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1183 weiter Eingang findet. Besonders bedenklich muß es in dieser ...

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1184 Rauchbelästigung.<br />

arten, und <strong>es</strong> würde e<strong>in</strong>e Ausnahme von der Regel se<strong>in</strong>, wenn das E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen d<strong>es</strong>selben<br />

<strong>in</strong> die Lungen gänzlich ohne nachteilige Folgen bliebe. Letzter<strong>es</strong> ist aber auch nicht der<br />

Fall, und wenn man bisher vom Gegenteil überzeugt war, so lag das eben nur daran,<br />

daß unmittelbare an Menschen ang<strong>es</strong>tellte Beobachtungen fehlten, und zwar an Menschen,<br />

welche nicht nur vorübergehend, sondern e<strong>in</strong>e lange Zeit h<strong>in</strong>durch wie bei den mit Staubentwicklung<br />

verbundenen Gewerbebetrieben Ruß e<strong>in</strong>zuatmen hatten. Etwas Derartig<strong>es</strong><br />

kommt aber vor, und man hat <strong>es</strong> bisher nur übersehen. Es müssen nämlich <strong>in</strong> Berg;-<br />

werken die mit höchst unvollkommenen Grubenlampen ausgerüsteten Bergleute den<br />

von ihren Lampen entwickelten Ruß während der Arbeitszeit e<strong>in</strong>atmen, und unter Berücksichtigung<br />

der Folgen, welche daraus für die G<strong>es</strong>undheit di<strong>es</strong>er Arbeiter entstehen,<br />

läßt sich die Frage, ob das E<strong>in</strong>atmen von Ruß schädlich oder unschädlich sei, mit aller<br />

B<strong>es</strong>timmtheit entscheiden. Ganz b<strong>es</strong>onders ist di<strong>es</strong> der Fall bei den <strong>in</strong> Erzbergwerken<br />

b<strong>es</strong>chäftigten Bergleuten, welche nicht wie die Arbeiter der Kohlengruben neben dem<br />

Ruß noch Kohlenstaub e<strong>in</strong>zuatmen haben, bei denen also die Wirkung der Ruße<strong>in</strong>atmung<br />

ganz re<strong>in</strong> hervortritt. Bei di<strong>es</strong>en Arbeitern nun zeigt sich, daß der Ruß genau di<strong>es</strong>elben<br />

Zerstörungen <strong>in</strong> der Lunge anzurichten vermag wie die gefährlichsten Staubarten, denn<br />

zahlreiche Arbeiter erkranken nach mehr oder weniger langer Zeit unter denselben<br />

Symptomen, wie diejenigen Gewerbetreibenden, welche dem Staub von Kohlen, Kall?:,<br />

Zement usw. ausg<strong>es</strong>etzt s<strong>in</strong>d, und die massenhafte Ablagerung von Ruß <strong>in</strong> den Lungen<br />

der Bergleute läßt ke<strong>in</strong>en Zweifel darüber, wor<strong>in</strong> die Ursache der schweren und oft tötlichen<br />

Erkrankung zu suchen ist.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs gehören di<strong>es</strong>e Beobachtungen Verhältnissen an, welche gewissermaßen<br />

das Extrem der Ruße<strong>in</strong>atmung bilden, und man könnte behaupten, daß diejenigen<br />

Mengen von Ruß, welche mit der rußhaltigen Stadtluft e<strong>in</strong>geatmet werden, auf die<br />

Lunge gar ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluß ausüben. Aber auch di<strong>es</strong> sche<strong>in</strong>t mir nicht richtig zu se<strong>in</strong>.<br />

Wenn die Lunge imstande wäre, den <strong>in</strong> verhältnismäßig ger<strong>in</strong>ger Menge e<strong>in</strong>gedrungenen<br />

Ruß vollständig wieder herauszubefördern, etwa mit Hilfe e<strong>in</strong>er den Ruß e<strong>in</strong>hüllenden<br />

Schleimabsonderung und der Fortbewegung d<strong>es</strong> Schleims durch das Flimmerepithel,<br />

dann würde <strong>in</strong> der Tat die E<strong>in</strong>atmung von Ruß ohne nachteilige Folgen bleiben müssen.<br />

Dazu ist aber die Lunge nicht imstande. E<strong>in</strong> Teil d<strong>es</strong> e<strong>in</strong>geatmeten Ruß<strong>es</strong> wird zwar<br />

wieder entfernt, wie man ohne <strong>weiter</strong><strong>es</strong> an dem schwarzgefärbten Auswurf solcher<br />

Menschen, welche Ruß e<strong>in</strong>geatmet haben, sehen kann; aber e<strong>in</strong> anderer nicht ger<strong>in</strong>ger<br />

Teil bleibt <strong>in</strong> der Lunge und wird <strong>in</strong> dem Gewebe derselben abgelagert, wofür leider<br />

nur zu oft der handgreifliche Beweis durch die Schwarzfärbung der Lungen geliefert<br />

wird, welcher man fast regelmäßig bei der Obduktion erwachsener. Personen begegnet<br />

und welche zum allergrößten Teil durch die während d<strong>es</strong> Lebens <strong>in</strong>halierten und von<br />

der Lunge zurückgehaltenen Rußmengen bed<strong>in</strong>gt ist. Daraus folgt aber, daß selbst ger<strong>in</strong>ge<br />

Mengen von Ruß <strong>in</strong> der Atmungsluft nicht gleichgültig se<strong>in</strong> können. Auch aus e<strong>in</strong>er<br />

solchen Luft müssen, wenn auch nur sehr kle<strong>in</strong>e Mengen von Ruß <strong>in</strong> das Lungengewebe<br />

dauernd aufgenommen werden; di<strong>es</strong>e Wirkung <strong>muß</strong> sich summieren und im Laufe der<br />

Zeit zu demselben Effekt führen, als ob große Mengen von Ruß <strong>in</strong> kürzerer Frist e<strong>in</strong>geatmet<br />

wären. Zu eigentlichen Entzündungsproz<strong>es</strong>sen und Verschwärung der Lunge,<br />

wie <strong>es</strong> bei den Bergleuten der Fall ist, kommt <strong>es</strong> nach E<strong>in</strong>atmung rußhaltiger Stadtluft<br />

wohl niemals, aber ohne Schädigung der Lunge kann die Ablagerung so bedeutender<br />

Mengen von Ruß, wie sie tatsächlich <strong>in</strong> der Lunge erwachsener Menschen gefunden<br />

werden, auch nicht vor sich gehen. E<strong>in</strong><strong>es</strong>teils <strong>muß</strong> die Funktionsfähigkeit d<strong>es</strong> Organs<br />

an und für sich dadurch bee<strong>in</strong>trächtigt werden, andererseits <strong>muß</strong> aber auch die Widerstandsfähigkeit<br />

gegen krankmachende E<strong>in</strong>flüsse herabg<strong>es</strong>etzt werden. Es ist e<strong>in</strong>e ganz<br />

bekannte. Tatsache, daß die Erkrankung der Lunge <strong>in</strong>folge von Staub<strong>in</strong>halation die nach-

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