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RNZ - BI Gegenwind-Mudau

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http://www.rnz.de//MosbachWaldbrunn/LINKSEC00_201210060718...<br />

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"Windpark Waldbrunn" stößt auf Kritik<br />

Auf etwa 200 Hektar Fläche soll im Bereich der Max-Wilhelmshöhe bei Mülben ein Windpark<br />

entstehen. Die auf der Skizze des Ingenieurbüros für Kommunalplanung eingezeichneten<br />

Standorte sind vorläufig angenommen. Die Standorte 4 und 5, so wurde bei der Versammlung<br />

festgehalten, sollen aufgegeben oder weiter von der Wohnbebauung weg festgelegt werden.<br />

Waldbrunn. (hof) In der Gemeinde rege diskutiert wird derzeit die<br />

geplante Entstehung eines Windparks auf etwa 200 ha Fläche im<br />

Bereich der Max-Wilhelmshöhe bei Mülben. Dort im<br />

"Markgrafenwald" könnte mit 14 Windkraftanlagen der größte<br />

Windpark Baden-Württembergs entstehen. Und dagegen regte sich<br />

Widerstand. Insbesondere in den Weilern Unter- und Oberhöllgrund,<br />

aber auch in Waldkatzenbach sieht man inzwischen Gefahren für die<br />

Gesundheit, aber auch für den Immobilienwert der dortigen Häuser.<br />

In Leserbriefen bzw. offenen Briefen an die Gemeinde Waldbrunn<br />

kritisierten die Bewohner des Höllgrunds die geplante Nähe der<br />

Anlagen zur Wohnbebauung und die Höhe der Windräder mit bis zu<br />

200 Meter.<br />

Um kursierenden Gerüchten zu begegnen und die Bürger bereits in<br />

einem frühen Planungsstadium zu informieren, hatte Bürgermeister<br />

Klaus Schölch gemeinsam mit dem Ortschaftsrat Waldkatzenbach zu<br />

einer Informationsveranstaltung ins Landschulheim des Helmholtz-<br />

Gymnasiums geladen. Das Gemeindeoberhaupt sowie der<br />

beauftragte Ingenieur Jürgen Glaser vom Büro für<br />

Kommunalplanung Mosbach stellten den derzeitigen Stand der<br />

Diskussion vor. Neben der gut 100 ha großen Fläche, die als<br />

Konzentrationszone für Windkraft im Regionalplan ausgewiesen<br />

wurde, gibt es eine weitere Fläche, die dann bis zu 250 ha groß sein<br />

soll, die gemeinsam mit den Neckartalgemeinden Binau,<br />

Neckargerach und Zwingenberg im Rahmen eines


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Flächennutzungsplans als Windkraft-Fläche ausgewiesen werden<br />

soll.<br />

Damit verhindere man eine "Verspargelung" der Landschaft, meinte<br />

Bürgermeister Schölch. Durch die Entscheidung der grün-roten<br />

Landesregierung, Windkraftanlagen künftig prinzipiell an jedem<br />

Standort im Außenbereich zu genehmigen, lasse man die<br />

Kommunalpolitik nun mit den Bürgersorgen alleine, kritisierte er das<br />

geänderte Planungsgesetz. Nur durch Ausweisung von<br />

Vorrangflächen bzw. Konzentrationszonen habe man die Möglichkeit,<br />

Planungen an anderen Standorten zu verhindern. Er bevorzuge<br />

mehrere Anlagen an einem Standort statt vieler Standorte mit<br />

wenigen Anlagen, bekundete Schölch.<br />

Im Rahmen eines Bebauungsplans könne man später noch<br />

gestalterisch bzw. regulierend eingreifen, versicherten Schölch und<br />

Planer Glaser. In vielen Gesprächen mit den Regionalplanern der<br />

Metropolregion habe man es auch geschafft, den gesetzlichen<br />

Mindestabstand von 700 Metern von Ortschaften auf 1 000 Meter zu<br />

vergrößern, sodass die Störung geringer werde. Lediglich zwei der<br />

aktuell dargestellten Anlagen seien im Höllgrund näher an<br />

Immobilien, man verhandle derzeit aber noch und hoffe, diese<br />

Standorte entweder ganz streichen oder verschieben zu können.<br />

Von den Höllgrund-Bewohnern wurde besonders die Größe des<br />

geplanten Gebiets mit über 200 ha kritisiert. Es sei nicht<br />

nachvollziehbar, warum Waldbrunn solch große Lasten für die<br />

Neckartalgemeinden übernehmen müsse. Üblich seien 1 bis 2<br />

Prozent der Gemarkungsfläche, was weit unter den 200 ha liege.<br />

Selbst wenn man die Größe aller Gemeinden addiere, entspreche<br />

das für den Windpark vorgesehene Gebiet 4,5 Prozent der<br />

Gemeindefläche. Maximal 140 ha seien für den<br />

Gemeindeverwaltungsverband akzeptabel. Bei einem Flächenbedarf<br />

von etwa 10 ha je Windkraftanlage sei eine "Nachverdichtung" zu<br />

befürchten, meinte ein Kritiker, sodass am Ende bis zu 20<br />

Windkraftanlagen für noch mehr Belastung sorgen. Man gab auch zu<br />

bedenken, dass die genannten Abstände ursprünglich für Anlagen<br />

von bis zu 160 m Höhe gedacht waren. Nun spreche man über 200<br />

m, weshalb auch der Abstand größer werden müsse.<br />

Ein weiterer Teilnehmer regte an, die vorgesehenen Flächen nur in<br />

Teilen zu entwickeln. Analog zur Schaffung neuer Baugebiete in<br />

Abschnitten könnte man das Konfliktpotenzial mildern und negative<br />

Folgen für Landschaft, Bewohner, Tourismus, Landwirtschaft und<br />

Artenschutz minimieren. Wenn man gleich die ganze Fläche frei<br />

gebe, hätte man später keine Einflussmöglichkeiten mehr.<br />

Ing. Glaser ließ die vielen Zuhörer wissen, dass man sich in einem<br />

sehr frühen Stadium der Planungen befinde. Die notwendige<br />

Änderung des Staatsvertrags verschaffe darüber hinaus Luft, sodass<br />

man ein erwartetes Gutachten zu Gefahren im Zusammenhang mit<br />

dem als Gefährdung vorgebrachten "Infraschall" im kommenden<br />

Jahr berücksichtigen könne. Bevor es zu einem Bau käme, gäbe es<br />

zudem weitere Untersuchungen, besonders auch zum Artenschutz.<br />

Detailfragen könne man erst klären, so Schölch und Glaser<br />

abschließend, wenn es in die konkrete Planung gehe. Dann könne<br />

man auch die Anzahl der Anlagen sowie deren Gestaltung in<br />

neutraler Farbgebung vorschreiben. Schölch versprach außerdem,<br />

dass er alles tun werde, um es den Bürgern zu ermöglichen, sich am<br />

Windpark zu beteiligen, sodass Waldbrunn nicht nur die Lasten<br />

trage, sondern auch an der Wertschöpfung partizipiere.<br />

Letztlich erfolge die endgültige Flächenfestlegung erst nach<br />

Abwägung aller Belange, sodass sich die Flächenkulisse durchaus<br />

ändern könne. Inzwischen wurde im Bereich der Max-Wilhelmshöhe<br />

ein Mast errichtet, mit dem Windmessungen vorgenommen werden,<br />

um die Wirtschaftlichkeit zu ermitteln.


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