Bericht 1. Saisonhälfte von Maike van t Hoen (PDF mit Bilder)
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Hallo zusammen,<br />
nach vielen Höhen und Tiefen in diesem Jahr, möchte ich die erste Hälfte der Triathlonsaison<br />
2013 Revue passieren lassen.<br />
Alles begann <strong>mit</strong> abartigen Knieschmerzen Ende der Saison 2012 (nachdem ich 2012 zum<br />
ersten Mal zwei Mitteldistanzen gefinished hatte). Mitte November war dann die Zeit<br />
gekommen, sich in die neue Saisonvorbereitung 2013 zu stürzen. Motivation hatte ich genug<br />
– nicht zuletzt durch meine neue Trainingsgruppe und neuem Trainer.<br />
Der Plan sich besonders im Laufen zu verbessern (denn auf der Laufstrecke werde ich <strong>von</strong> fast<br />
allen überholt) ging soweit auf. Durch die Ismaninger Winterlaufserie konnte ich meinen<br />
Trainingsfortschritt regelmässig kontrollieren.<br />
Tja und dann kam der lange und nicht endende Winter. Im Trainingslager in Cesenatico<br />
(Italien) mussten wir uns sogar durch Schnee kämpfen. Das Bild zeigt uns vorort <strong>mit</strong><br />
Sturmhaube und Thermohose/-jacke. Trainingslager-Feeling hatte sich dieses Jahr wirklich<br />
anders angefühlt.<br />
Aber <strong>von</strong> den kalten Temperaturen liessen wir uns nicht abhalten und kamen doch auf unsere<br />
gewünschte Kilometerzahl – zumindest für uns Mitteldistanz-Triathleten. Leider mussten die<br />
zwei Langdistanzler immer mal wieder nachsitzen. <br />
Nach dem Trainingslager war ich optimistisch meine zwei Mitteldistanzen (Röcksee-Triathlon<br />
in Österreich, 1<strong>1.</strong>05.2013 und IM 70.3 Rapperswil am 02.06.2013) gut über die Bühne zu<br />
bringen.
Aber ich hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht bzw. ohne meinen Arbeitgeber. Dank<br />
einer ungeplanten Verzögerung fiel und fällt die Projekthochphase der Arbeit in die Triathlon-<br />
Hochsaison. D.h. in den trainingsintensiven Monaten März und April konnte ich faktisch kaum<br />
noch trainieren. Statt Kilometer auf dem Rad zu sammeln, hatte ich nun einen Vielfahrer-<br />
Status bei der geliebten Deutschen Bahn. Aber gut, wir sind ja keine Profis sondern müssen<br />
unser schönes Hobby irgendwie noch selbst finanzieren.<br />
Nun kam der Tag des ersten Wettkampfs am Röcksee (2km Schwimmen, 86km Rad und 21km<br />
Laufen). Voller Selbstzweifel fuhren wir (zu fünft) nach Österreich nahe der slowenischen<br />
Grenze. Am nächsten Morgen begann dann das Abenteuer. Bei ca. 8 Grad Aussentemperatur<br />
und heftigem Dauerregen stürzten sich drei <strong>von</strong> uns <strong>mit</strong> vielen Gleichgesinnten in den kleinen<br />
aber feinen Röcksee (Wassertemperatur: 16 Grad). Nach knapp 27 Minuten kam ich aus dem<br />
Wasser (waren das wirklich 2km???) und daraufhin dachte ich, mich trifft der Schlag.<br />
Mittlerweile stand auf der ganzen Strasse (auch in der Wechselzone) ca. 3 cm Wasser und<br />
deshalb war an einen ordentlichen Radsplit nicht mehr zu denken. Nach der <strong>1.</strong> der zwei Bike-<br />
Runden sehnte ich mich zurück ins Wasser – denn die 16 Grad Wassertemperatur waren ein<br />
Genuss gegenüber dem Sauwetter auf der Radstrecke. Nicht jammern – weiter treten! Bei<br />
Kilometer 60 hatte ich dann meine <strong>mit</strong>gereisten Trainingskollegen auf der Radstrecke überholt<br />
– leider aufgrund eines Raddefektes. Nach einem unplanmässigen Stop vor der geschlossenen<br />
Bahnschranke kam ich nach 2:51h in die Wechselzone und feucht-fröhlich machte ich mich<br />
auf zum Halbmarathon. Der Lauf in kurzen Worten: nach 4km spürte ich meine Füsse wieder,<br />
nach 12km hatte es aufgehört zu regnen und nach 1:58h erreichte ich glücklich das Ziel. Den<br />
Abend hatten wir dann noch schön ausklingen lassen – denn der 3.Platz in der Altersklasse<br />
musste gefeiert werden (Gesamtzeit: 5h 19 min.).
Die Woche nach dem Wettkampf lag ich dann krank im Bett. Irgendwie war auch noch mehr<br />
auf der Strecke verloren gegangen als nur die Gesundheit. Das Rennen hing mir noch lange<br />
nach (in den Knochen sowie im Kopf).<br />
Am 16.05.2013 ging es dann nach Nürnberg zum ersten Ligawettkampf <strong>mit</strong> den MTVler<br />
Mädels. Aber leider meinte es Petrus auch dort nicht besser <strong>mit</strong> uns. Die Fakten: 6 Grad<br />
Aussentemperatur, 14,2 Grad Wassertemperatur und heftiger Regen auf der Strecke. Die<br />
lausige Organisation hatte uns vier Mädels den Rest gegeben und uns dazu bewogen nicht an<br />
den Start zu gehen (DANKE nochmals an Sabine, Nicol und Angie für die gemeinsame<br />
Entscheidungsfindung).<br />
Eine Woche später stand mein Saisonhöhepunkt auf dem Plan: Ironman 70.3 in Rapperswil –<br />
sozusagen mein Heimtriathlon (da ich unter der Woche in Zürich arbeite). Die Story ist schnell<br />
erzählt: Ich hatte mich so unfit wie noch nie vor einem Wettkampf gefühlt. Das fehlende<br />
Training und die unregelmässigen Arbeitszeiten haben mich 2 bis 3 Zusatzkilos gekostet. Aus<br />
dem Triathlon wurde ein Duathlon (Zürichsee: 10 Grad, 4.5km Laufen, 90 km Rad, 21km<br />
Laufen).<br />
Am Samstag hatte ich mein Bike eingecheckt. Die Wechselzone fühlte sich an wie Woodstock<br />
– die Bikes waren regelrecht abgesoffen. Am Sonntag wurde der Start aufgrund <strong>von</strong><br />
Überschwemmungen immer wieder verschoben. Das ganze fühlte sich surreal an, bis dann auf<br />
einmal doch die Profis starten durften. Mit dem Startschuss wurde mir bewusst, dass es jetzt<br />
doch endlich losging. Meine Laune steigerte sich, ja es kam sogar eine zaghafte Vorfreude auf.
Alle Altersklassen-Frauen standen an der Startlinie, der Stadionsprecher hatte uns nochmals<br />
alle angeheiz- Trotz Regen wollten wir jetzt auf die Strecke… tja, bis dann die Kantonspolizei<br />
St. Gallen das Rennen spektakulär abgebrochen hatte (wegen Erdrutsch!). Mittlerweile kamen<br />
auch die durchgefrorenen männlichen Altersklassen-Athleten zurück. Auch die Profis hatten<br />
teilweise blaue Lippen – ein Anblick der mir den Rest gegeben hatte. Alle schmerzhaften<br />
Erinnerungen der Mitteldistanz am Röcksee kamen wieder hoch.<br />
Seit Rapperswil hing ich nun in einem Motivationstief. Die Saison 2013 – so wie geplant – war<br />
bisher ein kompletter Reinfall. All die einsamen Stunden beim Laufen – egal ob bei Schnee<br />
oder Eis - alles war auf einmal sinnlos. Warum hatte ich das überhaupt auf mich genommen?<br />
Eigentlich sollten nach Rappi nur noch kürzere Wettkämpfe (just for fun) gemacht werden.<br />
Und jetzt….?! Dank eines Trainingskollegen hatte ich mich zumindest mal aufraffen können<br />
mich noch als Spätentschlossene für den IM 70.3 Zell am See anzumelden. D.h. wieder ein<br />
langen Trainingsblock bis September…. Kann ich mich dafür noch einmal aufraffen? Lässt<br />
meine berufliche Situation das nötige Trainingspensum überhaupt zu? Fragen über Fragen…..<br />
Völlig „regeneriert“ (d.h. fast kein Training mehr seit Rappi) ging ich dann am letzten Sonntag<br />
auf die Short-Distanz in Ingolstadt. Was für ein Tag: Perfektes Wetter, super<br />
Zuschauerzuspruch und tolle Event-Organisation.<br />
Der Wettkampf war <strong>von</strong> meiner Seite als Spass-Wettkampf gedacht. Arbeitskollegen aus<br />
Mannheim kamen um teilweise ihren ersten Triathlon zu finishen. Also ging es auf die<br />
Strecke (500m Schwimmen, 20km Rad, 5km Laufen). Mein Motto: Spass haben und<br />
geniessen! Super zufrieden und glücklich kam ich nach einer Gesamtzeit <strong>von</strong> 1:11,11h<br />
(Schnapszahl!) ins Ziel (Gesamtrang 11 der Frauen). Zu meiner Überraschung habe ich meine<br />
Altersklasse auch noch gewonnen. Das ist mir bisher noch nie gelungen!
Seitdem bin ich aus dem Motivationstief heraus. Ab sofort wird trainingstechnisch wieder<br />
durchgestartet, in der Hoffnung die kommenden Wettkämpfe machen genauso viel Spass wie<br />
beim Triathlon Ingolstadt. Auf geht’s in die zweite <strong>Saisonhälfte</strong>