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Franz. Polynesien Teil 2 – Gesellschaftsinseln Januar bis Mitte April ...

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uns noch geringer als in der Schweiz zu sein. Somit ist es für uns, die auf dem Schiff<br />

wohnen, <strong>bis</strong>her die angenehmste Gegend.<br />

Aber ist es das Paradies? Lassen wir dazu noch zwei Einheimische, die die allgemeine<br />

Meinung der Bevölkerung vertreten, sprechen. Mein temporärer Arzt, vor 14<br />

Jahren aus Frankreich eingewandert meint: „Ich habe genug von diesem Land und<br />

möchte wegziehen. Ich kann nicht richtig arbeiten, weil hier nichts richtig funktioniert.<br />

Die Leute sitzen nur untätig da und warten auf Geld aus Frankreich. Jetzt geht es<br />

aber diesem europäischen Staat wirtschaftlich selber schlecht, was sich unweigerlich<br />

in den nächsten Jahren auf franz. <strong>Polynesien</strong> auswirken wird.“<br />

Eine interessante Erfahrung für uns: oft werden die Polynesier freundlicher und gesprächiger,<br />

wenn sie erfahren, dass wir keine <strong>Franz</strong>osen sind und dass wir weiterreisen<br />

werden. Ein polynesischer Gemeindearbeiter, mit dem Annemarie wegen eines<br />

verschwundenen Paddels spricht, erzählt aufgeregt: „Das waren bestimmt wieder<br />

diese Schulkinder, die mit dem französischen Sportlehrer für den Wassersport herkommen.<br />

Einige dieser Kinder haben nur Unsinn im Kopf und zerstören in der Anlage<br />

vieles und das Schlimme ist, dieser französische Lehrer hat die Kinder nicht im Griff.<br />

Dafür verdient er aber sehr viel mehr Geld als wir Einheimischen für die gleiche Arbeit.<br />

Überhaupt verdienen die französischen Angestellten wie Lehrer, Pfarrer, Gendarmerie<br />

etc. sehr viel mehr als die Polynesier und nehmen uns zudem die Stellen<br />

weg. <strong>Polynesien</strong> geht es immer schlechter. Frankreich beginnt uns zu vergessen!“<br />

(Während den Atombombenversuchen, die nicht unweit von hier durchgeführt wurden,<br />

hat der französische Staat viel Geld investiert).<br />

Paradies? Das muss wohl jeder für sich selber finden.<br />

Nun sind wir schon gut 3 Monate hier in dieser Ankerbucht, haben liebe Einheimische<br />

und interessante Segler kennen gelernt, sind sehr froh, dass über Tahiti kein<br />

Zyklon gewütet hat. Doch jetzt zieht es uns wieder weiter. Aber vorerst freuen wir uns<br />

riesig auf unsere zwei bevorstehenden Besuche aus der Heimat.<br />

Seid nun alle herzlich gegrüsst aus der Südsee. MARIPOSA und Crew<br />

Tahiti, <strong>April</strong> 2013

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