«Meister»Junioren
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1. Mannschaft<br />
Das Derby<br />
SC Düdingen – FC Fribourg<br />
Meisterschaft<br />
Fotos: Herbert Schafer<br />
Bericht: Freiburger-Nachrichten<br />
07.11.2013 - Auf dem Birchhölzli findet heute Abend das Freiburger 1.-Liga-Derby zwischen<br />
dem SC Düdingen und dem FC Freiburg statt (19.30 Uhr). Die beiden Trainer verraten den<br />
FN im Vorfeld des Spitzenkampfs zehn kleine Geheimnisse.<br />
Ihre Mannschaft spielt momentan sehr erfolgreich. Was<br />
ist Ihr Erfolgsgeheimnis?<br />
Philippe Perret (Trainer FC Freiburg): «Nach den vierzehn<br />
Wechseln im Sommer mussten wir quasi ein neues Team<br />
aufbauen. Es hat einige Zeit gebraucht, bis wir uns kennengelernt<br />
und bis die Spieler verinnerlicht hatten, was ich als neuer<br />
Trainer von ihnen verlange. Nun sind wir eine eingespielte<br />
Equipe, die hart arbeitet. Wir schaffen es, auf konstantem<br />
Niveau zu spielen und Leistungsschwankungen zu vermeiden.<br />
Das braucht es, denn die Meisterschaft ist sehr ausgeglichen.<br />
Es gibt keinen Favoriten, alle gewinnen gegen alle.»<br />
Martin Lengen (Trainer SC Düdingen): «Im Fussball geht alles<br />
relativ schnell. Kamen wir anfangs Saison wegen der sechs<br />
Remis nicht recht vom Fleck und wurden wir dafür kritisiert,<br />
so haben uns die Unentschieden doch einiges gebracht. Wir<br />
haben dabei zwar einige Punkte eingebüsst, aber unsere<br />
Gegner auch. Dafür konnten wir unsere Ungeschlagenheit<br />
wahren, was für die Moral super ist. Entsprechend gut und<br />
optimistisch ist die Stimmung im Team. Zudem verfügen wir<br />
über einen ausgeglichenen Kader und arbeiten hart.»<br />
Hand aufs Herz – hätten Sie Ihrem Team Anfang Saison<br />
eine solche Klassierung zugetraut?<br />
Philippe Perret: «Ich bin ein Kämpfertyp, versuche immer so<br />
gut wie möglich zu sein. Dennoch hätte ich nie damit gerechnet,<br />
dass wir die Vorrunde als Tabellenleader abschliessen<br />
könnten. Wir waren mit vielen Fragezeichen in die Saison<br />
gestartet und ich dachte, es würde länger dauern, bis sich die<br />
Mannschaft finden würde. Auf die Auftaktniederlage gegen<br />
Düdingen vermochten wir zu reagieren und haben mit Siegen<br />
viel Selbstvertrauen gewonnen.»<br />
Martin Lengen: «Dass wir nach der Vorrunde auf Platz drei<br />
liegen, punktgleich mit dem Tabellenleader Freiburg, übertrifft<br />
meine kühnsten Erwartungen. Ich habe allerdings schon in<br />
der Vorbereitung, als das Team sehr gut gespielt und nur<br />
einmal verloren hat, gemerkt, dass viel Potenzial vorhanden<br />
ist. Wir wussten, dass alles möglich ist, trotz der gewichtigen<br />
Abgänge, die wir im Sommer hinnehmen mussten.»<br />
Würden Sie rückblickend etwas am bisherigen<br />
Saisonverlauf ändern wollen?<br />
Philippe Perret: «Im Gegensatz zur Challenge League,<br />
wo ich herkomme, hat man als 1.-Liga-Trainer während<br />
der Saisonvorbereitung jeweils mit zahlreichen<br />
Ferienabwesenheiten zu kämpfen. Ich weiss, dass sich dies<br />
auf Amateurstufe kaum ändern lässt. Ich würde es trotzdem<br />
gerne tun, um besser arbeiten zu können.»<br />
Martin Lengen: «Wenn ich die Rangliste anschaue, sehe ich<br />
absolut keinen Grund, irgendetwas anders zu machen. Wir<br />
hatten eine super Vorbereitung, das Team hat enorm gut mitgezogen.<br />
Es ist perfekt, so wie es bisher gelaufen ist.»<br />
Wo sehen Sie die Stärken Ihres heutigen Derby-<br />
Gegners?<br />
Philippe Perret: «Der SC?Düdingen ist ein Team mit einem<br />
grossen Kämpferherzen. Die Spieler geben nie auf, auch<br />
wenn sie scheinbar hoffnungslos in Rückstand liegen. In der<br />
Defensive stehen sie kompakt und lassen kaum Gegentore<br />
zu, offensiv sind sie nicht zuletzt dank Ermin Gigic brandgefährlich.»<br />
Martin Lengen: «Der FC Freiburg verfügt wie wir über ein sehr<br />
gutes Kollektiv. Ich bin nicht überrascht, dass die Freiburger<br />
so weit vorne klassiert sind. Schon in unserem Vorrundenduell<br />
hat man gesehen, wie spielstark das Team ist. Es stehen nicht<br />
mehr so viele Auswärtige im Team wie letztes Jahr, sondern<br />
wieder mehr Spieler aus der Region, die sich mit dem Verein<br />
identifizieren und sich auch für ihn einsetzen.»<br />
Welchen Spieler aus der gegnerischen Mannschaft hätten<br />
Sie gerne in Ihrem Team?<br />
Philippe Perret: «Ich weiss nicht, ob ich das hier sagen sollte,<br />
sonst ist der Betroffene im Derby besonders motiviert und<br />
spielt noch stärker als sonst (lacht). Wenn ich einen Spieler<br />
nehmen würde, wäre es Frédéric Piller. Er ist vielleicht nicht<br />
der beste Fussballer, aber er ist ein hervorragender Leader.<br />
Diese Qualität ist heutzutage rar.»<br />
Martin Lengen: «Unser Kader ist voll, es liegt nicht drin,<br />
noch jemanden zu holen. Deshalb mache ich mir auch keine<br />
Gedanken, welcher Freiburger zu uns passen würde. Bei uns<br />
stehen eh nicht einzelne Spieler im Vordergrund, sondern das<br />
Kollektiv.»<br />
Worin besteht für Sie der Reiz der Fussball-Derbys?<br />
Philippe Perret: «Als Xamax-Spieler in der NLA und als Trainer<br />
in der Challenge League habe ich viele Romand-Derbys miterlebt.<br />
Oftmals gab es so viele, dass sie ihren Reiz verloren<br />
haben. In der 1. Liga ist dies aber ganz anders. Die Spieler<br />
kennen sich, sind unter der Woche zusammen, schliessen<br />
miteinander Wetten auf den Spielausgang ab. Bei uns sind<br />
Derbys wichtig, sie sind das Highlight der Saison und bringen<br />
viele Zuschauer.»<br />
Martin Lengen: «Die diesjährige Konstellation ist wohl einmalig:<br />
Ich kann mich nicht erinnern, dass das Derby zwischen<br />
Düdingen und Freiburg schon einmal ein Spitzenkampf war.<br />
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