Franz. Polynesien Teil 2 – Gesellschaftsinseln Januar bis Mitte April ...
Franz. Polynesien Teil 2 – Gesellschaftsinseln Januar bis Mitte April ...
Franz. Polynesien Teil 2 – Gesellschaftsinseln Januar bis Mitte April ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
8<br />
uns noch geringer als in der Schweiz zu sein. Somit ist es für uns, die auf dem Schiff<br />
wohnen, <strong>bis</strong>her die angenehmste Gegend.<br />
Aber ist es das Paradies? Lassen wir dazu noch zwei Einheimische, die die allgemeine<br />
Meinung der Bevölkerung vertreten, sprechen. Mein temporärer Arzt, vor 14<br />
Jahren aus Frankreich eingewandert meint: „Ich habe genug von diesem Land und<br />
möchte wegziehen. Ich kann nicht richtig arbeiten, weil hier nichts richtig funktioniert.<br />
Die Leute sitzen nur untätig da und warten auf Geld aus Frankreich. Jetzt geht es<br />
aber diesem europäischen Staat wirtschaftlich selber schlecht, was sich unweigerlich<br />
in den nächsten Jahren auf franz. <strong>Polynesien</strong> auswirken wird.“<br />
Eine interessante Erfahrung für uns: oft werden die Polynesier freundlicher und gesprächiger,<br />
wenn sie erfahren, dass wir keine <strong>Franz</strong>osen sind und dass wir weiterreisen<br />
werden. Ein polynesischer Gemeindearbeiter, mit dem Annemarie wegen eines<br />
verschwundenen Paddels spricht, erzählt aufgeregt: „Das waren bestimmt wieder<br />
diese Schulkinder, die mit dem französischen Sportlehrer für den Wassersport herkommen.<br />
Einige dieser Kinder haben nur Unsinn im Kopf und zerstören in der Anlage<br />
vieles und das Schlimme ist, dieser französische Lehrer hat die Kinder nicht im Griff.<br />
Dafür verdient er aber sehr viel mehr Geld als wir Einheimischen für die gleiche Arbeit.<br />
Überhaupt verdienen die französischen Angestellten wie Lehrer, Pfarrer, Gendarmerie<br />
etc. sehr viel mehr als die Polynesier und nehmen uns zudem die Stellen<br />
weg. <strong>Polynesien</strong> geht es immer schlechter. Frankreich beginnt uns zu vergessen!“<br />
(Während den Atombombenversuchen, die nicht unweit von hier durchgeführt wurden,<br />
hat der französische Staat viel Geld investiert).<br />
Paradies? Das muss wohl jeder für sich selber finden.<br />
Nun sind wir schon gut 3 Monate hier in dieser Ankerbucht, haben liebe Einheimische<br />
und interessante Segler kennen gelernt, sind sehr froh, dass über Tahiti kein<br />
Zyklon gewütet hat. Doch jetzt zieht es uns wieder weiter. Aber vorerst freuen wir uns<br />
riesig auf unsere zwei bevorstehenden Besuche aus der Heimat.<br />
Seid nun alle herzlich gegrüsst aus der Südsee. MARIPOSA und Crew<br />
Tahiti, <strong>April</strong> 2013