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Naturkatastrophen<br />

in der Schule<br />

Hintergrund und didaktische Aufbereitung<br />

Diplomarbeit<br />

zur Erlangung<br />

des akademischen Grades einer Magistra der Naturwissenschaften<br />

an der Karl-Franzenz-Universität Graz<br />

vorgelegt von<br />

Stephanie Hocheneder<br />

Graz, Juni 2013<br />

am Institut für Physik.<br />

Begutachter: Assoz. Univ. -Prof. Mag. Dr.rer.nat. Ulrich Foelsche


Danksagung<br />

Besonders möchte ich mich bei meinen Eltern bedanken. Ohne eure Unterstützung<br />

würde ich hier jetzt nicht stehen. Ihr hattet immer ein offenes Ohr für mich, habt immer<br />

zu mir gehalten und seid mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Danke auch für die<br />

zahlreichen Telefonate, die mir Kraft und Ausdauer gaben.<br />

Ein spezieller Dank gilt meinem Freund, Stefan Kirnstötter. Du hast mir tagtäglich den<br />

Rücken gestärkt und warst eine große seelische Unterstützung. Du bist dafür<br />

verantwortlich, dass ich nach zahlreichen Tiefschlägen immer wieder aufgestanden bin.<br />

Danke, dass du immer an mich geglaubt hast und mich daran erinnert hast wo die<br />

Prioritäten im Leben sind.<br />

Ein weiterer Dank gebührt meinen Korrekturleser/innen meinem Freund, meiner Mama<br />

und Veronika und Sarah Lindebner. Ich weiß wie viel Arbeit dahintersteckt und deshalb<br />

danke ich euch für die Zeit, die ihr in meine Arbeit gesteckt habt.<br />

Ohne die Firma IKW würde ich jetzt nicht so ein tolles Tsunamibecken besitzen, deshalb<br />

möchte ich mich besonders bei Siegfried Wagner für all seine Zeit, Geduld und Ideen<br />

bedanken.<br />

Ich möchte mich auch noch für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung bei<br />

meinem Betreuer, Ulrich Foelsche, bedanken. Ohne deine guten Ratschläge und Ideen<br />

wäre diese Arbeit so nicht zustande gekommen. Deine fachliche Kompetenz und nette<br />

Art kamen mir sehr zugute.<br />

Zuletzt danke ich noch meinem Mitbetreuer, Leopold Mathelitsch. Danke fürs<br />

Korrekturlesen und für die Ratschläge zur didaktischen Umsetzung.<br />

1


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Vorwort ....................................................................................................................... 4<br />

2. Grundlagen ................................................................................................................. 5<br />

2.1 Hurrikans ............................................................................................................... 14<br />

2.1.1 Zur Entstehung und Herkunft von Hurrikans ................................................ 14<br />

2.1.2 Eigenschaften eines Hurrikans ...................................................................... 15<br />

2.1.3 Die Saffir-Simpson-Skala ................................................................................ 17<br />

2.1.4 Vorkommen von Hurrikans............................................................................ 19<br />

2.1.5 Was ist zu tun? ............................................................................................... 20<br />

2.1.6 Die schlimmsten Hurrikans im Laufe der Zeit................................................ 24<br />

2.2 Tornados ............................................................................................................... 28<br />

2.2.1 Zur Entstehung und Herkunft von Tornados ................................................. 28<br />

2.2.2 Eigenschaften eines Tornados ....................................................................... 30<br />

2.2.3 Die Fujita-Skala .............................................................................................. 31<br />

2.2.4 Vorkommen von Tornados ............................................................................ 33<br />

2.2.5 Was ist zu tun? ............................................................................................... 35<br />

2.2.6 Die schlimmsten Tornados im Laufe der Zeit ................................................ 37<br />

2.3 Erdbeben ............................................................................................................... 41<br />

2.3.1 Zur Entstehung von Erdbeben ....................................................................... 41<br />

2.3.2 Zur Messung von Erdbeben ........................................................................... 41<br />

2.3.3 Vorkommen von Erdbeben............................................................................ 48<br />

2.3.4 Vorhersage von Erdbeben ............................................................................. 50<br />

2.3.5 Was ist zu tun? ............................................................................................... 51<br />

2.3.6 Die schlimmsten Erdbeben im Laufe der Zeit ............................................... 54<br />

2.4 Tsunami ................................................................................................................. 57<br />

2.4.1 Zur Entstehung und Ausbreitung von Tsunamis ........................................... 57<br />

2.4.2 Eigenschaften von Tsunamis ......................................................................... 58<br />

2.4.3 Tsunami-Frühwarnsystem ............................................................................. 58<br />

2.4.4 Vorkommen von Tsunamis ............................................................................ 60<br />

2.4.5 Was ist zu tun? ............................................................................................... 60<br />

2.4.6 Die schlimmsten Tsunamis im Laufe der Zeit ................................................ 63<br />

3. Didaktische Umsetzung und experimenteller Teil ................................................... 65<br />

3.1 Tornados/Hurrikans .............................................................................................. 66<br />

3.1.1<br />

Notwendiges Vorwissen ................................................................................ 66<br />

2


3.1.2 Ziele ................................................................................................................ 73<br />

3.1.3 Versuchsaufbau eines Flaschentornados ...................................................... 73<br />

3.1.4 Durchführung ................................................................................................. 74<br />

3.1.5 Reflexion ........................................................................................................ 76<br />

3.1.6 Weiterführung ............................................................................................... 77<br />

3.2 Corioliskraft ........................................................................................................... 79<br />

3.2.1 Notwendiges Vorwissen ................................................................................ 79<br />

3.2.2 Ziele ................................................................................................................ 80<br />

3.2.3 Versuchsaufbau ............................................................................................. 81<br />

3.2.4 Durchführung ................................................................................................. 82<br />

3.2.5 Reflexion ........................................................................................................ 83<br />

3.3 Tsunami/Erdbeben ................................................................................................ 83<br />

3.3.1 Notwendiges Vorwissen ................................................................................ 83<br />

3.3.2 Ziele ................................................................................................................ 90<br />

3.3.3 Aufbau ........................................................................................................... 91<br />

3.3.4 Durchführung ................................................................................................. 92<br />

3.3.5 Reflexion ........................................................................................................ 93<br />

3.3.6 Weiterführung ............................................................................................... 93<br />

4. Nachwort .................................................................................................................. 97<br />

Abbildungsverzeichnis ....................................................................................................... 98<br />

Tabellenverzeichnis ......................................................................................................... 100<br />

Literaturverzeichnis ......................................................................................................... 100<br />

3


1. Vorwort<br />

Für mich stand das Thema meiner Diplomarbeit seit längerer Zeit fest. Immer schon<br />

haben mich Meteorologie und Geophysik fasziniert. Doch wirklich ausschlaggebend war<br />

der Tsunami 2004 in Sumatra. Schockiert musste ich feststellen, wie unaufgeklärt ich<br />

und viele andere Menschen über Naturkatastrophen sind. Da nur selten Platz für die<br />

Theorie solcher Katastrophen im Unterricht ist, werden manche Menschen ihr Leben<br />

lang nicht über diese aufgeklärt. In den Medien wird immer wieder von<br />

Naturkatastrophen gesprochen, doch meist sind diese nach einigen Wochen wieder aus<br />

dem Gedächtnis verschwunden. Kaum jemand nimmt sich die Zeit und informiert sich<br />

eigenständig über die Entstehung, Auswirkung und die Notfallpläne solcher<br />

Katastrophen. Es ist mir unerklärlich wieso ein immer präsenter werdendes Thema,<br />

welches uns beinahe jedes Jahr in den Medien begegnet, kein fixer Bestandteil des<br />

Unterrichts ist. Nicht nur physikalisch kann man sich bei diesem Thema austoben. Auch<br />

die Mathematik und Geographie tauchen in der Theorie immer wieder auf.<br />

Entscheidend war für mich auch die Geschichte eines englischen, 10-jährigen Mädchens,<br />

Tilly Smith, welches bei dem gewaltigen Tsunami 2004 in Sumatra, etwa 100 Menschen<br />

das Leben rettete. Zwei Wochen zuvor lernte sie in Geographie über Tsunamis und<br />

deren Anzeichen. Anhand der Unterrichtseinheit konnte sie im Ernstfall diese Anzeichen<br />

erkennen und schlug Alarm. Ihre Mutter glaubte ihr zuerst nicht, da diese nicht wusste<br />

was ein Tsunami ist. Doch Tilly war sich sicher, dass in wenigen Minuten ein Tsunami auf<br />

die Küste treffen würde. Dank ihres Durchsetzungsvermögens konnte sie ihre Eltern<br />

überzeugen den Strand zu verlassen. Ihr Vater warnte zusätzlich einen<br />

Sicherheitsbediensteten und somit wurden die Menschen an diesem Strand vor dem<br />

Tsunami gerettet. (TillySmith2013) (bbc2013)<br />

Diese Geschichte gab mir Mut und den Ansporn, diese Arbeit zu verfassen und in<br />

Zukunft für eine bessere Aufklärung, zum Thema Naturkatastrophen, zu sorgen.<br />

Meine Arbeit setzt sich aus einem theoretischen und einem experimentellen Teil<br />

zusammen. Der Theorieteil beschäftigt sich mit den Grundlagen, die man zur<br />

Besprechung der ausgewählten Naturkatastrophen braucht, sowie mit der spezielleren<br />

Erläuterung der einzelnen Katastrophen. Im experimentellen Teil werden die Themen<br />

didaktisch aufbereitet und anhand von Experimenten veranschaulicht. Es wurde hierbei<br />

versucht eine kindgerechte Beschreibung zu liefern, welche im Unterricht verwendet<br />

werden kann. Unterrichtseinheiten, die ich selbst schon gehalten habe, enthalten auch<br />

eine Reflexion dieser Stunden. Es sollte jedoch individuell entschieden werden, welche<br />

theoretischen Aspekte man als wichtig empfindet, und mittels Experimenten näher<br />

erläutern möchte. Es ist wichtig nicht einfach Experimente zu zeigen ohne jegliches<br />

Hintergrundwissen anzubieten. Ansonsten verwehrt man den Kindern die Möglichkeit<br />

ein tieferes Verständnis zu erlangen.<br />

4


2. Grundlagen<br />

Diese Arbeit wird sich mit Naturkatastrophen beschäftigen, und somit ist es notwendig<br />

zuerst die allgemeinen Begriffe und Grundlagen zu diesen Naturphänomenen zu<br />

erläutern. In diesem Kapitel werden hauptsächlich die Meteorologie, Geophysik und<br />

Wellenausbreitung genauer betrachtet.<br />

Begonnen wird mit der Meteorologie. Die Meteorologie ist die Physik der Atmosphäre<br />

und die Atmosphäre ist wiederum ein Teil des Klimasystems. Diese wird nach dem<br />

Temperaturverlauf in verschiedene Sphären eingeteilt wird. (Foelsche, 2009 S. meteo<br />

1,3)<br />

Die Aufteilung der Atmosphäre, nach dem Temperaturverlauf (Abbildung 1):<br />

- Troposphäre<br />

- Stratosphäre<br />

- Mesosphäre<br />

- Thermosphäre<br />

Die Schichten zwischen den Sphären werden als sogenannte Pausen bezeichnet.<br />

(Tropopause, Stratopause, Mesopause,...)<br />

Abbildung 1 Sphäreneinteilung unserer Atmosphäre in logarithmischer<br />

Darstellung nach Temperaturverlauf und Meereshöhe(kowoma2012)<br />

Das Wettergeschehen, welches uns auf der Erde betrifft, findet zum größten Teil in der<br />

Troposphäre statt. Die Atmosphäre kann auch nach ihrer Zusammensetzung und ihren<br />

elektrischen Eigenschaften eingeteilt werden. (Foelsche, 2009 S. meteo 6,13)<br />

5


Für das sichtbare Licht ist die Atmosphäre durchsichtig, aber nicht für das unsichtbare<br />

Licht (hier die Infrarotstrahlung). Durch Konvektion wird die Wärme verteilt, das heißt<br />

die Infrarotstrahlung wird in der Atmosphäre absorbiert und dann in die Umgebung<br />

verteilt. Ein Teil wird dann wegen der sogenannten Treibhausgase der Atmosphäre<br />

wieder zur Erde zurückgestrahlt. (Klose, 2008 S. 22-26) Aus diesem Grund nimmt die<br />

Temperatur in der Troposphäre mit der Höhe ab (ca. 6,5°C pro 1000 m). Dieser<br />

Temperaturabfall endet aber in der Tropopause. (Klose, 2008 S. 39-41) Nur sehr wenige<br />

Menschen haben die Stratosphäre live erlebt. Am 14.Okt.2012 fand wieder ein<br />

Fallschirmsprung aus der Stratosphäre statt. Felix Baumgartner sprang im freien Fall aus<br />

der Stratosphäre und brach damit einige Weltrekorde. Einer seiner Betreuer war Joseph<br />

Kittinger, der bereits 1960 einen ähnlichen Sprung aus der Stratosphäre wagte.<br />

(Foelsche, 2009 S. meteo10)<br />

Zusammensetzung der Luft<br />

Wenn man die Zusammensetzung der Luft angibt, meint man damit die trockene Luft.<br />

Denn bei feuchter Luft kann der Wasserdampfgehalt sehr unterschiedlich sein.<br />

(Foelsche, 2009 S. meteo 16)<br />

Tabelle 1 Zusammensetzung trockener Luft bis zu 100 km (Klose, 2008 S. 11)<br />

Die Tabellen unterscheiden zwischen den Hauptbestandteilen und den variablen<br />

(ab Methan bis zu Methanal) und nicht variablen Spurengasen(Neon bis Xenon).<br />

6


Feuchte Luft ist leichter als trockene Luft, denn die Molekülmasse des Wasserdampfes<br />

ist sehr gering. Damit kann man erklären warum feuchte Luft aufsteigt. Meist wird aber<br />

von warmer feuchter Luft gesprochen, deshalb muss man sich den Unterschied zwischen<br />

kalter und warmer Luft noch genauer anschauen. Die Dichte in einem kalten Luftpaket<br />

ist relativ hoch, da sich viele Teilchen langsam bewegen. Bei der warmen Luft bewegen<br />

sich wenige Teilchen pro Volumen sehr schnell. Die Dichte ist gering und somit wird<br />

warme Luft aufsteigen. Genauer wird dieses Thema in Kapitel 3.1.1 (Notwendiges<br />

Vorwissen) behandelt.<br />

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Entstehung von Hoch- und Tiefdruckgebieten.<br />

Durch die Sonnenstrahlen wird der Erdboden teils unterschiedlich stark erhitzt. Dadurch<br />

erwärmt sich die Luft verschieden stark und steigt auf. Es entstehen Gebiete, in denen<br />

unterschiedlicher Druck herrscht. Gebiete mit höherem Druck werden als<br />

Hochdruckgebiete und Gebiete mit niedrigem Druck als Tiefdruckgebiete bezeichnet.<br />

Der Ausgleich zwischen diesen Gebieten ist uns als Wind bekannt. Es gibt 2 Arten von<br />

Luftdruckgebieten, die thermischen und die dynamischen. Die dynamischen<br />

Hochdruckgebiete sind Gebiete an denen sich die Luftmassen durch das Absinken<br />

erwärmen und in der Tiefe aufgrund des hohen Luftdrucks aus dem Gebiet strömen. Die<br />

Luftmassen werden aber durch die Corioliskraft abgelenkt und bewegen sich kreisförmig<br />

um das Hochdruckgebiet. Auf der Nordhalbkugel drehen sich die Luftmassen im<br />

Uhrzeigersinn und auf der Südhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn. Die dynamischen<br />

Tiefdruckgebiete entstehen durch konvergierende Luftmassen, die aufsteigen. Dadurch<br />

entsteht ein niedriger Druck und Luftmassen strömen aus allen Richtungen in dieses<br />

Gebiet. Wieder werden die Luftmassen durch die Corioliskraft abgelenkt. Die<br />

thermischen Druckgebiete entstehen durch unterschiedliche Luftdichten. Wie oben<br />

bereits erwähnt, hat die warme Luft eine niedrige Luftdichte und steigt somit auf. Dabei<br />

nimmt der Druck auf die Umgebungsluft ab. Es handelt sich dabei um ein thermisches<br />

Tiefdruckgebiet. Das thermische Hochdruckgebiet bildet das Gegenstück zum<br />

Tiefdruckgebiet. (m-forkel2013)<br />

Zwischen den beiden Druckgebieten wirkt eine Kraft, die Druckgradientkraft. Da die<br />

Gebiete einen unterschiedlichen Luftdruck haben, wirkt diese Kraft ausgleichend. Die<br />

Kraft ist hauptverantwortlich für die Entstehung des Windes zwischen einem Hoch- und<br />

einem Tiefdruckgebiet. Die Kraft welche die Luftmassen auf der Erde ablenkt, nennt man<br />

die Corioliskraft. Sie ist eine Scheinkraft und entsteht aus der Rotation der Erde. Die<br />

Geschwindigkeit an den Polen ist kleiner, als diese am Äquator ist. Denn der Äquator<br />

muss einen längeren Weg als die Pole zurücklegen. Bewegen sich nun Luftmassen an<br />

den geografischen Breiten entlang, bleibt deren Geschwindigkeit dieselbe. Das bedeutet,<br />

die Luftmassen bewegen sich langsamer als der Untergrund, wenn diese sich auf der<br />

Nordhalbkugel Richtung Süden bewegen. Es scheint so, als würden die Luftmassen nach<br />

rechts abgelenkt werden. Bei einer Bewegung in den Norden ist das Luftpaket schneller<br />

als sein Untergrund und wird scheinbar wieder rechts abgelenkt. Gegenteilig verhalten<br />

sich die Luftmassen auf der Südhalbkugel. (Siehe Abbildung 2) Die Corioliskraft ist bei<br />

kleinräumigen Bewegungen zu vernachlässigen. (m-forkel2013)<br />

7


Abbildung 2 Wirkungsweise der Corioliskraft (m-forkel2013) Die Corioliskraft als<br />

rechtsablenkende sowie linksablenkende Kraft auf der Nord- bzw. Südhalbkugel.<br />

In folgender Abbildung sieht man wie der Drehsinn eines Tiefdruckgebietes entsteht.<br />

Ursprünglich sollten sich die Luftmassen immer durch den Druckgradienten bzw. entlang<br />

der Druckgradientkraft bewegen. Da die Corioliskraft die Luftmassen aber vorher<br />

ablenkt, zieht der Wind am Tief vorbei. (m-forkel2013)<br />

Abbildung 3 Drehsinn eines Tiefdruckgebietes auf der Nordhalbkugel (atmos2013)<br />

Wobei noch die Corioliskraft und die Zentrifugalkraft in die gleiche Richtung wirken.<br />

Die Druckgradientkraft wirkt diesen Kräften entgegen.<br />

Somit wirkt bei der Entstehung des Windes nicht nur die Druckgradientkraft, sondern<br />

auch die Corioliskraft. Weitere Kräfte, die hier noch eine Rolle spielen, sind die<br />

Reibungskraft und die Zentrifugalkraft. Wobei die Zentrifugalkraft nur etwa 10% der<br />

Corioliskraft ausmacht und in dieselbe Richtung wie diese wirkt. Die Reibungskraft wirkt<br />

der Geschwindigkeit entgegen und verringert sie. Dadurch wird die Wirkung der<br />

Corioliskraft geschwächt und die Luft kann auch irgendwann ins Tief strömen und für<br />

den Druckausgleich sorgen. (m-forkel2013)<br />

Dieser Druckausgleich durch Winde geschieht unterschiedlich schnell. Eine Einteilung<br />

der Windgeschwindigkeiten bietet die Beaufort-Skala, welche 1806 von Sir Francis<br />

8


Beaufort entwickelt wurde. Dabei werden anhand von Auswirkungen die<br />

Windgeschwindigkeiten abgeschätzt (siehe Abbildung 4). (wetterdienst2013)<br />

Abbildung 4 Beaufort-Skala (wetterdienst2013)<br />

Einschätzung von Windgeschwindigkeiten durch Auswirkungen.<br />

9


Der nun anschließende Teil der Grundlagen beschäftigt sich mit der Geophysik, genauer<br />

gesagt mit dem Aufbau der Erde.<br />

Unsere Erdkugel kann, nach chemischer Zusammensetzung, in verschiedene<br />

Erdschichten aufgeteilt werden. Im Inneren der Erdkugel befindet sich der Erdkern, der<br />

circa einen Radius von 3.500 km hat. Temperaturen bis zu 5.000 °C sind in dem nickelund<br />

eisenhaltigen Kern möglich. Der Erdkern wird von einem circa 3.000 km dicken<br />

Erdmantel umhüllt, wobei man diesen in den unteren festen Erdmantel und den oberen<br />

zähflüssigen Erdmantel aufteilt. Die äußerste Schicht bildet die Erdkruste, die den<br />

menschlichen Lebensraum bildet. Die Erdkruste hat an den dicksten Stellen eine Breite<br />

von 70 km. In Abbildung 5 ist bei der Zahlenangabe des Kerns der Abstand zur Erdkruste<br />

dargestellt. (Crummenerl, 2010 S. 9)<br />

Abbildung 5 Aufbau der Erde im Schichtsystem. (heimatundwelt2013)<br />

Beginnend vom Erdkern bis zur Erdkruste<br />

Teilt man nach Materialeigenschaften ein, dann spricht man von der teilweise<br />

geschmolzenen Asthenosphäre und der harten, welche eine ozeanische und<br />

kontinentale Erdkruste beinhaltet. Im Laufe der Jahrmillionen teilte sich die Lithosphäre<br />

in sieben große und einige kleine Platten auf (siehe Abbildung 6). Diese Platten bewegen<br />

sich auf der heißen Asthenosphäre. Unterschieden wird bei der Erdkruste zwischen<br />

ozeanischer und kontinentaler Kruste. (Crummenerl, 2010 S. 9)<br />

10


Abbildung 6 Die Aufteilung der Erdkruste in tektonische Platten (7stern2013)<br />

Die ozeanische Platte ist im Vergleich zur kontinentalen Platte sehr dicht und daher<br />

schwer. In Abbildung 6 sieht man rote Pfeile, die zeigen in welche Richtung sich die<br />

jeweiligen Platten bewegen. Dabei entstehen drei verschiedene Grenzschichten und<br />

zwar die konvergente Plattengrenze, die divergente Plattengrenze und die<br />

Transformstörung. Wobei sich bei der konvergenten Plattengrenze die Platten<br />

aufeinander zu bewegen. Grenzt eine kontinentale Platte an eine ozeanische, wird sich<br />

letztere unter die leichtere kontinentale Platte schieben. Dabei entsteht ein enormer<br />

Druck auf die kontinentale Platte. Bei dieser Bewegung spricht man dann von<br />

Subduktion. (Schwanke , et al., 2009 S. 17) (Crummenerl, 2010 S. 10)<br />

Abbildung 7 Darstellung einer Subduktion am Beispiel des Marianengrabens<br />

(Schwanke , et al., 2009 S. 19) Die ältere, dichtere ozeanische Platte schiebt sich unter eine<br />

jüngere ozeanische Platte.<br />

Kann die kontinentalplatte dem Druck nicht mehr standhalten, springt sie ruckartig nach<br />

oben. Dieses wird dann als Erdbeben bezeichnet. (Schwanke , et al., 2009 S. 19)<br />

Vulkane und Berge entstehen durch konvergente Plattengrenzen, wenn sich zwei<br />

Kontinentalplatten aufeinander zu bewegen (Abbildung 8). (Schwanke , et al., 2009 S.<br />

17)<br />

11


Abbildung 8 Visualisierung einer Kontinent-Kontinent Kollision (Schwanke , et al., 2009 S. 19)<br />

Bei der divergenten Plattengrenze, driften die Platten auseinander, was dazu führt, dass<br />

Material aus der zähflüssigen Schicht an die Oberfläche dringt. Am Meeresboden kühlt<br />

dieses Material dann ab und bildet eine junge ozeanische Schicht, wie das beim<br />

Mittelozeanischen Rücken der Fall ist. (Schwanke , et al., 2009 S. 17)<br />

Die dritte Art einer Plattengrenze ist die Transformstörung, also das aneinander<br />

Vorbeibewegen zweier Platten. Auch diese Bewegung geschieht nicht reibungsfrei, die<br />

Platten verhaken sich aufgrund von Unebenheiten. Wieder entstehen große<br />

Spannungen, wie es auch beim San-Andreas-Graben der Fall ist. (Schwanke , et al., 2009<br />

S. 17,19)<br />

Abbildung 9 Darstellung einer Transformationsströmung am Beispiel des San-Andreas-Graben<br />

(Schwanke , et al., 2009 S. 19)<br />

Dieser befindet sich in Kalifornien und reicht bis nach Mexico. (Schwanke , et al., 2009 S.<br />

17) (Crummenerl, 2010 S. 10) (Rosebrock, 2009 S. 45)<br />

Anhand der schwarzen Dreiecke in Abbildung 6 kann man die Risikogebiete für solche<br />

Spannungen und somit Erdbeben erkennen. Auch im Inneren einer Platte kann es zu<br />

Erdbeben kommen, weshalb ebenso in Österreich die Erde beben kann bzw. schon<br />

gebebt hat. (Schwanke , et al., 2009 S. 19-20) Erst vor kurzem bebte die Erde in Stainz in<br />

der Steiermark am 23.05.2013.<br />

Im letzten Abschnitt des Grundlangenteils dieser Arbeit werden seismische Wellen und<br />

deren Ausbreitung beschrieben. Bei einem Erdbeben werden verschiedene<br />

Wellenformen ausgesendet, welche sich unterschiedlich ausbreiten. Folgende<br />

Wellenformen werden ausgesendet:<br />

12


P-Wellen<br />

S-Wellen<br />

Love-Wellen<br />

Rayleigh-Welle<br />

Bei den ersten beiden Wellen handelt es sich um Raumwellen. Die P-Wellen, auch<br />

Primärwellen, sind die Wellen mit der schnellsten Ausbreitungsgeschwindigkeit, welche<br />

ungefähr 6-13 km/sec beträgt. Dieser Wellentyp kann sich in allen Materialien<br />

ausbreiten. Die Bewegung ist ein Zusammendrücken und Auseinanderziehen des<br />

Untergrundes, weshalb man diese Welle auch öfters als Druckwelle bezeichnet. (klettseismischeWellen2013)<br />

In Gesteinen können sich, im Gegensatz zu Wasser, Scherwellen ausbreiten. Die<br />

Ausbreitungsgeschwindigkeit der S-Wellen, Sekundärwellen, ist nur halb so groß, wie die<br />

der Primärwellen, dafür ist diese Wellenart aber viel zerstörerischer. Die Sekundärwellen<br />

bewirken eine Hin- und Her- sowie eine Auf- und Abbewegung des Untergrunds. Da sie<br />

sich nicht in flüssigen Materialien ausbreiten werden sie dort geschluckt. (zamgforschungsheft2013)<br />

Weiters gibt es noch zwei Wellenarten, welche sich ausschließlich an der Oberfläche<br />

ausbreiten. Die erste Welle wurde nach dem Physiker August E.H. Love benannt und<br />

trägt daher den Namen Love-Welle. Der Boden wird durch diese Welle hin und her<br />

gerüttelt. Sie gilt als die zerstörerischste Erdbebenwelle. Dieser Welle folgt die Rayleigh-<br />

Welle, nach Lord Rayleigh benannt, welche in rollenden Bewegungen den Erdboden<br />

erschüttert. In Abbildung 10 sieht man die verschiedenen Ausbreitungen der vier<br />

Erdbebenwellen. Trifft eine Scherwelle auf den flüssigen Erdkern, wandelt sie sich in<br />

eine Druckwelle um, erst im festen Erdkern kommen die S-Wellen wieder vor. (klettseismischeWellen2013)<br />

Abbildung 10 Ausbreitung der Erdbebenwellen (klett-seismischeWellen2013)<br />

13


2.1 Hurrikans<br />

2.1.1 Zur Entstehung und Herkunft von Hurrikans<br />

Folgender Abschnitt baut stark auf den Arbeiten von (Rosebrock, 2009 S. 152-159),<br />

(Crummenerl, 2010 S. 30-33), (Hund, 2012 S. 18) und (Schwanke , et al., 2009) auf.<br />

Bevor auf die Naturkatastrophen Hurrikans und Tornados näher eingegangen wird, ist<br />

darauf hinzuweisen, dass trotz des Irrglaubens der meisten Menschen, diese beiden<br />

Naturkatastrophen sich grundlegend voneinander unterscheiden. Lediglich die<br />

wirbelnden Luftmassen kommen bei beiden Katastrophen vor. Genaueres findet man in<br />

den beiden nächsten Unterkapiteln.<br />

Ganz allgemein kann man sagen, dass Hurrikans auf tropischen Ozeanen, die eine<br />

Wassertemperatur von mindestens 27 °C aufweisen können, entstehen. Diese<br />

Temperatur erreichen die Ozeane oft im Spätsommer, weshalb zu dieser Zeit auch die<br />

meisten Hurrikans vorkommen. Das warme Wasser dient als Energielieferant, den der<br />

Hurrikan später zur Bewegung benötigt. Durch die Sonnenstrahlen werden große Teile<br />

des Wassers erhitzt und verdunsten somit über dem Ozean. Kommt warme Luft ins Spiel<br />

kann dieses verdunstete Wasser, der sogenannte Wasserdampf, schneller aufsteigen.<br />

Die aufsteigende Luft, die nun an der Wasseroberfläche fehlt, wird durch erdnahe Luft<br />

von allen Seiten ersetzt, da durch die aufsteigende Luft ein Unterdruck (Tiefdruckgebiet)<br />

entsteht. Durch die Corioliskraft beginnt sich diese zuströmende Luft zu drehen. Ein<br />

riesiger Trichter entsteht, der über mehrere hundert Kilometer breit sein kann.<br />

(Crummenerl, 2010 S. 31) (Rosebrock, 2009 S. 154)<br />

Abbildung 11 Entstehung eines tropischen Wirbelsturms (votekk2013)<br />

14


Auf dem offenen Ozean handelt es sich um ein Tiefdruckgebiet, welches wochenlang<br />

dort überleben kann. Das Tiefdruckgebiet ist stabil, da sich die Corioliskraft- und<br />

Druckgradientkraft ausgleichen. Trifft ein solches Tiefdruckgebiet an Land, steigt die<br />

Reibung zwischen Land und Luft. Die Reibung verringert die Geschwindigkeit und somit<br />

wird auch die Corioliskraft kleiner. Damit kann der Druckunterschied schneller<br />

ausgeglichen werden und der Hurrikan löst sich an Land relativ rasch auf.<br />

Die Drehung eines Hurrikans ist abhängig davon auf welcher Halbkugel sich der<br />

tropische Wirbelsturm bildet. Auf der Südhalbkugel drehen sich die Luftmassen im<br />

Uhrzeigersinn und auf der Nordhalbkugel dagegen. (Crummenerl, 2010 S. 31)<br />

Während die Luftmassen mit bis über 300 km/h rotieren können, ist es im Inneren des<br />

Hurrikans nahezu windstill. Diesen windstillen Bereich nennt man das Auge des<br />

Hurrikans. Hier ist sogar ein strahlend blauer Himmel möglich, wobei zur selben Zeit in<br />

den äußeren Bereichen heftige Gewitter, sinnflutartige Regenfälle und, wie bereits<br />

erwähnt, sehr schnelle Winde toben. (Crummenerl, 2010 S. 31)<br />

Ist der Hurrikan an Land oder in kühlerem Gewässer, fällt seine Energiequelle, das<br />

warme Wasser, weg und schnell wird dem Spektakel ein Ende gesetzt. Jedoch ist es auch<br />

möglich, dass der Hurrikan den Weg zurück ins Meer findet, seine Energieressourcen<br />

wieder auftankt und dann erneut Unheil anrichtet. Solche Hurrikans können sogar zwei<br />

Wochen überleben und legen mehrere tausend Kilometer zurück. Während sich die<br />

Geschwindigkeiten der sich drehenden Winde verstärken, nimmt die<br />

Fortbewegungsgeschwindigkeit ab. Ein tropischer Wirbelsturm gewinnt durch das<br />

Kondensieren des verdunsteten warmen Wassers enorm viel Energie. Mit rund 3 %<br />

dieser Energie würde man die gesamten USA für ein halbes Jahr versorgen können.<br />

(Crummenerl, 2010 S. 31-32)<br />

2.1.2 Eigenschaften eines Hurrikans<br />

Hurrikans werden nach dem Alphabet benannt, so hat zum Beispiel der 13. Hurrikan im<br />

Jahr einen Namen mit dem Buchstaben M, da dies der 13. Buchstabe im Alphabet ist.<br />

Vorsicht denn nicht alle Buchstaben des Alphabetes werden benutzt. Einen Namen<br />

bekommen die Stürme, sobald sie sich als tropischer Sturm in der später erklärten Saffir-<br />

Simpson-Skala einteilen lassen. Diese Namensgebung findet seit 1953 statt und wurde<br />

eingeführt, um die tobenden Wirbelstürme besser unterscheiden zu können.<br />

Angefangen hat die Namensgebung nur mit einfachen weiblichen Namen, doch seit<br />

1979 findet man auch männliche Namen unter den Hurrikans. Die Namenslisten stehen<br />

schon fünf Jahre zuvor fest. (Crummenerl, 2010 S. 30) Sollten einmal die Buchstaben<br />

ausgehen, wie es im Jahr 2005 der Fall war, geht es mit griechischen Buchstaben weiter.<br />

(Foelsche, 2009 S. meteo326)<br />

Bei Hurrikans werden Wolkengebilde beobachtet und diese werden dann doch relativ<br />

schnell als Hurrikans erkannt. Dabei helfen fixe Beobachtungsstationen und<br />

Wettersatelliten. Was jedoch eine Schwierigkeit darstellt, ist die Vorherbestimmung des<br />

15


Weges, denn ein Hurrikan ist sehr unberechenbar. Es gibt eine Möglichkeit, um den Weg<br />

des tropischen Wirbelsturms besser festlegen zu können, und zwar durch die<br />

sogenannten “Sturmjäger“. Diese Truppe fliegt mit eigens dafür gefertigten Flugzeugen<br />

direkt durch den Hurrikan in das Auge. Dadurch gewinnen die Sturmjäger Informationen<br />

über Luftdruck, Windrichtung, Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Um aus diesen Daten<br />

möglichst viel herauslesen zu können, müssen die Sturmjäger den Hurrikan mindestens<br />

fünfmal aus verschiedenen Richtungen durchdringen. Die Sturmjäger gehören der NOAA<br />

(National Oceanic and Atmospheric Administration) an. Die gesammelten Daten werden<br />

dann weiter nach Florida an das “National Hurricane Center“ geschickt, wo sie mit den<br />

Daten der Satelliten abgeglichen werden. Aber selbst dann kann es noch passieren, dass<br />

die tropischen Wirbelstürme andere Bahnen ziehen. (Crummenerl, 2010 S. 33)<br />

Die Luftmassen eines Hurrikans können sich mit bis zu 300 km/h um das Augen drehen,<br />

wobei sich ein Hurrikan mit circa 35-50 km/h fortbewegt. Durchschnittlich werden die<br />

tropischen Wirbelstürme 500-700 km breit, während das Auge circa 20-70 km misst.<br />

(wasistwas2013) ) Eine Rekordbreite erreichte der Hurrikan Tip, oder Taifun Tip wie er in<br />

seiner Region genannt wird (dazu später mehr). Tip konnte eine Breite bis zu 2000km<br />

aufweisen. (Rosebrock, 2009 S. 154)<br />

Doch nicht nur die peitschenden Winde sind gefährlich bei einem Hurrikan, ein Hurrikan<br />

kann oftmals eine Flutwelle vor sich hertreiben und sinnflutartige Regenfälle übers Land<br />

bringen. Viele Hurrikanopfer lassen ihr Leben aufgrund der katastrophalen<br />

Überschwemmungen. Da bei der Entstehung des Hurrikans pro Quadratkilometer<br />

Meeresoberfläche um die 800.000 Tonnen Luft angehoben werden, sinkt dort, wie<br />

bereits erwähnt, der Luftdruck enorm. Es bildet sich ein Tiefdruckgebiet und gleichzeitig<br />

wird das Meer zu einer Wasserkuppel aufgebaut, die an die sechs Meter Höhe erreichen<br />

kann. (Crummenerl, 2010 S. 32-33)<br />

Die tropischen Wirbelstürme werden nach der, von Herbert Saffir und Bob Simpson<br />

benannten, Saffir-Simpson-Skala eingeteilt. Diese Skala teilt in fünf Stufen und zwei<br />

Vorstufen ein, von schwach bis verwüstend, darauf wird im nächsten Unterkapitel näher<br />

eingegangen. (Rosebrock, 2009 S. 159)<br />

Ein Hurrikan übt einen enormen Druck auf die Gegenstände, die sich ihm in den Weg<br />

stellen aus. Geht man von einem mittelstarken Wirbelsturm, der<br />

Windgeschwindigkeiten von 200 km/h aufweist, aus, so kann man sagen, dass pro<br />

Quadratzentimeter zwei Tonnen Druck wirken. Daher ist es kein Wunder, dass selbst<br />

Stahlträger diesem Druck nicht standhalten können. (Crummenerl, 2010 S. 33)<br />

Hurrikans gibt es rund um den Äquator, jedoch nicht direkt am Äquator, wie man in<br />

Abbildung 12 sehen kann. Je nach Region werden sie unterschiedlich benannt, dazu<br />

später mehr. (Crummenerl, 2010 S. 33)<br />

16


Abbildung 12 Wo Zyklone wüten (nature2013) Die verschiedenen Hurrikanstärken sind farblich<br />

unterschiedlich gekennzeichnet.<br />

2.1.3 Die Saffir-Simpson-Skala<br />

Wie schon kurz erwähnt wurde, teilt die Saffir-Simpson-Skala in fünf Unterteilungen auf.<br />

Sie wurde 1970 von den beiden Meteorologen Herbert Saffir und Bob Simpson<br />

entwickelt und dient zur Unterscheidung der Hurrikans nach Windgeschwindigkeiten.<br />

(Rosebrock, 2009 S. 159)<br />

Durch die Einteilung der Hurrikans nach Windgeschwindigkeiten, kann man abschätzen<br />

wie groß das Ausmaß der Schäden in etwa sein wird. Die Skala sollte den Bewohnern<br />

von Risikogebieten eine gewisse Vorwarnung bieten, um sich auf die kommende<br />

Katastrophe vorbereiten zu können. 1972 wurde die Skala vom National Hurricane<br />

Institut in Amerika als Standard festgelegt und gilt seitdem auch weltweit. Zu den fünf<br />

Hurrikanstufen gibt es auch noch zwei Vorstufen. Bei der ersten Vorstufe handelt es sich<br />

um ein tropisches Tief und Windgeschwindigkeiten bis zu 63 km/h werden erreicht. Oft<br />

wird das tropische Tief auch als tropische Depression bezeichnet. Bei der zweiten<br />

Vorstufe können bereits Schäden auftreten, denn es werden Windgeschwindigkeiten<br />

von 63 km/h bis 118 km/h erreicht. Die zweite Vorstufe wird hierbei als tropischer Sturm<br />

bezeichnet und ab dieser Stufe bekommen die Stürme Namen zugeordnet.<br />

(wissenswertes2013)<br />

Tabelle 2 gibt die originale Saffir-Simpson-Skala laut NHC (National Hurricane Center)<br />

wieder. Wobei die Stufe eins dieser Skala mit der Stufe zwölf (oder größer) der Beaufort-<br />

Skala gleichzusetzten ist.<br />

17


Category Sustained Winds Types of Damage Due to Hurricane Winds<br />

1<br />

74-95 mph<br />

64-82 kt<br />

119-153 km/h<br />

Very dangerous winds will produce some damage:<br />

Well-constructed frame homes could have damage to<br />

roof, shingles, vinyl siding and gutters. Large branches<br />

of trees will snap and shallowly rooted trees may be<br />

toppled. Extensive damage to power lines and poles<br />

likely will result in power outages that could last a few<br />

to several days.<br />

2<br />

96-110 mph<br />

83-95 kt<br />

154-177 km/h<br />

Extremely dangerous winds will cause extensive<br />

damage: Well-constructed frame homes could sustain<br />

major roof and siding damage. Many shallowly rooted<br />

trees will be snapped or uprooted and block numerous<br />

roads. Near-total power loss is expected with outages<br />

that could last from several days to weeks.<br />

3<br />

(major)<br />

111-129 mph<br />

96-112 kt<br />

178-208 km/h<br />

Devastating damage will occur: Well-built framed<br />

homes may incur major damage or removal of roof<br />

decking and gable ends. Many trees will be snapped or<br />

uprooted, blocking numerous roads. Electricity and<br />

water will be unavailable for several days to weeks<br />

after the storm passes.<br />

4<br />

(major)<br />

130-156 mph<br />

113-136 kt<br />

209-251 km/h<br />

Catastrophic damage will occur: Well-built framed<br />

homes can sustain severe damage with loss of most of<br />

the roof structure and/or some exterior walls. Most<br />

trees will be snapped or uprooted and power poles<br />

downed. Fallen trees and power poles will isolate<br />

residential areas. Power outages will last weeks to<br />

possibly months. Most of the area will be uninhabitable<br />

for weeks or months.<br />

5<br />

(major)<br />

157 mph or higher<br />

137 kt or higher<br />

252 km/h or<br />

higher<br />

Catastrophic damage will occur: A high percentage<br />

of framed homes will be destroyed, with total roof<br />

failure and wall collapse. Fallen trees and power poles<br />

will isolate residential areas. Power outages will last<br />

for weeks to possibly months. Most of the area will be<br />

uninhabitable for weeks or months.<br />

Tabelle 2 Saffir-Simpson-Skala (nhc2013)<br />

Mit mph sind miles per hour gemeint und kt steht für Knoten. Bei<br />

den angegebenen Geschwindigkeiten handelt es sich um gemittelte Werte.<br />

18


In Abbildung 13 wird nochmals versucht die Saffir-Simpson-Skala bildlich darzustellen.<br />

Abbildung 13 Bildliche Veranschaulichung der Saffir-Simpson-Skala (klimawandel2013)<br />

2.1.4 Vorkommen von Hurrikans<br />

Jährlich treten circa 30-100 tropische Wirbelstürme weltweit auf. Sie treten dort auf, wo<br />

die Wassertemperatur mindestens 27°C beträgt. (Crummenerl, 2010 S. 33) Die meisten<br />

Hurrikans treten im sogenannten Hurrikanalley auf, wie man in Abbildung 14 sieht.<br />

Problematisch ist die Wassertemperatur der Ozeane, die seit Jahrzehnten stetig<br />

zunimmt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass dieser Temperaturanstieg die<br />

Zunahme der Stärke und der Dauer der Hurrikans erklärt. (wiki-hurricanealley2013)<br />

19


Abbildung 14 Die Hurrikan Alley mit den unterschiedlichen<br />

Bezeichnungen für die tropischen Wirbelstürme (Frater, 2001)<br />

Gebiete in denen Hurrikans häufig auftreten.<br />

Die Benennung der tropischen Wirbelstürme ist in Abbildung 14 sehr gut zu sehen. So<br />

sieht man, dass im indischen Ozean und in Australien der tropische Wirbelsturm als<br />

Zyklon bekannt ist, in Australien hingegen auch unter Willy Willy, im Westpazifik als<br />

Taifun und in Amerika als Hurrikan bezeichnet wird. Wichtig ist nur, dass es trotz der<br />

unterschiedlichen Bezeichnungen keinen Unterschied zwischen diesen Stürmen gibt.<br />

(Crummenerl, 2010 S. 33)<br />

2.1.5 Was ist zu tun?<br />

Der beste Schutz für die Bewohner eines Katastrophengebietes ist die frühzeitige<br />

Warnung, somit das frühzeitige Erkennen eines Hurrikans und dann natürlich ein<br />

Notfallplan, der gut umsetzbar ist und gegebenenfalls eine nötige Evakuierung<br />

miteinbezieht. Durch die Verbesserung der Vorhersagen konnten die Anzahl der<br />

Todesopfer in Amerika und in anderen Gebieten verringert werden. Erst wenn mit<br />

50%iger Wahrscheinlichkeit gesagt werden kann, dass ein Hurrikan binnen der nächsten<br />

36 Stunden auf eine Wohnsiedlung trifft, wird eine öffentliche Warnung ausgesprochen.<br />

Es steht sogar in manchen Regionen ein Internettool zur Verfügung, mit dem die<br />

Bewohner selbst erfragen können, wie es um die Wahrscheinlichkeit eines Hurrikans in<br />

ihrem Gebiet steht. Katastrophenschutzzentren stehen den Bewohnern mit Rat und Tat<br />

zur Seite. So kann man sich hier und auch im Internet darüber informieren, wie ein<br />

“Hurricane-Evacuation-Kit“ ausgestattet werden soll. Zum Teil kann auch der Baustil<br />

eines Hauses zumindest größere Schäden verhindern. Wie man in Abbildung 15 sehen<br />

20


kann, werden Häuser höher gebaut, um nicht von den Überflutungen oder Flutwellen<br />

beschädigt zu werden.<br />

Abbildung 15 Hurrikan sichere Häuser (Schwanke , et al., 2009 S. 112)<br />

Aufstocken von Häusern, um vor Schäden bei Überschwemmungen<br />

infolge eines Hurrikans zu schützen.<br />

Auch Elektrische Geräte werden höher platziert, um nicht durch die Wassermassen<br />

ruiniert zu werden, wie man in Abbildung 16 sehen kann.<br />

Abbildung 16 Erhöhte Installation von elektrischen Geräten (Schwanke , et al., 2009 S. 112)<br />

Eine weitere Schutzmaßnahme sind spezielle Verankerungen, die zwischen Wand und<br />

Dach angebracht werden, um zu verhindern, dass der Hurrikan die Dächer abhebt. Diese<br />

sogenannten Sicherungskrampen bieten eine zusätzliche Verankerung des Daches wie in<br />

Abbildung 17 leicht ersichtlich ist.<br />

21


Abbildung 17 Sicherungskrampen zur besseren Befestigung des Daches<br />

(Schwanke , et al., 2009 S. 112)<br />

Obwohl diese Schutzmaßnahmen maßgeblich zur Schadensverminderung beitragen,<br />

würden sie bei einem Hurrikan der Stärke 5 auf der Saffir-Simpson-Skala keinen Schutz<br />

mehr bieten. (Schwanke , et al., 2009 S. 109,112)<br />

Sollte eine Evakuierung stattfinden, so nimmt man laut (Schwanke , et al., 2009 S. 237)<br />

folgende Dinge mit:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Einen Trinkwasservorrat für einige Tage<br />

Radio mit UKW und Mittelwelle<br />

Taschenlampe<br />

Erste-Hilfe-Material<br />

Wichtigste Dokumente in wasserdichte Mappe<br />

Verpflegung und Wasser (1,5 Liter je Person für 2 Tage)<br />

Dosenöffner, Essgeschirr<br />

Feuerzeug, Decke oder Schlafsack<br />

Kleidung und Hygieneartikel<br />

Kerzen („Friedhofslampen“)<br />

In Abbildung 18 ist die Checkliste des roten Kreuzes ersichtlich.<br />

22


Abbildung 18 Notfallplan für Hurrikans (redcross-hurricane2013)<br />

23


2.1.6 Die schlimmsten Hurrikans im Laufe der Zeit<br />

1899 zog der Zyklon „Mahina“ über Australien und löste eine 14 Meter hohe Sturmflut<br />

in der Bayhurst Bay aus. (Schwanke , et al., 2009 S. 104)<br />

Am 8.9.1900 wütete der Hurrikan von Galveston. Mit Windgeschwindigkeiten von 160 -<br />

200 km/h tobte der Sturm in Texas und tötete bis zu 12.000 Menschen. Damit ist er der<br />

Hurrikan in den USA, der am meisten Todesopfer forderte. Nach dieser Katastrophe<br />

wurde ein Frühwarnsystem in Amerika entwickelt. (Crummenerl, 2010 S. 32),<br />

(klimawandel2013)<br />

1938 fegte ein Wirbelsturm über Long Island bei New York, tötete 500 Menschen und<br />

verursachte bei 14.000 Häusern einen Schaden um die 400 Millionen $.<br />

(klimawandel2013)<br />

1959 tobte einer der heftigsten Taifune über die japanische Hafenstadt Nagoya. „Vera“<br />

hieß der kräftige Wirbelsturm, der 4.500 Tote und 32.000 Verletzte forderte.<br />

(Crummenerl, 2010 S. 33)<br />

Im Jahre 1960 wanderte der Taifun „Ophelia“ insgesamt 13.500 km im Westpazifik und<br />

legte damit die größte Strecke zurück. (Schwanke , et al., 2009 S. 104)<br />

Die meisten Opfer forderte, der Zyklon „Sandwip Island“ 1970 in Bangladesch. Obwohl<br />

man nur Schätzungen machen kann, geht man von mehr als 300.000 Toten, durch<br />

Überflutungen dieses Zyklons, aus. (klimawandel2013) (Schwanke , et al., 2009 S. 104)<br />

Im Atlantik hatte der Hurrikan „Ginger“<br />

(Schwanke , et al., 2009 S. 105)<br />

1971 die größte Ausdauer, mit 27 Tagen.<br />

Der Taifun „Tip“ brach so einige Rekorde im Jahr 1979. Mit einem Durchmesser über<br />

2.000 km ist er der größte Taifun weltweit. „Tip“ entstand im Nordwestpazifik und<br />

erstaunlich ist auch noch welch niedriger Druck im Inneren des Taifuns herrschte. Mit<br />

870 hPa ist „Tip“ der Wirbelsturm, bei dem der geringste Luftdruck gemessen werden<br />

konnte. Weiters erreichte er noch Windgeschwindigkeiten von 306 km/h und ist daher<br />

mit Stufe fünf in der Saffir-Simpson-Skala einzustufen. In Abbildung 19 sieht man wie es<br />

aussehen würde, wenn ein Sturm wie „Tip“ über Amerika ziehen würde. (Schwanke , et<br />

al., 2009 S. 104) (Rosebrock, 2009 S. 154)<br />

Abbildung 19 Zur Visualisierung der Größe des Hurrikans<br />

„Tip“ im Vergleich über den USA (noaa-tip2013)<br />

24


1992 wirbelte der bis dahin teuerste Hurrikan über Amerika. „Andrew“ nannte sich<br />

dieser zerstörerische Sturm und erreichte, als einer von wenigen, die Stufe fünf in der<br />

Saffir-Simpson-Skala. Mit einem Schaden von 26,5 Milliarden US Dollar reiht sich Andrew<br />

auf Platz zwei der kostspieligsten Hurrikans ein, wenn man die Inflation mitberechnet.<br />

(nhc2-2013)<br />

Mit 31 Tagen war „John“ wohl der am längsten andauernde Hurrikan. 1994 wanderte er<br />

vom Nordostpazifik in den Nordwestpazifik. (Schwanke , et al., 2009 S. 105)<br />

1998 wurden die zentralamerikanischen Länder Honduras, Nicaragua, El Salvador und<br />

Guatemala von einem der schlimmsten Hurrikans seit 200 Jahren getroffen (siehe<br />

Abbildung 20). Mit fast 10.000 Toten, 13.000 Verletzten und etlichen Obdachlosen steht<br />

dem Hurrikan namens „Mitch“ ein Spitzenplatz in der Liste der schlimmsten tropischen<br />

Wirbelstürme zu. Durch die verheerenden Niederschläge kam es in Nicaragua zu<br />

Erdrutschen, sodass zwei Städte vollkommen verschüttet wurden und 7.000 Menschen<br />

ihr Leben ließen. Die beteiligten Länder wurden durch die Katastrophe in ihrer<br />

Entwicklung weit zurückgeworfen. (Tanz, 2004 S. 162) (Schwanke , et al., 2009 S. 109)<br />

Abbildung 20 Satellitenbild des Hurrikan „Mitch“ im karibischen Raum (wikimitch2013)<br />

Einer der wohl bekanntesten Hurrikans der jüngsten Zeit ist Hurrikan „Katrina“, der 2005<br />

auf Florida traf. Mit Stärke fünf ist er einer der wenigen in den USA, die sich dieser<br />

Kategorie zuteilen lassen. Der angerichtete Schaden beläuft sich auf 108 Milliarden US<br />

Dollar, damit liegt er an der absoluten Spitze der Hurrikans, die am meisten Schaden<br />

anrichteten. Insgesamt kam es zu 1.200 Todesopfern. Durch die niedrige Meereshöhe<br />

von New Orleans, wurde diese Stadt am härtesten getroffen. Die Deiche brachen und<br />

New Orleans versank unter den Flutwellen. Hier wirkten sich die Schäden besonders<br />

schlimm aus, da die Rettungsmaßnahmen teilweise fehlschlugen, oder einfach nur<br />

schlecht geplant wurden. In den folgenden Abbildung 21 - Abbildung 23 sind die<br />

Entstehung und die Folgen des Hurrikans „Katrina“ zu sehen. (nhc2-2013, 07.05.2013)<br />

(Schwanke , et al., 2009 S. 108)<br />

25


Abbildung 21 Das Auge des Hurrikan „Katrina“ (Schwanke , et al., 2009 S. 102)<br />

Abbildung 22 Satellitenbild des Hurrikan „Katrina“ kurz vor bzw. schon über New Orleans<br />

(nasa-katrina2013)<br />

Abbildung 23 Weitläufige Überschwemmungen nach „Katrina“ (Schwanke , et al., 2009 S. 108)<br />

Im Frühjahr 2008 traf der Zyklon „Nargis“ Myanmar. 138.000 Menschen starben als der<br />

Wirbelsturm über Myanmar, Bangladesch, Sri Lanka und Indien fegte (siehe Abbildung<br />

24). (Schwanke , et al., 2009 S. 104) (wiki-nargis2013)<br />

26


Abbildung 24 Verlauf/Entwicklung des Hurrikan „Nargis“ (wiki-nargis2013)<br />

„Nargis“ war nicht der einzige verheerende Wirbelsturm 2008, denn am 9.September<br />

2008 traf „Ike“ mit Stufe 4 der Saffir-Simpson-Skala auf Kuba und dann Haiti und<br />

richtete großen Schaden an. Doch „Ike“ erstarkte wieder im Golf von Mexiko und<br />

steuerte auf die Küste von Texas zu (siehe Abbildung 25), eine bis zu sechs Meter hohe<br />

Flutwelle vor sich her bewegend. Obwohl die Behörden die Zwangsevakuierung<br />

forderten, widersetzten sich viele Bürger der Stadt Galveston, die schon 1900 von einem<br />

gewaltigen Hurrikan getroffen wurde, und angrenzende Küstengebieten. So kam es zur<br />

größten Rettungsaktion in Texas, die je aufgezeichnet wurde. Mit rund 31,5 Milliarden<br />

US Dollar reiht sich „Ike“ auf Platz drei der kostspieligsten Hurrikans nach „Andrew“ und<br />

„Katrina“ ein. (wiki-ike2013) (Schwanke , et al., 2009 S. 107)<br />

Abbildung 25 Verlauf des Hurrikan „Ike“ (wiki-ike2013)<br />

Kaum zu glauben, aber wir sind immer noch im Jahr 2008. Denn am 27.September 2008<br />

erreichte der Supertaifun “Jangmi“ sein absolutes Maximum mit 270 km/h und war<br />

damit der einzige Taifun 2008 im Pazifik, dem die Kategorie fünf auf der Saffir-Simpson-<br />

Skala zugeordnet werden konnte. Zum Glück tobte „Jangmi“ hauptsächlich im Ozean<br />

und daher wurde die Opferzahl trotz der hohen Intensität relativ niedrig gehalten. Hier<br />

deuteten die Berechnungen darauf hin, dass „Jangmi“ die Südspitze von Taiwan trifft,<br />

jedoch wie man in Abbildung 26 sieht kann es anders kommen als man es erwartet.<br />

(Foelsche, 2009 S. meteo331-335)<br />

27


Abbildung 26 Verlauf des Supertaifun „Jangmi“ (wiki-jangmi2013)<br />

Die mit Abstand stärkste Hurrikan-Saison war 2005. In diesem Jahr wurden so einige<br />

Rekorde gesprengt. Der erste Rekord war die Länge der Hurrikan-Saison, denn sie<br />

startete am 8. Juni 2005 und endete am 6. Jänner 2006 und ist somit die längste<br />

Hurrikan-Saison die jemals dokumentiert wurde. Mit 28 Stürmen gilt 2005 auch als das<br />

Jahr mit den meisten Stürmen und somit war Rekord zwei aufgestellt. Das führte auch<br />

dazu, dass erstmals in der Geschichte die Namensliste für die Benennung zu kurz wurde.<br />

Die Meteorologen mussten zu den griechischen Buchstaben greifen, um alle Stürme<br />

rechtmäßig benennen zu können. Man kam bis zum Buchstaben „zeta“ und der dritte<br />

Rekord war geschafft. 15 von den 28 Stürmen wurden zu Hurrikans, was Rekord vier<br />

war. Und erstmals in der Geschichte schafften es drei Hurrikans in einem Jahr, in der<br />

Saffir-Simpson-Skala auf Kategorie fünf (fünfter Rekord). Insgesamt wurden 2005<br />

15 neue Rekorde aufgestellt, auf die jetzt aber nicht mehr näher eingegangen wird.<br />

(Schwanke , et al., 2009 S. 111)<br />

2.2 Tornados<br />

2.2.1 Zur Entstehung und Herkunft von Tornados<br />

Folgender Abschnitt baut stark auf den Arbeiten von (Rosebrock, 2009 S. 73-79),<br />

(Crummenerl, 2010 S. 34-36), (Hund, 2012 S. 26-27) (raonline2013) und (Schwanke , et<br />

al., 2009) auf.<br />

Das englische Wort Tornado leitet sich aus dem spanischen ab und ist ein Mixwort aus<br />

“Tronada“ (spanisch und bedeutet so viel wie Gewitter) und “tornar“ (spanisch<br />

gleichbedeutend mit umdrehen, sich drehen). Oft verwendet man in den USA auch den<br />

Begriff Twister bzw. in unseren Breiten wird der Tornado oft auch als Windhose<br />

bezeichnet. (Rosebrock, 2009 S. 73)<br />

Nun zur Entstehung von Tornados. Der Tornado wird oft auch als der kleine Bruder des<br />

Hurrikans bezeichnet. Im Gegensatz zu seinem großen Bruder entsteht der Tornado aber<br />

über dem Festland und der Drehsinn des Tornados ist nicht abhängig von der<br />

Corioliskraft, da diese auf so „kleine“ Gebiete keinen tragenden Einfluss nimmt. So ist es<br />

28


auch bei der falschen Behauptung, Toiletten- und Badewannenabflüsse würden sich auf<br />

der Nordhalbkugel gegen und auf der Südhalbkugel im Uhrzeigersinn drehen.<br />

Bedingungen für die Entstehung eines Tornados sind das Aufeinandertreffen von kühlen,<br />

trockenen Luftmassen und warmen, feuchten Luftmassen. Dabei muss eine gewisse<br />

Temperaturdifferenz gegeben sein und es ist entscheidend wie die Luftmassen<br />

aufeinandertreffen. Die Luftmassen bewegen sich in unterschiedlichen Höhen in<br />

unterschiedliche Richtungen. Die kühle, trockene Luft befindet sich über der warmen,<br />

feuchten Luft. Somit kommt es an der Grenzschicht oft zur Entstehung von Wolken.<br />

Durch Sonnenstrahlung erwärmt sich die erdnähere, bereits schon warme, feuchte Luft<br />

und steigt auf. Schafft die warme Luft es die kühlere zu durchdringen, entsteht eine<br />

große Gewitterwolke, wegen der Kondensation der warmen Luft in der Höhe. Dieses<br />

Phänomen kann man vergleichen mit dem aufsteigendem Dampf beim Kochen von<br />

Wasser, der sich an den kalten Fliesen wieder in Wassertröpfchen umwandelt, also<br />

kondensiert. Die kalte Luft kann sich nicht mehr halten und stürzt regelrecht nach<br />

unten. Diese Bewegung erfolgt spiralförmig und legt einige Kilometer zurück.<br />

Gleichzeitig wird warme Luft am Erdboden aufgesogen und ersetzt die Kaltluft am Rand<br />

des Wirbels. Die warme Luft strömt mit bis zu 200 km/h nach oben und dreht sich um<br />

die vertikale Achse (Abbildung 27). Durch das Kondensieren entsteht ein Energielieferant<br />

für den Tornado, den man als latente Wärme bezeichnet. (Rosebrock, 2009 S. 74)<br />

(Crummenerl, 2010) (Schwanke , et al., 2009 S. 113)<br />

Abbildung 27 Entstehung eines Tornados (raonline2013)<br />

Warme, feuchte Luft befindet sich unter der kalten, trockenen<br />

Luft und will aufsteigen. Die Kalte Luft stürzt zu Boden.<br />

Strömt immer mehr Luft nach oben und konzentriert sich der Wirbel auf eine kleinere<br />

Fläche, dann steigen die Windgeschwindigkeiten und der typische Tornado entsteht. Das<br />

heißt die Windhose zieht sich bis zum Boden. Grundsätzlich ist der Tornado durchsichtig<br />

oder weiß, erst wenn er am Boden Erde aufwirbelt wird er dunkel gefärbt. (Siehe<br />

Abbildung 28) (raonline2013)<br />

Abbildung 28 Der Rüssel des Tronados zieht sich bis zum Boden (raonline2013)<br />

29


2.2.2 Eigenschaften eines Tornados<br />

Ein Tornado lässt sich nicht exakt vorherbestimmen und auch genaue Messungen sind<br />

nicht möglich. Es können lediglich Abschätzungen vorgenommen werden, z.B. lässt sich<br />

an Hand der Schäden auf Windgeschwindigkeiten rückschließen. Desto näher man an<br />

einem Tornado ist, desto mehr Informationen bekommt man. Durch sogenannte<br />

“Turtles“ die man dem Tornado in den Weg legt, kann man im Nachhinein am Computer<br />

3D-Bilder erstellen und somit über den Verlauf und die Entstehung des Tornados<br />

Aussagen treffen. Diese “Turtles“ sind kleine Bleigewichte, die mit Sensoren ausgestattet<br />

sind. (Rosebrock, 2009 S. 77) (Crummenerl, 2010 S. 35)<br />

Ein Tornado kann fast stillstehen oder sich mit bis zu 100 km/h fortbewegen.<br />

Durchschnittlich bewegt sich ein Twister also mit 40-50 km/h. Die Geschwindigkeiten<br />

mit denen sich die Luftmassen im Twister drehen, können 60–500 km/h erreichen.<br />

(Rosebrock, 2009 S. 75) (Schwanke , et al., 2009 S. 113)<br />

Die Lebensdauer eines Tornados kann von einigen Sekunden bis zu einer Stunde dauern.<br />

Im Gegensatz zu seinem großen Bruder geht dem Twister schnell die Puste aus, da er<br />

nicht, wie der Hurrikan, eine ständige Energiequelle, das Meer, hat. Durchschnittlich<br />

dauert ein Twister an die zehn Minuten. Ausnahmen sind auch hier möglich und machen<br />

einem die Unberechenbarkeit unserer Natur klar. (Crummenerl, 2010 S. 34) (Schwanke ,<br />

et al., 2009 S. 113)<br />

Im Inneren eines Twisters befindet sich ein windstiller Bereich, das Auge des Tornados.<br />

Hier herrscht ein sehr niedriger Luftdruck, ca. 80-100 hPa niedriger als der<br />

Umgebungsluftdruck. Die Breite eines Tornados schwankt zwischen einigen und<br />

mehreren hundert Metern. Dokumentiert wurden auch Tornados mit Ausbreitungen bis<br />

zu 2000 km. Hier spricht man aber von sogenannten Multivortex-Tornados. Bei dieser<br />

Gattung von Tornados drehen sich mehrere Tornados um ein gemeinsames Auge.<br />

(Schwanke , et al., 2009 S. 113)<br />

Wütet ein Tornado, so entsteht eine Schneise, deren Breite sich nach dem Durchmesser<br />

des Tornados richtet und die sich über mehrere Kilometer ausbreitet. An den Schneisen<br />

kann man erkennen, wie unberechenbar solche Naturgewalten sind, denn es entsteht<br />

keinesfalls immer eine gerade Spur der Verwüstung. (Crummenerl, 2010 S. 34)<br />

Gefährlich bei einem Tornado sind vor allem die herumfliegenden Teile, denn ein<br />

Tornado kann problemlos Bäume entwurzeln, Autos bewegen und sogar Dächer<br />

abdecken. Natürlich hängt die Kraft eines Tornados von seiner Stärke ab, aber dazu<br />

später in der Fujita-Skala, die Tornados in verschiedene Stufen unterteilt. Weiters ist das<br />

oben erwähnte windstille Auge, aufgrund seines niedrigen Luftdruckes verheerend.<br />

Häuser implodieren regelrecht, weil in so kurzer Zeit kein Druckausgleich stattfinden<br />

kann. (Rosebrock, 2009 S. 75)<br />

30


2.2.3 Die Fujita-Skala<br />

Die Skala wurde 1970 von dem Japaner Tetsuya Theodare Fujita entwickelt. Sie dient<br />

dazu Tornados in Klassen einzuteilen. Die Klassen werden durch Schäden an Gebäuden<br />

und der Umwelt eingeteilt. Es ist also schwierig eine Einteilung für einen Tornado zu<br />

finden, der in unbebauten Regionen wütet. Die Skala reicht von F0 bis F12, wobei man<br />

nur Tornados bis F5 beobachtet hat. Leichte Unsicherheit besteht manchmal darin ob<br />

ein F5 Tornado nicht eigentlich ein F6 ist. Aber dies konnte bis jetzt nicht durch<br />

Messungen bestätigt werden. Somit sind uns nur Tornados bis zur Stärke F5 bekannt.<br />

Die weiteren Werte F6-F12 sind rein theoretische Werte, wie man in der folgenden<br />

Tabelle 3 sehen kann. (Rosebrock, 2009 S. 75)<br />

Einteilung der Fujita-Skala<br />

Stufe Windgeschwindigkeit Schäden<br />

in m/s<br />

in km/h<br />

F0 ≤ 32,5 m/s 64–116 km/h<br />

Es zeigen sich leichte Schäden an Schornsteinen,<br />

abgebrochene Äste und Baumkronen, Entwurzelung flach<br />

wurzelnder Bäume und umgeworfene Plakatwände.<br />

F0 wurde eingeführt, um Tornados unterhalb von Bft. 12<br />

zu klassifizieren.<br />

F1 32,5–50 m/s 117–180 km/h<br />

Wellblech oder Dachziegel werden abgehoben und<br />

Wohnmobile umgeworfen, fahrende PKW werden<br />

verschoben.<br />

F2 50–70 m/s 181–253 km/h<br />

Dächer werden als Ganzes abgedeckt, Wohnmobile werden<br />

vollständig zerstört, große Bäume werden entwurzelt,<br />

leichte Gegenstände werden zu gefährlichen Projektilen.<br />

F3 70–92,5 m/s 254–332 km/h<br />

Dächer und leichte Wände werden abgetragen, Züge<br />

entgleisen, Wald wird großteils entwurzelt, Lkw werden<br />

umgeworfen oder verschoben.<br />

F4<br />

92,5–116,5<br />

m/s<br />

333–418 km/h<br />

Holzhäuser mit schwacher Verankerung werden<br />

verschoben, PKW werden umgeworfen, schwere<br />

Gegenstände werden zu gefährlichen Projektilen.<br />

31


F5<br />

116,5–142,5<br />

m/s<br />

419–512 km/h<br />

Holzhäuser werden von ihren Fundamenten gerissen, weit<br />

verschoben und zerlegt. Sogar asphaltierte Straßen können<br />

vom Boden "gesaugt" werden.<br />

F6<br />

142,6–170,1<br />

m/s<br />

513–612 km/h<br />

Theoretischer Wert, der bisher wahrscheinlich nicht<br />

beobachtet wurde. (Es wurden offiziell als F5 eingestufte<br />

Tornados registriert, die spekulieren lassen, ob es sich um<br />

F6-Stürme handelte.)<br />

F7<br />

170,1–199,2<br />

m/s<br />

612–717 km/h<br />

F8<br />

199,2–229,8<br />

m/s<br />

717–827 km/h<br />

F9<br />

229,8–261,9<br />

m/s<br />

827–943 km/h<br />

Theoretische Werte, die bisher nicht beobachtet wurden.<br />

F10<br />

261,9–295,3<br />

m/s<br />

943–1063<br />

km/h<br />

F11<br />

295,3–330,0<br />

m/s<br />

1063–1188<br />

km/h<br />

F12 > 330,0 m/s > 1188 km/h<br />

Diese Windgeschwindigkeiten sind physikalisch auf der<br />

Erde nicht erreichbar.<br />

Tabelle 3 Die Fujita-Skala teilt die Tornados in 12 verschiedene Stufen ein. (wikifujita2013)<br />

Bei F12, in der Tabelle 3, handelt es sich um die Schallgeschwindigkeit. Wie schon in der<br />

Tabelle beschrieben, kann dieser Wert aus physikalischen Gründen auf der Erde nicht<br />

erreicht werden. Durch Übersetzungen und Umrechnungen aus dem Englischen<br />

entstehen oft Fehler, so sollte die Stufe F1 gleich wie die Stufe 1 bei den Hurrikans mit<br />

119 km/h beginnen.<br />

Da man aber auf jeden Fall noch berücksichtigen muss, dass Häuser in Nordamerika,<br />

dort wird die Fujita-Skala verwendet, sicher einen anderen Baustil haben, als das in<br />

Europa der Fall ist, führte man für Europa eine gleichwertige Skala ein, um Tornados von<br />

hier mit den amerikanischen Tornados vergleichen zu können. Diese Skala nennt man<br />

die TORRO-Skala, sie löst doppelt so fein auf als die vorher beschriebene Fujita-Skala. Bei<br />

der TORRO-Skala wäre also ein T10 ein “schwacher“ und T11 ein “starker“ F5 Tornado.<br />

(Foelsche, 2009 S. meteo341)<br />

32


Die TORRO-Skala, entwickelt von Terence Meaden der für die „Tornado and Storm<br />

Research Organisation“ (TORRO) arbeitet, ist eine Ergänzung zur Beaufort-Skala.<br />

(wikitorro2013)<br />

Die folgende Darstellung zeigt uns den Vergleich der beiden Tornadoskalen und bezieht<br />

auch noch die Beaufortskala (siehe Grundlagen) mit ein. Wobei in den Grundlagen die<br />

Beaufortskala nur bis zur Stufe B12 geht, alles darüber sind theoretische Werte. Es ist<br />

kein Zufall, dass ein F1 auf der Fujita-Skala, die Stufe 1 bei der Saffir-Simpson-Skala und<br />

B12 der Beaufortskala alle bei Windgeschwindigkeiten von 119 km/h beginnen.<br />

Tabelle 4 Vergleich der Tornadoskalen und der Beaufortskala (tordach2013)<br />

̅ beschreibt die Sachschäden für Leicht- (S - ) oder Massivbauweisen (S+).<br />

Näheres im Anhang unter A.<br />

2.2.4 Vorkommen von Tornados<br />

Ein Großteil der Menschen kennt Tornados aus den Berichten über die USA und so ist es<br />

auch kein Wunder, dass die meisten Tornados in einem bestimmten Gebiet von<br />

Nordamerika auftreten, dem sogenannten “Tornado-Alley“, bei uns auch als<br />

Tornadogürtel oder Tornado-Allee bekannt. Dieses Gebiet erstreckt sich von Nord Texas<br />

über Oklahoma und hoch nach South-Dakota, wie man in der Abbildung 29 schön sehen<br />

kann. Jährlich werden dort circa 800 Tornados registriert. Haupt-Tornado-Saison ist von<br />

April bis September, denn zu dieser Zeit herrscht am meisten Auftrieb. Das heißt die<br />

untere Luftschicht ist leichter, als die darüber liegenden Luftmassen und kann deshalb<br />

aufsteigen. (Crummenerl, 2010 S. 35)<br />

33


Abbildung 29 Der Tornado-Alley ist ein Gebiet an dem häufig Tornados auftreten (noaa2013)<br />

Insgesamt entstehen in Nordamerika etwa 1.200 Tornados jährlich. Grundsätzlich<br />

können Tornados überall dort entstehen, wo die Bedingungen zur Entstehung von<br />

Tornados vorhanden sind. Das heißt, dort wo die Bedingungen für Gewitterwolken<br />

gegeben sind, können auch Tornados entstehen. (Hund, 2012 S. 27)<br />

Abbildung 30 Globale Tornadokarte (wikiglobaltornado2013)<br />

Die rötlich dargestellten Gebiete markieren Regionen mit<br />

einer besonders hohen Tornadodichte.<br />

Genau aus diesem Grund eignet sich die Tornado-Allee hervorragend, denn es kommt<br />

ein kühler Wind von den Rockys und eine warme Prise weht vom Golf von Mexico. Durch<br />

die weiten Flächen, die zwischen den Rockys und dem Golf von Mexico liegen, können<br />

sich optimal Gewitter und somit auch Tornados bilden. (Hund, 2012 S. 27)<br />

34


Abbildung 31 Zutaten für einen Tornado (weathertrends2013)<br />

Kühle trockene Luft, hier in blau dargestellt, trifft auf warme feuchte Luft, hier grün, oder<br />

warme trockene Luft (orange). Im rot markierten Gebiet treten häufig Tornados auf.<br />

Bei uns in Mittel- und Westeuropa hingegen gibt es jährlich “nur“ ca. 100 Tornados.<br />

Wobei davon auch nur zehn gefährlich werden können. Diese Daten schwanken jedoch<br />

sehr. (Crummenerl, 2010 S. 35) (Hund, 2012 S. 27)<br />

2.2.5 Was ist zu tun?<br />

Sowie in Mitteleuropa ein Evakuierungsplan im Falle eines Brandes üblich ist, ist in<br />

Nordamerika, vor allem in den Risikogebieten, ein Tornado-Notfallplan immer<br />

vorhanden. In amerikanischen Schulen werden Tornado-Notfallpläne gelehrt. Was man<br />

grundsätzlich sagen kann, ist:<br />

- Wegbewegen von Fenstern<br />

- Aussteigen aus Autos<br />

- in sichere/stabile Gebäude begeben (z.B. Schutzkeller)<br />

In diesen Notfallplänen ist auch das Ausrüsten des Schutzkellers oder anderen<br />

Schutzeinrichtungen mit Lebensmitteln eingeplant, um notfalls längere Zeit in diesem<br />

Raum überleben zu können. (Rosebrock, 2009 S. 78)<br />

Wie man sich so einen Tornado-Notfallplan vorstellen kann, ist in der Abbildung 32 zu<br />

sehen. Es handelt sich hierbei um einen Plan der vom Roten Kreuz erstellt wurde, um<br />

den Bewohnern von Risikogebieten eine Checkliste anzubieten, an die man sich im<br />

Notfall halten kann.<br />

35


Abbildung 32 Der Tornado-Notfallplan (redcross-tornado2013)<br />

36


2.2.6 Die schlimmsten Tornados im Laufe der Zeit<br />

Da Tornados weltweit auftreten können, aber nicht überall so zerstörerisch sind wie z.B.<br />

in Nordamerika, unterscheidet man regional, ob ein Tornado für gewisse Gebiete<br />

zerstörerisch ist bzw. in welche Klasse er eingestuft wird.<br />

Einer der schlimmsten Tornados in Deutschland<br />

Der Pforzheim-Tornado<br />

Am 10.Juli.1968 zog im Schwarzwald ein Gewitter auf, dass sich binnen kürzester Zeit zu<br />

einer Windhose entwickelte und Richtung Osten wanderte. Die Schneise, die dabei<br />

entstand, war 500 Meter breit und 20 km lang. In Pforzheim wurden 90.000 Menschen<br />

völlig ahnungslos von dem Tornado überrascht. Der Tornado nimmt alles, was nicht nietund<br />

nagelfest ist mit und wirbelt sogar Autos umher. In der Fujita-Skala erreicht der<br />

Tornado die Stufe F4. Zwei Menschen wurden getötet und über 400 verletzt.<br />

(Rosebrock, 2009 S. 79)<br />

Abbildung 33 Die Schneise des Pforzheimtornados (tornadoliste2013)<br />

Abbildung 34 Zerstörung in Pforzheim durch den Tornado 1968 (tornadoliste2013)<br />

37


Nur zwei Tornados in Deutschland waren im Laufe der Jahrhunderte stärker als der<br />

Tornado von Pforzheim und erreichten die Stärke F5:<br />

-1764 Woldegk<br />

-1800 Hainichen (kleiner Ort im Erzgebirge)<br />

Beide Male kommen die Bewohner mit einem Schrecken davon. Die Windhosen<br />

wüteten großteils auf unbewohnten Gebieten. (Rosebrock, 2009 S. 79)<br />

Tornados in Österreich<br />

Auch in Österreich können Tornados entstehen. Etwa zehn Tornados jährlich wüten in<br />

Österreich. Wenn man hier überhaupt von wüten sprechen kann, denn meist erreichen<br />

die Tornados höchstens die Stufe F1, nach der Fujita-Skala. Jedoch treten auch alle ein<br />

bis zwei Jahre Tornados der Stufe F2 auf. Wenn auch sehr selten, haben auch schon<br />

Tornados der Stufe F3 in Österreich ihr Unwesen getrieben. Stärkere Tornados wurden<br />

aber in Österreich noch nicht bestätigt. (skywarn2013)<br />

Der Wiener Neustadt- Tornado<br />

Den schlimmsten Tornado in Österreich, zeichnete man in Wiener Neustadt, im Juli<br />

1916, auf. Mit Stufe F3, fast schon F4, hinterließ der Wirbelsturm zahlreiche Schäden, 32<br />

Tote und hunderte Verletzte. (skywarn2013)<br />

Abbildung 35 Zerstörung Wiener Neustadt durch<br />

einen Tornado im Jahre 1916 (citymagazin2013)<br />

38


Abbildung 36 Tornadoschneise Wiener Neustadt (tordachtornado2013)<br />

In der Abbildung 37 sieht man die Gebiete von Österreich, in denen Tornados am<br />

häufigsten auftreten. Leicht ist zu erkennen dass die Südoststeiermark, das westliche<br />

Oberösterreich und das Wiener Becken im Spitzenfeld liegen. (skywarn2013)<br />

Abbildung 37 Tornados in Österreich (tordachmap2013)<br />

Rot markiert sind die Tornados bis stärke F3. Oberösterreich,<br />

Wien und Steiermark sind besonders von Tornados betroffen.<br />

Auch im Gebirge sind Tornados möglich, wenn auch nicht sehr wahrscheinlich. Das heißt<br />

hier muss eine doch ins Gewicht fallende Dunkelziffer von unbemerkten Tornados<br />

beachtet werden. (skywarn2013)<br />

„Leider ist in den letzten Jahren zunehmend eine Bewegung hin zu<br />

Sensationsjournalismus zu erkennen. Das macht sich dadurch bemerkbar, dass<br />

Wolkenformationen und Erscheinungen am Gewitterhimmel von einigen<br />

selbsternannten Sturmjägern ohne sachliche Analyse als vermeintliche Tornados<br />

bezeichnet werden - und die Medien (noch) auf diesen Zug aufspringen und solche<br />

Meldungen ungeprüft veröffentlichen.“ (skywarn2013)<br />

39


Schlimmster Tornado in den USA: Tri-State-Tornado<br />

Der stärkste Tornado, den man in den Staaten erlebt hat, ist der „Tri-State Tornado“. Der<br />

Tornado erreichte die Stärke F5 auf der Fujita-Skala. Am 18.März 1925 wurde der Tri-<br />

State Tornado in Missouri zum ersten Mal beobachtet. Mit 95 km/h raste der<br />

Wirbelsturm Richtung Illinois und Indiana, wobei er eine enorme Breite von rund 1 km<br />

aufweisen konnte. Auf den 352 km, die der Tornado zurücklegte, hinterließ er<br />

Zerstörung und Unheil. 695 Menschen kamen durch den gewaltigen Sturm ums Leben.<br />

So viele Menschen kamen bisher noch nie durch einen Sturm um. Nach rund drei<br />

Stunden hatte das Spektakel ein Ende und der Wirbelsturm verzog sich genauso schnell<br />

als er entstanden ist. (Rosebrock, 2009 S. 75) (Hund, 2012 S. 27)<br />

Super-Outbreak<br />

Im Jahr 1974 kam es in den USA wieder zu einem gewaltigen Naturspektakel. Rund 148<br />

Tornados durchzogen 13 Staaten im Süden und Mittlerem Westen der USA. Man<br />

bezeichnete dies als den Super-Outbreak. Mit einem Schaden von 600 Millionen US<br />

Dollar und 315 Todesopfern zählt man diesen Ausbruch zu den Größten, die bekannt<br />

sind. (Hund, 2012 S. 27)<br />

Mehr als 70 Tornados fegten 1999 über Texas, Oklahoma und Kansas. Der Oklahoma-<br />

Outbreak zählt zu den teuersten Naturkatastrophen mit einem Schaden von 1,2 Mrd. US<br />

Dollar. (Hund, 2012 S. 27)<br />

Abbildung 38 Der Super Outbreak von 1999 (wikimedia2013)<br />

70 Tornados fegten über Texas.<br />

40


2.3 Erdbeben<br />

2.3.1 Zur Entstehung von Erdbeben<br />

Wie man aus den Grundlagen entnehmen kann, sind gewisse Grundkenntnisse über<br />

Plattentektonik notwendig, um die Entstehung eines Erdbebens nachvollziehen zu<br />

können. Wie oben schon beschrieben, gibt es verschieden Arten von Bewegungen der<br />

Platten:<br />

<br />

<br />

<br />

Divergierende Plattengrenze<br />

Konvergierende Plattengrenze<br />

Transformstörungen<br />

Abbildung 7 bis Abbildung 9 zeigen die verschiedenen Plattenbewegungen, welche<br />

Erdbeben auslösen können.<br />

Der Großteil der schlimmsten Erdbeben der Geschichte, entstanden durch Subduktion.<br />

Doch auch durch Transformstörungen können Erdbeben entstehen. Da sich die jetzigen<br />

Kontinente aus Plattengrenzen unterschiedlichen Alters zusammensetzen, sind auch<br />

Beben im Inneren der Platten möglich. So erklärt man sich die Erdbeben, die in Regionen<br />

auftreten an denen sich keine Plattengrenze befindet. (Schwanke , et al., 2009 S. 19)<br />

Durch schwarze Dreiecke gekennzeichnet, sieht man in Abbildung 6 die Risikogebiete für<br />

Erbeben. Ein Erdbeben ist eine Spannungsentladung von Gebieten, an denen sich über<br />

längere Zeit, ein enormer Druck aufgebaut hat. Bei diesen Entladungen bewegen sich die<br />

Platten ruckartig einige Meter weiter. Die Stelle, an der das Erdbeben in der Tiefe<br />

stattfindet, wird Erdbebenherd oder auch Hypozentrum genannt. Direkt über diesem<br />

Erdbebenherd befindet sich das Epizentrum, dort tritt der größte Schaden auf. Aber<br />

auch in der Umgebung ist die Erschütterung, je nach Ausmaß des Bebens, deutlich zu<br />

spüren. Die Erdbebenwellen breiten sich aus und sorgen für das Rütteln und Schütteln.<br />

Zuerst beginnt der Boden sich auf und ab zu bewegen, aufgrund der P-Wellen. Diese<br />

Wellen sind schnell vor Ort, erzeugen aber meist nur wenig Schaden. Dann folgen die<br />

Scherwellen, welche etwas länger andauern und für das Schütteln verantwortlich sind.<br />

Zuletzt treten dann die Oberflächenwellen auf, die sich am längsten halten. Mit den<br />

rüttelnden und rollenden Bewegungen sind sie für die meisten Schäden verantwortlich.<br />

(klett-seismischeWellen2013) (zamg-forschungsheft2013) (Schwanke , et al., 2009 S. 22)<br />

2.3.2 Zur Messung von Erdbeben<br />

In frühen Jahren begründeten Menschen die Erdbeben mit göttlicher Gewalt. Bis die<br />

ersten daran zweifelten und zur Erkenntnis kamen, dass es sich hier um reine<br />

Naturgewalten handelt. Bereits in frühen Jahren begann man Messgeräte zu entwickeln,<br />

mit denen man Erdbeben registrieren konnte. So wurde in China das erste Seismoskop<br />

konstruiert. Mit diesem Gerät konnte man Erschütterungen selbst in großer Entfernung<br />

festhalten und sogar deren Richtungsausbreitung bestimmen. (klett-messung2013)<br />

41


Abbildung 39 Prinzip des ersten Seismoskops (klett-messung2013)<br />

In Abbildung 39 ist ein Vorläufer des jetzigen Seismographen zu sehen. Das Gefäß<br />

schlägt bei einem Erdbeben aus und öffnet, durch das Gewicht, welches wegen seiner<br />

Trägheit starr bleibt, dem jeweiligen Drachen das Maul. Die Kugel die im Maul des<br />

Drachen steckt, fällt dabei dem jeweiligen Frosch in den Rachen. Somit konnte erkannt<br />

werden, aus welcher Richtung die Erschütterung kam. In Europa entwickelte man<br />

Schalen, die mit Quecksilber oder Wasser gefüllt waren und bei Erschütterungen, in<br />

dafür angefertigte Überlaufrinnen, überschwappten. Die Wissenschaftler konnten dabei<br />

leider keine Aussagen über die Stärke eines Bebens machen. Jedoch konnten sie Skalen<br />

erstellen, in denen man die Intensität eines Erbebens einteilen konnte. In Abbildung 40<br />

ist die in Europa am häufigsten verwendete Skala angeführt, die Europäische<br />

Makroseismische Skala (EMS), welche eine leichte Abwandlung der Mercalliskala ist.<br />

(klett-messung2013)<br />

42


Abbildung 40 Europäische Makroseismische Skala zur<br />

Beschreibung der Intensität eines Erdbebens (zamg-ems2013)<br />

Schwierig wird es jedoch, wenn man in unbewohnten Regionen Informationen über<br />

Erdbeben erhalten will. Somit begann man eigene Erdbebenskalen zu erstellen, bei<br />

denen auf die Stärke eines Bebens rückgeschlossen werden konnte, ohne die Schäden,<br />

die entstanden waren, miteinzubeziehen. Das dafür benötigte Messgerät nennt sich<br />

Seismograph und zeichnet seismische Wellen auf. (Siehe Abbildung 41)<br />

43


Abbildung 41 Seismographen (zamg-forschungsheft2013)<br />

Das Prinzip des Seismographen funktioniert folgendermaßen:<br />

Eine schwere Masse wird aufgehängt, wie man in Abbildung 41 beim<br />

Horizontalseismographen sehen kann. Bei modernen Seismographen wird ein<br />

Dämpfungsmagnet angebracht, um den Ausschlag des sensiblen Gerätes durch andere<br />

Erschütterungen zu verhindern. An der Masse befindet sich ein Stift. Bei einem Beben<br />

bewegt sich nun nicht die träge Masse mit dem Stift, sondern der Rest des Apparates. So<br />

auch die angebrachte Papierrolle. Das Beben wird durch verschieden hohe Amplituden<br />

aufgezeichnet, welche dann auf das Epizentrum, Bebentiefe und Entfernung<br />

rückschließen lassen. Anhand des zeitlichen Unterschiedes mit dem die ersten beiden<br />

Wellenformen beim Messgerät antreffen (siehe Abbildung 42) kann man diese<br />

Merkmale berechnen. Es sind jedoch mindestens drei verschiedene, räumlich entfernte<br />

Messstationen notwendig, um das Epizentrum zu bestimmen (siehe Abbildung 43). Hat<br />

man mehrere Messstationen zur Verfügung, kann das Epizentrum noch genauer<br />

bestimmt werden, bzw. auch das Hypozentrum ermittelt werden. Je größer der Abstand<br />

der antreffenden P- und S-Wellen ist, desto weiter liegt der Erdbebenherd entfernt.<br />

(zamg-forschungsheft2013)<br />

Abbildung 42 Zeitdifferenz der P- und S-Wellen mit einem<br />

Seismographen gemessen (Schwanke , et al., 2009 S. 22)<br />

44


Abbildung 43 Lokalisierung des Epizentrums durch 3<br />

verschiedene Messstationen (Schwanke , et al., 2009 S. 22)<br />

Der Vertikalseismograph funktioniert ähnlich, wie der horizontale. Hier befindet sich, im<br />

Gegenteil zum horizontalen Seismographen, die Masse an einer Feder, welche wie auch<br />

Rolle und Stift um 90 Grad gewendet ist (Abbildung 41). In der heutigen Zeit werden<br />

meist Seismographen verwendet, die mit Laser (anstatt des Stiftes) Erschütterungen<br />

aufzeichnen, da man somit eine elektronische Auswertung zur Hand hat, mit der<br />

schneller weitergearbeitet werden kann. Das entstandene Bild, welches die Amplituden<br />

zeigt, wie zum Beispiel in Abbildung 42, nennt man Seismogramm. (klett-messung2013)<br />

Da nun solch genaue Aufzeichnungen möglich waren, musste eine Skala gefunden<br />

werden, um die Erdbeben unterscheiden und einteilen zu können. Dafür sorgte Charles<br />

F. Richter 1935. Die sehr bekannte Richterskala gibt ein Maß für die durch das Erdbeben<br />

freigesetzte Energie an. Dabei gibt es die Magnitude, welche durch folgende Formel<br />

veranschaulicht werden kann.<br />

[ ] ( [ ])<br />

A……….maximale Amplitude<br />

……………Zeitunterschied der P- und S-Wellen<br />

Formel zur Berechnung der Magnitude laut Richter (Bolt, 1995)<br />

In der Richter-Skala findet eine logarithmische Aufteilung der Erdbebenstärken statt,<br />

daher erklärt sich auch der 10er Logarithmus in der Formel. Man kann nun Werte in die<br />

Formel einsetzten und bekommt als Resultat die Magnitude. Wie man leicht sehen kann,<br />

hängt die Magnitude von der Amplitude ab. Da hier noch der Logarithmus angewendet<br />

wird, hat ein Erdbeben der Magnitude 4 eine zehnfach, größere Amplitude als ein Beben<br />

der Magnitude 3. Gleich funktioniert auch das Nomogramm in Abbildung 44, indem man<br />

die richtigen Werte miteinander verbindet und somit die Magnitude ermittelt. Bei der<br />

Bezeichnung handelt es sich um die Entfernung des Epizentrums bzw. um die<br />

Zeitdifferenz der P- und S-Welle. Anhand eines Rechenbeispiels kann man sich die<br />

Zunahme der Energie bei steigender Magnitude veranschaulichen.<br />

45


Seien 2<br />

1 zwei verschiedene Magnituden (mit )<br />

Gibt man die Energie im 10er Logarithmus an, so erhält man:<br />

[ ]<br />

Umgeformt ergibt dies: [ ]<br />

Setzt man nun die 2 verschiedenen Magnituden ein, erhält man folgendes Resultat:<br />

( )<br />

Daraus kann man schließen, wenn die Magnitude sich um zwei vermehrt, steigt die<br />

Energie um das 1.000-fache.<br />

Richter verglich die maximalen Ausschläge der Seismogramme, wobei er diese<br />

Seismogramme alle auf eine Entfernung von 100 km normierte. Die von Richter<br />

entwickelte Magnitude ist ein rechnerisch festgelegter Wert, welcher nur für maximal<br />

1.000 km Entfernungen, des Hypozentrums vom Seismographen, verwendet werden<br />

kann. Auch tieferliegende Erdbeben müssen für dieses Maß rechnerisch angepasst<br />

werden. Je größer die Amplitude der normierten Seismogramme war, desto stärker das<br />

Erdbeben. Obwohl die Skala keine Grenze nach oben hat, sind keine Aufzeichnungen von<br />

Erdbeben einer Richter-Magnitude von neun vorhanden. Dies wäre auch unmöglich, da<br />

die Gesteinsschichten solchen großen Spannungen nicht standhalten würden. Diese<br />

Gesteine würden vorher zerbröckeln, ehe eine Entladung durch ein Erdbeben<br />

stattfinden würde. Ursprünglich wurde die Richter-Skala auf einen bestimmten<br />

Seismographen geeicht, was jedoch einige Probleme bei der Vergleichbarkeit mit<br />

anderen Seismographen darstellte. (zamg-forschungsheft2013) (klett-messung2013)<br />

(Foelsche, 2009 S. 53-54)<br />

46


Abbildung 44 Nomogramm (Bolt, 1995)<br />

Die Skala links gibt die Distanz zum Erdbebenherd bzw. den Laufunterschied<br />

der P- und S-Wellen an und ist logarithmisch eingeteilt. Die Skala der Magnitude<br />

ist linear und die Skala der Amplitude ist wieder logarithmisch aufgebaut.<br />

Bis zu einer gewissen Stärke ist die Richter-Skala ausreichend um Erdbebenmerkmale zu<br />

bestimmen. In der Wissenschaft hat sich aber bereits eine andere Magnitude<br />

durchgesetzt, die Momentmagnitude. Denn diese berücksichtigt auch das seismische<br />

Moment. Das seismische Moment beinhaltet Eigenschaften der verschiedenen<br />

Gesteinstypen, sowie andere physikalische Merkmale.<br />

Bis zu einer Magnitude von 7.5 kann man die Richter-Magnitude, oft mit M S bezeichnet,<br />

mit der Momentmagnitude vergleichen. Danach weichen die Werte voneinander ab,<br />

wobei die Momentmagnitude dann immer höher ist als die Richter-Magnitude. Bei M S<br />

wird die Rayleigh-Welle zur Berechnung verwendet. Eine Faustregel, bei<br />

Medienberichten ist: wird von einer Magnitude größer 9 gesprochen, ist immer die<br />

Momentmagnitude gemeint, obwohl Medien oft fälschlicherweise trotzdem von der<br />

Richter-Magnitude sprechen. (Foelsche, 2009 S. 56)<br />

Bei der Momentmagnitude wird die das seismische Moment berücksichtigt. Das heißt<br />

die Ausbreitung der verschiedenen Wellentypen in den verschieden Gesteinsmaterialien<br />

fließt in die Berechnung mit ein. (wikimoment2013)<br />

47


2.3.3 Vorkommen von Erdbeben<br />

Grundsätzlich treten Erdbeben an den oben erwähnten Spannungsgebieten auf. Das<br />

heißt, dort wo sich Platten aufeinander zu bewegen, oder aneinander vorbei bewegen.<br />

Wie wir bereits festgestellt haben, können Erdbeben auch dort auftreten, wo keine<br />

angrenzenden Schichten vorhanden sind. Erdbeben treten vermehrt bei Indonesien,<br />

Japan und Chile auf, da sich hier die Subduktionszonen befinden. Die<br />

Erdbebenrisikogebiete Europas befinden sich in Griechenland, Italien und der Türkei.<br />

Wieder kann man hierzu die Abbildung 6 oder Abbildung 45 betrachtet. Bekannte<br />

Verwerfungen oder Graben, die durch tektonische Plattenbewegungen erzeugt wurden,<br />

sind zum einen der San-Andreas-Graben (Kalifornien), der durch eine Transformstörung<br />

entstanden ist, zum anderen der Mariannengraben (Pazifik), welcher sich durch<br />

Subduktion einer älteren, ozeanischen unter eine jüngere, ozeanische Platte entwickelte<br />

und die tiefste Stelle im Meer bildet und zuletzt der Mittelozeanische Rücken, der sich<br />

durch divergente Plattenbewegungen durch alle Ozeane zieht und eine Art<br />

Unterwassergebirge darstellt. Durch Transformstörungen wurden diese Berge teilweise<br />

seitlich versetzt. Um die 500.000 Erdbeben können im Jahr aufgezeichnet werden, dabei<br />

ist aber nur rund ein Fünftel spürbar und um die 100 Erdbeben können Schäden der<br />

Umwelt mit sich bringen. (zamg-forschungsheft2013)<br />

Abbildung 45 Verteilung der Epizentren von Erdbeben<br />

über den Erdball (zamg-forschungsheft2013)<br />

48


Auch in Österreich können Erdbeben auftreten, wie folgende Abbildung 46 zeigt.<br />

Abbildung 46 Erdbebengebiete in Österreich (zamg-übersicht2013)<br />

Da die Alpen durch Auffaltung von Gesteinsschichten bei der Kollision der Eurasischen<br />

Platte mit der Adriatischen entstanden sind, ist die Erdbebenaktivität, wie auch in<br />

Abbildung 46 zu sehen ist, dort am größten. Während es in Österreich viele Erdbeben<br />

gibt, die nur durch Messgeräte bestimmbar sind, ist auch die Anzahl der spürbaren<br />

Erdbeben in den letzten Jahren beachtlich. (zamg-übersicht2013)<br />

Abbildung 47 Spürbare Erdbeben der letzten Jahre in Österreich (zamg-übersicht2013)<br />

49


Auch die Aufteilung der Erdbeben der letzten Jahre auf die neun Bundesländer ist eine<br />

interessante Darstellung (siehe Abbildung 48).<br />

Abbildung 48 Erdbebenaufteilung der Jahre 2000-2011<br />

auf die Bundesländer (zamg-übersicht2013)<br />

2.3.4 Vorhersage von Erdbeben<br />

Leider muss man hier vorwegnehmen, dass bis jetzt noch keine zuverlässigen Anzeichen<br />

zur Vorhersage von Erdbeben gefunden wurden. Es gibt sehr wohl einige Hinweise, die<br />

auf ein bevorstehendes Erdbeben deuten, jedoch ist man weit davon entfernt, örtliche<br />

und zeitliche Daten genauer festzulegen. Schon in frühen Jahren wurden<br />

Aufzeichnungen über abnormale Verhaltensweise der Tiere kurz vor einem Erdbeben<br />

gemacht. So konnten auch 1975 die Menschen in Haicheng, China, auf verschiedene<br />

Hinweise, wie sehr leichte Vorbeben, reagieren und somit die Anzahl der Todesopfer<br />

minimieren. Weitere Anzeichen können Veränderungen des Magnet- oder<br />

Schwerefeldes, sowie Veränderungen des Gesteinsdrucks sein. Auch Radongasaustritte<br />

und Mikrobeben können möglicherweise auf ein Erdbeben hinweisen. Da es sehr teuer<br />

bzw. technisch aufwändig ist diese Parameter zu überwachen, sind diese<br />

Früherkennungssysteme kaum verbreitet. (Crummenerl, 2010 S. 12-13) (Schwanke , et<br />

al., 2009 S. 29-30)<br />

Eine Langzeitprognose bietet die Radiokarbonmethode, bei der Wahrscheinlichkeiten<br />

des Wiederkehrens eines Erdbebens, für dasselbe Gebiet berechnet werden. Erdbeben<br />

werden datiert und die seismischen Ruhephasen beobachtet. Dauern diese Ruhephasen<br />

sehr lange, geht man davon aus, dass das bevorstehende Erdbeben sehr stark ausfallen<br />

wird, denn die Spannung im Gestein baut sich kontinuierlich mit der Zeit auf. Weiters<br />

steigt die Wahrscheinlichkeit eines Bebens mit der Länge der seismischen Ruhephasen.<br />

50


Leider kann auch diese Methode versagen, denn in Gebieten mit einer großen Anzahl<br />

von tektonischen Unruhen, die einander beeinflussen, kann sich die Wahrscheinlichkeit<br />

eines Erdbebens ändern. Auch ist es möglich, dass durch ein Erdbeben anderswo eine<br />

Spannung im Gestein entsteht. Bewohner von Risikogebieten versuchen daher eher<br />

Vorbeugungen zu treffen, als auf die unsicheren Vorhersagen zu vertrauen. (klettvorhersage2013)<br />

(Schwanke , et al., 2009 S. 30)<br />

2.3.5 Was ist zu tun?<br />

Je nach Situation ist unterschiedlich bei einem Erdbeben zu reagieren. Befindet man sich<br />

in einem Gebäude, sollte man sich unter einen Tisch oder dergleichen begeben und den<br />

Kopf zwischen den Knien schützen. Auch ein Türrahmen kann in dieser Situation Schutz<br />

bieten. Niemals sollte man während eines Bebens aus dem Haus laufen und auch nicht<br />

mit dem Gesicht zu einem Fenster schauen. Befindet man sich bereits außerhalb eines<br />

Gebäudes, sollte man so viel Abstand wie möglich zu den Häusern gewinnen. Gefährlich<br />

kann es bei einem Erdbeben sein, wenn Menschen in küstennahen Regionen ins Freie<br />

laufen, denn hier ist ein Tsunami nicht unwahrscheinlich. (zamg-forschungsheft2013)<br />

In Risikogebieten lernen schon Kinder, wie sie sich im Ernstfall verhalten sollen. So<br />

werden zum Beispiel in Japan Vorsichtsmaßnahmen, wie Strom abdrehen,<br />

Kopfbedeckung aufsetzen und Feuerquellen vermeiden, getroffen. Ein Notsystem wird<br />

bei Erwartung eines Erdbebens von Computern aktiviert, wodurch sämtliche<br />

Gefahrenquellen deaktiviert werden, wie z.B. fahrende Züge gestoppt werden. In den<br />

letzten Jahrzehnten wurde großer Wert auf die Erdbebensicherheit bei Bauwerken<br />

gelegt. Denn der Großteil der Todesopfer während eines Erbebens wurde durch<br />

einstürzende Häuser gefordert. Als erdbebensicher wird ein Gebäude dann deklariert,<br />

wenn es den von einem Beben ausgelösten Erschütterungen standhält. Besonders<br />

interessant ist die Tatsache, dass Hochhäuser durch deren spezielle Bauweise zu stabilen<br />

Eigenschwingungen tendieren und somit standfester sind als so manche<br />

Einfamilienhäuser. Bedingung dafür sind jedoch starke Verankerungen der einzelnen<br />

Ebenen durch Stahl/Kreuzstreben. Eine erdbebensichere Bauweise baut auf einem guten<br />

Fundament auf, welches unterschiedlich konstruiert werden kann, um die<br />

Erdbebenwellen abzuschotten. (Crummenerl, 2010 S. 14)<br />

Verschiedene Fundamentarten schildert (Schwanke , et al., 2009) auf Seite 31 in seinem<br />

Buch Naturkatastrophen (Wirbelstürme, Beben Vulkanausbrüche - Entfesselte Gewalten<br />

und ihre Folgen):<br />

51


In Abbildung 49 ist ein Blei-Gummi-Fundament zu sehen. Hier wird mit beweglichen<br />

Gummiträgern gearbeitet, die zwischendurch mit Blei umhüllt und somit verstärkt<br />

werden.<br />

Abbildung 49 Ein Blei-Gummi-Fundament zur Abschottung<br />

von Erdbebenwellen (Schwanke , et al., 2009 S. 31)<br />

Eine weitere Methode ist eine Dämpfung durch ein Gleitlager (siehe Abbildung 50),<br />

welches sich variabel bewegen kann und das Gebäude mit dem Fundament<br />

verbindet. In der Katastrophensituation können die Bodenschwingungen<br />

ausgeglichen werden.<br />

Abbildung 50 Das Gleitlager gleicht die Erschütterungen aus (Schwanke , et al., 2009 S. 31)<br />

<br />

Durch vertikale Stoßdämpfer können die verheerenden Erdbebenwellen in<br />

abgeschwächter Version an das Gebäude weitergegeben werden. Aufbau dieser<br />

Methode ist in Abbildung 51 zu sehen.<br />

Abbildung 51 Stoßdämpfer dienen als zusätzliche Stabilisierung (Schwanke , et al., 2009 S. 31)<br />

In Abbildung 52 sieht man den Notfallplan, der durch das Rote-Kreuz veröffentlicht<br />

wurde.<br />

52


Abbildung 52 Notfallplan für Erdbeben (redcross-earthquake2013)<br />

53


2.3.6 Die schlimmsten Erdbeben im Laufe der Zeit<br />

In Tabelle 5 sind die größten Erdbeben seit 1900 notiert. In Abbildung 53 sind diese<br />

Erdbeben nochmals auf dem Globus verteilt zu sehen. Klar erkennbar ist, dass die<br />

meisten der Erdbeben sich an den Plattengrenzen ereignet haben.<br />

Tabelle 5 Die größten Erdbeben seit 1900 (usgs2013)<br />

Abbildung 53 Die größten Erdbeben seit 1900 mit<br />

gelben Punkten auf der Weltkarte eingezeichnet. (usgs2013)<br />

Auffällig ist, dass es besonders im letzten Jahrzehnt sehr schwere Erdbeben gab, welche<br />

es sogar in die obige Tabelle schafften. Besonders bekannt ist das Beben von Sumatra<br />

54


ei dem, durch Erdbeben und darauffolgendem Tsunami, 227.898 Menschen ihr Leben<br />

verloren. (usgs-summary2013)<br />

Weiters ist das Beben von 2011 in Japan, welches eine Atomkatastrophe verursachte,<br />

den meisten noch im Gedächtnis.<br />

Auch für Österreich gibt es so eine Auflistung wie die Tabelle 6 zeigt, diese Tabelle gibt<br />

eine Auswahl der schlimmsten Erdbeben in Österreich an.<br />

Datum Epizentrum Epizentralintensität<br />

(EMS-98)<br />

Geschätzte<br />

Magnitude M S<br />

04.05.1201 Katschberg (KÄ) 9 6,1<br />

08.05.1267 Kindberg (ST) 8 5,4<br />

25.01.1348 Friaul (IT) 10 6,8<br />

15.09.1590 Riederberg (NÖ) 9 5,75<br />

17.07.1670 Hall (TI) 8 5,2<br />

22.12.1689 Innsbruck (TI) 7-8 4,8<br />

04.12.1690 Friaul (IT), Villach (KÄ) 9 6,1<br />

28.11.1886 Nassereith (TI) 7-8 5,1<br />

08.10.1927 Schwadorf (NÖ) 8 5,2<br />

07.10.1930 Namlos (TI) 7-8 5,3<br />

16.04.1972 Seebenstein/Pitten (NÖ) 7-8 5,3<br />

06.05.1976 Friaul (IT) 10 6,5<br />

Tabelle 6 Eine Auswahl großer Erdbeben in Österreich (zamg-erdbeben2013)<br />

Mit Epizentralintensität ist die Intensität direkt beim Erdbebenzentrum gemeint<br />

und die Magnitude ist ein geschätzter Wert.<br />

Das Erdbeben mit Epizentrum in Friaul hatte die stärksten Auswirkungen in Villach,<br />

darum ist es auch als das Villacherbeben bekannt.<br />

Hier noch einige Bilder der schlimmsten Erdbeben im Laufe der Zeit.<br />

Abbildung 54 Zerstörungen durch das Erdbeben von Valdivia, Chile 1960 (usgs-chile2013)<br />

55


Abbildung 55 Schäden aufgrund des Erdbebens von<br />

Prince William Sound, Alaska 1964 (usgs-alaska2013)<br />

Abbildung 56 Die Verwüstungen und Überschwemmungen des<br />

Erdbebens und Tsunamis in Sumatra 2004 (blottr-sumatra2013)<br />

Abbildung 57 Schäden des fatalen Erdbebens und<br />

Tsunamis in Japan 2011 (theatlantic-japan2013)<br />

56


2.4 Tsunami<br />

2.4.1 Zur Entstehung und Ausbreitung von Tsunamis<br />

Das Wort Tsunami kommt aus dem japanischen und bedeutet soviel wie Hafenwelle<br />

(„tsu“ Hafen, „nami“ Welle). Ausgelöst werden 86% der Tsunamis von Seebeben (siehe<br />

Kapitel 2.3 Erdbeben), jedoch kann grundsätzlich jede abrupte, größere Verdrängung<br />

von Wassermassen einen Tsunami auslösen. So können auch Erdrutsche,<br />

Meteoriteneinschläge und Vulkanausbrüche einen Tsunami auslösen. Durch den<br />

gewaltigen Schlag, den der Ozean durch so einen Auslöser bekommt, wird die gesamte<br />

Wassersäule bis hin zur Oberfläche in Bewegung gesetzt. Anders ist es bei Wellen, die<br />

durch Stürme erzeugt werden. Diese Wellen reichen maximal bis in 200 Meter Tiefe. Ist<br />

der Ozean nun aus dem Gleichgewicht, breiten sich die Wellen kreisförmig in alle<br />

Richtungen aus. Am offenen Ozean ist dieses Ungleichgewicht kaum zu spüren und kann<br />

leicht mit einem normalen Seegang verwechselt werden. Die Wellenlänge eines<br />

Tsunamis ist sehr groß (ca. 100 km), das heißt die Wellenberge sind weit voneinander<br />

entfernt, währen die Amplitude minimal ist ( 1 m), da die freigewordene Energie, zum<br />

Beispiel durch ein Erdbeben ausgelöst, zum Großteil in kinetische Energie umgewandelt<br />

wird. Nur selten breitet sich eine einzelne Welle aus, ein Tsunami ist meist eine Folge<br />

mehrerer Wellenberge. In tiefen Gewässern breiten sich die Wellen am schnellsten aus,<br />

jedoch wird der theoretische Höchstwert nie erreicht, denn es gilt Meerestiefe ist gleich<br />

der halben Wellenlänge. Da die Wellenlänge bei einem Tsunami über dem offenen Meer<br />

sehr groß ist, zum Beispiel 150 km, kann die Meerestiefe, im Beispiel 75 km, nie erreicht<br />

werden und damit sind auch keine Höchstgeschwindigkeiten möglich. Aus dieser<br />

Erkenntnis folgt aber sofort, dass ein Tsunami bei seinem Weg durch den Ozean immer<br />

in Berührung mit dem Boden steht. Wegen der geringen Reibung im Wasser kann sich<br />

ein Tsunami über mehrere tausend Kilometer ungebremst ausbreiten und verliert dabei<br />

nur minimal Energie. Trifft der Tsunami an Land, das heißt auf die flache Küste, so wird<br />

er abgebremst, was zur Folge hat, dass die Amplitude enorm steigt und die Wellenlänge<br />

sinkt. Es baut sich eine riesige Flutwelle vor dem Ufer auf, welche weit bis ins<br />

Landesinnere vordringen kann. Bevor der Wellenberg das Land trifft, zieht sich das<br />

Wasser sehr schnell zurück und ganze Riffe liegen frei. Dem Wellenberg ist in diesem Fall<br />

ein Wellental vorangeeilt, jedoch lässt der Berg nicht lange auf sich warten. Nicht immer<br />

trifft zuerst das Wellental auf die Küste, auch der Wellenberg kann einem Wellental<br />

voraneilen. Die Flutwelle rast übers Land und kann selbst große Schiffe weit ins Innere<br />

des Landes tragen. Wurde die Küste von einem Tsunami überrascht und unter Wasser<br />

gesetzt, wird sich nach kurzer Zeit das Wasser wieder zurück in den Ozean ziehen. Mit<br />

einer enormen Kraft nehmen diese Wassermassen alles mit, was sich im Wasser<br />

befindet. (Henning, et al., 2011 S. 324) (Crummenerl, 2010 S. 16-17) (Hund, 2012 S. 10)<br />

(Rosebrock, 2009 S. 146-148)<br />

In Abbildung 58 ist diese Entstehung eines Tsunamis bildlich dargestellt. Der Tsunami<br />

wird hier durch ein Seebeben ausgelöst.<br />

57


Abbildung 58 Entstehung eines Tsunamis durch ein Seebeben (planat2013)<br />

2.4.2 Eigenschaften von Tsunamis<br />

Die Wellenlänge eines Tsunamis ist sehr groß und somit können 100-300 km zwischen<br />

zwei Wellenbergen liegen. In Sonderfällen kann die Wellenlänge sogar 500 km betragen.<br />

Je weiter die Wellenberge auseinanderliegen desto weniger Energie geht verloren. Die<br />

Tsunamis können sehr große Distanzen zurücklegen. Innerhalb weniger Stunden kann<br />

ein Ozean durchquert werden und selbst noch in Gebieten, die weit weg vom<br />

Hypozentrum liegen, enorme Schäden verursachen. Je nach Meerestiefe erreicht der<br />

Tsunami Höchstgeschwindigkeiten von 800 km/h. In besonders tiefen Gebieten sind<br />

sogar Geschwindigkeiten bis zu 1.000 km/h möglich. Trifft so eine Welle an Land, baut<br />

sie sich mit abnehmender Wassertiefe auf und kann Höhen bis zu über 40 Meter<br />

erreichen. Die Auswirkungen einer solchen Flutwelle können dramatisch sein. Die Welle<br />

wird durch die hohe Reibung an der Küste abgebremst und bewegt sich nun mit etwa<br />

50 km/h fort. Wie bereits erwähnt, entsteht nur selten eine einzelne Welle, die<br />

folgenden Wellen kommen dann in einer Zeitspanne zwischen 15-60 Minuten nach. Die<br />

häufigste Ursache eines Tsunamis sind erdbodennahe Beben ab einer Magnitude größer<br />

gleich sieben. (Crummenerl, 2010 S. 16-17) (Rosebrock, 2009 S. 147) (Foelsche, 2009 S.<br />

63)<br />

2.4.3 Tsunami-Frühwarnsystem<br />

Selbst als 2004 die indonesischen Inseln von dem Tsunami überrascht wurden, konnten<br />

die umliegenden Länder nicht gewarnt werden, denn ein Tsunami-Frühwarnsystem<br />

wurde in diesen Gebieten erst nach diesem katastrophalen Tsunami eingerichtet. 2008<br />

wurde das erste Frühwarnsystem, im Indischen Ozean, in der indonesischen Hauptstadt,<br />

Jakarta, in Betrieb genommen. Sobald ein Tsunami vermutet wird, schlägt das System<br />

Alarm. Die Vorstufe „tsunami watch“ wird ausgerufen und nach genaueren<br />

Berechnungen wird dann notfalls die Alarmstufe „tsunami warning“ ausgesendet. Durch<br />

Lautsprecher, Radio und sogar SMS werden die Bewohner des gefährdeten Gebietes<br />

58


gewarnt. Auf Hawaii existiert schon seit 1948 ein solches Warnsystem. Die USA gründete<br />

das PTWC (Pacific Tsunami Warning Center), welches sich auf der Insel Hawaii befindet.<br />

Mittlerweile haben sich schon fast alle Länder, die am Pazifik liegen, dem PTWC<br />

angeschlossen und arbeiten mit den US-Amerikanern zusammen. Anhand mehrerer<br />

Messstationen im Pazifik wird jede Plattenbewegung sofort registriert. Messbojen und<br />

Satelliten überliefern diese Daten an die Zentrale, die die Daten ausgewertet. Da man in<br />

heutigen Zeiten schon sehr viele Informationen über die Meerestiefe und somit auch<br />

über die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Wellen hat, kann die Ankunftszeit eines<br />

Tsunamis relativ genau vorherbestimmt werden. Sind auch die gefährdeten Gebiete<br />

bekannt, werden diese, wie oben beschrieben, gewarnt (Siehe Abbildung 59). Ein<br />

Frühwarnsystem kann aber auch nutzlos sein, wenn ein Seebeben kurz vor der Küste<br />

stattfindet, denn dann breitet sich die Welle schneller aus als das System den Alarm<br />

auslösen kann. Auch für Europa steht ein Frühwarnsystem zur Diskussion. (Schwanke ,<br />

et al., 2009 S. 56) (Crummenerl, 2010 S. 19)<br />

Abbildung 59 Das Pazifik Tsunami-Frühwarnsystem mit<br />

seinen Messstationen (Schwanke , et al., 2009 S. 57)<br />

59


2.4.4 Vorkommen von Tsunamis<br />

Generell kann es an jeder Küste zu einem Tsunamis kommen, bevorzugt ist das<br />

Auftreten, wenn sich küstennah Erdbebengebiete befinden. Dies verdeutlichen<br />

Abbildung 6 und Abbildung 45. Wie man gut sehen kann, sind Tsunamis auch im<br />

Mittelmeer möglich. Die weltweite Wahrscheinlichkeit für einen Tsunami ist in<br />

Abbildung 60 zu sehen. Dabei fällt auf, dass vor allem die Gebiete im Pazifik und im<br />

Indischen Ozean betroffen sind. Häufig grenzen dort Küstengebiete an sehr tiefe<br />

Gewässer. Während sich der Atlantik, durch den Mittelozeanischen Rücken, immer mehr<br />

ausbreitet, wird der Pazifik immer kleiner und die Platten werden dort zusammen<br />

geschoben. Daher befinden sich im Pazifik sehr viele Plattengrenzen bzw.<br />

Subduktionsgebiete. (Hund, 2012 S. 10)<br />

Abbildung 60 Tsunami-Risikogebiete weltweit und farblich<br />

nach Höhe des Risikos unterteilt. (tsunami-alarm-system2013)<br />

In den Medien fallen oft in Verbindung mit Tsunamis, die Namen Japan, Indonesien und<br />

Chile.<br />

2.4.5 Was ist zu tun?<br />

Da es nun in den meisten Tsunami- Risikogebieten Frühwarnsysteme gibt, sollte man auf<br />

diese reagieren. Keinesfalls sind diese Warnungen leichtfertig zu ignorieren. Wird eine<br />

Evakuierung empfohlen, ist es unverantwortlich sich dieser zu widersetzen. Sollte man in<br />

ein solches Gebiet reisen, ist es von Vorteil, wenn man sich im Vorhinein über den<br />

Notfallplan dieser Region informiert. Ein Beispiel bietet Abbildung 61. Grundsätzlich soll<br />

man sich in höher gelegene Gebiete, oder weit ins Landesinnere retten, ist diese Zeit<br />

60


nicht vorhanden, kann man auch in Hotels oder andere Hochhäuser, die man als stabil<br />

genug empfindet, flüchten. Ist auch dies keine Option sein, sollte man versuchen auf<br />

einen stabilen hohen Baum zu klettern. Wie im Kapitel über die Entstehung eines<br />

Tsunamis schon berichtet wurde, folgen meist mehrere Wellenberge, deshalb sollte man<br />

erst bei der Tsunamientwarnung seinen Schutz verlassen. Dies kann mehrere Stunden<br />

dauern. Es ist sehr empfehlenswert, sich mit den natürlichen Anzeichen eines Tsunamis<br />

vertraut zu machen, wie zum Beispiel:<br />

<br />

<br />

<br />

ein Erdbeben in Küstennähe ist zu spüren<br />

schneller Rückzug des Wassers von der Küste<br />

keine Fische und andere Meeresbewohner in Küstennähe<br />

Wurde man trotzdem von den gewaltigen Wassermassen mitgerissen, ist es wichtig sich<br />

irgendwo festzuhalten, um über Wasser zu bleiben und sich am besten bei der nächsten<br />

Gelegenheit aus dem Wasser ziehen. (unesco2013)<br />

Eine sehr gute Aufklärung zu diesem Thema bietet die UNECO (bzw. das „International<br />

Tsunami Information Center“) mit ihrem Video „TsunamiTeacher USA“. (unescotsunami2013)<br />

61


Abbildung 61 Notfallplan Tsunami (redcross-tsunami2013)<br />

62


2.4.6 Die schlimmsten Tsunamis im Laufe der Zeit<br />

Immer wieder überrollten Tonnen von Wasser die Küstenregionen der Welt, hier<br />

werden 3 der schlimmsten Tsunamis geschildert.<br />

Der wohl bekannteste und somit auch der verheerendste Tsunami ereignete sich im<br />

Jahre 2004 vor der Küste von Sumatra. Ein Erdbeben mit Magnitude 9.1 löste eine<br />

riesige Flutwelle aus, die das Leben von 227.898 Menschen auslöschte und unzähligen<br />

das Dach über dem Kopf nahm. Der Schaden fiel vor allem deshalb so groß aus, weil es<br />

zu dieser Zeit noch kein Tsunami-Frühwarnsystem für diese Region gab. Aber nicht nur<br />

Indonesien wurde von dieser Flutwelle überrascht. Insgesamt waren 18 Länder<br />

betroffen. Besonders verheerend waren die Schäden in Indonesien, Sri Lanka, Indien<br />

und Thailand. Die höchste Welle konnte sich circa 50 Meter aufbauen. (usgssummary2013)<br />

(noaa-sumatra-details2013)<br />

In Abbildung 62 bis Abbildung 64 sind einige Bilder zum Tsunami 2004 zu sehen.<br />

Abbildung 62 Die sich aufbauende Flutwelle beim Tsunami 2004 in Thailand (thesun2013)<br />

Abbildung 63 Ein Hotel in Sri Lanka wird 2004 überschwemmt (noaa-sumatra2013)<br />

63


Abbildung 64 Bilder in Khoa Lak, Thailand beim Tsunami 2004 (toebert2013)<br />

Ein weiterer Tsunami, der trotz Frühwarnsystems, sogar eine Atomkatastrophe mit sich<br />

brachte, ereignete sich 2011 in Japan. 15.854 ließen bei dieser Katastrophe ihr Leben.<br />

Eine Welle, die 38 Meter Höhe erreichte, wurde durch ein Seebeben der Magnitude 9.0<br />

ausgelöst. Die Kräfte, die bei einem Tsunami wirken, sind in Abbildung 65 zu sehen,<br />

selbst Schiffe werden ins Landesinnere getragen. (noaa-japan-details2013)<br />

Abbildung 65 Hier werden die Kräfte eines Tsunamis sichtbar. (noaa-japan2013)<br />

Boote werden durch die Wassermassen ins Landesinnere getragen.<br />

In Portugal, Lissabon ereignete sich eine gewaltige Naturkatastrophe im Jahre 1755.<br />

Nach dem starken Erdbeben, mit Magnitude 8.5, welches die Menschen an die Strände<br />

trieb, raste ein Tsunami über die Stadt. Eine Welle von 30 Metern zerstörte den Rest der<br />

bereits vorgeschädigten Stadt. Man geht von 60.000 Menschen aus, die durch diese<br />

Katastrophe ums Leben kamen. (australiangeographic2013)<br />

64


3. Didaktische Umsetzung und<br />

experimenteller Teil<br />

Dieser Teil der Arbeit, wird sich mit Experimenten zu den Naturkatastrophen, und deren<br />

didaktischen Aufbereitung beschäftigen. Dieser Abschnitt baut sich aus notwenigem<br />

Vorwissen, einer Lernzielsetzung, dem Versuchsaufbau, der Versuchsdurchführung,<br />

gegebenenfalls aus einer Reflexion und Ideen zur Weiterführung auf.<br />

Im ersten Teil soll ein Basiswissen aufgebaut werden, damit die Kinder den<br />

anschließenden Versuch auch verstehen können. Bei der Zielsetzung handelt es sich um<br />

Lernziele, welche durch diese Einheiten erreicht werden sollen. Im Aufbau werden die<br />

nötigen Materialien und deren Zusammensetzung beschrieben. Die<br />

Versuchsdurchführung beschäftigt sich mit der Einführung des Experimentes in der<br />

Schule. Experimente, die ich bereits selbst im Unterricht durchgeführt habe, beinhalten<br />

eine Reflexion. Bei den meisten Experimenten wurde auch eine mögliche<br />

Weiterführung der Themen beigefügt, diese soll Ideen und Anregungen bieten.<br />

Immer wieder fragten mich Bekannte, wie ich auf dieses Thema für meine Diplomarbeit<br />

kam. Und dann erzähle ich die Geschichte von Tilly Smith. Spätestens ab diesem<br />

Zeitpunkt ist den meisten klar, was meine Absichten und Ziele mit dieser Arbeit waren.<br />

Auch bei den Kindern möchte ich mit der Geschichte von Tilly Smith anfangen und ihnen<br />

einen Text zum Lesen geben (siehe Abbildung 66).<br />

Dadurch sollen die Schüler für das Thema sensibilisiert und motiviert werden.<br />

Im gesamten Kapitel 3 werden mehrfach die Daten, theoretischen Erkenntnisse sowie<br />

deren Referenzen aus dem obigen Abschnitt (2.Grundlagen) verwendet. Somit werde ich<br />

diese jeweiligen Quellen hier nicht noch einmal explizit angeben.<br />

65


Abbildung 66 Die Geschichte von Tilly Smith (dkkv2013)<br />

Ein Mädchen dass 100 Menschen 2004 beim Tsunami in Phuket das Leben rettet.<br />

3.1 Tornados<br />

3.1.1<br />

Notwendiges Vorwissen<br />

Hurrikans und Tornados sind sich scheinbar sehr ähnlich. Der Unterschied ist aber groß<br />

und besteht vor allem darin, dass beim Hurrikan die Corioliskraft eine wichtige Rolle<br />

spielt. Da diese aber nur auf großflächige Ereignisse wirkt, habe ich mich beim<br />

Experiment auf Tornados beschränkt. Die Corioliskraft wird mit eigenen Beispielen<br />

behandelt.<br />

Um das Entstehen eines Tornados zu verstehen, wird es notwendig sein zwei bis drei<br />

Unterrichtsstunden aufzubringen, damit sich die Schüler/innen das nötige<br />

66


Grundlagenwissen aneignen können. Teilgebiete dieser Grundlagen werden zum einen<br />

der Aufbau der Atmosphäre, Hoch- und Tiefdruckgebiete, Dynamik der Troposphäre<br />

(wie verhält sich warme, feuchte/kalte, trockene Luft in der Troposphäre) sowie<br />

Zentrifugal- und Druckkraft sein. Zur besseren Unterscheidung von Tornados und<br />

Hurrikans, werden auch die Entstehung und Eigenschaften von Hurrikans<br />

durchgenommen.<br />

Als Erstes wird der Aufbau unserer Atmosphäre betrachtet (siehe Abbildung 1 auf Seite<br />

5). In dieser Abbildung werden die Sphären nach dem Temperaturverlauf eingeteilt. Es<br />

gibt jedoch auch andere Einteilungen unserer Atmosphäre, wie zum Beispiel nach der<br />

chemischen Zusammensetzung, auf welche in der Unterrichtseinheit hier aber nicht<br />

näher eingegangen wird.<br />

Das Wettergeschehen, welches uns beeinflusst, findet hauptsächlich in der Troposphäre<br />

statt. Meteorologen im Wetterbericht, sprechen oft von Hoch- und Tiefdruckgebieten.<br />

Es ist allgemein bekannt, dass ein Hochdruckgebiet schönes Wetter und ein<br />

Tiefdruckgebiet schlechtes Wetter mit sich bringt. Aber wie kommt es dazu und was<br />

bedeuten diese Ausdrücke überhaupt? Schauen wir uns diese anhand der Abbildung 67<br />

an. (wasistwas-hoch-tief2013)<br />

Abbildung 67 Hoch- und Tiefdruckgebiete (leifiphysik2013)<br />

Die Bewegungen der Luftmassen auf der Nordhalbkugel sind hier dargestellt.<br />

Auf der Nordhalbkugel drehen sich die Luftmassen, um ein Hochdruckgebiet, rechts<br />

herum und um ein Tiefdruckgebiet links herum. Auf der Südhalbkugel bewegen sich die<br />

Luftmassen in die entgegengesetzte Richtung. Diese Bewegung ist ein Resultat der<br />

Corioliskraft, auf welche später noch genauer eingegangen wird. Beginnt man bei der<br />

Abbildung 67 links, bei dem Tiefdruckgebiet, kann man sehen, dass die am Boden, durch<br />

Sonneneinstrahlung, erhitzte Luft aufsteigt. Dadurch entsteht ein Tiefdruckgebiet, in<br />

67


welches Luft von außen nachströmt. Denn wie der Name schon verrät, herrscht in einem<br />

Tiefdruckgebiet wenig Luftdruck. Dieses Areal benötigt also zusätzliche Luft, um dieses<br />

Ungleichgewicht auszugleichen. Die Luft die sich im Tiefdruckgebiet sammelt, ist feucht<br />

und warm. Diese steigt auf, da sie leichter ist als kalte trockene Luft, aber dazu später<br />

mehr. Die Luft beginnt in der Höhe abzukühlen, und somit zu kondensieren. Ein<br />

ähnlicher Effekt ist zu beobachten, wenn kochendes Wasser verdampft, dann setzt sich<br />

der Wasserdampf an den kalten Fliesen fest. Bei unserem Tiefdruckgebiet bilden sich<br />

daher Wolken, aus denen es regnen kann. Zu regnen beginnt es dann, wenn sich die<br />

kleinen Wassertröpfchen sammeln und nicht mehr, durch den Aufwind, in der Höhe<br />

balanciert werden können. Die Luftmassen in den höheren Schichten strömen, zum<br />

Beispiel auf der Nordhalbkugel, gegen den Uhrzeigersinn weg vom diesem Gebiet. Diese<br />

Luft sucht nun in der Höhe ein Gebiet, in dem wenig Luftdruck herrscht und somit<br />

strömt sie, wie in Abbildung 67 zu sehen ist, dorthin wo die bodennahe Luft aus einem<br />

Gebiet strömt. In den Höhenschichten ist die Luft kühl und trocken, somit schwer und<br />

sinkt deshalb ab. Beim Absinken gewinnt die Luft an Temperatur. Auch hier lässt der<br />

Name des Gebietes schon auf die Druckverhältnisse schließen. Es herrscht hoher Druck,<br />

deshalb will die Luft weg aus diesem Gebiet, was sie im Uhrzeigersinn macht, weil sie<br />

durch die Corioliskraft nach rechts abgelenkt wird, wenn man sich auf der Nordhalbkugel<br />

befindet. Die Frage wo sich diese Luft hinbewegen wird, ist einfach beantwortet, zum<br />

Tiefdruckgebiet. Man kann also leicht erkennen, dass diese Bewegung von Luftmassen<br />

ein Austauschsystem bildet. Die Winde, die wir auf der Erde spüren, sind die Luftmassen,<br />

die von einem Hochdruckgebiet zu einem Tiefdruckgebiet strömen. Solche Gebiete<br />

entstehen durch die unterschiedliche Erhitzung der Oberflächen, denn Land erwärmt<br />

sich zum Beispiel schneller als Wasser, jedoch kann Wasser Wärme besser speichern als<br />

die Erdkruste. (leifiphysik2013)<br />

Kurz noch zur Erklärung, warum feuchte, warme Luft aufsteigt. Betrachten wir zuerst in<br />

Abbildung 68 den Unterschied zwischen kalter und warmer Luft.<br />

Abbildung 68 Darstellung der Teilchenbewegung von kalter und warmer Luft<br />

Abbildung 68 soll kalte Luft darstellen. Die Dichte in einem solchen Luftteilchen ist hoch.<br />

Viele Teilchen bewegen sich relativ langsam. Hingegen bei der warmen Luft, wie rechts<br />

im Bild zu sehen ist, bewegen sich pro Volumen weniger Teilchen, jedoch schneller. Die<br />

warme Luft hat also eine geringere Dichte und kann somit aufsteigen.<br />

68


Dann ist noch der Unterschied von trockener und feuchter Luft zu betrachten. Dazu<br />

muss man sich die Zusammensetzung der beiden Luftmassen anschauen. Feuchte Luft<br />

enthält Sauerstoff, Stickstoff, Kohlendioxid und Wasserdampf, während bei der<br />

trockenen Luft kein Wasserdampf (bzw. viel weniger) vorhanden ist. Natürlich sind noch<br />

weitere Gase in beiden Luftteilchen enthalten, welche hier jedoch vernachlässigt<br />

werden. Weiters muss man sich noch die Molekülmassen der verschiedenen Elemente<br />

anschauen, um herausfinden zu können, welcher Lufttyp schwerer ist.<br />

Die Molekülmassen (m):<br />

N 2 m=28 ( ) da 14 Protonen + Neutronen im Kern<br />

CO 2 m=44 ( )<br />

O 2 m=32 ( )<br />

H 2 O m=18 ( )<br />

In Abbildung 69 sieht man eine schematische Darstellung von trockener und feuchter<br />

Luft.<br />

Abbildung 69 Schematische Darstellung der Zusammensetzung trockener und feuchter Luft<br />

Nun berechnet man die gesamte Molekülmasse schematisch:<br />

Trockene Luft<br />

Feuchte Luft<br />

Insgesamt= 248 Insgesamt= 238<br />

Tabelle 7 Berechnung der Molekülmassen von trockener und feuchter Luft<br />

69


Man gelangt somit zur Erkenntnis, dass feuchte Luft leichter als trockene ist. Nun ist es<br />

leicht zu verstehen, warum feuchte, warme Luft aufsteigt und trockene, kalte Luft nicht.<br />

Schwierig kann es für manche Jugendliche auch sein, die Begriffe Klima und Wetter zu<br />

unterscheiden, welches jedoch in einer kurzen Erklärung sofort klargestellt werden<br />

kann. Während es sich bei dem Wetter um einen Istzustand bzw. um einen kurzen<br />

Zeitraum (Tage, Wochen, Monate) handelt, beschreibt das Klima einen Zustand, der<br />

über längere Zeit (Jahre, Jahrzehnte,…) aufgezeichnet wurde. Bei der Modellierung<br />

fließen verschiedene physikalische Größen wie Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit<br />

und vieles mehr mit ein. (zamg-klima2013)<br />

Um die Hurrikans verstehen zu können, benötigt man ein gewisses Vorwissen über die<br />

Zentrifugal- und die Druckgradientkraft. Erstmal zur Zentrifugalkraft, oder auch<br />

Fliehkraft genannt. Die Fliehkraft ist eine Scheinkraft oder auch Trägheitskraft und wirkt<br />

nur auf sich bewegende Elemente. So wirkt die Fliehkraft zum Beispiel auf Kinder die<br />

sich in einem Karussell befinden. Die Fliehkraft wirkt nach außen und gibt einem das<br />

Gefühl an den Rand gedrückt zu werden. Ein außenstehender Beobachter des Karussells<br />

wird diese Kraft nicht verspüren. Veranschaulichen kann man diese Kraft für Kinder,<br />

indem man das Experiment mit den fliegenden Murmeln im Glas zeigt. Dieses<br />

Experiment funktioniert folgender Maßen: man nehme ein Glas und stellt es verkehrt<br />

auf den Tisch, sodass die Öffnung auf dem Tisch aufliegt. Dann gibt man zwei Murmeln<br />

in das Glas und fängt an das Glas am Tisch in einer Kreisbewegung zu bewegen. Die<br />

Murmeln werden so in Rotation gebracht und kreisen am äußersten Rand des Glases.<br />

Aber warum machen die Kugeln das? Die Murmeln werden durch die Fliehkraft nach<br />

außen gedrückt und schweben so am Glasrand entlang.<br />

Eine weitere Funktion hat die Druckgradientkraft, wobei hier hauptsächlich die<br />

horizontale Druckgradientkraft eine Rolle spielt. Wie man aus dem Namen der Kraft<br />

schon entnehmen kann, handelt es sich dabei um eine Kraft, die etwas mit dem Druck zu<br />

tun hat. Diese Kraft ergibt sich aus dem Druckunterschied in den verschiedenen Höhen<br />

oder Gebieten. Würde man sich einen Pfeil vorstellen, der in die Richtung der Kraft zeigt,<br />

so würde dieser immer zu dem Gebiet zeigen, in dem der Druck niedriger ist, also hin zu<br />

einem Tiefdruckgebiet. Eine weitere Kraft, die für den Hurrikan, nicht aber für den<br />

Tornado, eine tragende Rolle spielt, ist die Corioliskraft (dazu später mehr).<br />

Nun zur Entstehung des Hurrikans. Je nachdem wie viel Zeit man für dieses Thema<br />

aufwenden möchte, kann man aus dem theoretischen Teil auf Seite 14 diese Erklärung<br />

noch erweitern.<br />

Ein Hurrikan entsteht über dem tropischen Meer, welches mindestens 27 °C aufweisen<br />

muss. Über dem tropischen Meer bildet sich durch die Sonnenstrahlung ein<br />

Tiefdruckgebiet. Die Luft über dem Ozean und der Ozean selbst werden erhitzt, sodass<br />

diese aufgewärmte feuchte Luft aufsteigt. Es herrscht nun sehr wenig Druck, weshalb die<br />

Luft von allen Seiten (siehe Tiefdruckgebiet) zuströmt. Die Luft wird je nach Halbkugel,<br />

zum Beispiel auf der Nordhalbkugel nach rechts abgelenkt und somit entsteht eine<br />

kreisförmige Linksbewegung um das Tiefdruckgebiet. (siehe Abbildung 67) Die<br />

70


Energiequelle für dieses Tiefdruckgebiet bietet der Ozean, da er durch die hohe<br />

Verdunstung immer wieder feuchte Luft zum Aufsteigen zwingt. Die zuströmende Luft<br />

wird durch eine Kraft, die Corioliskraft abgelenkt und es entsteht ein gewaltiger Trichter.<br />

Wie bereits weiter oben beschrieben wurde, wirken auch noch Coriolis- und<br />

Druckgradientkraft bei einem Tiefdruckgebiet. Die Druckgradientkraft zeigt nach innen,<br />

hin zum niedrigsten Druck und die Corioliskraft wirkt dieser Kraft entgegen. Über dem<br />

Ozean gleichen sich die beiden Kräfte aus. Erst wenn dieses Gebiet an Land trifft, steigt<br />

die Reibung und damit sinkt die Geschwindigkeit und somit auch die Corioliskraft. Mit<br />

bis zu 300 km/h drehen sich die Luftmassen um das sogenannte windstille Auge. Die<br />

Fortbewegungsgeschwindigkeit beträgt dabei zwischen 30 und 50 km/h. Das Auge hat<br />

einen Durchmesser von 20-70 km. Befindet man sich in dem Auge, könnte man<br />

annehmen, dass es ein wunderschöner Tag wäre. Ein gewöhnlicher Hurrikan erreicht<br />

einen Durchmesser von 500-700 km, wobei es durchaus größere tropische Wirbelstürme<br />

gab (Siehe dazu Seite 15). (Rosebrock, 2009 S. 154)<br />

Die Gefahren eines Hurrikans sind nicht nur durch umherfliegende Teile gegeben,<br />

sondern auch durch die Flutwelle, die von einem Hurrikan vorangeschoben wird. Diese<br />

Flutwelle ist jedoch von einem Tsunami zu unterscheiden, da nur die obere<br />

Wasserschicht in Wallung gesetzt wird. Weiters bringt ein Hurrikan meist sintflutartige<br />

Regenfälle übers Land. Die meisten Menschen sterben durch diese Überschwemmungen<br />

und Flutwellen. (Crummenerl, 2010 S. 32)<br />

Abbildung 13 dient als gute Veranschaulichung der Saffir-Simpson Skala, nach der<br />

Hurrikans durch ihre Windgeschwindigkeiten unterschieden werden. Dass es Hurrikans<br />

auch in anderen tropischen Regionen gibt, ist vielen nicht bekannt, denn die tropischen<br />

Wirbelstürme tarnen sich durch unterschiedliche Bezeichnungen. Im Indischen Ozean<br />

und Australien werden diese Stürme Zyklon genannt, in Australien aber auch manchmal<br />

Willy Willy, im Westpazifik Taifun und wie bereits bekannt in Amerika Hurrikan. Es gibt<br />

Bereiche an dem Hurrikans nie auftreten und das ist der Äquator und Gebiete an denen<br />

die Wassertemperatur kleiner als 27 °C ist, siehe Abbildung 12. (Crummenerl, 2010 S. 33)<br />

Was zu tun ist bei einem Hurrikan, soll anhand der Checkliste des roten Kreuzes mit den<br />

Kindern besprochen werden (Abbildung 18). Gegebenenfalls kann man auch noch ein<br />

paar der schlimmsten Hurrikans anhand von Bildmaterial durchgehen (Abbildung 19-<br />

Abbildung 26).<br />

Die Entstehung eines Tornados: Der kleine Bruder des Hurrikans entsteht über dem<br />

Festland und kann sich in beide Richtungen drehen. Das bedeutet Tornados werden<br />

nicht durch die Corioliskraft beeinflusst. Ein häufiger Irrglaube ist, dass z.B. Badewannen<br />

auf der Nordhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn und auf der Südhalbkugel im<br />

Uhrzeigersinn abfließen. Dies ist jedoch nicht richtig, denn auch der Badewannenabfluss<br />

erfolgt in beide Richtungen und wird durch andere Merkmale beeinflusst. Die<br />

Corioliskraft wirkt nicht auf solch kleinräumige Ereignisse. Notwendige Bedingungen zur<br />

Entstehung eines Tornados sind kühle, trockene und feuchte, warme Luftmassen.<br />

Weiters spielt die Windscherung bei der Entstehung eines Tornados eine wichtige Rolle.<br />

Das heißt, wie sich die Luftmassen aufeinander zubewegen. Diese Luftmassen strömen<br />

71


in entgegengesetzte Richtungen. Über der warmen, feuchten Luft befindet sich die<br />

kühle, trockene Luft, wobei es an deren Grenzschicht oft zur Wolkenbildung kommt. Die<br />

erdnahe, warme und feuchte Luft wird durch Sonnenstrahlung weiter erwärmt und<br />

steigt auf. Hat diese warme Luft die kalte durchdrungen, entstehen Gewitterwolken.<br />

Dieses Phänomen wurde bereits in Abbildung 68 und Abbildung 69 erklärt. Nun ist<br />

entscheidend, was mit der kalten Luft passiert, denn die kalte Luft kann sich nicht mehr<br />

in dieser Lage halten und stürzt regelrecht zu Boden. Da diese Bewegung den<br />

schnellsten Austausch anstrebt, erfolgt das Hinunterstürzen und Aufsteigen der<br />

Luftmassen spiralförmig. Die kalte Luft wird durch erdnahe, warme Luft ersetzt, welche<br />

aufgesogen wird. Die Energiequelle des Tornados entsteht durch das Kondensieren der<br />

warmen Luft in der Höhe. Leicht kann man sich vorstellen, dass diese Energiequelle viel<br />

schwächer ist, als bei Hurrikans. (siehe dazu Abbildung 27)<br />

Wird immer mehr Luft aufgesogen und verkleinert sich die Fläche des Wirbels, so<br />

steigen die Windgeschwindigkeiten. Wächst der Rüssel bis zum Boden, ist der Tornado<br />

voll ausgebildet (Abbildung 28).<br />

Im Gegensatz zu seinem großen Bruder kann sich der Tornado doch relativ schnell<br />

fortbewegen. Jedoch liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit, mit der sich ein Tornado<br />

fortbewegt, bei 40-50 km/h. Bei den drehenden Luftmassen können Geschwindigkeiten<br />

bis zu 500 km/h erreicht werden.<br />

Wie bereits festgestellt wurde, ist die Energiequelle eines Tornados viel schwächer, als<br />

die des Zyklons. Somit ist es kein Wunder, dass ein Tornado eine durchschnittliche<br />

Lebensdauer von nur zehn Minuten hat. Der Tornado ist vor allem wegen seines Auges<br />

so zerstörerisch, denn im Inneren des Wirbelsturms herrscht enorm niedriger Druck,<br />

sodass Häuser implodieren, wenn der Tornado über diese hinwegfegt. Der Durchmesser<br />

des Auges kann zwischen einigen Metern und mehreren hundert Metern messen. Das<br />

heißt, es kann im Inneren der Häuser kein Druckausgleich in so kurzer Zeit stattfinden.<br />

Auch der Druck im Inneren des Hurrikans ist sehr niedrig, jedoch misst dessen Auge 20-<br />

70 km.<br />

Tornados haben auch eine eigene Skala, nach der sie unterteilt werden. Diese Einteilung<br />

gestaltet sich jedoch schwieriger als bei Hurrikans. Es kann nur anhand von Schäden auf<br />

die Windgeschwindigkeiten zurückgeschlossen werden. Die in Amerika benötigte Skala<br />

dafür ist die Fujita-Skala, während man in Europa die TORRO-Skala verwendet.<br />

Hauptsächlich da die allgemeine Bauweisen in Nordamerika sich stark von der<br />

europäischen unterscheiden. Die Jugendlichen sollen diese Skalen kennenlernen. (siehe<br />

Tabelle 4 Vergleich der Tornadoskalen und der Beaufortskala (tordach2013))<br />

Im Allgemeinen sollte klar sein wo und wie sich Tornados bilden können. Wie auch bei<br />

den anderen besprochenen Katastrophen wird auch hier der Notfallplan (laut Abbildung<br />

32) durchgenommen.<br />

72


3.1.2<br />

Ziele<br />

Bei den folgenden Punkten handelt es sich um die wichtigsten Lernziele, welche durch<br />

diese Einheiten erreicht werden sollten.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Aufbau der Atmosphäre nach Temperaturverlauf kennen<br />

Entstehung von Hoch- und Tiefdruckgebieten erklären können<br />

Merkmale trockener, kalter und warmer, feuchter Luft wissen<br />

Entstehung der Hurrikans und Tornados kennenlernen<br />

Bezeichnungen der Hurrikans, sowie Hurrikan-Skala kennenlernen<br />

Über das Vorkommen von Tornados Bescheid wissen<br />

Tornadoskalen kennenlernen<br />

Notfallpläne verstehen<br />

Zusammenhänge verstehen<br />

Experiment nachvollziehen und erklären können<br />

Eigenständiges Arbeiten<br />

Aufträge umsetzen können<br />

Respektvoller Umgang mit den Materialien<br />

Verhaltensweisen bei Naturkatastrophen erlernen<br />

3.1.3<br />

Versuchsaufbau eines Flaschentornados<br />

Die benötigten Materialien und deren Zusammensetzung bzw. Aufbau, um einen<br />

Flaschentornado zu bauen wird im folgenden Abschnitt angegeben.<br />

Materialien:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

2 Plastikflaschen (am besten durchsichtige Flaschen)<br />

2 Flaschenverschlüsse (sollten bereits bei den Flaschen dabei sein)<br />

Heißklebepistole<br />

Bunsenbrenner<br />

Nagel<br />

Zange<br />

Isolierband<br />

Wasser<br />

So funktioniert der Aufbau:<br />

Wenn möglich ist es gut eine zweite Lehrkraft zur Verfügung zu haben. Während die<br />

eine Lehrkraft am Bunsenbrenner arbeitet, kann sich die zweite Lehrkraft mit der<br />

Heißklebepistole nützlich machen. Es ist wichtig den Schülern zu erklären, dass sie<br />

73


diesen Versuch nicht alleine zu Hause nachbauen dürfen, da mit gefährlichen Geräten<br />

gearbeitet wird.<br />

Bei der ersten Station wird ein Loch mithilfe eines heißen Nagels in den<br />

Flaschenverschluss gebrannt. Man greift den Nagel mit der Zange und erhitzt ihn mit<br />

dem Bunsenbrenner. Jetzt nimmt man den ersten Flaschenverschluss und drückt den<br />

heißen Nagel an die Mitte der glatten Oberfläche bis ein Loch entsteht. Gleiches macht<br />

man mit dem zweiten Flaschenverschluss.<br />

Die Jugendlichen können nun mit den zwei bearbeiteten Verschlüssen zur zweiten<br />

Station, der Heißklebepistole, gehen. Dort wird um das gerade eben entstandene Loch<br />

im Flaschenverschluss heißer Kleber verteilt. Darauffolgend wird schnellstmöglich der<br />

zweite Verschluss mit der glatten Fläche draufgesetzt. Dabei sollte man die Löcher<br />

möglichst genau aufeinander kleben und nicht zukleben (siehe Abbildung 70). Dieses<br />

Konstrukt soll nun als Verbindung unseres Flaschentornados fungieren.<br />

Abbildung 70 Verbindungsstück des Flaschentornados. Zwei Flaschenverschlüsse mit Loch in<br />

der Mitte sind aneinandergeklebt und mit Isolierband umwickelt.<br />

Die Jugendlichen können nun sobald der Kleber getrocknet ist, Isolierband um die<br />

Verschlüsse wickeln. Damit ist eine zusätzliche Abdichtung gegeben.<br />

Natürlich ist es auch möglich ein fertiges Verbindungsstück zu kaufen, jedoch wurde die<br />

Erfahrung gemacht, dass Schüler/innen mit viel mehr Eifer und Ehrgeiz dabei sind, wenn<br />

sie selbst am Entwicklungsprozess beteiligt sind.<br />

3.1.4<br />

Durchführung<br />

Zuerst wird der Versuch vorgezeigt und erklärt, um die Neugierde und Motivation der<br />

Jugendlichen zu wecken. Nachdem alle Fragen geklärt wurden, wird die Klasse darüber<br />

informiert, dass auch sie so einen Flaschentornado bauen dürfen. Das hat den einfachen<br />

Zweck, dass sich die Jugendlichen einfach viel besser konzentrieren können, wenn sie<br />

nicht schon voller Tatendrang sind.<br />

Bei der ersten Vorführung des Experimentes wird den Jugendlichen erklärt, was passiert<br />

und welcher Zusammenhang zum naturgetreuen Tornado besteht. Dies wird in den<br />

nächsten Schritten erläutert.<br />

74


Zuerst müssen die Schüler/innen das Zwischenstück, wie es im Aufbau beschrieben ist,<br />

anfertigen. Ist dies geschehen, wird die untere Flasche mit Wasser gefüllt. Man muss die<br />

Flasche nicht ganz füllen, denn sonst könnte das Zwischenstück dem schweren Gewicht<br />

eventuell nicht standhalten. Man füllt die Flasche etwas über die Hälfte an und schraubt<br />

das Zwischenstück auf die Flasche. Nun nimmt man die leere zweite Flasche, und<br />

schraubt sie kopfüber auf das Verbindungsstück. Es ist wichtig sehr vorsichtig und<br />

präzise zu arbeiten. Man umgreift beide Flaschen und dreht den Flaschentornado,<br />

sodass die gefüllte Flasche oben ist und die leere unten. Dabei sollten beide Hände je<br />

eine Flasche umfassen. Nun beginnt man eine Windhose oder hier in unserem Fall eine<br />

Wasserhose zu erzeugen, indem man anfängt die obere, gefüllte Flasche mit kleinen<br />

Kreisbewegungen zu bewegen. Hat man den gesamten Inhalt zum Rotieren gebracht<br />

wird sich ein Schlauch bilden, indem die Luft der unteren Flasche nach oben strömt und<br />

das Wasser der oberen Flasche am Rand des Wirbels hinunterfließt. (siehe Abbildung 71)<br />

Abbildung 71 Der Flaschentornado (waldorfshop2013)<br />

Aber was passiert hier physikalisch? Es ist tatsächlich so, dass sich eine Wasserflasche<br />

am schnellsten ausleeren lässt wenn man sie rotiert und so einen Schlauch erzeugt. Das<br />

kann man leicht testen, indem man zwei Kindern je eine volle Flasche gibt und den<br />

Kindern vorgibt, wie sie diese entleeren sollen. Leicht kann man sehen, dass die Flasche,<br />

die man rotieren lässt, sich schneller entleert als die Flasche, die normal ausgeleert wird<br />

bzw. kopfüber gehalten wird, um das Wasser herausfließen zu lassen. Der Grund ist,<br />

dass der Platz, den das Wasser vorher gefüllt hat, durch Luft ersetzt werden muss. Damit<br />

die Luft hinein kann, während das Wasser raus fließt, saugt die Flasche die Luft der<br />

Umgebung an, sobald Wasser aus der Flasche tritt. Bringt man nun das Wasser zum<br />

Rotieren, sodass ein Luftschlauch entsteht, so können Wasser und Luft gleichzeitig aus<br />

bzw. in die Flasche. Und genau das ist der Grund dafür, warum die oben angegebene<br />

Methode die schnellste ist, um eine Flasche entleeren.<br />

Dasselbe Prinzip wirkt auch bei unserem Flaschentornado. Die untere Flasche ist gefüllt<br />

mit Luft, während die obere mit einem Teil Wasser und einem Teil Luft gefüllt ist.<br />

Beginnt nun das Wasser aus der oberen Flasche in die untere zu fließen, so muss ein<br />

75


Austausch stattfinden um den Platz des Wassers mit Luft zu füllen. Und auch hier<br />

funktioniert dies am schnellsten, wenn man einen Luftschlauch durch Rotieren des<br />

Wassers bildet.<br />

Diese Erklärung kann oft schon für manche Schüler/innen ausreichen, um den<br />

Zusammenhang zum Tornado zu erkennen. Doch andere Schüler/innen werden sich<br />

fragen, wo ist beim Tornado das Wasser bzw. was soll das Wasser darstellen. Dies ist<br />

einfach erklärt. Hier in unserem Experiment stellt das Wasser die kühle, paradoxerweise<br />

trockene Luft dar, welche, sobald die Bedingungen gegeben sind, in dem Luftgemisch<br />

nach unten stürzen will. Weil auch die Luft einen schnellstmöglichen Austausch<br />

bevorzugt, bildet sich ein Wirbel, wie wir das bei unserem Experiment gesehen haben.<br />

3.1.5<br />

Reflexion<br />

Dieses Experiment habe ich bereits in 2 Klassen durchgeführt. Einmal wurde es 2010 im<br />

Keplergymnasium in der 4a Klasse während eines Projekttages zum Thema Klimawandel<br />

und ein zweites Mal im Lichtenfelsgymnasium am 12.03.2010 in der damaligen 3a Klasse<br />

durchgeführt. Das Experiment ist bisher sehr gut angekommen. Die Schüler/innen waren<br />

mit sehr viel Begeisterung dabei.<br />

Die Einführung dieses Stundenpaketes wurde dahin geändert, dass die Klasse erst nach<br />

dem Block über die Grundlagen, von dem Experiment erfuhr. Somit konnte ein gewisses<br />

Maß an Unruhe, die bei der Konzentrationsphase fehl am Platz wäre, verbannt werden.<br />

Und trotzdem konnte die Neugierde und die Motivation der Schüler/innen für das<br />

Experiment geweckt werden.<br />

Das Verbindungsstück des Flaschentornados, welches selbst angefertigt wurde, hat<br />

einige Schwächen, da durch den Kontakt mit Wasser der Kleber oft nicht sehr gut hält.<br />

Von Vorteil war es, wenn die Oberfläche der Verschlüsse an den glatten Flächen durch<br />

eine Feile etwas angeraut wurde. Doch das Isolierband hielt das Verbindungsstück<br />

relativ gut zusammen. Zum Vorführen des Experimentes empfiehlt sich trotzdem ein<br />

vorgefertigtes Verbindungsstück. Denn eine Vorführung, die nicht funktioniert, wird nur<br />

sehr schwer die Neugierde der Schüler/innen wecken. Ein solches Verbindungsstück<br />

bekommt man im Internet, siehe Quellenverzeichnis unter (experimentis2013).<br />

Abbildung 72 Fertige Verbindungsstücke eines Flaschentornados (experimentis2013)<br />

76


Allein für das Experiment ist eine Doppelstunde einzurechnen, damit jeder/jede<br />

Schüler/in die Möglichkeit bekommt, seinen eigenen Tornado zu basteln. Auch für das<br />

Grundlagenwissen würde ich zwei Stunden einrechnen und dann noch eine Stunde für<br />

die Nachbesprechung und eventuelle Wissensüberprüfungen.<br />

Damit eine so große Menge an Flaschen zur Verfügung steht, empfiehlt es sich, die<br />

Schüler/innen nach dem Basisblock über das Experiment in Kenntnis zu setzen und die<br />

Mitnahme zweier Flaschen pro Person anzuordnen.<br />

3.1.6<br />

Weiterführung<br />

Um den Schülern den Unterschied zwischen Tornados und Hurrikans noch einmal zu<br />

verdeutlichen, habe ich ein Memory angefertigt. Dieses beinhaltet Bilder von Hurrikans<br />

und Tornados, wobei auch absichtlich Bilder von österreichischen Tornados eingefügt<br />

wurden (siehe Abbildung 73). Ich habe dabei die Bilder und Bezeichnungen der<br />

Abbildung 73 ausgeschnitten und laminiert, damit das Memory stabiler ist. Die Bilder<br />

des Memorys müssen dann von den Kindern zur jeweiligen Naturkatastrophe<br />

zugeordnet werden. Anhand von Schäden und auch von Bildern der Wirbelstürme<br />

können Unterscheidungen getroffen werden. Wie zum Beispiel Überflutungen und<br />

Wasserschäden Folge eines Hurrikans sein können und eine sichtbare Windhose sicher<br />

ein Tornado sein wird. Auch das Auge eines Hurrikans in einem Satellitenbild wird man<br />

mit Sicherheit zuordnen können. Schwierig wird es bei Schäden, die durch den Wind<br />

entstehen, da diese oft ähnlich aussehen können. Obwohl bei einem Tornado Häuser<br />

implodieren, was grundsätzlich beim Hurrikan aufgrund seines breiten Auges nicht<br />

passiert, ist dies trotzdem schwierig, bildlich zu unterscheiden.<br />

77


Abbildung 73 Memory über Tornados, Hurrikans und Hoch- und Tiefdruckgebiete<br />

(wikimitch2013) (Schwanke , et al., 2009 S. 102, 108) (nasa-katrina2013) (leifiphysik2013)<br />

(m-forkel2013) (raonline2013) (noaa2013) (tordachtornado2013) (citymagazin2013)<br />

(thetruthbehindthescenes2013)<br />

78


Eine Anregung für weitere Rätsel und Aufgaben gibt das Heft von Hund. In dessen<br />

Lerntheke: „Naturkatastrophen“ bietet er eine Vielzahl von Materialien, die man im<br />

Unterricht verwenden kann. In diesem Heft werden auch die vier, in dieser Arbeit,<br />

behandelten Katastrophen bearbeitet. Diese Unterrichtsmaterialien lassen sich für den<br />

weiterführenden Unterricht, aber auch als Lückenfüller verwenden. Zum Thema<br />

Tornados und Hurrikans findet man dort auf den Seiten 18-29 viele Anregungen.<br />

Da man bei den Grundlagen auch Hurrikans durchnimmt, empfiehlt es sich, Bilder parat<br />

zu haben, damit sich Kinder, die hier bei uns in Österreich leben bzw. noch nie einen<br />

Hurrikan oder Tornado live erleben mussten, etwas darunter vorstellen können. Dafür<br />

eignet sich eine PowerPoint-Präsentation, die mit dem Theorieteil kombiniert<br />

präsentiert werden kann, damit wird auch dieser etwas aufgelockert.<br />

Auch Videos können ein gutes Medium sein, um die Entstehung und auch die<br />

Ausbreitung eines Tornados zu visualisieren. Bei den Videos ist vor allem wichtig, dass<br />

nicht der Sensationstrieb bei den Kindern geweckt wird, sondern das Verständnis der<br />

Entstehung und anderer Eigenschaften gestärkt wird. Ein Video zur Entstehung eines<br />

Tornados findet man unter (youtube-tornado2013). Vor allem ist es wichtig, dass<br />

Jugendliche wissen, wie sie in so einer Situation reagieren sollen. Ein wichtiger Punkt<br />

wird daher sein, den Notfallplan des Roten Kreuzes der USA durchzugehen und zu<br />

lernen. Denn kaum jemand lernt in seinem Leben, wie er mit Naturkatastrophen<br />

umzugehen hat. Wie in dieser Arbeit schon berichtet, kommt es sogar vor, dass Kinder<br />

einer Gruppe von Menschen das Leben retten, weil sie den in der Schule gelernten Stoff<br />

umsetzen können.<br />

3.2 Corioliskraft<br />

3.2.1 Notwendiges Vorwissen<br />

Wie schon mehrmals angekündigt wird nun in diesem Abschnitt die Corioliskraft<br />

kindgerecht erklärt und durch Experimente veranschaulicht.<br />

Die Corioliskraft ist eine Kraft, die in einem rotierenden Bezugssystem wirkt. Ein<br />

Bezugssystem ist zum Beispiel ein Raum, in dem man verschiedenen Geschehnissen Ort<br />

und Zeit zuordnen kann. Rotierendes Bezugssystem nennt man so ein Bezugssystem<br />

dann, wenn dieses sich dreht. Vorstellen kann man sich ein Bezugssystem, wenn man<br />

z.B. an einen Zug denkt. Zwei Kinder befinden sich an einem Bahnhof, David steht vor<br />

den Gleisen und Laura sitzt im Zug. Für David ist der Zug, wenn er vorbeifährt in<br />

Bewegung. Laura, die sich im Zug befindet, wird diese Bewegung nicht wahrnehmen,<br />

denn Laura befindet sich in einem anderen Bezugssystem als David. Spricht man nun von<br />

einem rotierenden Bezugssystem, so kann man sich ein Karussell auf dem<br />

Kinderspielplatz vorstellen.<br />

79


Die Corioliskraft wirkt nur auf sich bewegende Dinge in einem Bezugssystem. Da sich die<br />

Luftmassen durch die verschiedenen Druckgebiete austauschen und somit in Bewegung<br />

sind, wirkt auf diese Luftmassen die Corioliskraft. Sie werden abgelenkt. Die Erde dreht<br />

sich gegen den Uhrzeigersinn um die eigene Achse und deshalb werden die Luftmassen<br />

auf der Nordhalbkugel nach rechts und auf der Südhalbkugel nach links abgelenkt. Diese<br />

Ablenkung ist in Abbildung 74 leicht ersichtlich. Dabei muss man sich vorstellen, man<br />

sitzt auf dem Luftpacket und wird dann abgelenkt. Denn so ist leicht ersichtlich, dass die<br />

Pfeile auf der Nordhalbkugel, obwohl sie nach links zeigen, trotzdem nach rechts<br />

abgelenkt werden. Noch zu erwähnen ist, dass die Corioliskraft nur auf großflächige<br />

Bewegungen wirkt, deshalb spielt sie zwar bei der Entstehung eines Hurrikans eine<br />

entscheidende Rolle, jedoch bei Tornados nicht. (Genauere Erklärung unter Grundlagen<br />

Seite 7)<br />

Abbildung 74 Die Corioliskraft visuell dargestellt. Durch die Drehung der Erde werden die<br />

Luftmassen, die sich zwischen Äquator und jeweiligem Pol befinden, in eine Richtung<br />

abgelenkt. Auf der Südhalbkugel werden Luftmassen nach links und auf der<br />

Nordhalbkugel nach rechts abgelenkt.<br />

3.2.2 Ziele<br />

Die folgenden Lernziele sollen durch diesen Stundenblock erreicht werden.<br />

<br />

<br />

<br />

Corioliskraft kennenlernen<br />

Durch Beispiele und Experiment Verständnis bzw. Einsicht erlangen<br />

Zusammenhänge zu den Naturkatastrophen erkennen<br />

80


3.2.3 Versuchsaufbau<br />

Das erste Beispiel, welches dazu dienen soll, dass die Kinder sich die Corioliskraft<br />

vorstellen können, ist ein eine visuelle Darstellung. Wurde von der Internetseite, (mforkel-experiment2013),<br />

übernommen.<br />

Materialien:<br />

Karton (ca. 12 12 cm)<br />

Zirkel<br />

Schere<br />

Lineal<br />

Klebeband<br />

Bleistift<br />

Aus dem Karton einen Kreis mit Radius 5 cm ausschneiden und den Mittelpunkt<br />

einzeichnen. Das Lineal auf einer Tischplatte mit dem Klebeband an den Enden<br />

befestigen. Den Kreis aus Karton darunter schieben.<br />

Abbildung 75 Visuelle Darstellung der Corioliskraft (m-forkel-experiment2013)<br />

Während man die Kreisscheibe in eine Richtung dreht, verbindet man, mit Lineal<br />

und Bleistift, den Mittelpunkt mit dem Rand. Je nach Drehsinn wird damit die<br />

Corioliskraft auf der Nord- und Südhalbkugel dargestellt.<br />

Für das Experiment zu diesem Thema benötigt man eine extra Stunde, da man einen<br />

Besuch beim Kinderspielplatz vornehmen muss. Die dazu benötigten Materialien sind:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Kinderkarussell<br />

4 Kinder<br />

Ball<br />

Videokamera<br />

81


3.2.4 Durchführung<br />

Visuelle Darstellung: (entnommen von (m-forkel-experiment2013))<br />

Jedes Kind bekommt die Materialien, die beim Versuchsaufbau angeführt sind und<br />

erledigt eigenständig die dort angegebenen Aufgaben. Die Nordhalbkugel und<br />

Südhalbkugel werden separat betrachtet. Folgende Schritte werden durchgeführt:<br />

1. Nordhalbkugel: betrachtet man den Nordpol von oben, dreht sich die Erde gegen<br />

den Uhrzeigersinn.<br />

a. Der Mittelpunkt stellt den Nordpol dar. Dieser soll, mit Bleistift und Lineal,<br />

mit dem Rand des Kreises verbunden werden.<br />

b. Gehe gleich vor wie bei 1.a., jedoch soll jetzt die Kreisscheibe gleichzeitig<br />

gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden. Wobei die Anfangsstelle des<br />

Lineals dort ist wo sich der Strich aus 1.a. befindet.<br />

2. Südhalbkugel: betrachtet man den Südpol, so dreht sich die Erde im Uhrzeigersinn.<br />

(Rückseite des Kartons verwenden)<br />

a. Nun stellt der Mittelpunkt den Südpol dar. Gleich wie bei 1.a. zieht man<br />

einen Strich vom Südpol bis zum Rand.<br />

b. Jetzt geht man gleich wie bei 1.b. vor, nur dass man die Platte nun im<br />

Uhrzeigersinn dreht.<br />

Die Jugendlichen können nun die Ergebnisse betrachten und miteinander vergleichen.<br />

Bei den unterschiedlichen Aufgaben werden folgende Beobachtungen gemacht werden:<br />

1.a. Eine gerade Linie ist zu sehen<br />

1.b. Die Linie ist nach rechts gekrümmt.<br />

2.a. Es ist wieder eine gerade Linie zu sehen.<br />

2.b. Die Linie ist nach links gekrümmt.<br />

Jetzt sollen die Jugendlichen den Theorieteil mit dem Versuch verbinden und erklären<br />

was passiert ist.<br />

Experiment Kinderkarussell:<br />

Vier Kinder sitzen, im gleichen Abstand voneinander, auf einem Kinderkarussell. Ein Kind<br />

bekommt einen Ball. Der Auftrag wird sein, den Ball jeweils seinem gegenüber<br />

zuzurollen. Die erste Runde wird ohne Bewegung des Karussells durchgeführt. Nach<br />

einiger Übung wird dies gut klappen. Dann beginnt man das Karussell zu drehen und die<br />

Kinder sollen nun wieder den Ball dem Gegenüber zurollen. Wie in der Visuellen<br />

Darstellung schon gesehen wurde, wird auch hier in der Praxis dasselbe Phänomen<br />

eintreten. Der Ball wird, je nachdem in welchem Drehsinn das Karussell sich bewegt,<br />

nach links oder rechts abgelenkt und landet bei diesem Sitznachbarn (siehe Abbildung<br />

76). Die Lehrperson sollte wenn möglich dies mit der Kamera aus der Vogelperspektive,<br />

oder Notfalls auch von der Seite festhalten. Das Video wird dann zusammen mit der<br />

Klasse angeschaut und analysiert.<br />

82


Abbildung 76 Experiment Kinderkarussell<br />

Durch das Drehen des Karussells wird der Ball, hier in der Abbildung nach<br />

rechts, abgelenkt, obwohl der Ball zum Gegenüber gerollt werden wollte.<br />

3.2.5 Reflexion<br />

Das Experiment Kinderkarussell, sollte mit einer Kleingruppe durchgeführt werden,<br />

damit keine langen Wartezeiten für die restlichen Kinder entstehen. Das Rollen des<br />

Balles bedarf einiger Übung. Auch die Geschwindigkeit des Karussells kann Einfluss auf<br />

den Erflog des Experimentes nehmen.<br />

Insgesamt sollte man drei Unterrichtseinheiten zur Umsetzung dieses Stoffes einplanen.<br />

3.3 Tsunami/Erdbeben<br />

3.3.1 Notwendiges Vorwissen<br />

Wie schon im theoretischen Teil erwähnt wurde, entstehen Tsunamis oft auf Grund von<br />

Seebeben, unterirdischen Vulkanausbrüchen oder durch Erdrutsche. Das folgende<br />

Experiment hält sich stark an das Seebeben 2004 vor der Küste von Sumatra.<br />

Da dieser Tsunami durch ein Erdbeben entstand, sollte ein gewisses Vorwissen über<br />

Erdbeben aufgebaut werden. Grundsätzlich werden die im theoretischen Teil erklärten<br />

Punkte, in ein Stundenbild eingearbeitet und dann schülergetreu vermittelt.<br />

83


Grundlage dafür ist das Vorwissen über die tektonischen Platten, die sich auf der<br />

Erdoberfläche bewegen. Damit sich diese Platten bewegen können müssen wir klären<br />

woraus der Untergrund der Platten besteht. Es wird also nötig sein die verschiedenen<br />

Schichten der Erdkugel einzuführen und dies am besten an Hand eines Bildes. (siehe<br />

Abbildung 5)<br />

Wobei für unsere Plattenverschiebungen hauptsächlich die in Abbildung 5 dargestellte<br />

äußere Schicht und die Astenosphäre eine wichtige Rolle spielen werden. Diese äußere<br />

Schicht wird Lithosphäre genannt und die Asthenosphäre darunter ist eine zähflüssige<br />

Masse. Die Lithosphäre bildet die Gesteinsschicht die vor Millionen Jahren kurzzeitig<br />

eine große harte Hülle war. Diese Schicht ist schon immer in Bewegung, wie man in<br />

Abbildung 77 sieht. (heimatundwelt2013)<br />

Abbildung 77 tektonische Platten im Laufe der Zeit (diercke2012)<br />

Die Zerteilung der Lithosphäre ist hier über Millionen Jahre dargestellt<br />

Wie man in Abbildung 77 sehen kann waren die Kontinente, wie wir sie jetzt kennen, vor<br />

250 Mio. Jahren noch eng beieinander. Man nannte diese große Platte damals Pangäa.<br />

Vor 160. Mio. Jahren drifteten die Platten bereits auseinander und teilten sich in<br />

Laurasia und Gondwana. Immer weiter entfernten sich die Platten voneinander. Diese<br />

Bewegung hat bis heute kein Ende und so kann man in der Abbildung 77 sehen wo sich<br />

die Kontinente in 40 Mio. Jahren befinden werden.<br />

Haben die Jugendlichen einen Überblick über den Aufbau und die Wanderung der<br />

Platten wird sich mit Sicherheit die Frage aufdrängen, wie die Bewegung der Platten<br />

überhaupt möglich ist. Auch hier kann eine bildliche Darstellung helfen. (Abbildung 78)<br />

84


Abbildung 78 Kontinentaldrift (geologisch2012)<br />

Die verschiedenen Plattengrenzen ergeben sich durch unterschiedliche<br />

Plattenbewegungen. Dabei werden Tiefseerinnen, Vulkane und Gräben erzeugt.<br />

Merken sollten sich die Schüler/innen dass die Astenosphäre eine zähflüssige Schicht ist<br />

auf der sich die Kontinente bewegen können. Auch die Temperatur steigt in diesen<br />

Tiefen und lässt Gesteine schmelzen. Wie man in Abbildung 78 sehen kann gibt es drei<br />

verschiedene Verschiebungen, und zwar die divergente Plattenbewegung, die<br />

konvergente Bewegung und die Bewegung bei der sich die Platten aneinander vorbei<br />

bewegen. Bei der divergenten Plattengrenze bewegen sich die Platte, wie der Name<br />

bereits erwähnt auseinander und somit kann das zähflüssige Material aus der unteren<br />

Schicht, der Astenosphäre, an die Oberfläche dringen und bildet damit zum Beispiel den<br />

bekannten Mittelozeanischen Rücken. Die konvergente Plattenbewegung beschreibt das<br />

Ineinanderschieben zweier tektonischer Platten, wobei sich meist eine der Platten unter<br />

die andere schiebt. So entstanden auch die Tiefseerinnen im Ozean. Schiebt sich eine<br />

Platte unter eine andere, entsteht ein großer Druck auf die obere Platte. Kann diese<br />

obere Platte dem Druck nicht mehr standhalten, schnellt sie nach oben. Dieses<br />

Phänomen nennt man dann ein Erdbeben. Das aneinander Vorbeibewegen nennt man<br />

auch noch Transformstörung und kann einst zusammengehörende Teile, im Laufe der<br />

Zeit, weit voneinander entfernen. Auch hierbei können Erdbeben entstehen.<br />

Da man nun einiges über die tektonischen Platten erfahren hat, ist es von Vorteil eine<br />

Landkarte (Abbildung 6) mit allen Platten, die sich auf unserer Erdoberfläche bewegen,<br />

zu zeigen.<br />

In Abbildung 6 ist schön zu sehen, wo sich welche Platte hinbewegt und wo die<br />

Reibungspunkte zwischen den tektonischen Platten sind. An diesen Reibungspunkten,<br />

gekennzeichnet durch schwarze Dreiecke, finden Erdbeben häufig statt.<br />

85


Leicht zu sehen ist, dass Erdbebenrisikogebiete dort angesiedelt sind, wo eine<br />

konvergente Plattengrenze vorzufinden ist. Jedoch kann auch an den<br />

Transformstörungen, durch Verhacken der Oberfläche Spannung und somit ein<br />

Erdbeben entstehen, wie es beim San-Andreas-Graben der Fall ist. (Hund, 2012 S. 40)<br />

Nachdem nun das Grundwissen über tektonische Platten gut genug sein sollte, kann<br />

näher auf Erdbeben eingegangen werden. Das Kartenmaterial kann helfen Risikogebete<br />

aufzufinden und auch Anlass geben über bekannte Erdbeben im Laufe der Zeit zu<br />

sprechen. Notwendig wird eine Erklärung über die Stärke eines Erdbebens sein und auch<br />

die Erläuterung des dafür benötigten Messgerätes.<br />

Zuerst wird eine Einführung über seismische Wellen, die durch ein Erdbeben<br />

ausgesendet werden, stattfinden. Dass bei einem Erdbeben verschiedene Wellen<br />

ausgesendet werden ist den meisten Menschen nicht bekannt. Siehe dazu den<br />

theoretischen Teil unter Seismische Wellen. Die Schüler/innen sollen die vier<br />

verschiedenen Wellen kennenlernen, unterscheiden können und wissen welche<br />

Auswirkung die verschiedenen Wellen haben.<br />

Die 4 Wellen die durch ein Erdbeben ausgesendet werde:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

P-Welle<br />

S-Welle<br />

Love-Welle<br />

Rayleigh-Welle<br />

Die P-Welle, ausgesprochen die Primärwelle, ist die Welle, wie der Name schon verrät,<br />

die zuerst beim Messgerät ankommt. Also die Welle die sich am schnellsten ausbreitet.<br />

Sie ist eine Longitudinalwelle, siehe dazu den theoretischen Teil über Seismische Wellen.<br />

Abbildung 79 Die P-Welle ist eine Longitudinalwelle die sich wie dargestellt im Material<br />

ausbreitet. (Schwanke , et al., 2009 S. 22)<br />

Die S-Welle, Sekundärwelle, ist dann die zweite Welle die an der Messstation ankommt<br />

und gemessen werden kann. Anhand des Zeitunterschiedes zwischen P- und S-Welle<br />

kann man den Ort des Erdbebenherds berechnen. Bei diesen beiden Wellentypen<br />

handelt es sich um Raumwellen.<br />

86


Abbildung 80 Die S-Welle ist eine transversale Welle. (Schwanke , et al., 2009 S. 22)<br />

Ganz anderes als vermutet, ist trotz des lieblichen Namens die Love-Welle, die<br />

verheerendste Welle, die am meisten Schaden anrichtet. Sie breitet sich ausschließlich<br />

horizontal aus, wie man in Abbildung 81 sehen kann.<br />

Abbildung 81 Love-Welle (Schwanke , et al., 2009 S. 22) Das Gestein wird durch die Love-Welle<br />

seitlich verschoben.<br />

Zuletzt trifft dann die Rayleigh-Welle ein, welche eine rollende Bewegung darstellt.<br />

Zusammen mit der Love-Welle sind diese Wellen für die meisten Schäden an Gebäuden<br />

verantwortlich.<br />

Abbildung 82 Die Rayleigh-Welle bewegt sich rollend fort. (Schwanke , et al., 2009 S. 22)<br />

Die beiden letzteren Wellen sind Oberflächenwellen und bewegen sich langsamer als die<br />

ersten beiden Wellentypen. Die Primär- und Sekundär- Wellen breiten sich auch durch<br />

das Innere der Erde aus. Mehr dazu im theoretischen Teil. (Schwanke , et al., 2009 S. 22)<br />

Um das Thema Erdbeben abzuschließen ist es noch wichtig den Kindern die Methoden,<br />

wie man ein Erdbeben misst und die verschiedenen Skalen zu erklären. Zuerst führt man<br />

den Seismographen an Hand von Bildern in der Klasse ein. Da diese für die meisten nicht<br />

selbst erklärend sind, wird ein Großteil der Klasse eine genaue Beschreibung zu diesem<br />

Messgerät benötigen.<br />

87


Abbildung 83 Seismograph (klett2013) An einer Vorrichtung ist eine Masse aufgehängt an der<br />

sich ein Stift befindet. Unter der Masse befindet sich eine festsitzende Rolle, welche alle<br />

Bodenbewegungen durch den Stift registriert.<br />

Beschreibung (Abbildung 83) des Seismographen:<br />

Das mit dem Boden verbundene Gerät beinhaltet eine schwere Masse, welche so<br />

befestigt ist, dass sie sich durch ihre Trägheit kaum bewegt. Kommt es nun zu einem<br />

Erdbeben und somit zu einer Aussendung der verschiedenen Wellentypen, gerät der<br />

Boden ins Schwanken und die Masse bleibt starr. An der Masse befindet sich eine<br />

Schreibspitze, wie in Abbildung 83 zu sehen ist. Direkt unter der Masse befindet sich<br />

eine Registriertrommel, die Bewegungen des Untergrundes aufzeichnet, wenn der<br />

Boden ins Wanken kommt. Denn dann beginnt sich alles, bis auf die Masse mit ihrer<br />

Schreibspitze zu bewegen. Da der Seismograph sehr sensibel aufgebaut ist, ist ein<br />

Dämpfungsmagnet angebracht um anderweitige Erschütterungen von der Aufzeichnung<br />

auszugrenzen. (klett2013)<br />

Während man früher noch Skalen angab in denen man die Auswirkungen der Erdbeben<br />

vergleichen konnte (Mercalliskala), gibt man heute die Stärke eines Erdbebens an. Die<br />

Intensität eines Erdbebens ist an Hand der Schäden zu erkennen, anderes ist es bei der<br />

Stärke eines Erdbebens, denn dieser Wert ist ein rechnerisch festgelegter Wert. Jedoch<br />

ist dieser Wert von der verwendeten Skala abhängig. (mehr im Kapitel Erdbeben im<br />

theoretischen Teil) (Schwanke , et al., 2009 S. 25)<br />

Im Gegensatz zu den Medien, sollen Jugendlichen die Werte für die Stärke eines<br />

Erdbebens richtig einordnen können. Oft wird in den Medien fälschlicher Weise von der<br />

Richterskala gesprochen, während aber meist die Momentmagnitudenskala gemeint ist.<br />

Die Stärke eines Erdbebens ergibt sich aus dem Ausschlag des Seismographen. Dabei ist<br />

die Magnitude ein Maß für die Stärke eines Erdbebens bzw. gibt die freigesetzte Energie<br />

an und wird durch die Amplitude bestimmt. (Schwanke , et al., 2009 S. 25)<br />

88


Wie bereits schon genannt wurde, gibt es verschiedene Skalen nach denen die<br />

Magnitude und somit die Stärke eines Erdbebens ermittelt wird. Den Schülern/innen<br />

sollten die Richter-, Momentmagnituden- und die EM-Skala in Erinnerung bleiben. Dabei<br />

ist zur Kenntnis zu nehmen, dass die Richterskala logarithmisch aufgeteilt ist (siehe<br />

Grundlagen). (Schwanke , et al., 2009 S. 25)<br />

Der Grundstein für die Einführung der Tsunamis ist gelegt. Beschäftigen werden wir uns<br />

hauptsächlich mit Tsunamis, die durch Unterwassererdbeben ausgelöst werden. Solche<br />

Unterwasserbeben werden auch Seebeben genannt. Wichtig ist es jedoch auch, über die<br />

weiteren Auslöser von Tsunamis Bescheid zu wissen. Um das Ganze noch mal in Worte<br />

zu fassen, ein Tsunami kann durch Seebeben, Erdrutsche, Meteoriteneinschläge und<br />

durch Vulkanausbrüche entstehen.<br />

Die Gebiete in denen sich eine Platte über eine andere schiebt werden<br />

Subduktionsgrenzen genannt und sind die häufigsten Auslöser für Erd- und Seebeben.<br />

Da sich die Platten, wie bereits bekannt ist, bewegen entstehen an solchen<br />

Grenzschichten enorme Spannungen, durch Ineinanderhaken der Oberfläche. Jahrelang<br />

baut sich diese Spannung auf bis irgendwann die obere Platte dem enormen Druck nicht<br />

mehr standhalten kann. Die Platte schnellt nach oben und gibt somit einen enormen<br />

Impuls an die Umwelt ab. Findet jetzt ein solches Beben im Ozean statt, also ein<br />

Seebeben, dann wird die gesamte Wassermasse die über dem Erdbebenherd liegt nach<br />

oben verdrängt. Gewaltige Energien wirken bei diesem Naturspektakel.<br />

Auf dem offenen Meer spürt man kaum etwas von der herannahenden Todeswelle. Man<br />

könnte denken es handle sich um einen normalen Wellengang. Mit hoher<br />

Geschwindigkeit breitet sich die Welle in alle Richtungen aus. Beobachten kann man dies<br />

in sehr abgeschwächter Version, wenn man einen Stein ins Wasser wirft. Je tiefer der<br />

Ozean, desto schneller wird sich die Welle ausbreiten. Im Gegensatz zur Flutwelle die ein<br />

Hurrikan an Land treibt, wird hier die gesamte Wassersäule, bis zum Meeresboden in<br />

Bewegung gesetzt. Trifft diese Welle an Land so sinkt zwar die<br />

Ausbreitungsgeschwindigkeit, jedoch baut sich die Welle mehrere Meter auf um dann<br />

alles was sich ihr in den Weg stellt mitzureißen. (Schwanke , et al., 2009 S. 49,55)<br />

Anhand eines Videos wird diese Wellenausbreitung für jeden Jugendlichen gut sichtbar.<br />

Auch das Aufbauen der Welle ist hier leicht zu sehen. (Tsunamientstehung2013)<br />

Um genaueres über die Wellenausbreitung zu erfahren, sollte man im theoretischen Teil<br />

unter Tsunamis und Grundlagen nachlesen. Die Schüler/innen sollten sich über die<br />

Entstehung eines Tsunamis bewusst sein und wissen, dass ein Tsunami auf dem offenen<br />

Ozean kaum zu spüren ist, sich jedoch sobald er an Land kommt zu einer riesigen<br />

Flutwelle aufbaut.<br />

89


Die Kinder sollen Anzeichen für einen Tsunami erkennen und dann laut Notfallplan<br />

richtig handeln. Unter anderem also die Eigenschaften eines Tsunami erkennen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Das Wasser zieht sich oft sehr rasch und stark zurück (keine Ebbe)<br />

Fische ziehe sich in tiefe Gewässer zurück<br />

Schäumendes Wasser (Whirlpool)<br />

Folge von Wellenbergen (keine Einzelwelle)<br />

Nach dem Überfluten zieht sich das Wasser mit einer gewaltigen Kraft wieder<br />

zurück in die See und nimmt alles mit was nicht niet- und nagelfest ist.<br />

Das erste Anzeichen ist häufig der starke, schnelle Rückzug des Wassers, welcher von<br />

der Ebbe zu unterscheiden ist. Bei der Ebbe zieht sich das Wasser langsam zurück. Man<br />

kann dann darauf schließen, dass ein Wellental dem Wellenberg vorangeeilt ist. Da es<br />

unter Wasser wie in einem Whirlpool brodelt, ziehen sich die Meeresbewohner in den<br />

offenen Ozean zurück. Tiere haben ein besonderes Gespür für solche Unruhen. Durch<br />

die Erschütterung wird nie nur eine Welle ausgelöst sondern ganze Wellenpakete, so<br />

kann es auch sein dass der ersten Welle, eine noch stärkere Flutwelle folgt, deshalb ist<br />

es wichtig auf Entwarnung zu warten bis man aus seinem Schutzgebiet herauskommt.<br />

Falls es keine Warnungen gibt sollte man lange genug warten, bis man wieder zum<br />

Risikogebiet zurückkehrt. Es ist zudem sehr wichtig, dass man sich, so schnell wie<br />

möglich, aus dem Wasser zieht, sollte man die erste Flutwelle überlebt haben. Wenn<br />

dies nicht möglich ist, dann sollte man sich in eine Position bringen an der man nicht<br />

durch umherschwimmende Teile zerdrückt oder durch den Sog mit ins Meer gezogen<br />

werden kann.<br />

Bei der Katastrophe im Jahr 2004 konnte das 10 jährige Mädchen, Tilly Smith, dank des<br />

Unterrichts in der Schule vielen Menschen das Leben retten. Um die 100 Menschen<br />

verdanken diesem Mädchen ihr Leben. (TillySmith2013)<br />

Genau aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass der Notfallplan des Tsunami<br />

besprochen wird, damit jedes Kind weiß was zu tun ist und dem Beispiel von Tilly Smith<br />

folgen kann.<br />

3.3.2 Ziele<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Kennenlernen der tektonischen Platten<br />

Wissen über die verschiedenen Plattenbewegungen und deren Folge<br />

Erdbebenrisikogebiete anhand von Kartenmaterial (in denen die Platten<br />

gekennzeichnet sind) erkennen<br />

Die verschiedenen Wellen die ein Erdbeben aussendet kennen<br />

Die Wellentypen eines Erdbebens unterscheiden können<br />

Funktionsweise des Seismographen nachvollziehen können<br />

Wichtige Begriffe wie Intensität, Magnitude, Stärke (eines Erdbebens),<br />

Momentmagnitude kennenlernen<br />

90


Kennenlernen einiger Erdbebenskalen und Unterschiede kennen<br />

Entstehungsarten eines Tsunamis kennen<br />

Über Ausbreitung und den Verlauf Bescheid wissen<br />

Kennzeichen erkennen und richtig handeln lernen<br />

Notfallplan kennen<br />

An Regeln halten<br />

Modelltsunami beobachten und Eigenschaften eines Tsunami erkennen<br />

Zusätzliches Verständnis durch Experiment erhalten<br />

3.3.3 Aufbau<br />

Bei dem von mir aufgebauten Experiment mit dem vielsagenden Namen:<br />

„Tsunamigenerator“ handelt es sich um eine Kunststoffkonstruktion, welche eigens für<br />

mich zur Visulisierung der Entstehung eines Tsunamis entworfen und konstruiert wurde.<br />

Zuerst wurde eine Skizze mit meinen ungefähren Vorstellungen angefertigt um später<br />

einen genauen Bauplan zu entwerfen. Es handelt sich hierbei um ein Kunststoffbecken,<br />

welches mir die Firma IKW GmbH, Burghausen anfertigte. Begonnen wurde mit der<br />

Konstruktion eines Beckens, wie es Abbildung 84 zeigt. Ich erhielt dazu noch eine lose<br />

Rampe und einen Klotz. Anhand von Versuchen ermittelte ich die Steigung der Rampe,<br />

wodurch eine Welle erzeugt werden kann die einen Tsunami darstellt. Es sollten dabei<br />

die Eigenschaften von Tsunamis, die durch ein Erdbeben entstehen, die Ausbreitung der<br />

Materialwelle im Wasser und das Steigen der Amplitude an der Küste veranschaulicht<br />

werden.<br />

Abbildung 84 Erste Skizze des Tsunamibeckens<br />

Um den idealen Steigungswinkel für die Rampe zu finden, wurde diese ins Becken<br />

gegeben und mit einem Klotz, konnte ich verschiedene Steigungen ausprobieren. Somit<br />

kam ich zu einer Steigung, die die gewünschten Effekte auslöste. Die als ideal für diesen<br />

Aufbau erachtete Steigung wurde dann markiert und das Becken ging nochmal zurück an<br />

die Firma IKW, um nun die festsitzende Rampe einzubauen.<br />

91


Abbildung 85 Der Tsunamigenerator. Die Rampe ist festsitzend und im tiefen Wasser links wird<br />

das Erdbeben ausgelöst. Rechts ist die Küste mit Strand dargestellt. Zur Veranschaulichung<br />

wurden Monopolyhäuser und ein kleiner Eifelturm aufgestellt.<br />

Die Rampe in der Abbildung 84 entspricht nicht ganz dem Endprodukt, denn wie man in<br />

Abbildung 85 sehen kann, fängt dort die Rampe erst im zweiten Drittel an zu steigen und<br />

die letzten 20 cm bilden dann noch das Ufer. Die Rampe hat bei diesem Ufer eine Höhe<br />

von ca. 10 cm.<br />

Kleine Monopolyhäuser und ein kleiner Eifelturm dienen zur besseren<br />

Veranschaulichung der Auswirkungen. Als Auslöser des Tsunami dient an einem Rohr<br />

befestigte Platte welche manuell nach oben gezogen wird, um ein Erdbeben auszulösen.<br />

Die letzte Zutat für den Tsunami ist, das wohl entscheidendste Element, das Wasser. Bis<br />

zur angegebenen Markierung wird das Becken aufgefüllt.<br />

3.3.4 Durchführung<br />

Nachdem die Theorie besprochen wurde wird das Experiment durchgeführt.<br />

Das Tsunamibecken wird bis zur Markierung aufgefüllt. Der Stab zum Simulieren des<br />

Erdbebens wird in Position gebracht. Das heißt er wird an der tiefsten Stelle des Beckens<br />

platziert, dieser Teil des Beckens soll das offene Meer darstellen, in dem das Seebeben<br />

stattfindet (siehe Abbildung 86).<br />

92


Abbildung 86 Der Tsunamigenerator mit Stab zum Auslösen des Erdbebens<br />

Es benötigte einige Zeit um den optimalen Wasserstand festzulegen. Ist das Becken<br />

gefüllt, kann das Experiment starten. Es ist darauf zu achten, dass alle Schüler/innen<br />

eine gute Sicht auf das Becken haben, damit auch alle die entscheidenden Momente, die<br />

gezeigt werden sollen miterleben können. Welche da wären, auf dem offenen Meer ist<br />

die Welle noch keine Angsteinflößende Flutwelle, das Wasser zieht sich kurz vor dem<br />

Eintreffen des Tsunami schnell zurück, die Welle baut sich mit abnehmender<br />

Meerestiefe auf, das gesamte Ufer wird von dem Wasser überschwemmt und das<br />

Wasser zieht sich dann schnell wieder zurück ins Meer. Bei der Durchführung soll so<br />

realistisch wie möglich gearbeitet werden, das heißt beim Auslösen des Seebebens ist<br />

die Platte ruckartig nach oben zu ziehen. Wie weit man diese Platte nach oben ziehen<br />

soll kann am Becken markiert werden oder nach einigen Versuchen selbst<br />

herausgefunden werden. Den Schülern/innen muss klar gemacht werden, dass es sich<br />

trotz allem hier um eine übertriebene Darstellung eines Seebebens handelt, da man<br />

sonst in so kleiner Form keine Flutwelle erzeugen könnte.<br />

Weil die Reihenfolge der Ereignisse relativ schnell vor sich geht, wurde das Experiment<br />

im Vorfeld gefilmt und kann nun in Slow-motion der Klasse präsentiert werden. Dabei<br />

wird es leichter sein, die nötige Erklärung zu den entscheidenden Momenten zu liefern.<br />

Das zugehörige Video liegt dieser Arbeit im Anhang in Form einer CD bei.<br />

3.3.5 Reflexion<br />

Im Vorhinein benötigte das Experiment viel Zeit um Steigung und Wasserstand zu<br />

optimieren. Dank der Firma IKW, wurden meine Ideen detailgenau umgesetzt.<br />

Es hat sich herausgestellt, dass es von Vorteil ist das Video zum Experiment in einem<br />

hellen Raum zu drehen, da die Effekte hier besser zu sehen waren.<br />

3.3.6 Weiterführung<br />

Eine Idee dieses Projekt weiter zuführen bietet das Magazin MNU (siehe<br />

Literaturverzeichnis (Henning, et al., 2011 S. 324-327)) Während es im Amerikanischen<br />

93


Raum schon lange Zeit ein Tsunami Frühwarnsystem gibt, wurde es im indischen Ozean<br />

erst nach dem verheerenden Tsunami 2004 eingeführt. Wie solch ein Frühwarnsystem<br />

funktioniert beschreibt die Zeitschrift MNU in ihrem Artikel „Zerstörerische Kräfte von<br />

Tsunami und Wirbelsturm“. In diesem Artikel wird auch berechnet wie viel ein<br />

Frühwarnsystem für bestimmte Regionen bei dem katastrophalen Tsunami im Jahre<br />

2004, gebracht hätte. Diese Beispiel kann man mit den Kindern nachrechnen und somit<br />

eine gute Verbindung zur Mathematik knüpfen.<br />

Folgendes wurde eins zu eins aus dem Artikel von (Henning, et al., 2011) übernommen:<br />

In Tabelle 8 sieht man die Daten zum Erdbeben 2004 in Sumatra<br />

Zeitpunkt<br />

26.Dez. 2004, 1.59 MEZ<br />

2.14 Uhr MEZ erreicht der Tsunami Sumatra<br />

3.45 Uhr MEZ erreicht der Tsunami Sri Lanka<br />

Lage des Epizentrums<br />

Magnitude<br />

Ausmaß des Erdbebens<br />

3.267° nördliche Breite<br />

95.821° östliche Breite<br />

(ca. 150 km vor Sumatra)<br />

9,1 Richterskala<br />

Der Meeresboden wurde auf einer Strecke von rund<br />

1.200 km um bis zu 10 m angehoben<br />

Tabelle 8 Daten des Erdbebens von 2004 in Sumatra (Henning, et al., 2011 S. 325)<br />

Daten zur Berechnung:<br />

• Schnellsten Wellen sind die P-Wellen: ; Annahme<br />

• Abstand vom Satelliten(zur Boje und zur Messstation): 35.786-41.670km;<br />

Annahme 40.000km<br />

• Berechnungszeit der Messdaten: Annahme 4 Minuten<br />

• Durchschnittliche Wassertiefe: ̅<br />

• Formeln zur Berechnung:<br />

• √ h=Wassertiefe<br />

• (elektromagnetische Wellenausbreitung)<br />

• Lichtgeschwindigkeit<br />

In Abbildung 87, die sich stark an die Skizze von (Henning, et al., 2011 S. 325) anlehnt,<br />

sieht man wie sich ein solches Frühwarnsystem zusammensetzt. Die Nummern 1-4<br />

beschreiben die verschieden Zeiten die diese Stationen benötigen. Bei Nummer 1 wird<br />

zum Beispiel die Zeit berechnet, die die seismische Welle bis zur Messstation benötigt.<br />

94


Da die P-Wellen die schnellsten Wellen sind, wird ein Mittelwert der Geschwindigkeiten<br />

dieser seismischen Wellen als Anhaltspunkt genommen. Die Zeit die, die GPS-Bojen<br />

brauchen um ein Signal an den Satelliten zu senden wird gleich der Zeit, die der Satellit<br />

zur Messstation braucht, gesetzt. Bei der Berechnung werden diese Zeiten also einfach<br />

addiert. Bei der Nummer 4 ist die Zeit, die die Messstation benötigt, um die Daten<br />

auszuwerten gemeint. Sie wird auf einen fixen Wert gesetzt. Weiters wird noch die<br />

Dauer die eine Tsunamiwelle benötigt um ans Ufer zu treten berechnet. Wobei man hier<br />

die Ausbreitung als eine gleichförmige, geradlinige Bewegung annimmt, da man die<br />

Meerestiefe mittelt um eine konstante Ausbreitungsgeschwindigkeit zu erlangen.<br />

Rechnet man all diese Zeiten aus und addiert die vier Zeiten des Frühwarnsystems und<br />

subtrahiert sie von der Zeit der Tsunamiwelle, erhält man als Ergebnis die Zeit, die man<br />

braucht, um das entsprechende Gebiet zu evakuieren. Natürlich wird dieses Ergebnis mit<br />

den Schülern besprochen und mögliche Fehlerquellen werden entlarvt. Da viele Werte,<br />

wie Meerestiefe, Entfernung von Messstation zu Satellit bzw. Satellit zur Boje und<br />

Ausbreitungsgeschwindigkeit gemittelt werden, kann man von einer Abweichung der<br />

Realität ausgehen. Es wurden jedoch Werte verwendet, die das Worst-case-Szenario<br />

beschreiben Demnach hätte man also eventuell mehr Zeit zur Evakuierung. Doch lieber<br />

mehr Zeit einplanen, als Menschenleben zu riskieren.<br />

Abbildung 87 Tsunami-Frühwarnsystem. Die Nummern 1-4 zeigen die verschiedenen Stationen<br />

die beim Tsunami-Frühwarnsystem mit einfließen. Nummer 1 stellt sie Ausbreitung der P-<br />

Welle nach einem Erdbeben dar. Bei den Nummern 2 und 3 handelt es sich um die Weitergabe<br />

der Messdaten von den Messbojen zum Satelliten und vom Satelliten zur Messzentrale.<br />

Wobei durch die Drucksensoren ein Signal, bei einem Erdbeben, an die GPS-Bojen<br />

weitergegen wird und dann erst zum Satelliten kommt. Die Nummer 4 soll die Dauer der<br />

Berechnung der Daten darstellen.<br />

95


Berechnung der verschiedenen Zeiten:<br />

• Tsunamiwelle<br />

√<br />

√<br />

• Warnsystem = 4 Zeiten addieren<br />

• seismische Welle bis zur Messstation<br />

• Satellit zur Messstation/Boje (gleich lang)<br />

̅<br />

s<br />

• Messstation<br />

• Gesamtzeit<br />

Die Evakuierungszeit ergibt sich durch subtrahieren der Gesamtzeit des<br />

Frühwarnsystems von der Zeit die die Tsunamiwelle zur Ausbreitung benötigt.<br />

• Evakuierungszeit<br />

Auch zum Thema Tsunami und Erdbeben findet man Arbeitsblätter in der Lerntheke von<br />

(Hund, 2012 S. 10-17).<br />

96


4. Nachwort<br />

Viel zu lange wurden im Unterricht Themen behandelt, die keinen Praxisbezug haben.<br />

Man sollte sich überlegen, welcher Stoff unbedingt Teil des modernen Physikunterrichts<br />

sein sollte. Das Ziel dieser Arbeit ist es, ein Bewusstsein für Lehrer zu schaffen, wie<br />

wichtig das Thema Naturkatastrophen, für das alltägliche Leben der Kinder sein kann.<br />

Mir ist klar, dass sich die Kinder vielleicht nicht oft in so einer Situation wiederfinden.<br />

Aber in diesen paar Sekunden oder Minuten sollten sie auf den Unterricht zurückgreifen<br />

können und wissen, was zu tun ist. Es ist beinahe unglaublich, dass viele Menschen, zum<br />

Beispiel nicht wissen was ein Tsunami ist. Oftmals begeben sich die Menschen in<br />

Risikogebiete, ohne über dies Bescheid zu wissen. Damit gefährden sie ihr und das Leben<br />

ihrer Familie, ohne es zu wissen.<br />

Mein Wunsch wäre ein fächerübergreifender Unterricht. Während in Geografie die<br />

Risikogebiete besprochen werden können, kann man sich in Physik über die Entstehung<br />

und Ausbreitung unterhalten. In der Mathematik können Berechnungen über<br />

Evakuierungszeit und zum Beispiel Wellenausbreitung stattfinden. Diese Arbeit soll den<br />

Lehrern/innen eine Unterstützung oder Anregung bieten, welche diese nach Wunsch in<br />

ihrem Unterricht einbauen können. Keinesfalls sollte der Kreativität hier eine Grenze<br />

gesetzt sein, es handelt sich lediglich um Vorschläge. Ziel ist es, die nächste Generation<br />

besser über Naturkatastrophen aufzuklären und ihnen Methoden anzubieten, um diese<br />

Katastrophen zu verstehen und somit auf mögliche Anzeichen reagieren zu können.<br />

Mir war es vor allem sehr wichtig, Experimente, Videos und andere Materialien zu den<br />

Katastrophen zu finden, damit sich die Jugendlichen unter den Naturkatastrophen etwas<br />

vorstellen können Meiner Meinung nach werden im Physikunterreicht zu wenige<br />

Experimente durchgeführt. Immer wieder beherrscht der Frontalunterricht die<br />

Klassenräume. Das kann ich nicht verstehen, denn die Physik biete sich ja an, gelernte<br />

Dinge experimentell darzustellen.<br />

Man sollte den Aufwand nicht scheuen und den Kindern die Chance bieten mit allen<br />

Sinnen zu Lernen.<br />

97


Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1 Sphäreneinteilung unserer Atmosphäre in logarithmischer Darstellung nach<br />

Temperaturverlauf und Meereshöhe(kowoma2012) ......................................................... 5<br />

Abbildung 2 Wirkungsweise der Corioliskraft (m-forkel2013) ............................................ 8<br />

Abbildung 3 Drehsinn eines Tiefdruckgebietes auf der Nordhalbkugel (atmos2013) ........ 8<br />

Abbildung 4 Beaufort-Skala (wetterdienst2013) ................................................................ 9<br />

Abbildung 5 Aufbau der Erde im Schichtsystem. (heimatundwelt2013) .......................... 10<br />

Abbildung 6 Die Aufteilung der Erdkruste in tektonische Platten (7stern2013) .............. 11<br />

Abbildung 7 Darstellung einer Subduktion am Beispiel ................................................... 11<br />

Abbildung 8 Visualisierung einer Kontinent-Kontinent Kollision (Schwanke , et al., 2009 S.<br />

19) ...................................................................................................................................... 12<br />

Abbildung 9 Darstellung einer Transformationsströmung am Beispiel des San-Andreas-<br />

Graben (Schwanke , et al., 2009 S. 19) .............................................................................. 12<br />

Abbildung 10 Ausbreitung der Erdbebenwellen (klett-seismischeWellen2013) .............. 13<br />

Abbildung 11 Entstehung eines tropischen Wirbelsturms (votekk2013) ......................... 14<br />

Abbildung 12 Wo Zyklone wüten (nature2013) ................................................................ 17<br />

Abbildung 13 Bildliche Veranschaulichung der Saffir-Simpson-Skala (klimawandel2013)<br />

........................................................................................................................................... 19<br />

Abbildung 14 Die Hurrikan Alley mit den unterschiedlichen ............................................ 20<br />

Abbildung 15 Hurrikan sichere Häuser (Schwanke , et al., 2009 S. 112) .......................... 21<br />

Abbildung 16 Erhöhte Installation von elektrischen Geräten (Schwanke , et al., 2009 S.<br />

112) .................................................................................................................................... 21<br />

Abbildung 17 Sicherungskrampen zur besseren Befestigung des Daches (Schwanke , et<br />

al., 2009 S. 112) ................................................................................................................. 22<br />

Abbildung 18 Notfallplan für Hurrikans (redcross-hurricane2013) .................................. 23<br />

Abbildung 19 Zur Visualisierung der Größe des Hurrikans ............................................... 24<br />

Abbildung 20 Satellitenbild des Hurrikan „Mitch“ im karibischen Raum (wikimitch2013)<br />

........................................................................................................................................... 25<br />

Abbildung 21 Das Auge des Hurrikan „Katrina“ (Schwanke , et al., 2009 S. 102) ............. 26<br />

Abbildung 22 Satellitenbild des Hurrikan „Katrina“ kurz vor bzw. schon über New<br />

Orleans (nasa-katrina2013) ............................................................................................... 26<br />

Abbildung 23 Weitläufige Überschwemmungen nach „Katrina“ (Schwanke , et al., 2009<br />

S. 108) ................................................................................................................................ 26<br />

Abbildung 24 Verlauf/Entwicklung des Hurrikan „Nargis“ (wiki-nargis2013) .................. 27<br />

Abbildung 25 Verlauf des Hurrikan „Ike“ (wiki-ike2013) .................................................. 27<br />

Abbildung 26 Verlauf des Supertaifun „Jangmi“ (wiki-jangmi2013) ................................. 28<br />

Abbildung 27 Entstehung eines Tornados (raonline2013) ............................................... 29<br />

Abbildung 28 Der Rüssel des Tronados zieht sich bis zum Boden (raonline2013) .......... 29<br />

Abbildung 29 Der Tornado-Alley ist ein Gebiet an dem häufig Tornados auftreten<br />

(noaa2013) ........................................................................................................................ 34<br />

Abbildung 30 Globale Tornadokarte (wikiglobaltornado2013) ........................................ 34<br />

Abbildung 31 Zutaten für einen Tornado (weathertrends2013) ..................................... 35<br />

Abbildung 32 Der Tornado-Notfallplan (redcross-tornado2013) ..................................... 36<br />

Abbildung 33 Die Schneise des Pforzheimtornados (tornadoliste2013) .......................... 37<br />

Abbildung 34 Zerstörung in Pforzheim durch den Tornado 1968 (tornadoliste2013) ..... 37<br />

98


Abbildung 35 Zerstörung Wiener Neustadt durch ............................................................ 38<br />

Abbildung 36 Tornadoschneise Wiener Neustadt (tordachtornado2013) ...................... 39<br />

Abbildung 37 Tornados in Österreich (tordachmap2013) ................................................ 39<br />

Abbildung 38 Der Super Outbreak von 1999 (wikimedia2013) ........................................ 40<br />

Abbildung 39 Prinzip des ersten Seismoskops (klett-messung2013) ............................... 42<br />

Abbildung 40 Europäische Makroseismische Skala zur .................................................... 43<br />

Abbildung 41 Seismographen (zamg-forschungsheft2013) .............................................. 44<br />

Abbildung 42 Zeitdifferenz der P- und S-Wellen mit einem ............................................. 44<br />

Abbildung 43 Lokalisierung des Epizentrums durch 3 ...................................................... 45<br />

Abbildung 44 Nomogramm (Bolt, 1995) ........................................................................... 47<br />

Abbildung 45 Verteilung der Epizentren von Erdbeben ................................................... 48<br />

Abbildung 46 Erdbebengebiete in Österreich (zamg-übersicht2013) .............................. 49<br />

Abbildung 47 Spürbare Erdbeben der letzten Jahre in Österreich (zamg-übersicht2013)49<br />

Abbildung 48 Erdbebenaufteilung der Jahre 2000-2011 .................................................. 50<br />

Abbildung 49 Ein Blei-Gummi-Fundament zur Abschottung von Erdbebenwellen<br />

(Schwanke , et al., 2009 S. 31) ........................................................................................... 52<br />

Abbildung 50 Das Gleitlager gleicht die Erschütterungen aus (Schwanke , et al., 2009 S.<br />

31) ...................................................................................................................................... 52<br />

Abbildung 51 Stoßdämpfer dienen als zusätzliche Stabilisierung (Schwanke , et al., 2009<br />

S. 31) .................................................................................................................................. 52<br />

Abbildung 52 Notfallplan für Erdbeben (redcross-earthquake2013) ............................... 53<br />

Abbildung 53 Die größten Erdbeben seit 1900 mit ........................................................... 54<br />

Abbildung 54 Zerstörungen durch das Erdbeben von Valdivia, Chile 1960 (usgschile2013)<br />

.......................................................................................................................... 55<br />

Abbildung 55 Schäden aufgrund des Erdbebens von ....................................................... 56<br />

Abbildung 56 Die Verwüstungen und Überschwemmungen des ..................................... 56<br />

Abbildung 57 Schäden des fatalen Erdbebens und........................................................... 56<br />

Abbildung 58 Entstehung eines Tsunamis durch ein Seebeben (planat2013) ................. 58<br />

Abbildung 59 Das Pazifik Tsunami-Frühwarnsystem mit seinen Messstationen (Schwanke<br />

, et al., 2009 S. 57) ............................................................................................................. 59<br />

Abbildung 60 Tsunami-Risikogebiete weltweit und farblich ............................................ 60<br />

Abbildung 61 Notfallplan Tsunami (redcross-tsunami2013) ............................................ 62<br />

Abbildung 62 Die sich aufbauende Flutwelle beim Tsunami 2004 in Thailand<br />

(thesun2013) ..................................................................................................................... 63<br />

Abbildung 63 Ein Hotel in Sri Lanka wird 2004 überschwemmt (noaa-sumatra2013) ..... 63<br />

Abbildung 64 Bilder in Khoa Lak, Thailand beim Tsunami 2004 (toebert2013) .............. 64<br />

Abbildung 65 Hier werden die Kräfte eines Tsunamis sichtbar. (noaa-japan2013) ......... 64<br />

Abbildung 66 Die Geschichte von Tilly Smith (dkkv2013) ................................................. 66<br />

Abbildung 67 Hoch- und Tiefdruckgebiete (leifiphysik2013) ............................................ 67<br />

Abbildung 68 Darstellung der Teilchenbewegung von kalter und warmer Luft ............... 68<br />

Abbildung 69 Schematische Darstellung der Zusammensetzung trockener und feuchter<br />

Luft ..................................................................................................................................... 69<br />

Abbildung 70 Verbindungsstück des Flaschentornados ................................................... 74<br />

Abbildung 71 Der Flaschentornado (waldorfshop2013) .................................................. 75<br />

Abbildung 72 Fertige Verbindungsstücke eines Flaschentornados (experimentis2013) . 76<br />

99


Abbildung 73 Memory über Tornados, Hurrikans und Hoch- und Tiefdruckgebiete<br />

(wikimitch2013) (Schwanke , et al., 2009 S. 102, 108) (nasa-katrina2013)<br />

(leifiphysik2013) ................................................................................................................ 78<br />

Abbildung 74 Corioliskraft ................................................................................................. 80<br />

Abbildung 75 Visuelle Darstellung der Corioliskraft (m-forkel-experiment2013) ............ 81<br />

Abbildung 76 Experiment Kinderkarussell ........................................................................ 83<br />

Abbildung 77 tektonische Platten im Laufe der Zeit (diercke2012) ................................. 84<br />

Abbildung 78 Kontinentaldrift (geologisch2012) .............................................................. 85<br />

Abbildung 79 P-Welle (Schwanke , et al., 2009 S. 22) ....................................................... 86<br />

Abbildung 80 S-Welle (Schwanke , et al., 2009 S. 22) ....................................................... 87<br />

Abbildung 81 Love-Welle (Schwanke , et al., 2009 S. 22) ................................................. 87<br />

Abbildung 82 Rayleigh-Welle (Schwanke , et al., 2009 S. 22) ........................................... 87<br />

Abbildung 83 Seismograph (klett2013) ............................................................................. 88<br />

Abbildung 84 Erste Skizze des Tsunamibeckens ............................................................... 91<br />

Abbildung 85 Der Tsunamigenerator ................................................................................ 92<br />

Abbildung 86 Der Tsunamigenerator mit Stab zum Auslösen des Erdbebens ................. 93<br />

Abbildung 87 Tsunami-Frühwarnsystem .......................................................................... 95<br />

Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 1 Zusammensetzung trockener Luft bis zu 100 km (Klose, 2008 S. 11) ................. 6<br />

Tabelle 2 Saffir-Simpson-Skala (nhc2013) ......................................................................... 18<br />

Tabelle 3 Die Fujita-Skala teilt die Tornados in 12 verschiedene Stufen ein.<br />

(wikifujita2013) ................................................................................................................. 32<br />

Tabelle 4 Vergleich der Tornadoskalen und der Beaufortskala (tordach2013) ................ 33<br />

Tabelle 5 Die größten Erdbeben seit 1900 (usgs2013) ..................................................... 54<br />

Tabelle 6 Eine Auswahl großer Erdbeben in Österreich (zamg-erdbeben2013) .............. 55<br />

Tabelle 7 Berechnung der Molekülmassen von trockener und feuchter Luft .................. 69<br />

Tabelle 9 Daten des Erdbebens von 2004 in Sumatra (Henning, et al., 2011 S. 325) ....... 94<br />

100


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29.05.2013.<br />

106


3. Anhang<br />

A. „Die Zuordnung der Sachschäden zum für Mitteleuropa repräsentativen mittleren<br />

Schadensatz (loss ratio) S für Bauten in Leicht- (S - ) oder Massivbauweise (S + ).<br />

Es folgt die verbale Beschreibung für Mitteleuropa typischer Sach- und Flurschäden von<br />

T-4 bis T12.<br />

T-4 / F-2, unterkritisch (sub-critical)<br />

a) Sachschäden: Schadensätze S -<br />

= 0.00 %, S +<br />

= 0.00 %<br />

Keine.<br />

b) Flurschäden:<br />

Eventuell ab gewehte Blätter, grüne Zweige oder kleinere Totäste lassen sich nicht von<br />

zufälligen Trockenheits- oder durch starken Niederschlag bedingten Blattabfällen,<br />

Zweigabsprüngen oder Totastabbrüchen unterscheiden.<br />

T-3 / F-2, unterkritisch (sub-critical)<br />

a) Sachschäden: Schadensätze S -<br />

= 0.00 %, S +<br />

= 0.00 %<br />

Keine.<br />

b) Flurschäden:<br />

Eventuell ab gewehte Blätter, grüne Zweige oder kleinere Totäste lassen sich nicht von<br />

zufälligen Trockenheits- oder durch starken Niederschlag bedingten Blattabfällen,<br />

Zweigabsprüngen oder Totastabbrüchen unterscheiden.<br />

T-2 / F-1, unterkritisch (sub-critical)<br />

a) Sachschäden: Schadensätze S -<br />

= 0.00 %, S +<br />

= 0.00 %<br />

Keine.<br />

b) Flurschäden:<br />

Eventuell ab gewehte Blätter, grüne Zweige oder Totäste lassen sich nicht einwandfrei<br />

von zufälligen Trockenheits- oder durch starken Niederschlag bedingten Blattabfällen,<br />

Zweigabsprüngen oder Totastabbrüchen unterscheiden.<br />

T-1 / F-1, unterkritisch (sub-critical)<br />

a) Sachschäden: Schadensätze S -<br />

= 0.01 %, S +<br />

= 0.00 %<br />

Leichte Gegenstände werden vom Boden abgehoben.<br />

b) Flurschäden:<br />

107


In Wiesen oder Getreidefeldern ist der Zugweg erkennbar. Einzelne Grünzweige und<br />

kleinere Grünäste, sowie vermehrt kleinere, aber auch mittlere und vereinzelt auch<br />

größere Totäste beginnen abzubrechen. Die Astabbrüche sind - aufgrund der geringen<br />

Häufigkeit - noch nicht immer einwandfrei von zufälligen Trockenheits- oder durch<br />

starken Niederschlag bedingten Blattabfällen, Zweigabsprüngen oder Totastabbrüchen<br />

zu unterscheiden. T and F scales, Central Europe 4 / 8 02 May 2005<br />

T0 / F0, schwach (weak)<br />

a) Sachschäden: Schadensätze S -<br />

= 0.05 %, S +<br />

= 0.01 %<br />

Leichte Gegenstände werden vom Boden abgehoben. Baugerüste können umstürzen,<br />

leichte Schäden an Markisen und Zelten auftreten. Dachziegel an exponierten Stellen<br />

können sich lockern. Keine Schäden an Gebäude-Tragwerken.<br />

b) Flurschäden:<br />

Einzelne Äste beginnen abzubrechen, in Wiesen oder Getreidefeldern ist der Zugweg<br />

erkennbar. Kranke (z. B. Holzfäulen) oder besonders labile Bäume (lange dünne Stämme;<br />

hoch angesetzte Krone; geringes, flaches Wurzelwerk) können brechen oder entwurzelt<br />

werden (bei Wurzelfäulen oder auf labilen, durchnässten Standorten).<br />

T1 / F0, schwach (weak)<br />

a) Sachschäden: Schadensätze S -<br />

= 0.10 %, S +<br />

= 0.05 %<br />

Gartenmöbel und leichtere Gegenstände werden umgeworfen und können durch die<br />

Luft gewirbelt, Holzzäune umgeworfen werden. Leichte Schäden an Dächern (Ziegeln<br />

und Verblechungen können sich lösen und herab geweht werden). Geringe Schäden an<br />

Leichtbauten; keine strukturellen Schäden.<br />

b) Flurschäden:<br />

Auch starke und gesunde Äste brechen vermehrt, insbesondere während der<br />

Vegetationszeit (Laubbäume belaubt). Kranke (z. B. Holzfäulen) oder besonders labile<br />

Bäume (lange, dünne Stämme, hoch angesetzte Krone, geringes, flaches Wurzelwerk)<br />

brechen häufig oder werden entwurzelt. Bäume mit Wurzelschäden oder -fäulen bzw.<br />

auf labilen, durchnässten Standorten werden häufig geworfen.<br />

T2 / F1, schwach (weak)<br />

a) Sachschäden: Schadensätze S -<br />

= 0.25 %, S +<br />

= 0.10 %<br />

Auch schwerere Gegenstände werden vom Boden aufgehoben und können zu<br />

gefährlichen Geschossen werden. Wohnwagen und Anhänger können umgeworfen<br />

werden. Ziegel- und ungesicherte Flachdächer werden teilweise abgedeckt. Geringe bis<br />

mittelschwere Schäden an Leichtbauten; erste Schäden an strukturellen Elementen von<br />

Massivbauten möglich.<br />

b) Flurschäden:<br />

108


Zahlreiche auch starke und gesunde Äste brechen, insbesondere während der<br />

Vegetationszeit (Laubbäume belaubt). Bäume mit Holzfäulen oder sonstigen statisch<br />

relevanten Schäden, labile Bäume (ungünstige H/D-Werte 1 , geringes oder flaches<br />

Wurzelwerk) oder Bäume auf labilen Böden (Stauwasser beeinflusst oder<br />

grundwassernah) werden nahezu immer gebrochen oder entwurzelt.<br />

1<br />

H/D-Wert: Verhältnis Baumhöhe zu Brusthöhendurchmesser, d. h. dem Durchmesser<br />

des Stammes in 1.30 m Höhe über dem Erdboden. H/D-Werte von 60 oder weniger<br />

gelten als stabil, über 80 als instabil. T and F scales, Central Europe 5 / 8 02 May 2005<br />

Auch gesunde Bäume können im Falle ungünstiger Stoßrichtungen oder Zeitpunkte der<br />

Böen bereits gebrochen oder auf durchweichten Böden geworfen werden. Während der<br />

Zeit des Saftstromes treten an Bäumen mit stabiler Verwurzelung, aber labileren<br />

Stämmen häufiger Druckschäden auf.<br />

T3 / F1, schwach (weak)<br />

a) Sachschäden: Schadensätze S -<br />

= 0.80 %, S +<br />

= 0.25 %<br />

Zahlreiche Wohnwagen und Anhänger werden umgeworfen. Ziegel- und ungesicherte<br />

Flachdächer erleiden größere Schäden. Mittelschwere Schäden an Leichtbauten;<br />

einzelne Schäden an strukturellen Elementen von Massivbauten. Fahrende Autos<br />

werden von der Straße gedrückt.<br />

b) Flurschäden:<br />

Zahlreiche Äste, auch starke und gesunde brechen; auch außerhalb der Vegetationszeit,<br />

in der Laubbäume unbelaubt sind. Auch stabile und gesunde Bäume werden vermehrt<br />

geworfen oder bereits gebrochen. Während der Zeit des Saftstromes sind Druckschäden<br />

relativ häufig. Bereits erhebliche Schäden in stabilen Waldbeständen, wobei die<br />

stabilsten Individuen, aber auch Zwischen- und Unterständige, die nur wenig<br />

Windwiderstand bieten, überwiegend noch stehen bleiben.<br />

T4 / F2, stark (strong)<br />

a) Sachschäden: Schadensätze S -<br />

= 3.0 %, S +<br />

= 0.80 %<br />

Große Schäden an Fahrzeugen und Anhängern. Hohe Gefährdung und Schäden durch<br />

herum fliegende Teile. Ganze Dächer werden abgedeckt. Schwere Schäden an<br />

Leichtbauten; zunehmend Schäden an strukturellen Elementen von Massivbauten,<br />

Einsturz von Giebelwänden möglich.<br />

b) Flurschäden:<br />

Auch stabile Bäume oder Waldbestände werden fast immer bzw. vollständig geworfen<br />

oder gebrochen. Großkronige Bäume werden, sofern besonders stabil verwurzelt,<br />

meistens gebrochen. Sofern Bäume noch stehen bleiben, wird die überwiegende Anzahl<br />

der Äste, auch die in unbelaubtem Zustand, abgerissen. Der Anteil an Druckschäden geht<br />

zugunsten gebrochener Bäume stark zurück.<br />

109


T5 / F2, stark (strong)<br />

a) Sachschäden: Schadensätze S -<br />

= 10.0 %, S +<br />

= 3.0 %<br />

Schwere Schäden an Dächern und Anbauten sowie an Leichtbauten. Weiter<br />

zunehmende Schäden an strukturellen Elementen von Massivbauten. Vollständiger<br />

Einsturz einzelner Gebäude, vor allem landwirtschaftlich genutzter Konstruktionen und<br />

Lagerhallen. Kraftfahrzeuge werden hochgehoben.<br />

b) Flurschäden: Auch stabilste Gehölze, wie Randbäume, Wind erprobte Hecken, Büsche<br />

und Feldgehölze werden stark geschädigt oder bereits zerstört; entweder durch<br />

Entwurzeln (Herausreißen), Stamm- oder Kronenbruch oder durch Abreißen der<br />

überwiegenden Zahl der Äste, insbesondere fast allen Feinreisigs. T and F scales, Central<br />

Europe 6 / 8 02 May 2005<br />

T6 / F3, stark (strong)<br />

a) Sachschäden: Schadensätze S -<br />

= 30.0 %, S +<br />

= 10.0 %<br />

Leichtbauten werden in größerem Umfang zerstört. Schwere Schäden an strukturellen<br />

Elementen von Massivbauten. Einsturz einzelner Gebäude. Schwere Kraftfahrzeuge<br />

werden hochgehoben und umgeworfen.<br />

b) Flurschäden:<br />

Kein heimisches Holzgewächs übersteht - falls der Stamm stehen bleibt - solch einen<br />

Sturm ohne schwerste Schäden. Stehen bleibende Bäume werden weitgehend entastet.<br />

T7 / F3, stark (strong)<br />

a) Sachschäden: Schadensätze: S -<br />

= 90.0 %, S +<br />

= 30.0 %<br />

Verbreitet völlige Zerstörung von Leichtbauten und schwere Schäden an Massivbauten.<br />

Einsturz zahlreicher Gebäude.<br />

b) Flurschäden:<br />

Kein heimisches Holzgewächs übersteht - falls der Stamm stehen bleibt - solch einen<br />

Sturm ohne schwerste Schäden. Stehen bleibende Bäume oder Baumteile werden<br />

weitgehend entastet, und stellenweise beginnt Entrindung durch umher fliegende<br />

Kleintrümmer sowie Sand etc.<br />

T8 / F4, verheerend (violent)<br />

a) Sachschäden: Schadensätze: S -<br />

= 100 %, S +<br />

= 60.0 %<br />

Schwere Schäden an Massivbauten. Verbreiteter Einsturz von Gebäuden, deren<br />

Einrichtung weit verstreut wird. Kraftfahrzeuge werden über große Strecken<br />

geschleudert.<br />

b) Flurschäden:<br />

Deutliche Entrindung stehen bleibender Baumstämme oder Baumteile durch umher<br />

fliegende Kleintrümmer sowie Sand etc.<br />

110


T9 / F4, verheerend (violent)<br />

a) Sachschäden: Schadensätze S -<br />

= 100 %, S +<br />

= 80.0 %<br />

Überwiegend Totalschäden an Massivbauten. Züge werden von den Schienen gerissen.<br />

b) Flurschäden:<br />

Totale Entrindung stehen bleibender Baumstämme oder Baumteile durch umher<br />

fliegende Kleintrümmer sowie Sand etc. T and F scales, Central Europe 7 / 8 02 May<br />

2005<br />

T10 / F5, verheerend (violent)<br />

a) Sachschäden: Schadensätze S -<br />

= 100 %, S +<br />

= 90.0 %<br />

Überwiegend Totalschäden an Massivbauten.<br />

b) Flurschäden:<br />

Totale Entrindung stehen bleibender Baumstämme oder Baumteile durch umher<br />

fliegende Kleintrümmer sowie Sand etc. Ungewöhnliche Schäden wie das Herausreißen<br />

und weites Verdriften von starken, aber bereits morschen Wurzelstöcken abgesägter<br />

Bäume entstehen.<br />

T11 / F5, verheerend (violent)<br />

a) Sachschäden: Schadensätze S -<br />

= 100 %, S +<br />

= 95.0 %<br />

Fast ausschließlich Totalschäden an Massivbauten. Unvorstellbare Schäden entstehen.<br />

b) Flurschäden:<br />

Totale Entrindung stehen bleibender Baumstämme oder Baumteile durch umher<br />

fliegende Kleintrümmer sowie Sand etc. Ungewöhnliche Schäden wie das Herausreißen<br />

und weites Verdriften auch weniger morscher, starker und tief in die Erde reichender<br />

Wurzelstöcke abgesägter Bäume entstehen.<br />

T12 / F6, überverheerend (super-violent)<br />

a) Sachschäden: Schadensätze S -<br />

= 100 %, S +<br />

= 99.0 %<br />

Ausschließlich Totalschäden an Massivbauten. Unvorstellbare Schäden entstehen.<br />

b) Flurschäden:<br />

Totale Entrindung stehen bleibender Baumstümpfe durch umher fliegende<br />

Kleintrümmer sowie Sand etc. Ungewöhnliche Schäden wie das Herausreißen und weite<br />

Verdriften auch kaum morscher, starker und tief in die Erde reichenden Wurzelstöcken<br />

abgesägter Bäume entstehen.“ (tordach2013)<br />

111

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