April / Mai 2013 - Evangelische Kirchengemeinde Gangelt, Selfkant ...
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Andacht<br />
»Öffne deinen Mund für die Stummen<br />
und für das Recht aller Schwachen«<br />
(Monatsspruch <strong>Mai</strong> - Sprüche 31,8)<br />
In den Monaten <strong>April</strong> und <strong>Mai</strong> feiern<br />
wir wieder das Fest der Konfirmation in<br />
unseren Gemeinden. Junge Menschen<br />
haben im zurückliegenden Unterricht<br />
eine Ahnung davon bekommen, was ihre<br />
Taufe für sie und die Gemeinschaft der<br />
Christinnen und Christen bedeutet. Der<br />
Unterricht ist mit dem Fest der Konfirmation<br />
beendet. Aber Christsein ist eigentlich<br />
ein lebenslanges Lernen. Keine<br />
Angst. Niemand muss nach der Konfirmation<br />
weiter den Unterricht besuchen.<br />
Aber fertig mit dem Glauben sind wir<br />
nach der Konfirmation nicht.<br />
Gibt nicht wenigstens eine Formel,<br />
für das Christsein, die ich mir merken<br />
kann? Es gäbe viele: Eine ist uns von<br />
Jesus Christus selbst überliefert: »Du<br />
sollst den Herr, deinen Gott, lieben von<br />
ganzem Herzen, von ganzer Seele und<br />
von ganzem Gemüt!« Und dem gleichgestellt:<br />
»Du sollst deinen Nächsten lieben,<br />
wie dich selbst!« (Matth. 22,37-39)<br />
Eine andere Formel wäre der Monatsspruch<br />
für den Monat <strong>Mai</strong>.<br />
Ja, eine Kirche des Wortes sind wir,<br />
was sich an der Kraft des Wortes, nicht an<br />
der Menge der Wörter be merkbar macht.<br />
Das Leben schaf fende Wort Gottes ist<br />
die Kraftquelle für wirksame Worte im<br />
Leben. Diese aber gelten nicht zuerst<br />
den eigenen Anliegen,<br />
sondern<br />
denen, die verstummt<br />
oder<br />
schwach sind,<br />
denn sie sind es<br />
auch, denen Gott<br />
sich besonders<br />
Foto: privat<br />
zuwendet. Für die<br />
stumm Gemachten<br />
die Stimme erheben heißt, ihnen mit<br />
Jesus selbst zu helfenden Ge schwistern<br />
zu werden.<br />
Eintreten für die Stummen<br />
Das gibt es, Gott sei es gedankt, zu<br />
allen Zeiten, in spektakulären und stillen<br />
Beispielen, mutig und ermutigend:<br />
Da tritt eine Schülerin in der Klasse für<br />
einen Mitschüler ein, der von den anderen<br />
wegen seiner Behinderung ge hänselt<br />
wird. Da widerspricht jemand vehement,<br />
als ausländerfeindliche Parolen laut werden.<br />
Da hilft eine pensionierte Lehrerin<br />
fremdsprachigen Kin dern, Deutsch zu<br />
lernen und so Heimat in der Sprache zu<br />
finden. Da setzt sich eine kleine Kirche in<br />
Marokko für das Leid der vielen Flüchtlinge<br />
aus Afrika ein. Den Mut, den wir<br />
für ein solches Eintreten brau chen, leiht<br />
uns Gott selbst.<br />
Neben dem Zeugnis Einzelner<br />
kommt aber der Kirche Jesu Christi als<br />
Ganze eine besondere Verantwortung zu.<br />
Als Gemeinschaft derer, die alle aus dem<br />
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