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Götterdämmerung – König Ludwig II. und seine Zeit - Haus der ...

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Wan<strong>der</strong>ausstellung<br />

GÖTTERDÄMMERUNG. LUDWIG <strong>II</strong>. UND SEINE ZEIT<br />

Bad Kissingen, Ingolstadt, Amberg, Nürnberg, Landshut, Kempten<br />

2. AKT<br />

Wie <strong>Ludwig</strong> zwei Kriege führen musste <strong>und</strong><br />

einen Kaiser über sich gesetzt bekam<br />

Preußen o<strong>der</strong> Österreich?<br />

Als <strong>Ludwig</strong> <strong>II</strong>. den Thron bestieg, standen die außenpolitischen<br />

Zeichen auf Sturm: Preußen <strong>und</strong> Österreich<br />

rangen um die Vorherrschaft in Deutschland. Der preußische<br />

Ministerpräsident Otto von Bismarck versuchte,<br />

die deutsche Nationalbewegung für Preußens Interessen<br />

zu nutzen.<br />

Der Krieg von 1866<br />

Bismarck trieb den Konflikt <strong>der</strong> deutschen Großmächte<br />

so weit, dass es 1866 zum Krieg kam. An <strong>der</strong> Seite<br />

Österreichs verlor Bayern gegen die mo<strong>der</strong>ner gerüsteten<br />

preußischen Truppen. Das Habsburgerreich war<br />

nun aus Deutschland hinausgedrängt. Bayern musste<br />

ein geheimes Militärbündnis mit Preußen schließen.<br />

Finis Bavariae <strong>–</strong> das Ende des alten Bayern<br />

Viele Menschen in Bayern waren dem Krieg reserviert<br />

gegenübergestanden. Doch die militärischen Erfolge<br />

entflammten nationale Begeisterung. Der mit dem Leben<br />

von 3000 bayerischen Soldaten erkaufte Sieg bedeutete<br />

für Bayern den Verlust <strong>der</strong> Selbstständigkeit.<br />

Vor allem im Osten Bayerns empfand man das neue<br />

Deutsche Reich als zu militaristisch <strong>und</strong> zu preußisch.<br />

Kaiserbrief <strong>und</strong> Kaiserproklamation<br />

<strong>König</strong> <strong>Ludwig</strong> <strong>II</strong>. trug auf Druck Bismarcks dem preußischen<br />

<strong>König</strong> Wilhelm die deutsche Kaiserkrone an.<br />

Damit wahrte er zwar die Einheit Bayerns, verzichtete<br />

aber auf dessen Unabhängigkeit: Finis Bavariae. Politisch<br />

gescheitert, zog sich <strong>Ludwig</strong> in <strong>seine</strong> fantastischen<br />

Gegenwelten zurück.<br />

Die Ehrenrettung Bayerns im Landtag<br />

Im Januar 1871 waren in Bayern die Weichen in Richtung<br />

Reichsbeitritt gestellt: <strong>König</strong>, Hochadel <strong>und</strong> Bischöfe<br />

hatten sich dafür ausgesprochen. Nun entbrannte in<br />

<strong>der</strong> Kammer <strong>der</strong> Abgeordneten eine heftige Debatte, ob<br />

Bayern dem Deutschen Reich unter preußischer Führung<br />

beitreten solle.<br />

Reformen <strong>und</strong> Frankenreise<br />

Die Nie<strong>der</strong>lage von 1866 rüttelte die bayerische Regierung<br />

auf: Nun erst packte man überfällige Wirtschaftsreformen<br />

an <strong>und</strong> mo<strong>der</strong>nisierte das Militär nach preußischem<br />

Vorbild. Um das Ansehen des <strong>König</strong>shauses zu<br />

heben, besuchte <strong>Ludwig</strong> <strong>II</strong>. die fränkischen Kriegsgebiete.<br />

Die Reise wurde zum Triumph für den <strong>König</strong>.<br />

Krieg gegen Frankreich 1870/71<br />

1870 hatte Bismarck den französischen Kaiser Napoleon<br />

<strong>II</strong>I. zur Kriegserklärung provoziert. Für die süddeutschen<br />

Staaten trat damit <strong>der</strong> Bündnisfall ein. Auch<br />

55.000 Bayern marschierten unter dem Oberbefehl des<br />

preußischen Kronprinzen an die Front. Der „Siebzigerkrieg“<br />

war ein industriell geführter Massenkrieg.<br />

Deutsches Reich im Geldbeutel<br />

Das neu gegründete Deutsche Reich brachte viele<br />

Neuerungen auch im täglichen Leben <strong>der</strong> Bevölkerung.<br />

Maße, Gewichte, Währung <strong>und</strong> Gesetze wurden vereinheitlicht.<br />

Bayern lag nun nicht mehr in <strong>der</strong> Mitte<br />

Deutschlands. Insbeson<strong>der</strong>e Ost- <strong>und</strong> Südbayern waren<br />

zum Grenzland geworden.<br />

Reservatrechte als Trostpflaster<br />

Zwar hatten die bayerischen Gesandten bei den Verhandlungen<br />

über den Beitritt Bayerns zum Deutschen<br />

Reich eine Reihe von Son<strong>der</strong>rechten sichern können,<br />

doch besaßen diese kaum mehr als psychologische<br />

Bedeutung. Umso wachsamer wurden diese „Reservatrechte“<br />

verteidigt.<br />

3. AKT<br />

Wie <strong>Ludwig</strong> sich <strong>seine</strong> Gegenwelten schuf<br />

Kein Wagner ohne <strong>Ludwig</strong> <strong>–</strong> kein <strong>Ludwig</strong> ohne<br />

Wagner?<br />

Kaum war <strong>Ludwig</strong> <strong>II</strong>. 1864 <strong>König</strong> geworden, holte er den<br />

Komponisten Richard Wagner nach München. Nur dank<br />

<strong>der</strong> Unterstützung <strong>Ludwig</strong>s <strong>II</strong>. konnte Wagner <strong>seine</strong><br />

späten Musikdramen fertig stellen <strong>und</strong> aufführen. Trotz<br />

mancher Konflikte mit dem Komponisten blieb Wagners<br />

Werk prägend für <strong>Ludwig</strong>s Kunstverständnis.<br />

Wagners Bühnentechnik<br />

In <strong>seine</strong>m „Gesamtkunstwerk“ verband Richard Wagner<br />

perfekte theatralische Illusion mit <strong>der</strong> herausgehobenen<br />

politischen Rolle <strong>der</strong> Künste, abseits vom Theateralltag.<br />

Halsbrecherische Inszenierungsideen entführten die<br />

Besucher <strong>der</strong> ersten Bayreuther Festspiele 1876 in eine<br />

mythische Sagenwelt.<br />

Schloss Neuschwanstein<br />

Beim Bau von Schloss Neuschwanstein wollte <strong>König</strong><br />

<strong>Ludwig</strong> <strong>II</strong>. das Idealbild einer mittelalterlichen Ritterburg<br />

verwirklicht sehen. Seine von Wagners Musik inspirierte<br />

Flucht- <strong>und</strong> Gegenwelt wurde zum Gesamtkunstwerk<br />

aus Architektur, Bildhauerei <strong>und</strong> Malerei vor monumentaler<br />

Bergkulisse.<br />

2<br />

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