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Alpenrhein Village OUTLET SHOPPING: Eröffnung, 26.11 ... - Zizers

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<strong>Alpenrhein</strong> <strong>Village</strong> <strong>OUTLET</strong> <strong>SHOPPING</strong>: <strong>Eröffnung</strong>, <strong>26.11</strong>.2009<br />

Potential des „<strong>Alpenrhein</strong> <strong>Village</strong>“ für die benachbarten Gemeinden<br />

Max Lüscher-Marty, Gemeindepräsident <strong>Zizers</strong><br />

Fragt man erfolgreiche Wirtschaftspioniere nach dem Grund für ihren Erfolg, ergibt sich im Kern<br />

- und das ziemlich oft - eine recht überraschende Kausalkette: 1. FÜHLEN, 2. HANDELN, 3.<br />

DENKEN. Der Entrepreneur erahnt eine Marktchance, konkretisiert die Idee und setzt sie um. Er<br />

überlässt es dann Anderen (z.B. der Wissenschaft), seinen Erfolg zu begründen und - nachträglich<br />

- eine stimmige Unternehmensphilosophie zu entwickeln.<br />

Die bisherige Geschichte des „Industriegebiets“ Tardis, auf dessen Boden das heute eröffnete<br />

<strong>Alpenrhein</strong> <strong>Village</strong> steht, ist kaum lehrbuchmässig verlaufen. Schon die Bezeichnung „Industriegebiet“<br />

macht deutlich, dass die „Tardis-Väter“ die Ansiedlung von produzierenden Unternehmen<br />

im Fokus hatten. Es sollten überdies Neuansiedlungen sein, also nicht bloss Umsiedlungen<br />

innerhalb des Kantons, und die Unternehmen sollten Produkte für den Export herstellen.<br />

Wie die Erfahrung zeigt, ist die Neuansiedlung von produzierenden, exportorientierten Unternehmen<br />

- auch im besonders attraktiven Norden unseres Kantons - nicht leicht. Zum einen werden<br />

Ansiedlungen „heute“ - und nicht erst „morgen“ oder gar „übermorgen“ erwartet. Zum<br />

anderen darf man nicht tatenlos zusehen, wenn bestehende Unternehmen - mangels geeigneter<br />

Expansionsmöglichkeiten - eine Abwanderung aus dem Kanton Graubünden erwägen.<br />

Vor diesem Hintergrund hat der Verwaltungsrat der öffentlich-rechtlichen Anstalt Tardis die Ansiedlungsphilosophie<br />

in vier Punkten wie folgt präzisiert:<br />

1. Auf Tardisland soll ein attraktiver Mix aus Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsunternehmen<br />

heranwachsen.<br />

2. Einerseits werden mittlere und grössere Unternehmen angesprochen, die wissensbasierte<br />

Arbeitsplätze schaffen.<br />

3. Anderseits sollen Unternehmungen angesiedelt werden, die auf qualifizierte Handwerksarbeit<br />

setzen.<br />

4. Nicht zuletzt sollen Unternehmungen eine Chance erhalten, die aus dem regen Durchgangsverkehr<br />

Nutzen ziehen.<br />

Dieser vierte und letzte Punkt ist es, der die Ansiedlung des <strong>Alpenrhein</strong> <strong>Village</strong> begründet und -<br />

ohne wenn und aber - legitimiert. Das <strong>Alpenrhein</strong> <strong>Village</strong> ist ein logischer und konsequenter<br />

Ansatz zur Abschöpfung eines Teils jener Kaufkraft, die sonst in Italien, im Fürstentum Liechtenstein,<br />

in Österreich oder in Deutschland eingesetzt würde.


Potential des AVOS für die benachbarten Gemeinden Max Lüscher-Marty, Seite 2<br />

Was ist im Vorfeld der <strong>Eröffnung</strong> des <strong>Alpenrhein</strong> <strong>Village</strong> nicht alles in Frage gestellt und bemängelt<br />

worden? - Das „<strong>Village</strong>“ schaffe die falschen Arbeitsplätze. Es sei zu viel Land verschwendet<br />

worden. Die Architektur stimme nicht. Die Ansiedlung sei nicht nachhaltig. Im „<strong>Village</strong>“ werde<br />

ohnehin nur Ramsch verkauft. - Je älter ich werde, desto mehr widert mich diese typisch schweizerische<br />

„Hätte-, Sollte-, Müsste-Kultur“ an. Wenn ein Projekt einmal realisiert ist, holt man das<br />

Optimum heraus. Das Sinnieren und Monieren über verpasste Chancen ist reine Zeitverschwendung.<br />

Das Erfolgsrezept heisst jetzt: „Jodeln statt Jammern“.<br />

Das <strong>Alpenrhein</strong> <strong>Village</strong> ist für die umliegenden Gemeinden eine doppelte Chance. Zum Ersten<br />

gibt das „<strong>Village</strong>“ den „Kick“ für einen Zwischenhalt. Zum Zweiten „verschwinden“ die Besucher<br />

nicht einfach in einem grossen Konsumtempel. Das Flanieren im „<strong>Village</strong>“ gibt den Blick<br />

frei auf das „Burgund der Schweiz“ und müsste eigentlich dazu animieren, den Kurzaufenthalt<br />

mit einem Abstecher in eines der Weinbaudörfer abzurunden. Dass es dazu eines weiteren<br />

„Kicks“ bedarf, ist für mich klar. Die Weinbaubetriebe der oberen und unteren Herrschaft sind<br />

hier gefordert. Ihre Präsenz im „<strong>Village</strong>“ - in welcher Form auch immer - ist quasi ein Muss. Das<br />

gilt eigentlich auch für die bäuerlichen Selbstvermarkter und für Anbieter typisch bündnerischer<br />

Produkte. Dass die Präsenz vor Ort auch für Graubünden Ferien oder etwa für das Amt für Wirtschaft<br />

und Tourismus eine Option sein könnte, bedarf eigentlich keiner weiteren Begründung.<br />

Eine Gemeinde wie <strong>Zizers</strong>, die heute touristisch nichts zu bieten hat, muss sich ernsthaft Gedanken<br />

darüber machen, ob und wie sie das brachliegende Potential nutzen will. Wer hat schon ein<br />

Schloss vom Kaliber eines „Johannesstift“ zu bieten, notabene während 27 Jahren das Zuhause<br />

von Zita, der letzten Kaiserin von Österreich? Welches Dorf kann mit einem Kräuterpfarrer Künzle<br />

aufwarten, dem einst grössten Arbeitgeber im Dorf, der den Namen <strong>Zizers</strong> „in die Welt“ hinausgetragen<br />

hat? Nur am Rande sei bemerkt, dass die Pfarrer-Künzle-Produkte heute nicht in<br />

<strong>Zizers</strong>, sondern im Kanton Tessin produziert werden - die Folge einer engstirnigen Haltung der<br />

graubündnerischen Entscheidungsträger vor mehr als fünfzig Jahren.<br />

Das <strong>Alpenrhein</strong> <strong>Village</strong> eröffnet dem Churer Rheintal veritable Chancen. Es liegt an uns, diese<br />

Chancen zu packen und offen zu sein für kreative Vorschläge oder gar Visionen. Wichtig ist für<br />

mich einfach, dass wir nicht dem gängigen Übel der „Konzeptionitis“ verfallen. Wie heisst es<br />

doch: 1. FÜHLEN, 2. HANDELN. Die nachträgliche Erklärung für das WARUM eines prosperierenden<br />

Churer Rheintals dürfen wir ruhig an Andere delegieren.<br />

Ich gratuliere den Machern des <strong>Alpenrhein</strong> <strong>Village</strong> für ihren unternehmerischen Mut. Den aktuellen<br />

und künftigen Shop-Betreibern wünsche ich den bestmöglichen Erfolg - im Dienste der<br />

Menschen, die dort eine Arbeit gefunden haben, im Dienste des Churer Rheintals, im Dienste<br />

unseres Kantons Graubünden.<br />

<strong>Zizers</strong>, 23.11.2009

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