MISSIONSBLÄTTER - Abtei St. Otmarsberg Uznach
MISSIONSBLÄTTER - Abtei St. Otmarsberg Uznach
MISSIONSBLÄTTER - Abtei St. Otmarsberg Uznach
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<strong>MISSIONSBLÄTTER</strong><br />
DER BENEDIKTINER-MISSIONARE UZNACH<br />
117. J AHRGANG 2013 2/MAI-JUNI
Die <strong>MISSIONSBLÄTTER</strong> DER<br />
BENEDIKTINER-MISSIONARE<br />
IN UZNACH<br />
erscheinen vom März an fünfmal im<br />
Jahr.<br />
Abonnementspreis<br />
für 1Jahr Fr. 10.–<br />
für 2Jahre Fr. 19.–<br />
für 3Jahre Fr. 28.–<br />
Im Januar erhalten die Abonnenten<br />
unseren Jahresbericht.<br />
†Wohltäter, Abonnenten und Mitglieder<br />
des Missionswerkes<br />
†Wohltäter 22<br />
Adressänderungen 22<br />
Kloster auf Zeit 22<br />
Grusswort des Abtes 23<br />
Abtswahl 24<br />
Jahr des Glaubens 26<br />
Schüler,Kloster Ndanda 27<br />
Hassprediger 29<br />
Diözese Njombe 30<br />
Tagesheim Nairobi 31<br />
Bäckerei Uwemba 32<br />
Spital Peramiho 33<br />
Papstwahl 34<br />
Faraja hilft 35<br />
Kleine Herde Osornoe 36<br />
Maler Bächtiger 37<br />
Arbeiten und Freuden 37<br />
Gedenktage 38<br />
Gebetsmeinung 38<br />
Not und Heil der Welt 39<br />
Gottesdienste 39<br />
Nimm und lies 40<br />
Kreuzworträtsel 40<br />
22<br />
Aus dem Inhalt<br />
Herausgeber:<br />
Benediktiner-Missionare, 8730 <strong>Uznach</strong><br />
Tel. 055 285 81 11, Fax 055 285 81 00<br />
Internet:<br />
www.abtei-uznach.ch<br />
www.otmarsberg.ch<br />
E-Mail: abo@otmarsberg.ch<br />
Postkonto 90-6990-0<br />
Redaktion (Telefon 055 285 81 22)<br />
Abt Ivo Auf der Maur OSB<br />
E-Mail: abt.ivo@otmarsberg.ch<br />
Druck:<br />
Druckerei Oberholzer AG, <strong>Uznach</strong><br />
Mit Erlaubnis der kirchlichen Oberen<br />
Altdorf UR: Regina Süess-Imholz. Bazenheid:<br />
Vreni Forster-Zürcher. Entlebuch:<br />
Frieda Thalmann-Jenni. Ettiswil:<br />
Pfr. Hans Thalmann. Flawil: Berta Cavigelli-Grünenfelder.<br />
Gähwil: Jakob<br />
Egli-Holenstein. Gränichen: Agatha<br />
Roos. Illgau: Marie Rickenbacher-Nauer.<br />
Jona: Josef Helbling-Wermelinger.<br />
Kaisten: Marie Rohner-Boutellier.<br />
Lömmenschwil: Alois Schwizer-Egger.<br />
Menzingen: Xaveria Wick. Mühlau: Ottilia<br />
Bucher-Schärer. Obermumpf: Eva<br />
<strong>St</strong>ocker-Waldmeier. Regensdorf: Hedi<br />
Einladung Kloster auf Zeit<br />
Wie wird heute die Regel des heiligen<br />
Benedikt gelebt? Werein paar Tage oder<br />
längere Zeit mit Mönchen leben möchte,<br />
kann im Mitbeten und Mitarbeiten<br />
eine erste Antwort erfahren. Nur für<br />
männliche Teilnehmer.<br />
Anmeldung: Beim Abt oder Gastpater<br />
von <strong>St</strong>.<strong>Otmarsberg</strong>, 8730 <strong>Uznach</strong> SG,<br />
Tel. 055 285 81 11, Fax055 285 81 00<br />
Fotos: S. 21 (Ansprache des Abtes<br />
Emmanuel nach der Wahl), 38: Br.<br />
Bernhard Bisquolm, <strong>Uznach</strong>; S. 24:<br />
Paul Kühne, <strong>Uznach</strong>; S. 25: P. Joseph-<br />
M. Schnider,<strong>Uznach</strong>; S. 27: P. Thiemo<br />
Biechele, Uwemba; S. 28: Ndanda;<br />
S. 31, 35: P. Hildebrand Meienberg,<br />
Nairobi; S. 32: Br. Andreas Kohler, <strong>Uznach</strong>;<br />
S. 33 Br. Ansgar <strong>St</strong>üfe, <strong>St</strong>.Ottilien;<br />
S. 37: Beata Ebnöther, Gossau.<br />
Oberlin-Burger. Roggliswil: Berta Geiser-Lötscher.<br />
Schaffhausen: Klara Fritschi-Bürkler.<br />
<strong>St</strong>.Gallen: Ernst Eberle-<br />
Brändle; Gottlieb Bürkler-Rutz; Pia<br />
Pfister. <strong>Uznach</strong>: Monika Sonderegger-<br />
Römer; Rosa Cavigelli. Vals: <strong>St</strong>efan<br />
Berni-Hubert.<br />
Der Herr gebe ihnen die ewige Ruhe,<br />
und das ewige Licht leuchte ihnen. Herr,<br />
lass sie ruhen in Frieden. Amen.<br />
Helfen Sie mit,<br />
Ihre Adressen<br />
aktuell zu halten!<br />
Wir bitten Sie, uns jede auch noch so<br />
geringe Adressänderung mitzuteilen.<br />
Sie ermöglichen uns damit weiterhin<br />
eine tadellose Zustellung (der Zeitschrift),<br />
eine Einsparung von Unkosten<br />
und darüber hinaus eine aktuelle<br />
Adressverwaltung.<br />
Herzlichen Dank für Ihr Verständnis<br />
und Ihre Mithilfe!<br />
Sie können uns die Adressänderung<br />
per Internet auf der Webseite<br />
www.abo.otmarsberg.ch mitteilen,<br />
perE-Mail an abo@otmarsberg.ch<br />
oder per Post unter der Adresse<br />
Benediktiner-Missionare <strong>Uznach</strong>,<br />
<strong>St</strong>.<strong>Otmarsberg</strong> 1, 8730 <strong>Uznach</strong>
Gemeinsam in der Schule Christi<br />
Grusswort von Abt Emmanuel Rutz<br />
Liebe Missionsfreunde<br />
der <strong>Abtei</strong> <strong>St</strong>.<strong>Otmarsberg</strong><br />
Als neuer Abt der <strong>Abtei</strong> <strong>St</strong>.<strong>Otmarsberg</strong>darf ich<br />
an dieser <strong>St</strong>elle ein herzliches Grusswort an Sie<br />
richten. Es freut mich, dass wir als <strong>Abtei</strong> mit Ihnen<br />
allen auf dem Wegsein können.<br />
Mit meiner Wahl am 9. März mag äusserlich ein<br />
neues Gesicht an die Spitze unserer <strong>Abtei</strong> getreten<br />
sein. Doch es wäre falsch und würde<br />
ebenso wenig unserer Tradition entsprechen,<br />
dass nun alles anders wird. Als Abt bin ich weiterhin<br />
Teil der klösterlichen Gemeinschaft, die<br />
eine Vergangenheit mitträgt, in der Gegenwart<br />
steht und zugleich in die Zukunft blickt.AusdieserPerspektive<br />
wählte ich den Wahlspruch «Gemeinsam<br />
inder Schule Christi», der sozusagen<br />
aus einer Leiter mit drei Sprossen besteht.<br />
Der ersten Sprosse ist das «Gemeinsam»anvertraut.<br />
Es ist mein Wunsch, unsere <strong>Abtei</strong> <strong>St</strong>.<strong>Otmarsberg</strong><br />
gemeinsam zu gestalten. Als Abt werde<br />
ich dabei ein Glied sein und jeder einzelne<br />
Mönch ein weiteres, um im missionarischen<br />
Dienst wirken zu können. Doch damit ist das<br />
Bild noch nicht vollendet. Der <strong>Abtei</strong> <strong>St</strong>.<strong>Otmarsberg</strong><br />
sind auch 30 OblatenInnen angegliedert,<br />
die ganz konkret versuchen, die Spiritualität<br />
des hl. Benedikt in der Welt zu leben. Sie<br />
sind ebenso Glieder unserer <strong>Abtei</strong>. Und nicht<br />
zuletzt gehören zu dieser ersten Sprosse auch<br />
die Angestellten, viele Familien, Kinder, Jugendliche,Männer<br />
und Frauen, die den Auftrag<br />
unserer <strong>Abtei</strong> –allen Menschen Christus zu verkünden<br />
–mittragen. Amtsträger und kirchliche<br />
<strong>St</strong>rukturen können es in unserer Gesellschaft<br />
schwer haben. Umso mehr mögen alle durch ihr<br />
vielfältiges Mitwirken an unserem «Missionswerk»<br />
teilhaben. Ja,gemeinsam wollen wir unterwegs<br />
sein.<br />
Dann, die zweite Sprosse, die «Schule». Der<br />
hl. Benedikt spricht in seiner Regel von «der<br />
Schule des Herrendienstes». Diese Schule will<br />
nicht eine Institution sein, sondern das «Herz<br />
weit» machen und «in unsagbarem Glück der<br />
Liebe den Wegder Gebote Gottes» gehen. Somit<br />
ist diese Schule eine «Herzensschule», ein<br />
Geschenk für uns Menschen.Weite Herzen sind<br />
das grösste Geschenk in unserer Zeit; Herzen,<br />
die schenken; Herzen, die lieben; Herzen, die<br />
den Weg mit Christus gehen. Die Kirchengeschichte<br />
und nicht weniger unsere Gegenwart<br />
lehrt uns: Dort, wo Christus verloren geht, wo<br />
der christliche Glauben geleugnet wird, wo das<br />
Geleit Gottes bewusstabgelegt wird, verliert der<br />
Mensch sein Menschsein. Ja,erstellt seine eigene<br />
Existenz inFrage. Die Schule des Evangeliums,die<br />
Botschaft Christi und seiner Kirche,ist<br />
vom Schöpfer –Gott –eine Schule für seine Geschöpfe,für<br />
uns Menschen. Diese zweite Sprosse<br />
scheint geradezu für uns «zugeschnitten» zu<br />
sein.<br />
Endlich die dritte Sprosse in unserer Leiter,<br />
«Christus». Der hl. Benedikt sieht in seiner Regel<br />
das Finden von Christus als Hauptziel an.<br />
Das Kapitel 72schliesst mit den Worten: «Er<br />
(Christus) führe uns gemeinsam zum ewigen Leben.»<br />
Und diese Sprosse möchte nicht etwa eine<br />
Vertröstung auf das Kommende sein. Nein,<br />
Christus dürfen wir schon in dieser Zeit erfahren,<br />
als unseren Wegbegleiter erleben, wie die<br />
Emmaus-Jünger am Ostermorgen. So ist die<br />
dritte Sprosse das Osterfest, die Osterfreude,<br />
Christus, der Auferstandene. Diese Sprosse<br />
schenkt uns das Brennen, die Glut in unseren<br />
Herzen,auch da, wo wir ihn nur schwer oder gar<br />
nicht erkennen. Dort jedoch, wo Christus für uns<br />
das Brot bricht –und dieses Bild hat vielfältige<br />
Bilder in unserem Alltag –dawerden auch uns<br />
die Herzen brennen.<br />
Dass wir als <strong>Abtei</strong> <strong>St</strong>.<strong>Otmarsberg</strong> mit Ihnen auf<br />
den Sprossen auf und ab gehen dürfen, freut uns.<br />
Möge der Segen Gottes mit uns allen sein, der<br />
Segen, der uns verbindet bis an die Enden der<br />
Welt.<br />
Ihr Abt Emmanuel<br />
23
Ein wichtiger Tagfür <strong>St</strong>. <strong>Otmarsberg</strong><br />
9. März 2013<br />
V.l.n.r. vordere Reihe: Br. Bruno, Abtpräses Jeremias, Abt Emmanuel, Weihbischof Marian; mittlere Reihe:<br />
Br.Martin, Br.Vinzenz, Br.Josef, P. Benno, Abt Ivo, Br.Ramon; hintere Reihe: Br.Arthur,P.Hildebrand, Br.Kevin,<br />
P. Matthias, P. Benedikt, Br.Bernhard, P. Joseph-M., Br.Viktor,P.Adelrich.<br />
Die erste Hälfte März wird bei vielen in die Annalen<br />
eingehen, bei den Kenianern mit der Wahl<br />
eines Präsidenten, vor allem jedoch bei uns Katholiken<br />
mit der Sedisvakanz des Heiligen <strong>St</strong>uhles<br />
und dem 75. Konklave,und bei uns in <strong>St</strong>.<strong>Otmarsberg</strong><br />
zudem noch mit der Wahl des 3.Abtes<br />
des Klosters.<br />
P. Prior Adelrich<strong>St</strong>aub<br />
Als am 7. Dezember 2009 Abt Marian Eleganti<br />
zum Weihbischof in Chur ernannt und uns somit<br />
«gestohlen» wurde, wollte sich der Konvent<br />
zunächst etwas erholen und hat deshalb am<br />
26. Februar 2010 mit Adelrich einen Prior Administrator<br />
auf drei Jahre gewählt. Als solcher<br />
24<br />
hat er das Kloster wie ein Abt geleitet, nur hatte<br />
er keine Pontifikalien (Mitra, <strong>St</strong>ab).<br />
In seiner kurzen Amtszeit musste er die <strong>St</strong>erbegebete<br />
für fünf Mitbrüder sprechen, für Br.Franz<br />
Meister und Br. Clemens Baggenstos, der im<br />
Spital erschossen wurde, dann für die Patres<br />
Thomas Estermann, Beda Ruckli und Basil Fetz,<br />
alle drei Missionare, die krankheitshalber in die<br />
Heimat zurückgekehrt waren. P. Basil erreichte<br />
nur ein Alter von 71 Jahren.<br />
Als Oberer nahm er an den Treffen der europäischen<br />
Äbte unseres Klosterverbandes und an<br />
der Salzburger Äbtekonferenz teil, als Kongregationsrat<br />
an dessen Sitzungen (einmal sogar in<br />
China). Auch wurden ihm Visitationen in den
Weihbischof Marian mit Abt Emmanuel und Abt Ivo,<br />
dem jüngsten und ältesten von den 31 Äbten unserer<br />
Kongregation.<br />
USA, Tansania und Togo übertragen. Zudem<br />
hatte er mit andern das Generalkapitel vorzubereiten,<br />
zu dem er letzten Herbst nach <strong>St</strong>.Ottilien<br />
reiste.Ebenso besuchte er einmal die beiden<br />
Mitbrüder in Kasachstan. In der Schweiz war er<br />
Mitglied der Vereinigung der Höheren Obern<br />
(VOS) und deren Pastoralkommission sowie des<br />
<strong>St</strong>iftungsrates des Fastenopfers.ImIn- und Ausland<br />
hielt er Exerzitien. An der theologischen<br />
HochschuleinEinsiedeln gab er Vorlesungen im<br />
Alten Testament.<br />
Am 26. Februar war seine Amtszeit abgelaufen,<br />
doch Abtpräses Jeremias verlängerte sie bis zur<br />
Wahl des Abtes.<br />
Wahl eines Abtes<br />
Schon vor rund 1500 Jahren hat der hl. Benedikt<br />
in seiner Regel genaue Vorschriften für die Wahl<br />
in einem Kloster erlassen. Im64. Kapitel lesen<br />
wir: «Bei der Einsetzung eines Abtes soll man<br />
stets so verfahren: Es werde der bestellt,den die<br />
ganze Gemeinschaft einmütig inGottesfurcht<br />
gewählt hat oder ein noch so kleiner Teil in besserer<br />
Einsicht. Entscheidend für die Wahl und<br />
Einsetzung seien Bewährung im Leben und<br />
Weisheit in der Lehre, mag einer in der Rangordnung<br />
der Gemeinschaft auch der letzte sein.»<br />
Bis heute wird in einem Benediktinerkloster der<br />
Abt nach diesen Weisungen gewählt. Kirchenrecht<br />
und Satzungen unseres Klosterverbandes<br />
umschreiben jedoch die Wahl noch genauer.So<br />
kann heute sogar ein Mönch aus unserer ganzen<br />
Kongregation gewählt werden, nur muss er<br />
30 Jahre alt, Priester und seit fünf Jahren feierlicher<br />
Professe sein. In den ersten Wahlgängen ist<br />
die 2 /3-Mehrheit erfordert. Je nachdem sind<br />
mehrere Wahlgänge nötig.Wahlberechtigt sind<br />
alle Mönche des Klosters mit ewiger Profess,<br />
ausser sie haben in einem andern Kloster (z.B.in<br />
der Mission) das Wahlrecht.<br />
Wir begannen mit einer Novene zum Heiligen<br />
Geist. Am 6. März traf Abtpräses Jeremias<br />
Schröder ein, der die Wahl leiten sollte.Erund<br />
Subprior P. Emmanuel dankten dem scheidenden<br />
Prior.AmFreitagabend kamen die Wahlberechtigten<br />
zur vorbereitenden Sitzung im Kapitelssaal<br />
zusammen. Ein Notar und drei <strong>St</strong>immenzähler<br />
wurden aufgestellt. Es wurde abgeklärt,<br />
ob die Mitbrüder nochmals einen Administrator<br />
wünschen oder einen Abt auf zwölf<br />
Jahre oder auf unbestimmte Zeit. Auch wurde<br />
festgestellt, wer wahlberechtigt ist und die Kandidatenliste<br />
aufgestellt, d.h. jeder konnte in einer<br />
Kabine auf einem vorgedruckten Blatt einen<br />
Namen ankreuzen oder den Mönch eines andern<br />
Klosters eintragen.<br />
Am Samstag,dem 9. März, feierte die Gemeinschaft<br />
ein Votivamt zu Ehren des Heiligen Geistes.<br />
Um9.00 Uhr kamen die Wahlberechtigten<br />
im Kapitelssaal zur eigentlichen Wahl. Nochmals<br />
wurde der Beistand des Heiligen Geistes<br />
erfleht. Alle versprachen jenen zu wählen, den<br />
sie vor Gott und dem Gewissen für geeignet<br />
hielten. Dann wurde jeder von den 16 Wählern<br />
einzeln der Reihe nach aufgerufen, erhielt die<br />
Kandidatenliste mit den Namen vom Vortag,begab<br />
sich in die Kabine, kreuzte den Namen an,<br />
steckte die Liste in ein Kuvert und legte es vor<br />
den <strong>St</strong>immenzählern in die Urne.Gewählt wurde<br />
auf unbestimmte Zeit der bisherige Subprior<br />
P. Emmanuel Rutz. Der Vorsitzende Abtpräses<br />
fragte ihn, ob er die Wahl annehme.Dann überreichte<br />
er ihm das Konventssiegel und das Abtskreuz,<br />
das 1982 vor 25 Jahren Erzabt Notker<br />
Wolf zur Erhebung des Priorates zur <strong>Abtei</strong> gebracht<br />
hatte.<br />
Unter dem Läuten der Glocken und Orgelspiel<br />
zog um 10.00 Uhr die Gemeinschaft in feierlicher<br />
Prozession in die Kirche ein. Dort führte<br />
Abtpräses Jeremias den Neugewählten an den<br />
Abtsplatz und setzte ihn so in sein Amt ein. Vor<br />
dem Alter tauschten alle mit Abt Emmanuel<br />
den Friedensgrussaus.Natürlich wurde die Wahl<br />
25
auch bei Tisch entsprechend gefeiert. Die Weihe<br />
findet am 12. Mai nachmittags 14.00 Uhr in der<br />
Klosterkirche statt.<br />
Abt Emmanuel Rutz<br />
Der neugewählte Abt kam am 9.August 1972 in<br />
Wolfertswil (SG) zur Welt und wuchs in einer<br />
Bauernfamilie mit sieben Geschwistern auf.Somit<br />
ist er der jüngste von allen Äbten in unserem<br />
Klosterverband. Schon früh hat er benediktinische<br />
Luft geschnuppert, denn in der Nähe steht<br />
das Zisterzienserinnenkloster Magdenau. Nach<br />
der Schule lernte er den Beruf eines Käsers,absolvierte<br />
die Meisterprüfung und leitete rund<br />
ein Jahr lang eine Käsereifiliale in Bütschwil. Im<br />
Jahr 2000 fand er den Weginunser Kloster,legte<br />
am 19. März 2002 die zeitliche und am 21.August<br />
2005 die ewige Profess ab, studierte als<br />
Spätberufener am Priesterseminar Lantershofen<br />
(D) und wurde am 28. Juni 2008 von Bischof<br />
Markus Büchel in unserer Klosterkirche zum<br />
Priester geweiht.<br />
In England hat er die nötigen Sprachkenntnisse<br />
geholt, wie sie in unserer internationalen Kongregationerforderlich<br />
sind. Im Kloster versah er<br />
dasAmt eines Novizenmeisters,eines Archivars<br />
und seit drei Jahren das eines <strong>St</strong>ellvertreters des<br />
Prior-Administrators (Subpriors). Im Kloster<br />
und auswärts gab er Exerzitien. In Maria Bildstein<br />
ist er seit einem Jahr Wallfahrtspriester.An<br />
der Lourdeswallfahrt ist er geistlicher Begleiter,<br />
redigiert die Pilgerzeitschrift AVEund ist Präses<br />
der Krankenpflegevereinigung.<br />
So bringt Abt Emmanuel als dritter Abt von<br />
<strong>St</strong>.<strong>Otmarsberg</strong> reiche Erfahrungen mit. Möge<br />
der Herr mit ihm sein, was sein Name bedeutet,<br />
und sich bewahrheiten, was wir am Wahltag aus<br />
dem Mund des Propheten Hosea hörten (6,3):<br />
«Er (der Herr) kommt zu uns wie der Regen,<br />
wie der Frühjahrsregen, der die Erde tränkt.»<br />
Das Jahr des Glaubens<br />
Gehalt des Glaubens<br />
Die letzten Wochen haben uns herausgefordert,<br />
neu über unseren Glauben nachzudenken: in<br />
der Kirche im Blick auf die Papstwahl, im Kloster<br />
im Blick auf die Abtswahl. Wasist ein Papst,<br />
was ist ein Abt? Wir glauben, dass Christus seine<br />
Kirche auf den Felsen Petri baute (Mt 16,18)<br />
und im Kapitel 2unserer Regel über den Abt<br />
schreibt der hl. Benedikt: Man glaubt nämlich,<br />
dass er im Kloster die <strong>St</strong>elle Christi vertritt.Was<br />
sagt uns also der Glaube?<br />
1. Es gibt den einen Gott und Vater. Erist der<br />
Schöpfer, Erhalter und Lenker der Welt. Wir<br />
sind nicht einer blinden Macht ausgeliefert, sondern<br />
dem einen Gott, der sich um uns wie ein Vater<br />
kümmert. Er hat seinen Namen geoffenbart<br />
als den, der da ist. Er ist für uns da. Alles ist in<br />
seiner Hand, mögen vor den Augen von uns<br />
Menschen noch so viele <strong>St</strong>ürme toben.<br />
Diese Offenbarung hat Jesus Christus bestätigt.<br />
Er spricht davon, dass Gott nicht nur für die Lilien<br />
des Feldes und die Spatzen auf dem Dach<br />
sorgt, sondern noch viel mehr für den Menschen,<br />
26<br />
dessen Haare sogar gezählt sind. Wecken diese<br />
Worte nicht ein grosses Gottvertrauen?<br />
2. Gott kümmert sich nicht nur um den Leib,<br />
sondern noch mehr um unsere Seele.Wir haben<br />
einen Erlöser aus der Sünde,Jesus Christus.«In<br />
keinem anderem ist das Heil zu finden. Denn es<br />
ist uns Menschen kein anderer Name unter dem<br />
Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden<br />
sollen» (Apg 4,12). Denn Gott hat die Welt<br />
so sehr geliebt, dass er seinen Sohn in die Welt<br />
gesandt hat, «damit die Welt durch ihn gerettet<br />
wird» (vgl. Joh 3,16f). Und Christus hat die Erlösung<br />
nicht einfach nur durch ein Wort vollzogen,<br />
sondern seine Liebe zu uns durch seinen<br />
TodamKreuz erwiesen. «Es gibt keine grössere<br />
Liebe, als wenn einer sein Leben für seine<br />
Freunde hingibt» (Joh 15,13). Mit ihm werden<br />
wir auferstehen zu einem Neuen Leben für<br />
Gott.<br />
Doch Jesus liess es nicht bei dieser einmaligen<br />
Tatbewenden. Er wollte vielmehr unser ganzes<br />
Leben mit seinem Beistand begleiten, von der
Geburt bis zum Tod. Darum hat er die Sakramente<br />
gestiftet: Taufe, Firmung, Eucharistie,<br />
Beichte, Ehe, Priesterweihe und Krankensalbung.Wiederum<br />
ein Grund, uns zu freuen und<br />
zu hoffen.<br />
3. Schliesslich erfüllt der Heilige Geist die ganze<br />
Schöpfung mit Leben und Gnade (3. Hochgebet).<br />
Es ist der Geist der Einheit, der uns Menschen<br />
zusammenführt und mit seinen Gaben beschenkt.<br />
So heisst es in einem Breviergebet:<br />
«Gütiger Gott, du hast die Menschen zu gemeinsamer<br />
Arbeit berufen, damit sie einander<br />
ergänzen und jeder die Fähigkeit entfaltet, die<br />
du ihm gegeben hast, zum Wohle aller.» Gottes<br />
Geist geht noch weiter.Erhat uns zu einem geheimnisvollen<br />
Leib,zur Kirche zusammengerufen,<br />
damit wir als Brüder und Schwestern uns<br />
gegenseitig auf dem Weg zuGott helfen und<br />
Freud und Leid miteinander teilen.<br />
Das ist ein Kerngehalt unseres Glaubens, der<br />
uns Halt und Hoffnung im Leben gibt. Dank sei<br />
Gott!<br />
Die Jugend Uwembas bereitet sich für ein Fest des Glaubens vor.<br />
<strong>St</strong>reikende Schüler, arbeitende Mönche<br />
Übergangsphase für Ndanda<br />
Das letzte Jahr war für Afrika eine unruhige<br />
Zeit: in Somalia, Ägypten, Sudan, Mali, Nigeria,<br />
Kenia und Kongo.InTansania blieb es im Grossen<br />
und Ganzen noch ruhig, doch da und dort<br />
gärte es schon.Auch hier gibt es fanatische Muslim-Gruppen,<br />
die schreien und hetzen. In Sansibar<br />
und auch in Daressalam und in einigen andern<br />
<strong>St</strong>ädten wurde demonstriert und eine Reihe<br />
Kirchen angezündet. Im Grunde geht es um<br />
die Macht. Die Muslime ärgern sich, dass die<br />
Christen hier sie nicht nur zahlenmässig überholten,<br />
sondern sie vor allem auch bildungsmässig<br />
übertreffen und grundsätzlich einen liberalen,<br />
religiös toleranten <strong>St</strong>aat verlangen, wie wir<br />
ihn schon seit der Unabhängigkeit unter Nyerere<br />
haben.<br />
Auch hier in Ndanda gab es Ansätze zu Unruhe.<br />
Das Zentrum war die ehemals von uns aufgebaute<br />
und seit 1970 verstaatlichte Mittelschule.<br />
Diese hat nichts mit unserer neuen <strong>Abtei</strong>schule<br />
27
im ehemaligen Aussätzigenheim Mwena zu tun.<br />
In jener staatlichen Schule sind die Schüler religiös<br />
gemischt;einige Gruppen von Christen sind<br />
recht aktiv,kommen fast täglich zur Messe in unsere<br />
<strong>Abtei</strong>kirche und bilden sich in abendlichen<br />
Treffen religiös,sozial und auch politisch weiter.<br />
Nun verlangten die Muslim-Schüler, angestachelt<br />
von einigen Islam-Lehrern, der <strong>St</strong>aat müsse<br />
ihnen im Schulbereich eine Moschee bauen<br />
und für sie ebenfalls religiöse Kurse organisieren.<br />
Sie boykottierten Klassen, demonstrierten,<br />
marschierten bis nach Masasi zu den staatlichen<br />
Behörden. Der Bildungsminister kam aus Daressalam,<br />
ebenso die obersten Islam-Behörden.<br />
Umsonst. Endlich wurde die Schule geschlossen,<br />
eine Reihe der randalierenden Schüler entlassen,<br />
die betreffenden Lehrer und auch der<br />
Schuldirektor versetzt. Jetzt ist es ruhig,aber im<br />
Untergrund rumort es immer noch im Land, zumal<br />
die radikalen Islamgruppen Hetzkampagnen<br />
veranstalten und mit CDs ihre Parole lautstark<br />
ins Land plärren.<br />
All das hindert freilich nicht die ruhige Entwicklung<br />
in unserer <strong>Abtei</strong>. Ein ganz bedeutsamer<br />
Schritt war die ewige Profess von fünf afrikanischen<br />
Mitbrüdern. Somit besteht jetzt unsere<br />
klösterliche Gemeinschaft aus 54 Vollmitgliedern<br />
mit ewigen Gelübden. Davon sind 30 Afrikaner<br />
und 24 Europäer.Dazu kommen noch 12<br />
afrikanische Brüder mit zeitlichen Gelübden<br />
und sieben Novizen. Wir stehen also vor einer<br />
wichtigen Phase des Übergangs. Die leitenden<br />
Posten werden mehr und mehr von Afrikanern<br />
übernommen und auch bei wichtigen Entscheidungen<br />
haben sie als Mehrheit das letzte Wort.<br />
Und das ist gut so,sind es doch durchwegs ernsthafte<br />
Männer, denen daran liegt, dass unsere<br />
Sendung in Ndanda sinnvoll weitergeht.<br />
Und wir haben sinnvolle Aufgaben. Da ist unser<br />
neu gebautes Bildungshaus Zakeo für die Bildung<br />
der Führungskräfte in den drei umliegenden<br />
Diözesen. Der Leiter,P.Severin, ist 75 und<br />
wartet auf Ablösung.Daist unser Verlag «Ndanda-Mission-Press»,<br />
dessen Leiter P. Sebald ebenfalls<br />
75 ist und sich nach einem Nachfolger umschaut.<br />
Die drei wichtigsten Posten nach dem<br />
Abt: Prior, Novizenmeister, Finanzverwalter<br />
(Cellerar), sind schon in den Händen von Afrikanern,<br />
ebenso die Leitung der neuen Mittelschule<br />
und der Handwerkerschule. Und beide<br />
Schulen haben guten Schwung, recht gute Ergebnisse<br />
und werden mit Neuanmeldungen geradezu<br />
überflutet. So meldeten sich etwa für die<br />
Schlosserei mit zehn Lehrstellen nicht weniger<br />
28<br />
In Ndanda beteiligen sich auch Schüler an den Gottesdiensten,<br />
wie hier am Kreuzweg.<br />
als 135 Kandidaten.Auch die meisten Werkstatt-<br />
Vorstände sind afrikanische Brüder.<br />
Ein Spezialfall ist unser Spital mit angegliederter<br />
Krankenpflegeschule.Auch hier liegt die Leitung<br />
schon weitgehend in den Händen von Afrikanern.Der<br />
Chefarzt und der Verwalter,beides<br />
Afrikaner,geben sich alle Mühe,den Betrieb in<br />
Schwung zu halten. Dazu einige Zahlen: Aussenpatienten<br />
64 631, interne 10 708, Operationen<br />
3243, Geburten 2095, Laboruntersuchungen<br />
92 143,Röntgenaufnahmen 12 720, Kinderklinik<br />
24 458 usw. Eine Menge Arbeit, aber nicht die<br />
Arbeit ist das Problem, sondern die Finanzen<br />
bzw.die Erfahrung,dass die Regierung uns immer<br />
wieder im <strong>St</strong>ich lässt. Auch im letzten Jahr<br />
wurden die fest versprochenen erhöhten Lohn-<br />
Zusätze nicht gezahlt mit der einfachen Begründung<br />
des Gesundheitsministers: «Tut mir<br />
leid, aber ich habe einfach kein Geld.» Und<br />
selbst der Präsident zuckt mit den Achseln:<br />
«Hm, ja leider,soist es!»<br />
Dabei wurde das Spital im Parlament feierlich<br />
zum «Überweisungs-Krankenhaus» der Region<br />
erklärt, wobei dann die Regierung eigentlich alle<br />
Löhne zahlen müsste. Nun, wir haben es doch<br />
wieder geschafft und hoffen auf dieses Jahr.<br />
Umso mehr Freude machte uns der erneute Einsatz<br />
der Altärzte Dr.Haferkamp im OP und der<br />
Familie Dr.Gnädinger im Zahnlabor.Sie kommen<br />
und schaffen, einfach wunderbar. Danke!<br />
Auch der Bau des neuen Internats für die Krankenpflegeschule<br />
mit 40 Doppelzimmern geht
gut voran und sollte bis Mitte des Jahres beziehbar<br />
sein.<br />
Gesundheitsdienst ist auch die neue Wasser-Filteranlage,mit<br />
der Br.Godehard das Wasser aus<br />
dem Bergsee,das unsere Turbine antreibt, wieder<br />
zu Trinkwasser aufbereitet. Tankwagen aus<br />
den umliegenden <strong>St</strong>ädten und Dörfern holen<br />
das saubere Wasser ab und bringen es den Leuten<br />
vor Ort.<br />
Nur weil Sie helfen, können wir vor allem auch<br />
im Spital die Hilfe weitergeben.<br />
Vergelte es Ihnen Gott!<br />
†Siegfried Hertlein<br />
Abt em. von Ndanda<br />
Moslemische Hassprediger<br />
nun auch in Tansania<br />
Es drängt mich, Ihnen unsere augenblickliche<br />
Situation zu schildern, ausgelöst von der radikalen<br />
«Moslemischen Erneuerungsbewegung».<br />
Vorgestern war P. Damas bei uns und hat die<br />
Lage in Sansibar erklärt. Dort ging die Polizei im<br />
Juni/Juli 2012 gegen die Demonstrationen und<br />
das Niederbrennen von Kirchen vor.Eswurden<br />
einige moslemische Führer festgenommen. Da<br />
begann die Bewegung Drohbriefe zu versenden,<br />
besonders gegen die Priester,dass sie ermordet<br />
würden, was an Weihnachten geschah, als P. Ambros<br />
vom Gottesdienst zurückkam. Vorseinem<br />
Haus standendrei Männer mit einem Motorrad.<br />
Er bemerkte, wie einer die Pistole zückte und<br />
Führer der «Islamischen Erneuerung» demonstrieren<br />
in Sansibar gegen das Eingreifen der Polizei.<br />
bewegte sich nach rechts.Ein Schuss ging in sein<br />
Gesicht, ein anderer inseinen Rücken. Da im<br />
Krankenhaus in Sansibarkeine gute Hilfe möglich<br />
war,wurde er nach Daressalam geflogen, wo<br />
die Kugeln herausoperiert wurden. Er lebt.<br />
Ein weiterer Drohbrief folgte.Daraufhin wurde<br />
P. Evarist am 17. Februar auf dem Weg indie<br />
Kirche im Auto mit drei Kopfschüssen erschossen<br />
–wieder von drei Männern mit Motorrad. Es<br />
folgte eine grosse Beerdigung, ander neben<br />
Bischöfen auch Regierungsleute dabei waren,<br />
von denen einer bemerkte: «Das war Gottes<br />
Wille.» Darüber empörten sich viele. Bischof<br />
Shao von Sansibar erwiderte: «Das ist ein übler<br />
Plot!» Bald nach der Beerdigung bekam P. Damas<br />
einen Telefonanruf,dass er der nächste sei,<br />
der getötet würde. Erbekam von der Polizei<br />
einen Wächter.Aber wie sollte er ihm trauen. So<br />
kam er für einige Tage zu uns nach Ndanda.<br />
Es geht eine Welle moslemischer Hassprediger<br />
im Land herum mit ganz üblen DVDs,indenen<br />
nur Hass gegen die Christen gepredigt wird.<br />
P. Ferdinand, der in Kilwa Pfarrer ist, wurde von<br />
einem moslemischen Kind gefragt: «Pater, warum<br />
hasst ihr Christen uns Moslems?» Hier in<br />
Ndanda verstehen wir uns gut mit den Moslems.<br />
Bei jeder Beerdigung sind sie dabei. Heute Morgen<br />
(13. 3.) hörte ich, dass Hassprediger auch<br />
hier angekommen seien. Ich frage mich: «Was<br />
kann man tun, um unseren moslemischen Freunden<br />
zu erklären, dass wir sie nicht hassen?» Beten<br />
wird in diesem Anliegen!<br />
Abt Dionys Lindenmaier<br />
29
Sorge für Seele und Leib<br />
Diözese Njombe<br />
Unsere Diözese wurde vor 45 Jahren am 16. Februar<br />
1968 gegründet. So habe ich dieses Datum<br />
für unsere «Familie Gottes» zum Anlass genommen,<br />
um mit einer Eucharistiefeier in der Kathedrale<br />
das Jahr des Glaubens offiziell zu eröffnen<br />
in Anwesenheit von Priestern und Vertretern<br />
aller Dekanate,Pfarreienund Laienorganisationen.<br />
Wie soll der Glaube neu belebt werden?<br />
Die Familien, Eltern und Kinder,sind angehalten,<br />
vor allem das Abendgebet gemeinsam zu<br />
beten vor einem gesegneten Kreuz und dabei<br />
das Wort Gottes zu hören und zu bedenken. Für<br />
die Kinder des Kindermissionswerkes ist vorgesehen,<br />
dass ihre Leiterinnen mit ihnen den Rosenkranz<br />
beten und ein Gebet zum Heiligsten<br />
Herzen Jesu verrichten. In den kleinen Nachbarschaftsgruppen<br />
soll jede Gruppe eigene Bibeln<br />
haben. Alle Pfarreien und Aussenposten<br />
planen, möglichst am Abend nach der Arbeit,<br />
gemeinsam den Rosenkranz, eine Andacht zum<br />
Herzen Jesu oder die Komplet zu beten, das<br />
Wort Gottes zu hören und zu betrachten.<br />
Einmal wöchentlich wird zu einer Sakramentsandacht<br />
mit anschliessender Beichtgelegenheit<br />
eingeladen. Die Taufe der Säuglinge soll in allen<br />
Pfarreien zweimonatlich gespendet und in dreimonatlichen<br />
Eheseminarien Jugendliche auf das<br />
Ehesakrament vorbereitet werden. Die Nachbarschaftsgemeinschaften<br />
erfassen ihre Bedürftigen:<br />
Langzeitkranke, Behinderte, alte Menschen,Waisenkinder<br />
und solche,die in ihrer Umgebung<br />
nicht gut aufgehoben sind. Sie sorgen für<br />
ihren geistlichen und leiblichen Beistand.<br />
Schliesslich ist die Abgabe der Kirchensteuer<br />
Pflicht der Christen. So hoffen wir,dass das Jahr<br />
des Glaubens reiche Früchte erbringt.<br />
Der Prozess der Seligsprechung einer unserer<br />
ersten einheimischen Benediktinerinnen, der<br />
Schwester Bernadette Mbawala, ist im Gange.<br />
Bisher gibt es in ganz Tansania noch keine Heilige<br />
unseres Volkes.Wir dürfen sie jetzt anrufen<br />
als«Dienerin Gottes». Jetzt wurden die Prozessakten<br />
gesammelt und geordnet. Sie enthalten<br />
30<br />
Erinnerungen von Mitschwestern und Priestern,<br />
die Sr.Bernadette gekannt haben, von ihr selbst<br />
geschriebene Gebete und Aufzeichnungen über<br />
Erscheinungen von Jesus, Maria und der hl.<br />
Agnes,der Schutzpatronin ihres Klosters,zudem<br />
Berichte von 83 Personen, die auf die Fürsprache<br />
der Schwester wunderbare Heilungen oder<br />
Gebetserhörungen erfahren haben.<br />
Während einer hl. Messe am 12. Januar,ander<br />
ausser den Erzdiözesanen auch Bischöfe,Priester,Schwestern,<br />
Brüder und Laien der Nachbardiözesen<br />
teilnahmen, wurde das grosse versiegelte<br />
Paket vom zuständigen Komitee der Erzdiözese<br />
einem Priester und einem Bruder übergeben,<br />
die von der römischen Kurie beauftragt<br />
waren, die Akten sicher nach Rom zu bringen<br />
und dem zuständigen Gremium des Vatikans<br />
auszuhändigen.<br />
Sie waren zwei Wochen in Songea, um festzustellen,<br />
ob Sr.Bernadette unter keinem andern<br />
Titel, nur als «Dienerin Gottes», angerufen wird.<br />
Nach ihren Erkundigungen hatten sich alle an<br />
die Anweisung gehalten.<br />
Bischof Alfred Maluma<br />
Wichtig für die Mädchensekundarschule Idunditali<br />
ist die Fertigstellung von Block Ades Internats,der<br />
gerade den Dachstuhlbekommt. Bis<br />
jetzt waren die Mädchen in den Klassenräumen<br />
untergebracht,was eigentlich nicht statthaft ist.<br />
Auch läuft ein Antrag für eine Maismühle.Denn<br />
Maisbrei, «Ugali», ist unser Hauptnahrungsmittel.<br />
1- bis 2- xwöchentlich müssen wir mit einem<br />
Lieferwagen Mais von der Schule abholen, in die<br />
<strong>St</strong>adt zu einer Mühle fahren und das Mehl<br />
zurückbringen. Das ist zeitaufwendig und kostspielig.<br />
Unser Wasserproblem ist gelöst. Es war ein<br />
ziemlicher Kostenaufwand, doch nun ist ein<br />
Brunnen gebaut und eine Pumpe angeschlossen.<br />
Im Januar begann das neue Schuljahr mit 140<br />
Schülerinnen.<br />
Susmarie Gross
Das Tagesheim in Nairobi steht!<br />
Eröffnet am 21. Januar<br />
In den über zwölf Jahren meiner Seelsorge im<br />
Frauengefängnis von Nairobi ist mir immer wieder<br />
aufgefallen, wie viele Kleinkinder im Alter<br />
von null bis vier Jahren das traurige Schicksal ihrer<br />
Mütter –ungefähr 90 unter 700 Frauen –teilen<br />
müssen, um dann von ihnen getrennt und irgendwo<br />
und irgendwie in der Verwandtschaft<br />
oder in einem Kinderheim unterzukommen.<br />
Unschuldige kleine Wesen in überfüllten Räumen<br />
mit wenig Bewegungsfreiheit und mangelnder<br />
physischer Hygiene und defizitärer Nahrung.Aber<br />
noch viel schlimmer steht es um ihre<br />
psychische Hygiene,weil sie Tagfür Tagmitansehen<br />
müssen, wie sich ihre Mütter streiten, sich<br />
in den Haaren liegen, einander beschimpfen und<br />
von den Wärterinnen gedemütigt werden. Psychologen<br />
sagen, dass die ersten drei Jahre im Leben<br />
eines Menschen die wichtigsten und ausschlaggebendsten<br />
sind. Da musste doch unbedingt<br />
etwas unternommen werden.<br />
So haben wir von der Faraja-<strong>St</strong>iftung im Februar<br />
letzten Jahres mit Zustimmung,jamit grosser<br />
Begeisterung der nationalen Gefängnis-<br />
Administration die Erlaubnis erhalten, ausserhalb<br />
der Gefängnismauern ein Tagesheim für<br />
Kinder im Alter von zweieinhalb bis vier Jahren<br />
zu bauen.<br />
Elf Monate später,nämlich am 23. Januar 2013,<br />
durften wir dieses sogenannte Early Child Care<br />
Centre (Kleinkinder Sorgezentrum) in Gegenwart<br />
der Regierung,prominenter Gäste,der inhaftierten<br />
Frauen, ihrer Kinder und der Massenmedien<br />
eröffnen. Es kann sich mit jedwedem<br />
andern Zentrum dieser Art messen und wird<br />
von sympathischen jungen Wärterinnen, die in<br />
der Kinderpsychologie ausgebildet wurden, mit<br />
grossem Geschick geleitet.<br />
Für Faraja war es ein Kraftakt, denn wir mussten<br />
uns auf Fachpersonal verlassen können und<br />
auchkräftig Lehrgeld zahlen.Aber nun ist es geschafft.<br />
<strong>St</strong>undenlang haben wir gefeiert mit Reden,Gedichten,<br />
Liedern und Tänzen von Frauen<br />
und Kindern, wobei auch eine leckere Festtagstorte<br />
nicht fehlte,die in der von uns gebauten<br />
und eingerichteten Bäckerei hergestellt worden<br />
war,worauf das hübsch geschmückte Haus<br />
eröffnet wurde.Dann liessen sich die Kinder mit<br />
ihren strahlenden Müttern sogleich auf den Teppichen<br />
nieder und begannen zu spielen. Verschiedene<br />
Fernseh-<strong>St</strong>ationen haben den Taggefilmt<br />
und mit Faraja und den Müttern Interviews<br />
veranstaltet.Sogar «Voice of America» interviewte<br />
mich für einen Bericht, der noch am<br />
gleichen Abend im Radio gesendet wurde.<br />
Schon am folgenden Tagist der Betrieb angelaufen<br />
mit einem Tagesprogramm von 8.30 Uhr<br />
morgens bis 16.00 Uhr abends. Für Faraja ein<br />
Volltreffer!<br />
P. Hildebrand(Peter) Meienberg<br />
Nairobi<br />
Nun werden die Kleinkinder der inhaftierten Frauen<br />
untertags im Heim betreut.<br />
31
Eine Bäckerei entsteht<br />
im Hochland von Uwemba<br />
Mit der Swiss International AS-LX 292 bin ich<br />
am 9. Januar in Daressalam gelandet und habe<br />
gleich die Armbanduhr um zwei <strong>St</strong>unden auf<br />
Ortszeit 21.15 Uhr vorgerückt. In Kurasini, ca.<br />
15 km vom Flughafen entfernt, konnte ich in einem<br />
Gästehaus,das von zwei afrikanischen Mitbrüdernder<br />
<strong>Abtei</strong> Ndanda geleitet wird, meinen<br />
ersehnten Schlaf nachholen. Mit Frau Hildegard<br />
Witt, die in Litembo als Krankenschwester für<br />
die kranken und alten Priester der Diözese<br />
Mbinga tätig ist, und ihrem Fahrer verliess ich<br />
früh morgens um 5.00 Uhr Kurasini. Endlich<br />
abends 19.00 Uhr erreichten wir nach 700 km<br />
Uwemba bei heftigen Regengüssen, Blitz und<br />
Donner.<br />
Uwemba liegt 2050 Meter über Meer.Alles ist<br />
grün. Im Januar erntet man Äpfel, Birnen, Pfirsiche,Pflaumen<br />
und eine Art Mirabellen. Gemüse<br />
und Beeren gedeihen wie in der Schweiz. So<br />
konnten wir im Februar feldfrische Erdbeeren<br />
geniessen. Kartoffeln werden das ganze Jahr<br />
hindurch angepflanzt und gedeihen ausgezeichnet.<br />
Das Kloster besitzt eine grosse Farm mit<br />
40 Milchkühen, 60 Rindern und 15 Kälbern.<br />
Eine Kuh erzeugt pro Tag17–25 Liter Milch, je<br />
nach Kalbzeit.140 Liter gehen in die Küche,um<br />
Käse und Milchprodukte herzustellen. Zudem<br />
führen die Mitbrüder eine Mechanikerwerkstatt,<br />
Spenglerei, Maurerei, Schreinerei und<br />
Elektrowerkstatt.<br />
Das Kloster Uwemba ist eine Gemeinschaft von<br />
drei europäischen und sieben afrikanischen Mitbrüdern<br />
der <strong>Abtei</strong> Peramiho,die zusammen leben,<br />
beten und arbeiten. Seit einem Jahr leitet<br />
Pater Laurenti, ein Afrikaner, als Oberer die<br />
Gemeinschaft. Im fertig gestellten Rohbau der<br />
Bäckerei, für den ich letztes Jahr die Pläne gemacht<br />
und den ich im Juni (einen Monat Afrika-<br />
Aufenthalt) ausgemessen habe, konnte ich am<br />
22. Januar meine Arbeit aufnehmen. Meine<br />
sechs Bauarbeiter waren sehr fleissig und der<br />
Ausbau der Backstube lief zügig voran. In nur<br />
zehn Wochen war sie betriebsbereit. Die elektrischen<br />
Anschlüsse erledigte Br.Edmund. Für die<br />
Wasserleitungen war Br. <strong>St</strong>anislaus zuständig.<br />
Ich bin also überaus zufrieden, wie schnell und<br />
verantwortungsvoll die Arbeiten ausgeführt<br />
wurden.<br />
Bereits am 23. Januar traf der Container mit den<br />
Bäckereimaschinen und den Backutensilien, die<br />
ich in <strong>Uznach</strong> eingepackt hatte,inUwemba ein.<br />
All diese Bäckerei-Einrichtungen mit Zubehör<br />
konnte ich in einem grossen Raum der alten<br />
Prokura unterstellen, bis der Bäckereibau beendet<br />
war.Hernach fand jede Maschine ihren Platz<br />
in der grossen Backstube.Sie ist 14 mlang,7m<br />
breit und 3mhoch, mit einem Lagerraum von<br />
3mBreite. Einen kleinen Teil des Lagers nehmen<br />
der Tiefkühl- und Kühlraum ein. Für die<br />
Bäckerei benötigten wir 3200 Wandblättchen<br />
(Fliessen) und 1350 Bodenplatten. Nun sieht der<br />
grosse Arbeitsraumwirklich wie eine Backstube<br />
aus.<br />
Br.Andreas Kohler<br />
Uwemba,Tansania<br />
Eine solche Bäckerei richtet Br.Andreas in Uwemba<br />
ein.<br />
32
Entwicklung und Probleme<br />
Spital Peramiho, Tansania<br />
Das Spital Peramiho bildet ander eigenen Schule<br />
Krankenpflegerinnen aus.<br />
Im September besprachen wir die Lage des Spitals<br />
in Peramiho und planten die Zukunft. Einige<br />
Entwicklungen sind sehr erfreulich. Unsere<br />
Basisgesundheitsmedizin zeigt jetzt ihre Früchte.Soging<br />
die Malaria bei Kindern von 5900 Fällen<br />
im Jahr 2009 auf 3449 im Jahr 2011 zurück.<br />
Hakenwürmer reduzierten sich von 600 auf 156,<br />
die Bilharziose von 300 im Jahr 2003 auf 37 im<br />
Jahr 2011. Dabei wurden auch Patienten erfasst,<br />
die nicht zu dem Gebiet gehören, in dem unser<br />
Basisgesundheitssystem durchgeführt wird. Daher<br />
ist der Rückgang umso bemerkenswerter.<br />
Man kann allgemein sagen, dass die meisten Tropenkrankheiten<br />
an ihrem Schrecken verloren<br />
haben. Der Rückgang der Parasiten bei Kindern<br />
ermöglicht auch ihre bessere intellektuelle und<br />
körperliche Entwicklung. Das alles wird sich<br />
langfristig positiv bemerkbarmachen.<br />
Andere Probleme sind allerdings neu. In unserer<br />
Gegend bieten junge Männer Taxiservice mit<br />
einem Motorrad an. Das hat zu einer massiven<br />
Zunahme von Unfällen mit Knochenbrüchen<br />
geführt. Allein im Jahr 2011 wurde bei 1016 Patienten<br />
ein Gips angelegt und etwa 200 benötigten<br />
eine Knochenoperation. Diese Motorräder<br />
bringen aber auch positive Veränderungen.<br />
Plötzlich können es sich auch einfache Bauern<br />
aus dem Dorf leisten, in die <strong>St</strong>adt oder ins Krankenhaus<br />
zu fahren. Daher kommen mehr Patienten<br />
zu uns,die sich früher die Fahrkosten nicht<br />
leisten konnten. Deswegen stieg die Zahl der<br />
Behandlungen, obwohl die Tropenkrankheiten<br />
zurückgingen. Dafür sollten mehr Ärzte und<br />
Krankenhäuser zur Verfügung stehen.<br />
Leider ist die augenblickliche Regierung eine<br />
der unfähigsten in ganz Afrika. Die staatlichen<br />
Spitäler arbeiten sehr schlecht und daher protestierten<br />
die Regierungsärzte landesweit mit<br />
<strong>St</strong>reiks.Der Vorsitzende der Ärzteschaft wurde<br />
in dieser Zeit überfallen und beinahe totgeschlagen.<br />
Jeder weiss,dass die Regierung hinter<br />
dem Anschlag stand. Dadurch ist das Ansehen<br />
der Regierung besonders bei der Ärzteschaft<br />
auf den Nullpunkt gesunken. Viele Ärzte verlassen<br />
das Land, obwohl sie dringend benötigt<br />
würden. Den Ministern ist das gleichgültig.<br />
Wenn ihnen etwas fehlt, können sie ja ins Ausland<br />
zur Behandlung reisen.<br />
So ist es nahezu ein Wunder, dass wir unsere<br />
Ärzte bisher halten konnten.Auch sonst hat sich<br />
die Personalsituation entspannt. Unsere Krankenpflegeschule<br />
hat zum ersten Mal genug<br />
Lehrkräfte. Besonders hat mich gefreut, dass<br />
zwei afrikanische Benediktinerinnen ihre Lehrerausbildung<br />
abgeschlossen und ihre Arbeit in<br />
der Schule begonnen haben. So haben wir medizinisch<br />
gesehen einen ganz guten <strong>St</strong>and erreicht.<br />
Sorgen machen uns nach wie vor die Finanzen.<br />
Wir benötigen dringend Personalhäuser,<br />
die wir uns aber nicht leisten können. Wir<br />
schaffen es gerade so,den laufenden Betrieb zu<br />
finanzieren. Das gelingt uns aber nur deswegen,<br />
weil mir so viele Menschen die Treue halten.<br />
Br.Dr. Ansgar <strong>St</strong>üfe<br />
<strong>St</strong>.Ottilien/Peramiho<br />
33
Von Papst Benedikt XVI. zu Papst Franziskus I.<br />
Zur grossen Überraschung der Katholiken und<br />
der Welt ist Papst Benedikt am 28. Februar von<br />
seinem Amt zurückgetreten. So etwas war seit<br />
der Abdankung Cölestins V. 1294 nicht mehr<br />
vorgekommen. Dieser Papst zog sich nach nur<br />
fünf Monaten wieder in die Einsamkeit zurück.<br />
Der rund 80-Jährige sah sich den Anforderungen<br />
des Amtes nicht gewachsen. Seither ist die<br />
Kirche gewaltig auf 1,2 Milliarden angewachsen.<br />
Zudem wurde sie in manchen Ländern durch<br />
Krisen erschüttert. Papst Benedikt XVI. fühlte,<br />
dass mit 86 Jahren die körperlichen Kräfte stark<br />
nachliessen und die vielen Probleme nicht leicht<br />
zu lösen waren. Er hatte der Wahl am 19. April<br />
2005 nur schweren Herzens zugestimmt. Nun<br />
sehnte er sich noch mehr nach <strong>St</strong>udium und Gebet.<br />
So entschloss er sich nach reiflicher Überlegung<br />
vor Gott zu diesem Schritt.<br />
Im Folgenden sollen nur einige Aspekte seiner<br />
Tätigkeit aufgezeigt werden, die sich vor allem<br />
auf die Mission beziehen. Am 30. November<br />
2007 veröffentlichte er seine zweite Enzyklika<br />
«Spe salvi», «Auf Hoffnung hin sind wir gerettet».<br />
In einem längeren Brief wandte er sich in<br />
jenem Jahr an China.Aufden Oktober 2012 berief<br />
er die Weltbischofssynode zum Thema Neuevangelisierung<br />
ein. 2009 hatte er eine Bischofssynode<br />
für Afrika gehalten: «Die Kirche in Afrika<br />
im Dienst von Versöhnung und Frieden», deren<br />
Gedanken er im Dokument «Africae munus»<br />
(Afrikas Engagement) zusammenfasste<br />
und 2011 in Benin mitteilte. Imvergangenen<br />
Jahr sprach er die erste Indianerin, Kateri Tekakwita,<br />
heilig.<br />
Aufden 24 Auslandsreisen besuchte der Heilige<br />
Vater in Afrika Kamerun, Angola und Benin, in<br />
Asien die Türkei, Israel, Jordanien, Palästina<br />
und den Libanon (also nur den Nahen Osten), in<br />
Lateinamerika Brasilien,Mexiko und Kuba und<br />
zum Weltjugendtag Australien, wobei die Reisen<br />
nach Israel, Kuba und in den Libanon besonders<br />
heikel waren. In den knapp acht Jahren<br />
seiner Amtszeit hat er 90 Kardinäle ernannt, davon<br />
acht für Afrika, neun für Südamerika und<br />
zwölf für Asien, wo insgesamt 69% der Katholiken<br />
leben.<br />
Das Konklave, das vorgezogen wurde und am<br />
12. Februar begann, sorgte für eine weitere<br />
Überraschung: Es wählte zum ersten Mal einen<br />
Nicht-Europäer,einen 76-Jährigen, der den Namen<br />
Franziskus annahm. Geboren am 17. Dezember<br />
1936, trat Jorge Maria Bergoglio dem Jesuitenorden<br />
bei, wurde 1969 Priester,1992 Weihbischof<br />
und 1998 Erzbischof von Buenos Aires<br />
und 2001 von Papst Johannes Paul II. zum Kardinal<br />
ernannt. Er war Mitglied der Kongregationen<br />
für den Gottesdienst,den Klerus und die Institute<br />
des geweihten Lebens, des Päpstlichen<br />
Rates für die Familie und der Päpstlichen Kommission<br />
für Lateinamerika.<br />
Papst Benedikt XVI.<br />
34
FARAJA hat mit Trösten zu tun<br />
Ein hoffnungsloser Fall?<br />
Viele Flüchtlinge kommen, landen im Elendsviertel<br />
und suchen Hilfe bei Faraja.<br />
Unsere Psychiaterin Teresa geht zweimal pro<br />
Woche ins Frauengefängnis, umihren Schwestern<br />
zu helfen, dass sie die (ach so lange) Zeit in<br />
der Untersuchungshaft psychisch gesund überstehen.<br />
Aber sie nimmt sich auch aller Flüchtlinge<br />
an, die sich an uns wenden.<br />
Der neueste Fall bezieht sich auf ein Mädchen<br />
namens Muschimje aus dem Ostkongo,18Jahre<br />
alt. Sie ist das dritte Kind ihrer verstorbenen Eltern,<br />
ihre ältere Schwester ist ebenfalls tot und<br />
ihr Bruder ist schon lange verschwunden. So<br />
entschloss sie sich, infolge des Bürgerkriegs im<br />
Ostkongo,woseit 18 Jahren die Milizen überaus<br />
grausam wüten, in Kenia Zuflucht zu suchen. Im<br />
November 2011 vermochte sie in Gesellschaft<br />
von vier Männern in einem Lastwagen die Reise<br />
anzutreten,die über Kampala (Uganda) nach<br />
Nairobi führte.<br />
Aufdieser zweitägigen Fahrt wurde sie von allen<br />
vier Männern vergewaltigt und, in Nairobi angekommen,<br />
ausgekippt und liegen gelassen. Total<br />
hilflos,wurde sie nachts wiederum von zwei<br />
Männern sexuell geschändet und drei Tage später<br />
von einer Dame ins Frauenspital gebracht.<br />
Die nächste <strong>St</strong>ation war das Hochkommissariat<br />
für Flüchtlinge (UNHCR), wo sie registriert<br />
wurde und von einer kongolesischen Frau namens<br />
Suena inihr Haus aufgenommen wurde.<br />
UNHCR schickte das Mädchen zu uns,umpsychiatrisch<br />
betreut zu werden. Ihr Zustand<br />
schien hoffnungslos: Trauma, Furcht, Verwirrung,Bestürzung.Sie<br />
konnte sich weder in Swahili<br />
noch in Englisch ausdrücken. <strong>St</strong>röme von<br />
Tränen flossen über ihre Wangen, als sie wortlos,<br />
aber qualvoll Teresa gegenüber sass. Das Mädchen<br />
war physisch und mental am Ende und lebte<br />
immer noch in einem Schockzustand. Die Papiere,die<br />
sie aus dem Krankenhaus mitbrachte,<br />
bewiesen eindeutig ihre sexuelle Versehrtheit;<br />
aber noch schlimmer: sie war mit Aids infiziert<br />
worden. In Panik und am Verzweifeln war sie<br />
voll von Zorn über sich selber und über ihre<br />
Umgebung. Sie verweigerte die Nahrungsaufnahme<br />
und beklagte sich über Bauchweh und<br />
Kopfweh. Da sie in einer solchen Welt keinen<br />
Sinn mehr sah, dachte sie nur noch an Suizid.<br />
Ihre Gastgeberin war so frustriert, dass sie das<br />
Mädchen vor die Tür stellen wollte.<br />
Faraja, meine <strong>St</strong>iftung, intervenierte, liess das<br />
Mädchen zusammen mit ihrer Gastgeberin<br />
kommen und erklärte sich bereit, auch die Gastfamilie<br />
drei Monate lang materiell zu unterstützen.<br />
Zusammen erhielten sie nicht nur professionelle<br />
Beratung, sondern auch Kleider und<br />
Schuhe und medizinische Betreuung seitens der<br />
deutschen Ärzte in den Slums von Mathare.Eines<br />
Sonntags begegnete Muschimje in einer Kirche<br />
total unerwartet ihrem seit Jahren verschollenen<br />
Bruder.Bei ihm hat sie eine neue Unterkunft<br />
gefunden, während die Gastfamilie sie auf<br />
eine Übersiedlung in die USA vorbereitet.<br />
35
Wenn immer Muschimje zu uns kommt, servieren<br />
wir ihr Teeund bezahlen das nötige Fahrgeld.<br />
Inzwischen hat sie gelernt, sich zu öffnen<br />
und frei zu kommunizieren. Sie isst wieder normal,<br />
spricht Swahili und kann sich mitteilen. Sie<br />
hält sich genau an die ärztlichen Verabredungen,<br />
kommt allein zu uns ins Sprechzimmer, kann<br />
wieder lächeln und hat ihren Frohsinn wieder<br />
gewonnen, sodass sie heute sogar in einem Kirchenchor<br />
mitsingt. Sie betrachtet Faraja als ihr<br />
neues Zuhause und ist so dankbar für diese Unterstützung.ImVorort<br />
Kasarani, in den von Faraja<br />
vor 15 Jahren gegründeten Schulen und<br />
Werkstätten, darf sie sich umsehen, um sich neue<br />
technischeFertigkeiten anzueignen. Muschimje<br />
ist ein überzeugendes Beispiel, wie ein total<br />
traumatisierter Mensch, ermutigt von kompetenter<br />
Seite,sich sein Selbstbewusstsein und seinen<br />
Lebenssinn zurück erobert.<br />
P. Hildebrand(Peter) Meienberg<br />
Nairobi<br />
Eine kleine Herde<br />
Eine Pfarrei in Kasachstan<br />
Für Osornoe war 2012 eher ein düsteres Jahr:<br />
acht Todesfälle,zum Teil junge Menschen; keine<br />
Geburten; zwei Familien sind weggezogen; ein<br />
jung vermähltes Paar suchte eine Verdienstmöglichkeit<br />
in der <strong>St</strong>adt Petropalowsk.Auch die<br />
Kirchenbesucher wurden weniger. Vor sechs<br />
Jahren waren es ca. zehn Babuschki (Grossmütter),<br />
welche werktags am Gottesdienst teilnahmen,<br />
jetzt in den Wintermonaten im Schnitt vier<br />
bis fünf.Als wir hier anfingen, arbeiteten in der<br />
Pfarrei vier Schwestern der «Dienerinnen der<br />
Unbefleckten Empfängnis» und zwei Aspirantinnen,<br />
heute zwei Schwestern.Wir müssen uns<br />
darangewöhnen, dass unsere Herde immer kleinerwird.<br />
Unser neuer Pfarrer Tomasch hat mit viel Elan<br />
seine Aufgabe übernommen.Erhat auch einen<br />
Gebetskreis für Mütter gegründet, welche einmal<br />
wöchentlich zusammenkommen, um für<br />
ihre Kinder und (Enkelkinder) zu beten. Diese<br />
Gebetsbewegung nahm ihren Anfang vor wenigen<br />
Jahren in England und hat sich nun auf<br />
alle fünf Kontinente ausgebreitet. Dies hat auch<br />
den positiven Effekt, dass einige dieser Frauen,<br />
welche vorher selten in der Kirche zu sehen waren,<br />
nun regelmässig am Sonntagsgottesdienst<br />
teilnehmen. Auch haben wir jetzt einen kleinen<br />
Kirchenchor unter der Leitung von Sr.Natanaela.<br />
36<br />
An gewöhnlichen Sonntagen ist in Osornoe<br />
nach dem Amt eine kurze Katechese für alle,<br />
welche ein Sakrament empfangen wollen, respektive<br />
für Eltern, welche ihr Kind taufen lassen<br />
wollen.Als Voraussetzung für die Taufe verlangt<br />
der Pfarrer auch die regelmässige Teilnahme wenigstens<br />
eines Elternteils am Sonntagsgottesdienst.<br />
Der frühere Patriarch von Moskau hat bei einem<br />
Besuch in Karaganda einmal gesagt, die<br />
ganze <strong>St</strong>adt sei ein einziger Reliquienschrein.<br />
Denn 45 km südlich lag die <strong>St</strong>rafkolonie «Karlag»<br />
mit einem Ausmass von 300 x200 km. Sie<br />
wurde 1931 gegründet und nach dem Zerfall der<br />
Sowjetunion aufgelöst. Über 12 Millionen Menschen<br />
sollen hier ihr Leben gefristet haben, allein<br />
in den 50er-Jahren sechs Millionen als sogenannte<br />
<strong>St</strong>aatsfeinde.Wie viele davon zu Tode gequält<br />
wurden, weiss nur Gott. Einer von ihnen<br />
war der selige P. Aleksej Sarytskyj (1912–1963).<br />
P. Matthias Beer<br />
Osornoe
«Den Betrachter durch das Bild zum Herrgott führen»<br />
Vor125 Jahren –am12. Mai 1888 –wurde der Schweizer<br />
Künstler Augustin Meinrad Bächtiger (1888–<br />
1971) in der Ostschweizgeboren. In den 1920er-und<br />
1930er-Jahren war Bächtiger einer der wichtigsten<br />
Kirchenmaler der Deutschschweiz. Mit seinem sakralen<br />
Schaffen setzte er sich für die Erneuerung der<br />
kirchlichen Kunst ein. Über sein künstlerisches Credo<br />
schriebereinmal: «Ichweiss,was ichdem betenden<br />
Volke schuldig bin und möchte ganz einfach den Betrachter<br />
durchdas Bild zum Herrgott führen.» Als sein<br />
Hauptwerk in der sakralenKunst gelten die 28 Grabwandbilder<br />
in den Gräberhallen von Hochdorf LU.<br />
Bächtiger war aber nicht nur ein gefragter Kirchenmaler<br />
der Zwischenkriegszeit, sondern er wirkte auch<br />
als Kunstmaler und Grafiker über einen Zeitraum<br />
von 60 Jahren. So entstand ein vielfältiges und umfangreiches<br />
Gesamtoeuvre, dessen Spektrum vom<br />
Ölgemälde bis zur Karikatur, vom Altarbild bis zur<br />
Kirchenfahne und vom Plakat bis zur Buchillustration<br />
reicht.<br />
Beata Ebnöther<br />
www.augustin-meinrad-baechtiger.ch<br />
Dieses Bild «Bessere<br />
Felder» malte Bächtiger<br />
für die Missionsausstellung<br />
1955.<br />
Arbeiten und Freuden der Missionsbenediktiner<br />
<strong>Abtei</strong><br />
<strong>St</strong>.<strong>Otmarsberg</strong><br />
<strong>Uznach</strong><br />
Zum Beginn der Fastenzeit waren<br />
die Patres begehrte Exerzitienleiter:<br />
P. Benno in Grimmenstein und<br />
Wikon, P. Emmanuel in Maria<br />
Rickenbach und Glattburg,P.Adelrich<br />
in Muri-Gries und zu einem<br />
Kurs hier. Ervertrat mit Br. Arthur<br />
unser Kloster bei der Abtsweihe<br />
von P. Wolfgang in <strong>St</strong>. Ottilien,<br />
P. Emmanuel bei der Einsetzung<br />
des Prior-Administrators<br />
Gregor in Fischingen. Br. Josef<br />
fuhr zu einer <strong>St</strong>udienwoche nach<br />
Münsterschwarzach. Dorthin reiste<br />
Br.Viktor zur Tagung der Prokuratoren<br />
und P. Prior zum Äbtetreffen.<br />
Am 25. Januar kleidete er<br />
Kevin Blum als Postulant ein. Eine<br />
Gruppe besuchte die Benediktinerinnen<br />
in Ettiswil zur Feier der<br />
hl. Scholastika. In der <strong>Abtei</strong>kirche<br />
hielten die Patres wieder Fastenpredigten.<br />
In einem Abendgottesdienst<br />
sang die Familie Fischbacher.<br />
Abtpräses Jermias zeigte<br />
uns Bilder von der Gründung in<br />
Kuba.<br />
Zum Rücktritt das Papstes hat das<br />
Schweizer Fernsehen am 12. Februar<br />
ein Interview mit P Prior<br />
Adelrich live übertragen, während<br />
37
von neun Aussenposten nach<br />
gründlicher Vorbereitung durch<br />
Priester, Katecheten und engagierte<br />
Laien 178 Kinder und Erwachsene<br />
getauft wurden, 32 Paare,die<br />
in «wilder Ehe» zusammenlebten,<br />
christlich geheiratet haben<br />
und einige Basisgemeinden neu<br />
gegründet wurden. Es hat sich also<br />
etwas getan! P. Thiemo Biechele<br />
<strong>Abtei</strong><br />
Inkamana<br />
Südafrika<br />
P. Prior Adelrich kleidet Kevin Blum als Postulant ein.<br />
die Gemeinschaft beim Nachtessen<br />
sass. Zur Abtswahl trafen<br />
aus Nairobi P. Hildebrand und<br />
aus Osornoe P. Joseph-Maria und<br />
P. Matthias (zugleich zum Urlaub)<br />
ein. Dieser hielt einen Projekttag<br />
mit Schülern und einer evangelischen<br />
Klasse von <strong>Uznach</strong>. P. Prior<br />
gestaltete einen solchen Tagmit<br />
Schülern von Quarten. Zu drei<br />
Projekttagen weilte das Gymnasium<br />
Laufenthal/Tierstein bei uns.<br />
Tagungen verschiedener Art hielten<br />
die Bibelgruppe Emmanuel,<br />
der Katholische Arbeiterbund<br />
KAB, die Marianischen Frauen<br />
und Mütter MFM und die Vereinigung<br />
Katholischer Ärzte. Nebst<br />
den regelmässigen Gruppen konnten<br />
wir Bischof John C. Ndimbo<br />
aus Mbinga (Tansania) und Bischof<br />
Romer auf seinem Wegnach<br />
Riobegrüssen.<br />
Zur Vorbereitung der Lourdeswallfahrt<br />
besprachen sich hier der<br />
pflegerische und der technische<br />
Krankendienst. Viel Arbeit und<br />
Verdruss schaffte Br. Bernhard<br />
der unmögliche Fahrplan der<br />
Gedenktage<br />
100 Jahre alt<br />
15. Mai: Tokwon (Korea) <strong>Abtei</strong><br />
25 Jahre alt<br />
22. Mai:Tigoni (Uganda) Konventualpriorat<br />
38<br />
Franzosen für den Tageszug, sodass<br />
dieser gestrichen und Ersatz<br />
gesucht werden musste, obwohl<br />
sich schon eine ganze Anzahl Pilger<br />
für ihn angemeldet hatte. In<br />
der Kirche hat er eine www-cam<br />
zur Übertragung der Gottesdienste<br />
eingerichtet. Für eine geplante<br />
Überbauung wurde das alte Pächterhaus<br />
und ein Teil der Scheune<br />
abgerissen.<br />
<strong>Abtei</strong><br />
Peramiho<br />
Tansania<br />
Am 29. September hat der Vertreter<br />
des Bischofs bei uns in Uwemba<br />
das Jahr das Glaubens eröffnet.<br />
Nach einer Missionspredigt segnete<br />
er drei Symbole: Bibel, Kreuz<br />
und Kerze und ermunterte die<br />
Christen, die Frohe Botschaft von<br />
der Menschwerdung Christi zu<br />
verkünden und kleine Christliche<br />
Gemeinschaften zu gründen.<br />
Das klingt für europäische Ohren<br />
sehr optimistisch, ja weltfremd.<br />
Gestern habe ich Sr. Cecilie vom<br />
Pfarreibüro gefragt, welche Ergebnisse<br />
sie von dieser Aktion berichten<br />
könne.Nach einigen <strong>St</strong>unden<br />
erzählte sie mir, dass in vier<br />
Ende Januar zählte die <strong>Abtei</strong> 29<br />
Mitbrüder mit ewigen Gelübden<br />
(darunter 15 Priester), sieben mit<br />
zeitlichen, zwei Novizen und drei<br />
Postulanten. Vonihnen stammten<br />
12 ausSüdafrika, zehn aus Deutschland,<br />
acht aus Namibia, acht aus<br />
Malawi, je einer aus Kenia, Sambiaund<br />
USA. Zum ersten Mal seit<br />
der Gründung der <strong>Abtei</strong> vor 30 Jahren<br />
konnte ein Mitbruder in ein<br />
anderes Land ausgesandt werden,<br />
P. Pazifikus Mwale nach Uganda,<br />
um die Gemeinschaft von Tororo<br />
zu verstärken. Die Mittelschule<br />
erzielte wieder ausgezeichnete Ergebnisse.Von<br />
den 26 Abiturienten<br />
bekam einer sieben Einser, Zwei<br />
sechs. Bis auf einen erhielten alle<br />
die nötige Punktzahl für das <strong>St</strong>udium<br />
an einer Universität. Die<br />
Diözese Eshowe zählt 72 000 Katholiken<br />
und 35 Diözesanpriester.<br />
Gebetsmeinung<br />
des Papstes<br />
Mai<br />
Wir beten für die Priesterausbildung<br />
in den jungen Kirchen: um<br />
Formung nach dem Bild des Guten<br />
Hirten.<br />
Juni<br />
Wir beten für neue Impulse für die<br />
Verkündigung des Glaubens in den<br />
säkularisierten Gesellschaften.
Not und Heil der Welt<br />
Bibel<br />
2011 wurden gemäss dem Weltbund<br />
der Bibelgesellschaften<br />
(UBS) 32,1 Millionen Bibeln verkauft<br />
bzw.verschenkt (im Vorjahr<br />
28,9), davon 6,7 Millionen in Brasilien,<br />
3,8 Mio. inChina und 2,2<br />
Mio.inIndien. In Afrika nahm die<br />
Verteilung von Bibeln um 29,2%<br />
zu.<br />
Verfolgte Christen<br />
In Nigeria wurden von der Boko<br />
Haram im November wieder zwei<br />
Anschläge auf eine Kirche verübt:<br />
11 Menschen wurden getötet, 30<br />
verletzt. –Weil der 25-Jährige Farhan<br />
Haji Mose in Somalia Christ<br />
geworden war, enthaupteten ihn<br />
Anhänger der Al-Shabaab öffentlich.<br />
–ImJahr 2012 sollen weltweit<br />
105 000 Christen ermordet worden<br />
sein!<br />
Gewalt<br />
In Indien rissen Extremisten eine<br />
Kirche nieder. Zuvor hatten sie<br />
die Gläubigen eingesperrt und bedroht.<br />
Kurz nachher drangen Hindu-Extremisten<br />
in eine Versammlung<br />
von Christen, schlugen den<br />
Pastor zusammen, zerrissen die<br />
Bibeln und zerstörten die Kirche.<br />
–Bei einer Explosion in der<br />
koptischen Kirche bei Misrata (Libyen)<br />
wurden zwei Christen getötet,<br />
zwei schwer verletzt.<br />
Diplomatie<br />
Zum ersten Mal hat ein Parteiführer<br />
aus Vietnam den Vatikan besucht.<br />
Nguyen Phu Trong, Generalsekretär<br />
der Kommunistischen<br />
Partei, wurde von Papst Benedikt<br />
XVI. zu Gesprächen empfangen,<br />
die betont freundlich verlaufen<br />
seien. -– Kenia hat in Erzbischof<br />
CharlesDaniel Balvo einen neuen<br />
Nuntiuserhalten.<br />
Bischöfe Tansanias<br />
Zum Weihbischof von Daressalam<br />
hat der Papst Titus Joseph Mdoe<br />
ernannt, zum Bischof von Bukoba<br />
Desiderius M. Rwoma, bisher Bischof<br />
von Singida, da der bisherige<br />
Bischof Nestorius Timanywa<br />
zurückgetreten ist. In Moshi verstarb<br />
Bischof Amedeus Msarikie.<br />
Kenia:<br />
Missions-Benediktinerinnen<br />
Drei unserer Mitschwestern feierten<br />
ihren <strong>St</strong>udienabschluss: Sr.Teresa<br />
und Sr.M.Paula hatten nach<br />
ihrem Diplom als Katechetinnen<br />
nun ihren Grad in Leadership und<br />
Management am Tangaza College<br />
erhalten und Sr.Raphaela ihr Diplom<br />
als Registered Community<br />
Health Nurse (Krankenschwester).<br />
Um Dreikönigen verliessen<br />
uns 11 Schwestern, um sich auf die<br />
ewige Profess vorzubereiten. Per<br />
Bus traten sie die lange Reise nach<br />
Daressalam an, um den grossen<br />
Missionstag in der Kathedrale von<br />
DAR zufeiern, einst von unsern<br />
ersten Brüdernerbaut.Vondaaus<br />
besuchten sie Pugu, wo am 13. Januar<br />
1889 Sr. Martha, Br. Benedikt<br />
und Br.Petrus im Maji-Maji-<br />
Aufstand zum Opfer gefallen waren.<br />
Nach Windhoek flogen Sr.Teresa<br />
und Sr.M.Paula. Sr.Christiane<br />
Spannheimer,Karen<br />
Diözese Mbinga: Spital Uwemba<br />
Das deutsche Kindermissionswerk<br />
«<strong>St</strong>ernsinger» hat dem Spital<br />
Litembo in Tansania einen<br />
grossen Krankentransporter geschenkt.<br />
Als 108 <strong>St</strong>ernsinger die<br />
Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />
in Berlin besuchten, haben sie ihr<br />
eine Mini-Kopie dieses Geländewagens<br />
überreicht. Vonden beiden<br />
deutschen Ärzten, die im November<br />
dort zu «Gast» weilten,<br />
hat Dr.Mrozeks in drei Wochen 70<br />
Kröpfe entfernt, Dr.Grasbon in 14<br />
Tagen ca. 80 Augen operiert. Eine<br />
Laborschule ist im Bau.<br />
Land Tansania<br />
Gemäss Korruptionsindex nahm<br />
Tansania unter 180 Ländern Platz<br />
102 ein (Kenia gar 139). Die Inflation<br />
betrug im November 12,1%<br />
(im Mai 18,2%). 96% der älteren<br />
Menschen haben keine soziale Sicherheit,<br />
kümmern sich aber um<br />
40% der zwei Millionen Waisenkinder.Jedes<br />
Jahr werden 500 Frauen<br />
wegen angeblicher Zauberei ermordet.<br />
Man schätzt die Drogenabhängigen<br />
auf 150 000–500 000.<br />
Das Land zählt 17 private und 11<br />
staatliche Universitäten sowie 18<br />
private und drei staatliche Universitäts-Colleges.Für<br />
2011/2012 waren<br />
147 367 <strong>St</strong>udierende eingeschrieben.<br />
2012 landeten 593 073<br />
internationale Passagiere.<br />
Gottesdienste in<br />
<strong>St</strong>. <strong>Otmarsberg</strong><br />
Sonn- und Feiertage<br />
09.00 Amt<br />
16.30 Vesper,Segen<br />
19.30 Abendmesse<br />
Werktags<br />
06.45 Konventmesse<br />
18.00 Vesper<br />
Freitags<br />
08.00–18.00 Krypta: Anbetung<br />
20. Mai, 7. Juni<br />
10.00 Amt<br />
18.00 Vesper<br />
30. Mai<br />
09.00 Amt<br />
18.00 Vesper<br />
39
AZB<br />
8730 <strong>Uznach</strong><br />
Nimm und lies<br />
In der <strong>St</strong>ille vor Dir. Gebete, v.Peter<br />
Dyckoff. Flexcover, 10,5 x 15,5 S., €<br />
12,95. ISBN 978-3-9815698-0-3. media<br />
maria Verlag,Illertissen.<br />
Der bekannte geistliche Schriftsteller<br />
Dyckhoff legt hier unter rund 112 <strong>St</strong>ichworten,<br />
alphabetisch geordnet, Gebete<br />
vor, die er aus seiner Jahrzehnte langen<br />
Beschäftigung mit den grossen Mystikern<br />
(Basilius, Augustinus, Thomas, Teresa<br />
von Avila usw.) der Kirche schöpfte.<br />
Es sind nicht Gebete,wie zu bestimmten<br />
Zeiten in jedem Gebetbuch zu finden<br />
sind, sondern er will vielmehr die Menschen<br />
in ihrer augenblicklichen Situation<br />
abholen und ihnen den Wegweisen, wie<br />
sie die liebende Nähe Gottes erspüren<br />
und mit ihm persönlich sprechen können.<br />
Das handliche Format und der kräftige,<br />
grosse Druck machen den Gebrauch<br />
des Buches leicht.<br />
«… dass du bis zuletzt leben kannst.»<br />
Spiritualität und Spiritual Care bei Cicely<br />
Saunders,v.Martina Holder-Franz. 184<br />
S.,Paperback, Fr.28.00. ISBN 978-3-290-<br />
17637-2. TVZ Theologischer Verlag Zürich.<br />
Heute, woSuizid immer stärker propagiert<br />
wird, kommt dem Anliegen von<br />
C. Saunders,die im Bereich von Palliative<br />
Betreuung als Pionierin gilt, besondere<br />
Bedeutung zu. H. geht ihrem geistigen<br />
und beruflichen Werdegang nach und<br />
macht ihr Engagement im christlichen<br />
Glauben fest. Der Schmerz darf nicht<br />
einseitig medizinisch gesehen werden,<br />
sondern muss in seiner Ganzheit auch<br />
sozial, emotional, psychologisch und spirituell<br />
wahrgenommen werden. Die Vorstellungen<br />
Saunders’ werden häufig englisch<br />
aus deren Schriften zitiert und eine<br />
längere englische Ausführung fasst den<br />
Gedankengang zusammen.<br />
Wie die Engel zu uns kommen. Herkunft,<br />
Vorstellung und Darstellung der<br />
Engel im Christentum, v. Helmut Fischer.102<br />
S.,Paperback, 40 farb.Abb., Fr.<br />
22.00. ISBN 978-3-290-17677-8. TVZ<br />
Theologischer Verlag,Zürich.<br />
Der reformierte Vf. sucht die Herkunft<br />
der Engel von der Religionswissenschaft<br />
her zu erklären. Die Lehre des Zoroaster<br />
habe prägenden Einfluss auf die jüdische<br />
Engellehre gehabt.Aber für den Vf.sind<br />
sie keine personalen Wesen (im Gegensatz<br />
zur katholischen Auffassung). Auch<br />
Menschen, Ereignisse können Boten,<br />
Engel sein, weil sie eine Botschaft Gottes<br />
vermitteln. Die Abbildungen zeigen Engel<br />
vom bärtigen Mann bis zum kitschigen<br />
Engelköpfchen für Pralinen.<br />
Kreuzworträtsel<br />
Waagrecht: 1Amtsverwalter; 13 Name<br />
eines Schweizer Abtes; 14 das Innere,16<br />
junges Schaf; 18 Schatz, Kinderheim; 19<br />
afrik. Land; 20 Nebenfluss der Aare; 21<br />
Ort im Kt. SG; 23 tobe; 24 franz. Artikel;<br />
25 Fluss in Spanien; 27 Autozeichen f.Tirschenreuth;<br />
28 Autozeichen f. Hildesheim;<br />
30 Abk. f. irgendjemand;31franz.<br />
Artikel; 32 (es) geistert; 34 Talschaft in<br />
der Schweiz; 35 slowakischer Theologe<br />
und Politiker († 1947).<br />
Senkrecht: 1Geldaufnahme; 2Feigling; 3<br />
Biene,landsch.; 4nächster Monat, Abk.;<br />
5 Schreien des Esels; 6 eingebildeter<br />
Mensch; 7Leibesübungen machen; 8Altaraufsatz;<br />
9arab.Artikel; 10 Nebenfluss<br />
der Aller; 11 m. Vorn.; 12 innerhalb; 15<br />
Wagnis; 17 Präposition; 22 Autozeichen<br />
f. Türkei; 24 Bindewort; 26 Himmelsrich-<br />
tung; 29 Zeichen f. Indium; 30 Zeichen f.<br />
Natrium; 31 engl. Abk. f. Weltbund; 33<br />
griech. Buchstabe.<br />
Lösung zum Märzheft<br />
Waagrecht: 1Präses; 7Leni; 8Re; 9Aal;<br />
1<br />
16 17<br />
20<br />
28 29<br />
34<br />
10 Akt; 11 Glaube; 13 Udine; 15 Alto; 17<br />
Ni; 18 TEE; 19 Gen.<br />
Senkrecht: Plagiat; 2real; 3Anlaute; 4Ei;<br />
5erkenne; 6Set; 10 Abi; 12 Udo; 14 ein;<br />
16 le.<br />
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
•<br />
• •<br />
•<br />
• •<br />
• • • •<br />
• •<br />
30 31 32 33<br />
• • •<br />
13 14 15<br />
24<br />
18<br />
21 22 23<br />
25 26 27<br />
19<br />
35