Geschäftsbericht der Handwerkskammer Aachen 2012
Geschäftsbericht der Handwerkskammer Aachen 2012
Geschäftsbericht der Handwerkskammer Aachen 2012
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Für das Handwerk.<br />
In <strong>der</strong> Region aktiv.<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong>
vorwort<br />
wie<strong>der</strong> ein gutes jahr<br />
inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort 2<br />
Eingemischt 3<br />
Betrieben geholfen 8<br />
Nachwuchs geför<strong>der</strong>t 16<br />
Infrastruktur angeboten 19<br />
Know-how geschmiedet 20<br />
Integration geför<strong>der</strong>t 25<br />
Über den Tellerrand geguckt 27<br />
Fürs Handwerk geklappert 32<br />
Entscheidungen getroffen 36<br />
Persönliches vermerkt 40<br />
Kammer gemanagt 42<br />
Fakten gesammelt 43<br />
Impressum / Karte<br />
Kammerbezirk / Kontakt 47<br />
Ass. Peter Deckers, Hauptgeschäftsführer<br />
Dieter Philipp, Präsident<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
Es war nicht unbedingt zu erwarten, aber<br />
auch <strong>2012</strong> ist für die meisten Handwerksbetriebe<br />
in unserem Kammerbezirk positiv verlaufen.<br />
Fünf Halbjahre in Folge liegt <strong>der</strong> Stimmungsindikator<br />
in unserem Kammerbezirk<br />
nun schon bei Ausnahmewerten von 85 und<br />
mehr Prozent <strong>der</strong> Betriebe, die eine gute o<strong>der</strong><br />
befriedigende Geschäftssituation melden. Das<br />
hat bei vielen zur Stabilisierung beigetragen<br />
und zu einer sehr guten Beschäftigungslage<br />
bei <strong>der</strong> „Wirtschaftsmacht von nebenan".<br />
Nach <strong>der</strong> Konjunkturrallye <strong>der</strong> vergangenen<br />
Jahre und <strong>der</strong> weiterhin unübersichtlichen<br />
Situation <strong>der</strong> EU-Staatsschuldenkrise haben<br />
sich die Betriebsinhaber nun auf eine Konsolidierung<br />
des bisher erreichten Niveaus eingestellt.<br />
Mit verhaltener Zuversicht sind viele<br />
Unternehmer in <strong>der</strong> Wirtschaftsregion <strong>Aachen</strong><br />
in das Jahr 2013 gegangen.<br />
Auch <strong>2012</strong> waren wie<strong>der</strong> zahlreiche Aktivitäten<br />
<strong>der</strong> Kammer auf die Nachwuchsgewinnung<br />
für das Handwerk ausgerichtet. Ob<br />
Berufsorientierungsmessen, persönliche<br />
Beratung, Ferienspiele, Wochen <strong>der</strong> offenen<br />
Tür, Girls‘ and Boys‘ Day, Tag des Handwerks,<br />
Integrationsprojekt, „Startklar“ o<strong>der</strong> „Nüs“-<br />
Projekt, Facebook etc. – überall ist die <strong>Handwerkskammer</strong><br />
an vor<strong>der</strong>ster Stelle und sehr<br />
engagiert dabei, junge Menschen für den<br />
spannenden Weg ins Handwerk zu begeistern.<br />
Dabei arbeiten wir Hand in Hand sowohl<br />
mit unseren Mitgliedsbetrieben als auch mit<br />
den Innungen und Kreishandwerkerschaften<br />
sowie vielen an<strong>der</strong>en Partnern aus <strong>der</strong> Region<br />
zusammen. Wir scheuen uns nicht, die<br />
Fe<strong>der</strong>führung bei vielen Gemeinschaftsaktionen<br />
mit an<strong>der</strong>en Akteuren aus <strong>der</strong><br />
Region zu übernehmen, denn wir verstehen<br />
unser Handwerk.<br />
Gleichzeitig liegt uns die Bestandsentwicklung<br />
<strong>der</strong> Mitgliedsbetriebe am Herzen. Möglichst<br />
vielen von ihnen passgenaue, individuelle<br />
Beratung und För<strong>der</strong>ung zu bieten, ist<br />
uns sehr wichtig. Wir wissen, dass gerade für<br />
die überwiegend kleinen und mittleren Betriebe<br />
die Lotsenfunktion <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Aachen</strong> – sei es im För<strong>der</strong>mitteldschungel,<br />
bei rechtlichen Fragestellungen o<strong>der</strong> bei<br />
kniffeligen Bankgesprächen – eine wichtige<br />
Stütze ist. Das bestätigen jedenfalls die Rückmeldungen<br />
zur Qualität unserer Betriebsberatung.<br />
17.402 Menschen konnten <strong>2012</strong> mit Hilfe<br />
unserer Weiterbildungsspezialisten ein weiteres<br />
Stück auf ihrem Karriereweg zurücklegen.<br />
Wir freuen uns für alle, sind daran doch viele<br />
individuelle Hoffnungen und Planungen<br />
geknüpft, die eigene Zukunft gut zu gestalten.<br />
Um ein hohes Qualifizierungsniveau bieten zu<br />
können, müssen auch unsere Gebäude und<br />
Einrichtungen auf dem neuesten Stand sein.<br />
Deshalb haben wir <strong>2012</strong> und werden wir<br />
2013 mehrere Millionen Euro in die Hand<br />
nehmen, um einzelne Bildungszentren zu<br />
mo<strong>der</strong>nisieren.<br />
Wir danken allen Partnern, die sich für das<br />
regionale Handwerk einsetzen, herzlich.<br />
Lesen Sie nun in Form von Schlaglichtern,<br />
welche Aktivitäten <strong>2012</strong> bei uns im Fokus<br />
standen.<br />
2
kurzinfo<br />
Die <strong>Handwerkskammer</strong> für die Region<br />
<strong>Aachen</strong> ist Interessenvertreterin <strong>der</strong><br />
16.305 Handwerksunternehmen und<br />
ihren Beschäftigten zwischen Selfkant<br />
und Weilerswist. Sie bezieht<br />
Postition für das Handwerk zu wirtschafts-<br />
und regionalpolitischen Fragen.<br />
Der Kammerpräsident und <strong>der</strong><br />
Hauptgeschäftsführer vertreten<br />
gegenüber Dritten die Wünsche und<br />
For<strong>der</strong>ungen des Handwerks. Sie<br />
suchen dafür das Gespräch mit Politikern<br />
aller demokratischen Parteien,<br />
mit Vertretern <strong>der</strong> Bundes-, <strong>der</strong><br />
Landes- und <strong>der</strong> Bezirksregierung,<br />
um dem regionalen Mittelstand unternehmerische<br />
Freiräume zu sichern.<br />
Ein enger Kontakt besteht zu den Entscheidungsträgern<br />
in den Kommunen<br />
und den Kreisen des Kammerbezirkes<br />
<strong>Aachen</strong> sowie zu an<strong>der</strong>en Institutionen<br />
in <strong>der</strong> Region wie den Kreishandwerkerschaften,<br />
den Innungen,<br />
<strong>der</strong> Agentur für Arbeit, <strong>der</strong> AGIT etc.<br />
Eingemischt<br />
Finanzierung im Fokus<br />
Der Mittelstand – und damit auch das Handwerk<br />
– ist die Säule <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft.<br />
Seine Kreditversorgung ist daher<br />
beson<strong>der</strong>s wichtig. Das betont <strong>der</strong> Präsident<br />
<strong>der</strong> Hauptverwaltung <strong>der</strong> Bundesbank in<br />
Nordrhein-Westfalen, Norbert Matysik, bei<br />
einem Besuch im Haus <strong>der</strong> Handwerkskam-<br />
Westfalen, Dr. Günther Horzetzky, zu einem<br />
intensiven Meinungs- und Informationsaustausch<br />
im Haus des Handwerks am Sandkaulbach.<br />
Hauptgeschäftsfüher Ralf W. Barkey trägt die<br />
Sorgen <strong>der</strong> Organisation und <strong>der</strong> Betriebe vor.<br />
Dabei geht es vor allem um die Themen<br />
Nachwuchssicherung, die Gleichwertigkeit<br />
Präsident Philipp, Präsident Matysik und Hauptgeschäftsführer Barkey haben Kreditversorgung im Blick.<br />
Eingemischt<br />
Kontakt<br />
Hauptgeschäftsführung<br />
Peter Deckers 0241/ 471-124<br />
peter.deckers@hwk-aachen.de<br />
Leitbild <strong>der</strong> HWK <strong>Aachen</strong><br />
Stimme des Handwerks<br />
mer für die Region <strong>Aachen</strong>. Im Gespräch mit<br />
ihrem Präsidenten Dieter Philipp und dem<br />
Hauptgeschäftsführer Ralf W. Barkey geht es<br />
um die neuen Vorschriften durch Basel III und<br />
die Finanzierung <strong>der</strong> Unternehmen, die keineswegs<br />
gefährdet sein dürfte. Beim Meinungsaustausch<br />
spielt auch die allgemeine<br />
wirtschaftliche Situation eine Rolle. Zu <strong>der</strong>en<br />
Stärkung setzt Matysik auf eine stabile Kreditvergabe<br />
an die Betriebe.<br />
<strong>der</strong> allgemeinen und beruflichen Bildung<br />
durch eine konstante För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> beruflichen<br />
Bildungsstätten des Handwerks sowie<br />
bürokratische Auflagen, die Unternehmen<br />
häufig viel Zeit und Geld kosten. Zudem<br />
erläutert er Dr. Horzetzky die Arbeit in den Bildungszentren<br />
<strong>der</strong> Kammer und informiert<br />
über die Vielzahl <strong>der</strong> Bildungsgänge, die <strong>der</strong><br />
Strukturför<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> gesamten Region<br />
dienen.<br />
Wir nehmen als Stimme des Mittelstands<br />
sowohl in <strong>der</strong> Region als auch<br />
über unsere bundesweite Dachorgani-<br />
Gute Kontakte zum Land<br />
sation Einfluss auf eine mittelstandsfreundliche<br />
Politik und Gesetzgebung.<br />
Unser Beitrag soll die politischen,<br />
wirtschaftlichen, gesellschaftlichen<br />
und rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
für das Handwerk verbessern und<br />
seine Attraktivität für Berufsanfänger<br />
stärken.<br />
Als Interessenvertretung für den Wirtschaftszweig<br />
Handwerk ist es wichtig, gute Kontakte<br />
zu den Landesministerien zu pflegen und im<br />
engen Austausch mit ihnen Belange des<br />
Handwerks zu erörtern. In diesem Rahmen<br />
begrüßt die Kammer den Staatssekretär im<br />
Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen,<br />
Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-<br />
Guter Draht zu Staatssekretär Dr. Horzetzky (r.).<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
3
eingemischt<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
Philipp: For<strong>der</strong>ungen<br />
an neue NRW-Regierung<br />
Der offizielle Teil <strong>der</strong> Frühjahrs-Vollversammlung<br />
<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> im <strong>Aachen</strong>er<br />
Rathaus ist jedes Jahr eine gute Gelegenheit,<br />
um For<strong>der</strong>ungen des Handwerks öffentlichkeitswirksam<br />
zu formulieren.<br />
Das Handwerk in <strong>der</strong> Wirtschaftsregion hoffe<br />
auf stabile Verhältnisse im künftigen Düsseldorfer<br />
Landtag, so Kammerpräsident Dieter<br />
Philipp. Die nächste Regierung müsse wichtige<br />
Themen anpacken. „Die Unternehmen<br />
sichern Wohlstand und Versorgung <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
mit lebenswichtigen Produkten und<br />
Dienstleistungen“, sagt Philipp. Dazu bräuchten<br />
sie jedoch dringend Fachkräfte und ausreichend<br />
qualifizierte Schulabgänger. Daher<br />
sein Appell an die kommende Landesregierung:<br />
„Investieren Sie in Bildung!“ Voraussetzung<br />
für qualifizierte Ausbildung im Dualen<br />
System seien zudem mo<strong>der</strong>ne Bildungszentren,<br />
so wie die <strong>Handwerkskammer</strong>n sie<br />
unterhalten. Diese müssten geför<strong>der</strong>t und auf<br />
dem neuesten Stand gehalten werden. Hierfür<br />
müsse die Politik die notwendigen Mittel<br />
bereitstellen.<br />
Finanzielle Unterstützung beziehungsweise<br />
Entlastung bräuchten auch die Kommunen.<br />
Neben privaten und gewerblichen Kunden<br />
seien sie als öffentliche Auftraggeber für die<br />
mittelständischen Betriebe überlebenswichtig,<br />
meint Philipp.<br />
Eine Einigung zwischen Bund und Län<strong>der</strong>n<br />
for<strong>der</strong>t Philipp beim Thema För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
energetischen Gebäudesanierung. Wo bleiben<br />
die steuerlichen Anreize, mit denen sich private<br />
Investitionen auslösen ließen? Dem<br />
Handwerk entgingen zahlreiche Aufträge, da<br />
die För<strong>der</strong>bedingungen und die Aufteilung<br />
zwischen Bund und Län<strong>der</strong>n nicht geklärt<br />
seien.<br />
Philipp sieht die Erwartungen im Handwerk<br />
für die nächste Zeit gedämpft, da die Folgen<br />
<strong>der</strong> Staatsschulden- und Finanzkrise noch<br />
nicht absehbar sind. „Wir werden noch lange<br />
für diverse Fehlentscheidungen bezahlen<br />
müssen“, ist er überzeugt. Verantwortlich<br />
dafür seien hoch verschuldete Staaten und<br />
Banken. Die Politik solle gegenüber den Verursachern<br />
daher nicht nur mit "Samthandschuhen"<br />
agieren.<br />
Input auf regionaler<br />
und Bundesebene<br />
Beispielhaft zur Lösung von Problemen beizutragen<br />
ist eine wichtige Aufgabe <strong>der</strong> Kammer<br />
<strong>Aachen</strong>. So referieren <strong>der</strong> stellvertretende<br />
Dezernent für die Bildungszentren <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong>,<br />
Diplom-Kaufmann Wilhelm<br />
Grafen und Diplom-Pädagogin Maria Charalabides-Bständig<br />
über die Aktivitäten zur<br />
Fachkräftesicherung und Nachwuchsgewinnung<br />
auf <strong>der</strong> Bildungskonferenz in Berlin.<br />
Unter dem Titel „Erfolgreich in <strong>der</strong> Region –<br />
Berufsorientierung in <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Aachen</strong>“ stellen sie <strong>der</strong>en Bildungszentren<br />
vor und erläutern die Erfolge einzelner Maßnahmen.<br />
Im Fokus des Vortrages steht unter<br />
an<strong>der</strong>em das sehr erfolgreiche Projekt "Startklar",<br />
bei dem Jugendliche <strong>der</strong> Schulklassen<br />
8 bis 10 verschiedene Berufe kennenlernen<br />
und sich bei einer Abschlussveranstaltung als<br />
potenzielle Auszubildende Unternehmen präsentieren.<br />
Aber auch auf Regionsebene kann die Kammer<br />
Impulse geben. Und zwar mit dem Telgter<br />
Modell als Grundlage für eine Internet-<br />
Plattform im Kreis Düren zur frühen Berufsorientierung:<br />
Nach einer Idee einer Telgter<br />
Unternehmerin wird im Kreis Düren nun eine<br />
Internet-Plattform eingeführt, die für mehr<br />
Transparenz in <strong>der</strong> Berufsorientierung sorgen<br />
wird. Schulen und Betriebe erhalten durch sie<br />
die Möglichkeit, vor Ort enger zusammenzuarbeiten.<br />
Kern des Modells sind praxisnahe<br />
Unterrichtsangebote <strong>der</strong> Betriebe. Die Berufsorientierung<br />
wird handfester; lokale Betriebe<br />
stellen sich vor; Ansprechpartner zur Praktikums-<br />
o<strong>der</strong> Ausbildungssuche sind sofort<br />
greifbar. Neben <strong>der</strong> Ausbildungsbörse <strong>der</strong><br />
Agentur für Arbeit entsteht eine aktuelle, regional<br />
ansetzende Praktikumsbörse. Die Qualität<br />
<strong>der</strong> Berufsorientierung an Schulen wird<br />
somit deutlich verbessert. Sie hilft Jugendlichen,<br />
klare Ausbildungsperspektiven zu entwickeln.<br />
Schon ab <strong>der</strong> fünften Klasse sollen Schülerinnen<br />
und Schüler aller Schulformen möglichst<br />
viele Berufe kennen lernen. Inhalte <strong>der</strong><br />
Arbeitswelt werden durch Betriebe selber in<br />
den Unterricht eingebunden. Die Qualität <strong>der</strong><br />
Berufsorientierung an Schulen erhält somit<br />
eine Steigerung. Dadurch entwickeln die<br />
Jugendlichen klare Ausbildungsperspektiven.<br />
Es kommt zu weniger Ausbildungsabbrüchen<br />
und Warteschleifen im Übergangssystem.<br />
Damit werden Nachwuchs und Fachkräfte in<br />
<strong>der</strong> Region gesichert.<br />
Wilhelm Grafen,<br />
stellv. Dezernent <strong>der</strong> Kammer<br />
Wilhelm Grafen, stellvertreten<strong>der</strong> Dezernent<br />
<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für die Region<br />
<strong>Aachen</strong>, hat das Telgter Modell an den Kreis<br />
Düren herangetragen und sieht darin viele<br />
Vorteile: „Der Prozess <strong>der</strong> Abstimmung, ob<br />
dieses o<strong>der</strong> jenes Thema für den Unterricht<br />
für die jeweiligen Schüler geeignet ist, wird<br />
zwischen <strong>der</strong> Schule und den Betrieben<br />
direkt besprochen“, so Grafen.<br />
Abitur und dann<br />
Karriere im Handwerk<br />
Klare Erwartungen an Gymnasien in NRW formuliert<br />
auch <strong>der</strong> Ausschuss für Berufsbildung<br />
des Westdeutschen <strong>Handwerkskammer</strong>tages<br />
(WHKT) durch seinen Vorsitzenden Ralf W.<br />
Barkey: Nur sechs bis neun Prozent <strong>der</strong> Lehrlinge<br />
haben Abitur. Aufgrund anspruchsvollerer<br />
Kundenwünsche und <strong>der</strong> fortschreitenden<br />
technologischen Anfor<strong>der</strong>ungen in den Betrie-<br />
4
en erwartet das Handwerk in NRW von den<br />
Gymnasien, dass sie ihre Schüler nicht nur<br />
auf akademische Berufsoptionen hinweisen<br />
und ausschließlich für sie werben, son<strong>der</strong>n<br />
auch für das Handwerk.<br />
Das Ministerium für Schule und Weiterbildung<br />
in NRW unterstützt die For<strong>der</strong>ungen des<br />
Handwerks. Wolfgang Koch, als leiten<strong>der</strong><br />
Ministerialrat im Ministerium für die Schulen<br />
zuständig, macht deutlich, dass es erklärtes<br />
Ziel <strong>der</strong> Landesregierung sei, Schülerinnen<br />
und Schüler aller Schulformen über die ganze<br />
Breite <strong>der</strong> beruflichen Möglichkeiten zu informieren.<br />
Schließlich seien die Einführung <strong>der</strong><br />
verpflichtenden Berufsorientierung ab <strong>der</strong> 8.<br />
Klasse und die Steigerung <strong>der</strong> Attraktivität <strong>der</strong><br />
dualen Ausbildung zwei wesentliche Bausteine<br />
des erst kürzlich erzielten Ausbildungskonsenses<br />
in Nordrhein-Westfalen. „Auch <strong>der</strong><br />
doppelte Abiturjahrgang im nächsten Jahr<br />
wird dazu führen, dass Schüler und Eltern<br />
jede berufsorientierende Hilfe dankbar aufgreifen<br />
werden“, so Koch.<br />
Der Vorsitzende des Ausschusses, Ralf W.<br />
Barkey, unterstreicht die Notwendigkeit, mit<br />
Unterstützung des Schulministeriums die<br />
Schulleiter <strong>der</strong> Gymnasien stärker für handwerkliche<br />
Berufsperspektiven zu sensibilisieren.<br />
„Das Handwerk ist in Zusammenarbeit<br />
mit den Gymnasien gerne bereit, Betriebspraktika<br />
für Schüler und Lehrer anzubieten,<br />
um das breite Spektrum <strong>der</strong> Berufe darzustellen,“<br />
so <strong>der</strong> Kammerchef.<br />
Helfen, in <strong>der</strong> Spur zu bleiben<br />
„Gewalt und Extremismus in <strong>der</strong> Region“, so<br />
lautet das Thema des Forums des Arbeitskreises<br />
Handwerk & Kirche im Eschweiler<br />
Berufskolleg. Ein Arbeitskreis, <strong>der</strong> von <strong>der</strong><br />
<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong> ins Leben gerufen<br />
worden ist, um ethische und gesellschaftliche<br />
Fragestellungen inklusive möglicher<br />
Lösungsansätze öffentlich zu diskutieren. In<br />
diesem Falle geht es darum, wie gemeinsam<br />
Gewalt und Extremismus bekämpft werden<br />
können.<br />
Lehrer, Schulleiter, Vertreter <strong>der</strong> Kirchen, <strong>der</strong><br />
<strong>Handwerkskammer</strong> und <strong>der</strong> Betriebe diskutieren<br />
Probleme in diesem Bereich und einzelne<br />
Lösungsansätze. Patentrezepte gibt es<br />
nicht, dennoch muss immer wie<strong>der</strong> die Frage<br />
gestellt werden, wer welche Werte vermittelt<br />
und wer Regeln als gesetzt weitergeben<br />
kann. Für ein starkes Netz spricht sich <strong>der</strong><br />
Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises<br />
Jülich, Jens Sannig, aus. Daran<br />
müssten gesellschaftliche und politische<br />
Akteure sowie Vertreter <strong>der</strong> Kirchen und <strong>der</strong><br />
Wirtschaft aktiv und gemeinsam wirken.<br />
Wie sehr junge Menschen sich von extremistischen<br />
Ideologien verführen und vereinnahmen<br />
lassen, verdeutlicht <strong>der</strong> Gastvortrag von<br />
<strong>Aachen</strong>s Polizeipräsident Klaus Oelze, <strong>der</strong><br />
über verschiedene rechte Gruppierungen in<br />
<strong>der</strong> Region informiert und klar aufzeigt, mit<br />
welchen Straftaten und in welchen hohen<br />
Maße ihre Mitglie<strong>der</strong> für Unfrieden und Schaden<br />
sorgen. Zur Eindämmung dieser Auswüchse<br />
müssen Werte vorgelebt werden,<br />
gerade in den Schulen und am Arbeitsplatz.<br />
Es gehe nicht um die Frage, wer die Schuld<br />
hat, so <strong>der</strong> Superintendent des Evangelischen<br />
Kirchenkreises <strong>Aachen</strong>, Hans-Peter Bruckhoff,<br />
son<strong>der</strong>n um die Zukunft und eine wichtige<br />
soziale Aufgabe. Denn das Maß an Brutalität<br />
und die Bereitschaft zu extremer Gewalt hat<br />
zugenommen. Davon ist <strong>der</strong> Hauptgeschäftsführer<br />
<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong>, Ralf<br />
W. Barkey, überzeugt: „Die Gewalt ist substanzieller<br />
geworden.“<br />
Alle Diskussionsteilnehmer sind sich einig,<br />
dass insbeson<strong>der</strong>e das direkte Umfeld <strong>der</strong><br />
jungen Menschen gefragt ist und positiv wirken<br />
kann: Ausbil<strong>der</strong>, Kollegen und Chefs. Sie<br />
haben großen Einfluss, den sie nutzen sollten.<br />
eingemischt<br />
Gewalt und Extremismus in <strong>der</strong> Region: Der <strong>Aachen</strong>er Polizeipräsident Klaus Oelze (3.v.l.) zeichnet ein genaues Bild <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Lage.<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
5
existenzen unterstützt<br />
Existenzen unterstützt<br />
Große Hilfe für Grün<strong>der</strong><br />
Die Verantwortlichen des Startercenter NRW<br />
in <strong>der</strong> Wirtschaftsregion <strong>Aachen</strong> ziehen eine<br />
positive Bilanz: Das Jahr <strong>2012</strong> war zwar<br />
geprägt von einem Rückgang <strong>der</strong> Gründungen<br />
aus <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit heraus. Die Streichung<br />
<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung durch die Arbeitsagentur<br />
lässt die Zahlen <strong>der</strong> Beratungen und<br />
Gründungen im Kammerbezirk <strong>Aachen</strong> sinken.<br />
Positiv ist jedoch die Qualität <strong>der</strong> Gründungen.<br />
Mit einem Bündel an Beratungsleistungen<br />
trägt das STARTERCENTER NRW in <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong>region<br />
<strong>Aachen</strong> dazu bei, die Zahl <strong>der</strong><br />
Selbstständigen zu erhöhen. Rund 30 Prozent<br />
aller neuen Unternehmen gehen auf das Konto<br />
des Gemeinschaftsprojekts, das seit sechs<br />
Jahren besteht. Diese positive Meldung verbreiten<br />
die <strong>Handwerkskammer</strong> für die Region<br />
<strong>Aachen</strong> (HWK) und die Industrie- und Handelskammer<br />
<strong>Aachen</strong> (IHK) bei einer gemeinsamen<br />
Pressekonferenz.<br />
<strong>2012</strong> wenden sich insgesamt 1.998 Gründungsinteressierte<br />
an die fünf regionalen<br />
Stellen des Startercenter. Vor allem das<br />
Grundlagenseminar Existenzia stößt auf rege<br />
Nachfrage. In 86 Veranstaltungen lassen sich<br />
944 Teilnehmer über die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Selbstständigkeit informieren. Auch die<br />
Individualberatungen folgen diesem Trend.<br />
Bei diesen Dienstleistungen entwickeln und<br />
prüfen die Fachleute <strong>der</strong> Kammern und <strong>der</strong><br />
Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungsgesellschaften den<br />
Businessplan. 910 potenzielle Unternehmer<br />
machen von diesem Angebot <strong>2012</strong><br />
Gebrauch. Das sind 802 (47 Prozent) weniger<br />
als im Jahr zuvor. Rund 800 wagen schließlich<br />
den Sprung in die Selbstständigkeit.<br />
37 Prozent <strong>der</strong> Beratenen peilen eine Existenzgründung<br />
im Handwerk an, 22 Prozent<br />
im Bereich <strong>der</strong> Dienstleistungen. 4 Prozent<br />
wollen sich in freien Berufen, 12 Prozent im<br />
Handel und 4 Prozent im Gastgewerbe<br />
selbstständig machen.<br />
Die Angebote des Startercenters werden von<br />
Gründungsinteressierten im ländlichen und<br />
im städtischen Raum gleichermaßen angenommen.<br />
Der Anteil <strong>der</strong> Frauen liegt bei 30<br />
Prozent. Der überwiegende Teil <strong>der</strong> Nachfragenden<br />
ist zwischen 30 und 45 Jahre alt.<br />
Mit kompetenter Beratung begleitet das Startercenter<br />
NRW in <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong>region <strong>Aachen</strong><br />
nun bereits im sechsten Jahr Existenzgrün<strong>der</strong><br />
auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit. Seit<br />
<strong>der</strong> Eröffnung am 1. Januar 2007 haben sich<br />
fast 14.000 Gründungsinteressierte an das<br />
Kurzinfo<br />
Die <strong>Handwerkskammer</strong> für die Region<br />
<strong>Aachen</strong> leitet mit ihrem Team <strong>der</strong><br />
Betriebsberater fe<strong>der</strong>führend das<br />
Startercenter NRW in <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong>region<br />
<strong>Aachen</strong>. Mit seiner Beratungskompetenz<br />
leistet es eine wichtige<br />
Hilfestellung bei <strong>der</strong> Existenzgründung.<br />
Das Leistungsangebot in den<br />
fünf zertifizierten Startercentern<br />
reicht von <strong>der</strong> Erstinformation über<br />
Fachseminare bis zur Basis- und<br />
Intensivberatung. Mit Hilfe eines Formularservers<br />
können Grün<strong>der</strong> vom<br />
Computer aus die Betriebsanmeldung<br />
in allen wesentlichen Teilen einfach<br />
und zeitsparend vornehmen. Das<br />
Startercenter NRW wird von sieben<br />
Beteiligten getragen: <strong>Handwerkskammer</strong>,<br />
Industrie- und Handelskammer,<br />
Stadt und Städteregion <strong>Aachen</strong> und<br />
die Kreise Düren, Heinsberg und Euskirchen.<br />
Sie haben sich vertraglich<br />
dazu verpflichtet, ihr Informationsund<br />
Beratungsangebot für angehende<br />
Unternehmer zu bündeln und den gültigen<br />
Qualitätsstandard einzuhalten.<br />
Die Zertifizierung garantiert, dass die<br />
Gütekriterien, die landesweit gelten,<br />
eingehalten werden.<br />
Kontakt<br />
Unternehmensberatung<br />
Wilhelm Weber 0241/ 471-129<br />
wilhelm.weber@hwk-aachen.de<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
6<br />
Positive Bilanz beim Startercenter: Christoph Schönberger, Geschäftsführer <strong>der</strong> Industrie- und Handelskammer<br />
<strong>Aachen</strong>, Ralf W. Barkey, Hauptgeschäftsführer <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für die Region <strong>Aachen</strong>, und<br />
Wilhelm Weber, Dezernent <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> (v.l.).<br />
LEITBILD DER HWK AACHEN<br />
Service<br />
Wir arbeiten für das Handwerk und<br />
för<strong>der</strong>n als wirtschaftliche Selbstverwaltung<br />
seine Interessen. Unsere Mitgliedsbetriebe<br />
sind unsere Kunden.<br />
Auf sie richten wir unser gesamtes<br />
Service-Angebot aus.
STARTERCENTER NRW gewandt. Bis heute<br />
informierten sich mehr als 7.376 Gründungswillige<br />
im Kompaktseminar Existenzia über<br />
die Herausfor<strong>der</strong>ungen, aber auch die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
einer Selbstständigkeit.<br />
Starthilfe für Meister<br />
Einen positiven Trend vermeldet die <strong>Handwerkskammer</strong><br />
für die Region <strong>Aachen</strong> bei <strong>der</strong><br />
Meistergründungsprämie NRW: 2011 wurden<br />
51 dieser Starthilfen vergeben. Im Jahr davor<br />
war mit dieser För<strong>der</strong>ung 48 Mal <strong>der</strong> Weg in<br />
die Selbstständigkeit erleichtert worden.<br />
Die Starthilfe in Höhe von 7.500 Euro erhalten<br />
Handwerksmeisterinnen und -meister,<br />
wenn sie ein Unternehmen gründen o<strong>der</strong><br />
übernehmen o<strong>der</strong> sich daran mehrheitlich<br />
beteiligen. Sie müssen eine bestimmte Investitionssumme<br />
überschreiten und Zusagen<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> Arbeitsplätze abgeben.<br />
Insgesamt erhielten 2011 in Nordrhein-Westfalen<br />
704 Meisterinnen und Meister die För<strong>der</strong>ung.<br />
Mit 37 bezuschussten Neugründungen<br />
und einem Anteil von gut 72 Prozent an<br />
den insgesamt gestellten Anträgen, liegt die<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> für die Region <strong>Aachen</strong> in<br />
dieser Rubrik (wie bereits im Jahr davor)<br />
deutlich über dem Landesdurchschnitt. Bei<br />
den fünf Beteiligungen ist dies ebenso <strong>der</strong><br />
Fall. Dagegen sind in <strong>der</strong> Region <strong>Aachen</strong> die<br />
Übernahmen (2011: neun) seltener gewesen<br />
als in den übrigen Gebieten in Nordrhein-<br />
Westfalen.<br />
Beratung trägt Früchte<br />
Die Unternehmensberatung <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />
für die Region <strong>Aachen</strong> ist sehr gut<br />
aufgestellt. In <strong>der</strong> Gesamtbilanz für das Jahr<br />
2011 stieg die Anzahl <strong>der</strong> Beratungen gegenüber<br />
dem Vorjahr um 2,2 Prozent auf 1.236<br />
Beratungen an.<br />
Bei den Grün<strong>der</strong>n stieg die Zahl <strong>der</strong> Beratungen<br />
im Vergleich zu 2010 erneut um 21 Prozent<br />
an und nahm einen Anteil von 44,6 Prozent<br />
an allen Beratungen ein. Im Vergleich<br />
zum Vorjahr stiegen die Nachfolgeberatungen<br />
erneut leicht an.<br />
Scheck zum Start<br />
Grün<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Betriebsübernehmer, die eine<br />
Absicherung ihres eher hohen Kapitalbedarfs<br />
benötigen, können ein Angebot des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen mit dem Namen Starter<br />
Scheck Handwerk NRW nutzen. Konkret geht<br />
es darum, Handwerker, die ein eigenes Unternehmen<br />
gründen o<strong>der</strong> übernehmen wollen,<br />
im Falle nicht ausreichen<strong>der</strong> Sicherheiten mit<br />
einer Ausfallbürgschaft <strong>der</strong> Bürgschaftsbank<br />
NRW zu unterstützen. „Die Ausfallbürgschaft<br />
beläuft sich auf eine Summe von 100.000<br />
Euro und dient dazu, ein Kreditvolumen bis zu<br />
125.000 Euro abzusichern“, erklärt Diplom-<br />
Kaufmann Kurt Krüger, Unternehmensberater<br />
bei <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für die Region<br />
<strong>Aachen</strong>. Durch das neue För<strong>der</strong>instrument<br />
habe sich auch das Vorgehen bei <strong>der</strong> Aufnahme<br />
eines Darlehens verän<strong>der</strong>t, so <strong>der</strong> Fachmann.<br />
War es zuvor üblich, zunächst bei <strong>der</strong><br />
Hausbank ein Darlehen zu beantragen, ist<br />
nun auch in Sachen Kredit die <strong>Handwerkskammer</strong><br />
erste Ansprechpartnerin. Dabei sollte<br />
zunächst die Ausfallbürgschaft beantragt<br />
werden.<br />
Neben <strong>der</strong> Ausfallbürgschaft profitiert <strong>der</strong><br />
Grün<strong>der</strong> auch in an<strong>der</strong>er Hinsicht bei Nutzung<br />
des StarterSchecks Handwerk NRW: nämlich<br />
auf Beratungsebene. „Nach einem Jahr gibt<br />
es bereits einen für den Grün<strong>der</strong> kostenlosen<br />
Unternehmens-Check-Up“, erklärt Krüger.<br />
„Hier geht es darum, den bisherigen<br />
Geschäftsverlauf zu bewerten und Risiken<br />
früh zu erkennen, um bei Gefahr rechtzeitig<br />
gegensteuern zu können.“<br />
Nicht nur Handwerker im klassischen Sinne,<br />
son<strong>der</strong>n auch noch weitere Gewerbetreibende<br />
in handwerksähnlichen Berufen können<br />
von dem neuartigen För<strong>der</strong>instrument profitieren.<br />
Der StarterScheck Handwerk ist Teil<br />
<strong>der</strong> Handwerksinitiative des Landes Nordrhein-Westfalen.<br />
existenzen unterstützt<br />
Das För<strong>der</strong>programm gibt es seit 1995. Seitdem<br />
wurden etwa 14.000 Prämien vergeben.<br />
Die Entwicklung dieser Betriebe rechtfertigt<br />
es, vom effizientesten För<strong>der</strong>programm in<br />
diesem Politikfeld zu sprechen: Die Unternehmen<br />
etablieren sich nämlich schnell am<br />
Markt und wachsen vergleichsweise gut. Im<br />
Durchschnitt haben sie laut einer aktuellen<br />
Erhebung 5,74 Mitarbeiter, das bedeutet,<br />
dass mit <strong>der</strong> Meistergründungsprämie bislang<br />
über 80.000 Arbeitsplätze geschaffen o<strong>der</strong><br />
gesichert worden sind.<br />
Grünes Licht und freie Fahrt: Grün<strong>der</strong> erhalten bei <strong>der</strong> Kammer kompetente Beratung.<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
7
etrieben geholfen<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
8<br />
betrieben geholfen<br />
Betriebe schneller finden<br />
Mitgliedsbetriebe <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für<br />
die Region <strong>Aachen</strong> können von potentiellen<br />
Kunden jetzt schneller und einfacher gefunden<br />
werden: mit <strong>der</strong> App „Handwerkerradar“<br />
für iPhones und Android Smartphones.<br />
Die Nutzer müssen sich nur über die Internetseite<br />
www.handwerkerradar.de die kostenlose<br />
App herunterladen – und mit wenigen Klicks<br />
haben sie ihr Wunschunternehmen gefunden.<br />
Die jeweilige Branche, Region o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong><br />
Betriebsname können selektiv eingegeben<br />
werden. Übersichtliche Ergebnislisten, Kartendarstellungen<br />
mit Routenplaner sowie redaktionelle<br />
Beiträge ergeben einen mo<strong>der</strong>nen<br />
Verbraucherservice. Der Kunde kann sich<br />
individuelle Favoritenlisten anlegen, Rückrufbitten<br />
versenden o<strong>der</strong> den Handwerksbetrieb<br />
auch gleich per SMS, E-Mail o<strong>der</strong> im sozialen<br />
Netzwerk Facebook weiterempfehlen.<br />
„Für unsere Mitgliedsbetriebe ist es ein ganz<br />
neuer und vor allem kostenloser Weg, den<br />
Kontakt zum Kunden herzustellen", sagt<br />
Nicole Tomys, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin<br />
<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für die<br />
Region <strong>Aachen</strong>. „Firmen sollten deshalb darauf<br />
achten, ihre in den Orangen Seiten<br />
geführten Daten auf dem aktuellsten Stand<br />
zu halten. Denn diese werden mit dem Handwerkerradar<br />
verknüpft".<br />
Gegen Personalmangel<br />
Zur Stärkung <strong>der</strong> Wirtschaftsregion <strong>Aachen</strong><br />
bündeln wichtige Institutionen ihre Kräfte und<br />
geben gemeinsam den Startschuss für eine<br />
breit angelegte Fachkräfteinitiative. In Abstimmung<br />
mit dem Wirtschaftsministerium des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen hat die Region<br />
einen Handlungsplan zur Fachkräftesicherung<br />
in den nächsten Jahren entwickelt. In acht<br />
Handlungsfel<strong>der</strong>n wollen Kammern, Verbände,<br />
Arbeitsagenturen, Wirtschaftsför<strong>der</strong>er,<br />
Jobcenter, Hochschulen und Gewerkschaften<br />
gemeinsam mit Unternehmen die Hebel<br />
ansetzen.<br />
„Wir haben <strong>der</strong>zeit zu viele Menschen, die<br />
die Schule, die Ausbildung o<strong>der</strong> das Studium<br />
abbrechen“, sagt <strong>der</strong> Geschäftsführer <strong>der</strong><br />
<strong>Aachen</strong>er Gesellschaft für Innovation und<br />
Technologietransfer AGIT mbH, Ulrich Schirowski.<br />
In dieser Gruppe liege ein nicht<br />
genutztes Potenzial, das gehoben werden<br />
müsse.<br />
Neben dem Ansatz, keine Nachwuchskraft zu<br />
verlieren, sieht Elke Breidenbach, Leiterin <strong>der</strong><br />
Regionalagentur, drei weitere wichtige Herausfor<strong>der</strong>ungen:<br />
die Bindung von Fachkräften<br />
in den Unternehmen, vor allem in den kleinen<br />
und mittleren; die Beschäftigung von Arbeitslosen<br />
und Migranten sowie die Steigerung<br />
<strong>der</strong> Standortattraktivität, um Abwan<strong>der</strong>ung zu<br />
vermeiden. Hierbei seien auch die Arbeitge-<br />
Kurzinfo<br />
Die Unternehmensberatung <strong>der</strong> Kammer<br />
unterstützt die Selbstständigen<br />
im Handwerk. Hilfestellung leistet sie<br />
beim Erstellen eines Unternehmenskonzeptes<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Planung in<br />
wesentlichen Entwicklungsphasen<br />
des Betriebs, also vor <strong>der</strong> Gründung,<br />
bei Verän<strong>der</strong>ungen durch Verlagerung<br />
o<strong>der</strong> Erweiterung, beim Generationswechsel<br />
und in Krisensituationen. Die<br />
Beratungsexperten unterstützen<br />
Handwerksbetriebe auf allen Themengebieten<br />
wie etwa Betriebswirtschaft,<br />
Recht, Betriebstechnik,<br />
Außenwirtschaft, Ausbildung, Marketing<br />
und Innovationen.<br />
Kontakt<br />
Unternehmensberatung<br />
Wilhelm Weber 0241/ 471-129<br />
wilhelm.weber@hwk-aachen.de<br />
LEITBILD DER HWK AACHEN<br />
Beraten<br />
Wir bauen unsere Kompetenzen in <strong>der</strong><br />
Beratung von Handwerksbetrieben<br />
qualitativ und quantitativ aus. Unsere<br />
Beratung zielt auf eine gesunde wirtschaftliche<br />
Entwicklung aller Handwerksbetriebe<br />
in <strong>der</strong> Region. Wir<br />
begleiten die Handwerksunternehmer<br />
von <strong>der</strong> Gründung bis zur Betriebsnachfolge.<br />
Beratungs- und Qualifizierungsangebote<br />
stimmen unsere Fachleute<br />
im Sinne unserer Kunden aufeinan<strong>der</strong><br />
ab.
er gefragt, die deutlich mehr Eigenwerbung<br />
betreiben müssten.<br />
Die <strong>Handwerkskammer</strong> für die Region engagiert<br />
sich in <strong>der</strong> Fachkräfteinitiative und bietet<br />
für ihre Mitgliedsbetriebe bereits viele Serviceleistungen,<br />
wie die stellvertretende<br />
Hauptgeschäftsführerin Nicole Tomys vor <strong>der</strong><br />
Presse betont. Mit ihrer Fachkräftevermittlung<br />
sorgt die Kammer dafür, dass Handwerksbetriebe<br />
qualifiziertes Personal erhalten und<br />
geeignete Arbeitskräfte Beschäftigung finden.<br />
betrieben geholfen<br />
Einig sind sich die Kooperationspartner, dass<br />
die Unternehmen vor allem zwei Dinge brauchen:<br />
Information und Beratung. „Gerade für<br />
die kleinen und mittleren Betriebe ist die<br />
Gewinnung von gut ausgebildeten Mitarbeitern<br />
oft schwieriger als für Großunternehmen“,<br />
sagt Nicole Tomys.<br />
Schwerpunkte <strong>der</strong> neuen Fachkräfteinitiative<br />
sind auch die För<strong>der</strong>ung junger Talente, die<br />
Verbesserung des Übergangs Schule-Beruf,<br />
die nachträgliche Qualifizierung Un- und<br />
Angelernter sowie die Steigerung <strong>der</strong> Frauenerwerbstätigkeit.<br />
Die Fachkräfteinitiative wird<br />
ausgebaut durch das regionale Portal www.<br />
karriere.ac. Hier sind auch <strong>der</strong> Handlungsplan<br />
und alle Aktivitäten zu finden.<br />
Der Lehrstellenradar<br />
Mit <strong>der</strong> App „Lehrstellenradar“ wird die<br />
Suche nach einem Ausbildungsplatz einfacher.<br />
Dafür müssen sich Schulabgänger,<br />
Eltern, Lehrer o<strong>der</strong> Ausbildungsberater lediglich<br />
die entsprechende App als kostenlose<br />
Software auf ihr Smartphone laden (www.<br />
lehrstellenradar.de). Der Lehrstellenradar, <strong>der</strong><br />
neben freien Ausbildungsstellen auch Praktikumsplätze<br />
anzeigt, läuft auf iPhones und auf<br />
Android Smartphones. Mit nur wenigen Klicks<br />
sind die Lehrstellenbörsen <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Aachen</strong> und ihrer Mitgliedsbetriebe<br />
sowie von fast 30 weiteren Kammern<br />
deutschlandweit erreichbar.<br />
Ein Bewerber legt sich im Idealfall zusätzlich<br />
ein individuelles Profil an, in dem er mitteilt,<br />
welchen Wunschberuf in welchem Umkreis er<br />
Bei <strong>der</strong> STARTKLAR!-Abschlussveranstaltung stellen sich Teilnehmer Ausbil<strong>der</strong>n vor.<br />
gern ausüben würde. Sobald ein Betrieb ein<br />
neues Jobangebot in <strong>der</strong> Lehrstellenbörse <strong>der</strong><br />
<strong>Handwerkskammer</strong> online gestellt hat, wird<br />
<strong>der</strong> Nutzer informiert – egal, wo er sich gerade<br />
aufhält. Außerdem erhält er Tipps zu<br />
Bewerbungen, aktuelle Nachrichten und<br />
wichtige Terminhinweise.<br />
Als Beson<strong>der</strong>heit kann <strong>der</strong> Nutzer auch einen<br />
„Radar“ einschalten, daher <strong>der</strong> Name <strong>der</strong><br />
App. Er hält sein Smartphone in die<br />
gewünschte Himmelsrichtung – und das<br />
Gerät zeigt an, in wie viel Kilometern Entfernung<br />
eine mögliche Stelle auf ihn wartet. Der<br />
Lehrstellenradar ist eine bundesweite Initiative<br />
des Handwerks.<br />
Auch Jugendliche aus an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n,<br />
die sich für ein Praktikum o<strong>der</strong> eine<br />
Ausbildung bei einem Unternehmen im <strong>Handwerkskammer</strong>bezirk<br />
<strong>Aachen</strong> interessieren,<br />
können so je<strong>der</strong>zeit schnell und direkt<br />
erreicht werden.<br />
Schüler treffen mögliche Chefs<br />
Im warmen Scheinwerferlicht berichtet Annika<br />
Thull von <strong>der</strong> heißen Anfangszeit ihrer Ausbildung.<br />
„Von Anfang an Feuer und Flamme“<br />
sei sie für den Friseur-Beruf, erzählt die junge<br />
Schülerin, die vor kurzem schon die schönsten<br />
Frauen <strong>der</strong> Welt in <strong>Aachen</strong> frisieren durfte.<br />
Die junge Auszubildende ist „startklar“ für<br />
ein erfolgreiches Berufsleben – auch dank<br />
des gleichnamigen Projekts, das sie durchlaufen<br />
und durch das sie eine Lehrstelle bei<br />
einem <strong>Aachen</strong>er Friseurbetrieb bekam.<br />
Kein Zweifel: Ihre Chefin Claudia Hennchen<br />
hatte ein gutes Händchen. Im letzten Jahr<br />
besuchte die junge Neugrün<strong>der</strong>in die<br />
STARTKLAR!-Abschlussveranstaltung. Dort<br />
fiel ihr Annika Thull auf. Sie sprach mit ihr,<br />
sie verabredeten sich, sie lernten sich kennen.<br />
Und heute lernt Annika Thull bei<br />
Claudia Hennchen – sie ist ein richtiges<br />
Talent.<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
9
etrieben geholfen<br />
Talente präsentieren sich auch dieses Jahr<br />
wie<strong>der</strong> in großer Zahl. In <strong>der</strong> Aula <strong>der</strong><br />
Gesamtschule <strong>Aachen</strong>-Brand zeigen 137<br />
Schülerinnen und Schüler, die drei Jahre lang<br />
fit gemacht wurden für die Ausbildung, ihre<br />
Arbeitsproben, Steckbriefe und Dokumentationen.<br />
Für Betriebsinhaber eine gute Chance,<br />
potenzielle Lehrlinge kennen zu lernen.<br />
An diesem Abend bestehen viele Schülerinnen<br />
und Schüler ihren Testlauf mit einem<br />
potenziellen Ausbil<strong>der</strong> aus verschiedenen<br />
Gewerken. Eine Podiumsdiskussion und ein<br />
Film informieren umfassend über das Projekt,<br />
seine Inhalte und seinen Erfolg. Deutlich wird:<br />
Bei STARTKLAR! erlangen die Teilnehmer<br />
wichtige Sozialkompetenzen und praktische<br />
Fähigkeiten. Sie erhalten quasi die Grundausstattung<br />
für einen soliden Berufsstart.<br />
Bewerber im Test<br />
Seit August <strong>2012</strong> durchläuft Sascha B. eine<br />
Ausbildung zum Metallbauer. Im Indener<br />
Betrieb Löwenkamp hat er seinen Platz<br />
gefunden. Für Christa Weiss, Geschäftsführerin<br />
des 60 Mitarbeiter starken Betriebes ist<br />
die Suche nach geeigneten Lehrlingen in den<br />
vergangen Jahren immer mühsamer geworden:<br />
„Es ist immer schwieriger, gute, zuverlässige<br />
und vor allem interessierte junge Leute<br />
zu finden.“<br />
Der Indener Betrieb stellt gerne Auszubildende<br />
ein, die dann auch nach <strong>der</strong> Lehre im<br />
Betrieb bleiben. Viele <strong>der</strong> Facharbeiter, die an<br />
den Maschinen stehen, sind schon lange im<br />
Unternehmen. Derzeit werden neun Lehrlinge<br />
in den Bereichen Metallbau, Zerspanungstechnik<br />
und Feinwerkmechanik ausgebildet.<br />
Löwenkamp ist ein alteingesessenes Unternehmen,<br />
das vor allem Spezialarmaturen für<br />
die eisen- und stahlerzeugende Industrie,<br />
Son<strong>der</strong>maschinen für die Kalk-, Papier- und<br />
Recyclingindustrie sowie Trocken-, Nass- und<br />
Ultrafeinstmühlen anfertigt.<br />
Sascha hat sich selber bei Löwenkamp<br />
beworben. Wie rund 40 weitere junge Menschen<br />
das ebenfalls getan haben. Die Vorauswahl<br />
haben die Betriebsinhaber getroffen.<br />
Dann hörten sie vom Projekt „Passgenaue<br />
Vermittlung“, das bei <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />
für die Region <strong>Aachen</strong> angesiedelt ist. Die<br />
Vermittler helfen den Betrieben bei <strong>der</strong> Auswahl<br />
<strong>der</strong> Lehrlinge. Im Fall Löwenkamp hat<br />
<strong>der</strong> Vermittler Henning Sybertz sich einen Tag<br />
Zeit genommen, ist nach Inden gefahren, hat<br />
die Vorauswahl-Kandidaten eingeladen und<br />
sie in ganz unterschiedlichen Bereichen unter<br />
die Lupe genommen.<br />
„Diese Gruppentests machen wir schon seit<br />
geraumer Zeit mit Jugendlichen, die sich<br />
direkt bei uns im Projekt bewerben“, so<br />
Sybertz. Durch die praktische, theoretische<br />
und soziale Komponente <strong>der</strong> Tests lasse sich<br />
nach <strong>der</strong> Auswertung gut feststellen, für welche<br />
Berufe <strong>der</strong> Jugendliche geeignet sei und<br />
woran er eventuell noch arbeiten müsse.<br />
Der Test beinhaltet Fragen zur Mathematik,<br />
zu Deutsch, Politik und Wirtschaft; fragt technisches<br />
Verständnis ab; verlangt Teamarbeit,<br />
hält einige Fragen in den Fächern Chemie<br />
und Englisch bereit und schaut genau auf<br />
handwerkliche Fähigkeiten.<br />
Sybertz: „Wir fragen die verschiedenen Themenbereiche<br />
handwerksnah ab, um so ein<br />
genaues Bild vom Jugendlichen zu erhalten.“<br />
Nur so können die Experten <strong>der</strong> Kammer die<br />
Jugendlichen wirklich passgenau an die Ausbildungstätten<br />
vermitteln, in denen sie sich<br />
später wohlfühlen.<br />
Die Passgenauen Vermittler <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />
für die Region <strong>Aachen</strong> sehen die<br />
Inhouse-Bewerbertests in mittleren und größeren<br />
Handwerksbetrieben als einen ihrer<br />
künftigen Arbeitsschwerpunkte. Sybertz: „Kluge<br />
Betriebe suchen ihre Auszubildenden früh<br />
und verlassen sich nicht nur auf die Zeugnisse,<br />
son<strong>der</strong>n wollen ein umfassendes Bild,<br />
damit später in <strong>der</strong> Lehre keine bösen Überraschungen<br />
passieren.“<br />
„Auf <strong>der</strong> Überholspur“<br />
Professionelle Unterstützung bei <strong>der</strong> Suche<br />
nach einem Ausbildungsplatz bietet die <strong>Handwerkskammer</strong><br />
für die Region <strong>Aachen</strong> seit<br />
einiger Zeit auch Studenten, die sich an<strong>der</strong>s<br />
orientieren möchten, und Menschen mit Migrationshintergrund.<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
10<br />
Gruppen-Bewerbertrainings zeigen, was die Teilnehmer können.<br />
Als dritter Vermittler steigt Rainer Schaar ins<br />
Boot. Der 56-jährige Pädagoge und Sozialwissenschaftler<br />
ist seit vielen Jahren im Bildungszentrum<br />
BGE Düren <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />
für die Region <strong>Aachen</strong> tätig. Er hat<br />
Kontakte zu zahlreichen Betrieben und kennt<br />
durch seine Arbeit als Teamleiter und Stützlehrer<br />
in <strong>der</strong> Berufsausbildung von benachteiligten<br />
Jugendlichen die beson<strong>der</strong>en Probleme<br />
verschiedener Zielgruppen am Ausbildungsund<br />
Arbeitsmarkt.
„Der Service ‘Passgenaue Vermittlung’ richtet<br />
sich an kleine und mittlere Unternehmen, die<br />
keine eigenen Einstellungsverfahren ausrichten,<br />
son<strong>der</strong>n auf den in <strong>der</strong> Praxis erprobten<br />
Sachverstand <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für die<br />
Region <strong>Aachen</strong> bauen“, erklärt Georg Stoffels,<br />
Geschäftsführer <strong>der</strong> Kammer für Berufsbildung<br />
und Recht. Die Handwerksunternehmen<br />
teilen den Vermittlern mit, welche Voraussetzungen<br />
sie an künftige Lehrlinge stellen. Die<br />
Vermittler erfragen dann in persönlichen<br />
Gesprächen und mithilfe kleiner Tests unter<br />
den möglichen Bewerbern Neigungen, Kenntnisse,<br />
Kompetenzen und Teamfähigkeit, sichten<br />
die Bewerbungsunterlagen und beraten<br />
die Interessenten hinsichtlich ihrer Erfolgsaussichten.<br />
Passt das Angebot eines Betriebes<br />
zu einem Bewerber, so wird das Vorstellungsgespräch<br />
im Unternehmen vermittelt.<br />
Der Service ist für beide Seiten kostenlos.<br />
Mit Rainer Schaar sollen im Programm<br />
"Reset" nun zwei weitere Zielgruppen für<br />
einen Weg ins Handwerk motiviert werden.<br />
Die erste Gruppe besteht aus denjenigen, die<br />
nach kurzer Zeit merken, dass sie im Studium<br />
nicht richtig aufgehoben sind. Diese Menschen<br />
können natürlich nicht direkt in die<br />
Leitung eines Handwerksbetriebes einsteigen,<br />
son<strong>der</strong>n müssen zunächst den handwerksüblichen<br />
Weg über Lehre und Meisterprüfung<br />
wählen. „Diese beiden Schritte können allerdings<br />
dank hoher Flexibilität des dualen Ausbildungssystems<br />
in kurzer Zeit absolviert werden“,<br />
so Schaar. Wer engagiert und motiviert<br />
sei, könne seine Ausbildungszeit erheblich<br />
verkürzen und auch schon während <strong>der</strong> Lehre<br />
lernen, was normalerweise nach <strong>der</strong> Ausbildung<br />
kommt: „Ausbildungsparallele Zusatzqualifikation“<br />
heiße hier das Stichwort,<br />
hinter dem die Überholspur zum Erfolg stecke.<br />
Gelungene Übernahme<br />
Bei Betriebsübergaben steht die Kammer<br />
beratend zur Verfügung. Tischlermeister Ralf<br />
Tings ist sehr aktiv und weiß genau, wo <strong>der</strong><br />
Hammer hängt und aus welchem Holz ein<br />
Unternehmer geschnitzt sein muss. Seit 1986<br />
arbeitet <strong>der</strong> 48-Jährige in <strong>der</strong> Tischlerei Hermes<br />
in Stolberg. Im Frühjahr <strong>2012</strong> übernimmt<br />
er den Betrieb von seinem früheren<br />
Arbeitgeber und damit auch die Maschinen,<br />
Mitarbeiter, Werkzeuge und die Betriebsimmobilie.<br />
Natürlich ist das jetzt eine an<strong>der</strong>e Verantwortung<br />
und ein an<strong>der</strong>es Gefühl, die Entscheidungen<br />
für den gesamten Betrieb mit sechs<br />
Mitarbeitern treffen zu müssen. Aber zum<br />
Glück hat Tings in den vergangenen Jahren<br />
viel Einblick in die Unternehmensführung<br />
erhalten. Sein Vorgänger Ulrich Hermes hat<br />
ihn gut vorbereitet – gemeinsam haben sie<br />
sich die Zeit genommen, die man für eine<br />
erfolgreiche Betriebsübernahme braucht.<br />
Erfahrung und Können sind gefragt, und es<br />
ist gut, dass in <strong>der</strong> ersten Phase <strong>der</strong> Übernahme<br />
<strong>der</strong> frühere Arbeitgeber Ulrich Hermes<br />
noch beratend im Betrieb mitwirkt. Er selber<br />
hat das Unternehmen einst von seinem Vater<br />
übernommen – es wird also jetzt in dritter<br />
Generation geführt.<br />
Bei <strong>der</strong> Übergabe des etablierten Unternehmens<br />
hat Hermes richtig gehandelt. Mit seinem<br />
angestellten Meister Ralf Tings bereitete<br />
er einen gestandenen Mitarbeiter auf die<br />
betrieben geholfen<br />
Kompetente Unterstützung: HWK-Berater Kurt Krüger (r.) informiert Ralf Tings.<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
11
etrieben geholfen<br />
Übernahme und künftige Chef-Rolle vor. Er<br />
selber ließ Gutachten über Maschinen und<br />
Geräte erstellen, um so auf faire Weise die<br />
Werte zu ermitteln. Gleichzeitig wurden die<br />
Immobilie beurteilt und erste Gespräche mit<br />
<strong>der</strong> Sparkasse und <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />
für die Region <strong>Aachen</strong> geführt.<br />
Der dort zuständige Unternehmensberater,<br />
Diplom-Kaufmann Kurt Krüger, informierte<br />
den potenziellen Nachfolger Tings über mögliche<br />
För<strong>der</strong>ungen und fertigte eine Stellungnahme<br />
für das KfW-För<strong>der</strong>darlehen an. Fortan<br />
stand er in regem Kontakt mit Tings und<br />
begleitete die Übernahme professionell.<br />
Karl Fährmann, Peter Deckers,<br />
Prof. Jürgen Ulrich (v.l.).<br />
digte Sachverständige in <strong>der</strong> Akademie für<br />
Handwerksdesign <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> auf<br />
Gut Rosenberg.<br />
Deckers macht deutlich, in welchem Konfliktfeld<br />
sich die Branchenexperten heute bewähren<br />
müssen: „Zwischen Klägern und Beklagten<br />
befinden sich Sachverständige immer in<br />
einem gewissen Spannungsfeld. Sehr genau<br />
werden Sie dabei beobachtet, ob Sie eventuell<br />
voreingenommen, parteiisch, also befangen<br />
handeln". Der Kammer-Chef empfiehlt<br />
daher den anwesenden Fachleuten, den Themenschwerpunkt<br />
des 14. Sachverständigentages<br />
als wichtige Handlungsempfehlung zu<br />
nehmen.<br />
Abgerundet wurde <strong>der</strong> 14. Sachverständigentag<br />
mit einem Überblick über aktuelle Än<strong>der</strong>ungen<br />
im Sachverständigenwesen durch<br />
Karl Fährmann, Leiter <strong>der</strong> Handwerksrolle<br />
und des Bereichs Sachverständigenwesen bei<br />
<strong>der</strong> Kammer. So ist auch in <strong>Aachen</strong> die neue<br />
Sachverständigenordnung in Kraft getreten,<br />
nachdem das Bundesverwaltungsgericht die<br />
bundesweit geregelten „starren Altersgrenzen“<br />
für unwirksam erklärt hat.<br />
Chancen in <strong>der</strong> EU<br />
Interessante Eindrücke vom Alltag gewinnen<br />
die Gäste aus Brüssel in <strong>der</strong> Fleischerei Karl<br />
Zeiss, im Augenoptiker-Unternehmen „Brille<br />
am Markt“, in <strong>der</strong> Tischlerei Holzcoop Innenausbau<br />
GmbH und bei <strong>der</strong> Wetten Sanitär<br />
Heizung GmbH. Dabei stellen Betriebsinhaber,<br />
verantwortliche Führungskräfte und Mitarbeiter<br />
ihre Probleme in <strong>der</strong> Praxis und ihre Sorgen<br />
vor.<br />
Zukunft mit Ideen<br />
Innovationen sind <strong>der</strong> Motor <strong>der</strong> Wirtschaft.<br />
Das gilt nicht nur für die Industrie. Auch im<br />
Handwerk besitzen Ideen zur Entwicklung<br />
neuartiger Produkte und Prozesse hohen<br />
Stellenwert. So ist es für <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>der</strong> Region <strong>Aachen</strong> ein beson<strong>der</strong>es Anliegen,<br />
Mitgliedsunternehmen bei <strong>der</strong> Entwicklung<br />
und Vermarktung neuer Ideen im Rahmen<br />
ihres Innovationsprozesses zu unterstützen.<br />
Neben gut besuchten Veranstaltungen bietet<br />
die Kammer auch Individualberatungen durch<br />
einen eigenen Experten in Sachen Technologie-Transfer<br />
an. Neben Informationen über<br />
öffentliche För<strong>der</strong>programme zur Finanzierung<br />
von Innovationen verfügt Herbert Pelzer<br />
über ein weit verzweigtes Netzwerk, um fallbezogen<br />
den Rat externer Fachleute einzuholen.<br />
Tipps für Sachverständige<br />
Ob vor Gericht, bei Schlichtungen o<strong>der</strong> in<br />
Schiedsgerichtsverfahren: Sachverständige<br />
spielen stets eine entscheidende Rolle und<br />
müssen oft auch kommunikative Fähigkeiten<br />
beweisen. Wenn es mit <strong>der</strong> Kommunikation<br />
nicht so recht klappt, riskieren sie schnell,<br />
wegen Befangenheit abgelehnt zu werden.<br />
Gerade in Gerichtsprozessen ist die Zahl <strong>der</strong><br />
Befangenheitsanträge gegen Gutachter seit<br />
Jahren kontinuierlich gewachsen.<br />
Die EU-Kommissionsbeamtin Dr. Marianne<br />
Klingbeil reist im September mit vier hochrangigen<br />
Kollegen durch die Region <strong>Aachen</strong><br />
und informiert sich in vier Betrieben aus verschiedenen<br />
Branchen über Hin<strong>der</strong>nisse im<br />
Arbeitsalltag. Viele Fragen diskutiert die Delegation<br />
aus Brüssel mit Betriebsinhabern und<br />
Beschäftigten.<br />
Außerdem besteht eine Kooperation mit <strong>der</strong><br />
<strong>Aachen</strong>er StreetScooter GmbH. Das Unternehmen,<br />
das auch im Rahmen des Euregionalen<br />
StarterAwards <strong>2012</strong> ausgezeichnet<br />
wird, verfügt über eine einzigartige Expertise<br />
im Bereich <strong>der</strong> Elektromobil-Produktion. Im<br />
Rahmen <strong>der</strong> Kooperation können Kfz-Spezialisten<br />
aus dem Handwerk hautnah Erfahrun-<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
12<br />
Mit Professor Jürgen Ulrich, Vorsitzen<strong>der</strong><br />
Richter am Landgericht Dortmund, referiert<br />
beim Sachverständigentag <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />
für die Region <strong>Aachen</strong> ein ausgewiesener<br />
Experte zum Befangenheitsrecht. Kammer-Hauptgeschäftsführer<br />
Peter Deckers<br />
begrüßt den Juristen aus dem Ruhrgebiet<br />
sowie rund 90 öffentlich bestellte und verei-<br />
Eine Delegation <strong>der</strong> EU-Kommission informiert sich bei regionalen Betrieben.
Wie es einem Handwerksbetrieb (Mertens-<br />
SHK, Fachbetrieb für Sanitär, Heizung und Klima,<br />
Düren) gelungen ist, sich mit Unterstützung<br />
von öffentlichen Mitteln (Innovationsgutschein),<br />
eine individuell angepasste App<br />
durch die FH <strong>Aachen</strong> maßschnei<strong>der</strong>n zu lassen;<br />
darüber informiert die <strong>Handwerkskammer</strong><br />
für die Region <strong>Aachen</strong> bei einer gemeinsamen<br />
zweistündigen Veranstaltung mit <strong>der</strong><br />
FH <strong>Aachen</strong> auf dem Campus Jülich.<br />
betrieben geholfen<br />
Oliver Schnei<strong>der</strong>, <strong>der</strong> eine große Kfz-Werkstatt betreibt, entwickelte eine Diebstahlsicherung.<br />
gen im Umgang mit Elektrofahrzeugen sammeln<br />
und gewinnen somit entscheidende<br />
Grundlagen, um ihr praxisorientiertes Wissen<br />
in einem innovationsgetriebenen Prozess<br />
anwenden zu können.<br />
Dass innovative Handwerker in <strong>Aachen</strong> auch<br />
die Hilfe <strong>der</strong> Fachhochschule in Anspruch<br />
nehmen können, demonstriert die Arbeit von<br />
Professor Dr. Johannes Gartzen. Der Wissenschaftler,<br />
im Fachbereich Maschinenbau für<br />
das Spezialgebiet Füge- und Trenntechnik<br />
sowie Lasertechnologie verantwortlich und<br />
seit vielen Jahren Mitglied <strong>der</strong> AC²-Jury,<br />
unterhält exzellente Kontakte zur <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Aachen</strong>. In vielen Fällen unterstützte<br />
er regionale Handwerksbetriebe bei <strong>der</strong> Entwicklung<br />
innovativer Produkte und Projekte<br />
und wurde für seine erfolgreiche Arbeit mehrmals<br />
mit dem renommierten Adalbert-Seifriz-<br />
Preis <strong>der</strong> Handwerkswirtschaft ausgezeichnet.<br />
Auch die <strong>Aachen</strong>er Schreinerei Brammertz,<br />
<strong>2012</strong> für den Innovationspreis im Rahmen<br />
von „AC² – Gründung. Wachstum. Innovation“<br />
nominiert, berieten er und sein Team in großem<br />
Umfang.<br />
Auskunft, welche Aufgaben bereits erledigt<br />
sind, wo es Terminüberschreitungen gibt und<br />
wie <strong>der</strong> Status <strong>der</strong> Aufgaben für einen<br />
bestimmten Kunden o<strong>der</strong> ein Projekt ist.<br />
Wenn <strong>der</strong> Betrieb gut organisiert ist, erspart<br />
sich <strong>der</strong> Unternehmer Zeit und Kosten und<br />
motiviert die eigenen Fachkräfte mit mo<strong>der</strong>nem<br />
Werkzeug.<br />
Die beteiligten Akteure aus Handwerk und<br />
Wissenschaft berichten verständlich und<br />
lebensnah über Ihre Zusammenarbeit und die<br />
Vorgehensweise. Sie informieren über Hardund<br />
Software und stellen Arbeitsergebnisse<br />
vor.<br />
Erlebnis Handwerk<br />
Das Projekt „Handwerk erleben“ <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />
für die Region <strong>Aachen</strong> bietet<br />
Betrieben Gelegenheit, Chancen und Mög-<br />
Individuelle Apps<br />
Maßgeschnei<strong>der</strong>te Applikationen (Apps) fürs<br />
iPhone und für Android-Handys können heutzutage<br />
darüber informieren, wer was erledigt<br />
hat, wie weit <strong>der</strong> Auftrag abgewickelt ist, wo<br />
es Verzögerungen gibt und warum. Nach<br />
einem Klick auf dem Smartphone erfolgt die<br />
Die App iDeXs, maßgeblich vom Dürener SHK-Betrieb Mertens entwickelt, soll es bald für<br />
Android-Smartphones geben.<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
13
etrieben geholfen<br />
Nicole Tomys (M.), stellvertretende Hauptgeschäftsführerin <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong>, gratuliert Maike Laumen-Theuerzeit (l.) und Claudia Hennchen.<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
lichkeiten zu prüfen, inwieweit sich Touristen<br />
durch Außendarstellung ansprechen lassen<br />
und welche Wege sich eröffnen, Arbeiten und<br />
Dienstleistungen in <strong>der</strong> Öffentlichkeit erfolgreich<br />
zu veräußern.<br />
Das Projekt sucht Handwerksunternehmen,<br />
die bereit sind, Geschäftsideen im Bereich<br />
des regionalen Tourismus umzusetzen. Sie<br />
sollten bereit sein, in Qualität und außergewöhnliche<br />
Produkte o<strong>der</strong> Dienstleistungen zu<br />
investieren. Somit erhalten sie einen neuen<br />
Absatzmarkt. Am Ende des Prozesses steht<br />
die Meisterroute Eifel. Über das Internet<br />
sowie Broschüren und Fol<strong>der</strong> werden Partnerbetriebe<br />
präsentiert und beworben. Darüber<br />
hinaus sind gemeinsame Veranstaltungen<br />
geplant.<br />
Zusätzlich planen die Projektgestalter Workshops<br />
und Seminare zu bestimmten fachlichen<br />
Themen wie Oberflächenbehandlung<br />
Holz, Schnittworkshop Maßschnei<strong>der</strong>/in und<br />
Gestaltung. Darüber hinaus wird es Kooperationen<br />
zwischen Handwerk und Museen<br />
geben, zum Beispiel Töpfereimuseum,<br />
Papiermuseum, Glasmalereimuseum, Druckmuseum<br />
und Tuchfabrik.<br />
Neues Internet-Portal<br />
Als Vorsitzende leitet Nicole Tomys den<br />
Arbeitskreis Gestaltung des Westdeutschen<br />
<strong>Handwerkskammer</strong>tages (WHKT). Die stellvertretende<br />
Hauptgeschäftsführerin hat sich<br />
sehr stark für ein neues Internet-Portal eingesetzt,<br />
dass nun freigeschaltet wird.<br />
Kreatives Handwerk: neue Website zu<br />
Gestaltung.<br />
Vom Schreiner, <strong>der</strong> innovative Möbel herstellt,<br />
über den Metallbauer mit abwechslungsreichen<br />
Konstruktionen bis hin zum Konditor mit<br />
einfallsreichen Leckerbissen: Das Design<br />
spielte im Handwerk schon immer eine wichtige<br />
aber oftmals unterschätzte Rolle. Das<br />
neue Portal www.design-handwerk-nrw.de<br />
soll für die gestalterischen Möglichkeiten <strong>der</strong><br />
verschiedenen Berufe werben. Nutzer erhalten<br />
auf <strong>der</strong> Website umfangreiche Informationen<br />
über alle Aktivitäten des nordrhein-westfälischen<br />
Handwerks im Bereich Gestaltung<br />
und Design.<br />
Erfolge bei „VISIONplus“<br />
Beim Unternehmerinnen-Preis „VISIONplus“<br />
räumt Maike Laumen-Theuerzeit ab und<br />
erreicht den ersten Platz. Als Belohnung<br />
erhält sie 3.000 Euro. „Die Unternehmerpersönlichkeit<br />
hat uns beeindruckt. Sie hat in<br />
einem Unternehmen weitblickend und beherzt<br />
das Steuer herumgerissen“, sagt die stellvertretende<br />
Hauptgeschäftsführerin <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />
für die Region <strong>Aachen</strong> und<br />
Jurymitglied, Nicole Tomys. Die 33-jährige<br />
gelernte Krankenschwester Laumen-Theuer-<br />
14
zeit, hatte die Modellbau Theuerzeit GmbH,<br />
die mehrfach von <strong>der</strong> Kammer beraten wurde,<br />
einen europaweiten Spezialanbieter von<br />
bis zu 70 Tonnen schweren Gussformen mit<br />
Sitz in Erkelenz, in einer schwierigen Zeit<br />
übernommen. Heute beschäftigt sie zehn Mitarbeiter,<br />
darunter drei Modellbaumeister, fünf<br />
Gesellen und einen Auszubildenden. Die Firma<br />
ist auf <strong>der</strong> Suche nach weiteren Lehrlingen,<br />
zudem ist die Anschaffung einer hochpräzisen<br />
CNC-Fräse geplant. „Ich finde es<br />
toll, für das, was man geleistet hat, hier ausgezeichnet<br />
zu werden“, sagt Laumen-Theuerzeit.<br />
betrieben geholfen<br />
Der dritte Platz und damit 750 Euro gehen an<br />
die <strong>Aachen</strong>erin Claudia Hennchen, <strong>der</strong>en<br />
Konzept für ihr Friseur- und Beautygeschäft<br />
Colour Collections die Jury überzeugte.<br />
Neben klassischen Friseurleistungen hat<br />
Hennchen auch Maniküre, Pediküre und<br />
sogar „Spraytanning“ im Angebot, ein in<br />
Deutschland noch nicht weit verbreitetes Verfahren<br />
zur Körperbräunung. Wie das funktioniert?<br />
„Man muss sich das wie eine umgebaute<br />
Autolackierpistole vorstellen“, sagt<br />
Hennchen. Ihre Vision ist es, den größten<br />
Beauty-Tempel <strong>der</strong> Euregio zu schaffen.<br />
Der seit dem Jahr 2000 alle zwei Jahre ausgeschriebene<br />
Unternehmerinnen-Preis<br />
„VISIONplus“ wird von <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong>region<br />
<strong>Aachen</strong>, dem Wirtschaftsministerium des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen, <strong>der</strong> Techniker<br />
Kunsthandwerk in stilvollem Ambiente auf Gut Rosenberg.<br />
Krankenkasse und dem Zeitungsverlag<br />
<strong>Aachen</strong> vergeben. <strong>2012</strong> gab es 41 Bewerberinnen,<br />
sechs davon schafften es auf die<br />
Nominierten-Liste.<br />
Ideen und Objekte<br />
Die Veranstaltung „Ideen und Objekte“ in <strong>der</strong><br />
Akademie für Handwerksdesign Gut Rosenberg<br />
zeichnet sich nicht zuletzt durch ihr<br />
enorm vielfältiges Angebot aus. Die diesjährige<br />
Auflage <strong>der</strong> Verkaufsausstellung stellt das<br />
ein Mal mehr eindrucksvoll unter Beweis. Die<br />
Besucher kommen in Scharen und das Angebot<br />
lässt keine Wünsche offen.<br />
Die über 40 Aussteller präsentieren an ihren<br />
Ständen das komplette Spektrum des Handwerksdesigns.<br />
Taschen, Hüte und Textilien,<br />
genau wie Schmuck und Spielzeug sowie<br />
vielfältige Produkte aus Stein, Papier, Glas,<br />
Metall, Keramik und Holz. Sogar dicke Frauenfiguren<br />
aus Pappmaché gibt es. Nur eine<br />
Sache, die gibt es nicht. Peter Deckers,<br />
Hauptgeschäftsführer <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />
für die Region <strong>Aachen</strong> weist darauf hin, als er<br />
gemeinsam mit Akademieleiter Wolfgang Kohl<br />
die Veranstaltung eröffnet. „Sie finden hier<br />
eine Menge“, sagt Deckers, „aber ein Schild,<br />
auf dem steht, dass die Produkte nur in handelsüblichen<br />
Mengen abgegeben werden,<br />
werden sie vergeblich suchen.“ Eine klare<br />
Auffor<strong>der</strong>ung, ruhig schon mal ein paar<br />
Geschenke zu kaufen. Denn Weihnachten ist<br />
ja immer näher als man denkt.<br />
Tasche mit Anspruch: Die Kreationen von Ute Mansel sind auch bei „Ideen und Objekte“ zu sehen.<br />
„Das ist jedes Jahr ein kleines Abenteuer. Wir<br />
räumen das komplette Haus um und machen<br />
aus allen Räumen Ausstellungsräume“, sagt<br />
Wolfgang Kohl, Leiter <strong>der</strong> Akademie, über die<br />
Veranstaltung. Der Aufwand lohnt sich: „Ideen<br />
und Objekte“ hat sich längst zum Publikumsmagneten<br />
entwickelt. „Wir freuen uns sehr,<br />
dass wir den Liebhabern und Käufern hochwertigen<br />
Handwerksdesigns mit den rund 40<br />
teilnehmenden Werkstätten auch in diesem<br />
Jahr eine erlesene Auswahl von Erzeugnissen<br />
aus <strong>der</strong> Euregio-Maas-Rhein bieten können“,<br />
sagt Nicole Tomys, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin<br />
<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong>.<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
15
nachwuchs geför<strong>der</strong>t<br />
Nachwuchs geför<strong>der</strong>t<br />
Kurzinfo<br />
Handwerk an <strong>der</strong> Hochschule<br />
Die FH <strong>Aachen</strong> ermöglicht neuen Studierendengruppen<br />
den Zugang, indem sie mit <strong>der</strong><br />
<strong>Handwerkskammer</strong> für die Region <strong>Aachen</strong><br />
einen entsprechenden Kooperationsvertrag<br />
unterzeichnet.<br />
Erstmals öffnet sich <strong>der</strong> Duale Studiengang<br />
Bauingenieurwesen – Netzingenieur für Berufe<br />
des Handwerks. Ausbildungsberufe wie <strong>der</strong><br />
Beton- und Stahlbetonbauer, <strong>der</strong> Straßenbauer<br />
und <strong>der</strong> Maurer sind jetzt akkreditiert.<br />
Zudem werden seit diesem Jahr duale Studiengänge<br />
in den Bereichen Elektrotechnik und<br />
Maschinenbau angeboten. Auch Bildungszentren<br />
<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> wie das BGZ<br />
Simmerath können für die vorgeschriebene<br />
außerbetriebliche Lehrlingsausbildung genutzt<br />
werden.<br />
Für die Handwerksunternehmen aus <strong>der</strong><br />
Region gibt es einen zusätzlichen Anreiz, sich<br />
an dem Modell zu beteiligen: Durch die Festlegung<br />
<strong>der</strong> beruflichen Ausbildungszeit auf<br />
mindestens 22 Monate können den Firmen<br />
nach den tariflichen Bestimmungen Ausbildungskosten<br />
erstattet werden.<br />
Wenn Mädchen<br />
von Metall schwärmen . . .<br />
40 Jugendliche <strong>der</strong> fünften bis zehnten Jahrgangsstufe<br />
nutzen den bundesweiten „Girls´<br />
und Boys´ Day“ bei <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Aachen</strong> zum Schnupperkurs in die Berufswelt.<br />
In den Werkstätten <strong>der</strong> Bildungszentren<br />
BGE <strong>Aachen</strong> und BGZ Simmerath sind Mädchen<br />
zu sehen, die unter Anleitung <strong>der</strong> Ausbildungsmeister<br />
den Malerpinsel schwingen<br />
o<strong>der</strong> sich mit den Beson<strong>der</strong>heiten des Metallund<br />
Elektrohandwerks auseinan<strong>der</strong>setzen.<br />
Die Jungen lassen ihrer Kreativität in <strong>der</strong><br />
Küche freien Lauf o<strong>der</strong> erlernen den Umgang<br />
mit <strong>der</strong> Friseurschere: Es ist <strong>der</strong> klassische<br />
Rollentausch beim „Girls´ und Boys´ Day“.<br />
Und letztlich geht es vor allem darum,<br />
Jugendliche schon frühzeitig für das Handwerk<br />
und seine zahlreichen Berufe zu begeistern.<br />
Willkommen im BGZ!<br />
804 Schülerinnen und Schüler aus den siebten<br />
bis zehnten Jahrgangsstufen lernen im<br />
Bildungszentrum BGZ Simmerath <strong>der</strong> Hand-<br />
Motivierte Nachwuchskräfte zu finden,<br />
ist für Handwerksbetriebe von<br />
elementarer Bedeutung. Die Ausbildungsberater<br />
und Lehrstellenwerber<br />
<strong>der</strong> Kammer helfen den Unternehmen<br />
bei <strong>der</strong> Einrichtung von Ausbildungsplätzen<br />
und <strong>der</strong> Suche nach geeigneten<br />
Bewerbern. Gemeinsam mit den<br />
Schulen beteiligen sich die Kammer<br />
und ihre Tochter QualiTec GmbH an<br />
wegweisenden Projekte zur Verbesserung<br />
des Übergangs von <strong>der</strong> Schule in<br />
den Beruf. Und die Mitarbeiter in<br />
unseren Bildungszentren zeigen<br />
Jugendlichen immer wie<strong>der</strong> mit spannenden<br />
Aktionen, wie interessant<br />
handwerkliche Berufe sind.<br />
Kontakt<br />
Bildungszentren<br />
Wilhelm Grafen 0241/ 471-120<br />
wilhelm.grafen@hwk-aachen.de<br />
Leitbild <strong>der</strong> hwk aachen<br />
Bilden<br />
Wir stärken unsere Position als größter<br />
Anbieter für gewerblich-technische,<br />
kaufmännische und gestalterische<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung,<br />
insbeson<strong>der</strong>e für das Handwerk im<br />
Kammerbezirk. Dabei orientieren wir<br />
die Entwicklung unserer Bildungsangebote<br />
am Kundenbedarf und an<br />
Technologien und Qualifikationen, die<br />
heute und in Zukunft von Bedeutung<br />
sind. Wir gewinnen auf diese Weise<br />
Führungs- und Fachkräftenachwuchs<br />
mit zertifizierten Abschlüssen für das<br />
Handwerk und die mittelständische<br />
Wirtschaft im Kammerbezirk.<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
Kooperation besiegelt: FH <strong>Aachen</strong> und <strong>Handwerkskammer</strong> erweitern ihr gemeinsames Angebot. Die Vereinbarung<br />
unterzeichnen Ralf W. Barkey, Dieter Philipp, Professor Marcus Baumann und Professor Josef<br />
Hodapp (v. links).<br />
16
Ein Foto und<br />
viele gute<br />
Eindrücke<br />
Die Handwerksbetriebe im Kammerbezirk<br />
<strong>Aachen</strong> schließen im ersten Halbjahr <strong>2012</strong><br />
genau 1.138 neue Lehrverträge. Das ist ein<br />
Plus von 7,66 Prozent gegenüber dem gleichen<br />
Zeitraum des Vorjahres. Die meisten<br />
neuen Verträge gibt es im Kreis Heinsberg<br />
(262), in <strong>der</strong> Stadt <strong>Aachen</strong> (246) und im ehemaligen<br />
Kreisgebiet <strong>Aachen</strong> (244). Dahinter<br />
folgen <strong>der</strong> Kreis Düren (224) und <strong>der</strong> Kreis<br />
Euskirchen (162).<br />
nachwuchs geför<strong>der</strong>t<br />
Mädchen und Metall? Das passt! Rund 40 Jugendliche nutzen den „Girls‘<br />
und Boys‘ Day“ <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für die Region <strong>Aachen</strong>, um sich<br />
über Berufe zu informieren.<br />
werkskammer für die Region <strong>Aachen</strong> viele<br />
handwerkliche Berufe kennen. Bei den 24.<br />
Aktionswochen <strong>der</strong> offenen Tür probieren<br />
Mädchen und Jungen ihre praktischen Fähigkeiten<br />
aus.<br />
Die Schülerinnen und Schüler von Real-,<br />
Haupt- und För<strong>der</strong>schulen aus dem Wirtschaftsraum<br />
<strong>Aachen</strong> erhalten wichtige Informationen<br />
über die Ausbildungswege und die<br />
Karrierechancen im Handwerk. Bei 36 Führungen<br />
im BGZ Simmerath erleben sie die<br />
Berufe, in denen dort überbetrieblich ausgebildet<br />
wird, hautnah. Dazu gehören Betonund<br />
Stahlbetonbauer, Dachdecker, Fliesen-,<br />
Platten- und Mosaikleger, Maurer, Straßenbauer,<br />
Stuckateur, Tischler, Zimmerer, Bäcker<br />
und Fachverkäuferin im Nahrungsmittelhandwerk.<br />
Darüber hinaus werden die jungen<br />
Besucher über die Duale Berufsausbildung<br />
und die Ausbildungsberatung <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />
für die Region <strong>Aachen</strong> informiert.<br />
Sie haben Gelegenheit, Lehrlingen und Ausbildungsmeistern<br />
über die Schulter zu schauen<br />
und selber Hand anzulegen, indem sie<br />
Holz hobeln, Stuck und Dachschiefer an- und<br />
in Form bringen o<strong>der</strong> Fliesen setzen.<br />
Bei <strong>der</strong> ZAB − Die<br />
Berufs- und Studienmesse<br />
informiert die<br />
<strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Aachen</strong> über verschiedene<br />
Berufe und<br />
Perspektiven. Der<br />
Stand mit einzelnen<br />
Stationen ist in den<br />
Farben Blau und Rot<br />
<strong>der</strong> Imagekampagne<br />
gehalten. Auf Rollups<br />
können Besucher<br />
die flotten Sprüche,<br />
die für die Wirtschaftsgruppe<br />
werben,<br />
lesen.<br />
Als Julian, 14, den<br />
Stand verlässt, ist er<br />
bedient. Im positiven Sinne. Soeben hat er<br />
einen Einblick in das gesamte Spektrum bei<br />
<strong>der</strong> Kammer bekommen und dabei vieles<br />
ausprobiert. Zufrieden packt er die Info-Materialien<br />
unter den Arm und geht zum nächsten<br />
Aussteller. Den Schnappschuss von ihm beim<br />
Malen hält er in <strong>der</strong> Hand. Das ihm<br />
geschenkte Polaroid-Bild muss er gleich seinen<br />
Freunden zeigen.<br />
"Super, dass man hier viel ausprobieren<br />
kann", sagt die 14-jährige Laura, die mit<br />
wenigen Schlägen einen Nagel versenkt hat.<br />
Mit ihren Schulkameradinnen besucht sie<br />
ebenfalls die ZAB und ist froh, so viele nützliche<br />
Informationen zu erhalten.<br />
Mehr Lehrverträge<br />
als im Vorjahr<br />
Am meisten gefragt bei Jugendlichen ist <strong>der</strong><br />
Beruf des Kfz-Mechatronikers (181 neue<br />
Lehrverträge). Starken Zulauf melden auch<br />
die Elektroniker (96), die Anlagenmechaniker<br />
SHK (81) und die Metallbauer (70). Vor allem<br />
junge Frauen entscheiden sich für einen<br />
Berufseinstieg als Friseurinnen (62) o<strong>der</strong><br />
Bäckerei-Fachverkäuferinnnen (25). Diese<br />
Berufe gehören schon lange zu den zehn<br />
beliebtesten.<br />
Erst Abbruch,<br />
dann Erfolg<br />
Marc Nieveler hat sich neu orientiert. Er hat<br />
sein Studium abgebrochen und ist im Handwerk<br />
durchgestartet. Jetzt macht er eine Ausbildung<br />
zum Orthopädieschuhmacher, verkürzt<br />
in zweieinhalb Jahren.<br />
Alles begann mit einer Klausur, die Marc<br />
Nieveler nicht bestanden hat. Er studierte<br />
damals noch Ergotherapie. Und die nichtbestandene<br />
Klausur bestätigte Nieveler endgültig<br />
in dem Gefühl, das ihn schon seit<br />
Wochen begleitete: Das Studium ist nicht sein<br />
Weg.<br />
Der 25-Jährige recherchierte im Internet und<br />
stieß auf RESET, das Programm <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />
für die Region <strong>Aachen</strong>, das<br />
speziell für Studienabbrecher Wege ins Handwerk<br />
ebnet. Lehrstellenvermittler Rainer<br />
Schaar ist seither Nievelers direkter<br />
Ansprechpartner – und er konnte ihm sofort<br />
weiterhelfen.<br />
Der „Passgenaue Vermittler“ Rainer Schaar<br />
hatte eine Lehrstelle für den jungen Dürener<br />
parat, im alteingesessenen Orthopädieschuhmacher-Betrieb<br />
Eschweiler. Ein gutes halbes<br />
Jahr später ist nicht allein <strong>der</strong> Lehrling sehr<br />
zufrieden mit seiner Entscheidung. Ausbildungsmeister<br />
Thomas Eschweiler sagt: „Es<br />
funktioniert richtig gut". Somit hat <strong>der</strong> Service<br />
sowohl dem Bewerber als auch dem Mitgliedsbetrieb<br />
sehr genützt.<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
17
nachwuchs geför<strong>der</strong>t<br />
Hoher Besuch: Die Kölner Regierungspräsidentin Gisela Walsken (Mitte) macht sich vor Ort ein Bild von den Ferienspielen <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong>.<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
18<br />
Auf großer Ferien-Fahrt<br />
In <strong>der</strong> Toreinfahrt sind mehrere Kubikmeter<br />
Sand aufgeschüttet. Darin steht ein großes<br />
Schiff aus Holz. Kin<strong>der</strong> mit Augenklappen<br />
schauen aus den Luken, schwingen ihre selber<br />
gefertigten Schwerter und Schilde und<br />
brüllen mutig: „Leinen los und Schiff ahoi!"<br />
Dieses Motto gilt in den beiden Wochen, in<br />
denen 57 Mädchen und Jungen bei den Ferienspielen<br />
<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> im Bildungszentrum<br />
BGE <strong>Aachen</strong> in See stechen.<br />
Auf großer Fahrt erproben die Kin<strong>der</strong> sich in<br />
vielen handwerklichen Tätigkeiten.<br />
Da staunt auch die Kölner Regierungspräsidentin<br />
Gisela Walsken bei ihrem Besuch in<br />
<strong>der</strong> „Karibik“ nicht schlecht: „Ein hervorragendes<br />
Ferienprojekt für Kin<strong>der</strong>, das die Fantasie<br />
und Kreativität <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> för<strong>der</strong>t und<br />
gleichzeitig einen Einblick ins Handwerk vermittelt“,<br />
sagt Walsken.<br />
Spuren im Stein hinterlassen<br />
Eine spezielle Aufgabe lösen Lehrlinge von<br />
Fachbetrieben <strong>der</strong> Straßenbauer Innung Rurtal.<br />
Mit Unterstützung <strong>der</strong> Unternehmen, des<br />
Bildungszentrums BGZ Simmerath <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />
für die Region <strong>Aachen</strong>, des<br />
Berufskollegs Ernährung, Sozialwesen, Technik<br />
Geilenkirchen und des Bauhofs <strong>der</strong> Stadt<br />
Geilenkirchen pflasterten sie vor dem dortigen<br />
Rathaus das Wappen <strong>der</strong> Stadt Geilenkirchen<br />
als Mosaik.<br />
„Diese Aktion <strong>der</strong><br />
Straßenbauer am<br />
Tag des Handwerks<br />
soll die<br />
Leistungen und<br />
die Berufsmöglichkeiten<br />
im<br />
Handwerk verdeutlichen“,<br />
sagt<br />
<strong>der</strong> Hauptgeschäftsführer<br />
<strong>der</strong><br />
Kreishandwerkerschaft<br />
Heinsberg,<br />
Dr. Michael Vondenhoff.<br />
In den Kreisen<br />
Düren und Euskirchen<br />
ist am<br />
Tag des Handwerks<br />
auch einiges<br />
los. Zahlreiche<br />
Handwerksbetriebe,<br />
die<br />
<strong>Handwerkskammer</strong><br />
für die Region <strong>Aachen</strong>, die Kreishandwerkerschaft<br />
Rureifel und viele Innungen<br />
machen mit. Sie alle zeigen, wie mo<strong>der</strong>n und<br />
zukunftsorientiert <strong>der</strong> Wirtschaftszweig Handwerk<br />
in <strong>der</strong> Region ist.<br />
Im Zeichen von Löwe und Vogel: Lehrlinge <strong>der</strong> Straßenbauer Innung Rurtal pflastern<br />
am Tag des Handwerks vor dem Geilenkirchener Rathaus ein beeindruckendes<br />
Werk.
kurzinfo<br />
Die <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong> ist<br />
mit ihren Bildungszentren und <strong>der</strong><br />
Akademie für Handwerksdesign an<br />
sechs Standorten im Kammerbezirk<br />
präsent. Mit dieser Infrastruktur ist<br />
sie die größte Qualifizierungseinrichtung<br />
für die gewerblich-technische<br />
Aus- und Weiterbildung in <strong>der</strong><br />
Region.<br />
Kontakt<br />
Bildungszentren<br />
Manfred Frohn 0241/ 471-128<br />
manfred.frohn@hwk-aachen.de<br />
infrastruktur angeboten<br />
Bildungszentrum BGE <strong>Aachen</strong><br />
Metalltechnik | Kunststofftechnik | Prüflabor<br />
Kunststoff- u. Metalltechnik | Anlagentechnik<br />
Schweißtechnik | Elektrotechnik | Informationstechnik<br />
| Mechatronik | Kompetenzzentrum<br />
Befestigungstechnik (autorisiertes<br />
TrainingsCenter <strong>der</strong> fischerwerke) | Weiterbildungsberatung<br />
Bildungszentrum BGE Düren<br />
Metalltechnik | Anlagentechnik | Maler und<br />
Lackierer | Fahrzeuglackierung | Schweißtechnik<br />
Bildungszentrum<br />
BGZ Simmerath<br />
infrastruktur angeboten<br />
Wilhelm Grafen 0241/ 471-120<br />
wilhelm.grafen@hwk-aachen.de<br />
Bildungszentrum für<br />
Friseure und Kosmetiker<br />
Leitbild <strong>der</strong> HWK <strong>Aachen</strong><br />
Kompetenz<br />
Wir entwickeln die Infrastruktur in<br />
unseren Bildungs- und Beratungseinrichtungen<br />
sowie unsere Arbeitsprozesse<br />
im Rahmen unseres Qualitätsmanagements<br />
kontinuierlich weiter.<br />
Unsere Leistungsfähigkeit hängt von<br />
den Fähigkeiten unserer Mitarbeiter<br />
ab. Daher för<strong>der</strong>n wir die Entfaltung<br />
ihrer Potenziale.<br />
Friseur | Kosmetik<br />
.<br />
Bildungszentrum TraCK Düren<br />
Dachdecker | Maurer | Fliesenleger<br />
Straßenbauer | Tischler | Zimmerer<br />
Betonbauer | Stuckateur | Bäcker<br />
Mensa | Internat | Freizeitzentrum<br />
Akademie für Handwerksdesign<br />
Gut Rosenberg<br />
Alles rund um die Kfz-Ausbildung und<br />
Meisterschule | Abgasuntersuchung<br />
Klimaanlagen | Airbag-Schulung | Mensa<br />
Hochvoltanlagen<br />
Studium Handwerksdesign und Unternehmensführung<br />
| Seminare und Sommerakademie<br />
| Galerie Gut Rosenberg | Atelierräume<br />
und Werkstätten | Bibliothek<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
19
know-how geschmiedet<br />
know-how geschmiedet<br />
Neuland für Kunststoff<br />
Eine hohe Stabilität bei geringem Gewicht<br />
weist das Motorrad auf, welches einer <strong>der</strong><br />
Blickfänge beim Workshop Faserverbundkunststoffe<br />
ist. Dieser findet im Bildungszentrum<br />
BGE <strong>Aachen</strong> <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für<br />
die Region <strong>Aachen</strong> statt.<br />
Zahlreiche Inhaber kleiner und mittlerer<br />
Unternehmen aus verschiedenen Gewerken,<br />
die im Kunststoffbereich tätig sind, sind von<br />
<strong>der</strong> Kammer und dem Institut für Kunststoffverarbeitung<br />
in Industrie und Handwerk <strong>der</strong><br />
RWTH <strong>Aachen</strong> (IKV) zu dieser Weiterbildung<br />
eingeladen worden.<br />
Der Workshop wird im Rahmen des Projektes<br />
„Plastic Education Network NRW“ realisiert, in<br />
dem neue Betätigungsfel<strong>der</strong> für Kunststoff<br />
erschlossen werden sollen. Geför<strong>der</strong>t wird<br />
das Projekt vom Land Nordrhein-Westfalen<br />
im Rahmen des Ziel-2-Programms und durch<br />
den Fonds für regionale Entwicklung <strong>der</strong> EU.<br />
Im Friseurzentrum <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />
gilt <strong>der</strong> Blick den Wimpern.<br />
„Diese Weiterbildung ist für die Teilnehmerinnen<br />
hochinteressant und ein schöner Erfolg<br />
für das Bildungszentrum“, resümiert <strong>der</strong><br />
zuständige Fachbereichsleiter <strong>der</strong> Kammer,<br />
Markus Velten.<br />
Kurzinfo<br />
Mit <strong>der</strong> überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung<br />
und <strong>der</strong> Organisation<br />
von Wettbewerben sorgt die Kammer<br />
für ein fachlich hohes Niveau <strong>der</strong><br />
handwerklichen Nachwuchskräfte.<br />
Die besten von ihnen werden ausgezeichnet<br />
und empfehlen sich als hervorragende<br />
Fachkräfte, die Karriere<br />
mit Lehre machen.<br />
Die breite Palette von Lehrgängen<br />
hilft den Beschäftigten und Betriebsinhabern,<br />
sich fachlich weiter zu qualifizieren.<br />
Das Angebot reicht von den<br />
Meisterschulen bis zum Studium an<br />
<strong>der</strong> Akademie für Handwerksdesign<br />
in Gut Rosenberg. Und auch in diesem<br />
Jahr werden neue Lehrgänge konzipiert,<br />
um den Chefs und Mitarbeitern<br />
im Handwerk optimale Qualifizierungsmöglichkeiten<br />
in <strong>der</strong> Region zu<br />
bieten.<br />
kontakt<br />
Bildungszentren<br />
Manfred Frohn 0241/ 471-128<br />
manfred.frohn@hwk-aachen.de<br />
Akademie für Handwerksdesign<br />
Wolfgang Kohl 02407/ 90 89-130<br />
wolfgang.kohl@hwk-aachen.de<br />
Ein Motorrad, das beim Workshop zum Thema die Anwendungsmöglichkeiten von Faserverbundkunststoffen<br />
vor Augen führt.<br />
Wenn die Wimpern klimpern<br />
Ausbildung auch am Audi<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
Ein weiteres neues Seminar-Angebot erfreut<br />
sich im Bildungszentrum für Friseure und<br />
Kosmetiker <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong><br />
großer Beliebtheit: die achtstündige Weiterbildung<br />
im Bereich „Wimpernextensions“.<br />
Das Trainings-Centrum für Kraftfahrzeugtechnik<br />
(TraCK) <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong><br />
freut sich über einen neuen A5. Dieses Auto<br />
hat die Audi AG für die Aus- und Weiterbildung<br />
im Dürener Bildungszentrum gespendet.<br />
Im TraCK wird am Audi A5 gearbeitet.<br />
20
Das kaum gebrauchte Diesel-Fahrzeug eignet<br />
sich vor allem dazu, den Einbau des Rußpartikelfilters<br />
zu trainieren.<br />
Impressionen aus Paris<br />
Geschenk von <strong>der</strong> Innung<br />
Mo<strong>der</strong>nste Technik: Die Innung Sanitär-, Heizungs-<br />
und Klimatechnik <strong>Aachen</strong>-Stadt (SHK)<br />
schenkt dem Bildungszentrum BGE <strong>Aachen</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> ein neues Prüfgerät<br />
Sie schaffen wertvolle Exponate und kreieren<br />
Schmuckstücke aus Holz. Das können Möbel,<br />
Toranlagen, Wickelkommoden, Türen, Anrichten<br />
o<strong>der</strong> Vitrinenschränke sein. Der Ideenreichtum<br />
und die Vielfalt <strong>der</strong> gefertigten<br />
Arbeiten sind groß.<br />
know-how geschmiedet<br />
Inspirationen aus Frankreich: Im Februar sind<br />
Studenten <strong>der</strong> Akademie für Handwerksdesign<br />
Gut Rosenberg erneut zu Besuch in<br />
Saint Rémy lès Chevreuse nahe Paris. Dort<br />
tauschen sie sich nicht nur mit den Studenten<br />
<strong>der</strong> französischen Gesellenvereinigung<br />
Compagnons du Devoir aus, son<strong>der</strong>n arbeiten<br />
intensiv an den Werken, die auf Gut Rosenberg<br />
in <strong>der</strong> „Paris-Ausstellung“ gezeigt werden.<br />
Dozent und Ausstellungsorganisator Dr. Hans<br />
Präffcke zeigt sich jedenfalls hochzufrieden<br />
mit den Ergebnissen: „Gerade bei unseren<br />
jüngeren Studenten hat sich durch unsere<br />
Reise und die intensiven Diskussionen ein<br />
Knoten gelöst. Diese Weiterentwicklung freut<br />
mich.“ Geför<strong>der</strong>t wird <strong>der</strong> Aufenthalt <strong>der</strong> Studenten<br />
in Frankreich durch das Deutsch-<br />
Französische Jugendwerk und den För<strong>der</strong>kreis<br />
<strong>der</strong> Akademie für Handwerksdesign.<br />
Herbert May, Obermeister <strong>der</strong> Innung Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik <strong>Aachen</strong>-Stadt (links) überreicht<br />
Manfred Frohn, Geschäftsführer <strong>der</strong> Bildungszentren <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong>, ein neues Prüfgerät.<br />
Frankreich ganz nah: die Paris-Ausstellung<br />
<strong>der</strong> Rosenberger.<br />
im Wert von 1.500 Euro. Das Prüfgerät ist zur<br />
Druck- und Dichtheitsprüfung für Gas-, Wasser-,<br />
Flüssiggas- und Abwasserleitungen<br />
geeignet und soll die überbetriebliche Ausund<br />
Weiterbildung <strong>der</strong> Anlagenmechaniker im<br />
SHK-Bereich unterstützen.<br />
Sehenswerte Meisterstücke<br />
Gestalterisches Können und technisches Verständnis<br />
zeichnen die Meisterschüler des<br />
Tischlerhandwerks aus, die sich im Bildungszentrum<br />
BGZ Simmerath <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />
für die Region <strong>Aachen</strong> auf die Prüfung<br />
vorbereitet haben.<br />
15 neue und angehende Tischlermeister<br />
stellen ihre Meisterstücke nach <strong>der</strong> Begutachtung<br />
im Freizeitzentrum des BGZ aus. Die<br />
Teilnehmer <strong>der</strong> Vorbereitungslehrgänge<br />
demonstrierten eindrucksvoll, dass sie ihr<br />
Handwerk verstehen.<br />
In den Kursen im Bildungszentrum BGZ Simmerath<br />
erhalten die Teilnehmer fundierte<br />
Kenntnisse sowohl in Fachtheorie und Fachpraxis,<br />
als auch in Betriebswirtschaftslehre<br />
und Arbeitspädagogik, die sie befähigen,<br />
selbstständig einen Betrieb zu führen und<br />
Lehrlinge auszubilden. Seit 1987 haben über<br />
1.000 Absolventen aus dem gesamten Bundesgebiet<br />
die Meisterschule im BGZ Simmerath<br />
durchlaufen.<br />
Twielemeier holt drei Medaillen<br />
Wir freuen uns: Unser Dozent an unserer<br />
Akademie für Hadnwerksdesign, Johann Twielemeier,<br />
holte Gold, Silber und Bronzer: Der<br />
Steinmetz und Bildhauermeister nimmt zwar<br />
nicht an den Olympischen Spielen teil,<br />
gewinnt aber immerhin gleich drei Medaillen<br />
für drei seiner Werke beim „Gestaltungswettbewerb<br />
Grabzeichen 2011“. In Nagold im<br />
Schwarzwald wird <strong>der</strong> <strong>Aachen</strong>er jetzt vom<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
21
know-how geschmiedet<br />
Einen Tag zum Feiern: 26 Absolventen <strong>der</strong> Akademie werden nach dreijährigem Studium mit <strong>der</strong> Zeugnisvergabe in feierlichem Rahmen verabschiedet – 14 von ihnen<br />
als Meisterdesigner, 12 als Handwerksdesigner.<br />
Bundesinnungsverband des deutschen Steinmetzhandwerks<br />
ausgezeichnet. 37 Werkstätten<br />
aus dem ganzen Bundesgebiet haben<br />
sich mit 103 Grabmalen am Gestaltungswettbewerb<br />
beteiligt. Teilnahmebedingung ist in<br />
jedem Jahr, dass die Werke bereits auf Friedhöfen<br />
zu sehen sind.<br />
Ausgezeichnete Absolventen<br />
Schaukelstühle haben ein etwas antiquiertes<br />
Image. „Meistens denkt man dann an den<br />
Stuhl seines Großvaters“, sagt die Tischlerin<br />
Christine Dijks. Die junge Designerin hat jetzt<br />
als ihr Meisterstück das komplette Gegenteil<br />
kreiert: einen mo<strong>der</strong>nen, handgefertigten<br />
Schaukelstuhl aus Holz. Christine Dijks ist die<br />
Beste des 24. Prüfungsjahrgangs an <strong>der</strong> Akademie<br />
für Handwerksdesign Gut Rosenberg<br />
in <strong>Aachen</strong>-Horbach.<br />
26 Absolventen <strong>der</strong> Akademie werden nach<br />
dreijährigem Studium mit <strong>der</strong> Zeugnisvergabe<br />
in feierlichem Rahmen verabschiedet – 14<br />
von ihnen als Meisterdesigner, 12 als Handwerksdesigner.<br />
Dijks erhält den mit 1.000<br />
Euro dotierten För<strong>der</strong>preis <strong>der</strong> „Stiftergemeinschaft<br />
zur För<strong>der</strong>ung des Handwerks in <strong>der</strong><br />
Region <strong>Aachen</strong>“.<br />
Seit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Akademie 1985 haben<br />
Studenten und Absolventen 15 Staatspreise<br />
und 20 erste Plätze in Wettbewerben errungen.<br />
Nach den vielfältigen Erfolgen war die<br />
Akademie 2009 als erstes Kompetenzzentrum<br />
für Handwerksdesign in Deutschland<br />
anerkannt worden.<br />
Innovativ und nachhaltig<br />
Fünf Studenten, alle auch Handwerker, <strong>der</strong><br />
Akademie für Handwerksdesign Gut Rosenberg,<br />
gestalten außergewöhnliche Stühle und<br />
Tische für ein nachhaltig errichtetes Gebäude,<br />
mit dem sich die RWTH <strong>Aachen</strong> am internationalen<br />
Hochschulwettbewerb „Solar Decathlon<br />
Europe“ beteiligt. Die Projektarbeit<br />
bringt den jungen Handwerkern neue Kenntnisse<br />
und Erfahrungen.<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
22<br />
Acht Beine, die auch für Nachhaltigkeit stehen: <strong>der</strong> Beitrag <strong>der</strong> Rosenberg-Studenten zum Hochschulwettbewerb<br />
„Solar Decathlon Europe“.
Bei <strong>der</strong> Präsentation in Madrid und <strong>der</strong><br />
Bewertung einer Jury kommen Haus und Einrichtung<br />
sehr gut weg. In <strong>der</strong> Kategorie<br />
Gesamtarchitektur belegt das RWTH-Haus<br />
den zweiten Platz, die Innenraumgestaltung<br />
inklusive <strong>der</strong> mobilen Möbel <strong>der</strong> Rosenberg-<br />
Studenten erreicht sogar den ersten Rang.<br />
know-how geschmiedet<br />
Premiere fürs Friseurhandwerk<br />
Im Friseurzentrum <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Aachen</strong> findet die bundesweit erste Prüferqualifikation<br />
im Friseurhandwerk statt. Alle<br />
sieben nordrhein-westfälischen <strong>Handwerkskammer</strong>n<br />
sind beteiligt. Gesamtorganisation<br />
und Vorbereitung <strong>der</strong> Veranstaltung liegen in<br />
<strong>der</strong> Verantwortung von Friseurmeisterin Sylvia<br />
Brökers, Mitglied im Berufsbildungsausschuss<br />
des Landesverbandes NRW Friseur und Kosmetik.<br />
Brökers‘ Dank geht auch an Antonio<br />
Weinitschke, Ute Richarz, Andy Jansen und<br />
Ramona Preuth.<br />
Leistungsträger am Tivoli<br />
Dass sie an diesem Tag an den Tivoli eingeladen<br />
wird, hat Sandra Bie<strong>der</strong> gar nicht als Erste<br />
erfahren. Ihre Mutter wusste es schon ein<br />
bisschen früher, sie hatte den Brief geöffnet,<br />
in dem stand, dass die 23-jährige Tochter<br />
ausgezeichnet wird. Als beste Bürokauffrau-<br />
Gesellin in einem Handwerksbetrieb im Prüfungsjahrgang<br />
<strong>2012</strong>. Die Mutter hat die<br />
Tochter dann direkt angerufen. „Sandraaa!“,<br />
hat sie in den Hörer gerufen und ihr dann von<br />
dem Erfolg erzählt. Sandra Bie<strong>der</strong>, beschäftigt<br />
bei Metallbau Schorn in Mechernich, konnte<br />
das gar nicht glauben. „Ich bin in meinem<br />
Gratulieren Andreas Heucken (3. v. l.) und Vincenzo Orifici (2. v. r.) zum Sieg im Leistungswettbewerb auf<br />
Landesebene: Peter Deckers, Felix Kendziora, Guntram Schnei<strong>der</strong> und Willy Hesse (v.l.).<br />
Leben noch nie irgendwo Erste geworden“,<br />
sagt sie. An diesem Tag am Tivoli gehört sie<br />
zu den Siegern.<br />
In <strong>der</strong> Business-Lounge des Stadions zeichnet<br />
die <strong>Handwerkskammer</strong> für die Region<br />
<strong>Aachen</strong> die besten Gesellinnen und Gesellen<br />
des Prüfungsjahrgangs <strong>2012</strong> aus. Insgesamt<br />
werden 74 junge Frauen und Männer für ihre<br />
außergewöhnlichen Leistungen geehrt. 16<br />
dritte Kammersieger, 22 zweite Kammersieger<br />
und 36 erste Kammersieger. Zu den letztgenannten<br />
gehört auch Sandra Bie<strong>der</strong>.<br />
Auch wenn ausnahmslos alle Kammersieger<br />
mit tollen Leistungen überzeugen, verdienen<br />
Tischlerin Wanda Stöckle aus Nie<strong>der</strong>kassel<br />
und Tischler Klaus Peter Dangela eine beson<strong>der</strong>e<br />
Erwähnung. Beide haben neben ihrer<br />
Lehre in 240 zusätzlichen Unterrichtsstunden<br />
am Berufskolleg Simmerath/Stolberg das<br />
Zertifikat „Europa-Assistent im Handwerk“<br />
erworben, das ihnen beson<strong>der</strong>e Kenntnisse<br />
auf den Gebieten Europäisches Waren- und<br />
Wirtschaftsrecht, Interkulturelle Kompetenz<br />
und Län<strong>der</strong>kunde bescheinigt.<br />
„Ein ganz großes Gefühl“<br />
Andreas Heucken ist Behälter- und Apparatebauer,<br />
er kommt aus Hürtgenwald und hat<br />
seine Ausbildung bei <strong>der</strong> Schlosserei Dieter<br />
Wilden in Simmerath gemacht. Als er sich<br />
entschloss, beim Leistungswettbewerb des<br />
Deutschen Handwerks auf Landesebene mitzumachen,<br />
da hat er sich vorher ein Ziel<br />
gesetzt. „Ich wollte nicht Letzter werden“,<br />
sagt Heucken. Das hat er geschafft. Sogar<br />
noch ein bisschen mehr.<br />
Heucken hat den Wettbewerb gewonnen, er<br />
ist Landessieger geworden. „Das ist ein ganz<br />
großes Gefühl, wenn man da vorne steht“,<br />
sagt Heucken, und er meint damit den<br />
Moment, als er bei <strong>der</strong> Siegerehrung in <strong>der</strong><br />
<strong>Handwerkskammer</strong> Düsseldorf von Landesarbeitsminister<br />
Guntram Schnei<strong>der</strong> und Willy<br />
Hesse, Präsident des veranstaltenden Westdeutschen<br />
<strong>Handwerkskammer</strong>tages, seine<br />
Urkunde entgegennehmen konnte.<br />
Auch Gebäu<strong>der</strong>einiger Vincenzo Orifici aus<br />
Jülich, ausgebildet von <strong>der</strong> gepe Gebäude-<br />
In <strong>der</strong> Business-Lounge des Tivoli zeichnet die <strong>Handwerkskammer</strong> die besten Gesellinnen und Gesellen des Prüfungsjahrgangs <strong>2012</strong> aus. Insgesamt werden 74 junge<br />
Frauen und Männer für ihre außergewöhnlichen Leistungen geehrt. 16 dritte Kammersieger, 22 zweite Kammersieger und 36 erste Kammersieger.<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
23
know-how geschmiedet<br />
dienste Peterhoff GmbH in Düren, stand dort<br />
vorne. Auch er wurde Landessieger. Mit Heucken<br />
und Orifici kommen zwei <strong>der</strong> besten<br />
Nachwuchskräfte in ihrem Gewerk aus dem<br />
Kammerbezirk <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für die<br />
Region <strong>Aachen</strong>. Darüber hinaus stellt <strong>der</strong><br />
Kammerbezirk sieben zweite Landessieger<br />
und vier dritte Landessieger. Auf Bundesebene<br />
belegt Heucken den zweiten Platz, Orifici<br />
wird Vierter.<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
24<br />
„DesignTalente“<br />
Mit seiner „Schreibraum“ genannten Kombination<br />
aus Tisch und Stuhl konnte Jesse<br />
Krencky die Jury überzeugen, nicht zuletzt,<br />
weil <strong>der</strong> Entwurf des 30-jährigen Meisterdesigners<br />
sowohl zurückgezogenes als auch offenes<br />
Arbeiten erlaubt. Dabei war die Konkurrenz<br />
im Werkbereich Holz am größten, 43<br />
Arbeiten waren dort beim Wettbewerb<br />
„DesignTalente Handwerk NRW <strong>2012</strong>“, ausgeschrieben<br />
vom Westdeutschen <strong>Handwerkskammer</strong>tag,<br />
eingereicht worden, mehr als in<br />
je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Kategorie.<br />
Weil die Jury nicht allein Krenckys Beitrag<br />
auszeichnungswürdig fand, son<strong>der</strong>n auch das<br />
mitwachsende Kin<strong>der</strong>bett aus Esche von Paul<br />
Schmachtenberg, bekam dieser den Son<strong>der</strong>preis<br />
im Werkbereich Holz. Krencky und<br />
Schmachtenberg verbindet mehr als das große<br />
Talent, aus Holz Außergewöhnliches zu<br />
schaffen. Beide sind Tischlermeister und<br />
Meisterdesigner, beide haben <strong>2012</strong> ihr Examen<br />
an <strong>der</strong> Akademie für Handwerksdesign<br />
Gut Rosenberg bestanden.<br />
Das wie<strong>der</strong>um verbindet sie mit zwei weiteren<br />
Wettbewerbsgewinnern. Steinbildhauer<br />
Matthias Kohn, <strong>der</strong> mit seiner durch Zitronensäure<br />
gestalteten Oberfläche den ersten Platz<br />
im Werkbereich Stein belegte, und Karen<br />
Feelizitas Petermann, die mit ihrer zeitgemäßen<br />
Interpretation eines dreiteiligen Herrenanzuges<br />
im Werkbereich Textil gewann. Kohn<br />
und Petermann sind seit 2009 Handwerksdesigner,<br />
die Examen machten beide an <strong>der</strong><br />
Designakademie Gut Rosenberg.<br />
Beim Entwurf bleibt es nicht: Studenten <strong>der</strong> Akademie für Handwerksdesign Gut Rosenberg bauen in<br />
Lappland mit am weltgrößten Iglu-Hotel.<br />
Rosenberger in Lappland<br />
Natürlich freut sich Christoph Pascher auf<br />
den Schnee, aber da ist auch diese Ungewissheit.<br />
„Ich weiß ja nicht genau, wie sich<br />
<strong>der</strong> Schnee verhalten wird“, sagt Pascher. Für<br />
ihn ist das entscheidend, weil er nicht hier<br />
auf den Schnee wartet, son<strong>der</strong>n dahin fliegt,<br />
wo es eine Menge davon gibt. Nach Lappland<br />
nämlich, in den schwedischen Teil <strong>der</strong> subarktischen<br />
Landschaft in Nordeuropa.<br />
Pascher ist Tischler und Student an <strong>der</strong> Akademie<br />
für Handwerksdesign Gut Rosenberg,<br />
einem Bildungszentrum <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />
für die Region <strong>Aachen</strong>. Und er ist Teil <strong>der</strong><br />
16-köpfigen Gruppe, die in Lappland den<br />
Innenausbau des „Iglu Dorf Lappland“<br />
gestaltet. „Ein Wahnsinnsprojekt“, sagt<br />
Pascher.<br />
Das Reiseziel <strong>der</strong> Gruppe ist ein zwölf Hektar<br />
großes Grundstück,18 Kilometer von <strong>der</strong><br />
Stadt Arvidsjaur entfernt. Christoph Pascher<br />
wird dort herausfinden, wie <strong>der</strong> Schnee sich<br />
verhält, er muss ja mit ihm arbeiten.<br />
Die Designstudenten des ersten Semesters<br />
und die vier Studenten des fünften Semesters<br />
begleitet Dr. Hans Präffcke, Dozent an <strong>der</strong><br />
Akademie für Handwerksdesign, für zwei<br />
Wochen nach Lappland. „Das ist natürlich<br />
eine sehr reizvolle Aufgabe“, sagt Präffcke<br />
über das Projekt.<br />
Eingeladen zur Gestaltung des Iglu-Dorfes<br />
wurden die Designstudenten von <strong>der</strong> Firma<br />
„Fly Car“. Die fliegt seit zwölf Jahren Mitarbeiter<br />
<strong>der</strong> internationalen Automobilindustrie<br />
zu ihren Wintertestgebieten im schwedischen<br />
Teil Lapplands.<br />
Mit Hilfestellung hoch hinaus<br />
Lehrlinge, die das Dachdeckerhandwerk lernen,<br />
wollen hoch hinaus. Beim Aufstieg brauchen<br />
sie Hilfestellung – von qualifizierten<br />
Dachdeckermeistern im Bildungszentrum<br />
BGZ Simmerath und von ihren Berufsschullehrern.<br />
Eine Fortbildung für Lehrer aus ganz<br />
Nordrhein-Westfalen findet im BGZ statt. Ausbildungsmeister<br />
Alfred Förster hat dabei die<br />
Fe<strong>der</strong>führung.<br />
Die Fortbildungslehrgänge finden seit 2007<br />
regelmäßig statt. Die Überbetriebliche Unterweisung<br />
bildet einen Schwerpunkt <strong>der</strong> Aktivitäten<br />
im Bildungszentrum BGZ Simmerath.<br />
Darin spielen sowohl die Stufenausbildung in<br />
<strong>der</strong> Bauwirtschaft eine tragende Rolle als<br />
auch die Dachdeckerausbildung, <strong>der</strong>en Einzugsbereich<br />
bis in die Region Nordrhein<br />
reicht.
kurzinfo<br />
integration geför<strong>der</strong>t<br />
integration geför<strong>der</strong>t<br />
Die Aufgabe, Menschen in unsere<br />
Gesellschaft zu integrieren, betrifft<br />
sehr unterschiedliche Gruppen und<br />
kann auf sehr verschiedenen Wegen<br />
geschehen. Für das Handwerk und die<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> in <strong>der</strong> Region<br />
<strong>Aachen</strong> gehört diese Arbeit seit langem<br />
zu ihren festen Aufgaben. Sie ist<br />
Teil des Selbstverständnisses und des<br />
Wertekanons in unserem Wirtschaftszweig.<br />
Ziel <strong>der</strong> Kammer und ihrer<br />
100-prozentigen Tochter QualiTec<br />
GmbH ist es, einerseits die Mitgliedsbetriebe<br />
dahingehend zu beraten und<br />
zu unterstützen und an<strong>der</strong>erseits<br />
selbst mit ihren Fachleuten die Einglie<strong>der</strong>ung<br />
Jugendlicher mit schwierigem<br />
Einstieg ins Berufsleben, behin<strong>der</strong>ter<br />
Menschen o<strong>der</strong> Älterer in den<br />
Arbeits- und Ausbildungsmarkt durch<br />
Qualifizierung zu bewerkstelligen.<br />
Kontakt<br />
Bildungszentren<br />
Wilhelm Grafen 0241/ 471-120<br />
wilhelm.grafen@hwk-aachen.de<br />
Ausbildung anerkennen<br />
Viele Einwan<strong>der</strong>er in Deutschland haben in<br />
ihren Heimatlän<strong>der</strong>n einen ordentlichen Beruf<br />
erlernt und müssen sich gleichwohl häufig<br />
mit Aushilfsjobs begnügen. Dabei suchen<br />
auch Handwerksbetriebe hän<strong>der</strong>ingend gut<br />
ausgebildetes Personal. Das seit 1. April gültige<br />
„Gesetz zur Verbesserung <strong>der</strong> Feststellung<br />
und Anerkennung im Ausland erworbener<br />
Berufsqualifikationen“, - kurz: Anerkennungsgesetz<br />
sichert den Antragstellern zu,<br />
dass sie innerhalb kurzer Zeit einen Bescheid<br />
bekommen, ob ihre ausländische Qualifikation<br />
den deutschen Standards entspricht.<br />
Die Neuregelung bewirkt, dass für Personen<br />
– egal welcher Nationalität – mit ausländischen<br />
Qualifikationen, aber auch für Arbeitgeber<br />
und Betriebe nachvollziehbare und<br />
bundesweit einheitliche Bewertungen zu<br />
beruflichen Auslandsqualifikationen zur Verfügung<br />
stehen.<br />
Die <strong>Handwerkskammer</strong>n in ganz Deutschland<br />
nehmen die Bewertung handwerklicher<br />
Abschlüsse vor. Die <strong>Handwerkskammer</strong> für<br />
die Region <strong>Aachen</strong> übernimmt bundesweit die<br />
Fe<strong>der</strong>führung für alle Anträge aus den Nie<strong>der</strong>landen<br />
und Belgien, da die 53 <strong>Handwerkskammer</strong>n<br />
sich auf ein Leitkammerprinzip<br />
verständigt haben.<br />
Besuch aus Spanien<br />
Vier junge Spanier aus Madrid, Sevilla und<br />
Ciudad Real absolvieren im Raum <strong>Aachen</strong><br />
und Düren ein mehrwöchiges Praktikum. Die<br />
jungen Südeuropäer befinden sich in einer<br />
zweijährigen vollzeitschulischen Ausbildung.<br />
Alle vier haben sich dazu entschlossen, zum<br />
abschließenden zehnwöchigen Pflichtpraktikum<br />
nach Deutschland zu kommen. Sie profitieren<br />
dabei vom Leonardo da Vinci-Stipendium<br />
<strong>der</strong> Europäischen Union, das jungen Leuten<br />
ermöglicht, Arbeitserfahrung in einem<br />
europäischen Land zu sammeln. Die Mobilitätsberaterin<br />
<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für die<br />
Region <strong>Aachen</strong>, Christine Stommel, unterstützte<br />
die spanischen Auszubildenden bei<br />
<strong>der</strong> Suche nach einem Praktikumsbetrieb und<br />
einer Unterkunft.<br />
Für den ein o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en ergibt sich vielleicht<br />
sogar die Gelegenheit, im Anschluss an das<br />
Praktikum einen Arbeitsplatz in einem Mitgliedsstaat<br />
<strong>der</strong> Europäischen Union zu finden.<br />
In Anbetracht <strong>der</strong> extrem hohen Jugendarbeitslosigkeit<br />
in Spanien ermöglicht das Auslandspraktikum<br />
den jungen Spaniern in <strong>der</strong><br />
Tat nicht nur, ihre Kenntnisse und Kompetenzen<br />
zu erweitern, son<strong>der</strong>n auch wichtige Kontakte<br />
zu knüpfen.<br />
Den deutschen Betrieben macht hingegen<br />
<strong>der</strong> steigende Fachkräftemangel zu schaffen.<br />
Qualifiziertes Personal aus Spanien könnte<br />
also interessant sein. Die Eindrücke bei den<br />
Spaniern waren jedenfalls sehr positiv, sie<br />
fühlen sich hier wohl.<br />
Talente entdecken<br />
Gute Leute werden gesucht – das Programm<br />
Jugend in Arbeit plus (JA plus) hilft Jugendlichen<br />
mit Unterstützungsbedarf und Betrieben,<br />
geeignete Bewerber zu finden. Im <strong>Aachen</strong>er<br />
Meisterbetrieb für Gas-, Wasser- und Heizungsinstallationen<br />
von Ronny Walta ist das<br />
gelungen. Darüber berichtet sogar das Ministerium<br />
für Arbeit, Integration und Soziales des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen auf seiner Internetseite.<br />
Das Unternehmen hat volle Auftragsbücher<br />
und braucht Mitarbeiter, die nicht nur anpacken,<br />
son<strong>der</strong>n auch in das kleine, familiäre<br />
Team passen. Die <strong>Handwerkskammer</strong> für die<br />
Region <strong>Aachen</strong> vermittelte über das vom<br />
Europäischen Sozialfonds (ESF) geför<strong>der</strong>te<br />
Programm zwei arbeitslose junge Männer, die<br />
sich schnell einarbeiteten und im täglichen<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
25
integration geför<strong>der</strong>t<br />
Pädagogen und Fachberater informierten<br />
über Ausbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten<br />
im Handwerk und über die gerade für<br />
Menschen mit Migrationshintergrund guten<br />
Chancen in den einzelnen Berufen. Der Tag<br />
<strong>der</strong> Integration bringt jährlich viele Institutionen<br />
und Menschen zahlreicher Nationen<br />
zusammen. Im Rahmen eines bunten Programms<br />
wird die Vielfalt in unserer Gesellschaft<br />
abgebildet und die Vertreter <strong>der</strong> verschiedenen<br />
Kulturen kommen miteinan<strong>der</strong> ins<br />
Gespräch.<br />
Zentrale Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
bewältigen<br />
Von allen Herausfor<strong>der</strong>ungen, denen sich die<br />
Wirtschaft stellen muss, ist <strong>der</strong> Fachkräftemangel<br />
sicher eine <strong>der</strong> größten. In Anbetracht<br />
<strong>der</strong> demographischen Entwicklung in<br />
Deutschland scheint das Problem allein mit<br />
<strong>der</strong> Hilfe qualifizierter Einwan<strong>der</strong>er lösbar zu<br />
sein. Aber was ist, wenn ausländische<br />
Berufsabschlüsse in Deutschland gar nicht<br />
erst anerkannt werden?<br />
Handwerksunternehmer Ronny Walta (M.) freut sich über die Fähigkeiten seiner neuen Mitarbeiter Agron<br />
Statovci (links) und Michael Nefgen, die er dank des Programms „JA plus“ entdeckte.<br />
Arbeitseinsatz bewähren konnten. Ihr Chef<br />
Ronny Walta ist sehr angetan: „Ich kann<br />
an<strong>der</strong>en Betrieben nur empfehlen, beim Programm<br />
mitzumachen. Mit unseren Teilnehmern<br />
aus Jugend in Arbeit plus klappt es<br />
hervorragend und ich will sie im Betrieb halten.<br />
Sie haben die Chance auf eine solide<br />
berufliche Zukunft verdient.“<br />
Arbeitgeber, die im Rahmen von JA plus<br />
einen Arbeitsplatz zur Verfügung stellen,<br />
erhalten im Kammerbezirk <strong>Aachen</strong> von <strong>der</strong><br />
Agentur für Arbeit o<strong>der</strong> den Jobcentern einen<br />
Einglie<strong>der</strong>ungszuschuss, über den im Einzelfall<br />
entschieden wird. Die Fachkräfte <strong>der</strong><br />
<strong>Handwerkskammer</strong> für die Region <strong>Aachen</strong><br />
sind bei <strong>der</strong> Antragstellung behilflich und vermitteln<br />
geeignete Bewerberinnen und Bewerber<br />
in die Betriebe, so <strong>der</strong> JA-Koordinator <strong>der</strong><br />
<strong>Handwerkskammer</strong>, Thomas Jochum.<br />
Zu diesem Thema referiert Georg Stoffels,<br />
Geschäftsführer <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für<br />
die Region <strong>Aachen</strong> für den Bereich Recht und<br />
Bildung, im Justizzentrum <strong>Aachen</strong>. Im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Veranstaltungsreihe „Recht im Zentrum“,<br />
die von <strong>der</strong> Kammer, den Medienpartnern<br />
<strong>Aachen</strong>er Zeitung und <strong>Aachen</strong>er Nachrichten,<br />
<strong>der</strong> RWTH <strong>Aachen</strong>, dem <strong>Aachen</strong>er<br />
Anwaltsverein und <strong>der</strong> Industrie- und Handelskammer<br />
<strong>Aachen</strong> gemeinsam organisiert<br />
wird, geht es um das Thema Anerkennung<br />
ausländischer Berufsqualifikationen. Stoffels<br />
beschäftigt sich in seinem Vortrag mit <strong>der</strong><br />
Anerkennung handwerklicher Abschlüsse.<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
26<br />
Ein Abbild <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
Mit einem großen Stand und vielen verschiedenen<br />
Aktionen beteiligt sich die <strong>Handwerkskammer</strong><br />
für die Region <strong>Aachen</strong> am Tag <strong>der</strong><br />
Integration im <strong>Aachen</strong>er Eurogress. Kin<strong>der</strong>,<br />
Jugendliche und Erwachsene können bei verschiedenen<br />
Aufgaben ihr handwerkliches<br />
Geschick testen.<br />
Viele Infos und dazu ein Lächeln: Maria Charalabides versorgt die Besucher am Stand <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />
beim Tag <strong>der</strong> Integration.
kurzinfo<br />
über den tellerrand geguckt<br />
über den<br />
tellerrand geguckt<br />
Für den Kammerbezirk <strong>Aachen</strong> ist<br />
Christine Stommel als Mobilitätsberaterin<br />
<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> tätig. Sie<br />
informiert über För<strong>der</strong>programme, mit<br />
denen Auslandspraktika für Lehrlinge<br />
und Gesellen unterstützt werden, und<br />
vermittelt Praktikumsstellen in an<strong>der</strong>en<br />
EU-Län<strong>der</strong>n.<br />
Christine Stommel ist erreichbar<br />
unter Telefon: 0241/ 471-162. Weitere<br />
Informationen im Internet: www.letsgo-azubi.de<br />
und www.mobilitaetscoach.de.<br />
kontakt<br />
Berufliche Bildung<br />
Georg Stoffels 0241/ 471-127<br />
georg.stoffels@hwk-aachen.de<br />
LEITBILD DER HWK AACHEN<br />
Service<br />
Wir arbeiten für das Handwerk und<br />
för<strong>der</strong>n als wirtschaftliche Selbstverwaltung<br />
seine Interessen. Unsere Mitgliedsbetriebe<br />
und ihre Mitarbeiter<br />
sind unsere Kunden. Auf sie richten<br />
wir unser gesamtes Service-Angebot<br />
aus.<br />
Erfahrung fürs Leben<br />
Die Lehrlinge, die in <strong>der</strong> Mitte des Raumes<br />
vor ihren Zuhörern stehen, strahlen Zufriedenheit<br />
aus. Voilà – da berichten sie ganz<br />
lebhaft von ihren Erfahrungen in Frankreich.<br />
Die Auszubildenden im Zahntechniker-Handwerk<br />
haben eine tolle Zeit erlebt, das merkt<br />
man. Die Zeit im Nachbarland brachte sie<br />
persönlich und beruflich ein gutes Stück weiter.<br />
Das zeigen ihre Beiträge und Fotos.<br />
Anlass für den Abend ist <strong>der</strong> Abschluss des<br />
Projekts Euro-Dim. In dessen Rahmen reisten<br />
sieben Lehrlinge aus dem <strong>Aachen</strong>er Kammerbezirk,<br />
die das Berufskolleg für Gestaltung<br />
und Technik <strong>der</strong> Städteregion <strong>Aachen</strong> besuchen,<br />
nach Reims. Eine Gruppe französischer<br />
Auszubilden<strong>der</strong> von dort war im Gegenzug<br />
hier in <strong>der</strong> Region.<br />
Ziel des Projektes Euro-Dim, das von <strong>der</strong><br />
Europäischen Union im Leonardo-da-Vinci-<br />
Programm geför<strong>der</strong>t wird, ist die Entwicklung<br />
eines gemeinsamen, übertragbaren und<br />
anpassbaren Ausbildungsabschnittes während<br />
<strong>der</strong> dualen Ausbildung. Er soll Bildungseinrichtungen<br />
ermöglichen, die transnationale<br />
Mobilität in die Ausbildung zu integrieren. Im<br />
Vorfeld wurden die Ausbildungsinhalte in den<br />
Län<strong>der</strong>n verglichen und ein gemeinsamer<br />
Ausschnitt ausgewählt. Für die angehenden<br />
Zahntechniker war es die Herstellung einer<br />
Totalprothese.<br />
Große Anerkennung spricht <strong>der</strong> Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong> für<br />
Berufsbildung und Recht, Georg Stoffels, den<br />
Lehrlingen und ihren ausbildenden Betrieben<br />
aus. Er dankt dem Berufskolleg für das Engagement<br />
und die Umsetzung sowie den damit<br />
erreichten großen Nutzen für die Lehrlinge<br />
und Betriebe. Diese Erweiterung <strong>der</strong> Kenntnisse<br />
und Fähigkeiten belegt das Zertifikat<br />
Europass Mobilität, das die teilnehmenden<br />
Lehrlinge bei <strong>der</strong> Abschlussveranstaltung<br />
erhalten.<br />
Einen Eindruck vom Programm während des<br />
Austausches bekommen die Besucher durch<br />
eine Präsentation, bei <strong>der</strong> die Mobilitätsberaterin<br />
<strong>der</strong> Kammer, Christine Stommel, mithilfe<br />
von Fotos erklärt, was die Lehrlinge erarbeitet,<br />
wie sie sich vorbereitet und was sie<br />
gelernt haben. Uwe Gehrke, Projektkoordinator<br />
am Berufskolleg, stellt den interkulturellen<br />
Gewinn heraus und erläutert die Bewertungen<br />
<strong>der</strong> Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum<br />
Projekt.<br />
Sehr anschaulich und unterhaltsam zeigt <strong>der</strong><br />
Film einer Teilnehmerin, dass die Gruppe in<br />
Frankreich viel gelernt hat, die Unterschiede<br />
zwischen den Län<strong>der</strong>n erfahren und natürlich<br />
Die Zahntechniker-Lehrlinge, die am Euro-Dim-Projekt teilnahmen, erhalten den Europass Mobilität.<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
27
über den<br />
tellerrand geguckt<br />
− das gehört dazu − eine Menge Spaß<br />
gehabt hat, auch beim zugehörigen Rahmenprogramm.<br />
Für die jungen Lehrlinge war es<br />
eine tolle Erfahrung, die das eingeblendete<br />
Fazit am Ende des Films unterstreicht: „Wir<br />
haben etwas fürs Leben gelernt – arbeitstechnisch<br />
und menschlich.“<br />
Gute Leute<br />
Mit dem Schnellzug Thalys aus Paris kommen<br />
die beiden französischen Zimmerer-<br />
Lehrlinge Paul Boulet (22) und Camille Luzi<br />
(19) am <strong>Aachen</strong>er Hauptbahnhof an. Vor den<br />
beiden jungen Männern liegt ein vierwöchiges<br />
Auslandspraktikum in <strong>Aachen</strong>, um das deutsche<br />
Zimmererhandwerk kennen zu lernen. In<br />
Frankreich besuchen beide das Lycée F.<br />
Mansart in Saint-Maur, einem Vorort von<br />
Paris. Das Lycée F. Mansart bildet vollzeitschulisch<br />
im Bereich Holzbau aus und kooperiert<br />
mit <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für die Region<br />
<strong>Aachen</strong> und dem Berufskolleg Simmerath/<br />
Stolberg.<br />
Um die Auszubildenden möglichst früh auf<br />
einen europäischen Arbeitsmarkt vorzubereiten,<br />
sind regelmäßige Lehrlingsaustausche<br />
geplant. Den Startschuss machen die beiden<br />
jungen Zimmerer-Lehrlinge. Sie verbringen<br />
die erste Woche im Bildungszentrum BGZ<br />
Simmerath <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für die<br />
Region <strong>Aachen</strong>. Dort arbeiten sie gemeinsam<br />
mit einer Gruppe deutscher Lehrlinge aus<br />
dem zweiten Lehrjahr.<br />
Beeindruckt sind sie von <strong>der</strong> effizienten und<br />
schnellen Arbeitsweise <strong>der</strong> deutschen Lehrlinge.<br />
Der Ausbildungsmeister <strong>der</strong> Zimmerer<br />
im BGZ Simmerath, Jens Flug, lobt die französischen<br />
Gäste am Ende <strong>der</strong> ersten Woche<br />
sehr: „Die beiden waren sehr wissbegierig,<br />
interessiert und motiviert. Es hat mir Spaß<br />
gemacht, mit ihnen zu arbeiten und ihnen<br />
das deutsche Zimmererhandwerk näher zu<br />
bringen.“<br />
Anschließend geht es für die jungen Franzosen<br />
für drei Wochen in zwei Zimmereien im<br />
Raum <strong>Aachen</strong> weiter. Obermeister Karl-Heinz<br />
Starmanns aus <strong>Aachen</strong>-Haaren und Lehrlingswart<br />
Hermann Kratzenberg aus Eschweiler<br />
hatten sich bereit erklärt, die französischen<br />
Zimmerer-Lehrlinge in ihren Betrieben<br />
aufzunehmen. Für Paul Boulet und Camille<br />
Luzi sind es spannende Wochen, die ihnen<br />
Einblicke in den Alltag einer deutschen Zimmerei<br />
ermöglichen. Paul Boulet darf an <strong>der</strong><br />
Restaurierung eines alten Bauernhauses mitwirken.<br />
„Trotz sprachlicher Probleme funktioniert<br />
die Mitarbeit im Betrieb sehr gut. Ich bin<br />
begeistert von dem hohen Interesse und <strong>der</strong><br />
Motivation, die Paul zeigt. Er sieht, wo es<br />
Arbeit gibt und packt mit an“, sagt Karl-Heinz<br />
Starmanns.<br />
Camille Luzi ist insbeson<strong>der</strong>e an dem Aufbau<br />
von Fertigbauhäusern beteiligt. Bei <strong>der</strong> Arbeit<br />
mit einer Isolierungspaste verschmutzt er seine<br />
Arbeitskleidung so, dass ihm sein Chef,<br />
Herman Kratzenberg, eine neue Zimmererhose<br />
kauft. Diese ist <strong>der</strong> ganze Stolz von Camille<br />
Luzi. Zusammen mit <strong>der</strong> gekauften Japansäge<br />
will er sich an seinem ersten Tag zurück<br />
in Frankreich seinen Kollegen präsentieren<br />
und von den vielen Erfahrungen und Eindrücken,<br />
die er in Deutschland gesammelt hat,<br />
berichten.<br />
Zum Abschluss des Praktikums gibt Hermann<br />
Kratzenberg <strong>der</strong> Mobilitätsberaterin <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />
für die Region <strong>Aachen</strong>, Christine<br />
Stommel, die Rückmeldung: „So gute und<br />
motivierte Leute können Sie uns immer wie<strong>der</strong><br />
schicken.“<br />
Lernen in Spanien<br />
Die Verbindung <strong>der</strong> beiden Städte Düren und<br />
Jerez de la Frontera knüpft für eine Zeit<br />
Lean<strong>der</strong> Österlein. Er ist Auszubilden<strong>der</strong> im<br />
dritten Ausbildungsjahr als Kfz-Mechatroniker<br />
bei <strong>der</strong> Rurtalbahn in Düren. Für drei Wochen<br />
arbeitet er bei einer spanischen Autowerkstatt<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
Lehrlinge aus Frankreich lernen im BGZ Simmerath und in Betrieben.<br />
28
vor. Nun wurde noch schnell ein Zimmer für<br />
drei Wochen organisiert, das Let’s Go-Stipendium<br />
beantragt, welches dreiwöchige Auslandsaufenthalte<br />
för<strong>der</strong>t, und dann konnte es<br />
losgehen.<br />
über den<br />
tellerrand geguckt<br />
Lean<strong>der</strong> Österlein (r.), absolvierte in Spanien ein Praktikum.<br />
in Jerez de la Frontera und nutzt das Auslandspraktikum<br />
als Chance, seine Fachkenntnisse<br />
auszubauen und auch einmal in einer<br />
Autowerkstatt zu arbeiten.<br />
Die betriebseigene Werkstatt <strong>der</strong> Rurtalbahn<br />
GmbH ist darauf spezialisiert, Schienenfahrzeuge<br />
und Fahrzeuge des Öffentlichen Personennahverkehrs<br />
(ÖPNV) sowie des straßengebundenen<br />
Frachtverkehrs zu warten und<br />
instand zu setzen. In seinem Ausbildungsbetrieb<br />
arbeitet Lean<strong>der</strong> Österlein daher ausschließlich<br />
an Bussen sowie im Nutzfahrzeugsektor<br />
des Schienenverkehrs. In Spanien<br />
sammelt er wertvolle Erfahrungen.<br />
haben wir dem Wunsch nach einem Auslandspraktikum<br />
zugestimmt.“<br />
Da Lean<strong>der</strong> Österlein in Paraguay aufgewachsen<br />
ist, stand das Zielland auch schnell<br />
fest – es sollte nach Spanien gehen. Die<br />
Suche nach einem passenden Praktikumsbetrieb<br />
stellte sich allerdings als nicht ganz einfach<br />
heraus und schon bei <strong>der</strong> Organisation<br />
des Aufenthaltes waren interkulturelle Kompetenzen<br />
und Ausdauer gefragt.<br />
Nach einigen Telefonaten lag die Zusage<br />
einer spanischen Autowerkstatt in <strong>der</strong> südspanischen<br />
Stadt Jerez de la Frontera endlich<br />
Vor Ort läuft alles problemlos. Als gebürtiger<br />
Paraguayer fällt ihm die Kommunikation vor<br />
Ort nicht schwer. Die offene und freundliche<br />
Art <strong>der</strong> spanischen Kollegen erleichtern ihm<br />
den Einstieg zusätzlich. In einer Autowerkstatt<br />
mit sechs Arbeitsplätzen lernt Lean<strong>der</strong> Österlein<br />
den Alltag in einer spanischen Autowerkstatt<br />
kennen. Erstaunt ist er über die Tatsache,<br />
dass die Mitarbeiter nur halbe Tage<br />
arbeiten. Dies sei eine Folge <strong>der</strong> spanischen<br />
Wirtschaftskrise, damit mehr Arbeitsplätze zur<br />
Verfügung stehen. Auch wenn die Arbeit ähnlich<br />
ist, gibt es doch wesentliche Unterschiede.<br />
Beson<strong>der</strong>s schätzt Lean<strong>der</strong> Österlein das<br />
selbstständige Arbeiten an den Fahrzeugen<br />
während seiner Praktikumszeit. „Ich habe<br />
mehr Verantwortung getragen, das hat mein<br />
Selbstvertrauen enorm gestärkt.“<br />
Arbeiten in England<br />
Positive Erfahrungen macht Csaba Gulyas<br />
während seines dreiwöchigen Auslandsauf-<br />
Aufmerksam wurde <strong>der</strong> angehende Kfz-<br />
Mechatroniker auf die Möglichkeit eines Auslandspraktikums,<br />
als die Mobilitätsberaterin<br />
<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für die Region<br />
<strong>Aachen</strong>, Christine Stommel, im Berufskolleg<br />
Jülich zu Besuch war und die Auszubildenden<br />
in einem Vortrag darüber informierte. Für<br />
Lean<strong>der</strong> Österlein war sofort klar – das will<br />
ich machen. Nach einem gemeinsamen<br />
Gespräch mit seinem Ausbil<strong>der</strong> und <strong>der</strong><br />
Mobilitätsberaterin war auch die Zustimmung<br />
des Ausbildungsbetriebs sicher. „Er ist ein<br />
guter Lehrling, ein Auslandspraktikum bietet<br />
ihm neue Einblicke und die Chance, seinen<br />
Beruf in einem an<strong>der</strong>en Land kennen zu lernen.<br />
Als Ausbildungsbetrieb wollen wir gute<br />
Auszubildende för<strong>der</strong>n und die Motivation<br />
hochhalten“, sagt Goswin Schrö<strong>der</strong>, Werkstattmeister<br />
bei <strong>der</strong> Rurtalbahn. „Deshalb<br />
Csaba Gulyas absolvierte in England ein Auslandspraktikum.<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
29
über den<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
tellerrand geguckt<br />
enthaltes im Südwesten von England. Seine<br />
Ausbildung zum Elektroniker absolviert er bei<br />
<strong>der</strong> Elteba GmbH in Heinsberg-Oberbruch.<br />
Die Idee für das Auslandspraktikum kam von<br />
Geschäftsführer Guido Ran<strong>der</strong>ath. Auf einer<br />
Innungsversammlung <strong>der</strong> Elektroinnung<br />
Heinsberg hatte er in einem Vortrag <strong>der</strong><br />
Mobilitätsberaterin <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für<br />
die Region <strong>Aachen</strong>, Christine Stommel, von<br />
<strong>der</strong> Möglichkeit gehört, Auszubildende ins<br />
Ausland zu entsenden. Da sein Betrieb international<br />
tätig ist, müssen die Mitarbeiter für<br />
spätere Auslandsreisen rechtzeitig vorbereitet<br />
werden. Fremdsprachenkenntnisse und ein<br />
souveränes und selbstständiges Auftreten<br />
sind hierfür unerlässlich, und auch interkulturelle<br />
Kenntnisse können bei Auslandsreisen<br />
hilfreich sein.<br />
Ran<strong>der</strong>ath sah in dem Angebot eines Auslandsaufenthaltes<br />
aber noch mehr: „Ein Auslandspraktikum<br />
kann auch gezielt zur Belohnung<br />
für gute Leistungen und Motivation eingesetzt<br />
werden. Vielmehr noch kann ein<br />
Betrieb seine Ausbildung mit zusätzlichen<br />
Angeboten wie Auslandsaufenthalten attraktiver<br />
gestalten und im Wettbewerb um gute<br />
Auszubildende überzeugen.“<br />
Gülsah Bulut (l.) mit ihrer Ausbil<strong>der</strong>in Nurhan Gümüs.<br />
Nach einer sehr guten Zwischenprüfung<br />
erhielt Csaba Gulyas als Belohnung das<br />
Angebot seines Chefs, ein Auslandspraktikum<br />
zu absolvieren. Er war sofort begeistert und<br />
bereit, sich dieser neuen Herausfor<strong>der</strong>ung zu<br />
stellen. Mit Unterstützung <strong>der</strong> Mobilitätsberaterin<br />
entschied Gulyas sich für einen dreiwöchigen<br />
Auslandsaufenthalt in England.<br />
Gemeinsam mit an<strong>der</strong>en Teilnehmern aus <strong>der</strong><br />
ganzen Bundesrepublik geht es nach England.<br />
Dort wohnt Gulyas in einer Gastfamilie.<br />
Während des dreiwöchigen Praktikums in<br />
England ist Gulyas in einem Betrieb tätig, <strong>der</strong><br />
Sensoren für Wasserrohre baut, um Lecke<br />
festzustellen und Wasser einzusparen. Für<br />
den angehenden Elektroniker ist es sehr interessant,<br />
Einblicke in einen an<strong>der</strong>en Arbeitsbereich<br />
zu erhalten und neue Fachkenntnisse<br />
zu erwerben.<br />
Frisieren in <strong>der</strong> Türkei<br />
Die 20-jährige Gülsah Bulut nutzt die Möglichkeit,<br />
während ihrer dreijährigen Ausbildung<br />
zur Friseurin einen Auslandsaufenthalt<br />
zu verbringen. Dabei sammelt sie wertvolle<br />
Erfahrungen. Ihren Ausbildungsbetrieb „Hair<br />
creations“ in Alsdorf musste sie zunächst von<br />
dieser Idee überzeugen, denn ihre Ausbil<strong>der</strong>in<br />
Nurhan Gümüs war skeptisch, sieht den Auslandsaufenthalt<br />
jedoch nun als Anerkennung<br />
für gute Leistungen und beson<strong>der</strong>es Engagement:<br />
„Ich würde dieses Angebot nur guten<br />
und ehrgeizigen Auszubildenden machen.“<br />
Beim Zeitraum einigten sie sich auf die<br />
Herbstferien, so dass Gülsah Bulut keinen<br />
Berufsschulunterricht verpasst. Mit gepackten<br />
Koffern geht es in die Türkei. Es ist nicht ihr<br />
erster Türkei-Aufenthalt, da sie Verwandte<br />
und Freunde in Arakli, einer Stadt in <strong>der</strong> Provinz<br />
Trabzon am Schwarzen Meer hat. Dieses<br />
Mal ist es jedoch an<strong>der</strong>s, denn Gülsah Bulut<br />
fährt zum Arbeiten in die Türkei. Sie erhält<br />
Einblicke in die Arbeitsabläufe eines türkischen<br />
Friseursalons und stellt fest, dass es<br />
große Unterschiede zu deutschen Salons gibt.<br />
So lag <strong>der</strong> Friseursalon, in dem sie drei<br />
Wochen lang mitarbeitete, in einem großen<br />
Einkaufszentrum zusammen mit einem Fotografen,<br />
einem Brautmodengeschäft sowie<br />
einem Kosmetikstudio. Dienstleistungen werden<br />
hier gebündelt angeboten.<br />
Darüber hinaus macht Gülsah Bulut die<br />
Erfahrung, dass auch an<strong>der</strong>e Leistungen im<br />
Friseursalon von den Kunden gewünscht werden.<br />
Viele türkische Frauen kommen, um sich<br />
die Augenbrauen mit Zwirn zupfen zu lassen.<br />
Darin ist Gülsah Bulut nun geübt, so dass sie<br />
in ihrem Ausbildungsbetrieb in Alsdorf auch<br />
Augenbrauenzupfen mit Zwirn anbieten wird.<br />
Ihre Chefin kann dadurch ihr Angebot erweitern.<br />
Außerdem werden an<strong>der</strong>e Schnitttechniken<br />
in <strong>der</strong> Türkei angewendet. Überrascht ist<br />
sie, wie viele Frauen regelmäßig zum Friseur<br />
kommen, um sich die Haare hochstecken zu<br />
lassen. „Die Frauen kommen extra aus den<br />
umliegenden Dörfern in die Stadt, um sich<br />
die Haare machen zu lassen. Selbst bei Frauen<br />
mit Kopftuch gibt es eine hohe Nachfrage.<br />
Die Haare sind zwar nicht sichtbar, aber das<br />
Kopftuch sitzt mit einer Hochsteckfrisur<br />
an<strong>der</strong>s am Kopf und wird zudem gerne mit<br />
Schmuck und Blumen verziert.“<br />
Den Flug und die Unterkunft hat Gülsah Bulut<br />
selber organisiert. Über das Let’s Go-Stipendium<br />
erhielt sie finanzielle Unterstützung.<br />
30
Gülsah Bulut ist glücklich und dankbar, diese<br />
Erfahrung machen zu können und bewertet<br />
ihren Auslandsaufenthalt sehr positiv. „Es<br />
bringt mir sehr viel und ich werde viel selbstbewusster<br />
und selbstständiger. Hierzu trägt<br />
sicherlich auch bei, dass ich alles alleine<br />
regeln muss. Außerdem lerne ich Dinge in<br />
meinem Ausbildungsbetrieb schätzen, die mir<br />
vorher gar nicht bewusst waren.“<br />
Europa-Assistenten<br />
640 Kilometer weit führte ihn sein Weg an<br />
das südliche Ende des Bodensees in den<br />
österreichischen Ort Altach in Vorarlberg. Drei<br />
Wochen lang hat Klaus Peter Dangela aus<br />
<strong>Aachen</strong> in dem 7.000-Einwohner-Ort gelebt<br />
und gearbeitet. Das Unternehmen – eine kleine<br />
Tischlerei mit zwei Gesellen und zwei Auszubildenden<br />
– fertigt komplette Küchen,<br />
Schlafzimmer und Ladeneinrichtungen.<br />
800 Kilometer weit fuhr Wanda Stöckle zu<br />
ihrem Einsatzort für drei Wochen: Brixen in<br />
Südtirol hatte sich die junge Dame ausgesucht.<br />
Und das nicht ohne Grund: Sie interessiert<br />
sich vor allem für Intarsienarbeiten und<br />
fand dazu in dem oberitalienischen Städtchen<br />
reichlich Auswahl. Wanda Stöckle hatte ihr<br />
Praktikum auf zwei Betriebe aufgeteilt. Eine<br />
Woche lang arbeitete sie in einem international<br />
tätigen Unternehmen mit 50 Mitarbeitern.<br />
Hier wurden vor allem Oberflächen behandelt<br />
und davon meist hohe Stückzahlen. Die zweite<br />
und dritte Woche war sie in einem Traditionsunternehmen<br />
mit zehn Mitarbeitern und<br />
durfte an einem Großprojekt für San Francisco<br />
mitarbeiten.<br />
Zusatzqualifikation kann sich <strong>der</strong> Geselle<br />
„Europa-Assistent im Handwerk“ nennen und<br />
damit seine gewonnene Kompetenz in diesem<br />
Bereich unterstreichen.<br />
Wie wichtig eine solche Zusatzqualifikation<br />
für Fachkräfte auch im Handwerk ist, weiß<br />
die Mobilitätsberaterin <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Aachen</strong>, Christine Stommel: „Wir machen<br />
die Erfahrung, dass – vor allem durch das<br />
Internet – immer mehr Anfragen an Handwerksbetriebe<br />
aus dem Ausland kommen.<br />
Dann ist es natürlich schön, wenn die Betriebe<br />
Fachkräfte haben, die in diesem Bereich<br />
schon Erfahrung haben.“ Aber auch menschlich<br />
sei ein Auslandspraktikum für junge<br />
Handwerkerinnen und Handwerker hervorragend:<br />
„Ein Auslandsaufenthalt prägt junge<br />
Menschen ungemein und die meisten entwickeln<br />
sich deutlich weiter.“<br />
Ausstellung in Lüttich<br />
Die Studenten <strong>der</strong> Akademie für Handwerksdesign<br />
Gut Rosenberg umkreisen das Thema<br />
<strong>der</strong> Zeiträume als Übergänge in vielfältiger<br />
Weise. Sie integrieren ihre Arbeiten zum Teil<br />
an ausgesuchten Orten direkt in das archäologische<br />
Grabungsfeld des Archéoforums in<br />
Lüttich o<strong>der</strong> im Vorführsaal des Museums.<br />
Dort nehmen sie einen Monat lang an einer<br />
Ausstellung teil.<br />
Intensiver Austausch<br />
Zu einem intensiven Austausch treffen sich<br />
Studierende und Dozenten <strong>der</strong> Akademie für<br />
Handwerksdesign Gut Rosenberg mit Mitglie<strong>der</strong>n<br />
<strong>der</strong> Vereinigung Compagnons du Devoir.<br />
Die Wan<strong>der</strong>gesellen aus dem Nachbarland<br />
Frankreich besuchen das Bildungszentrum<br />
<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für die Region<br />
<strong>Aachen</strong> eine Woche lang und informieren<br />
sich über Möglichkeiten des Entwerfens und<br />
über mo<strong>der</strong>nes Design.<br />
Während <strong>der</strong> Woche, die vom deutsch-französischen<br />
Jugendwerk geför<strong>der</strong>t wird, steht<br />
gemeinsamer Unterricht auf dem Programm.<br />
Außerdem besuchen die Compagnons Betriebe<br />
im Kammerbezirk <strong>Aachen</strong> und den <strong>Aachen</strong>er<br />
Dom. Laut eigener Einschätzung hat sich<br />
für die Gäste „eine völlig neue Welt aufgetan“.<br />
Viele wünschten sich, dass die Workshop-Tage<br />
verlängert würden. Der gegenseitige<br />
Austausch ist den Teilnehmern auf beiden<br />
Seiten sehr wichtig und soll in Zukunft intensiviert<br />
werden. Eine Gruppe von Studierenden<br />
<strong>der</strong> Akademie fährt zum Gegenbesuch nach<br />
Paris.<br />
über den<br />
tellerrand geguckt<br />
Klaus Peter Dangela und Wanda Stöckle<br />
haben das Praktikum in Österreich und Italien<br />
im Rahmen ihrer Ausbildung zum Europa-<br />
Assistenten im Handwerk absolviert. Diese<br />
Zusatzqualifikation machen sie neben <strong>der</strong><br />
Lehre. Sie umfasst 240 zusätzliche Stunden<br />
Unterricht am Berufskolleg Simmerath/Stolberg<br />
in den Bereichen Europäisches Warenund<br />
Wirtschaftsrecht, Interkulturelle Kompetenz<br />
sowie Län<strong>der</strong>kunde und ein dreiwöchiges<br />
Praktikum. Nach bestandener Gesellenprüfung<br />
und bestandener Prüfung <strong>der</strong><br />
Eine Gruppe <strong>der</strong> Compagnons du Devoir erkundet Gut Rosenberg.<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
31
fürs handwerk<br />
geklappert<br />
fürs handwerk geklappert<br />
Kurzinfo<br />
TAG DES EHRENAMTES<br />
Die ehrenamtlich tätigen Spezialisten aus dem Handwerk<br />
und den Berufskollegs bilden eine unverzichtbare Säule<br />
im Berufsbildungssystem. Beim Tag des Ehrenamtes im<br />
Schloss Burgau in Düren zollt die Kammer dem Engagement<br />
Anerkennung. Zahlreiche Frauen und Männer<br />
erhalten Verdienstnadeln in Gold beziehungsweise Silber.<br />
Die Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
<strong>der</strong> Kammer verfolgt zwei Ziele:<br />
Erstens soll eine schnelle Information<br />
<strong>der</strong> Mitgliedsbetriebe über Dienstleistungsangebote<br />
sowie politische,<br />
rechtliche und steuerliche Neuerungen<br />
erreicht werden. Zweitens<br />
macht sie <strong>der</strong> Öffentlichkeit durch<br />
anschauliche Aufbereitung aus <strong>der</strong><br />
handwerklichen Alltagspraxis die<br />
wirtschaftliche und gesellschaftliche<br />
Bedeutung dieses Wirtschaftszweiges<br />
deutlich.<br />
<strong>2012</strong> richtet sie sich mit 50 Pressemitteilungen,<br />
19 Presseterminen,<br />
sechs Pressekonferenzen und 39<br />
Anzeigen an die Medien. In 214 Presseartikeln,<br />
56 Rundfunk- und 41 Fernsehberichten<br />
wird über das Handwerk<br />
berichtet. Auf <strong>der</strong> Kammerwebsite liefern<br />
333 News pro Monat den 17.047<br />
Besuchern aktuelle Informationen.<br />
MEISTERFEIER<br />
Die Meisterfeier des Handwerks im Eurogress <strong>Aachen</strong> steht<br />
im Zeichen <strong>der</strong> bundesweiten Imagekampagne. 301 Gesellinnen<br />
und Gesellen haben in den vergangenen 13 Monaten<br />
erfolgreich die Meisterprüfung bestanden. Auf <strong>der</strong> Bühne<br />
erhalten sie ihre Briefe. Talkrunden liefern Informationen,<br />
ein Jongleur und ein Parodist sorgen für Unterhaltung.<br />
Ergänzend zur bundesweiten Imagekampagne<br />
setzt die <strong>Handwerkskammer</strong><br />
Akzente mit Werbung auf Großplakaten,<br />
im Kino und bei Veranstaltungen,<br />
um die Aufmerksamkeit <strong>der</strong><br />
Öffentlichtkeit auf das Handwerk zu<br />
lenken. Zudem schaltet sie ab Juni<br />
mit drei Bildungszentren die ersten<br />
Fanpages auf Facebook frei.<br />
Leitbild <strong>der</strong> HWK <strong>Aachen</strong><br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
VOLLVERSAMMLUNGEN<br />
Bei <strong>der</strong> Frühjahrs-Vollversammlung <strong>der</strong> Kammer im <strong>Aachen</strong>er<br />
Rathaus for<strong>der</strong>t Präsident Dieter Philipp eine Stärkung <strong>der</strong> Bildung.<br />
Altabt Stephan Schröer hält einen Vortrag über Freiheit,<br />
Dienst und Verantwortung von Führungskräften. Im Herbst tagt<br />
die 32Vollversammlung im Kreishaus Euskirchen. In Anwesenheit<br />
des Landrats Günter Rosenke stehen nachhaltige Impulse im<br />
Mittelpunkt.<br />
Informieren<br />
Wir informieren durch eine kontinuierliche<br />
Öffentlichkeitsarbeit die Inhaber<br />
und Mitarbeiter unserer Mitgliedsbetriebe<br />
über unsere Dienstleistungen<br />
für das Handwerk. Unsere<br />
Image- und Marketingarbeit verdeutlichen<br />
<strong>der</strong> Öffentlichkeit den wirtschaftlichen<br />
und gesellschaftlichen<br />
Stellenwert des Handwerks in <strong>der</strong><br />
Region.
fürs handwerk<br />
geklappert<br />
BERUFSORIENTIERUNG: GIRLS‘ UND BOYS‘ DAY UND ZAB<br />
Die <strong>Handwerkskammer</strong> für die Region <strong>Aachen</strong> unterstützt Jugendliche bei <strong>der</strong> Berufsorientierung.<br />
Am Girls‘ und Boys‘ Day schnuppern 40 Mädchen und Jungen in den Bildungszentren BGE<br />
<strong>Aachen</strong> und BGZ Simmerath in verschiedene Berufe hinein. Dabei interessieren sich die Mädchen<br />
für Metall- und Elektroberufe, die Jungs vor allem für den Friseurberuf. Bei <strong>der</strong> ZAB – Berufsund<br />
Studienmesse im Eurogress <strong>Aachen</strong> präsentieren Kammer und Fleischer-Innung <strong>Aachen</strong>-<br />
Stadt verschiedene Gewerke. Die HWK-Ausbildungsberater geben Tipps.<br />
EXAMEN UND ROSENBERGER DESIGNPREIS<br />
26 Absolventen <strong>der</strong> Akademie für Handwerksdesign Gut Rosenberg erhalten nach<br />
dreijährigem Studium ihre Zeugnisse – 14 von ihnen als Meisterdesigner, zwölf als<br />
Handwerksdesigner. Das Konzept „Two in one“ vermittelt den Studenten umfangreiche<br />
Kenntnisse in komplexen Designfragen und in Betriebswirtschaft. Die <strong>Aachen</strong>er Bank, die<br />
Akademie und die Kammer vergeben darüber hinaus zum ersten Mal den Rosenberger<br />
Designpreis. Ausgezeichnet werden originelle und innovativ gestaltete Examensarbeiten.<br />
CHIO: PREISE DES HANDWERKS UND SOERSER SONNTAG<br />
Beim Weltfest des Pferdesports mischt traditionell das regionale Handwerk mit. Am<br />
Soerser Sonntag präsentieren zahlreiche Betriebe in <strong>der</strong> Handwerkerstraße ihre Produkte<br />
und demonstrieren ihre Arbeitstechniken. Große und kleine Besucher können Meistern,<br />
Gesellen und Lehrlingen über die Schulter schauen. Bei den Preisen des Handwerks werden<br />
in spannenden Prüfungen verdiente Sieger im Springen und in <strong>der</strong> Dressur ermittelt.<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> 2010<br />
33
FERIENSPIELE<br />
Leinen los und Schiff ahoi! Dieses Motto gilt für die 57 Mädchen und Jungen,<br />
die bei den Ferienspielen <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> im Bildungszentrum BGE<br />
<strong>Aachen</strong> in See stechen. Auf großer Fahrt erproben die Kin<strong>der</strong> sich in vielen<br />
handwerklichen Tätigkeiten.<br />
EUROPAMARKT UND DESIGNFORUM<br />
Der Europamarkt – Kunsthandwerk und Design lockt am ersten September-Wochenende<br />
wie<strong>der</strong> über 200.000 Besucher in die historische <strong>Aachen</strong>er Altstadt. 600 Aussteller präsentieren<br />
exklusive Erzeugnisse aus Korb, Holz, Keramik, Metall und vielen an<strong>der</strong>en<br />
Werkstoffen. Im Krönungssaal des <strong>Aachen</strong>er Rathauses zeigen Studenten von Design-<br />
Akademien ihre Produkte und informieren über ihre Projekte und Studieninhalte.<br />
GESCHÄFTSBERICHT 2010<br />
TAG DES HANDWERKS<br />
Da dreht sich alles ums Handwerk, nicht nur das Glücksrad: Auffällige Kostüme, offene<br />
Werkstätten, interessante Talkrunden – das alles zeichnet den Tag des Handwerks <strong>2012</strong><br />
aus, <strong>der</strong> von <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für die Region <strong>Aachen</strong>, den Kreishandwerkerschaften,<br />
36<br />
Innungen und Betrieben im gesamten Kammerbezirk organisiert wird.<br />
Auf dem <strong>Aachen</strong>er Münsterplatz stellen diese sechs Walking-Acts die Gewerke<br />
Augenoptiker, Fotograf, Maßschnei<strong>der</strong>, Bäckerin, Goldschmiedin und Maurer (v.l.n.r.) dar.
NEUER HAUPTGESCHÄFTSFÜHRER<br />
Im Schlussteil seiner letzten offiziellen Rede zitiert <strong>der</strong> Noch-Hauptgeschäftsführer die<br />
Kölner Ikone Trude Herr: „Niemals geht man so ganz.“: Nach 15 Jahren Tätigkeit bei <strong>der</strong><br />
<strong>Handwerkskammer</strong> für die Region <strong>Aachen</strong>, davon elf als Hauptgeschäftsführer, verabschiedet<br />
sich Ralf W. Barkey (links). Kammerpräsident Dieter Philipp (Mitte) wünscht dem<br />
jahrelangen Weggefährten alles Gute und freut sich, Peter Deckers als neuen Hauptgeschäftsführer<br />
zu begrüßen.<br />
IDEEN UND OBJEKTE<br />
Die eigene Handschrift vertreten, darum geht es jedem Einzelnen <strong>der</strong> über 40<br />
Aussteller, die bei „Ideen und Objekte <strong>2012</strong>“ in den Räumen <strong>der</strong> Akademie ihre<br />
Stände aufgebaut haben. Das Angebot bildet die komplette Vielfalt <strong>der</strong><br />
Gestaltung im Handwerk ab, die Stücke sind so individuell, wie die Menschen,<br />
die sie geschaffen haben.<br />
VERLEIHUNG DER KARNEVALSORDEN<br />
Pünktlich zum Sessionsauftakt verleiht die <strong>Handwerkskammer</strong> von Lehrlingen individuell<br />
gefertigte Orden: In einem Wettbewerbs <strong>der</strong> Fachinnung hatten vier angehende<br />
Gold- und Silberschmiede die fantasievollen und hochwertigen Einzelstücke hergestellt.<br />
Mit den schmucken Unikaten werden Dr. Günther Horzetzky, Thomas Pennartz,<br />
Reiner Priggen und Ralf W. Barkey (sitzend von links) ausgezeichnet. Dahinter freuen<br />
sich mit ihnen (v.l.): Dieter Philipp, Gregory Minkwitz, Inge Hoffmann, Georg Comouth,<br />
Hanna Möllmann, Sabrina Seiwald und Peter Deckers.<br />
GESCHÄFTSBERICHT 2010<br />
37
entschiedungen<br />
getroffen<br />
entscheidungen getroffen<br />
Kurzinfo<br />
Peter Deckers neuer<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Kammerorganisation des Landes und des<br />
Bundes sind gekommen, um den Kollegen<br />
persönlich zu verabschieden. Präsident<br />
Philipp hebt die Leistungen Barkeys in seiner<br />
Ansprache hervor und würdige seinen Einsatz.<br />
Peter Deckers will als neuer Hauptgeschäftsführer<br />
ebenfalls Akzente setzen und<br />
for<strong>der</strong>t die Gäste auf, sich einzubringen, Kritik<br />
zu üben und das Gespräch mit ihm und <strong>der</strong><br />
Kammer zu suchen.<br />
Die Vollversammlung <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />
für die Region <strong>Aachen</strong> hat 42<br />
Mitglie<strong>der</strong>, davon 28 Arbeitgeber und<br />
14 Arbeitnehmer. Der Frauenanteil<br />
liegt bei 12 Prozent. Die Mitglie<strong>der</strong><br />
werden für fünf Jahre gewählt und<br />
üben ihre Tätigkeit ehrenamtlich aus.<br />
Laut Satzung sind sie unter an<strong>der</strong>em<br />
zuständig für die Wahl des Vorstands<br />
und <strong>der</strong> Ausschüsse, des Hauptge-<br />
Peter Deckers (M.) freut sich über seine Wahl<br />
zum Hauptgeschäftsführer.<br />
Die Vollversammlung wählt den 55-jährigen<br />
Juristen und Kreisdirektor des Kreises Heinsberg,<br />
Peter Deckers, in ihrer Arbeitssitzung<br />
im Frühjahr zum Nachfolger von Ralf W. Barkey.<br />
Grund ist dessen Wechsel am 1. Oktober<br />
zum Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband<br />
auf die Position des Vorstandsvorsitzenden.<br />
Außerdem werden <strong>der</strong><br />
Abschluss des Rechnungsjahres 2011, die<br />
Entlastung des Vorstandes, Berufsbildungsvorschriften,<br />
Gebührentarife zur Gebührenordnung<br />
<strong>der</strong> Kammer und die Entschädigungsanordnung<br />
für das Präsidium genehmigt.<br />
Im offiziellen Teil spricht <strong>der</strong> emeritierte Altabt<br />
und Benediktinermönch Stephan Schröer in<br />
seinem Gastvortrag über „Freiheit und Dienst<br />
sowie die Verantwortung für Führungskräfte“.<br />
Er plädiert für eine Kultur des offenen Austausches<br />
in Unternehmen – insbeson<strong>der</strong>e<br />
zwischen den Verantwortlichen und den<br />
Nachwuchskräften. Präsident Philipp informiert<br />
über die Lage des Handwerks in <strong>der</strong><br />
Region.<br />
Grafen wird Geschäftsführer<br />
Die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Herbst-Vollversammlung,<br />
die im Euskirchener Kreishaus stattfindet,<br />
wählen Diplom-Kaufmann Wilhelm Grafen<br />
einstimmig zum Geschäftsführer des Dezernates<br />
III <strong>der</strong> Kammer. Im Sommer 2013 wird<br />
<strong>der</strong> 46-Jährige die Leitung übernehmen. Grafen<br />
ist seit Februar 2001 bei <strong>der</strong> Kammer<br />
beschäftigt und arbeitete bis November 2007<br />
als betriebswirtschaftlicher Berater, bevor er<br />
im Mai des Jahres 2008 stellvertreten<strong>der</strong><br />
Dezernent im Dezernat III und Prokurist bei<br />
<strong>der</strong> QualiTec gGmbH wurde.<br />
Von den Delegierten werden außerdem <strong>der</strong><br />
Haushaltsplan 2013 mit <strong>der</strong> Festsetzung <strong>der</strong><br />
Beiträge, die Bestellung eines Wirtschaftsprüfers,<br />
liegenschaftsrechtliche Verän<strong>der</strong>ungen<br />
bei <strong>der</strong> BGE Düren, gesellschaftsrechtliche<br />
Verän<strong>der</strong>ungen im Verlag Wirtschaft und Bildung,<br />
Beschlüsse des Berufsbildungsausschusses<br />
und die Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Sachverständigenordnung<br />
genehmigt.<br />
schäftsführers und <strong>der</strong> weiteren<br />
Geschäftsführer, die Feststellung des<br />
Haushaltsplans, die Festsetzung <strong>der</strong><br />
Beiträge und Gebühren, die Prüfung<br />
und Abnahme <strong>der</strong> Jahresrechnung,<br />
den Erlass von Vorschriften über<br />
Berufsbildung und Prüfungen, über<br />
Bestellung und Vereidigung von Sachverständigen<br />
und die Beitragsordnungen.<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
ist <strong>der</strong> Präsident <strong>der</strong><br />
<strong>Handwerkskammer</strong>.<br />
Kontakt<br />
Hauptgeschäftsführung<br />
Peter Deckers 0241/ 471-124<br />
peter.deckers@hwk-aachen.de<br />
Leitbild <strong>der</strong> hwk aachen<br />
Handwerkskultur<br />
Wir, Ehrenamt und Hauptamt <strong>der</strong><br />
<strong>Handwerkskammer</strong> für die Region<br />
<strong>Aachen</strong>, för<strong>der</strong>n das Handwerk als<br />
„Niemals geht man so ganz“<br />
Wirtschaftszweig mit eigener Kultur.<br />
Diese Kultur zeichnet sich durch individuelle<br />
Produkte und Dienstlei-<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
Mit diesem Motto verabschiedet sich <strong>der</strong><br />
scheidende Hauptgeschäftsführer Ralf W.<br />
Barkey im Rahmen einer offiziellen Feier im<br />
September nach 15-jähriger Tätigkeit. Zahlreiche<br />
Wegbegleiter aus <strong>der</strong> Region sowie<br />
Wilhelm Grafen (M.) folgt ab dem Sommer<br />
2013 Manfred Frohn als Geschäftsführer.<br />
stungen von hoher Qualität aus. Das<br />
Handwerk ist vor Ort verwurzelt und<br />
verknüpft daher sein wirtschaftliches<br />
Handeln mit gesellschaftlicher Verantwortung.<br />
36
Mitglie<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />
Vollversammlung:<br />
Unternehmer <strong>der</strong> Handwerkswirtschaft<br />
und ihre<br />
Stellvertreter<br />
1. Dieter Philipp<br />
Maler und Lackierermeister, <strong>Aachen</strong><br />
1a Bruno Plum<br />
Maler und Lackierermeister, <strong>Aachen</strong><br />
2. Dipl.-Ing. Georg Quadflieg<br />
Würselen<br />
2a Karl-Heinz Starmanns<br />
Zimmerermeister, <strong>Aachen</strong><br />
3. Dietmar Steinmetz<br />
Dachdecker- und Klempnermeister,<br />
<strong>Aachen</strong><br />
3a Gebhard Buchenthal<br />
Stuckateurmeister, <strong>Aachen</strong><br />
4. Dipl.- Ing. Hubert Schlun<br />
Baumeister, Gangelt<br />
4a Dipl.-Ing. Dietmar Frenken<br />
Linnich<br />
5. Axel Schömer<br />
Maurer- und Betonbauermeister, Düren<br />
5a Elvira Croé<br />
Stuckateurmeisterin, Düren<br />
6. Detlef Carl<br />
Maurer- und Betonbauermeister<br />
Euskirchen<br />
6a Bauing. Peter De<strong>der</strong>ichs<br />
Nettersheim<br />
7. Herbert May<br />
Gas- und Wasserinstallateurmeister<br />
<strong>Aachen</strong><br />
7a Sigi Kress<br />
Kfz-Mechanikermeister, <strong>Aachen</strong><br />
8. Hans Winnen<br />
Elektroinstallateurmeister, Eschweiler<br />
8a Martin Krings<br />
Metallbauermeister, Monschau<br />
9. Dipl.-Ing. Horst Küppers<br />
Hückelhoven<br />
9a Adolf Rademacher<br />
Kfz-Mechanikermeister, Heinsberg<br />
10. Hans-Peter Tholen<br />
Elektroinstallateurmeister, Gangelt<br />
10a Josef Wirtz<br />
Landmaschinenmechanikermeister<br />
Selfkant<br />
11. Helmut Krings<br />
Schlossermeister, Düren<br />
11a Hans-Jörg Herten<br />
Kaufmann, Düren<br />
12. Dipl.-Ing. Wilfried Schnei<strong>der</strong><br />
Zülpich<br />
12a Dipl.-Ing. Barthel Krosch<br />
Zülpich<br />
13. Rudolf Ferebauer<br />
Kfz-Betriebswirt, Düren<br />
13a Georg Bühl<br />
Installateur- und Heizungsbauermeister<br />
Kreuzau<br />
14. Paul Hütter<br />
Elektroinstallateurmeister, Dahlem<br />
14a Werner Witt<br />
Elektroinstallateurmeister, Euskirchen<br />
15. Josef Ross<br />
Zentralheizungs- und Lüftungsbauerund<br />
Gas- und Wasserinstallateurmeister<br />
Hückelhoven<br />
15a Günter Höfels<br />
Elektroinstallateurmeister, Herzogenrath<br />
16. Heinz-Willi Holzweiler<br />
Tischlermeister, <strong>Aachen</strong><br />
16a Hermann-Josef Classen<br />
Tischlermeister, Erkelenz<br />
17. Johannes Leo Schumacher<br />
Bäckermeister, <strong>Aachen</strong><br />
17a Rainer Wilms<br />
Fleischermeister, Roetgen<br />
18. Siegwin Zimmer<br />
Bäckermeister, Kall<br />
18a Rolf Karduck<br />
Bäckermeister, Nie<strong>der</strong>zier<br />
19. Elfriede Cäsar<br />
Augenoptikermeisterin, Düren<br />
19a Hans-Josef Schümmer<br />
Augenoptikermeister, Würselen<br />
20. Antonio Roberto Weinitschke<br />
Friseurmeister, <strong>Aachen</strong><br />
20a Christof Niessen<br />
Friseurmeister, Simmerath<br />
21. Heinz Bein<br />
Friseurmeister, Düren<br />
21a Marcel Schenk<br />
Friseurmeister, Düren<br />
22. Rolf Jungschlaeger<br />
Vulkaniseurmeister, <strong>Aachen</strong><br />
22a Wilfried Daniels<br />
Glasermeister, Alsdorf<br />
23. Gerd Theißen<br />
Raumausstattermeister<br />
Übach-Palenberg<br />
23a Georg Comouth<br />
Goldschmiedemeister, <strong>Aachen</strong><br />
24. Michael Kügeler<br />
Raumausstattermeister, Nörvenich<br />
24a Dipl.-Ing. Burkhard Spallek<br />
Geilenkirchen<br />
25. Reiner Dohlen<br />
Teppichreiniger, Geilenkirchen<br />
25a Beate Bulang<br />
Kosmetikerin, <strong>Aachen</strong><br />
26. Bernadette Hein<br />
Kosmetikerin, Nettersheim<br />
26a Britta Franzen<br />
Kosmetikerin, Hellenthal<br />
27. Matthias Cremer<br />
Bodenleger, Wassenberg<br />
27a Max Willms<br />
Bestatter, Wassenberg<br />
28. Friedhelm Küppers<br />
Bodenleger, Linnich<br />
28a Gerhard Domes<br />
Bestatter, Nie<strong>der</strong>zier<br />
Gesellen und an<strong>der</strong>e Arbeitnehmer<br />
mit abgeschlossener<br />
Berufsausbildung<br />
1. Thomas Riemenschnei<strong>der</strong><br />
Straßenbauer, Übach-Palenberg<br />
1a Werner Gehlen<br />
Dachdecker, Aldenhoven<br />
2 Ralf Schnei<strong>der</strong>s<br />
Dachdecker, Stolberg<br />
2a Jakob Odinius<br />
Dachdecker, <strong>Aachen</strong><br />
3. Guido W. Schmidt<br />
Maurer- und Betonbauermeister, Kall<br />
3a Rudi Pütz<br />
Maurer, Kall<br />
4. Felix Kendziora<br />
Kfz-Mechaniker, Jülich<br />
4a Dirk Jansen<br />
Kfz-Mechanikermeister, Jülich<br />
5. Luise Lauer<br />
Sekretärin, <strong>Aachen</strong><br />
5a Paul Frauenrath<br />
Karosseriebauermeister, Herzogenrath<br />
6. Jens Carl Herbert Möller<br />
Installateur- und Heizungsbauermeister<br />
Baesweiler<br />
6a Guido Hogen<br />
Zentralheizungs- und Lüftungsbauer<br />
Alsdorf<br />
entscheidungen<br />
getroffen<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
37
entschiedungen<br />
getroffen<br />
7. Markus Hollän<strong>der</strong><br />
Kfz-Mechaniker, Jülich<br />
7a Marcel Karduck<br />
Kfz-Mechaniker, Aldenhoven<br />
8. Hans Frings<br />
Tischlermeister, Langerwehe<br />
8a Anton Lehnhoff<br />
Tischler, Alsdorf<br />
9. Andrea Juszku<br />
Konditorin, <strong>Aachen</strong><br />
9a Robert Pattai<br />
Bäcker, <strong>Aachen</strong><br />
10. Claudia Benoit<br />
Konditorin, <strong>Aachen</strong><br />
10a Monika Strack<br />
Bäckereifilialleiterin, Jülich<br />
11. Peter Effenberg<br />
Orthopädieschuhmacher, Stolberg<br />
11a Rainer Berlin<br />
Orthopädieschuhmacher, Eschweiler<br />
12. Manfred Werner<br />
Fliesenleger, Düren<br />
12a Markus Meuter<br />
Fliesenleger, Jülich<br />
13. Gert-Willi Zimmermann<br />
Fliesenleger, Eschweiler<br />
13a Marita Schöller<br />
Gebäu<strong>der</strong>einigerin, Inden<br />
14. Holger Le<strong>der</strong><br />
Bodenleger, Alsdorf<br />
14a Ronald Dlugos<br />
Bodenleger, Alsdorf<br />
Vorstand<br />
Zum Vorstand gehören neun Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Vollversammlung (sechs Arbeitgeber und drei<br />
Arbeitnehmer). Vorsitzen<strong>der</strong> ist <strong>der</strong> Präsident,<br />
zwei Stellvertreter sind Vizepräsidenten, von<br />
denen einer Gesellenmitglied sein muss. Der<br />
Vorstand wird für fünf Jahre von <strong>der</strong> Vollversammlung<br />
gewählt. Ihm obliegt die Verwaltung<br />
<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong>. Die laufenden<br />
Geschäfte <strong>der</strong> Verwaltung führt <strong>der</strong> Hauptgeschäftsführer.<br />
Präsident und Hauptgeschäftsführer<br />
vertreten gemeinsam die <strong>Handwerkskammer</strong>.<br />
Präsident:<br />
Dieter Philipp<br />
Maler und Lackierermeister, <strong>Aachen</strong><br />
Vizepräsidenten:<br />
Helmut Krings<br />
Schlossermeister, Düren<br />
Felix Kendziora<br />
Kfz-Mechaniker, Jülich<br />
weitere Mitglie<strong>der</strong>:<br />
Elfriede Cäsar<br />
Augenoptikermeisterin, Düren<br />
Paul Hütter<br />
Elektroinstallateurmeister, Dahlem<br />
Dipl.-Ing. Baumeister Hubert Schlun<br />
Gangelt<br />
Johannes Leo Schumacher<br />
Bäckermeister, <strong>Aachen</strong><br />
Peter Effenberg<br />
Orthopädieschuhmacher, Stolberg<br />
Andrea Juszku<br />
Konditorin, <strong>Aachen</strong><br />
Ausschüsse<br />
Ausschuss für Gewerbeför<strong>der</strong>ung<br />
und Innovation<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> (Vizepräsident):<br />
Helmut Krings<br />
Schlossermeister, Düren<br />
Beisitzer Unternehmer:<br />
Dipl.-Ing. Horst Küppers<br />
Hückelhoven<br />
Paul Hütter<br />
Elektroinstallateurmeister, Dahlem<br />
Axel Schömer<br />
Maurer- u. Betonbauermeister, Düren<br />
stv. Beisitzer Unternehmer:<br />
Elvira Croè<br />
Stuckateurmeisterin, Düren<br />
Martin Krings<br />
Metallbauermeister, Monschau<br />
Christof Niessen<br />
Friseurmeister, Simmerath<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
Vorstand mit Geschäftsführung <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong>.<br />
38
Beisitzer Arbeitnehmer:<br />
Thomas Riemenschnei<strong>der</strong><br />
Straßenbauer, Übach-Palenberg<br />
Guido W. Schmidt<br />
Maurer- und Betonbauermeister, Kall<br />
Hans Frings<br />
Tischlermeister, Langerwehe<br />
stv. Beisitzer Arbeitnehmer:<br />
Jakob Odinius<br />
Dachdecker, <strong>Aachen</strong><br />
Paul Frauenrath<br />
Karosseriebauermeister, Herzogenrath<br />
Rudi Pütz<br />
Maurer, Kall<br />
Rechnungsprüfungsausschuss<br />
Unternehmer <strong>der</strong><br />
Handwerkswirtschaft:<br />
Hans Winnen<br />
Elektroinstallateurmeister, Eschweiler<br />
Matthias Cremer<br />
Bodenleger, Wassenberg<br />
Stellvertreter:<br />
Edwin Mönius<br />
Bäckermeister, Wassenberg<br />
Michael Nobis<br />
Bäckermeister, <strong>Aachen</strong><br />
Thomas Schmidt<br />
Kfz-Mechanikermeister, Jülich<br />
Adolf Rademacher<br />
Kfz-Mechanikermeister, Heinsberg<br />
Franz-Josef Roßbroich<br />
Dachdeckermeister, <strong>Aachen</strong><br />
Stellvertreter:<br />
Elvira Croé<br />
Stuckateurmeister<br />
Hans-Peter Tholen<br />
Elektroinstallateurmeister, Gangelt<br />
Günter Höfels<br />
Elektroinstallateurmeister, Herzogenrath<br />
Werner Witt<br />
Elektroinstallateurmeister, Euskirchen<br />
Barthel Bauer<br />
Installateur- und Heizungsbauermeister,<br />
Kreuzau<br />
Oliver Jacobs<br />
Kfz-Mechanikermeister, <strong>Aachen</strong><br />
Stellvertreter:<br />
Dirk Jansen<br />
Kfz-Mechanikermeister, Jülich<br />
Luise Lauer<br />
Sekretärin, <strong>Aachen</strong><br />
Guido Schmidt<br />
Maurer- und Betonbauermeister, Kall<br />
Volker Kohlisch<br />
IG Metall, Verwaltungsstelle Düren<br />
Markus Hollän<strong>der</strong><br />
Kfz-Mechaniker, Jülich<br />
Manfred Werner<br />
Fliesenleger, Düren<br />
BERUFSSCHULLEHRER<br />
Mitglie<strong>der</strong>:<br />
Oberstudiendirektor Rolf-Dieter Crott<br />
Berufskolleg Geilenkirchen<br />
Oberstudiendirektorin Ute Dreser<br />
Mies-van-<strong>der</strong>-Rohe-Berufskolleg, <strong>Aachen</strong><br />
Oberstudiendirektorin Ingrid Wagner<br />
Berufskolleg Simmerath/Stolberg<br />
Oberstudiendirektor Jürgen Tilk<br />
Thomas-Eßer-Berufskolleg, Euskirchen<br />
entscheidungen<br />
getroffen<br />
Werner Witt<br />
Elektroinstallateurmeister, Euskirchen<br />
ARBEITNEHMER<br />
Oberstudiendirektor Erhard Kusch<br />
Berufskolleg für Technik, Düren<br />
Axel Schömer<br />
Maurer- und Betonbauermeister, Düren<br />
Mitglie<strong>der</strong>:<br />
Studiendirektor Hans Pontzen<br />
Käthe-Kollwitz-Berufskolleg, <strong>Aachen</strong><br />
Arbeitnehmer:<br />
Holger Münzberg<br />
Sekretär IG Bauen-Agrar-Umwelt, Düsseldorf<br />
Stellvertreter:<br />
Markus Hollän<strong>der</strong><br />
Kfz-Mechaniker, Jülich<br />
Stellvertreter:<br />
Luise Lauer<br />
Sekretärin, <strong>Aachen</strong><br />
BERUFSBILDUNGSAUSCHUSS<br />
SELBSTSTÄNDIGE HANDWERKER<br />
Mitglie<strong>der</strong>:<br />
Paul Frauenrath<br />
Karosseriebauermeister, Herzogenrath<br />
Peter Josef Effenberg<br />
Orthopädieschuhmacher, Stolberg<br />
Gert-Willi Zimmermann<br />
Fliesenleger, Eschweiler<br />
Karl-Heinz Drießen<br />
Maurer, Gangelt<br />
Jens Carl Herbert Möller<br />
Installateur- und Heizungsbauermeister,<br />
Baesweiler<br />
Oberstudiendirektor Thomas Gurdon<br />
Berufskolleg Eschweiler<br />
Studiendirektorin Heike Schwarzbauer<br />
Berufskolleg Jülich<br />
Oberstudiendirektorin Peter Klösges<br />
Paul-Julius-Reuter-Berufskolleg, <strong>Aachen</strong><br />
Studiendirektor Thomas Becker<br />
Berufskolleg Alsdorf<br />
Oberstudiendirektor Franz-Josef Foltz<br />
Berufskolleg Eifel<br />
Oberstudiendirektor Paul-Günther Threin<br />
Berufskolleg des Kreises Heinsberg, Erkelenz<br />
Karl-Josef Claßen<br />
Maurermeister, Schleiden<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
39
persönliches vermerkt<br />
persönliches vermerkt<br />
Engagement im Ehrenamt<br />
Die ehrenamtlich tätigen Spezialisten aus<br />
dem Handwerk und den Berufskollegs bilden<br />
eine unverzichtbare Säule im Berufsbildungssystem<br />
<strong>der</strong> Region <strong>Aachen</strong>. Beim Tag des<br />
Ehrenamtes im Schloss Burgau in Düren zollt<br />
die Kammer mit einer Festveranstaltung dem<br />
gesellschaftlichen Engagement für den<br />
Berufsnachwuchs Anerkennung. Aufgelockert<br />
wird <strong>der</strong> offizielle Teil durch spritzige Songs<br />
<strong>der</strong> A-Cappella-Gesangsgruppe Lovely Mr.<br />
Singing Club.<br />
gewirkt und war maßgeblich an <strong>der</strong> Neuschaffung<br />
des TraCK, das 2003 in Düren in<br />
Betrieb ging, beteiligt. Der Aufbau und die<br />
Qualifizierung des Berufsnachwuchses lag<br />
ihm immer sehr am Herzen, da er mit dem<br />
Bildungszentrum für das fachkundige und<br />
geschulte Personal sorgen wollte, das die<br />
Unternehmen in ihren Betrieben und gerade<br />
in <strong>der</strong> anspruchsvollen und wandelfähigen<br />
Kfz-Branche brauchen. Nicht nur im Kammerbezirk<br />
hat Nießen viele Verdienste in all den<br />
Jahren erworben. Er war auch ein angesehener<br />
Fachmann im Fachverband.<br />
Kurzinfo<br />
Ehrenamtliches Engagement wird im<br />
Handwerk großgeschrieben. Auf vielen<br />
Ebenen setzen sich Menschen für<br />
die Belange des Berufsnachwuchses,<br />
<strong>der</strong> Betriebe und ihrer Mitarbeiter ein.<br />
Allein 1.750 von ihnen bringen ihr<br />
Fachwissen und ihre beruflichen<br />
Erfahrungen in den Gesellen-, Meister-,<br />
Abschluss- und Fortbildungsprüfungsausschüssen<br />
im Bezirk <strong>der</strong><br />
<strong>Handwerkskammer</strong> für die Region<br />
<strong>Aachen</strong> mit ein.<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
Von den insgesamt 1.750 Ehrenamtlern in<br />
den Gesellen-, Meister-, Abschluss- und Fortbildungsprüfungsausschüssen<br />
im Bezirk <strong>der</strong><br />
<strong>Handwerkskammer</strong> für die Region <strong>Aachen</strong><br />
erhalten zahlreiche Personen für ihren längjährigen<br />
Einsatz die Verdienstnadeln in Gold<br />
beziehungsweise Silber.<br />
Kfz-Experte übergibt Steuer<br />
Als „ein Urgestein unserer Bildungseinrichtung“<br />
verlässt Rudolf Nießen das Trainings-<br />
Centrum für Kraftfahrzeugtechnik (TraCK) in<br />
Düren. Nach 32 Jahren Dienst für die <strong>Handwerkskammer</strong><br />
für die Region <strong>Aachen</strong> verabschiedet<br />
<strong>der</strong> Geschäftsführer <strong>der</strong> Kammer für<br />
die Bildungszentren, Manfred Frohn, den Kfz-<br />
Experten vor zahlreichen Kolleginnen, Kollegen<br />
und Mitstreitern sowie seiner Familie mit<br />
diesen Worten in den Ruhestand:<br />
"Rudolf Nießen hat die Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung<br />
und die Meisterausbildung<br />
im Kfz-Bereich auf hohem Niveau geleitet<br />
und vorangetrieben. Das war nur möglich<br />
durch permanente Weiterbildung", betont<br />
Frohn in seiner Würdigung.<br />
Seine Laufbahn bei <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />
begann offiziell am 1. Januar 1980. Seitdem<br />
hat er in Düren, Simmerath und <strong>Aachen</strong><br />
Sein Nachfolger wird <strong>der</strong> bisherige Fachlehrer<br />
Rudolf Königs, <strong>der</strong> fortan als Leiter des Referats<br />
14 <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> die Geschicke<br />
des TraCK Düren lenkt. Rudolf Nießen wird<br />
weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen.<br />
Närrische Ehre<br />
Traditionell am Elften im Elften verleiht die<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> für die Region <strong>Aachen</strong><br />
individuell gefertigte Orden an Persönlichkeiten<br />
des öffentlichen Lebens. Die schmucken<br />
Unikate aus Edelmetall nehmen vier Träger im<br />
Alten Kurhaus in <strong>Aachen</strong> entgegen.<br />
Während eines Wettbewerbs <strong>der</strong> Fachinnung<br />
hatten vier angehende Gold- und Silberschmiede<br />
die fantasievollen und hochwertigen<br />
Einzelstücke gefertigt. Kammerpräsident<br />
Dieter Philipp und Hauptgeschäftsführer Peter<br />
Deckers freuen sich, die fantasievollen Orden<br />
an die Auserwählten im Ballsaal überreichen<br />
zu können.<br />
Die für die Prominenten ausgewählten Unikate<br />
entsprangen <strong>der</strong> Gestaltungskunst von<br />
Sabrina Seiwald, Inge Hoffmann, Hannah<br />
Möllmann und Gregory Minkwitz. Ausgebildet<br />
werden sie bei Gold- und Silberschmiedemeisterin<br />
Klaudia Magyar, Goldschmiedemeister<br />
Roland Simons, GaleriePunkt (Udo<br />
Kontakt<br />
Elsbeth Rüland 0241/ 471-124<br />
elsbeth.rueland@hwk-aachen.de<br />
Ludwig Hüffelmann und Andrea Schaffrath-<br />
Hüffelmann) und Goldschmiedemeister Georg<br />
Comouth. Sie werden verliehen an den<br />
Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft,<br />
Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen, Dr. Günther<br />
Horzetzky, an Thomas Pennartz, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Kreissparkasse Heinsberg,<br />
an den Vorsitzenden <strong>der</strong> Fraktion Bündnis 90/<br />
Die Grünen im Landtag NRW, Reiner Priggen,<br />
und an den Vorstandsvorsitzenden des Rheinisch-Westfälischen<br />
Genossenschaftsverbands<br />
(RWGV) und früheren Hauptgeschäftsführer<br />
<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong>, Ralf<br />
W. Barkey.<br />
Seifriz-Preis für Brammertz<br />
Die Schreinerei Brammertz mit Sitz in<br />
<strong>Aachen</strong>-Kornelimünster erhält in Stuttgart<br />
den Professor-Adalbert-Seifriz-Preis, eine<br />
bundesweite Auszeichnung, mit <strong>der</strong> in jedem<br />
Jahr erfolgreiche Kooperationen zwischen<br />
Handwerk und Wissenschaft geehrt werden.<br />
40
Die Anerkennung wird dem Betrieb für die<br />
Entwicklung eines beschusssicheren Fensters<br />
aus Holz verliehen. Das neue Produkt ist so<br />
stabil, dass es sogar panzerbrechen<strong>der</strong> Munition<br />
standhält. Brammertz dürfte <strong>der</strong> weltweit<br />
einzige Betrieb sein, <strong>der</strong> so etwas im Angebot<br />
hat.<br />
Mauenorden für Barkey<br />
Nette Auszeichnung zum Abschied: Die Kreishandwerkerschaft<br />
<strong>Aachen</strong> verleiht Ralf W.<br />
Barkey, bis 30. September <strong>2012</strong> Hauptgeschäftsführer<br />
<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für die<br />
Region <strong>Aachen</strong>, ihren Mauenorden – als<br />
Dank und Anerkennung für beson<strong>der</strong>e Verdienste<br />
um das <strong>Aachen</strong>er Handwerk. Die<br />
handgefertigten silbernen Manschettenknöpfe<br />
überreichen <strong>der</strong> <strong>Aachen</strong>er Kreishandwerksmeister<br />
Herbert May und <strong>der</strong> Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> Kreishandwerkerschaft <strong>Aachen</strong>, Ludwig<br />
Voß bei <strong>der</strong> offiziellen Verabschiedung Barkeys<br />
in <strong>der</strong> Akademie für Handwerksdesign<br />
Gut Rosenberg. Sie bedanken sich für die<br />
Zusammenarbeit und wünschen ihm alles<br />
Gute für die Zukunft.<br />
.<br />
Ehrungen<br />
<strong>2012</strong> werden Persönlichkeiten des <strong>Aachen</strong>er<br />
Handwerks und Menschen, die dem <strong>Aachen</strong>er<br />
Handwerk eng verbunden sind, für ihre<br />
beson<strong>der</strong>en Bemühungen um das Gesamthandwerk<br />
auf Bundes-, Landes-, Kammerbezirks-<br />
o<strong>der</strong> Innungsebene ausgezeichnet.<br />
Den Ehrenobermeisterbrief<br />
erhielt:<br />
Heinz Bein<br />
Friseurmeister, Düren<br />
verliehen am 19.03.<strong>2012</strong><br />
Mit dem Verdienstkreuz am Bande<br />
des Verdienstordens <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />
Deutschland wurde ausgezeichnet:<br />
Hans-Josef Aretz<br />
Fliesen-, Platten- und Mosaiklegermeister<br />
Geilenkirchen<br />
verliehen am 26.01.<strong>2012</strong><br />
Verdienstnadeln<br />
Die <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong> würdigt mit<br />
einer Verdienstnadel Persönlichkeiten, die<br />
sich durch ehrenamtliche Tätigkeit, vorwiegend<br />
im Berufsbildungsbereich <strong>der</strong> Handwerksorganisation<br />
im Kammerbezirk, verdient<br />
gemacht haben.<br />
Goldene Verdienstnadeln:<br />
RA Dr. Wolfgang Beyer<br />
Hürtgenwald<br />
Dipl.-Ing. Rudolf Brodda<br />
<strong>Aachen</strong><br />
Norbert Caspers<br />
Elektroinstallateurmeister, Düren<br />
Luigi De Rose<br />
Schuhmachermeister, Stolberg<br />
Hermann Heiden<br />
Kreuzau<br />
Klaus-Peter Kerwer<br />
Radio- und Fernsehtechnikermeister, Euskirchen<br />
Michael Kügeler<br />
Raumausstattermeister, Nörvenich<br />
Gerd Lampmann<br />
Studiendirektor a.D., Bonn<br />
Norbert Lauscher<br />
Tischlermeister, Übach-Palenberg<br />
Wolfgang Mainz<br />
Elektroinstallateurmeister, Hückelhoven<br />
Ute Nießen<br />
Friseurmeisterin, Monschau<br />
Hans Heinrich Reinartz<br />
Bäckermeister, Düren<br />
Hermann Stachelscheid<br />
Fleischermeister, Düren<br />
Angelika Turrek<br />
Modistenmeisterin, Technische Leiterin<br />
Düsseldorf<br />
Horst Wahlen<br />
Friseurmeister, Düren<br />
Peter Deckers<br />
Kreisdirektor, Heinsberg<br />
(am 25. September <strong>2012</strong> erhalten)<br />
Silberne Verdienstnadeln:<br />
Martina Braun<br />
Friseurmeisterin, Zülpich<br />
Dipl.-Ing. (TH) Klaus-Peter Ebel<br />
Päd.-Fachleiter Kfz.-Wesen, <strong>Aachen</strong><br />
Otmar Edel<br />
Studienrat, Hückelhoven<br />
Josef Faßben<strong>der</strong><br />
Metallbauermeister, Bad Münstereifel<br />
Klaus Frohn<br />
Tischlermeister, <strong>Aachen</strong><br />
Werner Gehlen<br />
Dachdeckermeister, Aldenhoven<br />
Georg Gier<br />
Zentralheizungs- und Lüftungsbauermeister<br />
Eschweiler<br />
Helga Hafki<br />
Würselen<br />
Erwin Heining<br />
Tischlermeister, <strong>Aachen</strong><br />
Egon Hennecken<br />
Stolberg<br />
Harald Huppertz<br />
Oberstudienrat, Düren<br />
Michael Jahns<br />
Euskirchen<br />
Jörg Keil<br />
Maschinenbaumechanikermeister, Euskirchen<br />
Karl J. Kleiber<br />
Oberstudienrat, <strong>Aachen</strong><br />
Helmut Köhnen<br />
Stuckateurmeister, Jülich<br />
Wolfgang May<br />
Studiendirektor, <strong>Aachen</strong><br />
Hannelore Mertesacker<br />
Modistenmeisterin, Linz<br />
Dieter Mirwald<br />
Studiendirektor, Linnich<br />
Dipl.-Ing. Josef Müller<br />
Metallbauermeister, Blumenthal<br />
Dipl.-Ing. Energietechnik Wilhelm Nießen<br />
<strong>Aachen</strong><br />
Ulrich Pallubinsky<br />
Studiendirektor, Würselen<br />
Rolf Pieffer<br />
Friseurmeister, Herzogenrath<br />
Dipl. Germanistin Petra Pigerl-Radtke<br />
<strong>Aachen</strong><br />
Iris Quell<br />
Modistenmeisterin, Wassenberg<br />
Bernd Rademacher<br />
Installateur- und Heizungsbauermeister, Stolberg<br />
Albert Schnei<strong>der</strong><br />
Fleischermeister, Kall<br />
Josef Vankann<br />
Maler und Lackierermeister, Herzogenrath<br />
Franz-Hubert Vossen<br />
Oberstudienrat, <strong>Aachen</strong><br />
Ralf Wilden<br />
Elektroinstallateurmeister, Betriebswirt des<br />
Handwerks, Simmerath<br />
Reiner Wilms<br />
Fleischermeister, Roetgen<br />
Robert Wolf<br />
Fleischermeister, <strong>Aachen</strong><br />
persönliches vermerkt<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
41
kammer gemanagt<br />
Kammer gemanagt<br />
Kurzinfo<br />
Qualifiziertes Personal<br />
Das Aufgabenspektrum <strong>der</strong> Kammer erfor<strong>der</strong>t<br />
gut qualifiziertes Personal. Es muss einerseits<br />
fachlich die gesamte Bandbreite von <strong>der</strong><br />
generellen Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung über die<br />
konkrete Betriebs- und Ausbildungsberatung,<br />
die politische Interessenvertretung, die Überwachung<br />
des Prüfungswesens, die Sicherung<br />
<strong>der</strong> handwerksrechtlichen „Spielregeln“ bis<br />
hin zur Qualifizierung des handwerklichen<br />
Personals <strong>der</strong> Mitgliedsbetriebe abdecken.<br />
An<strong>der</strong>erseits besteht die Anfor<strong>der</strong>ung, den<br />
Posten „Personalkosten“ im wirtschaftlich<br />
vertretbaren Rahmen zu halten.<br />
Der Personalstamm <strong>der</strong> Kammer reduziert<br />
sich aufgrund normaler Personalfluktuation<br />
und ausscheiden<strong>der</strong> Mitarbeiter durch Eintritt<br />
in die Rente – ohne Abstriche bei den Leistungen<br />
– nochmals im Vergleich zum Vorjahr<br />
um 12 auf 207 (inklusive 4 Lehrlingen/Praktikanten).<br />
Davon sind 40 Prozent Frauen und<br />
60 Prozent Männer. Die Verringerung konnte<br />
durch einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess,<br />
ein ausgefeiltes Qualitäts-Managementsystem,<br />
die Weiterbildung <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />
und verstärkten EDV-Einsatz gelingen.<br />
Eine weitere Reduktion auf unter 200 Mitarbeiter<br />
ist für das Jahr 2013 vorgesehen. Die<br />
Mitarbeiterschaft setzt sich zusammen aus:<br />
- einem Hauptgeschäftsführer<br />
- drei Geschäftsführern<br />
- drei stellvertretenden Dezernenten<br />
- 13 Referatsleitern<br />
- 183 Ausbildungsmeistern, Beratern<br />
Sachbearbeitern und Arbeitern<br />
- 4 Lehrlingen/Praktikanten<br />
Für die Qualifizierung <strong>der</strong> jährlich rund<br />
17.000 Aus- und Weiterbildungsteilnehmer<br />
muss die Infrastruktur <strong>der</strong> sechs Bildungszentren<br />
<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> (siehe auch<br />
Kapitel „Know-how geschmiedet“) auf dem<br />
neuesten technischen Stand sein. Dazu sind<br />
Ersatzbeschaffungen und neue Investitionen<br />
erfor<strong>der</strong>lich. Im Jahr <strong>2012</strong> nimmt die <strong>Handwerkskammer</strong><br />
dafür rund 1,27 Mio. Euro in<br />
die Hand. Zusammen mit weiteren vermögenswirksamen<br />
Maßnahmen macht dies<br />
einen Anteil von 16 Prozent am Gesamthaushalt<br />
aus.<br />
Kammer- und Son<strong>der</strong>beitrag<br />
Das Leistungsangebot <strong>der</strong> Kammer wird<br />
<strong>2012</strong> zu 28 Prozent (6,67 Mio. Euro) von den<br />
ihr zugehörigen Mitgliedsbetrieben über den<br />
gesetzlich vorgeschriebenen Kammerbeitrag<br />
mit finanziert. Weitere Einnahmen generiert<br />
die Kammer durch Gebühren, öffentliche<br />
Zuschüsse und Einnahmen aus dem operativen<br />
Bildungsgeschäft.<br />
Der Son<strong>der</strong>beitrag von insgesamt 3,69 Mio.<br />
Euro dient ausschließlich <strong>der</strong> Finanzierung<br />
<strong>der</strong> Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung.<br />
Neben dem Son<strong>der</strong>beitrag <strong>der</strong> Betriebe erhält<br />
die Kammer staatliche Zuschüsse in Höhe<br />
von 1,82 Mio. Euro zur Realisierung <strong>der</strong> Lehrlingsunterweisung.<br />
Für die Interessenvertretung aller<br />
Handwerksbetriebe und <strong>der</strong>en Mitarbeiter<br />
und als größte Qualifizierungseinrichtung<br />
für gewerblich-technische<br />
Aus- und Weiterbildung in <strong>der</strong> Region<br />
an sechs Standorten benötigt die<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong> eine<br />
große Gebäude- und Maschineninfrastruktur.<br />
Außerdem ist gut qualifiziertes<br />
Personal zur Erledigung aller<br />
Aufgaben unerläßlich. Um erfolgreich<br />
und zur Zufriedenheit <strong>der</strong> Kunden zu<br />
arbeiten, muss die Kammer gemanagt<br />
werden wie ein großer mittelständischer<br />
Betrieb – allerdings mit<br />
gewissen Son<strong>der</strong>aufgaben. Diese<br />
ergeben sich aus <strong>der</strong> Struktur einer<br />
Körperschaft des öffentlichen Rechts.<br />
Kontakt<br />
Personal- und Finanzabteilung<br />
Alexan<strong>der</strong> Krott 0241/ 471-331<br />
alexan<strong>der</strong>.krott@hwk-aachen.de<br />
Leitbild <strong>der</strong> HWK <strong>Aachen</strong><br />
Wirtschaften<br />
Wir erfüllen unsere Aufgaben effizient<br />
und wirtschaftlich. Ein sparsamer und<br />
transparenter Umgang mit den uns<br />
anvertrauten Mitteln bildet die Grundlage<br />
des Wirtschaftens.<br />
Investitionen und Haushalt<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
Der Gesamthaushalt beträgt 24,26 Mio. Euro,<br />
wovon <strong>der</strong> Mammutanteil von 59 Prozent für<br />
den Betrieb des Bildungswesens benötigt<br />
wurde (siehe auch „Fakten gesammelt“).<br />
42
Fakten gesammelt<br />
fakten gesammelt<br />
Neueintragungen <strong>2012</strong> zulassungspflichtiger und zulassungsfreier Handwerke nach Qualifikation<br />
Anlage A<br />
Summe<br />
Anlage A<br />
Anlage B1<br />
Meisterprüfung<br />
Gleichwertiger<br />
Abschluss<br />
(z.B. Ing.<br />
o<strong>der</strong><br />
Industriemeister)<br />
Ausnahmebewilligung<br />
Altgesellenregelung<br />
Meisterprüfung<br />
Gleichwertiger<br />
Abschluss<br />
(z.B. Ing.<br />
o<strong>der</strong><br />
Industriemeister)<br />
Gesellenprüfung<br />
Summe<br />
Anlage B1<br />
Absolut 173 18 65 34 290 10 1 12 637 660<br />
in % 59,7 6,2 22,4 11,7 100 1,5 0,2 1,8 96,5 100<br />
Mitgliedsunternehmen<br />
Gesamt 16.305<br />
dav. zulassungspflichtige Handwerke 9.485<br />
dav. zulassungsfreie Handwerke 3.151<br />
dav. handwerksähnliche Gewerbe 3.669<br />
dav. Bau/Ausbau 4.996<br />
dav. Metall/Elektro 3.970<br />
dav. Holz 1.721<br />
dav. Nahrung, Gesundheit,<br />
Körperpflege u. Sonstige<br />
5.618<br />
dav. Stadt <strong>Aachen</strong> 2.713<br />
dav. übrige Städteregion 3.949<br />
dav. Kreis Düren 3.377<br />
dav. Kreis Heinsberg 3.364<br />
dav. Kreis Euskirchen 2.902<br />
Anzahl deutscher und<br />
ausländischer Betriebsinhaber<br />
Deutsche<br />
EU-Auslän<strong>der</strong><br />
90%<br />
3%<br />
7%<br />
ohne<br />
Qualifikation<br />
Nicht-<br />
EU-Auslän<strong>der</strong><br />
Anzahl insgesamt 16.305<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Mitgliedsunternehmen<br />
16.305<br />
16.238<br />
15.905<br />
15.719<br />
15.594<br />
3.669<br />
3.685<br />
3.597<br />
3.616<br />
3.593<br />
3.151<br />
3.013<br />
2.830<br />
2.694<br />
2.557<br />
9.485<br />
9.540<br />
9.478<br />
9.409<br />
9.444<br />
<strong>2012</strong><br />
2011<br />
2009<br />
2010<br />
2008<br />
Anlage A Anlage B1 Anlage B2<br />
Geschäftslage im Handwerk<br />
78 77 75<br />
80<br />
63<br />
78<br />
70<br />
87 87 86 87 85<br />
72<br />
29<br />
22 20<br />
18<br />
17<br />
0 1<br />
-3<br />
5<br />
3<br />
F 07<br />
H 07<br />
F 08<br />
-24<br />
H 08 F 09<br />
H 09<br />
-12<br />
F 10<br />
H 10<br />
F 11<br />
H 11<br />
F 12<br />
H 12<br />
-22<br />
F 13 erw.<br />
Geschäftslage ist gut bzw. befriedigend im Vergleich zum Vorhalbjahr (in %)<br />
Saldo <strong>der</strong> Betriebe mit guter bzw. schlechter Beurteilung <strong>der</strong> Geschäftslage<br />
HWK <strong>Aachen</strong> - Konjunkturumfragen<br />
F = Frühjahr<br />
H = Herbst<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
43
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> fakten gesammelt<br />
Beratungsthemen<br />
Beratungsthemen Stadt <strong>Aachen</strong> Übrige StädteRegion Kreis Düren<br />
Kreis<br />
Heinsberg<br />
Kreis Euskirchen<br />
Insgesamt<br />
Gründungen 107 92 35 66 33 333<br />
Betriebsübergaben 32 62 41 60 22 217<br />
Betriebwirtschaft 137 149 95 106 63 550<br />
Technik u. Technologietransfer 12 19 5 13 8 57<br />
Marketing 30 11 7 5 9 62<br />
Sonstiges 42 12 5 20 5 84<br />
Insgesamt 360 345 188 270 140 1.303<br />
Hinweis: Nur Beratungen über drei Stunden. In einer Beratung können mehrere Themen angesprochen werden.<br />
Betriebsberatungen nach Gewerken<br />
dav. Existenz-<br />
Insgesamt gründungs-<br />
beratungen in %<br />
Bau/ Ausbau 228 61,8%<br />
Elektro/ Metall 221 38,0%<br />
Holz 126 54,0%<br />
Bekleidung 47 80,9%<br />
Nahrung 47 34,0%<br />
Gesundheit 155 40,6%<br />
Glas/ Papier 39 76,9%<br />
Handwerksähnl.<br />
97 21,6%<br />
Insgesamt 960 38,1%<br />
Hinweis: Nur Beratungen über drei Stunden.<br />
Weiterbildungsberatungen<br />
persönl. Gespräch<br />
Telefon<br />
23%<br />
77%<br />
Anzahl insgesamt 10.169<br />
Weiterbildungsberatung<br />
nach För<strong>der</strong>programmen<br />
Bildungsscheck<br />
Beratungen 159<br />
Ausgegebene Schecks 210<br />
Eingelöste Schecks bei HWK AC 68<br />
Bildungsprämiengutscheine<br />
Beratungen 112<br />
Ausgegebene Gutscheine 112<br />
Eingelöste Gutscheine bei HWK AC 8<br />
Meister-BAföG<br />
Beratungen 2.504<br />
neue Anträge zu Vollzeitmaßnahmen 218<br />
neue Anträge zu Teilzeitmaßnahmen 104<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Lehrlingszahlen<br />
Leistungsbilanz unserer Ausbildungsberatung<br />
und Passgenaue Vermittlung<br />
Ausbildungsberatung<br />
Passgenaue<br />
Vermittlung<br />
Betriebsbesuche 783 616<br />
dav. Erstbesuche 285<br />
dav. Wie<strong>der</strong>holungsbesuche<br />
498<br />
persönliche<br />
Beratungen<br />
8.230 2.580<br />
Teilnahme an<br />
Berufsmessen<br />
35<br />
Info-Tage 32<br />
vermittelte<br />
Lehrstellen<br />
99<br />
2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />
Lehrlinge insgesamt 7.594 7.556 7.118 7.035 6.945<br />
dav. männlich in % 78,7 77,6 77,6 78,1 77,5<br />
dav. weiblich in % 21,3 22,4 22,4 21,9 22,5<br />
dav. Auslän<strong>der</strong> in % 3,9 4,7 4,6 4,3 4,2<br />
dav. Stadt <strong>Aachen</strong> (absolut) 1.463 1.529 1.365 1.314 1.293<br />
dav. übrige StädteRegion (absolut) 1.595 1.615 1.550 1.571 1.541<br />
dav. Kreis Düren (absolut) 1.673 1.671 1.581 1.489 1.447<br />
dav. Kreis Heinsberg (absolut) 1.636 1.590 1.516 1.547 1.576<br />
dav. Kreis Euskirchen (absolut) 1.227 1.151 1.106 1.114 1.088<br />
Ausbildungsbetriebe insg. 3.658 3.205 3.057 3.020 3.015<br />
44
fakten gesammelt<br />
Lehrlingszahlen insgesamt und neue Lehrverträge<br />
7.594 7.556<br />
7.118 7.035 6.945<br />
2.825 2.670 2.524 2.561 2.632<br />
2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />
Lehrlinge insgesamt Neue Lehrverträge<br />
Schulabschlüsse <strong>der</strong> neuen Lehrlinge<br />
3.599 3.313 2.637 Gesamt<br />
269<br />
236<br />
792<br />
2.084<br />
218<br />
1990<br />
40<br />
262<br />
1.166<br />
1.702<br />
143<br />
2000<br />
0<br />
325<br />
884<br />
1.377<br />
46<br />
<strong>2012</strong><br />
sonstige Schulabschlüsse<br />
Gymnasialabschluss<br />
Realschulabschluss<br />
Hauptschulabschluss<br />
ohne Schulabschluss<br />
Bestandene Gesellenprüfungen<br />
1.503 1.488 1.538<br />
1.627<br />
1.457<br />
1.148 1.135<br />
1.172<br />
1.262<br />
1.087<br />
355 353 366 365 370<br />
2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />
Männer Frauen<br />
Bestandene Meisterprüfungen<br />
Lebensalter <strong>der</strong> jungen Meister/innen<br />
277 267<br />
316<br />
300<br />
326<br />
Wie viele schaffen es?<br />
nicht bestanden 8%<br />
47,5%<br />
37,1%<br />
Frauen 13%<br />
Männer 87%<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
<strong>2012</strong><br />
bestanden 92%<br />
Meisterprüfungen<br />
insgesamt 353<br />
bis<br />
25 Jahre<br />
26-30<br />
Jahre<br />
7,7%<br />
31 bis 35<br />
Jahre<br />
4,9%<br />
36 bis 40<br />
Jahre<br />
2,8%<br />
über 40<br />
Jahre<br />
Meisterprüfungen<br />
insgesamt 353<br />
Bestandene Meisterprüfungen<br />
aus an<strong>der</strong>en<br />
Regionen Stadt <strong>Aachen</strong><br />
übrige StädteRegion<br />
(= ehemals Kr. <strong>Aachen</strong>) Kreis Düren Kreis Heinsberg Kreis Euskirchen<br />
Insgesamt<br />
Bäcker 0 1 0 1 0 0 2<br />
Dachdecker 1 2 2 0 0 3 8<br />
Elektrotechniker 3 1 2 6 2 1 15<br />
Feinwerkmechaniker 0 2 7 0 1 0 10<br />
Friseure 2 3 13 8 8 2 36<br />
Installateur 0 5 7 3 3 1 19<br />
Korb- u. Flechtw.-gestalter 0 0 0 0 1 0 1<br />
Kraftfahrzeugtechniker 99 10 17 8 7 9 150<br />
Maler 1 3 3 8 2 2 19<br />
Maurer 0 1 5 3 2 4 15<br />
Metallbauer 1 4 4 2 1 1 13<br />
Modist 1 0 0 0 0 0 1<br />
Straßenbauer 0 0 1 0 4 0 5<br />
Stuckateur 2 0 2 0 0 1 5<br />
Tischler 8 10 2 4 0 2 26<br />
Zimmerer 1 0 0 0 0 0 1<br />
Insgesamt 119 42 65 43 31 26 326<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
45
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> fakten gesammelt<br />
Lehrgänge <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> und QualiTec GmbH<br />
Lehrgänge Teilnehmer Teilnehmerstunden<br />
Überbetriebliche Unterweisung 904 9.650 663.096<br />
Vorbereitung auf die Meisterprüfung<br />
80 1.361 377.916<br />
(Teile I bis IV)<br />
Sonstige Lehrgänge (z.B. Betriebswirt<br />
362 3.837 361.482<br />
(HWK), Meisterdesigner)<br />
QualiTec<br />
200 2.554 632.224<br />
(Umschulungen, BaE, BvB usw.)<br />
Insgesamt 1.546 17.402 2.034.718<br />
Bildungszentren und Akademien <strong>der</strong> HWK <strong>Aachen</strong><br />
Bildungszentrum GFA <strong>Aachen</strong><br />
(inkl. Friseur- u. Kosmetikzentrum)<br />
Sachverständige<br />
Insgesamt 108<br />
dav. Bau/Ausbau 48<br />
dav. Metall/Elektro 32<br />
dav. Holz 12<br />
dav. Nahrung, Gesundheit,<br />
Körperpflege und Sonstige<br />
Theorieplätze<br />
Werkstattplätze<br />
Insgesamt<br />
55 64 119<br />
Bildungszentrum BGE <strong>Aachen</strong> 486 487 973<br />
Bildungszentrum BGE Düren 122 146 268<br />
Bildungszentrum TraCK Düren 56 76 132<br />
Bildungszentrum BGZ Simmerath 180 450 630<br />
Akademie für Handwerksdesign −<br />
125 66 191<br />
Gut Rosenberg<br />
Insgesamt 1.024 1.289 2.313<br />
Stellungnahme zu Bauleitplanungen<br />
Anzahl <strong>der</strong><br />
Bauleitpläne<br />
betroffene<br />
Betriebe<br />
2008 333 267<br />
2009 281 285<br />
2010 274 219<br />
2011 294 274<br />
<strong>2012</strong> 282 186<br />
Kurzübersicht des Handwerks in den Regionen<br />
16<br />
Fortbildungsprüfung − Wie viele schaffen es?<br />
bestanden nicht<br />
bestanden<br />
ingesamt<br />
absolut 495 47 542<br />
in % 91,3 8,7 100<br />
Ausbil<strong>der</strong>eignungsprüfung 287 1 288<br />
Betriebswirt (HWK) 7 7<br />
CNC-Fachkraft 10 2 12<br />
Fachkaufmann/-frau (HWK) 17 4 21<br />
geprüfte Nageldesignerin 2 2<br />
Meister/-Handwerksdesigner 26 26<br />
Kraftfahrzeugservicetechniker 142 36 178<br />
SPS-Fachkraft 4 4 8<br />
Finanzen<br />
Absolut in € in %<br />
Haushaltseinnahmen<br />
Kammerbeitrag 6.672.112,46 28%<br />
Umlage Nachwuchsausbildung 3.694.297,64 15%<br />
Lehrgangs-, Prüfungs-, Verwaltungsgebühren 6.886.709,07 28%<br />
aus dem Vermögen 2.522.643,88 10%<br />
aus Zuwendungen f. laufende Zwecke 4.347.083,20 18%<br />
aus Schuldenaufnahme, Zuwendungen für<br />
Investitionen, Vermögensentnahmen<br />
138.664,17 1%<br />
Insgesamt 24.261.510,42 100%<br />
Haushaltsausgaben<br />
Prüfungswesen 1.581.901,70 7%<br />
Verwaltung 1.237.462,82 5%<br />
Handwerksför<strong>der</strong>ung 3.200.474,94 13%<br />
Vermögenswirksame Maßnahmen 3.867.218,93 16%<br />
Bildungswesen einschl. Internat 14.374.452,03 59%<br />
Insgesamt 24.261.510,42 100%<br />
Stadt <strong>Aachen</strong> Übrige Städteregion Kreis Düren Kreis Heinsberg Kreis Euskirchen Insgesamt<br />
Zahl <strong>der</strong> Betriebe insgesamt 2.713 3.949 3.377 3.364 2.902 16.305<br />
dav. Anlage A 1.392 2.359 1.945 2.049 1.740 9.485<br />
dav. Anlage B1 689 710 683 597 472 3.151<br />
dav. Anlage B2 632 880 749 718 690 3.669<br />
Zahl <strong>der</strong> Neueintragungen 294 395 354 353 293 1.689<br />
Zahl <strong>der</strong> Lehrlinge 1.293 1.541 1.447 1.576 1.088 6.945<br />
dav. männlich 869 1.224 1.126 1.276 886 5.381<br />
dav. weiblich 424 317 321 300 202 1.564<br />
Bestandene Gesellenprüfungen 282 345 291 370 169 1.457<br />
dav. von Männern 176 266 224 295 126 1.087<br />
dav. von Frauen 106 79 67 75 43 370<br />
Bestandene Meisterprüfungen 43 72 41 31 20 207<br />
dav. Männer 39 56 36 23 16 170<br />
dav. Frauen 4 16 5 8 4 37<br />
Zahl <strong>der</strong> Betriebsberatungen 255 256 146 187 116 960<br />
46
kammerbezirk<br />
impressum<br />
Impressum<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Verantwortlich:<br />
Hauptgeschäftsführer Ass. Peter Deckers<br />
Konzept & Grafiken:<br />
Stv. Hauptgeschäftsführerin Nicole Tomys,<br />
Britta Kaschel, Ingrid Knodel<br />
Redaktion:<br />
Stv. Hauptgeschäftsführerin Nicole Tomys,<br />
Elmar Brandt, Christoph Classen<br />
Fotos:<br />
HW-Archiv, Bil<strong>der</strong>box<br />
Realisation:<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Druck:<br />
DCM Druck Center Meckenheim GmbH<br />
Kontakt:<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Sandkaulbach 21<br />
52062 <strong>Aachen</strong><br />
Tel.: 0241/ 471-0<br />
Fax: 0241/ 471-103<br />
info@hwk-aachen.de<br />
www.hwk-aachen.de<br />
www.facebook.com/<br />
bge.ac<br />
www.facebook.com/<br />
bgz.simmerath<br />
www.facebook.com/<br />
friseure.kosmetiker.aachen<br />
www.facebook.com/<br />
gut.rosenberg<br />
www.facebook.com/<br />
nextgeneration.handwerk<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
47