitze seines Zepters und blickte wohlwollend zu Truk. Dieser war mindestens einen halben Meter<br />

größer geworden und stolzierte selbstherrlich durch den Raum.<br />

„Wo war ich also stehen geblieben? Ach ja. Also es sieht so aus, dass ihr, meine lieben Berserker und<br />

ihr, die Vertreter <strong>der</strong> Raumflotte, es schaffen müsst die nächsten viereinhalb Monate abzuwarten und<br />

unsere momentane Position eventuell gegen einen Angriff zu verteidigen. Solange sind alle unnötigen<br />

Aktionen untersagt und je<strong>der</strong> Mann tut nur was ihm gesagt wird!“<br />

Dann folgte <strong>der</strong> detaillierte Ausbauplan des Planeten. Die unzerstörten Strukturen <strong>der</strong> Atlantaner<br />

wurden einbezogen, die restlichen Frauen eingekerkert, die Männer recycelt o<strong>der</strong> umgedreht und alles<br />

an kriegswichtigem Material unter die Oberfläche gezogen. Die Flotte, die zuvor noch die Eroberung<br />

<strong>der</strong> beiden Monde vorbereitet hatte, musste sich nun zurückhalten und Kräfte sparen. Man konnte sich<br />

denken, dass die Garnison, die Monde eher sprengen würde, als sie in die Hände des Feindes fallen<br />

zu lassen. Eine Einnahme war somit ohnehin utopisch geworden. Truk erklärte den etwas tumben<br />

Zuhörern die Folgen des Einschlags von Trümmerstücken <strong>der</strong> Monde auf <strong>der</strong> Oberfläche. Selbst<br />

Balras musste danach erkennen, dass man es ruhig angehen musste, wollte man lebend aus dieser<br />

Sache herauskommen.<br />

Damit war wie<strong>der</strong> mal ein Patt entstanden und das Tempo verlangsamte sich oberflächlich betrachtet.<br />

Thor lies sich Zeit mit den Vorbereitungen zu einem Gegenschlag und Lokis Flotte kreuzte seelenruhig<br />

in absolut feindfreien Sektoren. Wotans Flotte brauchte eine Pause um sich zu erholen, ebenso wie<br />

die von Leonides. So lief das seit Jahrhun<strong>der</strong>ten ab. Kaum war eine Seite im Vorteil, holte die an<strong>der</strong>e<br />

wie<strong>der</strong> etwas auf und so wogte es hin und her. Jedoch diesmal lief es etwas an<strong>der</strong>s. ZEUS war nach<br />

mehreren Wochen zu einem Ergebnis gekommen und lieferte prompt eine Möglichkeit wie man den<br />

<strong>Krieg</strong> nun doch endlich einmal gewinnen könnte.<br />

Dieses Epos erzählt nun die Geschichte <strong>der</strong> Menschheit vor <strong>der</strong> Sintflut, wie die Engel entstanden und<br />

warum man sich noch heute daran erinnert. Tauchen sie ein in den Mythos den alle Kulturen auf<br />

unserem Planeten aufgesogen haben und die Basis unseres Unterbewusstseins bildet. Doch Vorsicht<br />

vor dem Sog <strong>der</strong> Geschichte, mit je<strong>der</strong> Zeile, die sie lesen verän<strong>der</strong>n sie ihre Sichtweise und es gibt<br />

keinen Weg das umzukehren.<br />

Kapitel I<br />

Die Erschaffung <strong>der</strong> 5 perfekten <strong>Krieg</strong>er<br />

Gaia war ganz aufgeregt vor Neugier, als sie kurz vor <strong>der</strong> Abstimmung im <strong>Krieg</strong>srat eine kurze<br />

Nachricht von ZEUS erhielt. <strong>Der</strong> Zentralrechner hatte sich bei ihr gemeldet und den Vollzug seiner<br />

Arbeit erklärt. Zwar würden die neuen Modelle zu spät für den bevorstehenden Raid gegen die<br />

Besatzer kommen, aber eine verbesserte Baureihe für die nächste Generation von Soldaten war<br />

trotzdem eine wünschenswerte Verstärkung. Natürlich waren das streng geheime Informationen und<br />

brisante noch dazu. Eine detaillierte Erläuterung wollte <strong>der</strong> Zentralrechner deshalb unter keinen<br />

Umständen per Funkübertragung absenden. Die Kanzlerin sollte die näheren Details von ZEUS<br />

selbst, in dessen Raumstation, erfahren. Auf diese Weise wollte er verhin<strong>der</strong>n, dass irgendjemand<br />

etwas von seinen Ergebnissen und Schlussfolgerungen hören würde. Beson<strong>der</strong>s die Astratinnen<br />

wollte This er aus PDF dem created Kreis with <strong>der</strong> the Eingeweihten FREE RoboPDF heraushalten. Home Edition Ihre Macht (not legal war for schon business so groß or government geworden,<br />

use)<br />

Get your FREE RoboPDF Home Edition Today at www.robopdf.com<br />

Buy RoboPDF Pro


dass sie es womöglich als Vorwand benutzt hätten, um ihn zu deaktivieren. Selbst gegenüber den<br />

Admirälen und Stabsoffizieren war er prinzipiell misstrauisch. ZEUS hatte gelernt, dass eine<br />

organische Lebensform niemals so vertrauenswürdig wie er sein konnte. Gaia war diese seltsame<br />

Vorsicht nicht entgangen. So viel Misstrauen von einem Computer hatte sie nicht erwartet. Immerhin<br />

war es das erste Mal für sie, dass sie die sichere Basis unter Wasser verlies und selbst in den<br />

Weltraum vordringen würde. Sie hatte ihr ganzes Leben in <strong>der</strong> künstlichen Welt des Hauptquartiers<br />

gelebt. Natürlich gab es auch hier Gärten und auch das echte Sonnenlicht hatte sie schon oft<br />

genossen, aber die Schwerelosigkeit war etwas völlig neues..<br />

Über die Raumstation im Orbit wusste sie nur soviel, dass dort ZEUS untergebracht war. <strong>Der</strong><br />

Zentralrechner für Evolutionsforcierung Und Symbiose kreiste mehrmals am Tag über die Erde und<br />

kontrollierte dabei die Menschen und beson<strong>der</strong>s die potentiellen Aspiranten für eine Karriere in <strong>der</strong><br />

Armee. Gepflegt und gewartet wurde er von einer Handvoll auserwählter Diener, o<strong>der</strong> besser gesagt<br />

Techniker. Sie lebten ebenfalls an Bord <strong>der</strong> Raumstation und sorgten dafür, dass ZEUS immer<br />

tadellos funktionierte. Eigentlich ein unnötiges Überbleibsel aus den frühen Tagen, aber auch eine<br />

kleine Sicherung gegen eine Technik, die mal aus dem Ru<strong>der</strong> läuft.<br />

In Gaia kämpften jetzt zwei Mächte um die Vorherrschaft. Einerseits die Neugier auf ZEUS neue<br />

Baureihe aber auch die nicht ganz unbegründete Angst vor den Folgen. Was, wenn man sie<br />

observierte, konnte sie wirklich sicher sein unentdeckt zu ZEUS zu fliegen. Sicher sie war die<br />

Kanzlerin, aber das galt nur im Hauptquartier etwas. Im Weltall herrschten die Admiräle und Heroen,<br />

denen wäre bestimmt daran gelegen informiert zu sein. Schließlich siegte jedoch die Wissbegier über<br />

ihre zau<strong>der</strong>nde Natur und so machte sie sich auf den Weg. Zuerst musste Gaia jedoch eine<br />

unauffällige Reiseroute aussuchen. Ein großes Aufhebens und viel Aufwand wäre ja alles an<strong>der</strong>e als<br />

wünschenswert. Schließlich entdeckte sie einen Routineflug mit Stammpersonal und Austauschkräften<br />

für die nahegelegene Mondbasis. Unauffällig und dennoch sicher genug für sie. Den wollte sie<br />

nehmen. Doch je mehr sich Gaia <strong>der</strong> Startrampe näherte, umso mehr mischte sich wie<strong>der</strong> Angst in<br />

ihre Neugier. So stand sie etwas verkrampft am Gelän<strong>der</strong> vor dem Eingang und blickte auf die Wellen,<br />

die <strong>der</strong> Atlantik gegen die Plattform schickte. Die Sonne schien kraftvoll und <strong>der</strong> Wind blies ebenso<br />

über die See. Ob man bei diesem Wetter auch sicher starten könne, schoss es ihr durch den Kopf.<br />

Doch dann besann sie sich auf ihre atlantanischen Stärken. Schließlich war Angst ein irrationales<br />

Gefühl und dieser Flug in den Orbit zu ZEUS eine Routineaufgabe für die Piloten <strong>der</strong> Fähre. In<br />

Gedanken war die Kanzlerin jetzt bei den Männern in den drei Raumflotten. Noch immer zögerte die<br />

oberste Instanz eine entgültige Entscheidung heraus. <strong>Der</strong> <strong>Krieg</strong>srat hatte inoffiziell 3 zu 3 abgestimmt<br />

und jetzt kam es nur noch auf Gaias Stimme an. Sollten sie es wirklich wagen jetzt zurückzuschlagen,<br />

o<strong>der</strong> war es nicht doch besser auf die neue Trägerklasse zu warten und darauf was ZEUS entwickelt<br />

hatte. Im Rat war man über die Pläne des Zentralrechners nicht offiziell informiert worden und <strong>der</strong><br />

neue Atlasträger war noch in <strong>der</strong> Ausrüstungsphase. Die Mannschaften wurden eingearbeitet und die<br />

Waffen justiert. Ein mühseliger Prozess, zeitraubend aber unumgänglich. Mitten in ihre Gedanken<br />

über Zahlen und Namen im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Aufstellung <strong>der</strong> Flotte, riss sie Admiral Tanruk<br />

heraus.<br />

„Ich bin es nur meine liebe Gaia. Sie wollen zu ZEUS nicht wahr. Hat er etwa eine neue Baureihe<br />

entwickelt?“<br />

„Admiral Tanruk! Sie haben mich vielleicht erschreckt. Woher wissen sie dass ich zum Zentralrechner<br />

will?“<br />

„Das liegt doch auf <strong>der</strong> Hand. Mit Leonides o<strong>der</strong> Olmekis hätten sie kein Treffen im Orbit vereinbart.<br />

Den Atlasträger zu besuchen wäre interessant, aber er ist zu weit weg von hier und das einzige was<br />

da noch bleibt ist <strong>der</strong> Zentralrechner. Außerdem bin ich bewan<strong>der</strong>t in den höheren Formen <strong>der</strong><br />

Sinneswahrnehmung“.<br />

„Sie haben wie immer Recht Admiral. Ich bewun<strong>der</strong>e sie für diese Gabe, obwohl sie mir oft ein<br />

gewisses Unwohlsein verschafft!“<br />

„Ja ich weiß. Ich hoffe für sie und den Rat, dass ZEUS sich da nicht wie<strong>der</strong> so einen Fehlschlag wie<br />

damals mit Ares erlaubt. Sie kennen meine Meinung zu dieser Maschine!“<br />

„Ja Admiral, Sie haben sie ja auch oft genug erklärt. Sie und noch einige an<strong>der</strong>e wollen die<br />

Institutionen abschaffen und eine neue Kommandostruktur etablieren. ZEUS ist für sie nur noch ein<br />

alter Haufen Schrott und <strong>der</strong> Rat <strong>der</strong> Zwölft bzw. <strong>der</strong> <strong>Krieg</strong>srat ein ineffektives Instrument einer<br />

überholten Zeit“.<br />

„So drastisch habe ich es nie formuliert und so habe ich es auch noch nie gesehen Kanzlerin! Wir<br />

haben zu viele Machtzentren aufgebaut. Wir haben die Flottenchefs, die Senatoren des Rates, die<br />

Priester, die Planer und Strategen im Oberkommando und nicht zu vergessen die 12 Statthalter<br />

verteilt auf <strong>der</strong> ganzen Erde. Jede dieser Institutionen beansprucht für sich einen Teil <strong>der</strong> Macht und<br />

so wie es aussieht hat Zeus seit längerem den Anschluss verpasst. Er war vor langer Zeit einmal sehr<br />

wichtig und ist es heute eben nicht mehr. Ironie <strong>der</strong> Geschichte dass <strong>der</strong> Zentralrechner durch die<br />

Erschaffung <strong>der</strong> Halbgötter an Bedeutung verlor. Auch ich war mit den Herkuleseinheiten immer sehr<br />

This PDF created with the FREE RoboPDF Home Edition (not legal for business or government use)<br />

Get your FREE RoboPDF Home Edition Today at www.robopdf.com<br />

Buy RoboPDF Pro


zufrieden. Sie sind loyal, mutig und intelligent. Unter meinem Kommando haben sie nie versagt!“: lobte<br />

Tanruk die Arbeit eines Computers.<br />

„Aber auch sie haben es nie geschafft mit Wotan und seiner Bande aufzuräumen“.<br />

„Es ist müßig darüber zu streiten. ZEUS wird tun was er immer getan hat und die Kommandeure<br />

werden mit den Entscheidungen des Rates leben müssen. Kein Soldat wird es jemals wagen sich<br />

offen gegen diese Ordnung aufzulehnen. Wir wissen beide dass nur diese eine Machtkonstellation<br />

möglich ist. Die Astratinnen wachen über unser Seelenheil und die Halbgötter. Keine Macht <strong>der</strong> Welt<br />

wird an dieser Verteilung je etwas än<strong>der</strong>n“.<br />

Die Kanzlerin hörte aufmerksam zu, als Tanruk ihr diese Worte mitgab und setzte dem inhaltlich nichts<br />

mehr hinzu:„Ich denke wir haben jetzt beide unseren Standpunkt geklärt und ich muss sie jetzt lei<strong>der</strong><br />

verlassen. Ich habe eine Verabredung... mit dem Zentralrechner!“<br />

Gaia sah dabei nur flüchtig zu Tanruk und ging dann einfach vorbei. <strong>Der</strong> Admiral trat zur Seite,<br />

lächelte amüsiert über seine richtige Vermutung und sah <strong>der</strong> Kanzlerin nach, wie sie in Richtung <strong>der</strong><br />

Fähre ging. Seine Gedanken waren bei ihr und sie wusste das. Eigentlich waren seine Gefühle sehr<br />

oft bei ihr und er sah sie fast schon als seine Tochter an. Aber sie war die Kanzlerin und er musste sie<br />

auch so behandeln. Mit etwas unsicheren Schritten ging sie ihren Weg und die Sonne verdunkelte<br />

sich langsam. Wolken schoben sich vor und <strong>der</strong> Wind frischte merklich auf. Tanruks Umhang begann<br />

sich bereits zu lüften und sein graues Haar flatterte dazu. Als sie das Schiff erreicht hatte, drehte sie<br />

sich noch einmal um und winkte ihrem väterlichen Freund zu. Er hob die Hand zum Gruss und<br />

wünschte leise Glück. Dann betrat sie die Fähre zusammen mit vielen an<strong>der</strong>en Passagieren und ging<br />

vorerst in <strong>der</strong> Menge unter. Es waren alles Besatzungsmitglie<strong>der</strong> von Leonides Trägern, die hier auf<br />

<strong>der</strong> Erde einen kurzen Urlaub verbracht hatten. Wer sie war wusste niemand, ihr Gewand war einfach<br />

und unterschied sich kaum von dem <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Passagiere. Auch hatte sie mit denen nur für einen<br />

kurzen Moment Kontakt. Die Führungsriege war insgesamt nicht wirklich populär o<strong>der</strong> optisch präsent.<br />

Die Leute kümmerten sich kaum um „Politik“, wozu auch, gewählt wurde eh nur alle paar<br />

Jahrhun<strong>der</strong>te.<br />

Dann erreichte sie eine Einzelkabine und verriegelte sofort die Tür hinter sich. Sie nahm Platz und<br />

befolgte die Anweisungen <strong>der</strong> Stimme, die ihr erklärte was zu tun war. Auf einem Bildschirm vor ihr<br />

lieft ein entsprechen<strong>der</strong> Film ab und synchron ein Countdown. Man wurde darum gebeten auf die<br />

Toilette zu gehen. Dann musste man sich anschnallen, eventuell Schmuck ablegen und einige<br />

Sensoren, mit denen die Körperfunktionen überwacht wurden, anlegen. Sie tat alles wie befohlen und<br />

sah dabei zu, wie die Zeit verrann. Nach einigen Minuten war es soweit. Das Startsignal ertönte und<br />

nach 10 Sekunden hob die Fähre ab. Für wenige Sekunden hörte man noch das Dröhnen <strong>der</strong><br />

<strong>Tri</strong>ebwerke, dann flog die Fähre schon schneller als <strong>der</strong> Schall und nur noch die G-Kräfte erinnerten<br />

sie daran was hier geschah. Mit kurzzeitig über 3,5 G presste es die Passagiere in den Sitz und auf<br />

dem Monitor sah Gaia wie ihr Puls auf 193 Schläge/Min hochschnellte. <strong>Der</strong> Schweiß lieft ihr aus allen<br />

Poren und ein Gewitter an Sinneseindrücken durchflutete ihr Bewusstsein. Angst, Euphorie und das<br />

Gefühl <strong>der</strong> Beschleunigung zerrten an ihren Nerven und steigerten ihre Erregung auf höchste Werte.<br />

Jetzt wusste sie auch warum man vorher noch mal auf die Toilette gehen sollte. Die Beschleunigung<br />

würde sonst dafür sorgen, dass man sich allen unnötigen Ballast entledigen würde. Eine rote<br />

Warnlampe ging an und eine Stimme sagte beruhigend:„ Ihre Körperfunktionen sind kritisch, bitte<br />

bewahren sie Ruhe. Die Beschleunigungsphase ist gleich vorbei“. „Das sagt sich so leicht“: dachte die<br />

verängstigte Kanzlerin und klammerte sich mit ihren schweißnassen Händen an die Sitzlehnen.<br />

Endlich, nach einer kleinen Ewigkeit, erreichte das Schiff den Orbit und nahm Kurs auf die nächste<br />

Raumstation. Von dort aus ging es weiter zu den Verteilern für die einzelnen Bereiche. Den<br />

Landeanflug auf die rotierende Station konnte sie auf dem Bildschirm verfolgen. Überglücklich und<br />

erleichtert sah sie dabei zu wie alles reibungslos ablief und sich ihr Puls wie<strong>der</strong> normalisierte. Ihre<br />

Wirbelsäule tat weh und auch <strong>der</strong> Hals schmerzte als sie ihren Platz verlies. Sie wartete bis alle<br />

an<strong>der</strong>en die Fähre verlassen hatten und folgte <strong>der</strong> Menge dann unauffällig hinterher. Auf Wegweisern<br />

stand geschrieben welche Richtung zu welchem Flug führte und alle Reisenden gingen ihrer Wege.<br />

Es war ein kleines geordnetes Chaos, dirigiert von Durchsagen und Anzeigetafeln wurde die Menge<br />

geleitet und geführt. Manche mussten warten o<strong>der</strong> sich beeilen, je nach verblieben<strong>der</strong> Zeit zum<br />

Abflug. So einen intensiven Kontakt mit <strong>der</strong> alltäglichen Welt hatte die Kanzlerin noch nie gehabt. Sie<br />

war wie ein rohes Ei behandelt worden und auf <strong>der</strong> Erde aufgewachsen. Das hier hatte sie nie zuvor<br />

erlebt. Sie fand es beunruhigend und spannend zugleich, all diese neuen Eindrücke und Abläufe. Gaia<br />

verharrte an einem <strong>der</strong> Aussichtsfenster und sah gebannt auf den Ausgangspunkt ihrer Reise. Von<br />

hier oben sah alles so winzig aus und ganz an<strong>der</strong>s als auf den Bil<strong>der</strong>n. Sie erkannte die Erdkrümmung<br />

und Wolken, sogar einen Vulkanausbruch. Gaia lies sich Zeit um diesen Anblick in voller Länge zu<br />

genießen. Unter ihr drehte sich <strong>der</strong> Planet und zeigte immer mehr von seinen Facetten. Über dem<br />

Meer tobten Stürme und Blitze zuckten durch die schwarzen Wolken. Dann kamen kleinste<br />

Staubpartikel in die Atmosphäre und verglühten. Abermillionen von Funken und Lichtstreifen<br />

wan<strong>der</strong>ten durch ihr Blickfeld und verschwanden so schnell wie sie gekommen waren. So also sah die<br />

Welt von oben aus. Jedoch war sie nicht hierher gekommen um sich die Aussicht zu gönnen, son<strong>der</strong>n<br />

This PDF created with the FREE RoboPDF Home Edition (not legal for business or government use)<br />

Get your FREE RoboPDF Home Edition Today at www.robopdf.com<br />

Buy RoboPDF Pro


um einen gewissen Zentralrechner zu besuchen. ZEUS hatte Gaia versprochen er würde ein<br />

Versorgungsschiff, welches sie zu ihm bringen sollte, zum Port 72 senden und dort andocken lassen.<br />

Einen Hinweis dazu ertönte in verschlüsselter Form durch die Lautsprecher und so ging die Reise wie<br />

geplant weiter.<br />

Von hier nahmen viele Geschichten ihren Lauf. Eine davon handelte von Themitos, stellvertretend für<br />

viele an<strong>der</strong>e Schicksale wird seines hier immer wie<strong>der</strong> aufgerollt. Er und sein Freund Ram waren<br />

einberufen worden. Ihr Initiationsritual hatten sie in <strong>der</strong> Nacht zuvor durchgeführt und ein frisches<br />

Brandzeichen zeichnete sie als Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> 5 Kohorte 32 Heroslegion, aus. Sie und die an<strong>der</strong>en<br />

ihrer Einheit marschierten, geführt von einem Comman<strong>der</strong> namens Ralton, zu ihrem Zugbringerflug.<br />

Ralton war erst vor wenigen Tagen beför<strong>der</strong>t worden und die zusätzliche Tätowierung war kaum<br />

verheilt. Es war ein magisches Symbol, das seine Sternenaspekte verstärken und seine inneren<br />

Schwächen abmil<strong>der</strong>n sollte. Noch war es eine kleine Zeichnung und sein Kopf wies noch viele freie<br />

Stellen auf. Bis er es zur kahlrasierten Glatze schaffen würde, konnten noch Jahrzehnte vergehen. Als<br />

Führer <strong>der</strong> neuaufgestellten Kohorte brachte er nun seine Männer zum Schlachtträger Aquarius, ihrer<br />

neuen Heimat. Themitos war zum ersten Mal im All, genauso wie Gaia und die an<strong>der</strong>en. Beim Start<br />

konnte er ebenfalls spüren welche Kräfte die Beschleunigung ausübte und etwas wackelig auf den<br />

Beinen war er schon. Alles was er über das hier draußen wusste war graue Theorie. Das sie kämpfen<br />

sollten und hier ihren letzten Schliff bekommen würden, dass war alles was sie sich denken konnten.<br />

Ralton lies kein Wort darüber verlauten. We<strong>der</strong> während des Antretens noch beim Flug. Sie würden<br />

noch früh genug merken weshalb sie hier waren und um was sie alles drehte.<br />

In dieser Station herrschte auch ganz an<strong>der</strong>e Extreme vor. Je nach Aufenthaltsort gab es eine<br />

Beschleunigung o<strong>der</strong> nicht. Beschleunigung und Abbremsmanöver zerrten sie hin und her in ihrem<br />

Sitz. Gaia wurde dabei ganz übel und sie war froh, als sie endlich bei ZEUS eintraf. In einer<br />

ringförmigen Basis, die um sich selbst rotierte, sollte sie nun auf den Zentralrechner treffen. Sie dockte<br />

in <strong>der</strong> Mitte, bildlich gesehen an <strong>der</strong> Rotationsachse, an und schwebte dabei wie<strong>der</strong> frei ihm Raum.<br />

Lamuk <strong>der</strong> Cheftechniker begrüße sie bei ihrer Ankunft:„ <strong>Der</strong> Segen <strong>der</strong> Sterne sei mit Ihnen,<br />

Kanzlerin. ZEUS erwartet sie“: waren seine genauen Wort, denen ZEUS nachsetzte:„Folgt Lamuk! Er<br />

wird euch zu mir führen“. Gaia war wirklich keine eingebildete o<strong>der</strong> eitle Person, dass waren eher<br />

menschliche Schwächen, aber an dieser etwas respektlosen Art störte sie sich direkt. Sie sagte zwar<br />

nichts, aber ihre Mine verriet Lamuk was sie über ZEUS dachte. Also brachte er die Kanzlerin in den<br />

Dialograum und erklärte ihr auf dem Weg dorthin einige, mehr o<strong>der</strong> weniger, interessante Details.<br />

ZEUS hatte es ihm aufgetragen, da er nur ungern über sich selbst redete. Er wusste wie organische<br />

Lebewesen auf solche Beschreibungen reagierten, beson<strong>der</strong>s wenn <strong>der</strong> entsprechende „Apparat“ sich<br />

so vorstellte. ZEUS Denkvermögen übertraf das eines Atlantaners um ein vielfaches, wenn auch<br />

spezialisiert auf ausgewählte Rechenoperationen. Alles in allem konnte man in wenigen Sätzen nicht<br />

beschreiben was ZEUS ausmachte und welche Fähigkeiten er besaß. So ließ die Kanzlerin diesen<br />

Monolog des Cheftechnikers über sich ergehen und kämpft nun mit zwei Problemen. <strong>Der</strong><br />

Schwerelosigkeit des Weltalls und <strong>der</strong> Belanglosigkeit des Gesprächsthemas. Lamuk hatte zwar keine<br />

Haare mehr, dass lag aber nicht an <strong>der</strong> Menge an Tätowierungen, son<strong>der</strong>n mehr an <strong>der</strong> starken<br />

Strahlung <strong>der</strong> Sonne. Dies und sein relativ hohes Alter von 210 Jahren hatten ihm das Haupthaar<br />

geraubt. Ansonsten war seine Haut blass und unansehnlich. Ein krasses Gegenteil zum<br />

Schönheitsideal <strong>der</strong> herrschenden Klasse. Gaia war zu abgelenkt und aufgeregt um sich deswegen zu<br />

ekeln, aber in <strong>der</strong> Nähe dieses Technikers fühlte sie sich nicht wohl.<br />

Als sie endlich angekommen waren schien beides behoben. Durch die Rotation wurde die<br />

Schwerelosigkeit aufgehoben und Lamuk verabschiedete sich. Sie war nun in einer Art Empfangssaal<br />

und Zeus manifestierte sich hier in Form eines holographischen Apparates, <strong>der</strong> ihm die Kontur eines<br />

Wasserfalls verlieh. ZEUS wollte sich nicht das Abbild eines Lebewesens geben lassen und das<br />

Wasser wurde gewählt, weil man sich momentan noch ihm Wasserzeichen des Krebses befand.<br />

Selbst <strong>der</strong> Zentralrechner benutze dieses Denkschema und baute es in sein Auftreten mit ein, um dem<br />

Zeitgeist zu gefallen und weil es ihm einfach mehr Glaubwürdigkeit verschaffte.<br />

„Seit gegrüßt Kanzlerin, es ist das erste Mal dass du mich besuchst. Noch nie hat <strong>der</strong> Kanzler des<br />

Rates mich hier aufgesucht. Eine absolute Premiere ist es also in vielerlei Hinsicht!“: sprach ZEUS in<br />

gewohntem Tonfall. Die entsprechende Intonation konnte er natürlich nicht erzeugen und so klang<br />

dieser bedeutungsvolle Satz wie je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e auch. „Die Erfahrung einer Weltraumreise war mir<br />

insgesamt noch neu. Es war mein erster Start in den Kosmos. So hätte ich es mir nie und nimmer<br />

vorgestellt...( Sagte sie beeindruckt und blickte aus einem Fenster in die schwarze Unendlichkeit ).<br />

Aber lass uns keine Worte verlieren. Du hast von mir verlangt meine Reise hierher nicht im Rat<br />

anzukündigen und deine Arbeit noch geheim zu halten. Das ist nicht üblich und ich bitte nun um eine<br />

Erklärung. Wie sieht das Ergebnis deiner Arbeit aus!“: for<strong>der</strong>te die Kanzlerin frei heraus.<br />

Zeus antwortete ebenso unumwunden:„ Du sollst die Antworten von mir bekommen. Ich fasse also<br />

zusammen. Die Analyse <strong>der</strong> Berichte von allen Kommandanten, Piloten und sonstigen Beteiligten hat<br />

ergeben wie die Titanianer uns diesmal besiegt haben. Es war ein wirklich guter Plan und hätte ich<br />

das Kommando über die Flotte dann..“<br />

This PDF created with the FREE RoboPDF Home Edition (not legal for business or government use)<br />

Get your FREE RoboPDF Home Edition Today at www.robopdf.com<br />

Buy RoboPDF Pro


„Du hast es aber nicht. Die Flotte untersteht nicht deinem Kommando und das wird auch so bleiben<br />

ZEUS“.<br />

„Darauf wollte ich auch gar nicht hinaus Kanzlerin. Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass es<br />

ein Versäumnis <strong>der</strong> Militärs und <strong>der</strong> Führung des IV. Planeten war. Die titanianische Flotte hat den<br />

Gasschweif eines Kometen benutzt um sich anzuschleichen. Hinter dem Schleier aus Staub und Gas<br />

waren sie für die Sensoren in ihrer Nähe nicht aufzuspüren und so gelang es Wotan sich unbehelligt<br />

zu nähern. Als er nahe genug war, nutzte er außerdem geschickt die Protuberanzen <strong>der</strong> Sonne aus,<br />

die unsere Scanner blendeten. Das alleine ist aber noch nicht alles. Irgendjemand aus unseren<br />

Reihen muss ihnen geholfen haben. Alle Berechnungen zeigen, dass es einfach zu viele unglückliche<br />

Ereignisse gab, als dass es nur eine natürlich auftretende Verkettung von Umständen sein kann. Wir<br />

müssen damit rechnen, dass es den Titanianer gelungen ist, einen o<strong>der</strong> mehrere, Agenten<br />

einzuschleusen“.<br />

„Das wäre eine Erklärung, aber wir haben es bisher immer sehr schnell verstanden ihre Leute zu<br />

enttarnen und haben jeden davon neutralisieren“.<br />

„Scheinbar haben die Titanianer einen Weg gefunden um unsere Abwehrmechanismen zu umgehen.<br />

Bei <strong>der</strong> großen Menge an Verkehr und Logistik innerhalb unseres Machtbereichs wäre es zumindest<br />

denkbar, dass so etwas vorkommt. Wir müssen unsere Sicherheitsvorkehrungen verbessern, um zu<br />

verhin<strong>der</strong>n, dass so etwas noch mal geschieht. Ich habe außerdem einen Plan entworfen wie wir die<br />

Flotten...“<br />

„ZEUS sieh es doch ein, du wirst die Truppen nie anführen. Deine einzige Aufgabe war die<br />

Erschaffung einer neuen Generation von Soldaten! Jetzt komm bitte zum Punkt und vergeude nicht<br />

meine Zeit. Es ist schon schwierig genug dich hier aufzusuchen und wenn ich allzu lange fortbleibe,<br />

dann wird man wissen wollen wo ich gewesen bin. <strong>Der</strong> Admiral wusste es ja schon und das reicht mir<br />

auch. Jetzt sag mir bitte was du berechnet hast und wie <strong>der</strong> neue Typus aussehen wird! Du hast mich<br />

doch sicherlich nur deshalb bestellt,... um mir deine neuste Schöpfung zu präsentieren“.<br />

„Geduld Gaia ich komme schon noch früh genug zur Sache. Ich hatte nicht vor das Flottenkommando<br />

zu übernehmen. Aber ich muss etwas ausholen um auf den Punkt zu kommen. Unsere<br />

Kommandostruktur ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Zu lange Wege, zu wenig Spezialisierung und<br />

vermutlich eine Degenerierung <strong>der</strong> Herkuleseinheiten während <strong>der</strong> sehr langen Einsatzzeit. Was ich<br />

eben noch sagen wollte... es könnte auch ein Verräter unter uns sein, <strong>der</strong> aus nie<strong>der</strong>en<br />

Beweggründen unsere Arbeit sabotiert. Möglich ist alles und daher folgere ich, dass wir dringend eine<br />

neue bzw. mehrere neue Arten von reinrassigen Soldaten brauchen. Von <strong>der</strong> obersten Führungseben,<br />

über die Logistik und natürlich auch für die kämpfende Truppe. Insgesamt schlage ich 4 neue<br />

Prototypen vor“.<br />

Gaia hatte damit begonnen auf und ab zu gehen und unterbrach ZEUS erneut:„ Sag mal ZEUS, weißt<br />

du eigentlich was du da verlangst. Dieser Vorschlag wird niemals die Zustimmung des Rates erhalten.<br />

Vor allem die Priester werden dagegen sein. Du löschst ja praktisch unsere gesamte Kultur aus und<br />

führst die Methoden unserer Gegner ein. Wie stellst du dir das denn alles vor !? Sollen wir die<br />

Kommandanten alle aus dem aktiven Dienst nehmen?“<br />

„Ich weiß Gaia, dieses Problem ist mir durchaus bewusst. Aber nur mit den ausgewählten<br />

Nachkommen von Herkules und seiner „Halbgötter“ alleine können wir nicht gegen die Titanianer<br />

bestehen. Es mag eine sichere Methode sein um die Menschen an uns zu binden, aber unser Gegner<br />

hält nichts von solchen Traditionen. Wir müssen zumindest in Erwägung ziehen, die neuen Prototypen<br />

in <strong>der</strong> Praxis zu testen. Sie werden vorerst nur als Versuchsvarianten in den Einsatz geschickt und<br />

erst nach ausführlichen Tests für die Duplizierung freigegeben!“<br />

„Erklär mir das bitte näher!“: for<strong>der</strong>te die Kanzlerin ihn auf.<br />

„Eigentlich dreht es sich nur darum, dass ich vom Rat die Genehmigung erhalte vier, wohlgemerkt<br />

unfruchtbare, Prototypen zu erzeugen und dann in ihren jeweiligen Sparten einzusetzen.<br />

Die erste Sparte ist die Funktion eines oberkommandierenden Flottenchefs, die zweite steht darunter<br />

und zwar in <strong>der</strong> Funktion als Kommandant eines Trägers. Die dritte Variante ist als Techniker im<br />

Wartungsdienst einzusetzen und schließlich die vierte Art. Das ist ein Soldat für den Einsatz am<br />

Boden und eingeschränkt auch als Raumpilot. Damit lösen wir die bisherigen Einheiten ab und<br />

ersetzen sie durch neue, die eben in ihrem Aufgabengebiet leistungsfähiger sind!“<br />

„Was du da sagst klingt eigentlich vernünftig, aber es ist hochexplosiv. Die Sternenkämpfer und<br />

Heroslegionen haben eine uralte Tradition und einen Ehrenkodex. Das wird nur schwer aufzulösen<br />

sein. Was machen wir mit diesen Spezialisten wenn <strong>der</strong> <strong>Krieg</strong> vorüber ist? Werden sie dann auch<br />

aufhören zu kämpfen, o<strong>der</strong> sind sie womöglich so aggressiv, dass sie dann gegen uns ins Feld<br />

ziehen?“<br />

„Ich kann nicht absehen was dann passieren soll. Ich wurde nur darauf ausgelegt bessere <strong>Krieg</strong>er zu<br />

erschaffen. Was passieren wird, wenn <strong>der</strong> <strong>Krieg</strong> gewonnen ist weiß ich nicht. Eigentlich schaffe ich<br />

mich dadurch ja selbst ab, aber wenn das so ist, sollte man es trotzdem tun. Wie du siehst for<strong>der</strong>e ich<br />

nichts, was ich nicht auch bereit bin zu geben. Das ist we<strong>der</strong> bösartig noch ruhmsüchtig gedacht. Wie<br />

This PDF created with the FREE RoboPDF Home Edition (not legal for business or government use)<br />

Get your FREE RoboPDF Home Edition Today at www.robopdf.com<br />

Buy RoboPDF Pro


du ja weißt fehlt mir eine echte Persönlichkeit mit Gefühlen und Ängsten, ich funktioniere einfach und<br />

meine Antwort kennst du jetzt. Jetzt entscheide selbst wie du damit umgehen willst!“<br />

Jetzt wusste Gaia warum ZEUS so ein Geheimnis aus seinen Vorschlägen machte. Die Senatoren<br />

des Rates und auch alle an<strong>der</strong>en Institutionen würden nicht unbedingt mit Begeisterung reagieren. Sie<br />

würde allen Mut brauchen um es vorzutragen und viel Geschick es dann auch noch durchzusetzen.<br />

Aber schließlich war das ja genau ihre Aufgabe und die wollte sie auch wahrnehmen.<br />

„Nun gut ZEUS ich werde deinen Vorschlag dem Rat unterbreiten. Ich unterstütze ihn und denke das<br />

er erfolgreich sein wird. Es ist zwar riskant, aber einen Testlauf sollte man einfach wagen. Wenn sich<br />

die neuen Typen nicht bewähren, kann man versuchen sie zu verbessern o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> abschaffen“:<br />

erklärte sie nach einigen Augenblicken und verabschiedete sich anschließend. Sie war schon lange<br />

genug hier oben und mehr gab es ja auch eigentlich nicht zu bereden. ZEUS war auch kein beson<strong>der</strong>s<br />

ergiebiger Gesprächspartner und für Details war es noch zu früh.<br />

<strong>Der</strong> Rückflug zur Erde verlief genauso aufregend wie <strong>der</strong> Hinflug. <strong>Der</strong> Wie<strong>der</strong>eintritt in die Atmosphäre<br />

war ein grandioses Schauspiel aus Licht und Beschleunigung. Die Sonne tauchte im Osten auf und<br />

mit jedem Meter den die Fähre in die Gashülle des Planeten eintauchte, verstärkte sich das Schaukeln<br />

und Rütteln. Krampfhaft hielt sich Gaia an ihren Sitzlehnen fest und sah einfach nur starr nach vorne.<br />

Diesmal hatte sie keine Einzelkabine genommen, weil sie sich von <strong>der</strong> unmittelbaren Anwesenheit<br />

an<strong>der</strong>er Atlantaner positiv beeinflussen lassen wollte. Die Präsenz von weiteren, intelligenten<br />

Bewusstseinsformen half ihr beim Nachdenken. Sie war sich nicht wirklich sicher ob sie diesen<br />

brisanten Vorschlag im Rat unterbreiten sollte. Wozu auch unnötig die Pferde scheu machen! Wäre es<br />

nicht viel sinnvoller die Ergebnisse <strong>der</strong> ersten Tests abzuwarten und dann erst die Bombe platzen zu<br />

lassen. Wer weiß, vielleicht war die Lage bis dahin ja gar nicht mehr so kritisch und man könnte<br />

weiterhin mit den bewährten Einheiten taktieren.<br />

Die Kanzlerin entschied sich für diesen Weg und beendete ihre anstrengenden Überlegungen, sie war<br />

auch viel zu abgelenkt mit den Nebenwirkungen des Fluges. Ihre landeerfahrenen Reisegefährten<br />

ließen sich nichts anmerken und kaum jemand war beeindruckt. Viel mehr registrierten sie die<br />

Zunahme des Gewichts und wie sie allmählich immer schwerer wurden. Nachdem die Fähre wie<strong>der</strong><br />

dort gelandet war wo sie vor Stunden abgehoben hatte, war diese Exkursion beemdet. Gaia stand <strong>der</strong><br />

Angstschweiß auf <strong>der</strong> Stirn und in ihrem Magen war ein ganz flaues Gefühl. Insgesamt hatte sie <strong>der</strong><br />

Flug weitaus mehr mitgenommen, als die Diskussion mit dem Zentralrechner. Als sie ausstieg zog<br />

gerade ein Gewitter herauf und die ersten Regentropfen fielen vom Himmel. Die Wellen schlug nun<br />

auch schon sichtbar höher und hatten Schaumkronen. Auf <strong>der</strong> Besucherplattform standen Admiral<br />

Tanruk und die Priesterin Hera. Sie hatten sich „zufällig“ vor <strong>der</strong> bevorstehenden Konferenz getroffen.<br />

Beide wussten dass sich die Kanzlerin aufgemacht hatte um ZEUS zu besuchen. <strong>Der</strong> Admiral, weil er<br />

eben über alles Bescheid wusste und Hera rein aus einem Gefühl heraus.<br />

„<strong>Der</strong> Segen <strong>der</strong> Sterne sei mit Ihnen, Admiral Tanruk!“<br />

„Und auch mit Ihnen Hohepriesterin, wir beide fühlen wohl schon das sich ein Sturm zusammenbraut!“<br />

„Das liebe ich an Ihnen Herr Admiral, sie kommen direkt auf den Punkt, ohne direkt zu werden. Ja ich<br />

fühle eine son<strong>der</strong>bare Wandlung <strong>der</strong> Dinge. Heute morgen hatte ich eine Vision, ein schreckliches<br />

Monster wird kommen und die Welt in den Abgrund reißen!“<br />

„Sie brauchen keine Angst zu haben, Wotan wird es nicht bis zur Erde schaffen. Wir werden ihm zuvor<br />

kommen!“<br />

„Sie enttäuschen mich Tanruk! Ich spreche nicht von den Titanianern. Mit denen werden unsere<br />

Heroen fertig. Es sind die idealen Gegner, um uns daran zu hin<strong>der</strong>n zu degenerieren. Was ich meine<br />

ist die Vernichtung durch uns selbst. ZEUS hat seine Überwachungsintensität enorm gesteigert, wie<br />

mir die Regenten berichten. Das ist sehr besorgniserregend, finden sie nicht Admiral?“<br />

„Aber es ist doch seine einzige Aufgabe und er möchte <strong>der</strong> Kanzlerin nur die besten <strong>Krieg</strong>er<br />

anvertrauen...“<br />

Hera fuhr den armen Admiral laut an:„Reden sie keinen Unfug, sie wissen genauso wie ich, dass Zeus<br />

die Kanzlerin zu sich bestellt hat. Wozu frage ich sie, wenn nicht wegen eines neuen Prototypen?<br />

ZEUS will die Herkuleseinheiten abschaffen und sie wissen was das bedeutet, die Halbgötter werden<br />

gegen uns rebellieren, wenn sie davon erfahren. Das letzte was wir jetzt gebrauchen können ist eine<br />

Rebellion auf <strong>der</strong> Erde!“<br />

„Eine Rebellion ist nicht zwangsläufig die Folge eines neuen Typus von Soldat. ZEUS könnte ihn<br />

einführen wie damals Herkules eingeführt wurde. Ob man die Astratinnen dann noch benötigt ist<br />

allerdings fraglich. Zumindest wären sie nicht mehr so bedeutend wie in den letzten Jahrhun<strong>der</strong>ten.<br />

Nicht wahr meine liebe Hera?“: witzelte Tanruk ironisch zurück. Das lag ihm mehr als zu schreien.<br />

„Den Astratiskult wird es immer geben. Auf ihn baut alles an<strong>der</strong>e auf!“: gab Hera etwas enttäuscht<br />

aber deutlich ruhiger von sich. So naiv hatte sie den Admiral nicht eingeschätzt und sein letzter Satz<br />

klang in ihren Ohren einfach naiv.<br />

„Dann brauchen wir uns ja keine Sorgen machen. ZEUS wird sich an die Spielregeln halten und nichts<br />

ohne die Erlaubnis <strong>der</strong> Kanzlerin und des Rates unternehmen!“: meinte Tanruk gespielt gelangweilt<br />

und mit einem Hauch Gehässigkeit in <strong>der</strong> Stimme. Er wusste wie er Hera auf die Palme bringen<br />

This PDF created with the FREE RoboPDF Home Edition (not legal for business or government use)<br />

Get your FREE RoboPDF Home Edition Today at www.robopdf.com<br />

Buy RoboPDF Pro


konnte und das wie<strong>der</strong>um machte ihm Spaß. Schließlich war sie eine ernste Frau und immer auf<br />

Abstand bedacht. Sie zu einer emotionalen Reaktion zu bringen war daher nicht ganz einfach, doch<br />

Hera blieb diesmal kühl und weniger laut:„Ich weiß nur, dass ich eine starke Vision hatte und das sagt<br />

mir mehr als sie, o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zentralrechner!“<br />

Tanruk wusste selbst wie er die Zeichen zu deuten hatte, aber den Lauf <strong>der</strong> Welt kann man nicht<br />

aufhalten. So sah er zu wie Gaia sich ihnen näherte und mit ihr ein Sturm aufzog. Er dachte daran wie<br />

<strong>der</strong> Rat auf einen neuen Prototypen reagieren würde und ob es wirklich zur Revolte käme, Gesetz den<br />

Fall es wäre so. Diese Gedanken waren ihm aber zu unangenehm und er spürte wie Hera versuchte<br />

sie aufzufangen. Er sah sie nur ungehalten an und dachte ganz stark: HÖR DAMIT AUF. Hera fühlte<br />

sich ertappt und stellte ihre Versuche ein. Viel interessanter waren jetzt eh die Gedanken von Gaia.<br />

Ob sie merken würde, dass jemand ihren Geist überwachte. Falls ja wäre das sehr peinlich, um nicht<br />

zu sagen ein Affront gegen die Kanzlerin. Schließlich war Gaia nicht irgendein Kind eines Halbgottes<br />

o<strong>der</strong> Menschen, son<strong>der</strong>n die höchste Institution über allen an<strong>der</strong>en. Sie zu beraten war Heras Pflicht,<br />

ihr nachzuschnüffeln ein Fauxpas.<br />

Tanruk bemerkte die dunklen Wolken über allen Köpfen, die Sichtbaren genauso wie die<br />

Unsichtbaren. Als die Kanzlerin ihn und Hera erreichte war er es auch, <strong>der</strong> als erstes sprach:„ Nun<br />

Kanzlerin, was hatte <strong>der</strong> Zentralrechner denn nun konkret vorzubringen. Wir sind schon alle ganz<br />

erpicht darauf es zu erfahren!“. Er blickte schelmisch auf Hera und dann wie<strong>der</strong> auf Gaia.<br />

„Ich muss sie beide lei<strong>der</strong> noch um etwas Geduld bitten und meine Verschwiegenheit zu<br />

entschuldigen. Die Eindrücke des Flugs waren überwältigend für mich, wo es doch mein erster<br />

Ausflug in den Weltraum war. So fern <strong>der</strong> gewohnten Umgebung und den bekannten Impressionen.<br />

Ich werde mich jetzt etwas ausruhen und dann sehen wir uns auf <strong>der</strong> Konferenz. Bitte gedulden sie<br />

sich noch etwas!“: sagt die Kanzlerin etwas erschöpft angehaucht und entfernte sich schleunigst in<br />

Richtung ihrer Unterkünfte. Die beiden verbeugten sich und ließen sie den Segen <strong>der</strong> Sterne erfahren.<br />

Dann trennten sich auch Hera und Tanruk voneinan<strong>der</strong>. Sie hatten ja ähnliche Vorbereitungen zu<br />

treffen, um pünktlich und angemessen im Rat zu erscheinen.<br />

Die Kanzlerin ließ sich von ihren Dienern erst mal ein heißes Bad einlassen und entspannte sich von<br />

den Strapazen des Flugs. Kaum zu glauben wie an<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Weltraum war, dachte sie. An ZEUS und<br />

Hera dachte sie natürlich auch. Sie musste jetzt sehr geschickt in <strong>der</strong> Versammlung agieren, um jeden<br />

unnötigen Ärger zu vermeiden. Die Hohepriesterin hatte nicht ohne Grund auf sie gewartet und auch<br />

Tanruk roch den Braten schon. Wie immer, wenn sich etwas am Machtgefüge zu än<strong>der</strong>n begann,<br />

fühlten es die erfahrenen Atlantaner schon im Voraus. Sie spürte es ja selbst, dieses Knistern in <strong>der</strong><br />

Luft.... es war aufregend und beängstigend zugleich.<br />

Ihre Mahlzeit nahm Gaia im Kreis <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Ratsmitglie<strong>der</strong> ein. Im großen Speisesaal war die Tafel<br />

festlich gedeckt und so speisten alle gemeinsam. Im Gegensatz zu den Heroen <strong>der</strong> Legion o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Garde, hatten die Senatoren alle auffallend langes Haar. Sowohl die Frauen als auch die Männer.<br />

Manche trugen es offen, an<strong>der</strong>e machten einen Zopf daraus. Aber keinem wäre es eingefallen sich<br />

das Haupthaar abzuschneiden. Es war ein Symbol ihrer Macht und zeigte allen wie sehr sie sich von<br />

<strong>der</strong> Umgebung abhoben. So waren sie in dieser Umgebung sehr leicht von den Soldaten zu<br />

unterscheiden.<br />

Das Tischgespräch war auffallend rege und intensiv und so diskutierte die Runde eifrig über alle<br />

Belange des <strong>Krieg</strong>es und des bevorstehenden Angriffs. Es stand inoffiziell 3 zu 3, aber die Sonne<br />

stand in Gaias Zeichen. Damit war sie zugleich Kanzlerin, als auch Lichtbringer in einer Person. Die<br />

Sonne sollte ihr die Erleuchtung bringen und ihr helfen die richtige Entscheidung zu treffen. Ihren<br />

Ausflug in die Umlaufbahn des Planeten deuteten deswegen auch einige Senatoren als Suche nach<br />

<strong>der</strong> Erleuchtung, einer Wallfahrt gleich, um die beste aller Lösungen zu finden. Es war natürlich sehr<br />

verführerischen sie jetzt darauf anzusprechen, doch wagte niemand es vor den an<strong>der</strong>en. Dazu war<br />

das Thema zu wichtig und eine ungeschriebene Regel besagte, dass man am Tisch niemanden<br />

wirklich beeinflussen solle und <strong>der</strong> gemeinschaftliche Charakter <strong>der</strong> Tafel immer im Vor<strong>der</strong>grund zu<br />

stehen hatte. Also wurde nur leicht an <strong>der</strong> Oberflache gekratzt, aber nichts tiefgründiges<br />

angesprochen. Dafür wäre anschließend im Rat auch noch genügend Zeit geblieben. Mit Helios, dem<br />

Vertreter <strong>der</strong> Löwen sprach Gaia über die Feierlichkeiten für die kommenden Monate. Er war <strong>der</strong><br />

Verantwortliche für alle kultischen Feste und Feierlichkeiten und daher <strong>der</strong> unverfänglichste<br />

Gesprächspartner von allen. Wie erwartet schwärmte er von den Feiern zu Ehren <strong>der</strong> Löwen auf den<br />

Eisinseln im Norden und Delos im mittleren Meer. <strong>Der</strong> Halbgott Gemini hatte ihn deswegen schon<br />

angesprochen und eine Gleichstellung mit Apollo verlangt. Letzterer war <strong>der</strong> Regent im Zeichen des<br />

Löwen und Herr über Delos und die großen Inseln im Norden. Einer <strong>der</strong> lieblichsten und zugleich<br />

wildesten Gegenden auf dem Planeten. Apollo herrschte gleichzeitig über die Inseln Delos, Grünland<br />

und Eisland. Letztere war vulkanisch sehr aktiv und so war hier <strong>der</strong> ideale Platz für dieses<br />

Feuerzeichen. Alle an<strong>der</strong>en beneideten Apollo um diesen kultischen Ort und manch einer neidete ihm<br />

das ein bisschen zu sehr. Schon so manche Fehde hatte es um diese mythische Insel gegeben. Aber<br />

das waren noch an<strong>der</strong>e Zeiten und an<strong>der</strong>e Regenten. Apollo war schon zu alt um jeden achtlos<br />

geworfenen Fehdehandschuh zu beantworten.<br />

This PDF created with the FREE RoboPDF Home Edition (not legal for business or government use)<br />

Get your FREE RoboPDF Home Edition Today at www.robopdf.com<br />

Buy RoboPDF Pro


„Es ist wirklich bedauerlich das Zeus es seinerzeit versäumt hat diesem Herkules etwas mehr Sinn für<br />

Zurückhaltung zu geben. Ständig diese Nei<strong>der</strong>eien zwischen den Halbgöttern, wessen Kult <strong>der</strong><br />

wichtigere ist und für wen ich die prachtvolleren Feste ausrichten soll. Das ist beinahe anstrengen<strong>der</strong><br />

als <strong>der</strong> <strong>Krieg</strong> gegen Wotan und seine Kriechtiere!“: jammerte Helios <strong>der</strong> Kanzlerin sein Leid. In <strong>der</strong> Tat<br />

waren die Halbgötter immer sehr darauf bedacht, dass ihr Fest und damit ihr Kult nicht zu spartanisch<br />

gefeiert wurde. Immerhin präsentierten sie auf diese Weise ihre Macht über die Sterne und die<br />

Menschen. Ein ewiges Gezänk entbrannte deswegen und <strong>der</strong> arme Helios war wirklich nicht zu<br />

beneiden. Seine Aufgabe leiteten die Astraten aus <strong>der</strong> Feuerregel ab, die besagte, dass diejenigen,<br />

die im Zeichen <strong>der</strong> Sonne, also des Löwen geboren worden waren, sich mit einer, um drei Wochen<br />

verkürzten Regentschaft als Lichtbringer begnügen müssten. Diese Regel wurde auf alle<br />

Feuerzeichen angewandt, da man sonst Gefahr lief eine absolutistische Herrschaft eines solch<br />

flammenden Vertreters anzusteuern. Den Kin<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Sonne war damit ein Teil ihrer Macht<br />

genommen und ihre Aufgabe bestand darin, die Kultfeste für die Halbgötter auszurichten. So war es<br />

seit <strong>der</strong> Astratiskultes entstanden war und so hatte es sich auch bewährt. Die Ursprünge des Kultes<br />

selbst waren verschwommen und nur den obersten Priesterinnen <strong>der</strong> Sekte bekannt. Niemand sonst<br />

durfte es je erfahren und hätte es einer geschafft, so wäre <strong>der</strong> Tod sein sicheres Schicksal gewesen.<br />

Dabei spielte es keine Rolle ob es bekannt geworden wäre o<strong>der</strong> nicht. Dazu wäre kein Richter und<br />

kein Henker nötig gewesen. Die Sterne selbst hätten dafür gesorgt, so die Legende.<br />

Gaia versicherte Helios, dass sie es auch nicht viel leichter hätte und ihr Amt so manche Bürde mit<br />

sich brachte. So konnte sie sich also in Ruhe auf die Sitzung vorbereiten. In Gedanken ging sie alles<br />

noch einmal kurz durch und führte sich die Fakten vor Augen. Dann, als alle fertig waren mit essen,<br />

wechselte die Gesellschaft in den großen Sitzungssaal um zu tagen und abzustimmen. Die Spannung<br />

war kaum noch zu überbieten, man konnte es fast schon knistern hören, so geladen war die<br />

Atmosphäre. Helios kommentierte die Lage mit den Worten:„ Man könnte die Beleuchtung mit <strong>der</strong><br />

Spannung zwischen uns betreiben“ und Tanruk flachste zurück:„ Scheinbar lädt sich alles durch das<br />

Gewitter etwas auf. Eine Entladung steht wohl unmittelbar bevor“. Helios lachte nur kurz und belies es<br />

dann dabei sich seins zu denken. Alle nahmen nun ihre Plätze ein und sammelten sich für die<br />

Konferenz. Am runden Tisch saßen die Senatoren des Rates. In einem Winkel von 120° nahmen die<br />

an<strong>der</strong>en drei Gruppierungen ihren Platz ein. Hinter Gaia saßen Hera und eine Anzahl Astratis-<br />

Priesterinnen. Die Priesterinnen hatten alle langes wallendes Haar. Keine Schmuckstück aus den<br />

heiligen Reliquien ihres Glaubens schmückte ihren Körper. Jede Priesterinnen war als Hütern für<br />

eines <strong>der</strong> magischen Symbole auserwählt worden. Hera war die Trägern <strong>der</strong> Schatulle mit den<br />

heiligen Pflanzen. Daphne trug das Amulett und Pandora das Schwert. Es gab noch an<strong>der</strong>e, doch<br />

davon später mehr. Außerdem ist zu bemerken, dass diese heiligen Frauen ihren Körper kaum<br />

verhüllten. Nur ein einfaches, dünnes, kaum verhüllendes Tuch war um ihren Leib gewickelt. Je<strong>der</strong><br />

normale Mann konnte ungehin<strong>der</strong>t ihre Schönheit bewun<strong>der</strong>n, aber nicht mehr. Sie waren tabu und<br />

kein Mann, ganz gleich ob Mensch, Regent o<strong>der</strong> Atlantaner durfte sie nehmen. Schön waren sie und<br />

bestimmt bedauerten es viele, dass diese wun<strong>der</strong>vollen Wesen den Sternen geweiht waren.<br />

Rechts neben diesen schönen Frauen saßen die Militärs unter Tanruk bzw. Leonides und Prax. Links<br />

saßen die 12 Halbgötter und <strong>der</strong>en Gefolge. Den Regenten sah man ihre Zugehörigkeit an einer<br />

auffallenden Haarpracht an. <strong>Der</strong> ganze Kopf war rasiert bis auf einen Streifen in <strong>der</strong> Mitte und zwei an<br />

den Seiten. Das Symbol ihres Zeichens trugen sie in einem goldenen Schmuckstück auf <strong>der</strong> Stirn.<br />

Auch sie waren unübersehbar und leicht von den an<strong>der</strong>en zu unterscheiden.<br />

Alles in allem eine sehr imposante Versammlung. Die runde Tafel war aus reinem Gold und die Stühle<br />

ebenso. Natürlich gepolstert und sogar klimatisiert. <strong>Der</strong> Boden war aus dem feinsten Marmor, an den<br />

Wänden prangten mythische Symbole aus Edelsteinen, Mineralien und Kristalle. Mosaike auf den<br />

Böden und Fresken an den Wänden und Decken durchzogen den Raum. Sie zeigten die Heroen im<br />

Kampf gegen die Ungeheuer und natürlich die Sternbil<strong>der</strong> am Firmament. Alles funkelte und strahlte in<br />

majestätischen Glanz, fürwahr hier saßen die wahren <strong>Götter</strong> ihrer Zeit und tagten über das Schicksal<br />

<strong>der</strong> Völker und Planeten. Gaias Platz unterschied sich nur durch eine einzige Kleinigkeit von denen<br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en. Vor ihr prangte <strong>der</strong> Spruch: „Die erste unter gleichen“, und so war es auch gedacht.<br />

Außerdem hielt sie ein Zepter in Form einer Sonne in Händen, was die Regentschaft als Lichtbringerin<br />

symbolisieren sollte. Damit klopfte sie drei Mal auf die Tischplatte und sprach:„ <strong>Der</strong> Segen <strong>der</strong> Sterne<br />

sei mit euch Senatoren, Priester, <strong>Krieg</strong>er und Regenten ( dies war die offizielle Begrüßung bei großen<br />

Empfängen), wie ihr sicher wisst, steht uns eine große Schlacht bevor und es liegt an uns allen<br />

unseren Beitrag für den Sieg zu leisten. Es bleibt uns nur noch wenig Zeit um die günstige<br />

Konstellation zu nutzen und Wotans Flotte entscheidend zu schlagen. Ihr wisst alle welches Schicksal<br />

uns erwartet, für den Fall das wir scheitern sollten. Wir sind nun hier zusammen gekommen, um<br />

darüber zu beraten und abzustimmen, welchen Plan wir durchführen werden. Ich habe bewusst alle<br />

Vertreter an die goldene Tafel berufen, weil es um uns alle geht und jede Gruppe vertreten sein sollte.<br />

Ich eröffne also hiermit die Versammlung des großen Rates und bitte um Wortmeldungen!“.<br />

Leonides sah nun seine Zeit gekommen und hob seinen Admiralsstab aus Titanstahl mit drei blauen<br />

Diamanten. Eine Insignie seiner Befehlsgewalt als Flottenadmiral III. Klasse. Er und die an<strong>der</strong>en<br />

This PDF created with the FREE RoboPDF Home Edition (not legal for business or government use)<br />

Get your FREE RoboPDF Home Edition Today at www.robopdf.com<br />

Buy RoboPDF Pro


Kommandanten trugen ihre weiße Galauniform mit den goldenen Abzeichen und dem Laserschwert<br />

<strong>der</strong> Heroslegionen. Dieses Schwert war an für sich eine „normale“ Stahlklinge, jedoch mit einem<br />

Lasern entlang <strong>der</strong> Schneide. Durch die Spitze lief eine Glasfaser an <strong>der</strong> das gebündelte Licht um die<br />

Kurve gelenkt wurde. So kreiste also immer wie<strong>der</strong> dieser Laserstrahl um den Stahl, bis etwas ihn<br />

unterbrechen würde. So wurde, das zu bekämpfte Objekt, zuerst von den Strahlen eines starken<br />

Lasers und dann von <strong>der</strong> scharfen Schneide aus Stahl zerteilt. Eigentlich eine veraltetet Waffe und<br />

mehr Dekoration aus alten Tagen, den echtes <strong>Krieg</strong>sgerät. Man trug sie nur noch bei solchen<br />

Anlässen.<br />

<strong>Der</strong> Ratsherold sah den Stab des Admirals und sagte laut und vernehmlich: „Leonides, Flottenadmiral<br />

<strong>der</strong> I. atlantanischen Flotte bittet ums Wort!“<br />

Die Kanzlerin sprach den Admiral daraufhin an:„ Bitte erklärt uns euren Vorschlag, Admiral Leonides!“<br />

Dieser stand auf und sprach:„ <strong>Der</strong> Segen <strong>der</strong> Sterne sei mit euch Senatoren, Priester und Regenten.<br />

Auch ich spreche zu euch mit Besorgnis und Kummer, aber auch mit Hoffnung und dem festen<br />

Glauben an den Sieg unserer Waffen. Aber wann dieser Sieg kommen wird ist nicht nur von unserem<br />

Mut abhängig, nein er ist auch vom Segen <strong>der</strong> Sterne und den nötigen Vorbereitungen abhängig. ( Ein<br />

hörbares Raunen durchflutet den Saal und Leonides stockte kurz in seinem Redefluss). Senatoren ich<br />

weiß, ich stehe tief in <strong>der</strong> Schuld des Rates und aller Anwesenden. Es war mein Kommando welches<br />

versagt hat, aber unsere Gegner sind nicht zu unterschätzen. Wir müssen und werden den roten<br />

Planeten zurückerobern, aber dazu bedarf es einer großen Invasionsstreitmacht. Wir müssten mit<br />

allen drei Flotten gleichzeitig angreifen und das möchte keiner von uns Flottenchefs. We<strong>der</strong> ich, noch<br />

<strong>der</strong> hochgeschätzte Prax und auch Olmekis möchten uns momentan soweit vorwagen. Wir müssen<br />

abwarten bis alle Schiffe wie<strong>der</strong> voll einsatzbereit sind und <strong>der</strong> Prototyp <strong>der</strong> neuen Atlasklasse ( Ein<br />

Basisschiff einer neuen Klasse, die vor 40 Jahren entwickelt worden war. Größer, besser bewaffnet<br />

und als neuer Kern <strong>der</strong> Flotte unersetzlich) fertig gestellt ist. Das kann aber noch viele Monate dauern.<br />

Danach können wir uns Schritt für Schritt zurückholen was uns gehört“.<br />

<strong>Der</strong> Vorschlag war nicht neu und auch nicht originell. Die Atlasklasse war in <strong>der</strong> Tat eine enorme<br />

Bereicherung <strong>der</strong> Kampfkraft. Lei<strong>der</strong> war er ein Unikat und je<strong>der</strong> <strong>der</strong> drei Admiräle hätte ihn gerne als<br />

Flagschiff und mobile Kommandobasis in Beschlag genommen.<br />

Als nächster hob Admiral Prax seinen Stab und wurde aufgerufen zu sprechen:„ <strong>Der</strong> Segen <strong>der</strong> Sterne<br />

sei mit euch Senatoren, Priester und Regenten. Ich komme gerade aus <strong>der</strong> Schlacht. Meine Schiffe<br />

liegen weit weg von hier und meine Leute sind immer noch damit beschäftigt die Schäden zu<br />

beseitigen. Senatoren! ich beschwöre euch den Sieg meiner und Olmekis Flotte nicht als Zeichen<br />

einer erneuten Wende und gutes Omen zu werten. Die Schiffe Wotans sind den unseren in nichts<br />

unterlegen und seine Piloten kämpfen mit Todesverachtung.( Er stockte kurz um die Reaktionen <strong>der</strong><br />

Anwesenden abzuschätzen ) Wir könnten sie jetzt schlagen, aber dann mögen die Sterne uns gnädig<br />

sein, wenn an an<strong>der</strong>er Stelle eine Offensive gestartet wird. Die Titanianer haben nachweißlich noch<br />

Reserven in den äußeren Bereichen und werden diese schon in Marsch gesetzt haben. Unsere<br />

Späher melden an mehreren Stellen Truppenkonzentrationen und alles ist in Bewegung. Unüberlegtes<br />

Handeln und Leichtsinn würden uns keinen Sieg bringen, son<strong>der</strong>n einen weiteren Planeten kosten.<br />

Sobald <strong>der</strong> Atlas fertig ist und von meinen Truppen gefechtsbereit gemacht wurde, werde ich<br />

angreifen und den Gegner vernichtend schlagen! Die an<strong>der</strong>en Flotten werden <strong>der</strong>weil sichern und den<br />

Gegner an an<strong>der</strong>er Stelle binden“.<br />

Prax hatte Leonides damit eine schallende Ohrfeige verpasst. Indirekt hatte er ja dessen Kompetenz<br />

völlig in Frage gestellt und den Atlas für sich beansprucht. Er war aber auch <strong>der</strong> einzige aktive und<br />

erfolgreiche Admiral in dieser Versammlung. Die Anwesenden registrierten diese Tatsache sehr wohl<br />

und einige klatschten sogar. Leonides saß wie versteinert auf seinem Platz. Wie Dolchstöße waren die<br />

Worte seines Kameraden in sein Herz gefahren und hatten sein Selbstwertgefühl völlig über den<br />

Haufen geworfen. Er überlegte ob er sich rechtfertigen und darauf hinweisen sollte, wer in den letzten<br />

Zeit bevorzugt mit Nachschub versorgt worden war. Hatte nicht Leonides I. Flotte zwei Schiffe an Prax<br />

übergeben müssen, damit dieser überhaupt angreifen konnte. Schiffe die bei <strong>der</strong> Verteidigung fehlten<br />

und jetzt beschädigt in einer Asteroidenwerft wie<strong>der</strong> zusammengeflickt werden mussten.<br />

Diesen Hinweis gab dann jemand andres, und zwar Typhone, die Vertreterin <strong>der</strong> Skorpione. Sie hielt<br />

ebenfalls ihr spezielles Zepter in Händen und hob es weithin sichtbar an. Mittlerweile war das<br />

Gemurmel im Saal noch etwas lauter geworden und <strong>der</strong> Herold musste um Ruhe bitten. Dann erteilte<br />

die Kanzlerin ihrer Gegenüber das Wort. Die erwürdige Vertreterin <strong>der</strong> Skorpione wartete kurz bevor<br />

sie sprach und sah Prax streng an. „Admiral Prax wieso glauben sie, dass <strong>der</strong> Atlas für ihre Flotte<br />

gebaut wird. Ist es nicht so, dass Leonides Flotte schon überdurchschnittlich hohe Verluste erleiden<br />

musste und nun eigentlich an <strong>der</strong> Reihe wäre eine spürbare Verstärkung zu erhalten. Ich habe mir<br />

hierzu Statistiken aus dem Planungsstab kommen lassen und daraus geht eindeutig hervor, dass die<br />

I. Flotte mindestens 42 % unterbesetzt ist.<br />

Ich denke dass hier ein enormer Nachholbedarf entstanden ist, <strong>der</strong> schleunigst befriedigt werden<br />

muss. Sie vergessen außerdem, dass <strong>der</strong> Atlas zwar in 17 Monaten einsatzbereit wäre, aber es<br />

mindestens 23 Monate dauert bis wir eine Streitmacht gegen Wotan entsenden können. Was seine<br />

This PDF created with the FREE RoboPDF Home Edition (not legal for business or government use)<br />

Get your FREE RoboPDF Home Edition Today at www.robopdf.com<br />

Buy RoboPDF Pro


Ungeheuer in dieser Zeit alles anstellen, will ich mir gar nicht vorstellen. Was meint denn eigentlich<br />

<strong>der</strong> Zentralrechner zu <strong>der</strong> Lage. Wie ich gehört habe Kanzlerin,... haben sie ihn ja persönlich besucht.<br />

Was meint ZEUS zu unseren Problemen...?“<br />

Die Angesprochene fühlte sich kurz ertappt, aber sie war erfahren genug um sich nichts anmerken zu<br />

lassen. Das ihre Reise zum Zentralrechner schon die Runde gemacht hatte, konnte auch nicht<br />

überraschen. Jetzt musste sie geschickt versuchen die Idee an den Mann zu bringen.<br />

„Ja Senatoren, so ist es, ich war bei ZEUS und er hat mir seine Analysen kund getan, um mir die<br />

Entscheidung zu erleichtern. Ich wollte mir aber zuvor eure Argumente anhören, bevor ich selbst das<br />

Wort ergreife.... ZEUS möchte darauf hinweisen, dass er es für nötig hält neue Prototypen zu<br />

testen. ( Damit war die Bombe endgültig geplatzt, augenblicklich erhoben die Regent ihre Stimme und<br />

protestierten gegen diesen Affront. Sie wussten diese Äußerung sehr wohl zu deuten und wie es<br />

ausgehen würde, wenn ein neuer Prototyp auf <strong>der</strong> Erde eingesetzt würde. Es wäre das Ende ihrer<br />

Regentschaft über den Planeten ). Auch Hera protestierte indem sie jetzt ihr Zepter mit den drei<br />

Dreiecken erhob. Gaia gab dem Herold einen Wink und dieser klopfte mit einem schweren Klöppel<br />

gegen einen Gong. Nachdem das erste Geschrei abgeebbt war, setzte Gaia ihre Rede fort:„ Die<br />

Aufregung ist völlig unnötig. Bisher gibt es noch keinen solchen Prototypen. Wie man einen möglichen<br />

Nachfolger <strong>der</strong> Herkulesheroen einbinden könnte ist jetzt auch nicht relevant. Die Bedrohung durch<br />

die Titanianer ist doch wesentlich akuter, als eine Reform des Aushebungstandarts “. <strong>Der</strong> Herold<br />

kündigte nun Heras Wortmeldung an und die von Apollo, dem Sprecher <strong>der</strong> 12 Regent. Gaia machte<br />

eine Geste mit dem Zepter und die Hohepriesterin stand auf um zu sprechen:„ <strong>Der</strong> Segen <strong>der</strong> Sterne<br />

sei mit euch Senatoren, <strong>Krieg</strong>er und Regenten. Was ZEUS in Wahrheit plant ist ein Feldzug gegen<br />

den Astratiskult und die Ordnung in unseren Reihen. MEINT <strong>der</strong> Zentralrechner allen Ernstes, dass<br />

wir tatenlos dabei zusehen werden, wie er die Regenten und <strong>der</strong>en Priesterinnen durch neue, ihm<br />

gefügigere ersetzt. Ich protestiere hiermit auf das schärfste gegen den Plan eine neue Klasse von<br />

Soldaten heranzuzüchten. Die Herkulesheroen haben sich seit Tausenden von Jahren bewährt. Mit<br />

ihrer Hilfe haben wir eine stabile Ordnung über die Erde errichten können und die Regenten, seine<br />

direkten Nachfahren, sind <strong>der</strong> Garant für Stabilität und starke Truppen. Was machen wir, wenn ZEUS<br />

sich nicht selbst übertreffen kann und <strong>der</strong> neue Veredler in Wahrheit einen schädigenden Einfluss mit<br />

sich bringt?! Dieses Risiko können wir nicht eingehen!“<br />

Wie erwartet jubelten die Regenten <strong>der</strong> Hohepriesterin zu und Apollo erhob sich schon von seinem<br />

Platz und wollte sprechen. <strong>Der</strong> Herold ermahnte ihn zu warten und nicht so ungeduldig zu sein. Die<br />

Kanzlerin aber lies ihn gewähren und so sprach nun <strong>der</strong> Halbgott und Wortführer <strong>der</strong> Regent:„ <strong>Der</strong><br />

Segen <strong>der</strong> Sterne sei mit euch Senatoren, Priester und <strong>Krieg</strong>er. Wir, die wir euch immer treu gedient<br />

haben, sind empört über diesen Frevel. Haben wir nicht alles getan was in unserer Macht stand!?<br />

Haben wir nicht alle eure Gesetze befolgt und tapfere Truppen hervorgebracht.( leichtes Gelächter<br />

war zu hören. Schließlich gab es ja alle Naselang einen Zwist unter den ach so gesetzestreuen<br />

Regenten. Apollo räusperte sich und sah verschämt drein) Wir erwarten dass man unsere Treue<br />

belohnt und uns den Platz lässt auf dem wir herrschen – Kanzlerin! Alles an<strong>der</strong>e wäre ein großes<br />

Unrecht und eine Narrheit son<strong>der</strong>gleichen. Glaubt ihr denn wirklich, dass ein neuer Veredler sich<br />

wirklich auf die unmittelbare Gefahr auswirken wird. Wir haben fast 300 Jahre benötigt um die<br />

bestehende Ordnung zu manifestieren. Sie jetzt abzuschaffen und zu verbessern wird weit länger<br />

dauern als 17 o<strong>der</strong> 23 Monate. Ich bitte den Rat jedweden Eingriff des Zentralrechners zu unterbinden<br />

und auf das, mehr als einmal, Bewährte zu vertrauen“. Die Regenten und Priesterinnen klopften mit<br />

ihren Insignien auf die Tischplatte und auch Prax schloss sich an. Er wusste wie wichtig das<br />

Wohlwollen <strong>der</strong> Priesterschaft und Regenten sein konnte.<br />

Wie<strong>der</strong> war es Typhone, die das Wort ergriff und die Dinge in einem etwas an<strong>der</strong>en Licht beleuchtete.<br />

Sie war kein großer Anhänger des Sternenkultes und die Machtfülle <strong>der</strong> Priesterinnen schien ihr schon<br />

seit langem zu augenscheinlich. Wenn sie es auch nicht offen sagen wollte, so schien <strong>der</strong> Vorschlag<br />

eines neuen Veredlers für sie sehr verlockend.<br />

„Priester, <strong>Krieg</strong>er und Regenten wir müssen in an<strong>der</strong>en Dimensionen denken und auch den Rat des<br />

Zentralrechners in unsere Überlegungen miteinbeziehen. Wer sagt denn, dass es letztlich wirklich<br />

einen neuen Prototypen geben wird. Vielleicht erkennt ZEUS dass seine letzte Arbeit einfach nicht<br />

mehr zu verbessern ist und alles bleibt beim alten. Aber für den Fall dass es nicht so ist hätte ich<br />

schon eine, für alle Seiten, akzeptable Lösung parat. ( Sie wartet kurz um die Reaktionen<br />

abzuschätzen und sprach dann kraftvoll weiter). Sollte es Zeus wirklich gelingen eine bessere Version<br />

als Herkules zu erschaffen, dann wird diese Variante den IV Planeten besiedeln. Als Lohn für ihren<br />

Mut bei <strong>der</strong> Rückeroberung. Die Rechte <strong>der</strong> Regenten und Priesterinnen werden nicht angetastet. Die<br />

neue Variante kann unter <strong>der</strong> Kontrolle des Rates den Planeten besiedeln und dort vergleichbare<br />

Strukturen wie hier errichten. Beide Herosversionen können nebeneinan<strong>der</strong> bestehen bleiben und sich<br />

ergänzen! Abgesehen davon kann niemand ZEUS verbieten sich in seinem Bereich zu betätigen. Er<br />

hat nur diese eine Aufgabe und solange er sich auf Versuche beschränkt gibt es auch gar keinen<br />

Grund sich zu empören“.<br />

This PDF created with the FREE RoboPDF Home Edition (not legal for business or government use)<br />

Get your FREE RoboPDF Home Edition Today at www.robopdf.com<br />

Buy RoboPDF Pro


Gaia war verblüfft ebenso wie die an<strong>der</strong>en auch. Typhone hatte einen akzeptablen Vorschlag<br />

gemacht und gleichzeitig dem Rat eine enorme Machtausdehnung verschafft. Das geniale daran war,<br />

dass niemand gegen diesen Vorschlag etwas vorbringen konnte. We<strong>der</strong> die Regenten noch <strong>der</strong>en<br />

Priester waren hier wirklich im Nachteil. Es war eigentlich nur die hypothetische Annahme eines<br />

Forschungserfolgs, gepaart mit einem ebenso erfolgreichen Einsatz in <strong>der</strong> Praxis. Hera und Apollo<br />

konnten sich nicht vorstellen, dass dieser unwahrscheinliche Fall wirklich eintreten würde. Die beiden<br />

Admiräle rieben sich insgeheim die Hände. Schließlich konnten bessere Truppen für sie nur von<br />

Vorteil sein und <strong>der</strong> Rat stand eh über ihnen, zumindest ideell gesehen. Nur Zeus konnte keinen<br />

wirklichen Machtzuwachs verbuchen. Ganz im Gegenteil, die Kolonie wäre seiner Kontrolle entzogen<br />

und er wäre weiterhin nur für die Herkuleseinheiten auf <strong>der</strong> Erde zuständig. Aber das waren alles<br />

unausgereifte Gedankenspiele und so klopften Leonides und Prax mit ihren Stäben auf den Tisch.<br />

Die an<strong>der</strong>en Senatoren diskutierten eifrig mit ihren Beratern und Helios bat um eine kurze<br />

Unterbrechung. Die Sitzung war etwas an<strong>der</strong>s verlaufen als die Anwesenden es sich vorgestellt hatten<br />

und man musste sich erneut sammeln. Eigentlich war aus <strong>der</strong> Diskussion über den Angriffsplan gegen<br />

Wotans Flotte, eine Grundsatzdiskussion über die Neuordnung <strong>der</strong> Machtverhältnisse geworden.<br />

ZEUS Plan war so gesehen fast aufgegangen und kam insgesamt gut voran. Je<strong>der</strong> <strong>der</strong> Anwesenden<br />

wusste schon vor <strong>der</strong> Konferenz, dass es in Wahrheit nur ein reines Kompetenzgerangel war,<br />

weswegen die Situation so gespannt war. Die Verteilung <strong>der</strong> Macht und des Nachschubs war einfach<br />

unvorteilhaft verstrickt und eine Reform deshalb überfällig. Jetzt galt es die neu entstandene Situation<br />

schnell zu erfassen und sich sein „Terrain“ zu sichern. Auch Gaia spürte das eine an<strong>der</strong>e Stimmung in<br />

<strong>der</strong> Luft lag. Keine feindselige zwar, aber ein wenig Konkurrenzdenken war nicht zu übersehen.<br />

Sie vertagte die Sitzung um 2 Stunden und wollte <strong>der</strong>weil mit dem Zentralrechner korrespondieren.<br />

Natürlich war sie da nicht die einzige. Sämtliche Anwesenden wollten nun wissen was es mit dem<br />

neuen Veredler auf sich hatte und wie weit er schon entwickelt wäre. ZEUS lehnte jede<br />

Stellungnahme ab und behauptete es gäbe keinen Veredler, lediglich Berechnung für spezialisierte<br />

Versuchseinheiten. Ansonsten würde er sowieso immer darauf bedacht sein, die besten <strong>Krieg</strong>er zu<br />

finden und auszubilden. Eine spezielle Erlaubnis zum Nachdenken und Experimentieren bräuchte er<br />

also genaugenommen gar nicht. Aber für den Fall eines erfolgreichen Test würde er sich natürlich<br />

sofort beim <strong>Krieg</strong>srat, den Admirälen, den Regenten und Priesterinnen melden.<br />

Nun folgte also <strong>der</strong> zweite Teil <strong>der</strong> Sitzung und alles schien so, als ob eben doch nichts so heiß<br />

gegessen würde, wie man es vom Feuer holt. Die beiden Admiräle meldeten sich zu Wort und die<br />

Kanzlerin lies Leonides als ersten sprechen:„ Werte Senatoren, Priester und Regenten wir sind<br />

abgeschweift in Gedankenspiele und theoretische Überlegungen. Ein neues Veredlungsprojekt würde<br />

erst in 40 Jahren Früchte tragen. Mir jedenfalls kann es egal sein, weil ich dann nicht mehr im aktiven<br />

Dienst sein werde. Also lassen sie uns bitte wie<strong>der</strong> zurückkommen zum eigentlichen Grund dieser<br />

Versammlung. Ich muss die Flotte innerhalb von 72 Stunden auf Kurs bringen, wenn <strong>der</strong> Angriff<br />

rechtzeitig erfolgen soll. Ich habe ihnen bereits vorab meine Meinung erklärt und bitte sie nun, sich zu<br />

entscheiden. Was den neuen Atlas-Träger angeht, so schlage ich vor, ihn unter ein neues Kommando<br />

zu stellen. Dieser neue Typ ist ein so weiter Wurf, dass wir ihn ohne weiteres abseits <strong>der</strong> drei Flotten<br />

einsetzen sollten. Schon aus Gründen <strong>der</strong> Tarnung und um das Überraschungsmoment nicht zu<br />

verlieren. Dann kann <strong>der</strong> <strong>Krieg</strong>srat auch von Fall zu Fall entscheiden wem sie diese Waffe in die Hand<br />

gibt und keiner von uns wird bevorzugt o<strong>der</strong> benachteiligt“. Einige von den Anwesenden klopften<br />

respektvoll auf die Platte und <strong>der</strong> Admiral verneigte sich in ihre Richtung. Ihm war bewusst dass er mit<br />

diesem Akt <strong>der</strong> Zurückhaltung und Besonnenheit bei den Senatoren gut gepunktet hatte.<br />

Prax wollte jetzt nichts mehr sagen und nickte nur. Seine Position war gut genug um in aller Ruhe<br />

abzuwarten. Einen weiteren Versuch, sich schon jetzt den Atlas einzuverleiben, wollte er nicht<br />

unternehmen. In 23 Monaten konnte noch viel passieren und außerdem wollte er es sich auch nicht<br />

noch mehr mit Leonides verscherzen. „Da Admiral Prax seine Wortmeldung zurückzieht, erteile ich<br />

hiermit Senator Canopus das Wort“. Senator Canopus war <strong>der</strong> Auserwählte aus dem Zeichen des<br />

Wassermanns. Eher zurückhaltend und verschlossen, aber keineswegs langsam was das Denken<br />

anging. Gaia sah nach rechts und mit einer weiteren Geste erteilte sie ihm das Re<strong>der</strong>echt. „<strong>Der</strong> Segen<br />

<strong>der</strong> Sterne sei mit euch Senatoren, <strong>Krieg</strong>er und Regenten. Wir haben bisher schon einiges in die<br />

Waagschalen gelegt. Neue Soldaten, Chancen und Risiken, die Fertigstellung des Atlas und wie man<br />

den roten Planeten aufteilen könnte, wenn man ihn denn wie<strong>der</strong> erobert hat. Doch eines haben wir<br />

nicht bedacht. Die schlechten Vorraussetzungen mit denen wir in die Schlacht gehen. Wollen wir nach<br />

all den Jahren des Kampfes jetzt überhastet ein unkalkulierbares Risiko eingehen? Warum gehen wir<br />

nicht einfach hin und warten ab was passiert! Sobald wir wie<strong>der</strong> volle Stärke erreicht haben, können<br />

wir uns immer noch mit Wotans Monstern messen. Ich sage wir warten und sammeln uns erst mal!“.<br />

Nach ihm meldete sich Admiral Tanruk zu Wort, als <strong>der</strong> Sprecher für Logistik und Berater <strong>der</strong><br />

Kanzlerin. Auch er meinte, dass es eine enorme Kraftanstrengung für die Flotte bedeutete, wenn man<br />

innerhalb so kurzer Zeit eine weitere Offensive starten wolle. Die Priesterschaft verwies auf einen<br />

schlechten Stand <strong>der</strong> Gestirne und die Halbgötter murrten, dass man sie überhaupt hinzugezogen<br />

This PDF created with the FREE RoboPDF Home Edition (not legal for business or government use)<br />

Get your FREE RoboPDF Home Edition Today at www.robopdf.com<br />

Buy RoboPDF Pro


hatte. Kurz und knapp ließen sie alle ihre Bedenken durchblicken. Das ganze Klima war noch gereizt<br />

wegen Gaias Äußerungen bezüglich eines neuen Veredlers.<br />

Die Kanzlerin hörte sich das alles an und lies dann kurz die Zügel schleifen, um <strong>der</strong> Gesellschaft die<br />

Möglichkeit zu geben sich im Dialog untereinan<strong>der</strong> auszutauschen. Sie selbst sprach leise mit Tanruk<br />

und Hera über das wenn und aber. Doch viel neues hörte sie dabei nicht mehr und daher stand ihre<br />

Meinung fest. Sie verschaffte sich durch den Protokollchef Gehör und sprach zu den Zuhörern:„<br />

Kommandanten <strong>der</strong> Raumflotte und Senatoren... Bis das neue Schiff <strong>der</strong> Atlas-Klasse fertig ist, wird<br />

noch viel Zeit vergehen. Außerdem müsste es erst mehreren Tests unterzogen werden. Immerhin hat<br />

man noch nie solch ein riesiges Schiff gebaut. Ich brauche ihnen ja nicht explizit zu erklären, dass <strong>der</strong><br />

Feind in dieser Zeit seine Eroberung zu einer Festung ausgebaut haben wird. Er muss ja damit<br />

rechnen, dass wir den Planeten zurückerobern wollen. Außerdem wird <strong>der</strong> Planet bis dahin einen<br />

feindlichen Sektor erreicht haben und die Blockade ist dann aufgehoben. Dann können die Titanianer<br />

ihrerseits Angriffe durchführen und wir verpassen die Gelegenheit sie zu stellen und zu vernichten! Es<br />

gibt für uns keine Alternative und kein Mittelding. Wenn wir angreifen, dann mit allen Kräften. Wotans<br />

Flotte ist ebenfalls angeschlagen und wir halten immer noch die beiden Monde. Wenn es keine<br />

weiteren Wortmeldungen gibt, so lasst uns nun darüber abstimmen, denn die Zeit drängt“.<br />

Eisiges Schweigen machte sich im Saal breit. Die Kommandanten wagten es nicht ihr zu<br />

wie<strong>der</strong>sprechen und auch sonst hatte niemand etwas neues vorzubringen. Alle Senatoren waren mit<br />

<strong>der</strong> Problematik vertraut und wussten worum es ging. Gaia fragte erneut und auch diesmal hatte<br />

niemand mehr etwas vorzubringen. Gerade als sie dem Herold einen Wink geben wollte, meldete sich<br />

Helios und fragte:„ Was machen wir wenn es schief geht? Für diesen Fall könnte eine Invasion durch<br />

die Titanianer erfolgen und wir müssten uns entsprechend vorbereiten. Ich stimme dem Angriff zu,<br />

wenn wir auf <strong>der</strong> Erde entsprechende Maßnahmen für den Fall einer Nie<strong>der</strong>lage treffen... so<br />

unwahrscheinlich diese auch sein mag!“<br />

Helios hatte eine durchaus berechtigte Frage gestellt und Gaia damit aus dem Konzept gebracht.<br />

Diese Versammlung wollte einfach kein Ende nehmen und ständig wurde die Situation verzwickter.<br />

Für die Erde und die Bevölkerung waren eigentlich die Regenten verantwortlich. <strong>Der</strong> Rat konnte ihnen<br />

zwar Befehle erteilen, aber wie sollten die aussehen.<br />

„Ich befürworte euren Vorschlag, Senator Helios und empfehle eine entsprechende Or<strong>der</strong> an die<br />

Regenten. Eine detailliertere Planung sollten wir aber erst zu einem späteren Zeitpunkt erörtern, sonst<br />

nimmt diese Abstimmung hier keine Ende mehr. Einverstanden?“: bemerkte die Kanzlerin mit<br />

ironischem Unterton in <strong>der</strong> Stimme.<br />

Apollo meldete sich danach zu Wort und sagte:„ Es gibt noch Pläne aus früheren Tagen, wir können<br />

sie überarbeiten und verwenden. Aber haltet ihr es für ratsam die Völkern <strong>der</strong> Erde unnötig zu<br />

verängstigen. Ich für meinen Teil möchte meinen Untertanen diesen Schrecken ersparen und keinen<br />

unnötigen Wirbel verursachen. Bedenkt nur wie viel Zweifel über unsere Allmacht in den Herzen <strong>der</strong><br />

Menschen aufkommt, wenn wir uns defensiv verhalten. Ich sage, lasst uns die gewohnten Riten und<br />

Feste zelebrieren, dass beruhigt die Massen immer noch am besten und erleichtert uns die Arbeit“.<br />

Hera nickte wohlwollend in seine Richtung, sagte aber nichts. Helios machte gestenreich einen<br />

Rückzieher und Gaia schüttelte nur den Kopf. Um jetzt endlich Nägel mit Köpfen zu machen setzte sie<br />

nach und ergänzte ihren ersten Antrag:„ Nun ich denke wir stimmen einfach zwei mal ab. Einmal über<br />

den Angriff selbst und danach über eine Verstärkung <strong>der</strong> Verteidigungsmaßnahmen auf <strong>der</strong> Erde.<br />

Über den Atlas werden wir heute nicht abstimmen, nicht das jetzt noch jemand mit dem Vorschlag<br />

kommt, wir müssten uns auch noch über diesen Träger unterhalten, <strong>der</strong> erst in 2Jahren fertig sein<br />

wird. Bis es soweit ist werden wir schon wissen wie er einzusetzen ist und wer dort seinen Dienst<br />

verrichten wird. Ich darf also nun darum bitten über den ersten Vorschlag abzustimmen.<br />

Wer für den unverzüglichen Angriff gegen Wotans Flotte ist, <strong>der</strong> soll nun mit blau abstimmen und wer<br />

für einen späteren Termin ist, <strong>der</strong> solle mit rot abstimmen!“<br />

Die Senatoren griffen mit ihren beiden Händen unter die Platte und betätigten einen Knopf. Damit<br />

lösten sie einen Mechanismus aus, <strong>der</strong> spezielles Gas zu einem Brenner in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Tafel leitete.<br />

Je nachdem welches Gas überwog, verfärbte sich die Flamme rot o<strong>der</strong> blau. Gaias Stimme zählte<br />

einfach und nur für den Fall, dass die Flamme violett gefärbt wäre, also ein Unentschieden zwischen<br />

beiden Flammen herrschte, dürfte sie erneut eine Wahl treffen. Doch dazu kam es gar nicht erst. Die<br />

Flamme bliebt rot und damit war <strong>der</strong> Angriff verschoben. Leonides und Prax waren insgeheim<br />

erleichtert, schließlich gewannen sie durch diese Entscheidung die nötige Zeit zur Vorbereitung. Ihr<br />

Gegner lei<strong>der</strong> ebenfalls. Gaia war etwas verwirrt. Scheinbar waren ihre Argumente nicht so<br />

einleuchtend wie sie es erhofft hatte. Nur war das jetzt nicht mehr zu än<strong>der</strong>n, die Abstimmung war<br />

eindeutig und durfte nicht wie<strong>der</strong>holt werden. Sie stellte nur noch knapp das Ergebnis fest und<br />

beendete dann die Sitzung. Endlich war dieser Tag vorüber und sie konnte sich ihrem Vergnügen<br />

hingeben. Die beiden Admiräle wollten dies ebenfalls tun und beschlossen, sich in den<br />

Thermalquellen des Apollo zu entspannen. Jetzt wo die Angespanntheit und Hektik <strong>der</strong> letzten<br />

Wochen ein Ende hatte, da wollten auch sie es etwas gemächlicher angehen. Apollo wusste wen er<br />

da als Gast in seinem Haus begrüßen durfte und sogleich schickte er sich an, ihnen den Aufenthalt zu<br />

This PDF created with the FREE RoboPDF Home Edition (not legal for business or government use)<br />

Get your FREE RoboPDF Home Edition Today at www.robopdf.com<br />

Buy RoboPDF Pro


einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Vier <strong>der</strong> hübschesten Mädchen übergab er ihnen und ein<br />

Festmahl dazu. Apollo wusste wie er sich bei seinen Mitmenschen und Übervätern ins rechte Licht<br />

setzen konnte. Auf dem Flug zu seiner Insel und dem abendlichen Bankett belauerten sich die beiden<br />

Admiräle noch, mussten aber gute Mine zum bösen Spiel machen um nicht unnötig aufzufallen.<br />

Apollos Gastfreundschaft ließen sich beide gut bekommen und vergaßen darüber so manch üble<br />

Machenschaft in vergangenen Tagen.<br />

Die Kanzlerin schickte nach ihrem Liebhaber, aber so richtig in Stimmung kommen wollte sie nicht. Ihr<br />

Vorschlag hatte den Rat nicht passiert und sie grübelte immer noch was sie verkehrt gemacht hatte.<br />

Ob Hera o<strong>der</strong> ZEUS in <strong>der</strong> Pause auf die Senatoren eingewirkt hatten, o<strong>der</strong> die Regenten?<br />

<strong>Der</strong> Zentralrechner hatte sich natürlich für eine Verschiebung des Angriffs stark gemacht. Er wollte ja<br />

auch noch intakte Streitkräfte vorfinden, wenn er seine Prototypen fertig hatte. Diese wuchsen schon<br />

ganz prächtig heran. Auf einer kleinen Insel, klein und abgelegen hatte er sie bereits ausgesetzt.<br />

Natürlich mit einigen Dienern und Lehrern. Die fünf Jungen hatten we<strong>der</strong> eine richtige Mutter noch<br />

einen Vater. Sie waren aus bereits vorhandenen Genen zusammengebaut worden und dann in<br />

künstlicher Umgebung aufgewachsen. Etwa 12 mal schneller als normal. Sie hießen: Michael, Gabriel,<br />

Rafael, Uriel und Arius. So nannte er sie, als sie das Licht <strong>der</strong> Welt erblickten. In dieser Hinsicht hatte<br />

er die Senatoren etwas belogen, was er aber nicht als relevant betrachtete. Schließlich logen die ja<br />

auch ab und zu. Alle 5 waren im Zeichen des Stiers geboren und <strong>der</strong> Kampf war ihre Bestimmung.<br />

Michael sollte einmal <strong>der</strong> oberste Heerführer werden, denn er war ausschließlich darauf ausgelegt in<br />

den großen strategischen Belangen zu glänzen. Auf ihn war ZEUS beson<strong>der</strong>s stolz. Gabriel und<br />

Rafael waren eigentlich genauso ausgelegt wie ihr Bru<strong>der</strong> Michael, nur nicht ganz so gelungen.<br />

Deshalb sollten sie später „nur“ das Kommando über eine Flotte erhalten. Uriel und Arius waren nicht<br />

so 100 % gelungen, wie es sich ZEUS erhofft hatte. Uriel war zwar ein guter Techniker, doch schien<br />

es so, als wollte auch er kämpfen. Seine eingeschränkte Bestimmung als nützlicher Idiot machte ihm<br />

zu schaffen. Arius hingegen war <strong>der</strong> perfekte Kämpfer, lei<strong>der</strong> wies er schon in den Anfangszeiten<br />

einige Mängel auf, die sich später als tragisch erweisen sollten. Doch fürs erste war ZEUS zufrieden<br />

mit seiner Arbeit. Seine Diener meldeten ihm die rasanten Fortschritte <strong>der</strong> fünf Jungen und alles<br />

schien so, als ob dem Zentralrechner diesmal ein großer Wurf gelungen war. Nicht das es ihm darum<br />

ging die Herkuleseinheiten zu verdrängen, er wollte einfach nur diesen <strong>Krieg</strong> gewinnen. ZEUS hatte<br />

seinen fünf <strong>Krieg</strong>ern deshalb auch bewusst keinen Geschlechtstrieb mitgegeben. <strong>Der</strong> Sexualtrieb<br />

würde sie nur ablenken und zu irrationalen Handlungen verleiten. Sie sollten einfach nur gut<br />

funktionieren, so wie er selbst.<br />

ZEUS wusste wie hin<strong>der</strong>lich <strong>der</strong> Drang zur Vermehrung bei den Herkuleseinheiten war und wollte<br />

diesmal klüger sein, als beim letzten Mal. Sollten sich die beiden Muster Uriel und Arius als brauchbar<br />

erweisen würde er von ihnen eine weitere Serie auflegen, die zumindest ein durchschnittliches<br />

Verlangen verspüren sollte. Intern rechnete ZEUS sogar schon an entsprechenden Frauen, die als<br />

Pendant dazu die Kin<strong>der</strong> austragen sollten. Nun holte <strong>der</strong> Zentralrechner alles nach was er so lange<br />

vernachlässigt hatte, doch es sollte ganz an<strong>der</strong>s kommen.<br />

This PDF created with the FREE RoboPDF Home Edition (not legal for business or government use)<br />

Get your FREE RoboPDF Home Edition Today at www.robopdf.com<br />

Buy RoboPDF Pro

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!