Wettersäule - Gesellschaft Berliner Schloss eV
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<strong>Gesellschaft</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Schloss</strong> e.V.<br />
Wettersäule<br />
Abb.07: Wettersäule zur Erbauungszeit (BAK)<br />
Abb.08: Wettersäule 1936 (LDA)<br />
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Schmitz, Bruno<br />
21.11.1858 Düsseldorf - 27.4.1916 Berlin<br />
Abb.09: Bruno Schmitz (AV)<br />
„Der am 21.11.1858 in Düsseldorf geborene Bruno Schmitz gehört<br />
zu den bedeutendsten Architekten Deutschlands um die Jahrhundertwende.<br />
Seine Ausbildung erhielt er 1874-78 an der Kunstakademie<br />
in Düsseldorf.<br />
Erste künstlerische Erfahrungen sammelte er im Atelier des<br />
bekannten Düsseldorfer Architekten Riffart. Weniger bekannt ist die<br />
Vielfalt der Fähigkeiten von Schmitz. 1883 gewann er den ersten<br />
Klavier-Design-Wettbewerb der Firma Ibach für Pianinogehäuse.<br />
Im Jahre 1894 entwarf er als Jubiläumsmodell den „Richard-Wagner-Flügel“<br />
in Nuss mit Intarsien Modell 14, der heute in der Hochschule<br />
für Musik in München steht.<br />
1886 siedelte Schmitz nach Charlottenburg (heute Berlin) um. In<br />
den folgenden Jahren unterrichtete er als eingeschriebener<br />
Professor an der Technischen Universität in Berlin sowie an der<br />
Technischen Hochschule in Dresden. Als Architekt prägte er den<br />
„<strong>Berliner</strong> Bürohausstil“ wesentlich mit. Er entwickelte Entwürfe für<br />
Wohnhäuser und öffentliche Bauten, die vorwiegend in den Jahren<br />
1905-11 in Berlin umgesetzt wurden.<br />
Einen Namen macht sich Bruno Schmitz weltweit durch seine<br />
Denkmalbauten. Bereits 1887 erhielt er die Zusage für das weltweit<br />
ausgeschriebene „Soldiers and Sailors Monument“ in Indianapolis,<br />
welches er zusammen mit dem Bildhauer Rudolf Schwarz<br />
entwickelte. Dieses kolossale Kriegerdenkmal steht heute noch in<br />
der Innenstadt von Indianapolis und gehört zu den imposantesten<br />
Denkmälern in den Vereinigten Staaten.<br />
Im Jahr 1889 gewann Schmitz den ersten Preis im Architektenwettbewerb<br />
für das Kyffhäuser-Denkmal, welches bis 1896 gebaut<br />
wurde. Im Wettbewerb um das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig,<br />
welches 1896 ausgeschrieben wurde, wurde Schmitz‘ Entwurf<br />
angenommen und verwirklicht. Am 18.10.1898, dem Jahrestag der<br />
Völkerschlacht, wurde mit dem Bau des Völkerschlachtdenkmals<br />
begonnen. Im Frühjahr 1912 war das 91 m hohe<br />
Völkerschlachtdenkmal fertiggestellt. Im Jahr 1899 gewann Bruno<br />
Schmitz die Ausschreibung für den Bismarckturm in Unna. Es sollte<br />
der einzige Bismarckturm von 238 Bismarcktürmen bleiben, der von<br />
Schmitz entworfen wurde.<br />
Bruno Schmitz verstarb im Alter von 67 Jahren am 27.04.1916 in<br />
Berlin. Über 50 seiner Wettbewerbsentwürfe wurden mit Preisen<br />
ausgezeichnet. Neben den Denkmalbauten, Wohnhäusern, Pianos<br />
und Werbegra¿ken schuf er Brücken (Charlottenburg), Grabmäler<br />
(Berlin), Hallen, Warenhäuser, Konzerthäuser und Theater. Er war<br />
an Bebauungsplänen für Berlin und Düsseldorf beteiligt.“<br />
Abb.10: Völkerschlachtdenkmal Leipzig Entwurf - Ausführung (AV)<br />
Werke (Auswahl)<br />
1883 1. Preis im IBACH-Wettbewerb für ein Pianinogehäuse<br />
1883 1. Preis im Wettbewerb für das „Victor-Emanuel-Denkmal“ in<br />
Rom (nicht verwirklicht)<br />
1887 Indianapolis (USA), „Soldiers and Sailors Monument“<br />
1889 1. Preis im Architekten-Wettbewerb für das „Kyffhäuser-<br />
Denkmal“, gebaut von 1891-96<br />
1892 Porta Westfalica, „Kaiser-Wilhelm-Denkmal“ (bis 1896);<br />
Zürich, „Tonhalle“ (1892-95)<br />
1894 Koblenz, „Kaiser-Wilhelm-Denkmal“ (bis 1897)<br />
1895 Linz/Österreich, Museumsbau „Francisco-Carolinum“<br />
1896 Anlage der <strong>Berliner</strong> Gewerbeausstellung 1896<br />
1899 1. Platz im Architekten-Wettbewerb für den Unnaer Bismarckturm,<br />
Einweihung 18.10.1900<br />
1902 „Palais Stollwerk“ in Köln<br />
1904 St. Louis, Weltausstellung, das „Deutsche Haus“; Berlin,<br />
Geschäftshaus „Automat“<br />
1905 Berlin, Geschäftshäuser, Großbebauungsplan für Berlin<br />
1906 Berlin, Jugendstilhaus Stresemannstraße 111<br />
aus: www.bismarcktuerme.de, Autor: Jörg Bielefeld, Heinestr. 5,<br />
58710 Menden/Sauerland (V.i.S.d.P.)<br />
Geiger, Nikolaus<br />
(1849 Launingen/Bayern - 1897 Berlin)<br />
Biographien<br />
1861 Beginn einer Steinmetzlehre in Launingen und Besuch der<br />
Gewerbeschule in Augsburg; Abbruch der Lehre<br />
1866-1872 Besuch der Akademie in München, Schüler von Joseph<br />
Knabl; Wirken für Privatalteliers<br />
1873 Wechsel nach Berlin, Tätigkeit insbesondere als Modelleur<br />
von Stuckornamenten<br />
1878-1879 Aufenthalt in Rom,<br />
1880 in Paris und 1881 in Wien<br />
1881-1884 absolvierte er in München ein Malerei-Studium.<br />
1886 schuf er den plastischen Schmuck für die Dresdener Bank<br />
Berlin (Gruppe und Fries).<br />
Ab 1888 arbeitete er am Secessions-Kriegerdenkmal für<br />
Indianapolis/USA und 1889/90 die marmorne Figur einer Trauernden<br />
für das Grabmal Amalie und Karl Hofmann (2000 restauriert;<br />
Grabstätte neu belegt – Familie Jockel) auf dem Alten St.<br />
Matthäikirchhof in Berlin-Schöneberg.<br />
Vermutlich nach einem früheren, umgearbeiteten Entwurf Wilhelm<br />
Gustav Achtermanns für das Giebelfeld der St. Hedwigskirche in<br />
Berlin schuf Geiger den ¿gürlichen Schmuck, der nach seinem Tod<br />
von seiner Frau, Henny Geiger-Spiegel, bis 1898 vollendet wurde.<br />
1893 wurde Geiger Mitglied der <strong>Berliner</strong> Akademie der Künste,<br />
1896 Kgl. Professor. Seine Figuren „Nach dem Sündenfall“ (vor<br />
1896), „Zentaur mit tanzender Nymphe“ (vor 1900), „Kopf einer<br />
alten Frau“ (vor 1900) und „Kopf eines kleinen Mädchens“ wurden<br />
von der Nationalgalerie Berlin angekauft.<br />
Der Architekt Max Hasak nannte Geiger 1893 in seiner Schrift über<br />
die <strong>Berliner</strong> Hedwigskirche fälschlich auch als Autor des Frieses<br />
am Palais Tiele-Winckler.<br />
aus: www.historismus.net, Dr. Oliver Sander, Brentanostr.19,<br />
56077 Koblenz (V.i.S.d.P.), Autor: Dr. Jörg Kuhn, sort. Nr: 77<br />
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<strong>Gesellschaft</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Schloss</strong> e.V.<br />
Verwendete und weiterführende Literatur:<br />
Schlüssel für Bildnachweis:<br />
Literaturverzeichnis und Bildnachweis<br />
“Blätter für Architektur und Kunsthandwerk“, Verlag von<br />
A. Braun & Co, 12/ III. Jahrgang, Berlin 1890<br />
„Architektonische Rundschau - Skizzenblätter aus allen<br />
Gebieten der Baukunst“, Eisenlohr, L. und Weigle, C., 3.<br />
Jg, 9. Heft, Stuttgart 1887<br />
Ethos und Pathos<br />
Die <strong>Berliner</strong> Bildhauerschule 1786 -<br />
1914“ Ausstellungskatalog,SMPK Berlin,<br />
1990<br />
„<br />
Ethos und Pathos<br />
Die <strong>Berliner</strong> Bildhauerschule 1786 -<br />
1914“ Beiträge,SMPK Berlin, 1990<br />
Victor Laverrenz:<br />
“Die Denkmäler Berlins und der Volkswitz“, sechste Auflage,<br />
Berlin um 1892, S. 14-17<br />
AV - Archiv Verfasser<br />
LAB - Landesarchiv Berlin<br />
LDA - Landesdenkmalamt Berlin<br />
BAK - Blätter für Architektur und Kunsthandwerk, Verlag<br />
von A. Braun & Co., Berlin 1890<br />
AR - Architektonische Rundschau, Verlag Eisenlohr und Weigle<br />
Stuttgart, 1887/88<br />
Abb. Deckblatt - (LDA)<br />
Allen, die mir freundlicherweise Bild-, Plan- und Textmaterial<br />
zur Verfügung gestellt haben, möchte ich an dieser<br />
Stelle aufrichtig danken, insbesondere Frau Elke Blauert,<br />
wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kunstbibliothek in<br />
Berlin, Frau Britta Kaden-Pohl vom Landesdenkmalamt<br />
Berlin und Frau Adelheid Schendel /Stiftung Preußische<br />
Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Potsdam,<br />
Neues Palais.<br />
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