24.11.2013 Aufrufe

Gemeindebrief März / April 2013 - Miriamgemeinde Frankfurt

Gemeindebrief März / April 2013 - Miriamgemeinde Frankfurt

Gemeindebrief März / April 2013 - Miriamgemeinde Frankfurt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2<br />

Besinnung<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

„Wiedersehen macht Freude!“ sage<br />

ich gerne, wenn ich etwas verleihe,<br />

wo das Zurückgeben leicht vergessen<br />

gehen kann, ich aber nicht hinterherlaufen<br />

möchte: Der Papierschere<br />

oder dem Tesaabroller von<br />

meinem Schreibtisch zum Beispiel<br />

(wenn ich sie brauche, muss ich<br />

sonst suchen, wer aus der Familie<br />

sie wieder bei sich einsortiert hat!)<br />

oder dem Kugelschreiber, der so<br />

wunderbar flüssig schreibt (mal ehrlich,<br />

so ein Kugelschreiber wandert<br />

doch leicht in die eigene Tasche!).<br />

„Auch wenn du es vielleicht vergessen<br />

könntest mit dem Zurückgeben,<br />

ich will es nicht vergessen“, heißt<br />

das.<br />

In der Bibel gibt es ziemlich viele<br />

W i e d e r s e h e n - m a c h t - F r e u d e -<br />

Geschichten. Die vom verlorenen<br />

Groschen zum Beispiel. Während<br />

Beethovens „Wut über den verlorenen<br />

Groschen“ nur ungefähr sieben<br />

Minuten anhält, dauert die Suche<br />

nach dem verlorenen und die Freude<br />

über den wiedergefundenen Groschen,<br />

von der Jesus in einem<br />

Gleichnis erzählt, vermutlich deutlich<br />

länger. Die bekannteste Geschichte<br />

vom Wiedersehen in der Bibel ist die<br />

vom „Verlorenen Sohn“, der sein<br />

Zuhause mit seinem Anteil am Erbe<br />

verlässt, in einer fremden Stadt das<br />

gesamte Geld verjuxt und dann neben<br />

einem Schweinetrog landet, aus<br />

dem er aber nichts essen darf. Er<br />

entschließt sich, nach Hause zurückzukehren<br />

um bei seinem Vater seinen<br />

Lebensunterhalt durch Arbeit zu<br />

verdienen. Der aber hat schon lange<br />

auf ihn gewartet und nimmt ihn mit<br />

größter Freude nicht nur in die Arme,<br />

sondern selbstverständlich in die<br />

Familie auf. Jesus erzählt diese Geschichte<br />

um klar zu machen, wie<br />

Gott gegenüber seinen Menschenkinder<br />

fühlt und sich verhält.<br />

„Wiedersehen macht Freude!“ ist<br />

darum die kürzeste Zusammenfassung<br />

für die Hoffnung der Christinnen<br />

und Christen auf das Leben, das<br />

mit dem Tod nicht seinen unwiderruflichen<br />

Endpunkt, sondern eher<br />

ein „,“ oder ein „;“ findet: da geht<br />

noch was! Nicht von uns Menschen<br />

her, aber von Gott her. Kein Menschenleben<br />

geht verloren, und wenn<br />

es doch den Anschein haben sollte,<br />

als wäre es so, dann wird es bald<br />

wiedergefunden. Wie der verlorene<br />

Groschen. Oder der verlorene Sohn.<br />

Oder das verlorene Schaf. Sie sehen,<br />

die Menschen, die die Geschichten<br />

der Bibel aufgeschrieben<br />

haben, sind nicht müde geworden<br />

davon zu erzählen, welche Freude<br />

Wiederfinden, Wiedersehen macht.<br />

An Ostern erzählen wir in unseren<br />

Gottesdiensten davon. Vielleicht dieses<br />

Jahr auch Ihnen?<br />

Eine gesegnete Zeit bis zum Osterfest<br />

und darüber hinaus wünscht<br />

Ihnen<br />

Ihr Gemeindepfarrer Thomas Volz<br />

Alle Kirchenmitglieder erhalten vor Karfreitag und Ostern wieder einen Brief von der EKHN<br />

Die christlichen Feiertage Karfreitag und Ostern geben dem menschlichen Leben Tiefe und Hoffnung. Auf diese ernste und<br />

zugleich fröhliche Botschaft macht die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in diesem Frühjahr öffentlich und<br />

mit einem Schreiben an ihre Mitglieder aufmerksam. Das Schreiben, das wie bereits im Advent 2012 im Namen von Kirchenpräsident<br />

Volker Jung verschickt wird, lädt zum Nachdenken über die Bedeutung von Karfreitag und Ostern ein. Zudem weisen<br />

Banner an Kirchengebäuden, Großplakate und eine Internetseite (www.lichtblick-ostern.de.) auch öffentlich auf die Feiertage<br />

hin.<br />

Der Schlüsselbegriff der Plakate und Briefe lautet „Wiedersehen“. Dieses alltägliche<br />

Grußwort drückt den Schmerz des Abschieds und zugleich die Hoffnung auf neues Leben<br />

aus. Somit schlägt der Schlüsselbegriff „Wiedersehen“ eine Brücke zwischen den Erfahrungen<br />

des Alltags und der Botschaft von Karfreitag und Ostern. Ihr Trost und ihre Zuversicht<br />

werden so in kleiner Münze erfahrbar und – hoffentlich - wirksam.<br />

Karfreitag und Ostern gehören untrennbar zusammen. Karfreitag erinnert an den Tod<br />

Jesu Christi am Kreuz und an das Leiden und Sterben aller Menschen. Ostern als Fest der<br />

Auferstehung Jesu Christi feiert die Überwindung des Todes und verheißt neues Leben für<br />

alle Menschen.<br />

Ostern ist ein fröhliches Fest. Der Karfreitag ist ein trauriger Tag. Die christlichen Kirchen<br />

setzen sich dafür ein, den ernsten Charakter dieses Tages zu erhalten. Viele Menschen<br />

erleben selbst schmerzlich Leiden und Tod. Die Kirchen sind überzeugt: Es tut der ganzen<br />

Gesellschaft gut einen festen Tag zu haben, der solche traurige Realitäten thematisiert.<br />

Dieser Einsicht folgt auch das staatliche Feiertagsgesetz, das den Karfreitag als „stillen<br />

Feiertag“ besonders schützt.<br />

Pfarrer Martin K. Reinel

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!