Ausgabe 03 (PDF, 1,1 MB) - DRK-Blutspendedienst West
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lutbild<br />
<strong>Ausgabe</strong> 1 / 2012<br />
nennenswert<br />
Das Projekt<br />
Helfende Hände<br />
Die Zeitschrift für unsere Blutspender<br />
Blutspende im<br />
Wandel der Zeit<br />
medizin<br />
Herstellung Erythrozytenkonzentrate<br />
vorschau<br />
editorial 1<br />
Der neue Blutspender-<br />
Pass kommt<br />
blutbild
2 editorial / inhalt<br />
Von der Notfallreserve zum Partner der<br />
Hochleistungsmedizin - seit 60 Jahren<br />
sichert das <strong>DRK</strong> in Nordrhein-<strong>West</strong>falen die<br />
Versorgung der Krankenhäuser.<br />
blutbild<br />
Elisabeth Böhmer-Hopp ist<br />
kaufmännische Leiterin des<br />
<strong>DRK</strong>-Blutspendezentrums in<br />
Hagen.<br />
Dr. Robert Deitenbeck ist<br />
ärztlicher Direktor des<br />
<strong>DRK</strong>-Blutspendezentrums<br />
in Hagen.<br />
Liebe Blutspenderin,<br />
lieber Blutspender,<br />
mit den allerbesten Wünschen für das Jahr<br />
2012 möchten wir Sie zu einer neuen <strong>Ausgabe</strong><br />
Ihres Blutspendermagazins blutbild<br />
begrüßen. In diesem Jahr wird der <strong>Blutspendedienst</strong><br />
des <strong>DRK</strong> in Nordrhein-<strong>West</strong>falen<br />
60 Jahre alt. Unsere Redaktion hat<br />
den Jahrestag des ersten Blutspendetermins<br />
zum Anlass genommen, Ihnen den<br />
Wandel der Blutspende im Laufe der Zeit<br />
in Wort und Bild vorzustellen und mit aktuellen<br />
Beispielen unserer Arbeit einen Blick<br />
nach vorne zu richten. Der neue Spenderausweis<br />
und der neue Spenderfragebogen<br />
sind nur zwei Beispiele für die vielfältigen<br />
Veränderungen, die alle begleiten, die sich<br />
in der Blutspende engagieren. Der steigende<br />
Bedarf an Blutpräparaten, neue Erkenntnisse<br />
in Bezug auf die Sicherheit von<br />
Spender und Empfänger, aber auch Aspekte<br />
der Wirksamkeit und Verträglichkeit<br />
biologischer Arzneimittel sind typische<br />
Hintergründe für Änderungen bei Zulassung,<br />
Ablauf und Verarbeitung der Spenden.<br />
Bei allen Veränderungen in den verschiedenen<br />
Bereichen – im Kern bleibt die<br />
inhalt<br />
titel<br />
4 Die Blutspende im Wandel der<br />
Zeit<br />
aktuell<br />
3 Blutspende in XXL<br />
3 Vom Hörsaal zur Blutspende<br />
medizin<br />
7 Die Herstellung von Erythrozytenkonzentraten<br />
ehrenwert<br />
8 Hagen: Versorgung bei sehr seltenen<br />
Blutgruppen<br />
8 Soest: Vom Marmeladenbrötchen<br />
zur Rohkost<br />
Aufgabe des <strong>DRK</strong>-<strong>Blutspendedienst</strong>es seit<br />
seiner Gründung gleich. Wir möchten für<br />
jeden Menschen in jeder Situation genügend<br />
Arzneimittel aus Blut bereitstellen<br />
können, wir möchten die Sicherheit dieser<br />
Blutpräparate und die Sicherheit unserer<br />
SpenderInnen gewährleisten, wir wollen<br />
mit den Blutspenden unserer MitbürgerInnen<br />
keinen Gewinn erzielen und unser<br />
Handeln so wirtschaftlich wie möglich gestalten.<br />
Dabei fühlen wir uns dem Ethischen<br />
Kodex nicht weniger verbunden als den<br />
zahlreichen gesetzlichen Regelungen.<br />
Ihnen, unseren BlutspenderInnen und den<br />
ehrenamtlichen HelferInnen in den <strong>DRK</strong>-<br />
Gliederungen gebührt der Verdienst, dass<br />
wir diese Aufgaben erfüllen können. Dafür<br />
unseren herzlichen Dank.<br />
Dipl.-Oec. E. Böhmer-Hopp<br />
Kaufmännische Leiterin<br />
Dr. med. R. Deitenbeck<br />
Ärztlicher Direktor<br />
8 Dortmund: Jung und engagiert<br />
nennenswert<br />
9 Die Aktion Helfende Hände<br />
vorschau<br />
10 Neuauflage: 1000 an einem Tag<br />
10 Der neue Ausweis kommt<br />
10 Spenderfragebogen getestet<br />
sprechstunde<br />
11 Rückstellung bei Hepatitis C<br />
die rückseite<br />
12 Vorgestellt: Neue MitarbeiterInnen<br />
12 Lesergewinnspiel<br />
12 Impressum
Blutspende im Schatten der Reinoldikirche - das niederländische Spendemobil in Dortmund.<br />
Die Zukunft der mobilen Entnahme?<br />
Niederländisches XXL-Spendemobil in Dortmund<br />
Bereits seit dem Jahr 2005 kooperieren der<br />
<strong>Blutspendedienst</strong> der Niederlande, Sanquin<br />
Nijmegen und das <strong>DRK</strong>-Blutspendezentrum<br />
in Hagen. Ein Schwerpunkt dieses<br />
Austausches sind die Erfahrungen beim<br />
Einsatz von Blutspendemobilen auf öffentlichen<br />
Plätzen. Unsere holländischen Kollegen<br />
sind Spezialisten in diesem Bereich;<br />
der holländische <strong>Blutspendedienst</strong> führt<br />
seine Blutspendetermine ausschließlich<br />
Zwischen der Philosophie-Vorlesung und<br />
dem Tutorium etwas Gutes tun – das ist<br />
auf fast allen Campi der Hochschulen im<br />
Regierungsbezirk Arnsberg möglich. Der<br />
in mobilen Spendeeinrichtungen durch.<br />
In Dortmund konnten sich im August<br />
unsere BlutspenderInnen von den Annehmlichkeiten<br />
der mobilen Entnahme<br />
überzeugen. Der moderne Sattelzug des<br />
niederländischen <strong>Blutspendedienst</strong>es,<br />
dessen Außenwand ein riesiger ausgestreckter<br />
Arm mit der Aufschrift „GEEF“<br />
(geben) ziert, präsentierte sich im August<br />
2011 gemeinsam mit dem Hagener<br />
Vom Hörsaal zur Blutspende - Blutspenden an Hochschulen<br />
Fester Bestandteil des Lehrplans - die Blutspende<br />
an der Ruhruniversität Bochum.<br />
<strong>DRK</strong>-<strong>Blutspendedienst</strong> ist seit 60 Jahren<br />
nicht nur in den Städten und Gemeinden<br />
mit Terminen vor Ort präsent. Seit einigen<br />
Jahren zählen auch die Hochschulen zu<br />
den Terminorten für Blutspenden. Studierenden<br />
soll so die Möglichkeit geboten<br />
werden, eine Blutspende mit dem meist<br />
vollen Stundenplan zu vereinbaren.<br />
Neben den Hochschulen in Siegen, Iserlohn,<br />
Dortmund oder Witten finden auch<br />
an der Ruhr-Universität Bochum regelmäßig<br />
Blutspendetermine statt. Mit großer<br />
Unterstützung von Hochschullehren, dem<br />
Rektorat und des Akademischen Förderungswerks<br />
können dort seit fünf Jahren<br />
Studierende für die Blutspende begeistert<br />
werden. Fast 8000 Studierende, davon<br />
etwa 1700 Erstspender, haben in dieser<br />
Zeit auf dem Campus in Bochum mit ei-<br />
3 aktuell<br />
Spendemobil vor der Dortmunder Reinoldikirche.<br />
„Wir freuen uns über den gemeinsamen<br />
Blutspendetermin und den fachlichen<br />
Austausch“, bestätigt Angelika Hörter,<br />
Nichtärztliche Entnahmedienstleiterin des<br />
Zentrums Hagen. Denn nicht nur in seiner<br />
Außenwirkung überzeugte das niederländische<br />
Spendemobil. Der Sattelzug,<br />
der sich zu beiden Seiten um 2,5 Meter<br />
ausfahren lässt, entpuppte sich als komfortabler<br />
Spenderaum, der ausreichend<br />
Platz für 10 Spendeliegen, Anmeldung und<br />
Arztgespräch bietet. Darüber hinaus ist<br />
die Arbeitsumgebung auf die Bedürfnisse<br />
des Personals abgestimmt und sorgt für<br />
optimale Arbeitsbedingungen. Zehn dieser<br />
geräumigen, freundlichen und den höchsten<br />
hygienischen Anforderungen entsprechenden<br />
Spendemobile fahren durch die<br />
Niederlande.<br />
Spendemobile wie das niederländische<br />
Fahrzeug könnten auch in Deutschland<br />
eine Zukunft haben. Bedingt durch den<br />
Ganztagsunterricht fallen einzelne Schulen<br />
als Spendelokale aus, Spender bewerten<br />
mobile Blutspendetermine auf öffentlichen<br />
Plätzen zudem positiv. SOHA<br />
ner Blutspende anderen Menschen helfen<br />
können. Die Mitarbeiter des <strong>Blutspendedienst</strong>es<br />
schätzen die offene Atmosphäre,<br />
die es vielen interessierten jungen Menschen<br />
leicht macht, ihre erste Blutspende<br />
zu geben. Für die Spender ist es auch<br />
nicht nur praktisch die Blutspende auf dem<br />
Campus leisten zu können: Häufig kommen<br />
gleich mehrere Kommilitonen gemeinsam<br />
zur Spende und gehen anschließend<br />
in die Mensa, die auch die Verpflegung der<br />
Blutspender übernimmt.<br />
Ähnlich wie bei den klassischen Terminen,<br />
gibt es an den Universitäten Stammspender,<br />
die nach dem Abschluss des<br />
Studiums auch weiterhin zur Blutspende<br />
gehen. Dann allerdings nicht mehr auf dem<br />
Campus, sondern am neuen Wohn- oder<br />
Arbeitsort. GAR<br />
blutbild
4 titel<br />
blutbild<br />
Blutspende im<br />
Wandel der Zeit<br />
1957<br />
1972<br />
Seit 60 Jahren sichert das Deutsche Rote Kreuz mit seinen BlutspenderInnen<br />
die Versorgung der Kliniken und Krankenhäuser mit Blutpräparaten.<br />
Das ursprüngliche Ziel einer Notfallreserve ist heute ein kleiner Teil<br />
eines umfassenden Versorgungsauftrages. Die Transfusionsmedizin ist<br />
Partner der modernen Hochleistungsmedizin. Unsere Titelgeschichte beschreibt<br />
Facetten der Entwicklung.
Einsatzgebiete<br />
Der erste Blutspendetermin des <strong>DRK</strong> in<br />
Nordrhein-<strong>West</strong>falen war ein Zechentermin<br />
in Gelsenkirchen am 29. Februar 1952. Den<br />
Bergleuten stand die Idee eines „Blutlagers“<br />
für Notfälle besonders nahe. Es war<br />
ein Grubenunglück in Frankreich, dass den<br />
Ausschlag für die Gründung eines <strong>Blutspendedienst</strong>es<br />
in Deutschland gab. Heute<br />
sind die „Notreserven“ für Großschadensereignisse<br />
ein kleiner Teil des Blutspendewesens.<br />
Der größte Teil aller Arzneimittel<br />
aus Blut wird für die Behandlung von<br />
Tumorerkrankungen wie Krebs benötigt.<br />
Rund 30% aller eingesetzten Blutübertragungen<br />
finden vor dem Hintergrund einer<br />
Tumortherapie statt.<br />
Bedarf<br />
Im ersten Jahr seines Bestehens führte der<br />
<strong>Blutspendedienst</strong> des Deutschen Roten<br />
Kreuzes 114 Blutspendetermine durch, bei<br />
denen insgesamt ca. 7700 SpenderInnen<br />
erschienen. Im Jahr 1958 wurden bereits<br />
täglich drei bis vier Blutspendetermine mit<br />
250 und 300 SpenderInnen in <strong>West</strong>falen-<br />
Lippe durchgeführt. Heute führt das Zentrum<br />
für Transfusionsmedizin in Hagen täg-<br />
lich ca. 12 Blutspendetermine durch, jeden<br />
Tag erscheinen bis zu 1000 SpenderInnen<br />
auf diesen Blutspendeterminen.<br />
Organisation<br />
Der <strong>Blutspendedienst</strong> des Deutschen<br />
Roten Kreuzes in Nordrhein-<strong>West</strong>falen war<br />
der erste <strong>Blutspendedienst</strong> in Deutschland.<br />
Anfänglich fand er in den Räumen<br />
des Gesundheitsamtes in Düsseldorf seine<br />
Heimat. Recht schnell stellte sich heraus,<br />
dass eigene Räumlichkeiten unabdingbar<br />
waren. Der erste (eigene) Standort<br />
des <strong>Blutspendedienst</strong>es wurde in Ratingen-Breitscheid<br />
gefunden. In den fünfziger<br />
Jahren gründeten sich in allen Bundesländern<br />
<strong>DRK</strong>-<strong>Blutspendedienst</strong>e nach<br />
dem nordrhein-westfälischen Modell. Mit<br />
dem steigenden Bedarf an Blutpräparaten<br />
war die Notwendigkeit neuer Standorte<br />
verbunden. Nur so konnten die Fahrtzeiten<br />
der Entnahmeteams minimiert werden. In<br />
Münster und Hagen gründete der <strong>DRK</strong>-<br />
<strong>Blutspendedienst</strong> neue Blutspendezentren.<br />
Heute versorgen vier Zentren für Transfusionsmedizin<br />
in NRW die jeweiligen Regierungsbezirke.<br />
Blutspendetermine<br />
Anfänglich waren zwei Blutspendetermine<br />
pro Jahr die Regel. Oft übernachteten die<br />
Entnahmeteams am Spendeort, der Abschluss<br />
eines Termins wurde in geselliger<br />
Runde von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern<br />
und den BlutspenderInnen gefeiert.<br />
Erst im Laufe der Jahre kristallisierte<br />
sich ein Planungssystem mit festen Terminen<br />
heraus. Heute werden an den allermeisten<br />
Standorten vier Termine im Jahr<br />
angeboten, zum Teil kommt noch ein fünf-<br />
5 titel<br />
ter Termin hinzu. Neben den öffentlichen<br />
Blutspendeterminen führt der <strong>DRK</strong>-<strong>Blutspendedienst</strong><br />
Haus-, Schul-, Firmen- und<br />
Eventtermine durch.<br />
SpenderInnen<br />
In den Anfängen des <strong>Blutspendedienst</strong>es<br />
war eine Ehrung für 25 Blutspenden eine<br />
ganz besondere Auszeichnung. Mit der<br />
Ausdehnung des Terminangebotes und<br />
den unterschiedlichen Formen der Blutspende<br />
stiegen auch die Spendefrequenz<br />
und die Zahl der Ehrungsspender. Für viele<br />
Blutspender, die auf den öffentlichen Blutspendeterminen<br />
eine Vollblutspende leisten,<br />
bleibt die 100ste Spende das große<br />
Ziel. Um dieses Ziel zu erreichen, müsste<br />
man ein Vierteljahrhundert jeden Blutspendetermin<br />
wahrnehmen und bei jedem<br />
Spendetermin zugelassen werden. Der<br />
Durchschnittspender käme nach knapp 50<br />
Jahren Spendetätigkeit auf 100 Blutspenden.<br />
Wir sprechen also von einer echten<br />
Lebensleistung. Verschoben haben sich im<br />
Laufe der Zeit auch die Altersgrenzen der<br />
Blutspende. War bis in die neunziger Jahre<br />
mit 65 Schluss, kann man heute auch noch<br />
blutbild
6 titel<br />
mit 71 Jahren und darüber hinaus zur Blutspende<br />
zugelassen werden.<br />
Ehrenamt<br />
Mit dem steigenden Bedarf an Blutspenden<br />
stiegen auch die Aufgaben der ehrenamtlichen<br />
Helferinnen und Helfer. Sie sind<br />
heute an vielen Standorten echte Veranstaltungsprofis,<br />
die den Personaleinsatz<br />
von Dutzenden HelferInnen planen, Räumlichkeiten<br />
und Werbung organisieren, sich<br />
selbst in Blutspendethemen fortbilden<br />
und darüber hinaus für jeden Spender ein<br />
freundliches Wort haben. Eine besondere<br />
Bedeutung nimmt traditionell die Verpflegung<br />
unserer BlutspenderInnen ein. Auch<br />
in diesem Bereich ist der Wandel unübersehbar.<br />
Anfänglich gab es Wurstbrote und<br />
Marmeladenbrötchen, dazu Kaffee, Milch,<br />
Kakao und eine Schokolade als Dankeschön.<br />
Heute servieren die ehrenamtlichen<br />
HelferInnen auf vielen Terminen exzellente<br />
blutbild<br />
Menüs und Tischverpflegungen. Rohkost,<br />
Obst, Wurst, Käse, Brot, Brötchen, Suppen,<br />
Milchprodukte, Säfte, Vegetarisches<br />
und Müsli, die Liste ist lang und – in Abhängigkeit<br />
von der Form des Termins – häufig<br />
variabel. Aus der guten, alten Zeit ist an<br />
vielen Orten die Schokolade geblieben.<br />
Spendeformen<br />
Früher war die Vollblutspende die einzige<br />
Möglichkeit der Blutspende. Heute nutzt<br />
der <strong>Blutspendedienst</strong> auch die Apherese<br />
Verfahren. Bei dieser Form der Blutspende,<br />
die im Zentrum für Transfusionsmedizin<br />
in Hagen angeboten wird, werden dem<br />
Spender nur bestimmte Blutbestandteile,<br />
wie beispielsweise die Thrombozyten, entnommen.<br />
Entnahmevorgang<br />
Anfänglich wurde das Spenderblut in simplen<br />
Glasflaschen gesammelt. Erst als man<br />
Laboruntersuchungen<br />
Seit der Entdeckung der unterschiedlichen<br />
Blutgruppen hat die medizinische<br />
Forschung viele Meilensteine für sichere<br />
Transfusionen erlebt. Immer wieder hat die<br />
Entdeckung und die Nachweisbarkeit von<br />
Viren die Forscher vor enorme Herausforderungen<br />
gestellt. Beispielhaft für viele andere<br />
seien an dieser Stelle nur das HI-Virus<br />
und das Hepatitis-C-Virus genannt.<br />
Heute werden alle Blutspenden serologisch<br />
und/oder molekularbiologisch auf folgende<br />
Parameter getestet:<br />
dazu überging, jede Blutspende bei der<br />
Herstellung in ihre Hauptbestandteile aufzuteilen,<br />
um dem Empfänger nur die notwendigen<br />
Bestandteile zu übertragen (Hämotherapie),<br />
wurden die heute üblichen<br />
Kunststoffbeutel entwickelt. Sie bestehen<br />
aus einem Set von vier Beuteln (Spenderblut,<br />
Transferbeutel, Erythrozytenkonzentrat,<br />
Plasma) mit integriertem Leukozytenfilter.<br />
Die Einzelbeutel sind über Schläuche<br />
miteinander verbunden, so entsteht ein<br />
steriles System, das nach einmaliger Benutzung<br />
entsorgt wird.<br />
Gesetzliche Rahmenbedingungen<br />
Gesetze und Verordnungen regeln beinahe<br />
jeden Arbeitsschritt von der Spendehäufigkeit<br />
bis zur Temperatur im Spendelokal.<br />
Aktuell besteht der Katalog der Gesetze<br />
und Verordnungen auf nationaler und EU-<br />
Ebene aus dem Arzneimittelgesetz (AMG),<br />
dem Transfusionsgesetz (TFG), den Richtlinien<br />
der Bundesärztekammer und des<br />
Paul-Ehrlich-Instituts zur Gewinnung von<br />
Blut und Blutbestandteilen und zur Anwendung<br />
von Blutprodukten, der Arzneimittel-<br />
und Wirkstoffherstellungsverordnung<br />
(AMWHV), den Querschnitts-Leitlinien der<br />
Bundesärztekammer zur Therapie mit Blutkomponenten<br />
und Plasmaderivaten, den<br />
Voten des Arbeitskreises Blut beim Bundesgesundheitsministerium,<br />
dem Medizinprodukte-Gesetz<br />
und diversen EU-Richtlinien,<br />
Verordnungen und Leitfden. ANS<br />
• Blutgruppenserologie:<br />
Blutgruppenmerkmale im ABO-System,<br />
im Rhesus-System, im Kell-System,<br />
irreguläre Blutgruppenantikörper<br />
• Infektionsserologie:<br />
Antikörper gegen Syphilis, Hepatitis B-<br />
Antigen, Antikörper gegen Hepatitis C,<br />
Antikörper gegen HIV<br />
• Virusdirektnachweis mittels Polymeraser-Ketten-Reaktion<br />
(PCR): Hepatitis<br />
A/B und C-Virus, HIV, Parvo-ViB19.<br />
Bei spezifischen Fragen werden zusätzliche<br />
Untersuchungen vorgenommen.
Präparate<br />
Bei einer Temperatur von 20-24 °C<br />
werden die Vollblutspenden über Nacht<br />
im Blutspendezentrum gelagert, bis sie<br />
am frühen Morgen des Folgetages dann<br />
weiterverarbeitet werden. Im Spendezentrum<br />
wird das Vollblut am Morgen<br />
nach der Spende in großen Zentrifugen<br />
zentrifugiert (Bild 1). Dieser Vorgang<br />
dient der Trennung der verschiedenen<br />
Blutbestandteile. Etwa 45 Prozent des<br />
Vollblutes entspricht der Menge an<br />
roten Blutkörperchen (Erythrozyten),<br />
der Anteil des Blutplasmas, welches die<br />
Gerinnungsfaktoren enthält, entspricht<br />
etwa 55 Prozent. Ein ganz kleiner Teil<br />
Bild 1: Zentrifugation der Blutspende<br />
des Blutes entfällt auf die weißen Blutkörperchen<br />
(Leukozyten) und die Blutplättchen<br />
(Thrombozyten).<br />
Anschließend wird das zentrifugierte<br />
Vollblut vorsichtig in ein Gerät eingespannt,<br />
welches durch ein kompliziertes,<br />
optisch überwachtes Abpressverfahren<br />
die roten Blutkörperchen und das Plasma<br />
voneinander trennt (Bild 2). Die roten<br />
Blutkörperchen werden hier in einen se-<br />
Herstellung<br />
Erythrozytenkonzentrate<br />
paraten Beutel überführt. Damit ist der<br />
Herstellungsprozess für das EK aber<br />
noch nicht abgeschlossen. Trotz Zen-<br />
7 medizin<br />
In der letzten <strong>Ausgabe</strong> der blutbild konnten Sie bereits lesen, für welche<br />
Patienten Konzentrate roter Blutkörperchen benötigt werden. Heute möchten wir<br />
Ihnen zeigen, wie aus Ihrer Vollblutspende ein Erythrozytenkonzentrat (EK) hergestellt<br />
wird.<br />
Bild 2: Abpressverfahren mit Kompomaten<br />
trifugation und Komponententrennung<br />
verbleiben in dem EK noch mehrere<br />
Millionen weißer Blutkörperchen. Von<br />
diesen ist bekannt, dass sie bei Transfusionsempfängern<br />
für verschiedene<br />
Nebenwirkungen verantwortlich sind,<br />
z. B. die Entwicklung von Fieber. Daher<br />
ist in Deutschland seit dem Jahr 2001<br />
gesetzlich vorgeschrieben, durch eine<br />
zusätzliche Filtration die weißen Blut-<br />
Bild 3: Leukozytenfilterung<br />
körperchen aus dem EK herauszufiltrieren.<br />
Daher ist in das Blutbeutelsystem<br />
bereits ein entsprechender sogenannter<br />
Leukozytenfilter eingebaut (Bild 3).<br />
Die Filtration des EK erfordert dann<br />
nochmals eine zusätzliche Stunde. Erst<br />
wenn dieser Vorgang abgeschlossen<br />
ist, werden die fertigen EK in das sogenannte<br />
Quarantänelager überführt,<br />
in dem sie bei Kühlschranktemperatur<br />
(2-6 °C) auf ihre Freigabe warten. Erst<br />
wenn die Laboruntersuchung der Probenröhrchen<br />
aus der Vollblutspende<br />
den Nachweis erbracht hat, dass das<br />
gespendete Blut keine Infektionsgefahr<br />
für den Transfusionsempfänger mit sich<br />
bringt, kann das EK EDV-gestützt „freigegeben“<br />
und anschließend etikettiert<br />
werden.<br />
Bild 4: Erythrozytenkonzentrate im Freilager<br />
Etwa 24-36 Stunden nach der Spende sind<br />
alle Herstellungsprozesse und Laboruntersuchungen<br />
erledigt; das Erythrozytenkonzentrat<br />
wird im Vertrieb entsprechend der<br />
aktuellen Anforderungen der Krankenhäuser<br />
bereitgestellt (Bild 4). RODE<br />
blutbild
8 ehrenwert<br />
Uneigennützige Hilfe für einen Patienten mit<br />
Sichelzell-Anämie. Kouadio Appaou bei der<br />
Apherese-Spende in Hagen.<br />
Jung und engagiert in Dortmund<br />
JRK richtet seit 12 Jahren Blutspendetermine aus<br />
Dortmund. Besonders ehrenwert finden<br />
wir es, wenn junge Menschen sich für diese<br />
Aufgabe engagieren. In Dortmund richtet<br />
das Jugendrotkreuz bereits seit dem<br />
Jahr 2000 quartalsweise den Sonntags-<br />
Blutspendetermin im <strong>DRK</strong>-Kreisverband<br />
Dortmund in kompletter Eigenregie aus.<br />
Die jungen Ehrenamtlichen im Alter zwischen<br />
8-29 Jahren planen, hängen die Plakate<br />
aus, organisieren die Kinderbetreuung,<br />
kaufen ein, betreuen die Spender und<br />
Kennen die Wünsche von BlutspenderInnen<br />
seit einem Vierteljahrhundert: das Helferteam<br />
des <strong>DRK</strong> aus Soest in großer Runde.<br />
blutbild<br />
Versorgung bei sehr seltenen Blutgruppen<br />
Kouadio Appaou: Aus Afrika für Afrika<br />
Hagen. Im vorliegenden Fall wurde im<br />
März 2011 an der Universitätsklinik Düsseldorf<br />
ein aus Afrika stammender Patient<br />
mit der seltenen Sichelzell-Anämie behandelt.<br />
Bei dieser Erkrankung kommt es zur<br />
periodischen Zerstörung der eigenen roten<br />
Blutkörperchen, so dass Transfusionen<br />
notwendig werden. Der Patient hat jedoch<br />
aufgrund vorangegangener Transfusionen<br />
einen Antikörper gegen ein Blutgruppenmerkmal<br />
entwickelt, welches bei fast allen<br />
Mitteleuropäern vorkommt. Lediglich bei<br />
wenigen Menschen afrikanischer Abstammung<br />
fehlt dieses Merkmal (so wie auch<br />
machen sich vor allem immer viele Gedanken<br />
um die kulinarische Verpflegung „ihrer“<br />
Blutspender. „Wir versuchen möglichst viel<br />
Auswahl und vor allem Selbstgemachtes<br />
anzubieten“, so Jörg Aderholz vom JRK.<br />
„Unser erklärtes Ziel ist es, dass sich die<br />
Blutspender bei uns wohlfühlen.<br />
Und das tun sie. Zu den mittlerweile über<br />
50 JRK-Blutspendeterminen in Dortmund<br />
erscheinen durchschnittlich zweiundsiebzig<br />
SpenderInnen. PET/SOHA<br />
Vom Marmeladenbrötchen zur Rohkost<br />
Verändertes Essverhalten zeigt sich auf den Terminen<br />
Soest. Seit 1988 ist Mechthild Jork Blutspendebeauftragte<br />
für den Ortsverein Soest.<br />
Sie kann sich noch gut daran erinnern,<br />
wie damals SpenderInnen nach der Spende<br />
verköstigt wurden. „Es gab Wurstbrote<br />
und Marmeladenbrötchen, dazu Kaffee,<br />
Milch, Kakao und eine Schokolade als<br />
Dankeschön.“ Nicht nur das Essverhalten<br />
der Spender, auch die Anforderungen an<br />
Kennen Sie auch Spender, HelferInnen und Aktionen, die Sie für besonders ehrenwert halten?<br />
Schreiben Sie uns, wir nehmen Anregungen gerne auf. Unsere Redaktionsanschrift<br />
finden Sie auf der letzten Seite, als Stichwort genügt „ehrenwert“.<br />
beim Patienten selbst). Da das Zentrum<br />
Hagen bereits seit längerem unter Spendern<br />
nicht-europäischer Abstammung<br />
nach speziellen Blutgruppenmerkmalen<br />
sucht, konnten wir recht schnell einen jungen<br />
Mann aus Ghana finden, der erst im<br />
Jahr 2010 erstmals Blut gespendet hatte.<br />
Dieser Spender aus Soest hat in den vergangenen<br />
Monaten in Hagen wiederholt<br />
mittels Apherese Erythrozytenkonzentrate<br />
gespendet. Mit diesen Erythrozytenkonzentraten<br />
konnte der Patient in Düsseldorf<br />
erfolgreich behandelt werden. Wir danken<br />
für dieses ehrenwerte Verhalten. RODE<br />
Eine engagierte Gruppe mit viel Zukunft: In<br />
Dortmund übernimmt das Jugendrotkreuz<br />
die komplette Planung des Sonntagstermins.<br />
die Helfer/innen in der Küche (z. B. Hygieneschulungen)<br />
sind umfangreicher geworden.<br />
Heute servieren die Soester Damen<br />
Salate, Frikadellen, Mettwürstchen und<br />
belegte Brötchen. Neben Rohkost gibt es<br />
auch etwas Süßes. Aus der guten, alten<br />
Zeit ist die Schokolade als Dankeschön<br />
geblieben. Was sich nicht geändert hat, ist<br />
der Anspruch an die Spenderverpflegung:<br />
„Nur wo es richtig lecker schmeckt, kommen<br />
die Spender gerne wieder“, weiß Frau<br />
Jork aus ihrer langen Erfahrung. Und so<br />
soll es auf den Soester Blutspendeterminen<br />
auch weiterhin bleiben. GRÄ
Blutspende am Arbeitsplatz:<br />
„Helfende Hände“ zeichnet Arbeitgeber aus<br />
<strong>DRK</strong>-<strong>Blutspendedienst</strong> zeichnet Firmen für besonderes Verantwortungsbewusstsein aus!<br />
Die Bereitschaft innerhalb der Bevölkerung,<br />
sich für die Blutspende zu engagieren, ist<br />
weitaus höher als die tatsächlichen Spenderzahlen<br />
es vermuten lassen. Doch nicht<br />
immer wird der gute Wille auch in die gute<br />
Tat umgesetzt. Zeitmangel ist einer der<br />
Gründe, die Menschen von der Blutspende<br />
abhalten. Insbesondere berufstätige Familienmütter<br />
und -väter finden manchmal<br />
nicht die Zeit zur Spende.<br />
Darum sind Firmentermine für den <strong>DRK</strong>-<br />
<strong>Blutspendedienst</strong> sehr wichtig. Hier können<br />
Arbeitnehmer während ihrer Arbeitszeit<br />
Blut spenden. Wartezeiten lassen sich<br />
verkürzen, An- und Abreisezeiten entfallen.<br />
So erreichen wir auf Belegschaftsterminen<br />
eine überdurchschnittlich hohe Spendebeteiligung<br />
und gewinnen bei diesen Terminen<br />
viele Neuspender, die später auch zu den<br />
öffentlichen Blutspendeterminen kommen.<br />
Auch in unserer Region haben unterschiedlichste<br />
Unternehmen die Versorgung der<br />
Kliniken und Krankenhäuser mit Blutprodukten<br />
maßgeblich unterstützt. Diese Firmen<br />
offiziell auszuzeichnen und sie für ihre<br />
besondere Verantwortung zu würdigen, ist<br />
das Ziel des Projektes „Helfende Hände“,<br />
das die <strong>DRK</strong>-<strong>Blutspendedienst</strong>e bundesweit<br />
im vergangenen Jahr als CSR-Projekt<br />
gestartet haben. Die Abkürzung CSR steht<br />
für Corporate Social Responsibility. CSR-<br />
Projekte sind freiwillige unternehmerische<br />
Aktivitäten im sozialen und okölogischen<br />
Bereich. Unternehmen, die sich für die<br />
Blutspende engagieren und u. a. Mitarbeiter<br />
während ihrer Arbeitszeit zur Blutspende<br />
freistellen, beweisen hohe soziale Kompetenz<br />
und großes Engagement.<br />
Eine der ersten Auszeichnungen im Regierungsbezirk<br />
Arnsberg ging an die Stora Enso<br />
Kabel GmbH in Hagen.<br />
9 nennenswert<br />
Blutspende im Unternehmen als CSR-Projekt<br />
Viele Unternehmen in Deutschland arbeiten<br />
bereits mit uns zusammen. Wir kommen mit<br />
unseren Teams zu Ihnen in Ihr Unternehmen<br />
und organisieren gemeinsam einen oder mehrere<br />
Blutspendetermine jährlich. Die Spende<br />
Ihrer Mitarbeiter kann dabei in Ihren Räumlichkeiten<br />
oder in unserem Blutspendemobil<br />
stattfinden. Selbstverständlich sorgen wir für<br />
eine reibungslose Organisation, so dass Ihre<br />
Mitarbeiter nicht mehr als 60 Minuten Ihrer<br />
Arbeitszeit zur Verfügung stellen müssen. Und<br />
außerdem ist die Blutspende auch für jeden<br />
Ihrer Mitarbeiter ein kleiner Gesundheitscheck.<br />
Jede Spende wird untersucht und die Spender<br />
erfahren neben ihrer Blutgruppe auch mehr<br />
über ihre Blutwerte. Wenn auch Sie oder Ihr<br />
Unternehmen dieses Engagement zeigen wollen,<br />
freuen wir uns auf Ihre Unterstützung!<br />
Als Zeichen der Anerkennung verleiht der<br />
<strong>DRK</strong>-<strong>Blutspendedienst</strong> diesen Unternehmen<br />
eine Auszeichnung, gibt ihnen die<br />
Möglichkeit, ihre Aktivitäten im Internet<br />
darzustellen und unterstützt Firmen mit<br />
Presseinformationen für die regionalen<br />
Medien.<br />
Im Regierungsbezirk Arnsberg wurden<br />
bereits vier Unternehmen durch das CSR-<br />
Projekt „Helfende Hände“ des <strong>DRK</strong>-<strong>Blutspendedienst</strong>es<br />
zertifiziert.<br />
Neben der Signal Iduna Versicherung in<br />
Dortmund wurden die Unternehmen Stora<br />
Enso Kabel GmbH & Co. KG in Hagen,<br />
SMS Siemag AG in Hilchenbach und die<br />
Bundesknappschaft Bochum durch den<br />
kaufmännischen Geschäftsführer des<br />
<strong>DRK</strong>-<strong>Blutspendedienst</strong>es <strong>West</strong>, Herrn Dr.<br />
Walter von Horstig, ausgezeichnet.<br />
Der freut sich schon jetzt, dass dass auch<br />
in den kommenden Monaten Gelegenheit<br />
gibt, die unternehmerische Verantwortung<br />
durch die „Helfenden Hände“ zu dokumentieren.<br />
SOHA<br />
blutbild
10 vorschau<br />
Neuaufl age der Aktion<br />
„1000 an einem Tag“<br />
Unna: Unter dem Motto „1000 an einem<br />
Tag“ initiierte im vergangenen Jahr Antenne<br />
Unna gemeinsam mit dem <strong>DRK</strong> und<br />
dem Wohnzentrum Zurbrüggen eine Blutspendeveranstaltung<br />
der Superlative. Zeitgleich<br />
sollte an einem Tag in vier Städten<br />
des Kreises Unna der Tagesbedarf des gesamten<br />
Regierungsbezirks Arnsberg gespendet<br />
werden. Mit exakt 1151 SpenderInnen<br />
konnte das Ziel erreicht werden.<br />
Darum ist im Kreis Unna eine Neuaufl age<br />
der Aktion für das Jahr 2012 geplant.<br />
Dieses Mal werden in Unna, Schwerte, Ka-<br />
Neuaufl age in 2012: Marathontermine sind<br />
Highlights im Kalender.<br />
men und Werne zeitgleich Blutspendeaktionen<br />
durchgeführt, erneut ist das Ziel eine<br />
Spendezahl von 1000 SpenderInnen auf<br />
den vier Terminen. „Davon bin ich fest<br />
überzeugt“, bekräftigt Landrat Michael Makiolla,<br />
der auch diesmal die Schirmherrschaft<br />
für die großangelegte Spendeaktion<br />
übernimmt und hofft „dass wir es auch<br />
dieses Mal schaffen werden“.<br />
Und auch das Lokalradio Antenne Unna<br />
freut sich auf die Wiederholung der „Großtat“.<br />
„Wir werden die Unnaer Bevölkerung<br />
erneut anfeuern, die Blutspendeaktion zu<br />
unterstützen“, erklärt Chefredakteur Tim<br />
Schmutzler. SOHA<br />
kurz gemeldet<br />
blutbild<br />
Neuer Pass<br />
Immer wieder sind wir danach gefragt worden,<br />
warum es beim <strong>DRK</strong> keinen bundesweit<br />
gültigen Blutspendeausweis gibt. Nun<br />
ist es soweit! Und der <strong>DRK</strong>-<strong>Blutspendedienst</strong><br />
<strong>West</strong> gehört zu den ersten <strong>Blutspendedienst</strong>en,<br />
die diesen Ausweis einführen.<br />
Seit dem 1. Januar 2012 haben wir den<br />
neuen <strong>DRK</strong>-Blutspendeausweis eingeführt:<br />
Einer für alle. Von Rügen bis nach<br />
Garmisch und von Dresden bis nach Aachen<br />
mit einem einzigen, bundesweit gültigen<br />
Blutspendeausweis.<br />
Der neue Blutspendeausweis ist eine Chipkarte<br />
– ähnlich wie viele andere Karten, die<br />
Sie kennen. Auf dem RFID-Chip (radio-fre-<br />
Spenderfragebogen: Detaillierte Auskünfte helfen<br />
Der neue bundeseinheitliche Spenderfragebogen<br />
wurde bei bisher über 40000<br />
Blutspenden auf ausgewählten Spendeterminen<br />
des Zentrums Hagen eingesetzt. Gelegentlich<br />
wird von SpenderInnen kritisiert,<br />
dass die Fragen, die der Aufdeckung von<br />
Risiken speziell sexuell übertragbarer Erkrankungen<br />
dienen, zu intim seien. Dieses<br />
dient jedoch dem Ziel, die Sicherheit für<br />
Transfusionsempfänger weiter zu erhöhen.<br />
Speziell die Risiken sexuell übertragbarer<br />
Ein neues Dokument für<br />
Lebensretter: Der neue<br />
Blutspendeausweise<br />
wird seit Jahresanfang<br />
beim <strong>DRK</strong>-<strong>Blutspendedienst</strong><br />
<strong>West</strong> eingesetzt.<br />
quency identifi cation) des Ausweises speichern<br />
wir neben den persönlichen Daten<br />
der Spender auch deren Spenden, sowie<br />
die Anzahl der Spenden, die bei anderen<br />
<strong>DRK</strong>-<strong>Blutspendedienst</strong>en geleistet wurden.<br />
Spender können den neuen Ausweis direkt<br />
auf dem Blutspendetermin anfordern. Der<br />
Versand erfolgt über den Postweg.<br />
Damit alle BlutspenderInnen auch weiterhin<br />
auf einen Blick die Zahl ihrer Blutspenden<br />
und den letzten Besuch eines<br />
Blutspendetermins sehen können, wird der<br />
<strong>DRK</strong>-<strong>Blutspendedienst</strong> auch weiterhin die<br />
Zahl und Daten der Spenden per Stempel<br />
ausweisen. GAR<br />
Erkrankungen wie z. B. Hepatitis oder HIV<br />
werden nun klar und eindeutig formuliert,<br />
ohne dass Interpretationsspielräume verbleiben.<br />
So kann noch eindeutiger ein mögliches<br />
Risiko erkannt und ausgeschlossen<br />
werden, weshalb die Patientinnen und Patienten<br />
noch besser vor der Übertragung<br />
von Infektionskrankheiten geschützt werden<br />
können. Selbstverständlich unterliegen<br />
alle Angaben der SpenderInnen strengen<br />
Datenschutzbestimmungen. RODE<br />
Vom 01.01. bis 30.11.2011 zählte der <strong>Blutspendedienst</strong> 3747 mehr Blutspenden als im Vergleichszeitraum 2010. • • Die Blutspendemarathontermine<br />
2011 in Hagen und Hamm besuchten insgesamt 1391 BlutspenderInnen, darunter 212 Neuspender. •<br />
Blutspendetermine zu Karneval, Ostern und Pfi ngsten! • • Rosenmontag in Stift Keppel / Allenbach – Soest / Stadthalle – Hohenlimburg<br />
– Witten / Mitte – Kamen Methler / Bodelschwingh-Haus – Castrop Ickern / Ev. Gemeindehaus oder Herne Mitte! • •<br />
Karfreitag in Lüdenscheid , Arnsberg und Lippetal Herzfeld • • Ostermontag in Lippstadt, Welver, Werne und Wattenscheid. • •<br />
Pfi ngstmontag in Bochum Weitmar, Wattenscheid / Hotel Beckmannshof und Herne Wanne Eickel.
? Spender fragen<br />
! blutbild antwortet<br />
Rückstellungen<br />
Letztens habe ich gehört, dass der<br />
Ehepartner einer an Hepatitis B oder<br />
Hepatitis C erkrankten Person nicht<br />
Blut spenden darf. Ist das richtig?<br />
Ja, das stimmt. Oberstes Ziel in Deutschland<br />
ist es, die Gesundheit der Transfusionsempfängerinnen<br />
und -empfänger vor<br />
schweren, durch Blut übertragbaren Infektionskrankheiten<br />
zu schützen.<br />
Zur Auswahl der spendenden Personen<br />
macht bereits das Transfusionsgesetz<br />
entsprechende Vorgaben, die durch die<br />
in Deutschland geltenden „Richtlinien zur<br />
Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen<br />
…“ weiter präzisiert werden. Hiernach<br />
müssen Personen, die an HIV oder Virushepatitis<br />
(Hepatitis B, Hepatitis C) und verschiedenen<br />
anderen übertragbaren Infektionskrankheiten<br />
erkrankt sind, auf Dauer<br />
von der Blutspende ausgeschlossen werden.<br />
Allerdings müssen auch Personen,<br />
die sich wissentlich oder unwissentlich<br />
einem Risiko ausgesetzt haben, eine solche<br />
Infektion zu erwerben, für mindestens<br />
vier Monate von der Blutspende ausgeschlossen<br />
werden. Zu solchen Risiken<br />
gehören beispielsweise Intimkontakte mit<br />
Fotolia<br />
Personen mit einem erhöhten Infektionsrisiko<br />
für HBV, HCV und/oder HIV oder<br />
auch Personen, die in einer häuslichen<br />
Lebensgemeinschaft mit Infizierten leben,<br />
bei denen es zu Kontakten mit einem gewissen<br />
Übertragungsrisiko kommt. Auch<br />
Nadelstichverletzungen, bestimmte Operationen,<br />
Tätowierungen und Akupunktur-<br />
Behandlungen führen daher zu einer Rückstellung<br />
von vier Monaten.<br />
Da es viele denkbare Übertragungswege<br />
für Hepatitis B, Hepatitis C und HIV gibt,<br />
müssen die Fragen im Spenderfragebogen<br />
zum Ausschluss eines solchen Infektionsrisikos<br />
klar und eindeutig formuliert werden<br />
und dürfen keinen Interpretationsspielraum<br />
lassen (s. Seite 10: Spenderfragebogen).<br />
In dem eingangs geschilderten Fall besteht<br />
natürlich eine dauernde Infektionsgefahr<br />
für den Ehepartner, der aus diesem Grunde<br />
von der Blutspende ausgeschlossen werden<br />
muss. Anders wäre es z. B. bei Geschwistern,<br />
die im gleichen Haushalt leben<br />
und von denen einer eine solche Infektion<br />
aufweist. Da es in diesem Falle kaum je zu<br />
Kontakten kommen wird, die mit einer Infektionsgefahr<br />
einhergehen, kann das nicht<br />
11 sprechstunde<br />
infizierte Geschwisterteil problemlos zur<br />
Blutspende zugelassen werden.<br />
Sollten Sie Fragen zu diesem komplexen<br />
Thema haben, können Sie sich gerne auch<br />
über unsere gebührenfreie Hotline mit einer/<br />
einem unserer Ärztinnen oder Ärzte verbinden<br />
lassen. Rufnummer und Telefonzeiten<br />
finden Sie unten auf der Seite. RODE<br />
Telefon-Sprechstunde<br />
Jeden Tag beantworten unsere MitarbeiterInnen rund 200 Spenderfragen an der<br />
kostenfreien Hotline. Besonders häufig gestellte Fragen beantworten wir hier in der<br />
blutbild-Sprechstunde.<br />
Wenn Sie Fragen zur Blutspende haben, rufen Sie uns an!<br />
Sie erreichen unsere Hotline kostenfrei aus dem dt. Festnetz unter der Rufnummer:<br />
0800 1194911<br />
Fotolia<br />
von Montag bis Freitag in der Zeit von 08:00 bis 18:00 Uhr<br />
In den serologischen Tests wird das Blut auf<br />
Hepatitis-C-Antikörper untersucht. Diese Antikörper<br />
(im Bild als Y dargestellt) sind auch<br />
nach ausgeheilten Infektionen noch Jahre<br />
nachweisbar.<br />
blutbild
12 die rückseite<br />
Neue Gesichter:<br />
Wir stellen vor<br />
Kerstin Gardeik ist seit Ende 2011 neue Leiterin der<br />
Abteilung Öffentlichkeitsarbeit im Zentrum Hagen.<br />
Die Kommunikationswissenschaftlerin hat umfassende<br />
Erfahrungen im Bindungsmanagement,<br />
Marketing und der Initiierung von Netzwerken in<br />
gemeinnützigen Institutionen. Die Mutter zweier<br />
Kinder freut sich darauf, mit dem engagierten Team<br />
des <strong>Blutspendedienst</strong>es wichtige Aufgaben der<br />
Blutversorgung der Bevölkerung zu übernehmen.<br />
lesergewinnspiel<br />
Tragen Sie in die leeren Felder die Ziffern von 1-9 so ein, dass in<br />
jeder Zeile, in jeder Spalte und in jedem 9er Feld jede Ziffer genau<br />
1x vorkommt. Die Ziffern in den grauen Kästen ergeben eine wichtiges<br />
Datum aus der Geschichte des <strong>DRK</strong>-<strong>Blutspendedienst</strong>es.<br />
Unter allen Einsendungen mit der richtigen Lösung verlosen wir<br />
zwei Musicalkarten für das Musical Dirty Dancing im Musical Theater<br />
Oberhausen. Einsendeschluss ist der 15.5.2012, der Rechtsweg<br />
ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung des Gewinns ist<br />
nicht möglich.<br />
Bitte schreiben Sie an:<br />
<strong>DRK</strong>-<strong>Blutspendedienst</strong> <strong>West</strong>,<br />
Zentrum für Transfusionsmedizin Hagen<br />
Redaktion blutbild, Feithstr. 180-186, 58097 Hagen<br />
Oder senden Sie uns eine E-Mail an folgende Adresse:<br />
redaktion-blutbild@bsdwest.de<br />
impressum<br />
blutbild<br />
Seit Oktober 2011 hat die Abteilung Entnahme mit<br />
der Ärztin und Psychologin Dr. Dr. Regina Riethmacher<br />
wieder eine Ärztliche Leitung. In der Transfusionsmedizin<br />
arbeitete sie bereits langjährig an den<br />
Unikliniken München, Köln, Düsseldorf sowie am<br />
Klinikum Dortmund. Jetzt freut sie sich sehr auf die<br />
besonders engagierte Zusammenarbeit im <strong>DRK</strong>.<br />
Leitet die Öffentlichkeitsarbeit:<br />
Kerstin Gardeik.<br />
8 5 4 9<br />
4 6<br />
5 6 3 8<br />
7 2 9 4<br />
4 9 7 1 8<br />
3 5 2<br />
7<br />
8 1 4<br />
9 8 5<br />
Hier bitte Lösungsdatum eintragen:<br />
A B C D E F G<br />
Ärztliche Leitung der Abteilung Entnahme:<br />
Dr. Dr. Regina Riethmacher.<br />
Herausgeber: <strong>DRK</strong>-<strong>Blutspendedienst</strong> <strong>West</strong>, Zentrum für Transfusionsmedizin Hagen, Feithstr. 180-186, 58097 Hagen.<br />
blutbild ist eine kostenlose Zeitschrift für Blutspender im Einzugsgebiet des Zentrums für Transfusionsmedizin in Hagen.<br />
Sie erscheint 2 x jährlich und wird auf Blutspendeterminen verteilt.<br />
Verantwortlich für den Inhalt: Elisabeth Böhmer-Hopp, Dr. Robert Deitenbeck, Kerstin Gardeik, Sabine Gräfe, Ralf Petruck, Ellen Sonneborn-Harmann.<br />
Redaktionsanschrift: <strong>DRK</strong>-<strong>Blutspendedienst</strong> <strong>West</strong>, Zentrum für Transfusionsmedizin Hagen, Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, Feithstr. 180-186, 58097 Hagen.<br />
Bilder: Alle Bilder <strong>DRK</strong>-<strong>Blutspendedienst</strong> <strong>West</strong>; S. 6 oben: R. Schmid, Rewe; S. 11 mitte und unten: Fotolia<br />
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