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Krank durch Arthropoden

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Neuerscheinung<br />

des Buches<br />

<strong>Krank</strong> <strong>durch</strong> <strong>Arthropoden</strong><br />

Horst ASPÖCK (Hrsg.): <strong>Krank</strong> <strong>durch</strong> <strong>Arthropoden</strong>. – Denisia 30,<br />

888 Seiten (Fadenheftung, Hardcover), mit 47 Beiträgen von 35 Autoren,<br />

zahlreichen Farbabbildungen, Verbreitungskarten und Tabellen<br />

Erscheinungsdatum: 20. Dezember 2010,<br />

Preis 85 € (exkl. Versand)<br />

Hrsg.: Horst ASPÖCK<br />

<strong>Krank</strong> <strong>durch</strong> <strong>Arthropoden</strong><br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Horst ASPÖCK (Hrsg.)<br />

<strong>Krank</strong> <strong>durch</strong><br />

<strong>Arthropoden</strong><br />

Biologiezentrum der<br />

Oberösterreichischen Landesmuseen<br />

J.-W.-Klein-Straße 73, 4040 Linz, Austria<br />

Info: +43(0)732/75 97 33, www.biologiezentrum.at


Neuerscheinung des Buches "<strong>Krank</strong> <strong>durch</strong> <strong>Arthropoden</strong>"<br />

H. As p ö c k, 2010 (Hrsg.): <strong>Krank</strong> <strong>durch</strong> <strong>Arthropoden</strong>. – Denisia 30, 888 Seiten<br />

Alle 10 Sekunden stirbt mindestens ein Mensch irgendwo auf der Welt an einer<br />

<strong>durch</strong> einen <strong>Arthropoden</strong> verursachten Erkrankung – in jedem Jahr vielleicht 3<br />

Millionen, eher noch mehr. Und hunderte Millionen Menschen leiden an akuten<br />

Infektionen oder an chronischen <strong>Krank</strong>heiten, für deren Zustandekommen<br />

<strong>Arthropoden</strong> eine Schlüsselrolle spielen. Damit soll plakativ der medizinische<br />

Stellenwert vor Augen geführt werden, der den <strong>Krank</strong>heiten <strong>durch</strong> <strong>Arthropoden</strong><br />

weltweit zukommt.<br />

<strong>Arthropoden</strong> stellen die mit Abstand artenreichste Tiergruppe dar, bisher sind<br />

ca. 1,1 Millionen Arten beschrieben worden, tatsächlich gibt es wesentlich mehr,<br />

vielleicht mehr als 10 Millionen, vielleicht noch viel mehr. Von diesen haben<br />

einige tausend Arten medizinische Bedeutung. Sie verteilen sich vor allem auf<br />

Milben, Zecken, Spinnen, Skorpione, Zungenwürmer, Krebse, Schaben, Läuse,<br />

Wanzen, Flöhe, Stechmücken, Kriebelmücken, Gnitzen, Sandmücken, Bremsen,<br />

Tsetsefliegen und noch andere Gliederfüßer.<br />

<strong>Arthropoden</strong> können in sehr unterschiedlicher Weise die Gesundheit des Menschen<br />

bedrohen: als Gifttiere (Spinnen, Skorpione, ...); als Erreger von Allergien<br />

(Hausstaubmilben, Schaben, Bienen und Wespen, im Prinzip alle blutsaugenden<br />

<strong>Arthropoden</strong>, ...); als Endoparasiten (Zungenwürmer, Krätzmilben, Fliegenmaden,<br />

...); als Auslöser manchmal gravierender psychischer Irritationen; als<br />

Ektoparasiten und (häufig in Verbindung damit) als Vektoren von <strong>Krank</strong>heitserregern.<br />

Zahlreiche <strong>Krank</strong>heiten werden <strong>durch</strong> Erreger (Viren, Bakterien, Protozoen,<br />

Helminthen) hervorgerufen, die <strong>durch</strong> <strong>Arthropoden</strong> übertragen werden:<br />

Frühsommermeningoenzephalitis, Krim-Kongo Hämorrhagisches Fieber, Japanische<br />

Enzephalitis, Gelbfieber, Dengue, Chikungunya, viele andere Arbovirus-<br />

Infektionen; Rückfallfieber, Lyme-Borreliosen, Pest, Fleckfieber; Leishmaniosen,<br />

Schlafkrankheit, Chagas-<strong>Krank</strong>heit, Malaria, Babesiosen; Lymphatische Filariosen,<br />

Loaose, Onchozerkose und viele andere. Dazu kommen <strong>Krank</strong>heiten, die<br />

<strong>durch</strong> Erreger verursacht werden, die der Mensch – zusammen mit absichtlich<br />

oder unabsichtlich verzehrten <strong>Arthropoden</strong> – oral aufnimmt (z. B. Paragonimosen,<br />

Drakunkulose und viele andere Helminthosen).<br />

Allen diesen <strong>Krank</strong>heiten ist dieses Buch gewidmet. Es vermittelt die mikrobiologischen<br />

und parasitologischen Grundlagen zum Verständnis der Genese,<br />

Verbreitung, Epidemiologie, klinischen Symptomatik, Diagnostik, Therapie und<br />

Prophylaxe dieser Erkrankungen, von denen viele entscheidende Bedeutung für<br />

die Menschheitsgeschichte gehabt haben (Pest, Fleckfieber, Gelbfieber, Malaria,<br />

...) und viele auch heute – besonders in den Tropen und Subtropen – von enormer<br />

Bedeutung sind und über das Leben des Einzelnen und darüber hinaus über<br />

die Entwicklung ganzer Regionen entscheiden. Aber auch die gemäßigten Zonen<br />

beherbergen viele <strong>Arthropoden</strong> und viele <strong>durch</strong> <strong>Arthropoden</strong> übertragene Erreger,<br />

die zu schweren und auch lebensgefährlichen <strong>Krank</strong>heiten führen können. Zudem<br />

führen Globalisierung und Klimawandel zunehmend zum Auftreten neuer Erreger<br />

und neuer Vektoren in gemäßigten Gebieten und stellen damit große und stetig<br />

wachsende Herausforderungen an Parasitologie, Entomologie und Medizin.<br />

Die gewaltigen Fortschritte in den Naturwissenschaften in den letzten drei Jahrzehnten,<br />

vor allem <strong>durch</strong> die Molekularbiologie einerseits und <strong>durch</strong> die ungeahnten<br />

Möglichkeiten der Speicherung, Übermittlung und Verknüpfung von Daten und die<br />

außerordentlich gestiegene weltweite interdisziplinäre Kommunikation andererseits,<br />

haben auch wesentlich zum Verständnis der <strong>durch</strong> <strong>Arthropoden</strong> verursachten<br />

Erkrankungen beigetragen.<br />

Mit Sicherheit gibt es noch viele unentdeckte <strong>durch</strong> <strong>Arthropoden</strong> übertragene<br />

Erreger von Infektionen des Menschen, und manche in der Medizin bekannten,<br />

aber ätiologisch ungeklärten Syndrome werden sich als direkt oder indirekt <strong>durch</strong><br />

<strong>Arthropoden</strong> verursacht herausstellen.<br />

Ihre Bestellung richten Sie bitte an:<br />

Oberösterreichische Landesmuseen, z. H. Hr. Raingruber, Tel.: +43(0)732/674 256-178,<br />

Fax: +43(0)732/674 256-160; E-Mail: katalogbestellung@landesmuseum.at<br />

oder Biologiezentrum, J.-W.-Klein-Straße 73, 4040 Linz, Austria<br />

Ich ersuche um die Zusendung des Buches:<br />

„<strong>Krank</strong> <strong>durch</strong> <strong>Arthropoden</strong>“, Horst Aspöck (Hrsg.)<br />

Name: _____________________________________________________________<br />

Anschrift: ___________________________________________________________<br />

E-Mail/Telefon/Fax: ___________________________________________________<br />

Datum ________________ Unterschrift: _______________________________


Impressum<br />

Eigentümer, Herausgeber und Verleger<br />

[Copyright, editor & publisher]: Land Oberösterreich, Biologiezentrum/Oberösterreichische Landesmuseen; J.-W.-Klein-Str. 73, A-4040 Linz,<br />

Austria, Tel.: +43-(0)732-759733, Fax: +43-(0)732-759733-99<br />

E-Mail: bio-linz@landesmuseum.at<br />

URL: http://www.biologiezentrum.at<br />

Redaktion [Editorial staff]: Mag. Fritz Gusenleitner, Dr. Erna Aescht<br />

Computerlayout, Druckorganisation<br />

[Layout, printing organisation]: Eva Rührnößl<br />

Druck [Printing]: Plöchl Druck GmbH. & Co KG, Werndlstr. 2, A-4240 Freistadt, Austria<br />

Bestellung [Ordering]: http://www.biologiezentrum.at oder bio.buch@landesmuseum.at<br />

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen<br />

Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Medieninhabers unzulässig und strafbar.<br />

Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Einspeicherung<br />

und Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Schriftentausch ist erwünscht!<br />

[All rights reserved. No part of this publication may be reproduced or transmitted in any form or by any<br />

means without prior permission from the publisher. We are interested in an exchange of publications.]<br />

ISSN: 1608-8700<br />

Erscheinungsdatum [Delivery date]: 20. Dezember 2010<br />

Zitiervorschlag für das Buch /The complete<br />

book may be referenced as follows: ASPÖCK H. (Hrsg., 2010): <strong>Krank</strong> <strong>durch</strong> <strong>Arthropoden</strong>. — Denisia 30: 888 pp.<br />

Zitiervorschlag für Einzelarbeiten / Single<br />

contributions may be referenced as follows: PFEFFER M. (2010): Die Pest. — In: ASPÖCK H. (Hrsg.), <strong>Krank</strong> <strong>durch</strong> <strong>Arthropoden</strong>. Denisia 30: 625-636.<br />

Umschlag [Cover]:<br />

Vorne – Kopulierende Tsetse-Fliegen (Diptera: Brachycera: Cyclorrhapha: Calyptratae: Hippoboscoidea:<br />

Glossinidae: Glossina palpalis). Foto: Dr. R. Pospischil. – Tsetse-Fliegen sind die Überträger der beiden Erreger<br />

der Afrikanischen Schlafkrankheit. Diese unbehandelt stets tödlich verlaufende Parasitose hat die Geschichte<br />

Afrikas seit Jahrtausenden geprägt. Möglicherweise litten schon die frühen Hominini vor dem Outof-Africa<br />

an dieser <strong>Krank</strong>heit, so dass Tsetse-Fliegen vielleicht die Evolution und Geschichte der Menschheit<br />

in einem bisher nicht beachteten Ausmaß beeinflusst haben.<br />

Hinten – Die Biodiversität der <strong>Arthropoden</strong> und insbesondere der Erreger und Überträger von <strong>Krank</strong>heiten.<br />

Alle Bilder sind Beiträgen des Buches entnommen; die Legenden enthalten genaue Angaben über die Abbildungen<br />

sowie die Bildnachweise.


Inhalt<br />

Vorwort 7<br />

Allgemeiner Teil<br />

<strong>Krank</strong> <strong>durch</strong> <strong>Arthropoden</strong>: Gliederfüßer als Erreger und Überträger von<br />

<strong>Krank</strong>heiten des Menschen. Grundlagen und Überblick<br />

Horst ASPÖCK 11<br />

Arthropoda – ein Fascinosum: Zur Biodiversität und Systematik der erfolgreichsten Metazoa<br />

im Spiegel ihrer medizinischen Bedeutung<br />

Ulrike ASPÖCK & Horst ASPÖCK 33<br />

Bau, Funktion und Evolution der Mundwerkzeuge blutsaugender <strong>Arthropoden</strong><br />

Harald W. KRENN & Horst ASPÖCK 81<br />

Insektizide, Akarizide und Repellentien<br />

Michael FAULDE 109<br />

Biologische Charakterisierung und medizinische Bedeutung ausgewählter <strong>Arthropoden</strong>-Gruppen<br />

Humanpathogene Milben (Acari) von Tieren und aus der Natur –<br />

seltene Zoonose-Erreger des Menschen in Mitteleuropa<br />

Wieland BECK & Heinrich PROSL 123<br />

Laufmilben (Acari, Trombiculidae) als <strong>Krank</strong>heitserreger und -überträger<br />

Helge KAMPEN 137<br />

Zecken und Temperatur<br />

Hans DAUTEL 149<br />

Schaben (Dictyoptera, Blattodea) – Ihre Bedeutung als Überträger von <strong>Krank</strong>heitserregern<br />

und als Verursacher von Allergien<br />

Reiner POSPISCHIL 171<br />

Läuse – Biologie, medizinische Bedeutung und Bekämpfung<br />

Birgit HABEDANK 191<br />

Ameisen (Hymenoptera, Formicidae) – Ihre Lebensweise und medizinische Bedeutung<br />

Reiner POSPISCHIL 213<br />

Bettwanzen (Heteroptera, Cimicidae) – ein weltweit wachsendes Problem<br />

Reiner POSPISCHIL 225<br />

Kriebelmücken (Diptera, Simuliidae) und ihre Rolle als <strong>Krank</strong>heitsüberträger<br />

Doreen WERNER & Jörg GRUNEWALD 233<br />

Gnitzen (Diptera, Ceratopogonidae) und ihre medizinische Bedeutung<br />

Doreen WERNER & Helge KAMPEN 245


Tabanidae (Bremsen)<br />

Martin GRASSBERGER 261<br />

Humanpathogene Flöhe (Siphonaptera) von Tieren und aus der Natur –<br />

Zoonose-Erreger des Menschen in Mitteleuropa<br />

Wieland BECK & Heinrich PROSL 267<br />

<strong>Arthropoden</strong> als Erreger von <strong>Krank</strong>heiten<br />

<strong>Krank</strong>heiten <strong>durch</strong> toxische und allergische Reaktionen<br />

Skorpione und Skorpiongifte aus biologischer und<br />

humanmedizinischer Sicht (Arachnida, Scorpiones)<br />

Christian KOMPOSCH 279<br />

Giftspinnen im Überblick<br />

Barbara KNOFLACH & Peter HORAK 319<br />

Hausstaubmilben und andere Allergien erzeugende synanthrope Milben:<br />

Biologie, Ökologie und medizinische Bedeutung<br />

Manfred WALZL & Horst ASPÖCK 351<br />

Hundert- und Tausendfüßer und ihre humanmedizinische Bedeutung<br />

Barbara KNOFLACH 365<br />

Insekten als Auslöser allergischer Reaktionen<br />

Wolfgang HEMMER 381<br />

Endoparasitosen <strong>durch</strong> <strong>Arthropoden</strong><br />

Pentastomiden, Pentastomosen und ihre humanmedizinische Bedeutung<br />

Wolfgang BÖCKELER, Ira RICHLING & Helmut SATTMANN 411<br />

Myiasis – Fliegenmadenkrankheit<br />

Martin GRASSBERGER & Jens AMENDT 427<br />

Skabies<br />

Georg STARY & Angelika STARY 439<br />

Psychische Irritationen<br />

Massenauftreten der Gemeinen Rasenhalmfliege Thaumatomyia notata<br />

(Diptera, Chloropidae) an Gebäuden – ein zunehmendes Problem in unserer Zeit?<br />

Marion KOTRBA 451


<strong>Arthropoden</strong> als Überträger von <strong>Krank</strong>heitserregern<br />

<strong>Krank</strong>heiten <strong>durch</strong> Viren<br />

Durch <strong>Arthropoden</strong> übertragene Viren – Steckbrief und Überblick<br />

Horst ASPÖCK & Gerhard DOBLER 457<br />

Durch Zecken übertragene Arboviren als Erreger von Infektionen des Menschen<br />

Gerhard DOBLER & Horst ASPÖCK 467<br />

Durch Stechmücken übertragene Arboviren als Erreger von Infektionen des Menschen<br />

Gerhard DOBLER & Horst ASPÖCK 501<br />

Durch Sandmücken und <strong>durch</strong> Gnitzen übertragene Arboviren als Erreger von Infektionen des Menschen<br />

Gerhard DOBLER & Horst ASPÖCK 555<br />

<strong>Krank</strong>heiten <strong>durch</strong> Bakterien<br />

Läuse-Fleckfieber, Zeckenstichfieber und andere Rickettsiosen<br />

Gerhard DOBLER 565<br />

Q-Fieber – Eine Infektion mit komplexer Epidemiologie<br />

Peter KIMMIG 593<br />

Borreliosen<br />

Gerold STANEK 605<br />

Die Pest<br />

Martin PFEFFER 625<br />

<strong>Krank</strong>heiten <strong>durch</strong> Protozoen<br />

Tsetse-Fliegen, Trypanosomen und Schlafkrankheit – die tödlichste Parasitose<br />

Julia WALOCHNIK & Horst ASPÖCK 637<br />

Raubwanzen, Trypanosoma cruzi und Morbus Chagas – die Geißel Südamerikas<br />

Julia WALOCHNIK & Horst ASPÖCK 655<br />

Sandmücken, Leishmanien und Leishmaniosen – neue Dimensionen alter <strong>Krank</strong>heiten<br />

Julia WALOCHNIK & Horst ASPÖCK 673<br />

Malaria<br />

Walther H. WERNSDORFER & Gunther WERNSDORFER 695<br />

Zecken, Babesien und Babesiose – die Rindermalaria beim Menschen<br />

Julia WALOCHNIK & Horst ASPÖCK 717


<strong>Krank</strong>heiten <strong>durch</strong> Helminthen<br />

Wurm-<strong>Krank</strong>heiten <strong>durch</strong> (absichtlichen oder unabsichtlichen) Verzehr von <strong>Arthropoden</strong><br />

Herbert AUER & Horst ASPÖCK 733<br />

Die wichtigsten lymphatischen Filariosen des Menschen (Nematoda, Spirurida, Onchocercidae)<br />

Herbert AUER & Horst ASPÖCK 765<br />

<strong>Krank</strong>heiten <strong>durch</strong> seltene Filarien<br />

Herbert AUER & Horst ASPÖCK 775<br />

Dirofilariosen des Menschen –<br />

seltene Helminthozoonosen auch in Mitteleuropa (Nematoda, Spirurida, Onchocercidae)<br />

Herbert AUER & Horst ASPÖCK 783<br />

Loa loa und die Loaose<br />

Herbert AUER & Horst ASPÖCK 795<br />

Onchozerkose – Flussblindheit<br />

Herbert AUER & Horst ASPÖCK 801<br />

Drakunkulose – eine bald ausgerottete <strong>Krank</strong>heit?<br />

Herbert AUER & Horst ASPÖCK 809<br />

<strong>Arthropoden</strong> als Medizin und in der Therapie<br />

Die Verwendung der Ölkäfer (Coleoptera, Meloidae) in der Medizin vom Altertum bis in die Gegenwart<br />

Johannes LÜCKMANN & Bernhard KLAUSNITZER 815<br />

„Madentherapie“ – Fliegenlarven in der Wundbehandlung<br />

Martin GRASSBERGER 833<br />

Forensische Entomologie<br />

Forensische Entomologie<br />

Martin GRASSBERGER & Jens AMENDT 843<br />

Register<br />

Index der <strong>Krank</strong>heiten und krankheitsrelevanter (nosologischer, infektiologischer und epidemiologischer) Stichwörter 861<br />

Index der Trivialnamen 867<br />

Index der Viren 872<br />

Index der wissenschaftlichen Gattungsnamen und der Namen höherer Kategorien<br />

(Bakterien, Protozoen, Pilze, Metazoen, Pflanzen) 873<br />

Liste der Bi- und Trinomina 883


Vorwort<br />

Das Buch hat eine lange Geschichte: Im Jahre 2004<br />

wurde ich von HR Dr. Gerhard AUBRECHT, dem Bereichsleiter<br />

Naturwissenschaften der Oberösterreichischen<br />

Landesmuseen, und Mag. Fritz GUSENLEITNER,<br />

dem Stellvertretenden Leiter des Biologiezentrums Linz<br />

und Leiter der Entomologischen Sammlungen, eingeladen,<br />

an einer für das Jahr 2008 geplanten Sonderausstellung<br />

über <strong>Arthropoden</strong> als Erreger und Überträger<br />

von <strong>Krank</strong>heiten des Menschen mitzuarbeiten und die<br />

Herausgabe eines Begleitkatalogs zu betreuen.<br />

Da trat ein – unvorhergesehenes und dennoch<br />

glück liches – Ereignis ein, das die weitere Planung der<br />

Sonderausstellungen vollkommen über den Haufen<br />

warf: In Linz gibt es, hoch über dem rechtsseitigen Ufer<br />

der Donau, im Westen der Stadt, ein imposantes, prächtiges<br />

Schloss, das seit den 1960er Jahren als Ausstellungsgebäude<br />

der Oberösterreichischen Landesmuseen<br />

dient. Allerdings fehlte dem Schloss eine Seite, der<br />

Südtrakt; er war im Jahre 1800 einem verheerenden<br />

Brand zum Opfer gefallen, und trotz vieler Bemühungen<br />

war es niemandem gelungen, einen Neubau dieses Südtrakts<br />

zu erwirken. Und was man schon nicht mehr für<br />

möglich gehalten hatte, trat plötzlich ein. Linz sollte im<br />

Jahre 2009 Europäische Kulturhauptstadt werden, und<br />

dies war Ende 2005 der Anstoß für die Entscheidung,<br />

den Südtrakt wieder aufzubauen. Es war in der Tat ein<br />

kultureller Beitrag ersten Ranges. Und sehr bald wurde<br />

beschlossen, in diesem Südtrakt eine große Dauerausstellung<br />

„Natur Oberösterreich“ einzurichten, der naturgemäß<br />

geradezu uneingeschränkte Priorität vor allen<br />

anderen Ausstellungen gegeben werden musste.<br />

Trotzdem hielten die Verantwortlichen an dem Plan<br />

eines Buches über <strong>Arthropoden</strong> und <strong>Krank</strong>heiten fest –<br />

nun aber losgelöst von den Vorgaben einer Ausstellung.<br />

Ich konnte mich – mit großen Freiheiten ausgestattet –<br />

an die Arbeit an einem Buch machen, das den <strong>Krank</strong>heiten<br />

<strong>durch</strong> <strong>Arthropoden</strong> gewidmet sein sollte. Von<br />

vornherein stand für mich fest, dass es nicht ein „Lehrbuch<br />

der Medizinischen Entomologie“ werden sollte,<br />

sondern ein Werk, in dem den medizinischen Aspekten<br />

noch mehr Gewicht gegeben werden sollte als den<br />

arachnologischen und entomologischen. Im Zentrum<br />

des Buches stehen also die <strong>Krank</strong>heiten, die <strong>durch</strong> <strong>Arthropoden</strong><br />

direkt oder indirekt (<strong>durch</strong> Übertragung von<br />

Erregern) verursacht werden. Diesem Schwerpunkt des<br />

Inhalts entsprechend wurde auch der Titel gewählt:<br />

„<strong>Krank</strong> <strong>durch</strong> <strong>Arthropoden</strong>“. Dass einige Kapitel vorangestellt<br />

wurden, die vorwiegend den <strong>Arthropoden</strong> gewidmet<br />

werden mussten, versteht sich von selbst.<br />

***<br />

Wer einmal ein Buch herausgegeben hat, das Beiträge<br />

von vielen Autoren umfasst, weiß um den dornenvollen<br />

Weg der Einholung der zugesagten Manuskripte.<br />

Die enorme Variabilität der Spezies Homo sapiens<br />

manifestiert sich auch beim Homo sapiens scientificus<br />

et scribens. Dieses Phänomen ist der Hauptgrund,<br />

warum das Buch zwei Jahre später als geplant erscheint.<br />

Dennoch will ich aufrichtig – und nicht <strong>durch</strong> die Euphorie<br />

der Erleichterung, das Ziel erreicht zu haben, geprägt<br />

– festhalten, dass der zumeist sehr intensive und<br />

lange Kontakt mit den Autoren bei allen Termin-Problemen<br />

letztlich stets in harmonischer Atmosphäre abgelaufen<br />

ist und für mich <strong>durch</strong>wegs eine außerordentliche<br />

intellektuelle Bereicherung dargestellt hat, an die<br />

ich mich stets dankbar erinnern werde. Und so möchte<br />

ich allen Kolleginnen und Kollegen, die als Autoren<br />

oder Koautoren von Beiträgen fungiert haben, herzlich<br />

danken.<br />

***<br />

Gewiss, die Beiträge machen das Buch aus, aber sie<br />

alleine wären zu wenig, um so ein Werk entstehen zu<br />

lassen, und so habe ich vielfachen Dank abzustatten:<br />

Herrn HR Dr. Gerhard AUBRECHT für die Einladung,<br />

dieses Buch herauszubringen, für die vollkommene<br />

Freiheit bei der Gestaltung dieser Aufgabe und<br />

schließlich für die Bereitschaft, die Drucklegung des Buches<br />

in dieser außerordentlichen Qualität zu ermöglichen.<br />

Herrn Mag. Fritz GUSENLEITNER, der das Projekt von<br />

Anfang an in vielfältiger und geradezu liebevoller Weise<br />

<strong>durch</strong> zahlreiche Hilfestellungen betreut hat, der zu jeder<br />

Zeit bereit war, plötzlich auftauchende Fragen zu<br />

diskutieren und der seine souveränen Computer-Kennt-<br />

7


nisse uneingeschränkt in den Dienst des Buches gestellt<br />

hat. Er hat alle Beiträge zunächst vorformatiert, und er<br />

hat wesentlichen Anteil an der Erstellung des Index.<br />

Frau Dr. Erna AESCHT, Leiterin der Sammlungen<br />

Zoologie „Wirbellose“ des Biologiezentrums, die viele<br />

Beiträge kritisch gelesen und <strong>durch</strong> wertvolle Kommentare<br />

bereichert hat. Sie hat außerdem, in Koordination<br />

mit der Arbeit von Mag. Gusenleitner, den Index betreut<br />

und schließlich als Verantwortliche erstellt.<br />

Herrn Dipl.-Ing. Michael MALICKY und Herrn Jürgen<br />

PLASS vom Biologiezentrum für Hilfe bei der Erstellung<br />

des Index.<br />

Frau stud. rer. nat. Sylvia TIPPL (Wien) und Herrn<br />

stud. rer. nat. Markus KRANZLER (Wien), die als meine<br />

persönlichen Assistenten <strong>durch</strong> viele Monate hin<strong>durch</strong><br />

das Werden des Buches in vielfältiger Weise – <strong>durch</strong> das<br />

Schreiben von Manuskripten, die Erstellung und Bearbeitung<br />

von Abbildungen, <strong>durch</strong> Erledigung der außerordentlich<br />

umfangreichen Korrespondenz, <strong>durch</strong> die<br />

Evidenzhaltung der verschiedenen Versionen der Manuskripte<br />

und <strong>durch</strong> Korrekturlesen – betreut haben.<br />

Frau Eva RÜHRNÖßL (Lichtenberg), die mit großer<br />

Kompetenz, Souveränität und Umsicht das Layout des<br />

Buches besorgt hat und in nie nachlassender Geduld alle<br />

Korrekturen – so umfangreich und ärgerlich sie<br />

manchmal auch waren – <strong>durch</strong>geführt und spät aufgefundene<br />

Fehler bis zum letztmöglichen Tag vor der<br />

Drucklegung noch korrigiert hat.<br />

Frau Mag. Franziska ANDERLE (Wien), Frau Dr. Monika<br />

EBERHARD (Berlin), Frau Ass.-Prof. Dr. Renate<br />

EDELHOFER (Wien), Frau Dr. Barbara KNOFLACH-THA-<br />

LER (Innsbruck), Frau Dr. Rosemarie MOSER (Eisenstadt)<br />

und den Herren Dr. Heiko BELLMANN (Ulm),<br />

Univ.-Prof. Dr. Wolfgang BOMMER (Göttingen), Prof.<br />

Dr. Reto BRUN (Basel), Dr. Hieronymus DASTYCH<br />

(Hamburg), Eric GRAFMAN (CDC/Atlanta, USA), Dr.<br />

Dieter HAINTZ (Wien), Univ.-Prof. Dr. Achim HÖRAUF<br />

(Bonn), Dr. Jorge KLEISINGER (Chaco, Argentinien),<br />

Univ.-Prof. Dr. Heinz MEHLHORN (Düsseldorf), Dr. Torsten<br />

J. NAUCKE (Niederkassel), Dr. Norman PIENIAZEK<br />

(CDC/Atlanta, USA), Dr. Reiner POSPISCHIL (Bergheim,<br />

Deutschland), Univ.-Prof. DDr. Armin PRINZ<br />

(Wien), Univ.-Prof. Dr. Günther SCHAUB (Bochum),<br />

Peter SEHNAL (Wien), Univ.-Prof. Dr. Hanns M. SEITZ<br />

(Bonn), Priv.-Doz. Dr. August STICH (Würzburg), Dr.<br />

Nikola SZUCSICH (Hamburg) für die großzügige Überlassung<br />

von Fotografien.<br />

Den Herren Univ.-Prof. Dr. Peter DEPLAZES (Zürich),<br />

Univ.-Prof. DDr. Johannes ECKERT (Zürich), Dr.<br />

Gerhard HESSE (Lyon), Univ.-Prof. Dr. Heinz MEHL-<br />

HORN (Düsseldorf) sowie dem Georg Thieme Verlag<br />

(Stuttgart) und dem Springer Verlag (Heidelberg) für<br />

die Erlaubnis der Reproduktion publizierter Abbildungen.<br />

Und schließlich Herrn Dr. John PLANT (Wien), der<br />

– als Native Speaker und zugleich Zoologe – die meisten<br />

englischen Abstracts kritisch gelesen und verbessert hat.<br />

***<br />

Es bedeutet für mich eine tief empfundene Freude,<br />

dass dieses Buch in meinem Heimatland Oberösterreich<br />

und in meiner Heimatstadt Linz und in jener Institution<br />

erscheint, die mich schon früh in ihren Bann gezogen<br />

hat. In meinem 13. Lebensjahr wurde ich Mitglied der<br />

Entomologischen Arbeitsgemeinschaft am Oberösterreichischen<br />

Landesmuseum, wo die ungestüme Neugierde<br />

des jungen Gymnasiasten, die Natur zu erkunden, in einer<br />

wissenschaftsorientierten Atmosphäre in intellektuell<br />

geordnete Bahnen gelenkt wurde. Dankbar denke<br />

ich an jene Menschen, die mich an ihrem Wissen und<br />

Können teilhaben ließen und die für meinen persönlichen<br />

wissenschaftlichen Lebensweg entscheidende<br />

Weichen gestellt haben.<br />

***<br />

Alle zehn Sekunden stirbt mindestens ein Mensch<br />

irgendwo auf der Welt an einer <strong>durch</strong> einen <strong>Arthropoden</strong><br />

verursachten Erkrankung, in jedem Jahr vielleicht<br />

drei Millionen, eher noch mehr. Und hunderte Millionen<br />

Menschen leiden an akuten Infektionen oder chronischen<br />

<strong>Krank</strong>heiten, für deren Zustandekommen <strong>Arthropoden</strong><br />

eine Schlüsselrolle spielen. Daran wird sich<br />

in der näheren Zukunft nichts ändern. Im Gegenteil:<br />

Das enorme Wachstum der Weltbevölkerung, die große<br />

8


Armut in vielen Ländern, die schlechte medizinische<br />

Versorgung großer Regionen, die geringe Aussicht auf<br />

billige und wirkungsvolle neue Medikamente ebenso<br />

wie auf Impfstoffe lassen eher einen Anstieg dieser Erkrankungen<br />

erwarten. Aber auch in den reichen Ländern<br />

werden die Probleme zunehmen: Die Globalisierung<br />

in all ihren tausend Facetten, die enorme und noch<br />

immer steigende Reisetätigkeit und nicht zuletzt der<br />

(längst nicht mehr wegzudiskutierende) Klimawandel<br />

werden den gemäßigten Zonen neue Überträger und<br />

neue Erreger bringen, und zunehmend werden die Ärzte<br />

in den Ordinationen und in den <strong>Krank</strong>häusern mit<br />

<strong>Krank</strong>heiten <strong>durch</strong> <strong>Arthropoden</strong> konfrontiert werden,<br />

über die sie während ihres Studiums nie etwas gehört<br />

haben. Und mit Sicherheit gibt es noch viele unent -<br />

deckte, <strong>durch</strong> <strong>Arthropoden</strong> übertragene Erreger von Infektionen<br />

des Menschen, und manche in der Medizin<br />

bekannten, aber ätiologisch ungeklärten Syndrome werden<br />

sich als direkt oder indirekt <strong>durch</strong> <strong>Arthropoden</strong> verursacht<br />

herausstellen.<br />

***<br />

Möge dieses Buch zum Verständnis der <strong>durch</strong> <strong>Arthropoden</strong><br />

verursachten Erkrankungen beitragen, um<br />

sich vor ihnen schützen zu können, und möge es helfen,<br />

<strong>Krank</strong>heiten <strong>durch</strong> <strong>Arthropoden</strong> rechtzeitig zu erkennen,<br />

um die richtige Behandlung zu ermöglichen.<br />

Wien, im November 2010<br />

Horst ASPÖCK<br />

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