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Geschäftsbericht der Handwerkskammer Aachen 2012

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Für das Handwerk.<br />

In <strong>der</strong> Region aktiv.<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong>


vorwort<br />

wie<strong>der</strong> ein gutes jahr<br />

inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort 2<br />

Eingemischt 3<br />

Betrieben geholfen 8<br />

Nachwuchs geför<strong>der</strong>t 16<br />

Infrastruktur angeboten 19<br />

Know-how geschmiedet 20<br />

Integration geför<strong>der</strong>t 25<br />

Über den Tellerrand geguckt 27<br />

Fürs Handwerk geklappert 32<br />

Entscheidungen getroffen 36<br />

Persönliches vermerkt 40<br />

Kammer gemanagt 42<br />

Fakten gesammelt 43<br />

Impressum / Karte<br />

Kammerbezirk / Kontakt 47<br />

Ass. Peter Deckers, Hauptgeschäftsführer<br />

Dieter Philipp, Präsident<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

Es war nicht unbedingt zu erwarten, aber<br />

auch <strong>2012</strong> ist für die meisten Handwerksbetriebe<br />

in unserem Kammerbezirk positiv verlaufen.<br />

Fünf Halbjahre in Folge liegt <strong>der</strong> Stimmungsindikator<br />

in unserem Kammerbezirk<br />

nun schon bei Ausnahmewerten von 85 und<br />

mehr Prozent <strong>der</strong> Betriebe, die eine gute o<strong>der</strong><br />

befriedigende Geschäftssituation melden. Das<br />

hat bei vielen zur Stabilisierung beigetragen<br />

und zu einer sehr guten Beschäftigungslage<br />

bei <strong>der</strong> „Wirtschaftsmacht von nebenan".<br />

Nach <strong>der</strong> Konjunkturrallye <strong>der</strong> vergangenen<br />

Jahre und <strong>der</strong> weiterhin unübersichtlichen<br />

Situation <strong>der</strong> EU-Staatsschuldenkrise haben<br />

sich die Betriebsinhaber nun auf eine Konsolidierung<br />

des bisher erreichten Niveaus eingestellt.<br />

Mit verhaltener Zuversicht sind viele<br />

Unternehmer in <strong>der</strong> Wirtschaftsregion <strong>Aachen</strong><br />

in das Jahr 2013 gegangen.<br />

Auch <strong>2012</strong> waren wie<strong>der</strong> zahlreiche Aktivitäten<br />

<strong>der</strong> Kammer auf die Nachwuchsgewinnung<br />

für das Handwerk ausgerichtet. Ob<br />

Berufsorientierungsmessen, persönliche<br />

Beratung, Ferienspiele, Wochen <strong>der</strong> offenen<br />

Tür, Girls‘ and Boys‘ Day, Tag des Handwerks,<br />

Integrationsprojekt, „Startklar“ o<strong>der</strong> „Nüs“-<br />

Projekt, Facebook etc. – überall ist die <strong>Handwerkskammer</strong><br />

an vor<strong>der</strong>ster Stelle und sehr<br />

engagiert dabei, junge Menschen für den<br />

spannenden Weg ins Handwerk zu begeistern.<br />

Dabei arbeiten wir Hand in Hand sowohl<br />

mit unseren Mitgliedsbetrieben als auch mit<br />

den Innungen und Kreishandwerkerschaften<br />

sowie vielen an<strong>der</strong>en Partnern aus <strong>der</strong> Region<br />

zusammen. Wir scheuen uns nicht, die<br />

Fe<strong>der</strong>führung bei vielen Gemeinschaftsaktionen<br />

mit an<strong>der</strong>en Akteuren aus <strong>der</strong><br />

Region zu übernehmen, denn wir verstehen<br />

unser Handwerk.<br />

Gleichzeitig liegt uns die Bestandsentwicklung<br />

<strong>der</strong> Mitgliedsbetriebe am Herzen. Möglichst<br />

vielen von ihnen passgenaue, individuelle<br />

Beratung und För<strong>der</strong>ung zu bieten, ist<br />

uns sehr wichtig. Wir wissen, dass gerade für<br />

die überwiegend kleinen und mittleren Betriebe<br />

die Lotsenfunktion <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />

<strong>Aachen</strong> – sei es im För<strong>der</strong>mitteldschungel,<br />

bei rechtlichen Fragestellungen o<strong>der</strong> bei<br />

kniffeligen Bankgesprächen – eine wichtige<br />

Stütze ist. Das bestätigen jedenfalls die Rückmeldungen<br />

zur Qualität unserer Betriebsberatung.<br />

17.402 Menschen konnten <strong>2012</strong> mit Hilfe<br />

unserer Weiterbildungsspezialisten ein weiteres<br />

Stück auf ihrem Karriereweg zurücklegen.<br />

Wir freuen uns für alle, sind daran doch viele<br />

individuelle Hoffnungen und Planungen<br />

geknüpft, die eigene Zukunft gut zu gestalten.<br />

Um ein hohes Qualifizierungsniveau bieten zu<br />

können, müssen auch unsere Gebäude und<br />

Einrichtungen auf dem neuesten Stand sein.<br />

Deshalb haben wir <strong>2012</strong> und werden wir<br />

2013 mehrere Millionen Euro in die Hand<br />

nehmen, um einzelne Bildungszentren zu<br />

mo<strong>der</strong>nisieren.<br />

Wir danken allen Partnern, die sich für das<br />

regionale Handwerk einsetzen, herzlich.<br />

Lesen Sie nun in Form von Schlaglichtern,<br />

welche Aktivitäten <strong>2012</strong> bei uns im Fokus<br />

standen.<br />

2


kurzinfo<br />

Die <strong>Handwerkskammer</strong> für die Region<br />

<strong>Aachen</strong> ist Interessenvertreterin <strong>der</strong><br />

16.305 Handwerksunternehmen und<br />

ihren Beschäftigten zwischen Selfkant<br />

und Weilerswist. Sie bezieht<br />

Postition für das Handwerk zu wirtschafts-<br />

und regionalpolitischen Fragen.<br />

Der Kammerpräsident und <strong>der</strong><br />

Hauptgeschäftsführer vertreten<br />

gegenüber Dritten die Wünsche und<br />

For<strong>der</strong>ungen des Handwerks. Sie<br />

suchen dafür das Gespräch mit Politikern<br />

aller demokratischen Parteien,<br />

mit Vertretern <strong>der</strong> Bundes-, <strong>der</strong><br />

Landes- und <strong>der</strong> Bezirksregierung,<br />

um dem regionalen Mittelstand unternehmerische<br />

Freiräume zu sichern.<br />

Ein enger Kontakt besteht zu den Entscheidungsträgern<br />

in den Kommunen<br />

und den Kreisen des Kammerbezirkes<br />

<strong>Aachen</strong> sowie zu an<strong>der</strong>en Institutionen<br />

in <strong>der</strong> Region wie den Kreishandwerkerschaften,<br />

den Innungen,<br />

<strong>der</strong> Agentur für Arbeit, <strong>der</strong> AGIT etc.<br />

Eingemischt<br />

Finanzierung im Fokus<br />

Der Mittelstand – und damit auch das Handwerk<br />

– ist die Säule <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft.<br />

Seine Kreditversorgung ist daher<br />

beson<strong>der</strong>s wichtig. Das betont <strong>der</strong> Präsident<br />

<strong>der</strong> Hauptverwaltung <strong>der</strong> Bundesbank in<br />

Nordrhein-Westfalen, Norbert Matysik, bei<br />

einem Besuch im Haus <strong>der</strong> Handwerkskam-<br />

Westfalen, Dr. Günther Horzetzky, zu einem<br />

intensiven Meinungs- und Informationsaustausch<br />

im Haus des Handwerks am Sandkaulbach.<br />

Hauptgeschäftsfüher Ralf W. Barkey trägt die<br />

Sorgen <strong>der</strong> Organisation und <strong>der</strong> Betriebe vor.<br />

Dabei geht es vor allem um die Themen<br />

Nachwuchssicherung, die Gleichwertigkeit<br />

Präsident Philipp, Präsident Matysik und Hauptgeschäftsführer Barkey haben Kreditversorgung im Blick.<br />

Eingemischt<br />

Kontakt<br />

Hauptgeschäftsführung<br />

Peter Deckers 0241/ 471-124<br />

peter.deckers@hwk-aachen.de<br />

Leitbild <strong>der</strong> HWK <strong>Aachen</strong><br />

Stimme des Handwerks<br />

mer für die Region <strong>Aachen</strong>. Im Gespräch mit<br />

ihrem Präsidenten Dieter Philipp und dem<br />

Hauptgeschäftsführer Ralf W. Barkey geht es<br />

um die neuen Vorschriften durch Basel III und<br />

die Finanzierung <strong>der</strong> Unternehmen, die keineswegs<br />

gefährdet sein dürfte. Beim Meinungsaustausch<br />

spielt auch die allgemeine<br />

wirtschaftliche Situation eine Rolle. Zu <strong>der</strong>en<br />

Stärkung setzt Matysik auf eine stabile Kreditvergabe<br />

an die Betriebe.<br />

<strong>der</strong> allgemeinen und beruflichen Bildung<br />

durch eine konstante För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> beruflichen<br />

Bildungsstätten des Handwerks sowie<br />

bürokratische Auflagen, die Unternehmen<br />

häufig viel Zeit und Geld kosten. Zudem<br />

erläutert er Dr. Horzetzky die Arbeit in den Bildungszentren<br />

<strong>der</strong> Kammer und informiert<br />

über die Vielzahl <strong>der</strong> Bildungsgänge, die <strong>der</strong><br />

Strukturför<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> gesamten Region<br />

dienen.<br />

Wir nehmen als Stimme des Mittelstands<br />

sowohl in <strong>der</strong> Region als auch<br />

über unsere bundesweite Dachorgani-<br />

Gute Kontakte zum Land<br />

sation Einfluss auf eine mittelstandsfreundliche<br />

Politik und Gesetzgebung.<br />

Unser Beitrag soll die politischen,<br />

wirtschaftlichen, gesellschaftlichen<br />

und rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

für das Handwerk verbessern und<br />

seine Attraktivität für Berufsanfänger<br />

stärken.<br />

Als Interessenvertretung für den Wirtschaftszweig<br />

Handwerk ist es wichtig, gute Kontakte<br />

zu den Landesministerien zu pflegen und im<br />

engen Austausch mit ihnen Belange des<br />

Handwerks zu erörtern. In diesem Rahmen<br />

begrüßt die Kammer den Staatssekretär im<br />

Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen,<br />

Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-<br />

Guter Draht zu Staatssekretär Dr. Horzetzky (r.).<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

3


eingemischt<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

Philipp: For<strong>der</strong>ungen<br />

an neue NRW-Regierung<br />

Der offizielle Teil <strong>der</strong> Frühjahrs-Vollversammlung<br />

<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> im <strong>Aachen</strong>er<br />

Rathaus ist jedes Jahr eine gute Gelegenheit,<br />

um For<strong>der</strong>ungen des Handwerks öffentlichkeitswirksam<br />

zu formulieren.<br />

Das Handwerk in <strong>der</strong> Wirtschaftsregion hoffe<br />

auf stabile Verhältnisse im künftigen Düsseldorfer<br />

Landtag, so Kammerpräsident Dieter<br />

Philipp. Die nächste Regierung müsse wichtige<br />

Themen anpacken. „Die Unternehmen<br />

sichern Wohlstand und Versorgung <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

mit lebenswichtigen Produkten und<br />

Dienstleistungen“, sagt Philipp. Dazu bräuchten<br />

sie jedoch dringend Fachkräfte und ausreichend<br />

qualifizierte Schulabgänger. Daher<br />

sein Appell an die kommende Landesregierung:<br />

„Investieren Sie in Bildung!“ Voraussetzung<br />

für qualifizierte Ausbildung im Dualen<br />

System seien zudem mo<strong>der</strong>ne Bildungszentren,<br />

so wie die <strong>Handwerkskammer</strong>n sie<br />

unterhalten. Diese müssten geför<strong>der</strong>t und auf<br />

dem neuesten Stand gehalten werden. Hierfür<br />

müsse die Politik die notwendigen Mittel<br />

bereitstellen.<br />

Finanzielle Unterstützung beziehungsweise<br />

Entlastung bräuchten auch die Kommunen.<br />

Neben privaten und gewerblichen Kunden<br />

seien sie als öffentliche Auftraggeber für die<br />

mittelständischen Betriebe überlebenswichtig,<br />

meint Philipp.<br />

Eine Einigung zwischen Bund und Län<strong>der</strong>n<br />

for<strong>der</strong>t Philipp beim Thema För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

energetischen Gebäudesanierung. Wo bleiben<br />

die steuerlichen Anreize, mit denen sich private<br />

Investitionen auslösen ließen? Dem<br />

Handwerk entgingen zahlreiche Aufträge, da<br />

die För<strong>der</strong>bedingungen und die Aufteilung<br />

zwischen Bund und Län<strong>der</strong>n nicht geklärt<br />

seien.<br />

Philipp sieht die Erwartungen im Handwerk<br />

für die nächste Zeit gedämpft, da die Folgen<br />

<strong>der</strong> Staatsschulden- und Finanzkrise noch<br />

nicht absehbar sind. „Wir werden noch lange<br />

für diverse Fehlentscheidungen bezahlen<br />

müssen“, ist er überzeugt. Verantwortlich<br />

dafür seien hoch verschuldete Staaten und<br />

Banken. Die Politik solle gegenüber den Verursachern<br />

daher nicht nur mit "Samthandschuhen"<br />

agieren.<br />

Input auf regionaler<br />

und Bundesebene<br />

Beispielhaft zur Lösung von Problemen beizutragen<br />

ist eine wichtige Aufgabe <strong>der</strong> Kammer<br />

<strong>Aachen</strong>. So referieren <strong>der</strong> stellvertretende<br />

Dezernent für die Bildungszentren <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong>,<br />

Diplom-Kaufmann Wilhelm<br />

Grafen und Diplom-Pädagogin Maria Charalabides-Bständig<br />

über die Aktivitäten zur<br />

Fachkräftesicherung und Nachwuchsgewinnung<br />

auf <strong>der</strong> Bildungskonferenz in Berlin.<br />

Unter dem Titel „Erfolgreich in <strong>der</strong> Region –<br />

Berufsorientierung in <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />

<strong>Aachen</strong>“ stellen sie <strong>der</strong>en Bildungszentren<br />

vor und erläutern die Erfolge einzelner Maßnahmen.<br />

Im Fokus des Vortrages steht unter<br />

an<strong>der</strong>em das sehr erfolgreiche Projekt "Startklar",<br />

bei dem Jugendliche <strong>der</strong> Schulklassen<br />

8 bis 10 verschiedene Berufe kennenlernen<br />

und sich bei einer Abschlussveranstaltung als<br />

potenzielle Auszubildende Unternehmen präsentieren.<br />

Aber auch auf Regionsebene kann die Kammer<br />

Impulse geben. Und zwar mit dem Telgter<br />

Modell als Grundlage für eine Internet-<br />

Plattform im Kreis Düren zur frühen Berufsorientierung:<br />

Nach einer Idee einer Telgter<br />

Unternehmerin wird im Kreis Düren nun eine<br />

Internet-Plattform eingeführt, die für mehr<br />

Transparenz in <strong>der</strong> Berufsorientierung sorgen<br />

wird. Schulen und Betriebe erhalten durch sie<br />

die Möglichkeit, vor Ort enger zusammenzuarbeiten.<br />

Kern des Modells sind praxisnahe<br />

Unterrichtsangebote <strong>der</strong> Betriebe. Die Berufsorientierung<br />

wird handfester; lokale Betriebe<br />

stellen sich vor; Ansprechpartner zur Praktikums-<br />

o<strong>der</strong> Ausbildungssuche sind sofort<br />

greifbar. Neben <strong>der</strong> Ausbildungsbörse <strong>der</strong><br />

Agentur für Arbeit entsteht eine aktuelle, regional<br />

ansetzende Praktikumsbörse. Die Qualität<br />

<strong>der</strong> Berufsorientierung an Schulen wird<br />

somit deutlich verbessert. Sie hilft Jugendlichen,<br />

klare Ausbildungsperspektiven zu entwickeln.<br />

Schon ab <strong>der</strong> fünften Klasse sollen Schülerinnen<br />

und Schüler aller Schulformen möglichst<br />

viele Berufe kennen lernen. Inhalte <strong>der</strong><br />

Arbeitswelt werden durch Betriebe selber in<br />

den Unterricht eingebunden. Die Qualität <strong>der</strong><br />

Berufsorientierung an Schulen erhält somit<br />

eine Steigerung. Dadurch entwickeln die<br />

Jugendlichen klare Ausbildungsperspektiven.<br />

Es kommt zu weniger Ausbildungsabbrüchen<br />

und Warteschleifen im Übergangssystem.<br />

Damit werden Nachwuchs und Fachkräfte in<br />

<strong>der</strong> Region gesichert.<br />

Wilhelm Grafen,<br />

stellv. Dezernent <strong>der</strong> Kammer<br />

Wilhelm Grafen, stellvertreten<strong>der</strong> Dezernent<br />

<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für die Region<br />

<strong>Aachen</strong>, hat das Telgter Modell an den Kreis<br />

Düren herangetragen und sieht darin viele<br />

Vorteile: „Der Prozess <strong>der</strong> Abstimmung, ob<br />

dieses o<strong>der</strong> jenes Thema für den Unterricht<br />

für die jeweiligen Schüler geeignet ist, wird<br />

zwischen <strong>der</strong> Schule und den Betrieben<br />

direkt besprochen“, so Grafen.<br />

Abitur und dann<br />

Karriere im Handwerk<br />

Klare Erwartungen an Gymnasien in NRW formuliert<br />

auch <strong>der</strong> Ausschuss für Berufsbildung<br />

des Westdeutschen <strong>Handwerkskammer</strong>tages<br />

(WHKT) durch seinen Vorsitzenden Ralf W.<br />

Barkey: Nur sechs bis neun Prozent <strong>der</strong> Lehrlinge<br />

haben Abitur. Aufgrund anspruchsvollerer<br />

Kundenwünsche und <strong>der</strong> fortschreitenden<br />

technologischen Anfor<strong>der</strong>ungen in den Betrie-<br />

4


en erwartet das Handwerk in NRW von den<br />

Gymnasien, dass sie ihre Schüler nicht nur<br />

auf akademische Berufsoptionen hinweisen<br />

und ausschließlich für sie werben, son<strong>der</strong>n<br />

auch für das Handwerk.<br />

Das Ministerium für Schule und Weiterbildung<br />

in NRW unterstützt die For<strong>der</strong>ungen des<br />

Handwerks. Wolfgang Koch, als leiten<strong>der</strong><br />

Ministerialrat im Ministerium für die Schulen<br />

zuständig, macht deutlich, dass es erklärtes<br />

Ziel <strong>der</strong> Landesregierung sei, Schülerinnen<br />

und Schüler aller Schulformen über die ganze<br />

Breite <strong>der</strong> beruflichen Möglichkeiten zu informieren.<br />

Schließlich seien die Einführung <strong>der</strong><br />

verpflichtenden Berufsorientierung ab <strong>der</strong> 8.<br />

Klasse und die Steigerung <strong>der</strong> Attraktivität <strong>der</strong><br />

dualen Ausbildung zwei wesentliche Bausteine<br />

des erst kürzlich erzielten Ausbildungskonsenses<br />

in Nordrhein-Westfalen. „Auch <strong>der</strong><br />

doppelte Abiturjahrgang im nächsten Jahr<br />

wird dazu führen, dass Schüler und Eltern<br />

jede berufsorientierende Hilfe dankbar aufgreifen<br />

werden“, so Koch.<br />

Der Vorsitzende des Ausschusses, Ralf W.<br />

Barkey, unterstreicht die Notwendigkeit, mit<br />

Unterstützung des Schulministeriums die<br />

Schulleiter <strong>der</strong> Gymnasien stärker für handwerkliche<br />

Berufsperspektiven zu sensibilisieren.<br />

„Das Handwerk ist in Zusammenarbeit<br />

mit den Gymnasien gerne bereit, Betriebspraktika<br />

für Schüler und Lehrer anzubieten,<br />

um das breite Spektrum <strong>der</strong> Berufe darzustellen,“<br />

so <strong>der</strong> Kammerchef.<br />

Helfen, in <strong>der</strong> Spur zu bleiben<br />

„Gewalt und Extremismus in <strong>der</strong> Region“, so<br />

lautet das Thema des Forums des Arbeitskreises<br />

Handwerk & Kirche im Eschweiler<br />

Berufskolleg. Ein Arbeitskreis, <strong>der</strong> von <strong>der</strong><br />

<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong> ins Leben gerufen<br />

worden ist, um ethische und gesellschaftliche<br />

Fragestellungen inklusive möglicher<br />

Lösungsansätze öffentlich zu diskutieren. In<br />

diesem Falle geht es darum, wie gemeinsam<br />

Gewalt und Extremismus bekämpft werden<br />

können.<br />

Lehrer, Schulleiter, Vertreter <strong>der</strong> Kirchen, <strong>der</strong><br />

<strong>Handwerkskammer</strong> und <strong>der</strong> Betriebe diskutieren<br />

Probleme in diesem Bereich und einzelne<br />

Lösungsansätze. Patentrezepte gibt es<br />

nicht, dennoch muss immer wie<strong>der</strong> die Frage<br />

gestellt werden, wer welche Werte vermittelt<br />

und wer Regeln als gesetzt weitergeben<br />

kann. Für ein starkes Netz spricht sich <strong>der</strong><br />

Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises<br />

Jülich, Jens Sannig, aus. Daran<br />

müssten gesellschaftliche und politische<br />

Akteure sowie Vertreter <strong>der</strong> Kirchen und <strong>der</strong><br />

Wirtschaft aktiv und gemeinsam wirken.<br />

Wie sehr junge Menschen sich von extremistischen<br />

Ideologien verführen und vereinnahmen<br />

lassen, verdeutlicht <strong>der</strong> Gastvortrag von<br />

<strong>Aachen</strong>s Polizeipräsident Klaus Oelze, <strong>der</strong><br />

über verschiedene rechte Gruppierungen in<br />

<strong>der</strong> Region informiert und klar aufzeigt, mit<br />

welchen Straftaten und in welchen hohen<br />

Maße ihre Mitglie<strong>der</strong> für Unfrieden und Schaden<br />

sorgen. Zur Eindämmung dieser Auswüchse<br />

müssen Werte vorgelebt werden,<br />

gerade in den Schulen und am Arbeitsplatz.<br />

Es gehe nicht um die Frage, wer die Schuld<br />

hat, so <strong>der</strong> Superintendent des Evangelischen<br />

Kirchenkreises <strong>Aachen</strong>, Hans-Peter Bruckhoff,<br />

son<strong>der</strong>n um die Zukunft und eine wichtige<br />

soziale Aufgabe. Denn das Maß an Brutalität<br />

und die Bereitschaft zu extremer Gewalt hat<br />

zugenommen. Davon ist <strong>der</strong> Hauptgeschäftsführer<br />

<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong>, Ralf<br />

W. Barkey, überzeugt: „Die Gewalt ist substanzieller<br />

geworden.“<br />

Alle Diskussionsteilnehmer sind sich einig,<br />

dass insbeson<strong>der</strong>e das direkte Umfeld <strong>der</strong><br />

jungen Menschen gefragt ist und positiv wirken<br />

kann: Ausbil<strong>der</strong>, Kollegen und Chefs. Sie<br />

haben großen Einfluss, den sie nutzen sollten.<br />

eingemischt<br />

Gewalt und Extremismus in <strong>der</strong> Region: Der <strong>Aachen</strong>er Polizeipräsident Klaus Oelze (3.v.l.) zeichnet ein genaues Bild <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Lage.<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

5


existenzen unterstützt<br />

Existenzen unterstützt<br />

Große Hilfe für Grün<strong>der</strong><br />

Die Verantwortlichen des Startercenter NRW<br />

in <strong>der</strong> Wirtschaftsregion <strong>Aachen</strong> ziehen eine<br />

positive Bilanz: Das Jahr <strong>2012</strong> war zwar<br />

geprägt von einem Rückgang <strong>der</strong> Gründungen<br />

aus <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit heraus. Die Streichung<br />

<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung durch die Arbeitsagentur<br />

lässt die Zahlen <strong>der</strong> Beratungen und<br />

Gründungen im Kammerbezirk <strong>Aachen</strong> sinken.<br />

Positiv ist jedoch die Qualität <strong>der</strong> Gründungen.<br />

Mit einem Bündel an Beratungsleistungen<br />

trägt das STARTERCENTER NRW in <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong>region<br />

<strong>Aachen</strong> dazu bei, die Zahl <strong>der</strong><br />

Selbstständigen zu erhöhen. Rund 30 Prozent<br />

aller neuen Unternehmen gehen auf das Konto<br />

des Gemeinschaftsprojekts, das seit sechs<br />

Jahren besteht. Diese positive Meldung verbreiten<br />

die <strong>Handwerkskammer</strong> für die Region<br />

<strong>Aachen</strong> (HWK) und die Industrie- und Handelskammer<br />

<strong>Aachen</strong> (IHK) bei einer gemeinsamen<br />

Pressekonferenz.<br />

<strong>2012</strong> wenden sich insgesamt 1.998 Gründungsinteressierte<br />

an die fünf regionalen<br />

Stellen des Startercenter. Vor allem das<br />

Grundlagenseminar Existenzia stößt auf rege<br />

Nachfrage. In 86 Veranstaltungen lassen sich<br />

944 Teilnehmer über die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Selbstständigkeit informieren. Auch die<br />

Individualberatungen folgen diesem Trend.<br />

Bei diesen Dienstleistungen entwickeln und<br />

prüfen die Fachleute <strong>der</strong> Kammern und <strong>der</strong><br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungsgesellschaften den<br />

Businessplan. 910 potenzielle Unternehmer<br />

machen von diesem Angebot <strong>2012</strong><br />

Gebrauch. Das sind 802 (47 Prozent) weniger<br />

als im Jahr zuvor. Rund 800 wagen schließlich<br />

den Sprung in die Selbstständigkeit.<br />

37 Prozent <strong>der</strong> Beratenen peilen eine Existenzgründung<br />

im Handwerk an, 22 Prozent<br />

im Bereich <strong>der</strong> Dienstleistungen. 4 Prozent<br />

wollen sich in freien Berufen, 12 Prozent im<br />

Handel und 4 Prozent im Gastgewerbe<br />

selbstständig machen.<br />

Die Angebote des Startercenters werden von<br />

Gründungsinteressierten im ländlichen und<br />

im städtischen Raum gleichermaßen angenommen.<br />

Der Anteil <strong>der</strong> Frauen liegt bei 30<br />

Prozent. Der überwiegende Teil <strong>der</strong> Nachfragenden<br />

ist zwischen 30 und 45 Jahre alt.<br />

Mit kompetenter Beratung begleitet das Startercenter<br />

NRW in <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong>region <strong>Aachen</strong><br />

nun bereits im sechsten Jahr Existenzgrün<strong>der</strong><br />

auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit. Seit<br />

<strong>der</strong> Eröffnung am 1. Januar 2007 haben sich<br />

fast 14.000 Gründungsinteressierte an das<br />

Kurzinfo<br />

Die <strong>Handwerkskammer</strong> für die Region<br />

<strong>Aachen</strong> leitet mit ihrem Team <strong>der</strong><br />

Betriebsberater fe<strong>der</strong>führend das<br />

Startercenter NRW in <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong>region<br />

<strong>Aachen</strong>. Mit seiner Beratungskompetenz<br />

leistet es eine wichtige<br />

Hilfestellung bei <strong>der</strong> Existenzgründung.<br />

Das Leistungsangebot in den<br />

fünf zertifizierten Startercentern<br />

reicht von <strong>der</strong> Erstinformation über<br />

Fachseminare bis zur Basis- und<br />

Intensivberatung. Mit Hilfe eines Formularservers<br />

können Grün<strong>der</strong> vom<br />

Computer aus die Betriebsanmeldung<br />

in allen wesentlichen Teilen einfach<br />

und zeitsparend vornehmen. Das<br />

Startercenter NRW wird von sieben<br />

Beteiligten getragen: <strong>Handwerkskammer</strong>,<br />

Industrie- und Handelskammer,<br />

Stadt und Städteregion <strong>Aachen</strong> und<br />

die Kreise Düren, Heinsberg und Euskirchen.<br />

Sie haben sich vertraglich<br />

dazu verpflichtet, ihr Informationsund<br />

Beratungsangebot für angehende<br />

Unternehmer zu bündeln und den gültigen<br />

Qualitätsstandard einzuhalten.<br />

Die Zertifizierung garantiert, dass die<br />

Gütekriterien, die landesweit gelten,<br />

eingehalten werden.<br />

Kontakt<br />

Unternehmensberatung<br />

Wilhelm Weber 0241/ 471-129<br />

wilhelm.weber@hwk-aachen.de<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

6<br />

Positive Bilanz beim Startercenter: Christoph Schönberger, Geschäftsführer <strong>der</strong> Industrie- und Handelskammer<br />

<strong>Aachen</strong>, Ralf W. Barkey, Hauptgeschäftsführer <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für die Region <strong>Aachen</strong>, und<br />

Wilhelm Weber, Dezernent <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> (v.l.).<br />

LEITBILD DER HWK AACHEN<br />

Service<br />

Wir arbeiten für das Handwerk und<br />

för<strong>der</strong>n als wirtschaftliche Selbstverwaltung<br />

seine Interessen. Unsere Mitgliedsbetriebe<br />

sind unsere Kunden.<br />

Auf sie richten wir unser gesamtes<br />

Service-Angebot aus.


STARTERCENTER NRW gewandt. Bis heute<br />

informierten sich mehr als 7.376 Gründungswillige<br />

im Kompaktseminar Existenzia über<br />

die Herausfor<strong>der</strong>ungen, aber auch die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

einer Selbstständigkeit.<br />

Starthilfe für Meister<br />

Einen positiven Trend vermeldet die <strong>Handwerkskammer</strong><br />

für die Region <strong>Aachen</strong> bei <strong>der</strong><br />

Meistergründungsprämie NRW: 2011 wurden<br />

51 dieser Starthilfen vergeben. Im Jahr davor<br />

war mit dieser För<strong>der</strong>ung 48 Mal <strong>der</strong> Weg in<br />

die Selbstständigkeit erleichtert worden.<br />

Die Starthilfe in Höhe von 7.500 Euro erhalten<br />

Handwerksmeisterinnen und -meister,<br />

wenn sie ein Unternehmen gründen o<strong>der</strong><br />

übernehmen o<strong>der</strong> sich daran mehrheitlich<br />

beteiligen. Sie müssen eine bestimmte Investitionssumme<br />

überschreiten und Zusagen<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> Arbeitsplätze abgeben.<br />

Insgesamt erhielten 2011 in Nordrhein-Westfalen<br />

704 Meisterinnen und Meister die För<strong>der</strong>ung.<br />

Mit 37 bezuschussten Neugründungen<br />

und einem Anteil von gut 72 Prozent an<br />

den insgesamt gestellten Anträgen, liegt die<br />

<strong>Handwerkskammer</strong> für die Region <strong>Aachen</strong> in<br />

dieser Rubrik (wie bereits im Jahr davor)<br />

deutlich über dem Landesdurchschnitt. Bei<br />

den fünf Beteiligungen ist dies ebenso <strong>der</strong><br />

Fall. Dagegen sind in <strong>der</strong> Region <strong>Aachen</strong> die<br />

Übernahmen (2011: neun) seltener gewesen<br />

als in den übrigen Gebieten in Nordrhein-<br />

Westfalen.<br />

Beratung trägt Früchte<br />

Die Unternehmensberatung <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />

für die Region <strong>Aachen</strong> ist sehr gut<br />

aufgestellt. In <strong>der</strong> Gesamtbilanz für das Jahr<br />

2011 stieg die Anzahl <strong>der</strong> Beratungen gegenüber<br />

dem Vorjahr um 2,2 Prozent auf 1.236<br />

Beratungen an.<br />

Bei den Grün<strong>der</strong>n stieg die Zahl <strong>der</strong> Beratungen<br />

im Vergleich zu 2010 erneut um 21 Prozent<br />

an und nahm einen Anteil von 44,6 Prozent<br />

an allen Beratungen ein. Im Vergleich<br />

zum Vorjahr stiegen die Nachfolgeberatungen<br />

erneut leicht an.<br />

Scheck zum Start<br />

Grün<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Betriebsübernehmer, die eine<br />

Absicherung ihres eher hohen Kapitalbedarfs<br />

benötigen, können ein Angebot des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen mit dem Namen Starter<br />

Scheck Handwerk NRW nutzen. Konkret geht<br />

es darum, Handwerker, die ein eigenes Unternehmen<br />

gründen o<strong>der</strong> übernehmen wollen,<br />

im Falle nicht ausreichen<strong>der</strong> Sicherheiten mit<br />

einer Ausfallbürgschaft <strong>der</strong> Bürgschaftsbank<br />

NRW zu unterstützen. „Die Ausfallbürgschaft<br />

beläuft sich auf eine Summe von 100.000<br />

Euro und dient dazu, ein Kreditvolumen bis zu<br />

125.000 Euro abzusichern“, erklärt Diplom-<br />

Kaufmann Kurt Krüger, Unternehmensberater<br />

bei <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für die Region<br />

<strong>Aachen</strong>. Durch das neue För<strong>der</strong>instrument<br />

habe sich auch das Vorgehen bei <strong>der</strong> Aufnahme<br />

eines Darlehens verän<strong>der</strong>t, so <strong>der</strong> Fachmann.<br />

War es zuvor üblich, zunächst bei <strong>der</strong><br />

Hausbank ein Darlehen zu beantragen, ist<br />

nun auch in Sachen Kredit die <strong>Handwerkskammer</strong><br />

erste Ansprechpartnerin. Dabei sollte<br />

zunächst die Ausfallbürgschaft beantragt<br />

werden.<br />

Neben <strong>der</strong> Ausfallbürgschaft profitiert <strong>der</strong><br />

Grün<strong>der</strong> auch in an<strong>der</strong>er Hinsicht bei Nutzung<br />

des StarterSchecks Handwerk NRW: nämlich<br />

auf Beratungsebene. „Nach einem Jahr gibt<br />

es bereits einen für den Grün<strong>der</strong> kostenlosen<br />

Unternehmens-Check-Up“, erklärt Krüger.<br />

„Hier geht es darum, den bisherigen<br />

Geschäftsverlauf zu bewerten und Risiken<br />

früh zu erkennen, um bei Gefahr rechtzeitig<br />

gegensteuern zu können.“<br />

Nicht nur Handwerker im klassischen Sinne,<br />

son<strong>der</strong>n auch noch weitere Gewerbetreibende<br />

in handwerksähnlichen Berufen können<br />

von dem neuartigen För<strong>der</strong>instrument profitieren.<br />

Der StarterScheck Handwerk ist Teil<br />

<strong>der</strong> Handwerksinitiative des Landes Nordrhein-Westfalen.<br />

existenzen unterstützt<br />

Das För<strong>der</strong>programm gibt es seit 1995. Seitdem<br />

wurden etwa 14.000 Prämien vergeben.<br />

Die Entwicklung dieser Betriebe rechtfertigt<br />

es, vom effizientesten För<strong>der</strong>programm in<br />

diesem Politikfeld zu sprechen: Die Unternehmen<br />

etablieren sich nämlich schnell am<br />

Markt und wachsen vergleichsweise gut. Im<br />

Durchschnitt haben sie laut einer aktuellen<br />

Erhebung 5,74 Mitarbeiter, das bedeutet,<br />

dass mit <strong>der</strong> Meistergründungsprämie bislang<br />

über 80.000 Arbeitsplätze geschaffen o<strong>der</strong><br />

gesichert worden sind.<br />

Grünes Licht und freie Fahrt: Grün<strong>der</strong> erhalten bei <strong>der</strong> Kammer kompetente Beratung.<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

7


etrieben geholfen<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

8<br />

betrieben geholfen<br />

Betriebe schneller finden<br />

Mitgliedsbetriebe <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für<br />

die Region <strong>Aachen</strong> können von potentiellen<br />

Kunden jetzt schneller und einfacher gefunden<br />

werden: mit <strong>der</strong> App „Handwerkerradar“<br />

für iPhones und Android Smartphones.<br />

Die Nutzer müssen sich nur über die Internetseite<br />

www.handwerkerradar.de die kostenlose<br />

App herunterladen – und mit wenigen Klicks<br />

haben sie ihr Wunschunternehmen gefunden.<br />

Die jeweilige Branche, Region o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong><br />

Betriebsname können selektiv eingegeben<br />

werden. Übersichtliche Ergebnislisten, Kartendarstellungen<br />

mit Routenplaner sowie redaktionelle<br />

Beiträge ergeben einen mo<strong>der</strong>nen<br />

Verbraucherservice. Der Kunde kann sich<br />

individuelle Favoritenlisten anlegen, Rückrufbitten<br />

versenden o<strong>der</strong> den Handwerksbetrieb<br />

auch gleich per SMS, E-Mail o<strong>der</strong> im sozialen<br />

Netzwerk Facebook weiterempfehlen.<br />

„Für unsere Mitgliedsbetriebe ist es ein ganz<br />

neuer und vor allem kostenloser Weg, den<br />

Kontakt zum Kunden herzustellen", sagt<br />

Nicole Tomys, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin<br />

<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für die<br />

Region <strong>Aachen</strong>. „Firmen sollten deshalb darauf<br />

achten, ihre in den Orangen Seiten<br />

geführten Daten auf dem aktuellsten Stand<br />

zu halten. Denn diese werden mit dem Handwerkerradar<br />

verknüpft".<br />

Gegen Personalmangel<br />

Zur Stärkung <strong>der</strong> Wirtschaftsregion <strong>Aachen</strong><br />

bündeln wichtige Institutionen ihre Kräfte und<br />

geben gemeinsam den Startschuss für eine<br />

breit angelegte Fachkräfteinitiative. In Abstimmung<br />

mit dem Wirtschaftsministerium des<br />

Landes Nordrhein-Westfalen hat die Region<br />

einen Handlungsplan zur Fachkräftesicherung<br />

in den nächsten Jahren entwickelt. In acht<br />

Handlungsfel<strong>der</strong>n wollen Kammern, Verbände,<br />

Arbeitsagenturen, Wirtschaftsför<strong>der</strong>er,<br />

Jobcenter, Hochschulen und Gewerkschaften<br />

gemeinsam mit Unternehmen die Hebel<br />

ansetzen.<br />

„Wir haben <strong>der</strong>zeit zu viele Menschen, die<br />

die Schule, die Ausbildung o<strong>der</strong> das Studium<br />

abbrechen“, sagt <strong>der</strong> Geschäftsführer <strong>der</strong><br />

<strong>Aachen</strong>er Gesellschaft für Innovation und<br />

Technologietransfer AGIT mbH, Ulrich Schirowski.<br />

In dieser Gruppe liege ein nicht<br />

genutztes Potenzial, das gehoben werden<br />

müsse.<br />

Neben dem Ansatz, keine Nachwuchskraft zu<br />

verlieren, sieht Elke Breidenbach, Leiterin <strong>der</strong><br />

Regionalagentur, drei weitere wichtige Herausfor<strong>der</strong>ungen:<br />

die Bindung von Fachkräften<br />

in den Unternehmen, vor allem in den kleinen<br />

und mittleren; die Beschäftigung von Arbeitslosen<br />

und Migranten sowie die Steigerung<br />

<strong>der</strong> Standortattraktivität, um Abwan<strong>der</strong>ung zu<br />

vermeiden. Hierbei seien auch die Arbeitge-<br />

Kurzinfo<br />

Die Unternehmensberatung <strong>der</strong> Kammer<br />

unterstützt die Selbstständigen<br />

im Handwerk. Hilfestellung leistet sie<br />

beim Erstellen eines Unternehmenskonzeptes<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Planung in<br />

wesentlichen Entwicklungsphasen<br />

des Betriebs, also vor <strong>der</strong> Gründung,<br />

bei Verän<strong>der</strong>ungen durch Verlagerung<br />

o<strong>der</strong> Erweiterung, beim Generationswechsel<br />

und in Krisensituationen. Die<br />

Beratungsexperten unterstützen<br />

Handwerksbetriebe auf allen Themengebieten<br />

wie etwa Betriebswirtschaft,<br />

Recht, Betriebstechnik,<br />

Außenwirtschaft, Ausbildung, Marketing<br />

und Innovationen.<br />

Kontakt<br />

Unternehmensberatung<br />

Wilhelm Weber 0241/ 471-129<br />

wilhelm.weber@hwk-aachen.de<br />

LEITBILD DER HWK AACHEN<br />

Beraten<br />

Wir bauen unsere Kompetenzen in <strong>der</strong><br />

Beratung von Handwerksbetrieben<br />

qualitativ und quantitativ aus. Unsere<br />

Beratung zielt auf eine gesunde wirtschaftliche<br />

Entwicklung aller Handwerksbetriebe<br />

in <strong>der</strong> Region. Wir<br />

begleiten die Handwerksunternehmer<br />

von <strong>der</strong> Gründung bis zur Betriebsnachfolge.<br />

Beratungs- und Qualifizierungsangebote<br />

stimmen unsere Fachleute<br />

im Sinne unserer Kunden aufeinan<strong>der</strong><br />

ab.


er gefragt, die deutlich mehr Eigenwerbung<br />

betreiben müssten.<br />

Die <strong>Handwerkskammer</strong> für die Region engagiert<br />

sich in <strong>der</strong> Fachkräfteinitiative und bietet<br />

für ihre Mitgliedsbetriebe bereits viele Serviceleistungen,<br />

wie die stellvertretende<br />

Hauptgeschäftsführerin Nicole Tomys vor <strong>der</strong><br />

Presse betont. Mit ihrer Fachkräftevermittlung<br />

sorgt die Kammer dafür, dass Handwerksbetriebe<br />

qualifiziertes Personal erhalten und<br />

geeignete Arbeitskräfte Beschäftigung finden.<br />

betrieben geholfen<br />

Einig sind sich die Kooperationspartner, dass<br />

die Unternehmen vor allem zwei Dinge brauchen:<br />

Information und Beratung. „Gerade für<br />

die kleinen und mittleren Betriebe ist die<br />

Gewinnung von gut ausgebildeten Mitarbeitern<br />

oft schwieriger als für Großunternehmen“,<br />

sagt Nicole Tomys.<br />

Schwerpunkte <strong>der</strong> neuen Fachkräfteinitiative<br />

sind auch die För<strong>der</strong>ung junger Talente, die<br />

Verbesserung des Übergangs Schule-Beruf,<br />

die nachträgliche Qualifizierung Un- und<br />

Angelernter sowie die Steigerung <strong>der</strong> Frauenerwerbstätigkeit.<br />

Die Fachkräfteinitiative wird<br />

ausgebaut durch das regionale Portal www.<br />

karriere.ac. Hier sind auch <strong>der</strong> Handlungsplan<br />

und alle Aktivitäten zu finden.<br />

Der Lehrstellenradar<br />

Mit <strong>der</strong> App „Lehrstellenradar“ wird die<br />

Suche nach einem Ausbildungsplatz einfacher.<br />

Dafür müssen sich Schulabgänger,<br />

Eltern, Lehrer o<strong>der</strong> Ausbildungsberater lediglich<br />

die entsprechende App als kostenlose<br />

Software auf ihr Smartphone laden (www.<br />

lehrstellenradar.de). Der Lehrstellenradar, <strong>der</strong><br />

neben freien Ausbildungsstellen auch Praktikumsplätze<br />

anzeigt, läuft auf iPhones und auf<br />

Android Smartphones. Mit nur wenigen Klicks<br />

sind die Lehrstellenbörsen <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />

<strong>Aachen</strong> und ihrer Mitgliedsbetriebe<br />

sowie von fast 30 weiteren Kammern<br />

deutschlandweit erreichbar.<br />

Ein Bewerber legt sich im Idealfall zusätzlich<br />

ein individuelles Profil an, in dem er mitteilt,<br />

welchen Wunschberuf in welchem Umkreis er<br />

Bei <strong>der</strong> STARTKLAR!-Abschlussveranstaltung stellen sich Teilnehmer Ausbil<strong>der</strong>n vor.<br />

gern ausüben würde. Sobald ein Betrieb ein<br />

neues Jobangebot in <strong>der</strong> Lehrstellenbörse <strong>der</strong><br />

<strong>Handwerkskammer</strong> online gestellt hat, wird<br />

<strong>der</strong> Nutzer informiert – egal, wo er sich gerade<br />

aufhält. Außerdem erhält er Tipps zu<br />

Bewerbungen, aktuelle Nachrichten und<br />

wichtige Terminhinweise.<br />

Als Beson<strong>der</strong>heit kann <strong>der</strong> Nutzer auch einen<br />

„Radar“ einschalten, daher <strong>der</strong> Name <strong>der</strong><br />

App. Er hält sein Smartphone in die<br />

gewünschte Himmelsrichtung – und das<br />

Gerät zeigt an, in wie viel Kilometern Entfernung<br />

eine mögliche Stelle auf ihn wartet. Der<br />

Lehrstellenradar ist eine bundesweite Initiative<br />

des Handwerks.<br />

Auch Jugendliche aus an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n,<br />

die sich für ein Praktikum o<strong>der</strong> eine<br />

Ausbildung bei einem Unternehmen im <strong>Handwerkskammer</strong>bezirk<br />

<strong>Aachen</strong> interessieren,<br />

können so je<strong>der</strong>zeit schnell und direkt<br />

erreicht werden.<br />

Schüler treffen mögliche Chefs<br />

Im warmen Scheinwerferlicht berichtet Annika<br />

Thull von <strong>der</strong> heißen Anfangszeit ihrer Ausbildung.<br />

„Von Anfang an Feuer und Flamme“<br />

sei sie für den Friseur-Beruf, erzählt die junge<br />

Schülerin, die vor kurzem schon die schönsten<br />

Frauen <strong>der</strong> Welt in <strong>Aachen</strong> frisieren durfte.<br />

Die junge Auszubildende ist „startklar“ für<br />

ein erfolgreiches Berufsleben – auch dank<br />

des gleichnamigen Projekts, das sie durchlaufen<br />

und durch das sie eine Lehrstelle bei<br />

einem <strong>Aachen</strong>er Friseurbetrieb bekam.<br />

Kein Zweifel: Ihre Chefin Claudia Hennchen<br />

hatte ein gutes Händchen. Im letzten Jahr<br />

besuchte die junge Neugrün<strong>der</strong>in die<br />

STARTKLAR!-Abschlussveranstaltung. Dort<br />

fiel ihr Annika Thull auf. Sie sprach mit ihr,<br />

sie verabredeten sich, sie lernten sich kennen.<br />

Und heute lernt Annika Thull bei<br />

Claudia Hennchen – sie ist ein richtiges<br />

Talent.<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

9


etrieben geholfen<br />

Talente präsentieren sich auch dieses Jahr<br />

wie<strong>der</strong> in großer Zahl. In <strong>der</strong> Aula <strong>der</strong><br />

Gesamtschule <strong>Aachen</strong>-Brand zeigen 137<br />

Schülerinnen und Schüler, die drei Jahre lang<br />

fit gemacht wurden für die Ausbildung, ihre<br />

Arbeitsproben, Steckbriefe und Dokumentationen.<br />

Für Betriebsinhaber eine gute Chance,<br />

potenzielle Lehrlinge kennen zu lernen.<br />

An diesem Abend bestehen viele Schülerinnen<br />

und Schüler ihren Testlauf mit einem<br />

potenziellen Ausbil<strong>der</strong> aus verschiedenen<br />

Gewerken. Eine Podiumsdiskussion und ein<br />

Film informieren umfassend über das Projekt,<br />

seine Inhalte und seinen Erfolg. Deutlich wird:<br />

Bei STARTKLAR! erlangen die Teilnehmer<br />

wichtige Sozialkompetenzen und praktische<br />

Fähigkeiten. Sie erhalten quasi die Grundausstattung<br />

für einen soliden Berufsstart.<br />

Bewerber im Test<br />

Seit August <strong>2012</strong> durchläuft Sascha B. eine<br />

Ausbildung zum Metallbauer. Im Indener<br />

Betrieb Löwenkamp hat er seinen Platz<br />

gefunden. Für Christa Weiss, Geschäftsführerin<br />

des 60 Mitarbeiter starken Betriebes ist<br />

die Suche nach geeigneten Lehrlingen in den<br />

vergangen Jahren immer mühsamer geworden:<br />

„Es ist immer schwieriger, gute, zuverlässige<br />

und vor allem interessierte junge Leute<br />

zu finden.“<br />

Der Indener Betrieb stellt gerne Auszubildende<br />

ein, die dann auch nach <strong>der</strong> Lehre im<br />

Betrieb bleiben. Viele <strong>der</strong> Facharbeiter, die an<br />

den Maschinen stehen, sind schon lange im<br />

Unternehmen. Derzeit werden neun Lehrlinge<br />

in den Bereichen Metallbau, Zerspanungstechnik<br />

und Feinwerkmechanik ausgebildet.<br />

Löwenkamp ist ein alteingesessenes Unternehmen,<br />

das vor allem Spezialarmaturen für<br />

die eisen- und stahlerzeugende Industrie,<br />

Son<strong>der</strong>maschinen für die Kalk-, Papier- und<br />

Recyclingindustrie sowie Trocken-, Nass- und<br />

Ultrafeinstmühlen anfertigt.<br />

Sascha hat sich selber bei Löwenkamp<br />

beworben. Wie rund 40 weitere junge Menschen<br />

das ebenfalls getan haben. Die Vorauswahl<br />

haben die Betriebsinhaber getroffen.<br />

Dann hörten sie vom Projekt „Passgenaue<br />

Vermittlung“, das bei <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />

für die Region <strong>Aachen</strong> angesiedelt ist. Die<br />

Vermittler helfen den Betrieben bei <strong>der</strong> Auswahl<br />

<strong>der</strong> Lehrlinge. Im Fall Löwenkamp hat<br />

<strong>der</strong> Vermittler Henning Sybertz sich einen Tag<br />

Zeit genommen, ist nach Inden gefahren, hat<br />

die Vorauswahl-Kandidaten eingeladen und<br />

sie in ganz unterschiedlichen Bereichen unter<br />

die Lupe genommen.<br />

„Diese Gruppentests machen wir schon seit<br />

geraumer Zeit mit Jugendlichen, die sich<br />

direkt bei uns im Projekt bewerben“, so<br />

Sybertz. Durch die praktische, theoretische<br />

und soziale Komponente <strong>der</strong> Tests lasse sich<br />

nach <strong>der</strong> Auswertung gut feststellen, für welche<br />

Berufe <strong>der</strong> Jugendliche geeignet sei und<br />

woran er eventuell noch arbeiten müsse.<br />

Der Test beinhaltet Fragen zur Mathematik,<br />

zu Deutsch, Politik und Wirtschaft; fragt technisches<br />

Verständnis ab; verlangt Teamarbeit,<br />

hält einige Fragen in den Fächern Chemie<br />

und Englisch bereit und schaut genau auf<br />

handwerkliche Fähigkeiten.<br />

Sybertz: „Wir fragen die verschiedenen Themenbereiche<br />

handwerksnah ab, um so ein<br />

genaues Bild vom Jugendlichen zu erhalten.“<br />

Nur so können die Experten <strong>der</strong> Kammer die<br />

Jugendlichen wirklich passgenau an die Ausbildungstätten<br />

vermitteln, in denen sie sich<br />

später wohlfühlen.<br />

Die Passgenauen Vermittler <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />

für die Region <strong>Aachen</strong> sehen die<br />

Inhouse-Bewerbertests in mittleren und größeren<br />

Handwerksbetrieben als einen ihrer<br />

künftigen Arbeitsschwerpunkte. Sybertz: „Kluge<br />

Betriebe suchen ihre Auszubildenden früh<br />

und verlassen sich nicht nur auf die Zeugnisse,<br />

son<strong>der</strong>n wollen ein umfassendes Bild,<br />

damit später in <strong>der</strong> Lehre keine bösen Überraschungen<br />

passieren.“<br />

„Auf <strong>der</strong> Überholspur“<br />

Professionelle Unterstützung bei <strong>der</strong> Suche<br />

nach einem Ausbildungsplatz bietet die <strong>Handwerkskammer</strong><br />

für die Region <strong>Aachen</strong> seit<br />

einiger Zeit auch Studenten, die sich an<strong>der</strong>s<br />

orientieren möchten, und Menschen mit Migrationshintergrund.<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

10<br />

Gruppen-Bewerbertrainings zeigen, was die Teilnehmer können.<br />

Als dritter Vermittler steigt Rainer Schaar ins<br />

Boot. Der 56-jährige Pädagoge und Sozialwissenschaftler<br />

ist seit vielen Jahren im Bildungszentrum<br />

BGE Düren <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />

für die Region <strong>Aachen</strong> tätig. Er hat<br />

Kontakte zu zahlreichen Betrieben und kennt<br />

durch seine Arbeit als Teamleiter und Stützlehrer<br />

in <strong>der</strong> Berufsausbildung von benachteiligten<br />

Jugendlichen die beson<strong>der</strong>en Probleme<br />

verschiedener Zielgruppen am Ausbildungsund<br />

Arbeitsmarkt.


„Der Service ‘Passgenaue Vermittlung’ richtet<br />

sich an kleine und mittlere Unternehmen, die<br />

keine eigenen Einstellungsverfahren ausrichten,<br />

son<strong>der</strong>n auf den in <strong>der</strong> Praxis erprobten<br />

Sachverstand <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für die<br />

Region <strong>Aachen</strong> bauen“, erklärt Georg Stoffels,<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> Kammer für Berufsbildung<br />

und Recht. Die Handwerksunternehmen<br />

teilen den Vermittlern mit, welche Voraussetzungen<br />

sie an künftige Lehrlinge stellen. Die<br />

Vermittler erfragen dann in persönlichen<br />

Gesprächen und mithilfe kleiner Tests unter<br />

den möglichen Bewerbern Neigungen, Kenntnisse,<br />

Kompetenzen und Teamfähigkeit, sichten<br />

die Bewerbungsunterlagen und beraten<br />

die Interessenten hinsichtlich ihrer Erfolgsaussichten.<br />

Passt das Angebot eines Betriebes<br />

zu einem Bewerber, so wird das Vorstellungsgespräch<br />

im Unternehmen vermittelt.<br />

Der Service ist für beide Seiten kostenlos.<br />

Mit Rainer Schaar sollen im Programm<br />

"Reset" nun zwei weitere Zielgruppen für<br />

einen Weg ins Handwerk motiviert werden.<br />

Die erste Gruppe besteht aus denjenigen, die<br />

nach kurzer Zeit merken, dass sie im Studium<br />

nicht richtig aufgehoben sind. Diese Menschen<br />

können natürlich nicht direkt in die<br />

Leitung eines Handwerksbetriebes einsteigen,<br />

son<strong>der</strong>n müssen zunächst den handwerksüblichen<br />

Weg über Lehre und Meisterprüfung<br />

wählen. „Diese beiden Schritte können allerdings<br />

dank hoher Flexibilität des dualen Ausbildungssystems<br />

in kurzer Zeit absolviert werden“,<br />

so Schaar. Wer engagiert und motiviert<br />

sei, könne seine Ausbildungszeit erheblich<br />

verkürzen und auch schon während <strong>der</strong> Lehre<br />

lernen, was normalerweise nach <strong>der</strong> Ausbildung<br />

kommt: „Ausbildungsparallele Zusatzqualifikation“<br />

heiße hier das Stichwort,<br />

hinter dem die Überholspur zum Erfolg stecke.<br />

Gelungene Übernahme<br />

Bei Betriebsübergaben steht die Kammer<br />

beratend zur Verfügung. Tischlermeister Ralf<br />

Tings ist sehr aktiv und weiß genau, wo <strong>der</strong><br />

Hammer hängt und aus welchem Holz ein<br />

Unternehmer geschnitzt sein muss. Seit 1986<br />

arbeitet <strong>der</strong> 48-Jährige in <strong>der</strong> Tischlerei Hermes<br />

in Stolberg. Im Frühjahr <strong>2012</strong> übernimmt<br />

er den Betrieb von seinem früheren<br />

Arbeitgeber und damit auch die Maschinen,<br />

Mitarbeiter, Werkzeuge und die Betriebsimmobilie.<br />

Natürlich ist das jetzt eine an<strong>der</strong>e Verantwortung<br />

und ein an<strong>der</strong>es Gefühl, die Entscheidungen<br />

für den gesamten Betrieb mit sechs<br />

Mitarbeitern treffen zu müssen. Aber zum<br />

Glück hat Tings in den vergangenen Jahren<br />

viel Einblick in die Unternehmensführung<br />

erhalten. Sein Vorgänger Ulrich Hermes hat<br />

ihn gut vorbereitet – gemeinsam haben sie<br />

sich die Zeit genommen, die man für eine<br />

erfolgreiche Betriebsübernahme braucht.<br />

Erfahrung und Können sind gefragt, und es<br />

ist gut, dass in <strong>der</strong> ersten Phase <strong>der</strong> Übernahme<br />

<strong>der</strong> frühere Arbeitgeber Ulrich Hermes<br />

noch beratend im Betrieb mitwirkt. Er selber<br />

hat das Unternehmen einst von seinem Vater<br />

übernommen – es wird also jetzt in dritter<br />

Generation geführt.<br />

Bei <strong>der</strong> Übergabe des etablierten Unternehmens<br />

hat Hermes richtig gehandelt. Mit seinem<br />

angestellten Meister Ralf Tings bereitete<br />

er einen gestandenen Mitarbeiter auf die<br />

betrieben geholfen<br />

Kompetente Unterstützung: HWK-Berater Kurt Krüger (r.) informiert Ralf Tings.<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

11


etrieben geholfen<br />

Übernahme und künftige Chef-Rolle vor. Er<br />

selber ließ Gutachten über Maschinen und<br />

Geräte erstellen, um so auf faire Weise die<br />

Werte zu ermitteln. Gleichzeitig wurden die<br />

Immobilie beurteilt und erste Gespräche mit<br />

<strong>der</strong> Sparkasse und <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />

für die Region <strong>Aachen</strong> geführt.<br />

Der dort zuständige Unternehmensberater,<br />

Diplom-Kaufmann Kurt Krüger, informierte<br />

den potenziellen Nachfolger Tings über mögliche<br />

För<strong>der</strong>ungen und fertigte eine Stellungnahme<br />

für das KfW-För<strong>der</strong>darlehen an. Fortan<br />

stand er in regem Kontakt mit Tings und<br />

begleitete die Übernahme professionell.<br />

Karl Fährmann, Peter Deckers,<br />

Prof. Jürgen Ulrich (v.l.).<br />

digte Sachverständige in <strong>der</strong> Akademie für<br />

Handwerksdesign <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> auf<br />

Gut Rosenberg.<br />

Deckers macht deutlich, in welchem Konfliktfeld<br />

sich die Branchenexperten heute bewähren<br />

müssen: „Zwischen Klägern und Beklagten<br />

befinden sich Sachverständige immer in<br />

einem gewissen Spannungsfeld. Sehr genau<br />

werden Sie dabei beobachtet, ob Sie eventuell<br />

voreingenommen, parteiisch, also befangen<br />

handeln". Der Kammer-Chef empfiehlt<br />

daher den anwesenden Fachleuten, den Themenschwerpunkt<br />

des 14. Sachverständigentages<br />

als wichtige Handlungsempfehlung zu<br />

nehmen.<br />

Abgerundet wurde <strong>der</strong> 14. Sachverständigentag<br />

mit einem Überblick über aktuelle Än<strong>der</strong>ungen<br />

im Sachverständigenwesen durch<br />

Karl Fährmann, Leiter <strong>der</strong> Handwerksrolle<br />

und des Bereichs Sachverständigenwesen bei<br />

<strong>der</strong> Kammer. So ist auch in <strong>Aachen</strong> die neue<br />

Sachverständigenordnung in Kraft getreten,<br />

nachdem das Bundesverwaltungsgericht die<br />

bundesweit geregelten „starren Altersgrenzen“<br />

für unwirksam erklärt hat.<br />

Chancen in <strong>der</strong> EU<br />

Interessante Eindrücke vom Alltag gewinnen<br />

die Gäste aus Brüssel in <strong>der</strong> Fleischerei Karl<br />

Zeiss, im Augenoptiker-Unternehmen „Brille<br />

am Markt“, in <strong>der</strong> Tischlerei Holzcoop Innenausbau<br />

GmbH und bei <strong>der</strong> Wetten Sanitär<br />

Heizung GmbH. Dabei stellen Betriebsinhaber,<br />

verantwortliche Führungskräfte und Mitarbeiter<br />

ihre Probleme in <strong>der</strong> Praxis und ihre Sorgen<br />

vor.<br />

Zukunft mit Ideen<br />

Innovationen sind <strong>der</strong> Motor <strong>der</strong> Wirtschaft.<br />

Das gilt nicht nur für die Industrie. Auch im<br />

Handwerk besitzen Ideen zur Entwicklung<br />

neuartiger Produkte und Prozesse hohen<br />

Stellenwert. So ist es für <strong>Handwerkskammer</strong><br />

<strong>der</strong> Region <strong>Aachen</strong> ein beson<strong>der</strong>es Anliegen,<br />

Mitgliedsunternehmen bei <strong>der</strong> Entwicklung<br />

und Vermarktung neuer Ideen im Rahmen<br />

ihres Innovationsprozesses zu unterstützen.<br />

Neben gut besuchten Veranstaltungen bietet<br />

die Kammer auch Individualberatungen durch<br />

einen eigenen Experten in Sachen Technologie-Transfer<br />

an. Neben Informationen über<br />

öffentliche För<strong>der</strong>programme zur Finanzierung<br />

von Innovationen verfügt Herbert Pelzer<br />

über ein weit verzweigtes Netzwerk, um fallbezogen<br />

den Rat externer Fachleute einzuholen.<br />

Tipps für Sachverständige<br />

Ob vor Gericht, bei Schlichtungen o<strong>der</strong> in<br />

Schiedsgerichtsverfahren: Sachverständige<br />

spielen stets eine entscheidende Rolle und<br />

müssen oft auch kommunikative Fähigkeiten<br />

beweisen. Wenn es mit <strong>der</strong> Kommunikation<br />

nicht so recht klappt, riskieren sie schnell,<br />

wegen Befangenheit abgelehnt zu werden.<br />

Gerade in Gerichtsprozessen ist die Zahl <strong>der</strong><br />

Befangenheitsanträge gegen Gutachter seit<br />

Jahren kontinuierlich gewachsen.<br />

Die EU-Kommissionsbeamtin Dr. Marianne<br />

Klingbeil reist im September mit vier hochrangigen<br />

Kollegen durch die Region <strong>Aachen</strong><br />

und informiert sich in vier Betrieben aus verschiedenen<br />

Branchen über Hin<strong>der</strong>nisse im<br />

Arbeitsalltag. Viele Fragen diskutiert die Delegation<br />

aus Brüssel mit Betriebsinhabern und<br />

Beschäftigten.<br />

Außerdem besteht eine Kooperation mit <strong>der</strong><br />

<strong>Aachen</strong>er StreetScooter GmbH. Das Unternehmen,<br />

das auch im Rahmen des Euregionalen<br />

StarterAwards <strong>2012</strong> ausgezeichnet<br />

wird, verfügt über eine einzigartige Expertise<br />

im Bereich <strong>der</strong> Elektromobil-Produktion. Im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Kooperation können Kfz-Spezialisten<br />

aus dem Handwerk hautnah Erfahrun-<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

12<br />

Mit Professor Jürgen Ulrich, Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Richter am Landgericht Dortmund, referiert<br />

beim Sachverständigentag <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />

für die Region <strong>Aachen</strong> ein ausgewiesener<br />

Experte zum Befangenheitsrecht. Kammer-Hauptgeschäftsführer<br />

Peter Deckers<br />

begrüßt den Juristen aus dem Ruhrgebiet<br />

sowie rund 90 öffentlich bestellte und verei-<br />

Eine Delegation <strong>der</strong> EU-Kommission informiert sich bei regionalen Betrieben.


Wie es einem Handwerksbetrieb (Mertens-<br />

SHK, Fachbetrieb für Sanitär, Heizung und Klima,<br />

Düren) gelungen ist, sich mit Unterstützung<br />

von öffentlichen Mitteln (Innovationsgutschein),<br />

eine individuell angepasste App<br />

durch die FH <strong>Aachen</strong> maßschnei<strong>der</strong>n zu lassen;<br />

darüber informiert die <strong>Handwerkskammer</strong><br />

für die Region <strong>Aachen</strong> bei einer gemeinsamen<br />

zweistündigen Veranstaltung mit <strong>der</strong><br />

FH <strong>Aachen</strong> auf dem Campus Jülich.<br />

betrieben geholfen<br />

Oliver Schnei<strong>der</strong>, <strong>der</strong> eine große Kfz-Werkstatt betreibt, entwickelte eine Diebstahlsicherung.<br />

gen im Umgang mit Elektrofahrzeugen sammeln<br />

und gewinnen somit entscheidende<br />

Grundlagen, um ihr praxisorientiertes Wissen<br />

in einem innovationsgetriebenen Prozess<br />

anwenden zu können.<br />

Dass innovative Handwerker in <strong>Aachen</strong> auch<br />

die Hilfe <strong>der</strong> Fachhochschule in Anspruch<br />

nehmen können, demonstriert die Arbeit von<br />

Professor Dr. Johannes Gartzen. Der Wissenschaftler,<br />

im Fachbereich Maschinenbau für<br />

das Spezialgebiet Füge- und Trenntechnik<br />

sowie Lasertechnologie verantwortlich und<br />

seit vielen Jahren Mitglied <strong>der</strong> AC²-Jury,<br />

unterhält exzellente Kontakte zur <strong>Handwerkskammer</strong><br />

<strong>Aachen</strong>. In vielen Fällen unterstützte<br />

er regionale Handwerksbetriebe bei <strong>der</strong> Entwicklung<br />

innovativer Produkte und Projekte<br />

und wurde für seine erfolgreiche Arbeit mehrmals<br />

mit dem renommierten Adalbert-Seifriz-<br />

Preis <strong>der</strong> Handwerkswirtschaft ausgezeichnet.<br />

Auch die <strong>Aachen</strong>er Schreinerei Brammertz,<br />

<strong>2012</strong> für den Innovationspreis im Rahmen<br />

von „AC² – Gründung. Wachstum. Innovation“<br />

nominiert, berieten er und sein Team in großem<br />

Umfang.<br />

Auskunft, welche Aufgaben bereits erledigt<br />

sind, wo es Terminüberschreitungen gibt und<br />

wie <strong>der</strong> Status <strong>der</strong> Aufgaben für einen<br />

bestimmten Kunden o<strong>der</strong> ein Projekt ist.<br />

Wenn <strong>der</strong> Betrieb gut organisiert ist, erspart<br />

sich <strong>der</strong> Unternehmer Zeit und Kosten und<br />

motiviert die eigenen Fachkräfte mit mo<strong>der</strong>nem<br />

Werkzeug.<br />

Die beteiligten Akteure aus Handwerk und<br />

Wissenschaft berichten verständlich und<br />

lebensnah über Ihre Zusammenarbeit und die<br />

Vorgehensweise. Sie informieren über Hardund<br />

Software und stellen Arbeitsergebnisse<br />

vor.<br />

Erlebnis Handwerk<br />

Das Projekt „Handwerk erleben“ <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />

für die Region <strong>Aachen</strong> bietet<br />

Betrieben Gelegenheit, Chancen und Mög-<br />

Individuelle Apps<br />

Maßgeschnei<strong>der</strong>te Applikationen (Apps) fürs<br />

iPhone und für Android-Handys können heutzutage<br />

darüber informieren, wer was erledigt<br />

hat, wie weit <strong>der</strong> Auftrag abgewickelt ist, wo<br />

es Verzögerungen gibt und warum. Nach<br />

einem Klick auf dem Smartphone erfolgt die<br />

Die App iDeXs, maßgeblich vom Dürener SHK-Betrieb Mertens entwickelt, soll es bald für<br />

Android-Smartphones geben.<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

13


etrieben geholfen<br />

Nicole Tomys (M.), stellvertretende Hauptgeschäftsführerin <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong>, gratuliert Maike Laumen-Theuerzeit (l.) und Claudia Hennchen.<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

lichkeiten zu prüfen, inwieweit sich Touristen<br />

durch Außendarstellung ansprechen lassen<br />

und welche Wege sich eröffnen, Arbeiten und<br />

Dienstleistungen in <strong>der</strong> Öffentlichkeit erfolgreich<br />

zu veräußern.<br />

Das Projekt sucht Handwerksunternehmen,<br />

die bereit sind, Geschäftsideen im Bereich<br />

des regionalen Tourismus umzusetzen. Sie<br />

sollten bereit sein, in Qualität und außergewöhnliche<br />

Produkte o<strong>der</strong> Dienstleistungen zu<br />

investieren. Somit erhalten sie einen neuen<br />

Absatzmarkt. Am Ende des Prozesses steht<br />

die Meisterroute Eifel. Über das Internet<br />

sowie Broschüren und Fol<strong>der</strong> werden Partnerbetriebe<br />

präsentiert und beworben. Darüber<br />

hinaus sind gemeinsame Veranstaltungen<br />

geplant.<br />

Zusätzlich planen die Projektgestalter Workshops<br />

und Seminare zu bestimmten fachlichen<br />

Themen wie Oberflächenbehandlung<br />

Holz, Schnittworkshop Maßschnei<strong>der</strong>/in und<br />

Gestaltung. Darüber hinaus wird es Kooperationen<br />

zwischen Handwerk und Museen<br />

geben, zum Beispiel Töpfereimuseum,<br />

Papiermuseum, Glasmalereimuseum, Druckmuseum<br />

und Tuchfabrik.<br />

Neues Internet-Portal<br />

Als Vorsitzende leitet Nicole Tomys den<br />

Arbeitskreis Gestaltung des Westdeutschen<br />

<strong>Handwerkskammer</strong>tages (WHKT). Die stellvertretende<br />

Hauptgeschäftsführerin hat sich<br />

sehr stark für ein neues Internet-Portal eingesetzt,<br />

dass nun freigeschaltet wird.<br />

Kreatives Handwerk: neue Website zu<br />

Gestaltung.<br />

Vom Schreiner, <strong>der</strong> innovative Möbel herstellt,<br />

über den Metallbauer mit abwechslungsreichen<br />

Konstruktionen bis hin zum Konditor mit<br />

einfallsreichen Leckerbissen: Das Design<br />

spielte im Handwerk schon immer eine wichtige<br />

aber oftmals unterschätzte Rolle. Das<br />

neue Portal www.design-handwerk-nrw.de<br />

soll für die gestalterischen Möglichkeiten <strong>der</strong><br />

verschiedenen Berufe werben. Nutzer erhalten<br />

auf <strong>der</strong> Website umfangreiche Informationen<br />

über alle Aktivitäten des nordrhein-westfälischen<br />

Handwerks im Bereich Gestaltung<br />

und Design.<br />

Erfolge bei „VISIONplus“<br />

Beim Unternehmerinnen-Preis „VISIONplus“<br />

räumt Maike Laumen-Theuerzeit ab und<br />

erreicht den ersten Platz. Als Belohnung<br />

erhält sie 3.000 Euro. „Die Unternehmerpersönlichkeit<br />

hat uns beeindruckt. Sie hat in<br />

einem Unternehmen weitblickend und beherzt<br />

das Steuer herumgerissen“, sagt die stellvertretende<br />

Hauptgeschäftsführerin <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />

für die Region <strong>Aachen</strong> und<br />

Jurymitglied, Nicole Tomys. Die 33-jährige<br />

gelernte Krankenschwester Laumen-Theuer-<br />

14


zeit, hatte die Modellbau Theuerzeit GmbH,<br />

die mehrfach von <strong>der</strong> Kammer beraten wurde,<br />

einen europaweiten Spezialanbieter von<br />

bis zu 70 Tonnen schweren Gussformen mit<br />

Sitz in Erkelenz, in einer schwierigen Zeit<br />

übernommen. Heute beschäftigt sie zehn Mitarbeiter,<br />

darunter drei Modellbaumeister, fünf<br />

Gesellen und einen Auszubildenden. Die Firma<br />

ist auf <strong>der</strong> Suche nach weiteren Lehrlingen,<br />

zudem ist die Anschaffung einer hochpräzisen<br />

CNC-Fräse geplant. „Ich finde es<br />

toll, für das, was man geleistet hat, hier ausgezeichnet<br />

zu werden“, sagt Laumen-Theuerzeit.<br />

betrieben geholfen<br />

Der dritte Platz und damit 750 Euro gehen an<br />

die <strong>Aachen</strong>erin Claudia Hennchen, <strong>der</strong>en<br />

Konzept für ihr Friseur- und Beautygeschäft<br />

Colour Collections die Jury überzeugte.<br />

Neben klassischen Friseurleistungen hat<br />

Hennchen auch Maniküre, Pediküre und<br />

sogar „Spraytanning“ im Angebot, ein in<br />

Deutschland noch nicht weit verbreitetes Verfahren<br />

zur Körperbräunung. Wie das funktioniert?<br />

„Man muss sich das wie eine umgebaute<br />

Autolackierpistole vorstellen“, sagt<br />

Hennchen. Ihre Vision ist es, den größten<br />

Beauty-Tempel <strong>der</strong> Euregio zu schaffen.<br />

Der seit dem Jahr 2000 alle zwei Jahre ausgeschriebene<br />

Unternehmerinnen-Preis<br />

„VISIONplus“ wird von <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong>region<br />

<strong>Aachen</strong>, dem Wirtschaftsministerium des<br />

Landes Nordrhein-Westfalen, <strong>der</strong> Techniker<br />

Kunsthandwerk in stilvollem Ambiente auf Gut Rosenberg.<br />

Krankenkasse und dem Zeitungsverlag<br />

<strong>Aachen</strong> vergeben. <strong>2012</strong> gab es 41 Bewerberinnen,<br />

sechs davon schafften es auf die<br />

Nominierten-Liste.<br />

Ideen und Objekte<br />

Die Veranstaltung „Ideen und Objekte“ in <strong>der</strong><br />

Akademie für Handwerksdesign Gut Rosenberg<br />

zeichnet sich nicht zuletzt durch ihr<br />

enorm vielfältiges Angebot aus. Die diesjährige<br />

Auflage <strong>der</strong> Verkaufsausstellung stellt das<br />

ein Mal mehr eindrucksvoll unter Beweis. Die<br />

Besucher kommen in Scharen und das Angebot<br />

lässt keine Wünsche offen.<br />

Die über 40 Aussteller präsentieren an ihren<br />

Ständen das komplette Spektrum des Handwerksdesigns.<br />

Taschen, Hüte und Textilien,<br />

genau wie Schmuck und Spielzeug sowie<br />

vielfältige Produkte aus Stein, Papier, Glas,<br />

Metall, Keramik und Holz. Sogar dicke Frauenfiguren<br />

aus Pappmaché gibt es. Nur eine<br />

Sache, die gibt es nicht. Peter Deckers,<br />

Hauptgeschäftsführer <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />

für die Region <strong>Aachen</strong> weist darauf hin, als er<br />

gemeinsam mit Akademieleiter Wolfgang Kohl<br />

die Veranstaltung eröffnet. „Sie finden hier<br />

eine Menge“, sagt Deckers, „aber ein Schild,<br />

auf dem steht, dass die Produkte nur in handelsüblichen<br />

Mengen abgegeben werden,<br />

werden sie vergeblich suchen.“ Eine klare<br />

Auffor<strong>der</strong>ung, ruhig schon mal ein paar<br />

Geschenke zu kaufen. Denn Weihnachten ist<br />

ja immer näher als man denkt.<br />

Tasche mit Anspruch: Die Kreationen von Ute Mansel sind auch bei „Ideen und Objekte“ zu sehen.<br />

„Das ist jedes Jahr ein kleines Abenteuer. Wir<br />

räumen das komplette Haus um und machen<br />

aus allen Räumen Ausstellungsräume“, sagt<br />

Wolfgang Kohl, Leiter <strong>der</strong> Akademie, über die<br />

Veranstaltung. Der Aufwand lohnt sich: „Ideen<br />

und Objekte“ hat sich längst zum Publikumsmagneten<br />

entwickelt. „Wir freuen uns sehr,<br />

dass wir den Liebhabern und Käufern hochwertigen<br />

Handwerksdesigns mit den rund 40<br />

teilnehmenden Werkstätten auch in diesem<br />

Jahr eine erlesene Auswahl von Erzeugnissen<br />

aus <strong>der</strong> Euregio-Maas-Rhein bieten können“,<br />

sagt Nicole Tomys, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin<br />

<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong>.<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

15


nachwuchs geför<strong>der</strong>t<br />

Nachwuchs geför<strong>der</strong>t<br />

Kurzinfo<br />

Handwerk an <strong>der</strong> Hochschule<br />

Die FH <strong>Aachen</strong> ermöglicht neuen Studierendengruppen<br />

den Zugang, indem sie mit <strong>der</strong><br />

<strong>Handwerkskammer</strong> für die Region <strong>Aachen</strong><br />

einen entsprechenden Kooperationsvertrag<br />

unterzeichnet.<br />

Erstmals öffnet sich <strong>der</strong> Duale Studiengang<br />

Bauingenieurwesen – Netzingenieur für Berufe<br />

des Handwerks. Ausbildungsberufe wie <strong>der</strong><br />

Beton- und Stahlbetonbauer, <strong>der</strong> Straßenbauer<br />

und <strong>der</strong> Maurer sind jetzt akkreditiert.<br />

Zudem werden seit diesem Jahr duale Studiengänge<br />

in den Bereichen Elektrotechnik und<br />

Maschinenbau angeboten. Auch Bildungszentren<br />

<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> wie das BGZ<br />

Simmerath können für die vorgeschriebene<br />

außerbetriebliche Lehrlingsausbildung genutzt<br />

werden.<br />

Für die Handwerksunternehmen aus <strong>der</strong><br />

Region gibt es einen zusätzlichen Anreiz, sich<br />

an dem Modell zu beteiligen: Durch die Festlegung<br />

<strong>der</strong> beruflichen Ausbildungszeit auf<br />

mindestens 22 Monate können den Firmen<br />

nach den tariflichen Bestimmungen Ausbildungskosten<br />

erstattet werden.<br />

Wenn Mädchen<br />

von Metall schwärmen . . .<br />

40 Jugendliche <strong>der</strong> fünften bis zehnten Jahrgangsstufe<br />

nutzen den bundesweiten „Girls´<br />

und Boys´ Day“ bei <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />

<strong>Aachen</strong> zum Schnupperkurs in die Berufswelt.<br />

In den Werkstätten <strong>der</strong> Bildungszentren<br />

BGE <strong>Aachen</strong> und BGZ Simmerath sind Mädchen<br />

zu sehen, die unter Anleitung <strong>der</strong> Ausbildungsmeister<br />

den Malerpinsel schwingen<br />

o<strong>der</strong> sich mit den Beson<strong>der</strong>heiten des Metallund<br />

Elektrohandwerks auseinan<strong>der</strong>setzen.<br />

Die Jungen lassen ihrer Kreativität in <strong>der</strong><br />

Küche freien Lauf o<strong>der</strong> erlernen den Umgang<br />

mit <strong>der</strong> Friseurschere: Es ist <strong>der</strong> klassische<br />

Rollentausch beim „Girls´ und Boys´ Day“.<br />

Und letztlich geht es vor allem darum,<br />

Jugendliche schon frühzeitig für das Handwerk<br />

und seine zahlreichen Berufe zu begeistern.<br />

Willkommen im BGZ!<br />

804 Schülerinnen und Schüler aus den siebten<br />

bis zehnten Jahrgangsstufen lernen im<br />

Bildungszentrum BGZ Simmerath <strong>der</strong> Hand-<br />

Motivierte Nachwuchskräfte zu finden,<br />

ist für Handwerksbetriebe von<br />

elementarer Bedeutung. Die Ausbildungsberater<br />

und Lehrstellenwerber<br />

<strong>der</strong> Kammer helfen den Unternehmen<br />

bei <strong>der</strong> Einrichtung von Ausbildungsplätzen<br />

und <strong>der</strong> Suche nach geeigneten<br />

Bewerbern. Gemeinsam mit den<br />

Schulen beteiligen sich die Kammer<br />

und ihre Tochter QualiTec GmbH an<br />

wegweisenden Projekte zur Verbesserung<br />

des Übergangs von <strong>der</strong> Schule in<br />

den Beruf. Und die Mitarbeiter in<br />

unseren Bildungszentren zeigen<br />

Jugendlichen immer wie<strong>der</strong> mit spannenden<br />

Aktionen, wie interessant<br />

handwerkliche Berufe sind.<br />

Kontakt<br />

Bildungszentren<br />

Wilhelm Grafen 0241/ 471-120<br />

wilhelm.grafen@hwk-aachen.de<br />

Leitbild <strong>der</strong> hwk aachen<br />

Bilden<br />

Wir stärken unsere Position als größter<br />

Anbieter für gewerblich-technische,<br />

kaufmännische und gestalterische<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung,<br />

insbeson<strong>der</strong>e für das Handwerk im<br />

Kammerbezirk. Dabei orientieren wir<br />

die Entwicklung unserer Bildungsangebote<br />

am Kundenbedarf und an<br />

Technologien und Qualifikationen, die<br />

heute und in Zukunft von Bedeutung<br />

sind. Wir gewinnen auf diese Weise<br />

Führungs- und Fachkräftenachwuchs<br />

mit zertifizierten Abschlüssen für das<br />

Handwerk und die mittelständische<br />

Wirtschaft im Kammerbezirk.<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

Kooperation besiegelt: FH <strong>Aachen</strong> und <strong>Handwerkskammer</strong> erweitern ihr gemeinsames Angebot. Die Vereinbarung<br />

unterzeichnen Ralf W. Barkey, Dieter Philipp, Professor Marcus Baumann und Professor Josef<br />

Hodapp (v. links).<br />

16


Ein Foto und<br />

viele gute<br />

Eindrücke<br />

Die Handwerksbetriebe im Kammerbezirk<br />

<strong>Aachen</strong> schließen im ersten Halbjahr <strong>2012</strong><br />

genau 1.138 neue Lehrverträge. Das ist ein<br />

Plus von 7,66 Prozent gegenüber dem gleichen<br />

Zeitraum des Vorjahres. Die meisten<br />

neuen Verträge gibt es im Kreis Heinsberg<br />

(262), in <strong>der</strong> Stadt <strong>Aachen</strong> (246) und im ehemaligen<br />

Kreisgebiet <strong>Aachen</strong> (244). Dahinter<br />

folgen <strong>der</strong> Kreis Düren (224) und <strong>der</strong> Kreis<br />

Euskirchen (162).<br />

nachwuchs geför<strong>der</strong>t<br />

Mädchen und Metall? Das passt! Rund 40 Jugendliche nutzen den „Girls‘<br />

und Boys‘ Day“ <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für die Region <strong>Aachen</strong>, um sich<br />

über Berufe zu informieren.<br />

werkskammer für die Region <strong>Aachen</strong> viele<br />

handwerkliche Berufe kennen. Bei den 24.<br />

Aktionswochen <strong>der</strong> offenen Tür probieren<br />

Mädchen und Jungen ihre praktischen Fähigkeiten<br />

aus.<br />

Die Schülerinnen und Schüler von Real-,<br />

Haupt- und För<strong>der</strong>schulen aus dem Wirtschaftsraum<br />

<strong>Aachen</strong> erhalten wichtige Informationen<br />

über die Ausbildungswege und die<br />

Karrierechancen im Handwerk. Bei 36 Führungen<br />

im BGZ Simmerath erleben sie die<br />

Berufe, in denen dort überbetrieblich ausgebildet<br />

wird, hautnah. Dazu gehören Betonund<br />

Stahlbetonbauer, Dachdecker, Fliesen-,<br />

Platten- und Mosaikleger, Maurer, Straßenbauer,<br />

Stuckateur, Tischler, Zimmerer, Bäcker<br />

und Fachverkäuferin im Nahrungsmittelhandwerk.<br />

Darüber hinaus werden die jungen<br />

Besucher über die Duale Berufsausbildung<br />

und die Ausbildungsberatung <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />

für die Region <strong>Aachen</strong> informiert.<br />

Sie haben Gelegenheit, Lehrlingen und Ausbildungsmeistern<br />

über die Schulter zu schauen<br />

und selber Hand anzulegen, indem sie<br />

Holz hobeln, Stuck und Dachschiefer an- und<br />

in Form bringen o<strong>der</strong> Fliesen setzen.<br />

Bei <strong>der</strong> ZAB − Die<br />

Berufs- und Studienmesse<br />

informiert die<br />

<strong>Handwerkskammer</strong><br />

<strong>Aachen</strong> über verschiedene<br />

Berufe und<br />

Perspektiven. Der<br />

Stand mit einzelnen<br />

Stationen ist in den<br />

Farben Blau und Rot<br />

<strong>der</strong> Imagekampagne<br />

gehalten. Auf Rollups<br />

können Besucher<br />

die flotten Sprüche,<br />

die für die Wirtschaftsgruppe<br />

werben,<br />

lesen.<br />

Als Julian, 14, den<br />

Stand verlässt, ist er<br />

bedient. Im positiven Sinne. Soeben hat er<br />

einen Einblick in das gesamte Spektrum bei<br />

<strong>der</strong> Kammer bekommen und dabei vieles<br />

ausprobiert. Zufrieden packt er die Info-Materialien<br />

unter den Arm und geht zum nächsten<br />

Aussteller. Den Schnappschuss von ihm beim<br />

Malen hält er in <strong>der</strong> Hand. Das ihm<br />

geschenkte Polaroid-Bild muss er gleich seinen<br />

Freunden zeigen.<br />

"Super, dass man hier viel ausprobieren<br />

kann", sagt die 14-jährige Laura, die mit<br />

wenigen Schlägen einen Nagel versenkt hat.<br />

Mit ihren Schulkameradinnen besucht sie<br />

ebenfalls die ZAB und ist froh, so viele nützliche<br />

Informationen zu erhalten.<br />

Mehr Lehrverträge<br />

als im Vorjahr<br />

Am meisten gefragt bei Jugendlichen ist <strong>der</strong><br />

Beruf des Kfz-Mechatronikers (181 neue<br />

Lehrverträge). Starken Zulauf melden auch<br />

die Elektroniker (96), die Anlagenmechaniker<br />

SHK (81) und die Metallbauer (70). Vor allem<br />

junge Frauen entscheiden sich für einen<br />

Berufseinstieg als Friseurinnen (62) o<strong>der</strong><br />

Bäckerei-Fachverkäuferinnnen (25). Diese<br />

Berufe gehören schon lange zu den zehn<br />

beliebtesten.<br />

Erst Abbruch,<br />

dann Erfolg<br />

Marc Nieveler hat sich neu orientiert. Er hat<br />

sein Studium abgebrochen und ist im Handwerk<br />

durchgestartet. Jetzt macht er eine Ausbildung<br />

zum Orthopädieschuhmacher, verkürzt<br />

in zweieinhalb Jahren.<br />

Alles begann mit einer Klausur, die Marc<br />

Nieveler nicht bestanden hat. Er studierte<br />

damals noch Ergotherapie. Und die nichtbestandene<br />

Klausur bestätigte Nieveler endgültig<br />

in dem Gefühl, das ihn schon seit<br />

Wochen begleitete: Das Studium ist nicht sein<br />

Weg.<br />

Der 25-Jährige recherchierte im Internet und<br />

stieß auf RESET, das Programm <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />

für die Region <strong>Aachen</strong>, das<br />

speziell für Studienabbrecher Wege ins Handwerk<br />

ebnet. Lehrstellenvermittler Rainer<br />

Schaar ist seither Nievelers direkter<br />

Ansprechpartner – und er konnte ihm sofort<br />

weiterhelfen.<br />

Der „Passgenaue Vermittler“ Rainer Schaar<br />

hatte eine Lehrstelle für den jungen Dürener<br />

parat, im alteingesessenen Orthopädieschuhmacher-Betrieb<br />

Eschweiler. Ein gutes halbes<br />

Jahr später ist nicht allein <strong>der</strong> Lehrling sehr<br />

zufrieden mit seiner Entscheidung. Ausbildungsmeister<br />

Thomas Eschweiler sagt: „Es<br />

funktioniert richtig gut". Somit hat <strong>der</strong> Service<br />

sowohl dem Bewerber als auch dem Mitgliedsbetrieb<br />

sehr genützt.<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

17


nachwuchs geför<strong>der</strong>t<br />

Hoher Besuch: Die Kölner Regierungspräsidentin Gisela Walsken (Mitte) macht sich vor Ort ein Bild von den Ferienspielen <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong>.<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

18<br />

Auf großer Ferien-Fahrt<br />

In <strong>der</strong> Toreinfahrt sind mehrere Kubikmeter<br />

Sand aufgeschüttet. Darin steht ein großes<br />

Schiff aus Holz. Kin<strong>der</strong> mit Augenklappen<br />

schauen aus den Luken, schwingen ihre selber<br />

gefertigten Schwerter und Schilde und<br />

brüllen mutig: „Leinen los und Schiff ahoi!"<br />

Dieses Motto gilt in den beiden Wochen, in<br />

denen 57 Mädchen und Jungen bei den Ferienspielen<br />

<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> im Bildungszentrum<br />

BGE <strong>Aachen</strong> in See stechen.<br />

Auf großer Fahrt erproben die Kin<strong>der</strong> sich in<br />

vielen handwerklichen Tätigkeiten.<br />

Da staunt auch die Kölner Regierungspräsidentin<br />

Gisela Walsken bei ihrem Besuch in<br />

<strong>der</strong> „Karibik“ nicht schlecht: „Ein hervorragendes<br />

Ferienprojekt für Kin<strong>der</strong>, das die Fantasie<br />

und Kreativität <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> för<strong>der</strong>t und<br />

gleichzeitig einen Einblick ins Handwerk vermittelt“,<br />

sagt Walsken.<br />

Spuren im Stein hinterlassen<br />

Eine spezielle Aufgabe lösen Lehrlinge von<br />

Fachbetrieben <strong>der</strong> Straßenbauer Innung Rurtal.<br />

Mit Unterstützung <strong>der</strong> Unternehmen, des<br />

Bildungszentrums BGZ Simmerath <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />

für die Region <strong>Aachen</strong>, des<br />

Berufskollegs Ernährung, Sozialwesen, Technik<br />

Geilenkirchen und des Bauhofs <strong>der</strong> Stadt<br />

Geilenkirchen pflasterten sie vor dem dortigen<br />

Rathaus das Wappen <strong>der</strong> Stadt Geilenkirchen<br />

als Mosaik.<br />

„Diese Aktion <strong>der</strong><br />

Straßenbauer am<br />

Tag des Handwerks<br />

soll die<br />

Leistungen und<br />

die Berufsmöglichkeiten<br />

im<br />

Handwerk verdeutlichen“,<br />

sagt<br />

<strong>der</strong> Hauptgeschäftsführer<br />

<strong>der</strong><br />

Kreishandwerkerschaft<br />

Heinsberg,<br />

Dr. Michael Vondenhoff.<br />

In den Kreisen<br />

Düren und Euskirchen<br />

ist am<br />

Tag des Handwerks<br />

auch einiges<br />

los. Zahlreiche<br />

Handwerksbetriebe,<br />

die<br />

<strong>Handwerkskammer</strong><br />

für die Region <strong>Aachen</strong>, die Kreishandwerkerschaft<br />

Rureifel und viele Innungen<br />

machen mit. Sie alle zeigen, wie mo<strong>der</strong>n und<br />

zukunftsorientiert <strong>der</strong> Wirtschaftszweig Handwerk<br />

in <strong>der</strong> Region ist.<br />

Im Zeichen von Löwe und Vogel: Lehrlinge <strong>der</strong> Straßenbauer Innung Rurtal pflastern<br />

am Tag des Handwerks vor dem Geilenkirchener Rathaus ein beeindruckendes<br />

Werk.


kurzinfo<br />

Die <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong> ist<br />

mit ihren Bildungszentren und <strong>der</strong><br />

Akademie für Handwerksdesign an<br />

sechs Standorten im Kammerbezirk<br />

präsent. Mit dieser Infrastruktur ist<br />

sie die größte Qualifizierungseinrichtung<br />

für die gewerblich-technische<br />

Aus- und Weiterbildung in <strong>der</strong><br />

Region.<br />

Kontakt<br />

Bildungszentren<br />

Manfred Frohn 0241/ 471-128<br />

manfred.frohn@hwk-aachen.de<br />

infrastruktur angeboten<br />

Bildungszentrum BGE <strong>Aachen</strong><br />

Metalltechnik | Kunststofftechnik | Prüflabor<br />

Kunststoff- u. Metalltechnik | Anlagentechnik<br />

Schweißtechnik | Elektrotechnik | Informationstechnik<br />

| Mechatronik | Kompetenzzentrum<br />

Befestigungstechnik (autorisiertes<br />

TrainingsCenter <strong>der</strong> fischerwerke) | Weiterbildungsberatung<br />

Bildungszentrum BGE Düren<br />

Metalltechnik | Anlagentechnik | Maler und<br />

Lackierer | Fahrzeuglackierung | Schweißtechnik<br />

Bildungszentrum<br />

BGZ Simmerath<br />

infrastruktur angeboten<br />

Wilhelm Grafen 0241/ 471-120<br />

wilhelm.grafen@hwk-aachen.de<br />

Bildungszentrum für<br />

Friseure und Kosmetiker<br />

Leitbild <strong>der</strong> HWK <strong>Aachen</strong><br />

Kompetenz<br />

Wir entwickeln die Infrastruktur in<br />

unseren Bildungs- und Beratungseinrichtungen<br />

sowie unsere Arbeitsprozesse<br />

im Rahmen unseres Qualitätsmanagements<br />

kontinuierlich weiter.<br />

Unsere Leistungsfähigkeit hängt von<br />

den Fähigkeiten unserer Mitarbeiter<br />

ab. Daher för<strong>der</strong>n wir die Entfaltung<br />

ihrer Potenziale.<br />

Friseur | Kosmetik<br />

.<br />

Bildungszentrum TraCK Düren<br />

Dachdecker | Maurer | Fliesenleger<br />

Straßenbauer | Tischler | Zimmerer<br />

Betonbauer | Stuckateur | Bäcker<br />

Mensa | Internat | Freizeitzentrum<br />

Akademie für Handwerksdesign<br />

Gut Rosenberg<br />

Alles rund um die Kfz-Ausbildung und<br />

Meisterschule | Abgasuntersuchung<br />

Klimaanlagen | Airbag-Schulung | Mensa<br />

Hochvoltanlagen<br />

Studium Handwerksdesign und Unternehmensführung<br />

| Seminare und Sommerakademie<br />

| Galerie Gut Rosenberg | Atelierräume<br />

und Werkstätten | Bibliothek<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

19


know-how geschmiedet<br />

know-how geschmiedet<br />

Neuland für Kunststoff<br />

Eine hohe Stabilität bei geringem Gewicht<br />

weist das Motorrad auf, welches einer <strong>der</strong><br />

Blickfänge beim Workshop Faserverbundkunststoffe<br />

ist. Dieser findet im Bildungszentrum<br />

BGE <strong>Aachen</strong> <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für<br />

die Region <strong>Aachen</strong> statt.<br />

Zahlreiche Inhaber kleiner und mittlerer<br />

Unternehmen aus verschiedenen Gewerken,<br />

die im Kunststoffbereich tätig sind, sind von<br />

<strong>der</strong> Kammer und dem Institut für Kunststoffverarbeitung<br />

in Industrie und Handwerk <strong>der</strong><br />

RWTH <strong>Aachen</strong> (IKV) zu dieser Weiterbildung<br />

eingeladen worden.<br />

Der Workshop wird im Rahmen des Projektes<br />

„Plastic Education Network NRW“ realisiert, in<br />

dem neue Betätigungsfel<strong>der</strong> für Kunststoff<br />

erschlossen werden sollen. Geför<strong>der</strong>t wird<br />

das Projekt vom Land Nordrhein-Westfalen<br />

im Rahmen des Ziel-2-Programms und durch<br />

den Fonds für regionale Entwicklung <strong>der</strong> EU.<br />

Im Friseurzentrum <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />

gilt <strong>der</strong> Blick den Wimpern.<br />

„Diese Weiterbildung ist für die Teilnehmerinnen<br />

hochinteressant und ein schöner Erfolg<br />

für das Bildungszentrum“, resümiert <strong>der</strong><br />

zuständige Fachbereichsleiter <strong>der</strong> Kammer,<br />

Markus Velten.<br />

Kurzinfo<br />

Mit <strong>der</strong> überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung<br />

und <strong>der</strong> Organisation<br />

von Wettbewerben sorgt die Kammer<br />

für ein fachlich hohes Niveau <strong>der</strong><br />

handwerklichen Nachwuchskräfte.<br />

Die besten von ihnen werden ausgezeichnet<br />

und empfehlen sich als hervorragende<br />

Fachkräfte, die Karriere<br />

mit Lehre machen.<br />

Die breite Palette von Lehrgängen<br />

hilft den Beschäftigten und Betriebsinhabern,<br />

sich fachlich weiter zu qualifizieren.<br />

Das Angebot reicht von den<br />

Meisterschulen bis zum Studium an<br />

<strong>der</strong> Akademie für Handwerksdesign<br />

in Gut Rosenberg. Und auch in diesem<br />

Jahr werden neue Lehrgänge konzipiert,<br />

um den Chefs und Mitarbeitern<br />

im Handwerk optimale Qualifizierungsmöglichkeiten<br />

in <strong>der</strong> Region zu<br />

bieten.<br />

kontakt<br />

Bildungszentren<br />

Manfred Frohn 0241/ 471-128<br />

manfred.frohn@hwk-aachen.de<br />

Akademie für Handwerksdesign<br />

Wolfgang Kohl 02407/ 90 89-130<br />

wolfgang.kohl@hwk-aachen.de<br />

Ein Motorrad, das beim Workshop zum Thema die Anwendungsmöglichkeiten von Faserverbundkunststoffen<br />

vor Augen führt.<br />

Wenn die Wimpern klimpern<br />

Ausbildung auch am Audi<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

Ein weiteres neues Seminar-Angebot erfreut<br />

sich im Bildungszentrum für Friseure und<br />

Kosmetiker <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong><br />

großer Beliebtheit: die achtstündige Weiterbildung<br />

im Bereich „Wimpernextensions“.<br />

Das Trainings-Centrum für Kraftfahrzeugtechnik<br />

(TraCK) <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong><br />

freut sich über einen neuen A5. Dieses Auto<br />

hat die Audi AG für die Aus- und Weiterbildung<br />

im Dürener Bildungszentrum gespendet.<br />

Im TraCK wird am Audi A5 gearbeitet.<br />

20


Das kaum gebrauchte Diesel-Fahrzeug eignet<br />

sich vor allem dazu, den Einbau des Rußpartikelfilters<br />

zu trainieren.<br />

Impressionen aus Paris<br />

Geschenk von <strong>der</strong> Innung<br />

Mo<strong>der</strong>nste Technik: Die Innung Sanitär-, Heizungs-<br />

und Klimatechnik <strong>Aachen</strong>-Stadt (SHK)<br />

schenkt dem Bildungszentrum BGE <strong>Aachen</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> ein neues Prüfgerät<br />

Sie schaffen wertvolle Exponate und kreieren<br />

Schmuckstücke aus Holz. Das können Möbel,<br />

Toranlagen, Wickelkommoden, Türen, Anrichten<br />

o<strong>der</strong> Vitrinenschränke sein. Der Ideenreichtum<br />

und die Vielfalt <strong>der</strong> gefertigten<br />

Arbeiten sind groß.<br />

know-how geschmiedet<br />

Inspirationen aus Frankreich: Im Februar sind<br />

Studenten <strong>der</strong> Akademie für Handwerksdesign<br />

Gut Rosenberg erneut zu Besuch in<br />

Saint Rémy lès Chevreuse nahe Paris. Dort<br />

tauschen sie sich nicht nur mit den Studenten<br />

<strong>der</strong> französischen Gesellenvereinigung<br />

Compagnons du Devoir aus, son<strong>der</strong>n arbeiten<br />

intensiv an den Werken, die auf Gut Rosenberg<br />

in <strong>der</strong> „Paris-Ausstellung“ gezeigt werden.<br />

Dozent und Ausstellungsorganisator Dr. Hans<br />

Präffcke zeigt sich jedenfalls hochzufrieden<br />

mit den Ergebnissen: „Gerade bei unseren<br />

jüngeren Studenten hat sich durch unsere<br />

Reise und die intensiven Diskussionen ein<br />

Knoten gelöst. Diese Weiterentwicklung freut<br />

mich.“ Geför<strong>der</strong>t wird <strong>der</strong> Aufenthalt <strong>der</strong> Studenten<br />

in Frankreich durch das Deutsch-<br />

Französische Jugendwerk und den För<strong>der</strong>kreis<br />

<strong>der</strong> Akademie für Handwerksdesign.<br />

Herbert May, Obermeister <strong>der</strong> Innung Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik <strong>Aachen</strong>-Stadt (links) überreicht<br />

Manfred Frohn, Geschäftsführer <strong>der</strong> Bildungszentren <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong>, ein neues Prüfgerät.<br />

Frankreich ganz nah: die Paris-Ausstellung<br />

<strong>der</strong> Rosenberger.<br />

im Wert von 1.500 Euro. Das Prüfgerät ist zur<br />

Druck- und Dichtheitsprüfung für Gas-, Wasser-,<br />

Flüssiggas- und Abwasserleitungen<br />

geeignet und soll die überbetriebliche Ausund<br />

Weiterbildung <strong>der</strong> Anlagenmechaniker im<br />

SHK-Bereich unterstützen.<br />

Sehenswerte Meisterstücke<br />

Gestalterisches Können und technisches Verständnis<br />

zeichnen die Meisterschüler des<br />

Tischlerhandwerks aus, die sich im Bildungszentrum<br />

BGZ Simmerath <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />

für die Region <strong>Aachen</strong> auf die Prüfung<br />

vorbereitet haben.<br />

15 neue und angehende Tischlermeister<br />

stellen ihre Meisterstücke nach <strong>der</strong> Begutachtung<br />

im Freizeitzentrum des BGZ aus. Die<br />

Teilnehmer <strong>der</strong> Vorbereitungslehrgänge<br />

demonstrierten eindrucksvoll, dass sie ihr<br />

Handwerk verstehen.<br />

In den Kursen im Bildungszentrum BGZ Simmerath<br />

erhalten die Teilnehmer fundierte<br />

Kenntnisse sowohl in Fachtheorie und Fachpraxis,<br />

als auch in Betriebswirtschaftslehre<br />

und Arbeitspädagogik, die sie befähigen,<br />

selbstständig einen Betrieb zu führen und<br />

Lehrlinge auszubilden. Seit 1987 haben über<br />

1.000 Absolventen aus dem gesamten Bundesgebiet<br />

die Meisterschule im BGZ Simmerath<br />

durchlaufen.<br />

Twielemeier holt drei Medaillen<br />

Wir freuen uns: Unser Dozent an unserer<br />

Akademie für Hadnwerksdesign, Johann Twielemeier,<br />

holte Gold, Silber und Bronzer: Der<br />

Steinmetz und Bildhauermeister nimmt zwar<br />

nicht an den Olympischen Spielen teil,<br />

gewinnt aber immerhin gleich drei Medaillen<br />

für drei seiner Werke beim „Gestaltungswettbewerb<br />

Grabzeichen 2011“. In Nagold im<br />

Schwarzwald wird <strong>der</strong> <strong>Aachen</strong>er jetzt vom<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

21


know-how geschmiedet<br />

Einen Tag zum Feiern: 26 Absolventen <strong>der</strong> Akademie werden nach dreijährigem Studium mit <strong>der</strong> Zeugnisvergabe in feierlichem Rahmen verabschiedet – 14 von ihnen<br />

als Meisterdesigner, 12 als Handwerksdesigner.<br />

Bundesinnungsverband des deutschen Steinmetzhandwerks<br />

ausgezeichnet. 37 Werkstätten<br />

aus dem ganzen Bundesgebiet haben<br />

sich mit 103 Grabmalen am Gestaltungswettbewerb<br />

beteiligt. Teilnahmebedingung ist in<br />

jedem Jahr, dass die Werke bereits auf Friedhöfen<br />

zu sehen sind.<br />

Ausgezeichnete Absolventen<br />

Schaukelstühle haben ein etwas antiquiertes<br />

Image. „Meistens denkt man dann an den<br />

Stuhl seines Großvaters“, sagt die Tischlerin<br />

Christine Dijks. Die junge Designerin hat jetzt<br />

als ihr Meisterstück das komplette Gegenteil<br />

kreiert: einen mo<strong>der</strong>nen, handgefertigten<br />

Schaukelstuhl aus Holz. Christine Dijks ist die<br />

Beste des 24. Prüfungsjahrgangs an <strong>der</strong> Akademie<br />

für Handwerksdesign Gut Rosenberg<br />

in <strong>Aachen</strong>-Horbach.<br />

26 Absolventen <strong>der</strong> Akademie werden nach<br />

dreijährigem Studium mit <strong>der</strong> Zeugnisvergabe<br />

in feierlichem Rahmen verabschiedet – 14<br />

von ihnen als Meisterdesigner, 12 als Handwerksdesigner.<br />

Dijks erhält den mit 1.000<br />

Euro dotierten För<strong>der</strong>preis <strong>der</strong> „Stiftergemeinschaft<br />

zur För<strong>der</strong>ung des Handwerks in <strong>der</strong><br />

Region <strong>Aachen</strong>“.<br />

Seit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Akademie 1985 haben<br />

Studenten und Absolventen 15 Staatspreise<br />

und 20 erste Plätze in Wettbewerben errungen.<br />

Nach den vielfältigen Erfolgen war die<br />

Akademie 2009 als erstes Kompetenzzentrum<br />

für Handwerksdesign in Deutschland<br />

anerkannt worden.<br />

Innovativ und nachhaltig<br />

Fünf Studenten, alle auch Handwerker, <strong>der</strong><br />

Akademie für Handwerksdesign Gut Rosenberg,<br />

gestalten außergewöhnliche Stühle und<br />

Tische für ein nachhaltig errichtetes Gebäude,<br />

mit dem sich die RWTH <strong>Aachen</strong> am internationalen<br />

Hochschulwettbewerb „Solar Decathlon<br />

Europe“ beteiligt. Die Projektarbeit<br />

bringt den jungen Handwerkern neue Kenntnisse<br />

und Erfahrungen.<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

22<br />

Acht Beine, die auch für Nachhaltigkeit stehen: <strong>der</strong> Beitrag <strong>der</strong> Rosenberg-Studenten zum Hochschulwettbewerb<br />

„Solar Decathlon Europe“.


Bei <strong>der</strong> Präsentation in Madrid und <strong>der</strong><br />

Bewertung einer Jury kommen Haus und Einrichtung<br />

sehr gut weg. In <strong>der</strong> Kategorie<br />

Gesamtarchitektur belegt das RWTH-Haus<br />

den zweiten Platz, die Innenraumgestaltung<br />

inklusive <strong>der</strong> mobilen Möbel <strong>der</strong> Rosenberg-<br />

Studenten erreicht sogar den ersten Rang.<br />

know-how geschmiedet<br />

Premiere fürs Friseurhandwerk<br />

Im Friseurzentrum <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />

<strong>Aachen</strong> findet die bundesweit erste Prüferqualifikation<br />

im Friseurhandwerk statt. Alle<br />

sieben nordrhein-westfälischen <strong>Handwerkskammer</strong>n<br />

sind beteiligt. Gesamtorganisation<br />

und Vorbereitung <strong>der</strong> Veranstaltung liegen in<br />

<strong>der</strong> Verantwortung von Friseurmeisterin Sylvia<br />

Brökers, Mitglied im Berufsbildungsausschuss<br />

des Landesverbandes NRW Friseur und Kosmetik.<br />

Brökers‘ Dank geht auch an Antonio<br />

Weinitschke, Ute Richarz, Andy Jansen und<br />

Ramona Preuth.<br />

Leistungsträger am Tivoli<br />

Dass sie an diesem Tag an den Tivoli eingeladen<br />

wird, hat Sandra Bie<strong>der</strong> gar nicht als Erste<br />

erfahren. Ihre Mutter wusste es schon ein<br />

bisschen früher, sie hatte den Brief geöffnet,<br />

in dem stand, dass die 23-jährige Tochter<br />

ausgezeichnet wird. Als beste Bürokauffrau-<br />

Gesellin in einem Handwerksbetrieb im Prüfungsjahrgang<br />

<strong>2012</strong>. Die Mutter hat die<br />

Tochter dann direkt angerufen. „Sandraaa!“,<br />

hat sie in den Hörer gerufen und ihr dann von<br />

dem Erfolg erzählt. Sandra Bie<strong>der</strong>, beschäftigt<br />

bei Metallbau Schorn in Mechernich, konnte<br />

das gar nicht glauben. „Ich bin in meinem<br />

Gratulieren Andreas Heucken (3. v. l.) und Vincenzo Orifici (2. v. r.) zum Sieg im Leistungswettbewerb auf<br />

Landesebene: Peter Deckers, Felix Kendziora, Guntram Schnei<strong>der</strong> und Willy Hesse (v.l.).<br />

Leben noch nie irgendwo Erste geworden“,<br />

sagt sie. An diesem Tag am Tivoli gehört sie<br />

zu den Siegern.<br />

In <strong>der</strong> Business-Lounge des Stadions zeichnet<br />

die <strong>Handwerkskammer</strong> für die Region<br />

<strong>Aachen</strong> die besten Gesellinnen und Gesellen<br />

des Prüfungsjahrgangs <strong>2012</strong> aus. Insgesamt<br />

werden 74 junge Frauen und Männer für ihre<br />

außergewöhnlichen Leistungen geehrt. 16<br />

dritte Kammersieger, 22 zweite Kammersieger<br />

und 36 erste Kammersieger. Zu den letztgenannten<br />

gehört auch Sandra Bie<strong>der</strong>.<br />

Auch wenn ausnahmslos alle Kammersieger<br />

mit tollen Leistungen überzeugen, verdienen<br />

Tischlerin Wanda Stöckle aus Nie<strong>der</strong>kassel<br />

und Tischler Klaus Peter Dangela eine beson<strong>der</strong>e<br />

Erwähnung. Beide haben neben ihrer<br />

Lehre in 240 zusätzlichen Unterrichtsstunden<br />

am Berufskolleg Simmerath/Stolberg das<br />

Zertifikat „Europa-Assistent im Handwerk“<br />

erworben, das ihnen beson<strong>der</strong>e Kenntnisse<br />

auf den Gebieten Europäisches Waren- und<br />

Wirtschaftsrecht, Interkulturelle Kompetenz<br />

und Län<strong>der</strong>kunde bescheinigt.<br />

„Ein ganz großes Gefühl“<br />

Andreas Heucken ist Behälter- und Apparatebauer,<br />

er kommt aus Hürtgenwald und hat<br />

seine Ausbildung bei <strong>der</strong> Schlosserei Dieter<br />

Wilden in Simmerath gemacht. Als er sich<br />

entschloss, beim Leistungswettbewerb des<br />

Deutschen Handwerks auf Landesebene mitzumachen,<br />

da hat er sich vorher ein Ziel<br />

gesetzt. „Ich wollte nicht Letzter werden“,<br />

sagt Heucken. Das hat er geschafft. Sogar<br />

noch ein bisschen mehr.<br />

Heucken hat den Wettbewerb gewonnen, er<br />

ist Landessieger geworden. „Das ist ein ganz<br />

großes Gefühl, wenn man da vorne steht“,<br />

sagt Heucken, und er meint damit den<br />

Moment, als er bei <strong>der</strong> Siegerehrung in <strong>der</strong><br />

<strong>Handwerkskammer</strong> Düsseldorf von Landesarbeitsminister<br />

Guntram Schnei<strong>der</strong> und Willy<br />

Hesse, Präsident des veranstaltenden Westdeutschen<br />

<strong>Handwerkskammer</strong>tages, seine<br />

Urkunde entgegennehmen konnte.<br />

Auch Gebäu<strong>der</strong>einiger Vincenzo Orifici aus<br />

Jülich, ausgebildet von <strong>der</strong> gepe Gebäude-<br />

In <strong>der</strong> Business-Lounge des Tivoli zeichnet die <strong>Handwerkskammer</strong> die besten Gesellinnen und Gesellen des Prüfungsjahrgangs <strong>2012</strong> aus. Insgesamt werden 74 junge<br />

Frauen und Männer für ihre außergewöhnlichen Leistungen geehrt. 16 dritte Kammersieger, 22 zweite Kammersieger und 36 erste Kammersieger.<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

23


know-how geschmiedet<br />

dienste Peterhoff GmbH in Düren, stand dort<br />

vorne. Auch er wurde Landessieger. Mit Heucken<br />

und Orifici kommen zwei <strong>der</strong> besten<br />

Nachwuchskräfte in ihrem Gewerk aus dem<br />

Kammerbezirk <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für die<br />

Region <strong>Aachen</strong>. Darüber hinaus stellt <strong>der</strong><br />

Kammerbezirk sieben zweite Landessieger<br />

und vier dritte Landessieger. Auf Bundesebene<br />

belegt Heucken den zweiten Platz, Orifici<br />

wird Vierter.<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

24<br />

„DesignTalente“<br />

Mit seiner „Schreibraum“ genannten Kombination<br />

aus Tisch und Stuhl konnte Jesse<br />

Krencky die Jury überzeugen, nicht zuletzt,<br />

weil <strong>der</strong> Entwurf des 30-jährigen Meisterdesigners<br />

sowohl zurückgezogenes als auch offenes<br />

Arbeiten erlaubt. Dabei war die Konkurrenz<br />

im Werkbereich Holz am größten, 43<br />

Arbeiten waren dort beim Wettbewerb<br />

„DesignTalente Handwerk NRW <strong>2012</strong>“, ausgeschrieben<br />

vom Westdeutschen <strong>Handwerkskammer</strong>tag,<br />

eingereicht worden, mehr als in<br />

je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Kategorie.<br />

Weil die Jury nicht allein Krenckys Beitrag<br />

auszeichnungswürdig fand, son<strong>der</strong>n auch das<br />

mitwachsende Kin<strong>der</strong>bett aus Esche von Paul<br />

Schmachtenberg, bekam dieser den Son<strong>der</strong>preis<br />

im Werkbereich Holz. Krencky und<br />

Schmachtenberg verbindet mehr als das große<br />

Talent, aus Holz Außergewöhnliches zu<br />

schaffen. Beide sind Tischlermeister und<br />

Meisterdesigner, beide haben <strong>2012</strong> ihr Examen<br />

an <strong>der</strong> Akademie für Handwerksdesign<br />

Gut Rosenberg bestanden.<br />

Das wie<strong>der</strong>um verbindet sie mit zwei weiteren<br />

Wettbewerbsgewinnern. Steinbildhauer<br />

Matthias Kohn, <strong>der</strong> mit seiner durch Zitronensäure<br />

gestalteten Oberfläche den ersten Platz<br />

im Werkbereich Stein belegte, und Karen<br />

Feelizitas Petermann, die mit ihrer zeitgemäßen<br />

Interpretation eines dreiteiligen Herrenanzuges<br />

im Werkbereich Textil gewann. Kohn<br />

und Petermann sind seit 2009 Handwerksdesigner,<br />

die Examen machten beide an <strong>der</strong><br />

Designakademie Gut Rosenberg.<br />

Beim Entwurf bleibt es nicht: Studenten <strong>der</strong> Akademie für Handwerksdesign Gut Rosenberg bauen in<br />

Lappland mit am weltgrößten Iglu-Hotel.<br />

Rosenberger in Lappland<br />

Natürlich freut sich Christoph Pascher auf<br />

den Schnee, aber da ist auch diese Ungewissheit.<br />

„Ich weiß ja nicht genau, wie sich<br />

<strong>der</strong> Schnee verhalten wird“, sagt Pascher. Für<br />

ihn ist das entscheidend, weil er nicht hier<br />

auf den Schnee wartet, son<strong>der</strong>n dahin fliegt,<br />

wo es eine Menge davon gibt. Nach Lappland<br />

nämlich, in den schwedischen Teil <strong>der</strong> subarktischen<br />

Landschaft in Nordeuropa.<br />

Pascher ist Tischler und Student an <strong>der</strong> Akademie<br />

für Handwerksdesign Gut Rosenberg,<br />

einem Bildungszentrum <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />

für die Region <strong>Aachen</strong>. Und er ist Teil <strong>der</strong><br />

16-köpfigen Gruppe, die in Lappland den<br />

Innenausbau des „Iglu Dorf Lappland“<br />

gestaltet. „Ein Wahnsinnsprojekt“, sagt<br />

Pascher.<br />

Das Reiseziel <strong>der</strong> Gruppe ist ein zwölf Hektar<br />

großes Grundstück,18 Kilometer von <strong>der</strong><br />

Stadt Arvidsjaur entfernt. Christoph Pascher<br />

wird dort herausfinden, wie <strong>der</strong> Schnee sich<br />

verhält, er muss ja mit ihm arbeiten.<br />

Die Designstudenten des ersten Semesters<br />

und die vier Studenten des fünften Semesters<br />

begleitet Dr. Hans Präffcke, Dozent an <strong>der</strong><br />

Akademie für Handwerksdesign, für zwei<br />

Wochen nach Lappland. „Das ist natürlich<br />

eine sehr reizvolle Aufgabe“, sagt Präffcke<br />

über das Projekt.<br />

Eingeladen zur Gestaltung des Iglu-Dorfes<br />

wurden die Designstudenten von <strong>der</strong> Firma<br />

„Fly Car“. Die fliegt seit zwölf Jahren Mitarbeiter<br />

<strong>der</strong> internationalen Automobilindustrie<br />

zu ihren Wintertestgebieten im schwedischen<br />

Teil Lapplands.<br />

Mit Hilfestellung hoch hinaus<br />

Lehrlinge, die das Dachdeckerhandwerk lernen,<br />

wollen hoch hinaus. Beim Aufstieg brauchen<br />

sie Hilfestellung – von qualifizierten<br />

Dachdeckermeistern im Bildungszentrum<br />

BGZ Simmerath und von ihren Berufsschullehrern.<br />

Eine Fortbildung für Lehrer aus ganz<br />

Nordrhein-Westfalen findet im BGZ statt. Ausbildungsmeister<br />

Alfred Förster hat dabei die<br />

Fe<strong>der</strong>führung.<br />

Die Fortbildungslehrgänge finden seit 2007<br />

regelmäßig statt. Die Überbetriebliche Unterweisung<br />

bildet einen Schwerpunkt <strong>der</strong> Aktivitäten<br />

im Bildungszentrum BGZ Simmerath.<br />

Darin spielen sowohl die Stufenausbildung in<br />

<strong>der</strong> Bauwirtschaft eine tragende Rolle als<br />

auch die Dachdeckerausbildung, <strong>der</strong>en Einzugsbereich<br />

bis in die Region Nordrhein<br />

reicht.


kurzinfo<br />

integration geför<strong>der</strong>t<br />

integration geför<strong>der</strong>t<br />

Die Aufgabe, Menschen in unsere<br />

Gesellschaft zu integrieren, betrifft<br />

sehr unterschiedliche Gruppen und<br />

kann auf sehr verschiedenen Wegen<br />

geschehen. Für das Handwerk und die<br />

<strong>Handwerkskammer</strong> in <strong>der</strong> Region<br />

<strong>Aachen</strong> gehört diese Arbeit seit langem<br />

zu ihren festen Aufgaben. Sie ist<br />

Teil des Selbstverständnisses und des<br />

Wertekanons in unserem Wirtschaftszweig.<br />

Ziel <strong>der</strong> Kammer und ihrer<br />

100-prozentigen Tochter QualiTec<br />

GmbH ist es, einerseits die Mitgliedsbetriebe<br />

dahingehend zu beraten und<br />

zu unterstützen und an<strong>der</strong>erseits<br />

selbst mit ihren Fachleuten die Einglie<strong>der</strong>ung<br />

Jugendlicher mit schwierigem<br />

Einstieg ins Berufsleben, behin<strong>der</strong>ter<br />

Menschen o<strong>der</strong> Älterer in den<br />

Arbeits- und Ausbildungsmarkt durch<br />

Qualifizierung zu bewerkstelligen.<br />

Kontakt<br />

Bildungszentren<br />

Wilhelm Grafen 0241/ 471-120<br />

wilhelm.grafen@hwk-aachen.de<br />

Ausbildung anerkennen<br />

Viele Einwan<strong>der</strong>er in Deutschland haben in<br />

ihren Heimatlän<strong>der</strong>n einen ordentlichen Beruf<br />

erlernt und müssen sich gleichwohl häufig<br />

mit Aushilfsjobs begnügen. Dabei suchen<br />

auch Handwerksbetriebe hän<strong>der</strong>ingend gut<br />

ausgebildetes Personal. Das seit 1. April gültige<br />

„Gesetz zur Verbesserung <strong>der</strong> Feststellung<br />

und Anerkennung im Ausland erworbener<br />

Berufsqualifikationen“, - kurz: Anerkennungsgesetz<br />

sichert den Antragstellern zu,<br />

dass sie innerhalb kurzer Zeit einen Bescheid<br />

bekommen, ob ihre ausländische Qualifikation<br />

den deutschen Standards entspricht.<br />

Die Neuregelung bewirkt, dass für Personen<br />

– egal welcher Nationalität – mit ausländischen<br />

Qualifikationen, aber auch für Arbeitgeber<br />

und Betriebe nachvollziehbare und<br />

bundesweit einheitliche Bewertungen zu<br />

beruflichen Auslandsqualifikationen zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Die <strong>Handwerkskammer</strong>n in ganz Deutschland<br />

nehmen die Bewertung handwerklicher<br />

Abschlüsse vor. Die <strong>Handwerkskammer</strong> für<br />

die Region <strong>Aachen</strong> übernimmt bundesweit die<br />

Fe<strong>der</strong>führung für alle Anträge aus den Nie<strong>der</strong>landen<br />

und Belgien, da die 53 <strong>Handwerkskammer</strong>n<br />

sich auf ein Leitkammerprinzip<br />

verständigt haben.<br />

Besuch aus Spanien<br />

Vier junge Spanier aus Madrid, Sevilla und<br />

Ciudad Real absolvieren im Raum <strong>Aachen</strong><br />

und Düren ein mehrwöchiges Praktikum. Die<br />

jungen Südeuropäer befinden sich in einer<br />

zweijährigen vollzeitschulischen Ausbildung.<br />

Alle vier haben sich dazu entschlossen, zum<br />

abschließenden zehnwöchigen Pflichtpraktikum<br />

nach Deutschland zu kommen. Sie profitieren<br />

dabei vom Leonardo da Vinci-Stipendium<br />

<strong>der</strong> Europäischen Union, das jungen Leuten<br />

ermöglicht, Arbeitserfahrung in einem<br />

europäischen Land zu sammeln. Die Mobilitätsberaterin<br />

<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für die<br />

Region <strong>Aachen</strong>, Christine Stommel, unterstützte<br />

die spanischen Auszubildenden bei<br />

<strong>der</strong> Suche nach einem Praktikumsbetrieb und<br />

einer Unterkunft.<br />

Für den ein o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en ergibt sich vielleicht<br />

sogar die Gelegenheit, im Anschluss an das<br />

Praktikum einen Arbeitsplatz in einem Mitgliedsstaat<br />

<strong>der</strong> Europäischen Union zu finden.<br />

In Anbetracht <strong>der</strong> extrem hohen Jugendarbeitslosigkeit<br />

in Spanien ermöglicht das Auslandspraktikum<br />

den jungen Spaniern in <strong>der</strong><br />

Tat nicht nur, ihre Kenntnisse und Kompetenzen<br />

zu erweitern, son<strong>der</strong>n auch wichtige Kontakte<br />

zu knüpfen.<br />

Den deutschen Betrieben macht hingegen<br />

<strong>der</strong> steigende Fachkräftemangel zu schaffen.<br />

Qualifiziertes Personal aus Spanien könnte<br />

also interessant sein. Die Eindrücke bei den<br />

Spaniern waren jedenfalls sehr positiv, sie<br />

fühlen sich hier wohl.<br />

Talente entdecken<br />

Gute Leute werden gesucht – das Programm<br />

Jugend in Arbeit plus (JA plus) hilft Jugendlichen<br />

mit Unterstützungsbedarf und Betrieben,<br />

geeignete Bewerber zu finden. Im <strong>Aachen</strong>er<br />

Meisterbetrieb für Gas-, Wasser- und Heizungsinstallationen<br />

von Ronny Walta ist das<br />

gelungen. Darüber berichtet sogar das Ministerium<br />

für Arbeit, Integration und Soziales des<br />

Landes Nordrhein-Westfalen auf seiner Internetseite.<br />

Das Unternehmen hat volle Auftragsbücher<br />

und braucht Mitarbeiter, die nicht nur anpacken,<br />

son<strong>der</strong>n auch in das kleine, familiäre<br />

Team passen. Die <strong>Handwerkskammer</strong> für die<br />

Region <strong>Aachen</strong> vermittelte über das vom<br />

Europäischen Sozialfonds (ESF) geför<strong>der</strong>te<br />

Programm zwei arbeitslose junge Männer, die<br />

sich schnell einarbeiteten und im täglichen<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

25


integration geför<strong>der</strong>t<br />

Pädagogen und Fachberater informierten<br />

über Ausbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten<br />

im Handwerk und über die gerade für<br />

Menschen mit Migrationshintergrund guten<br />

Chancen in den einzelnen Berufen. Der Tag<br />

<strong>der</strong> Integration bringt jährlich viele Institutionen<br />

und Menschen zahlreicher Nationen<br />

zusammen. Im Rahmen eines bunten Programms<br />

wird die Vielfalt in unserer Gesellschaft<br />

abgebildet und die Vertreter <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Kulturen kommen miteinan<strong>der</strong> ins<br />

Gespräch.<br />

Zentrale Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

bewältigen<br />

Von allen Herausfor<strong>der</strong>ungen, denen sich die<br />

Wirtschaft stellen muss, ist <strong>der</strong> Fachkräftemangel<br />

sicher eine <strong>der</strong> größten. In Anbetracht<br />

<strong>der</strong> demographischen Entwicklung in<br />

Deutschland scheint das Problem allein mit<br />

<strong>der</strong> Hilfe qualifizierter Einwan<strong>der</strong>er lösbar zu<br />

sein. Aber was ist, wenn ausländische<br />

Berufsabschlüsse in Deutschland gar nicht<br />

erst anerkannt werden?<br />

Handwerksunternehmer Ronny Walta (M.) freut sich über die Fähigkeiten seiner neuen Mitarbeiter Agron<br />

Statovci (links) und Michael Nefgen, die er dank des Programms „JA plus“ entdeckte.<br />

Arbeitseinsatz bewähren konnten. Ihr Chef<br />

Ronny Walta ist sehr angetan: „Ich kann<br />

an<strong>der</strong>en Betrieben nur empfehlen, beim Programm<br />

mitzumachen. Mit unseren Teilnehmern<br />

aus Jugend in Arbeit plus klappt es<br />

hervorragend und ich will sie im Betrieb halten.<br />

Sie haben die Chance auf eine solide<br />

berufliche Zukunft verdient.“<br />

Arbeitgeber, die im Rahmen von JA plus<br />

einen Arbeitsplatz zur Verfügung stellen,<br />

erhalten im Kammerbezirk <strong>Aachen</strong> von <strong>der</strong><br />

Agentur für Arbeit o<strong>der</strong> den Jobcentern einen<br />

Einglie<strong>der</strong>ungszuschuss, über den im Einzelfall<br />

entschieden wird. Die Fachkräfte <strong>der</strong><br />

<strong>Handwerkskammer</strong> für die Region <strong>Aachen</strong><br />

sind bei <strong>der</strong> Antragstellung behilflich und vermitteln<br />

geeignete Bewerberinnen und Bewerber<br />

in die Betriebe, so <strong>der</strong> JA-Koordinator <strong>der</strong><br />

<strong>Handwerkskammer</strong>, Thomas Jochum.<br />

Zu diesem Thema referiert Georg Stoffels,<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für<br />

die Region <strong>Aachen</strong> für den Bereich Recht und<br />

Bildung, im Justizzentrum <strong>Aachen</strong>. Im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Veranstaltungsreihe „Recht im Zentrum“,<br />

die von <strong>der</strong> Kammer, den Medienpartnern<br />

<strong>Aachen</strong>er Zeitung und <strong>Aachen</strong>er Nachrichten,<br />

<strong>der</strong> RWTH <strong>Aachen</strong>, dem <strong>Aachen</strong>er<br />

Anwaltsverein und <strong>der</strong> Industrie- und Handelskammer<br />

<strong>Aachen</strong> gemeinsam organisiert<br />

wird, geht es um das Thema Anerkennung<br />

ausländischer Berufsqualifikationen. Stoffels<br />

beschäftigt sich in seinem Vortrag mit <strong>der</strong><br />

Anerkennung handwerklicher Abschlüsse.<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

26<br />

Ein Abbild <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

Mit einem großen Stand und vielen verschiedenen<br />

Aktionen beteiligt sich die <strong>Handwerkskammer</strong><br />

für die Region <strong>Aachen</strong> am Tag <strong>der</strong><br />

Integration im <strong>Aachen</strong>er Eurogress. Kin<strong>der</strong>,<br />

Jugendliche und Erwachsene können bei verschiedenen<br />

Aufgaben ihr handwerkliches<br />

Geschick testen.<br />

Viele Infos und dazu ein Lächeln: Maria Charalabides versorgt die Besucher am Stand <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />

beim Tag <strong>der</strong> Integration.


kurzinfo<br />

über den tellerrand geguckt<br />

über den<br />

tellerrand geguckt<br />

Für den Kammerbezirk <strong>Aachen</strong> ist<br />

Christine Stommel als Mobilitätsberaterin<br />

<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> tätig. Sie<br />

informiert über För<strong>der</strong>programme, mit<br />

denen Auslandspraktika für Lehrlinge<br />

und Gesellen unterstützt werden, und<br />

vermittelt Praktikumsstellen in an<strong>der</strong>en<br />

EU-Län<strong>der</strong>n.<br />

Christine Stommel ist erreichbar<br />

unter Telefon: 0241/ 471-162. Weitere<br />

Informationen im Internet: www.letsgo-azubi.de<br />

und www.mobilitaetscoach.de.<br />

kontakt<br />

Berufliche Bildung<br />

Georg Stoffels 0241/ 471-127<br />

georg.stoffels@hwk-aachen.de<br />

LEITBILD DER HWK AACHEN<br />

Service<br />

Wir arbeiten für das Handwerk und<br />

för<strong>der</strong>n als wirtschaftliche Selbstverwaltung<br />

seine Interessen. Unsere Mitgliedsbetriebe<br />

und ihre Mitarbeiter<br />

sind unsere Kunden. Auf sie richten<br />

wir unser gesamtes Service-Angebot<br />

aus.<br />

Erfahrung fürs Leben<br />

Die Lehrlinge, die in <strong>der</strong> Mitte des Raumes<br />

vor ihren Zuhörern stehen, strahlen Zufriedenheit<br />

aus. Voilà – da berichten sie ganz<br />

lebhaft von ihren Erfahrungen in Frankreich.<br />

Die Auszubildenden im Zahntechniker-Handwerk<br />

haben eine tolle Zeit erlebt, das merkt<br />

man. Die Zeit im Nachbarland brachte sie<br />

persönlich und beruflich ein gutes Stück weiter.<br />

Das zeigen ihre Beiträge und Fotos.<br />

Anlass für den Abend ist <strong>der</strong> Abschluss des<br />

Projekts Euro-Dim. In dessen Rahmen reisten<br />

sieben Lehrlinge aus dem <strong>Aachen</strong>er Kammerbezirk,<br />

die das Berufskolleg für Gestaltung<br />

und Technik <strong>der</strong> Städteregion <strong>Aachen</strong> besuchen,<br />

nach Reims. Eine Gruppe französischer<br />

Auszubilden<strong>der</strong> von dort war im Gegenzug<br />

hier in <strong>der</strong> Region.<br />

Ziel des Projektes Euro-Dim, das von <strong>der</strong><br />

Europäischen Union im Leonardo-da-Vinci-<br />

Programm geför<strong>der</strong>t wird, ist die Entwicklung<br />

eines gemeinsamen, übertragbaren und<br />

anpassbaren Ausbildungsabschnittes während<br />

<strong>der</strong> dualen Ausbildung. Er soll Bildungseinrichtungen<br />

ermöglichen, die transnationale<br />

Mobilität in die Ausbildung zu integrieren. Im<br />

Vorfeld wurden die Ausbildungsinhalte in den<br />

Län<strong>der</strong>n verglichen und ein gemeinsamer<br />

Ausschnitt ausgewählt. Für die angehenden<br />

Zahntechniker war es die Herstellung einer<br />

Totalprothese.<br />

Große Anerkennung spricht <strong>der</strong> Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong> für<br />

Berufsbildung und Recht, Georg Stoffels, den<br />

Lehrlingen und ihren ausbildenden Betrieben<br />

aus. Er dankt dem Berufskolleg für das Engagement<br />

und die Umsetzung sowie den damit<br />

erreichten großen Nutzen für die Lehrlinge<br />

und Betriebe. Diese Erweiterung <strong>der</strong> Kenntnisse<br />

und Fähigkeiten belegt das Zertifikat<br />

Europass Mobilität, das die teilnehmenden<br />

Lehrlinge bei <strong>der</strong> Abschlussveranstaltung<br />

erhalten.<br />

Einen Eindruck vom Programm während des<br />

Austausches bekommen die Besucher durch<br />

eine Präsentation, bei <strong>der</strong> die Mobilitätsberaterin<br />

<strong>der</strong> Kammer, Christine Stommel, mithilfe<br />

von Fotos erklärt, was die Lehrlinge erarbeitet,<br />

wie sie sich vorbereitet und was sie<br />

gelernt haben. Uwe Gehrke, Projektkoordinator<br />

am Berufskolleg, stellt den interkulturellen<br />

Gewinn heraus und erläutert die Bewertungen<br />

<strong>der</strong> Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum<br />

Projekt.<br />

Sehr anschaulich und unterhaltsam zeigt <strong>der</strong><br />

Film einer Teilnehmerin, dass die Gruppe in<br />

Frankreich viel gelernt hat, die Unterschiede<br />

zwischen den Län<strong>der</strong>n erfahren und natürlich<br />

Die Zahntechniker-Lehrlinge, die am Euro-Dim-Projekt teilnahmen, erhalten den Europass Mobilität.<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

27


über den<br />

tellerrand geguckt<br />

− das gehört dazu − eine Menge Spaß<br />

gehabt hat, auch beim zugehörigen Rahmenprogramm.<br />

Für die jungen Lehrlinge war es<br />

eine tolle Erfahrung, die das eingeblendete<br />

Fazit am Ende des Films unterstreicht: „Wir<br />

haben etwas fürs Leben gelernt – arbeitstechnisch<br />

und menschlich.“<br />

Gute Leute<br />

Mit dem Schnellzug Thalys aus Paris kommen<br />

die beiden französischen Zimmerer-<br />

Lehrlinge Paul Boulet (22) und Camille Luzi<br />

(19) am <strong>Aachen</strong>er Hauptbahnhof an. Vor den<br />

beiden jungen Männern liegt ein vierwöchiges<br />

Auslandspraktikum in <strong>Aachen</strong>, um das deutsche<br />

Zimmererhandwerk kennen zu lernen. In<br />

Frankreich besuchen beide das Lycée F.<br />

Mansart in Saint-Maur, einem Vorort von<br />

Paris. Das Lycée F. Mansart bildet vollzeitschulisch<br />

im Bereich Holzbau aus und kooperiert<br />

mit <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für die Region<br />

<strong>Aachen</strong> und dem Berufskolleg Simmerath/<br />

Stolberg.<br />

Um die Auszubildenden möglichst früh auf<br />

einen europäischen Arbeitsmarkt vorzubereiten,<br />

sind regelmäßige Lehrlingsaustausche<br />

geplant. Den Startschuss machen die beiden<br />

jungen Zimmerer-Lehrlinge. Sie verbringen<br />

die erste Woche im Bildungszentrum BGZ<br />

Simmerath <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für die<br />

Region <strong>Aachen</strong>. Dort arbeiten sie gemeinsam<br />

mit einer Gruppe deutscher Lehrlinge aus<br />

dem zweiten Lehrjahr.<br />

Beeindruckt sind sie von <strong>der</strong> effizienten und<br />

schnellen Arbeitsweise <strong>der</strong> deutschen Lehrlinge.<br />

Der Ausbildungsmeister <strong>der</strong> Zimmerer<br />

im BGZ Simmerath, Jens Flug, lobt die französischen<br />

Gäste am Ende <strong>der</strong> ersten Woche<br />

sehr: „Die beiden waren sehr wissbegierig,<br />

interessiert und motiviert. Es hat mir Spaß<br />

gemacht, mit ihnen zu arbeiten und ihnen<br />

das deutsche Zimmererhandwerk näher zu<br />

bringen.“<br />

Anschließend geht es für die jungen Franzosen<br />

für drei Wochen in zwei Zimmereien im<br />

Raum <strong>Aachen</strong> weiter. Obermeister Karl-Heinz<br />

Starmanns aus <strong>Aachen</strong>-Haaren und Lehrlingswart<br />

Hermann Kratzenberg aus Eschweiler<br />

hatten sich bereit erklärt, die französischen<br />

Zimmerer-Lehrlinge in ihren Betrieben<br />

aufzunehmen. Für Paul Boulet und Camille<br />

Luzi sind es spannende Wochen, die ihnen<br />

Einblicke in den Alltag einer deutschen Zimmerei<br />

ermöglichen. Paul Boulet darf an <strong>der</strong><br />

Restaurierung eines alten Bauernhauses mitwirken.<br />

„Trotz sprachlicher Probleme funktioniert<br />

die Mitarbeit im Betrieb sehr gut. Ich bin<br />

begeistert von dem hohen Interesse und <strong>der</strong><br />

Motivation, die Paul zeigt. Er sieht, wo es<br />

Arbeit gibt und packt mit an“, sagt Karl-Heinz<br />

Starmanns.<br />

Camille Luzi ist insbeson<strong>der</strong>e an dem Aufbau<br />

von Fertigbauhäusern beteiligt. Bei <strong>der</strong> Arbeit<br />

mit einer Isolierungspaste verschmutzt er seine<br />

Arbeitskleidung so, dass ihm sein Chef,<br />

Herman Kratzenberg, eine neue Zimmererhose<br />

kauft. Diese ist <strong>der</strong> ganze Stolz von Camille<br />

Luzi. Zusammen mit <strong>der</strong> gekauften Japansäge<br />

will er sich an seinem ersten Tag zurück<br />

in Frankreich seinen Kollegen präsentieren<br />

und von den vielen Erfahrungen und Eindrücken,<br />

die er in Deutschland gesammelt hat,<br />

berichten.<br />

Zum Abschluss des Praktikums gibt Hermann<br />

Kratzenberg <strong>der</strong> Mobilitätsberaterin <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />

für die Region <strong>Aachen</strong>, Christine<br />

Stommel, die Rückmeldung: „So gute und<br />

motivierte Leute können Sie uns immer wie<strong>der</strong><br />

schicken.“<br />

Lernen in Spanien<br />

Die Verbindung <strong>der</strong> beiden Städte Düren und<br />

Jerez de la Frontera knüpft für eine Zeit<br />

Lean<strong>der</strong> Österlein. Er ist Auszubilden<strong>der</strong> im<br />

dritten Ausbildungsjahr als Kfz-Mechatroniker<br />

bei <strong>der</strong> Rurtalbahn in Düren. Für drei Wochen<br />

arbeitet er bei einer spanischen Autowerkstatt<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

Lehrlinge aus Frankreich lernen im BGZ Simmerath und in Betrieben.<br />

28


vor. Nun wurde noch schnell ein Zimmer für<br />

drei Wochen organisiert, das Let’s Go-Stipendium<br />

beantragt, welches dreiwöchige Auslandsaufenthalte<br />

för<strong>der</strong>t, und dann konnte es<br />

losgehen.<br />

über den<br />

tellerrand geguckt<br />

Lean<strong>der</strong> Österlein (r.), absolvierte in Spanien ein Praktikum.<br />

in Jerez de la Frontera und nutzt das Auslandspraktikum<br />

als Chance, seine Fachkenntnisse<br />

auszubauen und auch einmal in einer<br />

Autowerkstatt zu arbeiten.<br />

Die betriebseigene Werkstatt <strong>der</strong> Rurtalbahn<br />

GmbH ist darauf spezialisiert, Schienenfahrzeuge<br />

und Fahrzeuge des Öffentlichen Personennahverkehrs<br />

(ÖPNV) sowie des straßengebundenen<br />

Frachtverkehrs zu warten und<br />

instand zu setzen. In seinem Ausbildungsbetrieb<br />

arbeitet Lean<strong>der</strong> Österlein daher ausschließlich<br />

an Bussen sowie im Nutzfahrzeugsektor<br />

des Schienenverkehrs. In Spanien<br />

sammelt er wertvolle Erfahrungen.<br />

haben wir dem Wunsch nach einem Auslandspraktikum<br />

zugestimmt.“<br />

Da Lean<strong>der</strong> Österlein in Paraguay aufgewachsen<br />

ist, stand das Zielland auch schnell<br />

fest – es sollte nach Spanien gehen. Die<br />

Suche nach einem passenden Praktikumsbetrieb<br />

stellte sich allerdings als nicht ganz einfach<br />

heraus und schon bei <strong>der</strong> Organisation<br />

des Aufenthaltes waren interkulturelle Kompetenzen<br />

und Ausdauer gefragt.<br />

Nach einigen Telefonaten lag die Zusage<br />

einer spanischen Autowerkstatt in <strong>der</strong> südspanischen<br />

Stadt Jerez de la Frontera endlich<br />

Vor Ort läuft alles problemlos. Als gebürtiger<br />

Paraguayer fällt ihm die Kommunikation vor<br />

Ort nicht schwer. Die offene und freundliche<br />

Art <strong>der</strong> spanischen Kollegen erleichtern ihm<br />

den Einstieg zusätzlich. In einer Autowerkstatt<br />

mit sechs Arbeitsplätzen lernt Lean<strong>der</strong> Österlein<br />

den Alltag in einer spanischen Autowerkstatt<br />

kennen. Erstaunt ist er über die Tatsache,<br />

dass die Mitarbeiter nur halbe Tage<br />

arbeiten. Dies sei eine Folge <strong>der</strong> spanischen<br />

Wirtschaftskrise, damit mehr Arbeitsplätze zur<br />

Verfügung stehen. Auch wenn die Arbeit ähnlich<br />

ist, gibt es doch wesentliche Unterschiede.<br />

Beson<strong>der</strong>s schätzt Lean<strong>der</strong> Österlein das<br />

selbstständige Arbeiten an den Fahrzeugen<br />

während seiner Praktikumszeit. „Ich habe<br />

mehr Verantwortung getragen, das hat mein<br />

Selbstvertrauen enorm gestärkt.“<br />

Arbeiten in England<br />

Positive Erfahrungen macht Csaba Gulyas<br />

während seines dreiwöchigen Auslandsauf-<br />

Aufmerksam wurde <strong>der</strong> angehende Kfz-<br />

Mechatroniker auf die Möglichkeit eines Auslandspraktikums,<br />

als die Mobilitätsberaterin<br />

<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für die Region<br />

<strong>Aachen</strong>, Christine Stommel, im Berufskolleg<br />

Jülich zu Besuch war und die Auszubildenden<br />

in einem Vortrag darüber informierte. Für<br />

Lean<strong>der</strong> Österlein war sofort klar – das will<br />

ich machen. Nach einem gemeinsamen<br />

Gespräch mit seinem Ausbil<strong>der</strong> und <strong>der</strong><br />

Mobilitätsberaterin war auch die Zustimmung<br />

des Ausbildungsbetriebs sicher. „Er ist ein<br />

guter Lehrling, ein Auslandspraktikum bietet<br />

ihm neue Einblicke und die Chance, seinen<br />

Beruf in einem an<strong>der</strong>en Land kennen zu lernen.<br />

Als Ausbildungsbetrieb wollen wir gute<br />

Auszubildende för<strong>der</strong>n und die Motivation<br />

hochhalten“, sagt Goswin Schrö<strong>der</strong>, Werkstattmeister<br />

bei <strong>der</strong> Rurtalbahn. „Deshalb<br />

Csaba Gulyas absolvierte in England ein Auslandspraktikum.<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

29


über den<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

tellerrand geguckt<br />

enthaltes im Südwesten von England. Seine<br />

Ausbildung zum Elektroniker absolviert er bei<br />

<strong>der</strong> Elteba GmbH in Heinsberg-Oberbruch.<br />

Die Idee für das Auslandspraktikum kam von<br />

Geschäftsführer Guido Ran<strong>der</strong>ath. Auf einer<br />

Innungsversammlung <strong>der</strong> Elektroinnung<br />

Heinsberg hatte er in einem Vortrag <strong>der</strong><br />

Mobilitätsberaterin <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für<br />

die Region <strong>Aachen</strong>, Christine Stommel, von<br />

<strong>der</strong> Möglichkeit gehört, Auszubildende ins<br />

Ausland zu entsenden. Da sein Betrieb international<br />

tätig ist, müssen die Mitarbeiter für<br />

spätere Auslandsreisen rechtzeitig vorbereitet<br />

werden. Fremdsprachenkenntnisse und ein<br />

souveränes und selbstständiges Auftreten<br />

sind hierfür unerlässlich, und auch interkulturelle<br />

Kenntnisse können bei Auslandsreisen<br />

hilfreich sein.<br />

Ran<strong>der</strong>ath sah in dem Angebot eines Auslandsaufenthaltes<br />

aber noch mehr: „Ein Auslandspraktikum<br />

kann auch gezielt zur Belohnung<br />

für gute Leistungen und Motivation eingesetzt<br />

werden. Vielmehr noch kann ein<br />

Betrieb seine Ausbildung mit zusätzlichen<br />

Angeboten wie Auslandsaufenthalten attraktiver<br />

gestalten und im Wettbewerb um gute<br />

Auszubildende überzeugen.“<br />

Gülsah Bulut (l.) mit ihrer Ausbil<strong>der</strong>in Nurhan Gümüs.<br />

Nach einer sehr guten Zwischenprüfung<br />

erhielt Csaba Gulyas als Belohnung das<br />

Angebot seines Chefs, ein Auslandspraktikum<br />

zu absolvieren. Er war sofort begeistert und<br />

bereit, sich dieser neuen Herausfor<strong>der</strong>ung zu<br />

stellen. Mit Unterstützung <strong>der</strong> Mobilitätsberaterin<br />

entschied Gulyas sich für einen dreiwöchigen<br />

Auslandsaufenthalt in England.<br />

Gemeinsam mit an<strong>der</strong>en Teilnehmern aus <strong>der</strong><br />

ganzen Bundesrepublik geht es nach England.<br />

Dort wohnt Gulyas in einer Gastfamilie.<br />

Während des dreiwöchigen Praktikums in<br />

England ist Gulyas in einem Betrieb tätig, <strong>der</strong><br />

Sensoren für Wasserrohre baut, um Lecke<br />

festzustellen und Wasser einzusparen. Für<br />

den angehenden Elektroniker ist es sehr interessant,<br />

Einblicke in einen an<strong>der</strong>en Arbeitsbereich<br />

zu erhalten und neue Fachkenntnisse<br />

zu erwerben.<br />

Frisieren in <strong>der</strong> Türkei<br />

Die 20-jährige Gülsah Bulut nutzt die Möglichkeit,<br />

während ihrer dreijährigen Ausbildung<br />

zur Friseurin einen Auslandsaufenthalt<br />

zu verbringen. Dabei sammelt sie wertvolle<br />

Erfahrungen. Ihren Ausbildungsbetrieb „Hair<br />

creations“ in Alsdorf musste sie zunächst von<br />

dieser Idee überzeugen, denn ihre Ausbil<strong>der</strong>in<br />

Nurhan Gümüs war skeptisch, sieht den Auslandsaufenthalt<br />

jedoch nun als Anerkennung<br />

für gute Leistungen und beson<strong>der</strong>es Engagement:<br />

„Ich würde dieses Angebot nur guten<br />

und ehrgeizigen Auszubildenden machen.“<br />

Beim Zeitraum einigten sie sich auf die<br />

Herbstferien, so dass Gülsah Bulut keinen<br />

Berufsschulunterricht verpasst. Mit gepackten<br />

Koffern geht es in die Türkei. Es ist nicht ihr<br />

erster Türkei-Aufenthalt, da sie Verwandte<br />

und Freunde in Arakli, einer Stadt in <strong>der</strong> Provinz<br />

Trabzon am Schwarzen Meer hat. Dieses<br />

Mal ist es jedoch an<strong>der</strong>s, denn Gülsah Bulut<br />

fährt zum Arbeiten in die Türkei. Sie erhält<br />

Einblicke in die Arbeitsabläufe eines türkischen<br />

Friseursalons und stellt fest, dass es<br />

große Unterschiede zu deutschen Salons gibt.<br />

So lag <strong>der</strong> Friseursalon, in dem sie drei<br />

Wochen lang mitarbeitete, in einem großen<br />

Einkaufszentrum zusammen mit einem Fotografen,<br />

einem Brautmodengeschäft sowie<br />

einem Kosmetikstudio. Dienstleistungen werden<br />

hier gebündelt angeboten.<br />

Darüber hinaus macht Gülsah Bulut die<br />

Erfahrung, dass auch an<strong>der</strong>e Leistungen im<br />

Friseursalon von den Kunden gewünscht werden.<br />

Viele türkische Frauen kommen, um sich<br />

die Augenbrauen mit Zwirn zupfen zu lassen.<br />

Darin ist Gülsah Bulut nun geübt, so dass sie<br />

in ihrem Ausbildungsbetrieb in Alsdorf auch<br />

Augenbrauenzupfen mit Zwirn anbieten wird.<br />

Ihre Chefin kann dadurch ihr Angebot erweitern.<br />

Außerdem werden an<strong>der</strong>e Schnitttechniken<br />

in <strong>der</strong> Türkei angewendet. Überrascht ist<br />

sie, wie viele Frauen regelmäßig zum Friseur<br />

kommen, um sich die Haare hochstecken zu<br />

lassen. „Die Frauen kommen extra aus den<br />

umliegenden Dörfern in die Stadt, um sich<br />

die Haare machen zu lassen. Selbst bei Frauen<br />

mit Kopftuch gibt es eine hohe Nachfrage.<br />

Die Haare sind zwar nicht sichtbar, aber das<br />

Kopftuch sitzt mit einer Hochsteckfrisur<br />

an<strong>der</strong>s am Kopf und wird zudem gerne mit<br />

Schmuck und Blumen verziert.“<br />

Den Flug und die Unterkunft hat Gülsah Bulut<br />

selber organisiert. Über das Let’s Go-Stipendium<br />

erhielt sie finanzielle Unterstützung.<br />

30


Gülsah Bulut ist glücklich und dankbar, diese<br />

Erfahrung machen zu können und bewertet<br />

ihren Auslandsaufenthalt sehr positiv. „Es<br />

bringt mir sehr viel und ich werde viel selbstbewusster<br />

und selbstständiger. Hierzu trägt<br />

sicherlich auch bei, dass ich alles alleine<br />

regeln muss. Außerdem lerne ich Dinge in<br />

meinem Ausbildungsbetrieb schätzen, die mir<br />

vorher gar nicht bewusst waren.“<br />

Europa-Assistenten<br />

640 Kilometer weit führte ihn sein Weg an<br />

das südliche Ende des Bodensees in den<br />

österreichischen Ort Altach in Vorarlberg. Drei<br />

Wochen lang hat Klaus Peter Dangela aus<br />

<strong>Aachen</strong> in dem 7.000-Einwohner-Ort gelebt<br />

und gearbeitet. Das Unternehmen – eine kleine<br />

Tischlerei mit zwei Gesellen und zwei Auszubildenden<br />

– fertigt komplette Küchen,<br />

Schlafzimmer und Ladeneinrichtungen.<br />

800 Kilometer weit fuhr Wanda Stöckle zu<br />

ihrem Einsatzort für drei Wochen: Brixen in<br />

Südtirol hatte sich die junge Dame ausgesucht.<br />

Und das nicht ohne Grund: Sie interessiert<br />

sich vor allem für Intarsienarbeiten und<br />

fand dazu in dem oberitalienischen Städtchen<br />

reichlich Auswahl. Wanda Stöckle hatte ihr<br />

Praktikum auf zwei Betriebe aufgeteilt. Eine<br />

Woche lang arbeitete sie in einem international<br />

tätigen Unternehmen mit 50 Mitarbeitern.<br />

Hier wurden vor allem Oberflächen behandelt<br />

und davon meist hohe Stückzahlen. Die zweite<br />

und dritte Woche war sie in einem Traditionsunternehmen<br />

mit zehn Mitarbeitern und<br />

durfte an einem Großprojekt für San Francisco<br />

mitarbeiten.<br />

Zusatzqualifikation kann sich <strong>der</strong> Geselle<br />

„Europa-Assistent im Handwerk“ nennen und<br />

damit seine gewonnene Kompetenz in diesem<br />

Bereich unterstreichen.<br />

Wie wichtig eine solche Zusatzqualifikation<br />

für Fachkräfte auch im Handwerk ist, weiß<br />

die Mobilitätsberaterin <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />

<strong>Aachen</strong>, Christine Stommel: „Wir machen<br />

die Erfahrung, dass – vor allem durch das<br />

Internet – immer mehr Anfragen an Handwerksbetriebe<br />

aus dem Ausland kommen.<br />

Dann ist es natürlich schön, wenn die Betriebe<br />

Fachkräfte haben, die in diesem Bereich<br />

schon Erfahrung haben.“ Aber auch menschlich<br />

sei ein Auslandspraktikum für junge<br />

Handwerkerinnen und Handwerker hervorragend:<br />

„Ein Auslandsaufenthalt prägt junge<br />

Menschen ungemein und die meisten entwickeln<br />

sich deutlich weiter.“<br />

Ausstellung in Lüttich<br />

Die Studenten <strong>der</strong> Akademie für Handwerksdesign<br />

Gut Rosenberg umkreisen das Thema<br />

<strong>der</strong> Zeiträume als Übergänge in vielfältiger<br />

Weise. Sie integrieren ihre Arbeiten zum Teil<br />

an ausgesuchten Orten direkt in das archäologische<br />

Grabungsfeld des Archéoforums in<br />

Lüttich o<strong>der</strong> im Vorführsaal des Museums.<br />

Dort nehmen sie einen Monat lang an einer<br />

Ausstellung teil.<br />

Intensiver Austausch<br />

Zu einem intensiven Austausch treffen sich<br />

Studierende und Dozenten <strong>der</strong> Akademie für<br />

Handwerksdesign Gut Rosenberg mit Mitglie<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> Vereinigung Compagnons du Devoir.<br />

Die Wan<strong>der</strong>gesellen aus dem Nachbarland<br />

Frankreich besuchen das Bildungszentrum<br />

<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für die Region<br />

<strong>Aachen</strong> eine Woche lang und informieren<br />

sich über Möglichkeiten des Entwerfens und<br />

über mo<strong>der</strong>nes Design.<br />

Während <strong>der</strong> Woche, die vom deutsch-französischen<br />

Jugendwerk geför<strong>der</strong>t wird, steht<br />

gemeinsamer Unterricht auf dem Programm.<br />

Außerdem besuchen die Compagnons Betriebe<br />

im Kammerbezirk <strong>Aachen</strong> und den <strong>Aachen</strong>er<br />

Dom. Laut eigener Einschätzung hat sich<br />

für die Gäste „eine völlig neue Welt aufgetan“.<br />

Viele wünschten sich, dass die Workshop-Tage<br />

verlängert würden. Der gegenseitige<br />

Austausch ist den Teilnehmern auf beiden<br />

Seiten sehr wichtig und soll in Zukunft intensiviert<br />

werden. Eine Gruppe von Studierenden<br />

<strong>der</strong> Akademie fährt zum Gegenbesuch nach<br />

Paris.<br />

über den<br />

tellerrand geguckt<br />

Klaus Peter Dangela und Wanda Stöckle<br />

haben das Praktikum in Österreich und Italien<br />

im Rahmen ihrer Ausbildung zum Europa-<br />

Assistenten im Handwerk absolviert. Diese<br />

Zusatzqualifikation machen sie neben <strong>der</strong><br />

Lehre. Sie umfasst 240 zusätzliche Stunden<br />

Unterricht am Berufskolleg Simmerath/Stolberg<br />

in den Bereichen Europäisches Warenund<br />

Wirtschaftsrecht, Interkulturelle Kompetenz<br />

sowie Län<strong>der</strong>kunde und ein dreiwöchiges<br />

Praktikum. Nach bestandener Gesellenprüfung<br />

und bestandener Prüfung <strong>der</strong><br />

Eine Gruppe <strong>der</strong> Compagnons du Devoir erkundet Gut Rosenberg.<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

31


fürs handwerk<br />

geklappert<br />

fürs handwerk geklappert<br />

Kurzinfo<br />

TAG DES EHRENAMTES<br />

Die ehrenamtlich tätigen Spezialisten aus dem Handwerk<br />

und den Berufskollegs bilden eine unverzichtbare Säule<br />

im Berufsbildungssystem. Beim Tag des Ehrenamtes im<br />

Schloss Burgau in Düren zollt die Kammer dem Engagement<br />

Anerkennung. Zahlreiche Frauen und Männer<br />

erhalten Verdienstnadeln in Gold beziehungsweise Silber.<br />

Die Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>der</strong> Kammer verfolgt zwei Ziele:<br />

Erstens soll eine schnelle Information<br />

<strong>der</strong> Mitgliedsbetriebe über Dienstleistungsangebote<br />

sowie politische,<br />

rechtliche und steuerliche Neuerungen<br />

erreicht werden. Zweitens<br />

macht sie <strong>der</strong> Öffentlichkeit durch<br />

anschauliche Aufbereitung aus <strong>der</strong><br />

handwerklichen Alltagspraxis die<br />

wirtschaftliche und gesellschaftliche<br />

Bedeutung dieses Wirtschaftszweiges<br />

deutlich.<br />

<strong>2012</strong> richtet sie sich mit 50 Pressemitteilungen,<br />

19 Presseterminen,<br />

sechs Pressekonferenzen und 39<br />

Anzeigen an die Medien. In 214 Presseartikeln,<br />

56 Rundfunk- und 41 Fernsehberichten<br />

wird über das Handwerk<br />

berichtet. Auf <strong>der</strong> Kammerwebsite liefern<br />

333 News pro Monat den 17.047<br />

Besuchern aktuelle Informationen.<br />

MEISTERFEIER<br />

Die Meisterfeier des Handwerks im Eurogress <strong>Aachen</strong> steht<br />

im Zeichen <strong>der</strong> bundesweiten Imagekampagne. 301 Gesellinnen<br />

und Gesellen haben in den vergangenen 13 Monaten<br />

erfolgreich die Meisterprüfung bestanden. Auf <strong>der</strong> Bühne<br />

erhalten sie ihre Briefe. Talkrunden liefern Informationen,<br />

ein Jongleur und ein Parodist sorgen für Unterhaltung.<br />

Ergänzend zur bundesweiten Imagekampagne<br />

setzt die <strong>Handwerkskammer</strong><br />

Akzente mit Werbung auf Großplakaten,<br />

im Kino und bei Veranstaltungen,<br />

um die Aufmerksamkeit <strong>der</strong><br />

Öffentlichtkeit auf das Handwerk zu<br />

lenken. Zudem schaltet sie ab Juni<br />

mit drei Bildungszentren die ersten<br />

Fanpages auf Facebook frei.<br />

Leitbild <strong>der</strong> HWK <strong>Aachen</strong><br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

VOLLVERSAMMLUNGEN<br />

Bei <strong>der</strong> Frühjahrs-Vollversammlung <strong>der</strong> Kammer im <strong>Aachen</strong>er<br />

Rathaus for<strong>der</strong>t Präsident Dieter Philipp eine Stärkung <strong>der</strong> Bildung.<br />

Altabt Stephan Schröer hält einen Vortrag über Freiheit,<br />

Dienst und Verantwortung von Führungskräften. Im Herbst tagt<br />

die 32Vollversammlung im Kreishaus Euskirchen. In Anwesenheit<br />

des Landrats Günter Rosenke stehen nachhaltige Impulse im<br />

Mittelpunkt.<br />

Informieren<br />

Wir informieren durch eine kontinuierliche<br />

Öffentlichkeitsarbeit die Inhaber<br />

und Mitarbeiter unserer Mitgliedsbetriebe<br />

über unsere Dienstleistungen<br />

für das Handwerk. Unsere<br />

Image- und Marketingarbeit verdeutlichen<br />

<strong>der</strong> Öffentlichkeit den wirtschaftlichen<br />

und gesellschaftlichen<br />

Stellenwert des Handwerks in <strong>der</strong><br />

Region.


fürs handwerk<br />

geklappert<br />

BERUFSORIENTIERUNG: GIRLS‘ UND BOYS‘ DAY UND ZAB<br />

Die <strong>Handwerkskammer</strong> für die Region <strong>Aachen</strong> unterstützt Jugendliche bei <strong>der</strong> Berufsorientierung.<br />

Am Girls‘ und Boys‘ Day schnuppern 40 Mädchen und Jungen in den Bildungszentren BGE<br />

<strong>Aachen</strong> und BGZ Simmerath in verschiedene Berufe hinein. Dabei interessieren sich die Mädchen<br />

für Metall- und Elektroberufe, die Jungs vor allem für den Friseurberuf. Bei <strong>der</strong> ZAB – Berufsund<br />

Studienmesse im Eurogress <strong>Aachen</strong> präsentieren Kammer und Fleischer-Innung <strong>Aachen</strong>-<br />

Stadt verschiedene Gewerke. Die HWK-Ausbildungsberater geben Tipps.<br />

EXAMEN UND ROSENBERGER DESIGNPREIS<br />

26 Absolventen <strong>der</strong> Akademie für Handwerksdesign Gut Rosenberg erhalten nach<br />

dreijährigem Studium ihre Zeugnisse – 14 von ihnen als Meisterdesigner, zwölf als<br />

Handwerksdesigner. Das Konzept „Two in one“ vermittelt den Studenten umfangreiche<br />

Kenntnisse in komplexen Designfragen und in Betriebswirtschaft. Die <strong>Aachen</strong>er Bank, die<br />

Akademie und die Kammer vergeben darüber hinaus zum ersten Mal den Rosenberger<br />

Designpreis. Ausgezeichnet werden originelle und innovativ gestaltete Examensarbeiten.<br />

CHIO: PREISE DES HANDWERKS UND SOERSER SONNTAG<br />

Beim Weltfest des Pferdesports mischt traditionell das regionale Handwerk mit. Am<br />

Soerser Sonntag präsentieren zahlreiche Betriebe in <strong>der</strong> Handwerkerstraße ihre Produkte<br />

und demonstrieren ihre Arbeitstechniken. Große und kleine Besucher können Meistern,<br />

Gesellen und Lehrlingen über die Schulter schauen. Bei den Preisen des Handwerks werden<br />

in spannenden Prüfungen verdiente Sieger im Springen und in <strong>der</strong> Dressur ermittelt.<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> 2010<br />

33


FERIENSPIELE<br />

Leinen los und Schiff ahoi! Dieses Motto gilt für die 57 Mädchen und Jungen,<br />

die bei den Ferienspielen <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> im Bildungszentrum BGE<br />

<strong>Aachen</strong> in See stechen. Auf großer Fahrt erproben die Kin<strong>der</strong> sich in vielen<br />

handwerklichen Tätigkeiten.<br />

EUROPAMARKT UND DESIGNFORUM<br />

Der Europamarkt – Kunsthandwerk und Design lockt am ersten September-Wochenende<br />

wie<strong>der</strong> über 200.000 Besucher in die historische <strong>Aachen</strong>er Altstadt. 600 Aussteller präsentieren<br />

exklusive Erzeugnisse aus Korb, Holz, Keramik, Metall und vielen an<strong>der</strong>en<br />

Werkstoffen. Im Krönungssaal des <strong>Aachen</strong>er Rathauses zeigen Studenten von Design-<br />

Akademien ihre Produkte und informieren über ihre Projekte und Studieninhalte.<br />

GESCHÄFTSBERICHT 2010<br />

TAG DES HANDWERKS<br />

Da dreht sich alles ums Handwerk, nicht nur das Glücksrad: Auffällige Kostüme, offene<br />

Werkstätten, interessante Talkrunden – das alles zeichnet den Tag des Handwerks <strong>2012</strong><br />

aus, <strong>der</strong> von <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für die Region <strong>Aachen</strong>, den Kreishandwerkerschaften,<br />

36<br />

Innungen und Betrieben im gesamten Kammerbezirk organisiert wird.<br />

Auf dem <strong>Aachen</strong>er Münsterplatz stellen diese sechs Walking-Acts die Gewerke<br />

Augenoptiker, Fotograf, Maßschnei<strong>der</strong>, Bäckerin, Goldschmiedin und Maurer (v.l.n.r.) dar.


NEUER HAUPTGESCHÄFTSFÜHRER<br />

Im Schlussteil seiner letzten offiziellen Rede zitiert <strong>der</strong> Noch-Hauptgeschäftsführer die<br />

Kölner Ikone Trude Herr: „Niemals geht man so ganz.“: Nach 15 Jahren Tätigkeit bei <strong>der</strong><br />

<strong>Handwerkskammer</strong> für die Region <strong>Aachen</strong>, davon elf als Hauptgeschäftsführer, verabschiedet<br />

sich Ralf W. Barkey (links). Kammerpräsident Dieter Philipp (Mitte) wünscht dem<br />

jahrelangen Weggefährten alles Gute und freut sich, Peter Deckers als neuen Hauptgeschäftsführer<br />

zu begrüßen.<br />

IDEEN UND OBJEKTE<br />

Die eigene Handschrift vertreten, darum geht es jedem Einzelnen <strong>der</strong> über 40<br />

Aussteller, die bei „Ideen und Objekte <strong>2012</strong>“ in den Räumen <strong>der</strong> Akademie ihre<br />

Stände aufgebaut haben. Das Angebot bildet die komplette Vielfalt <strong>der</strong><br />

Gestaltung im Handwerk ab, die Stücke sind so individuell, wie die Menschen,<br />

die sie geschaffen haben.<br />

VERLEIHUNG DER KARNEVALSORDEN<br />

Pünktlich zum Sessionsauftakt verleiht die <strong>Handwerkskammer</strong> von Lehrlingen individuell<br />

gefertigte Orden: In einem Wettbewerbs <strong>der</strong> Fachinnung hatten vier angehende<br />

Gold- und Silberschmiede die fantasievollen und hochwertigen Einzelstücke hergestellt.<br />

Mit den schmucken Unikaten werden Dr. Günther Horzetzky, Thomas Pennartz,<br />

Reiner Priggen und Ralf W. Barkey (sitzend von links) ausgezeichnet. Dahinter freuen<br />

sich mit ihnen (v.l.): Dieter Philipp, Gregory Minkwitz, Inge Hoffmann, Georg Comouth,<br />

Hanna Möllmann, Sabrina Seiwald und Peter Deckers.<br />

GESCHÄFTSBERICHT 2010<br />

37


entschiedungen<br />

getroffen<br />

entscheidungen getroffen<br />

Kurzinfo<br />

Peter Deckers neuer<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Kammerorganisation des Landes und des<br />

Bundes sind gekommen, um den Kollegen<br />

persönlich zu verabschieden. Präsident<br />

Philipp hebt die Leistungen Barkeys in seiner<br />

Ansprache hervor und würdige seinen Einsatz.<br />

Peter Deckers will als neuer Hauptgeschäftsführer<br />

ebenfalls Akzente setzen und<br />

for<strong>der</strong>t die Gäste auf, sich einzubringen, Kritik<br />

zu üben und das Gespräch mit ihm und <strong>der</strong><br />

Kammer zu suchen.<br />

Die Vollversammlung <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />

für die Region <strong>Aachen</strong> hat 42<br />

Mitglie<strong>der</strong>, davon 28 Arbeitgeber und<br />

14 Arbeitnehmer. Der Frauenanteil<br />

liegt bei 12 Prozent. Die Mitglie<strong>der</strong><br />

werden für fünf Jahre gewählt und<br />

üben ihre Tätigkeit ehrenamtlich aus.<br />

Laut Satzung sind sie unter an<strong>der</strong>em<br />

zuständig für die Wahl des Vorstands<br />

und <strong>der</strong> Ausschüsse, des Hauptge-<br />

Peter Deckers (M.) freut sich über seine Wahl<br />

zum Hauptgeschäftsführer.<br />

Die Vollversammlung wählt den 55-jährigen<br />

Juristen und Kreisdirektor des Kreises Heinsberg,<br />

Peter Deckers, in ihrer Arbeitssitzung<br />

im Frühjahr zum Nachfolger von Ralf W. Barkey.<br />

Grund ist dessen Wechsel am 1. Oktober<br />

zum Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband<br />

auf die Position des Vorstandsvorsitzenden.<br />

Außerdem werden <strong>der</strong><br />

Abschluss des Rechnungsjahres 2011, die<br />

Entlastung des Vorstandes, Berufsbildungsvorschriften,<br />

Gebührentarife zur Gebührenordnung<br />

<strong>der</strong> Kammer und die Entschädigungsanordnung<br />

für das Präsidium genehmigt.<br />

Im offiziellen Teil spricht <strong>der</strong> emeritierte Altabt<br />

und Benediktinermönch Stephan Schröer in<br />

seinem Gastvortrag über „Freiheit und Dienst<br />

sowie die Verantwortung für Führungskräfte“.<br />

Er plädiert für eine Kultur des offenen Austausches<br />

in Unternehmen – insbeson<strong>der</strong>e<br />

zwischen den Verantwortlichen und den<br />

Nachwuchskräften. Präsident Philipp informiert<br />

über die Lage des Handwerks in <strong>der</strong><br />

Region.<br />

Grafen wird Geschäftsführer<br />

Die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Herbst-Vollversammlung,<br />

die im Euskirchener Kreishaus stattfindet,<br />

wählen Diplom-Kaufmann Wilhelm Grafen<br />

einstimmig zum Geschäftsführer des Dezernates<br />

III <strong>der</strong> Kammer. Im Sommer 2013 wird<br />

<strong>der</strong> 46-Jährige die Leitung übernehmen. Grafen<br />

ist seit Februar 2001 bei <strong>der</strong> Kammer<br />

beschäftigt und arbeitete bis November 2007<br />

als betriebswirtschaftlicher Berater, bevor er<br />

im Mai des Jahres 2008 stellvertreten<strong>der</strong><br />

Dezernent im Dezernat III und Prokurist bei<br />

<strong>der</strong> QualiTec gGmbH wurde.<br />

Von den Delegierten werden außerdem <strong>der</strong><br />

Haushaltsplan 2013 mit <strong>der</strong> Festsetzung <strong>der</strong><br />

Beiträge, die Bestellung eines Wirtschaftsprüfers,<br />

liegenschaftsrechtliche Verän<strong>der</strong>ungen<br />

bei <strong>der</strong> BGE Düren, gesellschaftsrechtliche<br />

Verän<strong>der</strong>ungen im Verlag Wirtschaft und Bildung,<br />

Beschlüsse des Berufsbildungsausschusses<br />

und die Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Sachverständigenordnung<br />

genehmigt.<br />

schäftsführers und <strong>der</strong> weiteren<br />

Geschäftsführer, die Feststellung des<br />

Haushaltsplans, die Festsetzung <strong>der</strong><br />

Beiträge und Gebühren, die Prüfung<br />

und Abnahme <strong>der</strong> Jahresrechnung,<br />

den Erlass von Vorschriften über<br />

Berufsbildung und Prüfungen, über<br />

Bestellung und Vereidigung von Sachverständigen<br />

und die Beitragsordnungen.<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

ist <strong>der</strong> Präsident <strong>der</strong><br />

<strong>Handwerkskammer</strong>.<br />

Kontakt<br />

Hauptgeschäftsführung<br />

Peter Deckers 0241/ 471-124<br />

peter.deckers@hwk-aachen.de<br />

Leitbild <strong>der</strong> hwk aachen<br />

Handwerkskultur<br />

Wir, Ehrenamt und Hauptamt <strong>der</strong><br />

<strong>Handwerkskammer</strong> für die Region<br />

<strong>Aachen</strong>, för<strong>der</strong>n das Handwerk als<br />

„Niemals geht man so ganz“<br />

Wirtschaftszweig mit eigener Kultur.<br />

Diese Kultur zeichnet sich durch individuelle<br />

Produkte und Dienstlei-<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

Mit diesem Motto verabschiedet sich <strong>der</strong><br />

scheidende Hauptgeschäftsführer Ralf W.<br />

Barkey im Rahmen einer offiziellen Feier im<br />

September nach 15-jähriger Tätigkeit. Zahlreiche<br />

Wegbegleiter aus <strong>der</strong> Region sowie<br />

Wilhelm Grafen (M.) folgt ab dem Sommer<br />

2013 Manfred Frohn als Geschäftsführer.<br />

stungen von hoher Qualität aus. Das<br />

Handwerk ist vor Ort verwurzelt und<br />

verknüpft daher sein wirtschaftliches<br />

Handeln mit gesellschaftlicher Verantwortung.<br />

36


Mitglie<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Vollversammlung:<br />

Unternehmer <strong>der</strong> Handwerkswirtschaft<br />

und ihre<br />

Stellvertreter<br />

1. Dieter Philipp<br />

Maler und Lackierermeister, <strong>Aachen</strong><br />

1a Bruno Plum<br />

Maler und Lackierermeister, <strong>Aachen</strong><br />

2. Dipl.-Ing. Georg Quadflieg<br />

Würselen<br />

2a Karl-Heinz Starmanns<br />

Zimmerermeister, <strong>Aachen</strong><br />

3. Dietmar Steinmetz<br />

Dachdecker- und Klempnermeister,<br />

<strong>Aachen</strong><br />

3a Gebhard Buchenthal<br />

Stuckateurmeister, <strong>Aachen</strong><br />

4. Dipl.- Ing. Hubert Schlun<br />

Baumeister, Gangelt<br />

4a Dipl.-Ing. Dietmar Frenken<br />

Linnich<br />

5. Axel Schömer<br />

Maurer- und Betonbauermeister, Düren<br />

5a Elvira Croé<br />

Stuckateurmeisterin, Düren<br />

6. Detlef Carl<br />

Maurer- und Betonbauermeister<br />

Euskirchen<br />

6a Bauing. Peter De<strong>der</strong>ichs<br />

Nettersheim<br />

7. Herbert May<br />

Gas- und Wasserinstallateurmeister<br />

<strong>Aachen</strong><br />

7a Sigi Kress<br />

Kfz-Mechanikermeister, <strong>Aachen</strong><br />

8. Hans Winnen<br />

Elektroinstallateurmeister, Eschweiler<br />

8a Martin Krings<br />

Metallbauermeister, Monschau<br />

9. Dipl.-Ing. Horst Küppers<br />

Hückelhoven<br />

9a Adolf Rademacher<br />

Kfz-Mechanikermeister, Heinsberg<br />

10. Hans-Peter Tholen<br />

Elektroinstallateurmeister, Gangelt<br />

10a Josef Wirtz<br />

Landmaschinenmechanikermeister<br />

Selfkant<br />

11. Helmut Krings<br />

Schlossermeister, Düren<br />

11a Hans-Jörg Herten<br />

Kaufmann, Düren<br />

12. Dipl.-Ing. Wilfried Schnei<strong>der</strong><br />

Zülpich<br />

12a Dipl.-Ing. Barthel Krosch<br />

Zülpich<br />

13. Rudolf Ferebauer<br />

Kfz-Betriebswirt, Düren<br />

13a Georg Bühl<br />

Installateur- und Heizungsbauermeister<br />

Kreuzau<br />

14. Paul Hütter<br />

Elektroinstallateurmeister, Dahlem<br />

14a Werner Witt<br />

Elektroinstallateurmeister, Euskirchen<br />

15. Josef Ross<br />

Zentralheizungs- und Lüftungsbauerund<br />

Gas- und Wasserinstallateurmeister<br />

Hückelhoven<br />

15a Günter Höfels<br />

Elektroinstallateurmeister, Herzogenrath<br />

16. Heinz-Willi Holzweiler<br />

Tischlermeister, <strong>Aachen</strong><br />

16a Hermann-Josef Classen<br />

Tischlermeister, Erkelenz<br />

17. Johannes Leo Schumacher<br />

Bäckermeister, <strong>Aachen</strong><br />

17a Rainer Wilms<br />

Fleischermeister, Roetgen<br />

18. Siegwin Zimmer<br />

Bäckermeister, Kall<br />

18a Rolf Karduck<br />

Bäckermeister, Nie<strong>der</strong>zier<br />

19. Elfriede Cäsar<br />

Augenoptikermeisterin, Düren<br />

19a Hans-Josef Schümmer<br />

Augenoptikermeister, Würselen<br />

20. Antonio Roberto Weinitschke<br />

Friseurmeister, <strong>Aachen</strong><br />

20a Christof Niessen<br />

Friseurmeister, Simmerath<br />

21. Heinz Bein<br />

Friseurmeister, Düren<br />

21a Marcel Schenk<br />

Friseurmeister, Düren<br />

22. Rolf Jungschlaeger<br />

Vulkaniseurmeister, <strong>Aachen</strong><br />

22a Wilfried Daniels<br />

Glasermeister, Alsdorf<br />

23. Gerd Theißen<br />

Raumausstattermeister<br />

Übach-Palenberg<br />

23a Georg Comouth<br />

Goldschmiedemeister, <strong>Aachen</strong><br />

24. Michael Kügeler<br />

Raumausstattermeister, Nörvenich<br />

24a Dipl.-Ing. Burkhard Spallek<br />

Geilenkirchen<br />

25. Reiner Dohlen<br />

Teppichreiniger, Geilenkirchen<br />

25a Beate Bulang<br />

Kosmetikerin, <strong>Aachen</strong><br />

26. Bernadette Hein<br />

Kosmetikerin, Nettersheim<br />

26a Britta Franzen<br />

Kosmetikerin, Hellenthal<br />

27. Matthias Cremer<br />

Bodenleger, Wassenberg<br />

27a Max Willms<br />

Bestatter, Wassenberg<br />

28. Friedhelm Küppers<br />

Bodenleger, Linnich<br />

28a Gerhard Domes<br />

Bestatter, Nie<strong>der</strong>zier<br />

Gesellen und an<strong>der</strong>e Arbeitnehmer<br />

mit abgeschlossener<br />

Berufsausbildung<br />

1. Thomas Riemenschnei<strong>der</strong><br />

Straßenbauer, Übach-Palenberg<br />

1a Werner Gehlen<br />

Dachdecker, Aldenhoven<br />

2 Ralf Schnei<strong>der</strong>s<br />

Dachdecker, Stolberg<br />

2a Jakob Odinius<br />

Dachdecker, <strong>Aachen</strong><br />

3. Guido W. Schmidt<br />

Maurer- und Betonbauermeister, Kall<br />

3a Rudi Pütz<br />

Maurer, Kall<br />

4. Felix Kendziora<br />

Kfz-Mechaniker, Jülich<br />

4a Dirk Jansen<br />

Kfz-Mechanikermeister, Jülich<br />

5. Luise Lauer<br />

Sekretärin, <strong>Aachen</strong><br />

5a Paul Frauenrath<br />

Karosseriebauermeister, Herzogenrath<br />

6. Jens Carl Herbert Möller<br />

Installateur- und Heizungsbauermeister<br />

Baesweiler<br />

6a Guido Hogen<br />

Zentralheizungs- und Lüftungsbauer<br />

Alsdorf<br />

entscheidungen<br />

getroffen<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

37


entschiedungen<br />

getroffen<br />

7. Markus Hollän<strong>der</strong><br />

Kfz-Mechaniker, Jülich<br />

7a Marcel Karduck<br />

Kfz-Mechaniker, Aldenhoven<br />

8. Hans Frings<br />

Tischlermeister, Langerwehe<br />

8a Anton Lehnhoff<br />

Tischler, Alsdorf<br />

9. Andrea Juszku<br />

Konditorin, <strong>Aachen</strong><br />

9a Robert Pattai<br />

Bäcker, <strong>Aachen</strong><br />

10. Claudia Benoit<br />

Konditorin, <strong>Aachen</strong><br />

10a Monika Strack<br />

Bäckereifilialleiterin, Jülich<br />

11. Peter Effenberg<br />

Orthopädieschuhmacher, Stolberg<br />

11a Rainer Berlin<br />

Orthopädieschuhmacher, Eschweiler<br />

12. Manfred Werner<br />

Fliesenleger, Düren<br />

12a Markus Meuter<br />

Fliesenleger, Jülich<br />

13. Gert-Willi Zimmermann<br />

Fliesenleger, Eschweiler<br />

13a Marita Schöller<br />

Gebäu<strong>der</strong>einigerin, Inden<br />

14. Holger Le<strong>der</strong><br />

Bodenleger, Alsdorf<br />

14a Ronald Dlugos<br />

Bodenleger, Alsdorf<br />

Vorstand<br />

Zum Vorstand gehören neun Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Vollversammlung (sechs Arbeitgeber und drei<br />

Arbeitnehmer). Vorsitzen<strong>der</strong> ist <strong>der</strong> Präsident,<br />

zwei Stellvertreter sind Vizepräsidenten, von<br />

denen einer Gesellenmitglied sein muss. Der<br />

Vorstand wird für fünf Jahre von <strong>der</strong> Vollversammlung<br />

gewählt. Ihm obliegt die Verwaltung<br />

<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong>. Die laufenden<br />

Geschäfte <strong>der</strong> Verwaltung führt <strong>der</strong> Hauptgeschäftsführer.<br />

Präsident und Hauptgeschäftsführer<br />

vertreten gemeinsam die <strong>Handwerkskammer</strong>.<br />

Präsident:<br />

Dieter Philipp<br />

Maler und Lackierermeister, <strong>Aachen</strong><br />

Vizepräsidenten:<br />

Helmut Krings<br />

Schlossermeister, Düren<br />

Felix Kendziora<br />

Kfz-Mechaniker, Jülich<br />

weitere Mitglie<strong>der</strong>:<br />

Elfriede Cäsar<br />

Augenoptikermeisterin, Düren<br />

Paul Hütter<br />

Elektroinstallateurmeister, Dahlem<br />

Dipl.-Ing. Baumeister Hubert Schlun<br />

Gangelt<br />

Johannes Leo Schumacher<br />

Bäckermeister, <strong>Aachen</strong><br />

Peter Effenberg<br />

Orthopädieschuhmacher, Stolberg<br />

Andrea Juszku<br />

Konditorin, <strong>Aachen</strong><br />

Ausschüsse<br />

Ausschuss für Gewerbeför<strong>der</strong>ung<br />

und Innovation<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> (Vizepräsident):<br />

Helmut Krings<br />

Schlossermeister, Düren<br />

Beisitzer Unternehmer:<br />

Dipl.-Ing. Horst Küppers<br />

Hückelhoven<br />

Paul Hütter<br />

Elektroinstallateurmeister, Dahlem<br />

Axel Schömer<br />

Maurer- u. Betonbauermeister, Düren<br />

stv. Beisitzer Unternehmer:<br />

Elvira Croè<br />

Stuckateurmeisterin, Düren<br />

Martin Krings<br />

Metallbauermeister, Monschau<br />

Christof Niessen<br />

Friseurmeister, Simmerath<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

Vorstand mit Geschäftsführung <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong>.<br />

38


Beisitzer Arbeitnehmer:<br />

Thomas Riemenschnei<strong>der</strong><br />

Straßenbauer, Übach-Palenberg<br />

Guido W. Schmidt<br />

Maurer- und Betonbauermeister, Kall<br />

Hans Frings<br />

Tischlermeister, Langerwehe<br />

stv. Beisitzer Arbeitnehmer:<br />

Jakob Odinius<br />

Dachdecker, <strong>Aachen</strong><br />

Paul Frauenrath<br />

Karosseriebauermeister, Herzogenrath<br />

Rudi Pütz<br />

Maurer, Kall<br />

Rechnungsprüfungsausschuss<br />

Unternehmer <strong>der</strong><br />

Handwerkswirtschaft:<br />

Hans Winnen<br />

Elektroinstallateurmeister, Eschweiler<br />

Matthias Cremer<br />

Bodenleger, Wassenberg<br />

Stellvertreter:<br />

Edwin Mönius<br />

Bäckermeister, Wassenberg<br />

Michael Nobis<br />

Bäckermeister, <strong>Aachen</strong><br />

Thomas Schmidt<br />

Kfz-Mechanikermeister, Jülich<br />

Adolf Rademacher<br />

Kfz-Mechanikermeister, Heinsberg<br />

Franz-Josef Roßbroich<br />

Dachdeckermeister, <strong>Aachen</strong><br />

Stellvertreter:<br />

Elvira Croé<br />

Stuckateurmeister<br />

Hans-Peter Tholen<br />

Elektroinstallateurmeister, Gangelt<br />

Günter Höfels<br />

Elektroinstallateurmeister, Herzogenrath<br />

Werner Witt<br />

Elektroinstallateurmeister, Euskirchen<br />

Barthel Bauer<br />

Installateur- und Heizungsbauermeister,<br />

Kreuzau<br />

Oliver Jacobs<br />

Kfz-Mechanikermeister, <strong>Aachen</strong><br />

Stellvertreter:<br />

Dirk Jansen<br />

Kfz-Mechanikermeister, Jülich<br />

Luise Lauer<br />

Sekretärin, <strong>Aachen</strong><br />

Guido Schmidt<br />

Maurer- und Betonbauermeister, Kall<br />

Volker Kohlisch<br />

IG Metall, Verwaltungsstelle Düren<br />

Markus Hollän<strong>der</strong><br />

Kfz-Mechaniker, Jülich<br />

Manfred Werner<br />

Fliesenleger, Düren<br />

BERUFSSCHULLEHRER<br />

Mitglie<strong>der</strong>:<br />

Oberstudiendirektor Rolf-Dieter Crott<br />

Berufskolleg Geilenkirchen<br />

Oberstudiendirektorin Ute Dreser<br />

Mies-van-<strong>der</strong>-Rohe-Berufskolleg, <strong>Aachen</strong><br />

Oberstudiendirektorin Ingrid Wagner<br />

Berufskolleg Simmerath/Stolberg<br />

Oberstudiendirektor Jürgen Tilk<br />

Thomas-Eßer-Berufskolleg, Euskirchen<br />

entscheidungen<br />

getroffen<br />

Werner Witt<br />

Elektroinstallateurmeister, Euskirchen<br />

ARBEITNEHMER<br />

Oberstudiendirektor Erhard Kusch<br />

Berufskolleg für Technik, Düren<br />

Axel Schömer<br />

Maurer- und Betonbauermeister, Düren<br />

Mitglie<strong>der</strong>:<br />

Studiendirektor Hans Pontzen<br />

Käthe-Kollwitz-Berufskolleg, <strong>Aachen</strong><br />

Arbeitnehmer:<br />

Holger Münzberg<br />

Sekretär IG Bauen-Agrar-Umwelt, Düsseldorf<br />

Stellvertreter:<br />

Markus Hollän<strong>der</strong><br />

Kfz-Mechaniker, Jülich<br />

Stellvertreter:<br />

Luise Lauer<br />

Sekretärin, <strong>Aachen</strong><br />

BERUFSBILDUNGSAUSCHUSS<br />

SELBSTSTÄNDIGE HANDWERKER<br />

Mitglie<strong>der</strong>:<br />

Paul Frauenrath<br />

Karosseriebauermeister, Herzogenrath<br />

Peter Josef Effenberg<br />

Orthopädieschuhmacher, Stolberg<br />

Gert-Willi Zimmermann<br />

Fliesenleger, Eschweiler<br />

Karl-Heinz Drießen<br />

Maurer, Gangelt<br />

Jens Carl Herbert Möller<br />

Installateur- und Heizungsbauermeister,<br />

Baesweiler<br />

Oberstudiendirektor Thomas Gurdon<br />

Berufskolleg Eschweiler<br />

Studiendirektorin Heike Schwarzbauer<br />

Berufskolleg Jülich<br />

Oberstudiendirektorin Peter Klösges<br />

Paul-Julius-Reuter-Berufskolleg, <strong>Aachen</strong><br />

Studiendirektor Thomas Becker<br />

Berufskolleg Alsdorf<br />

Oberstudiendirektor Franz-Josef Foltz<br />

Berufskolleg Eifel<br />

Oberstudiendirektor Paul-Günther Threin<br />

Berufskolleg des Kreises Heinsberg, Erkelenz<br />

Karl-Josef Claßen<br />

Maurermeister, Schleiden<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

39


persönliches vermerkt<br />

persönliches vermerkt<br />

Engagement im Ehrenamt<br />

Die ehrenamtlich tätigen Spezialisten aus<br />

dem Handwerk und den Berufskollegs bilden<br />

eine unverzichtbare Säule im Berufsbildungssystem<br />

<strong>der</strong> Region <strong>Aachen</strong>. Beim Tag des<br />

Ehrenamtes im Schloss Burgau in Düren zollt<br />

die Kammer mit einer Festveranstaltung dem<br />

gesellschaftlichen Engagement für den<br />

Berufsnachwuchs Anerkennung. Aufgelockert<br />

wird <strong>der</strong> offizielle Teil durch spritzige Songs<br />

<strong>der</strong> A-Cappella-Gesangsgruppe Lovely Mr.<br />

Singing Club.<br />

gewirkt und war maßgeblich an <strong>der</strong> Neuschaffung<br />

des TraCK, das 2003 in Düren in<br />

Betrieb ging, beteiligt. Der Aufbau und die<br />

Qualifizierung des Berufsnachwuchses lag<br />

ihm immer sehr am Herzen, da er mit dem<br />

Bildungszentrum für das fachkundige und<br />

geschulte Personal sorgen wollte, das die<br />

Unternehmen in ihren Betrieben und gerade<br />

in <strong>der</strong> anspruchsvollen und wandelfähigen<br />

Kfz-Branche brauchen. Nicht nur im Kammerbezirk<br />

hat Nießen viele Verdienste in all den<br />

Jahren erworben. Er war auch ein angesehener<br />

Fachmann im Fachverband.<br />

Kurzinfo<br />

Ehrenamtliches Engagement wird im<br />

Handwerk großgeschrieben. Auf vielen<br />

Ebenen setzen sich Menschen für<br />

die Belange des Berufsnachwuchses,<br />

<strong>der</strong> Betriebe und ihrer Mitarbeiter ein.<br />

Allein 1.750 von ihnen bringen ihr<br />

Fachwissen und ihre beruflichen<br />

Erfahrungen in den Gesellen-, Meister-,<br />

Abschluss- und Fortbildungsprüfungsausschüssen<br />

im Bezirk <strong>der</strong><br />

<strong>Handwerkskammer</strong> für die Region<br />

<strong>Aachen</strong> mit ein.<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

Von den insgesamt 1.750 Ehrenamtlern in<br />

den Gesellen-, Meister-, Abschluss- und Fortbildungsprüfungsausschüssen<br />

im Bezirk <strong>der</strong><br />

<strong>Handwerkskammer</strong> für die Region <strong>Aachen</strong><br />

erhalten zahlreiche Personen für ihren längjährigen<br />

Einsatz die Verdienstnadeln in Gold<br />

beziehungsweise Silber.<br />

Kfz-Experte übergibt Steuer<br />

Als „ein Urgestein unserer Bildungseinrichtung“<br />

verlässt Rudolf Nießen das Trainings-<br />

Centrum für Kraftfahrzeugtechnik (TraCK) in<br />

Düren. Nach 32 Jahren Dienst für die <strong>Handwerkskammer</strong><br />

für die Region <strong>Aachen</strong> verabschiedet<br />

<strong>der</strong> Geschäftsführer <strong>der</strong> Kammer für<br />

die Bildungszentren, Manfred Frohn, den Kfz-<br />

Experten vor zahlreichen Kolleginnen, Kollegen<br />

und Mitstreitern sowie seiner Familie mit<br />

diesen Worten in den Ruhestand:<br />

"Rudolf Nießen hat die Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung<br />

und die Meisterausbildung<br />

im Kfz-Bereich auf hohem Niveau geleitet<br />

und vorangetrieben. Das war nur möglich<br />

durch permanente Weiterbildung", betont<br />

Frohn in seiner Würdigung.<br />

Seine Laufbahn bei <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />

begann offiziell am 1. Januar 1980. Seitdem<br />

hat er in Düren, Simmerath und <strong>Aachen</strong><br />

Sein Nachfolger wird <strong>der</strong> bisherige Fachlehrer<br />

Rudolf Königs, <strong>der</strong> fortan als Leiter des Referats<br />

14 <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> die Geschicke<br />

des TraCK Düren lenkt. Rudolf Nießen wird<br />

weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen.<br />

Närrische Ehre<br />

Traditionell am Elften im Elften verleiht die<br />

<strong>Handwerkskammer</strong> für die Region <strong>Aachen</strong><br />

individuell gefertigte Orden an Persönlichkeiten<br />

des öffentlichen Lebens. Die schmucken<br />

Unikate aus Edelmetall nehmen vier Träger im<br />

Alten Kurhaus in <strong>Aachen</strong> entgegen.<br />

Während eines Wettbewerbs <strong>der</strong> Fachinnung<br />

hatten vier angehende Gold- und Silberschmiede<br />

die fantasievollen und hochwertigen<br />

Einzelstücke gefertigt. Kammerpräsident<br />

Dieter Philipp und Hauptgeschäftsführer Peter<br />

Deckers freuen sich, die fantasievollen Orden<br />

an die Auserwählten im Ballsaal überreichen<br />

zu können.<br />

Die für die Prominenten ausgewählten Unikate<br />

entsprangen <strong>der</strong> Gestaltungskunst von<br />

Sabrina Seiwald, Inge Hoffmann, Hannah<br />

Möllmann und Gregory Minkwitz. Ausgebildet<br />

werden sie bei Gold- und Silberschmiedemeisterin<br />

Klaudia Magyar, Goldschmiedemeister<br />

Roland Simons, GaleriePunkt (Udo<br />

Kontakt<br />

Elsbeth Rüland 0241/ 471-124<br />

elsbeth.rueland@hwk-aachen.de<br />

Ludwig Hüffelmann und Andrea Schaffrath-<br />

Hüffelmann) und Goldschmiedemeister Georg<br />

Comouth. Sie werden verliehen an den<br />

Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft,<br />

Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen, Dr. Günther<br />

Horzetzky, an Thomas Pennartz, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Kreissparkasse Heinsberg,<br />

an den Vorsitzenden <strong>der</strong> Fraktion Bündnis 90/<br />

Die Grünen im Landtag NRW, Reiner Priggen,<br />

und an den Vorstandsvorsitzenden des Rheinisch-Westfälischen<br />

Genossenschaftsverbands<br />

(RWGV) und früheren Hauptgeschäftsführer<br />

<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong>, Ralf<br />

W. Barkey.<br />

Seifriz-Preis für Brammertz<br />

Die Schreinerei Brammertz mit Sitz in<br />

<strong>Aachen</strong>-Kornelimünster erhält in Stuttgart<br />

den Professor-Adalbert-Seifriz-Preis, eine<br />

bundesweite Auszeichnung, mit <strong>der</strong> in jedem<br />

Jahr erfolgreiche Kooperationen zwischen<br />

Handwerk und Wissenschaft geehrt werden.<br />

40


Die Anerkennung wird dem Betrieb für die<br />

Entwicklung eines beschusssicheren Fensters<br />

aus Holz verliehen. Das neue Produkt ist so<br />

stabil, dass es sogar panzerbrechen<strong>der</strong> Munition<br />

standhält. Brammertz dürfte <strong>der</strong> weltweit<br />

einzige Betrieb sein, <strong>der</strong> so etwas im Angebot<br />

hat.<br />

Mauenorden für Barkey<br />

Nette Auszeichnung zum Abschied: Die Kreishandwerkerschaft<br />

<strong>Aachen</strong> verleiht Ralf W.<br />

Barkey, bis 30. September <strong>2012</strong> Hauptgeschäftsführer<br />

<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> für die<br />

Region <strong>Aachen</strong>, ihren Mauenorden – als<br />

Dank und Anerkennung für beson<strong>der</strong>e Verdienste<br />

um das <strong>Aachen</strong>er Handwerk. Die<br />

handgefertigten silbernen Manschettenknöpfe<br />

überreichen <strong>der</strong> <strong>Aachen</strong>er Kreishandwerksmeister<br />

Herbert May und <strong>der</strong> Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Kreishandwerkerschaft <strong>Aachen</strong>, Ludwig<br />

Voß bei <strong>der</strong> offiziellen Verabschiedung Barkeys<br />

in <strong>der</strong> Akademie für Handwerksdesign<br />

Gut Rosenberg. Sie bedanken sich für die<br />

Zusammenarbeit und wünschen ihm alles<br />

Gute für die Zukunft.<br />

.<br />

Ehrungen<br />

<strong>2012</strong> werden Persönlichkeiten des <strong>Aachen</strong>er<br />

Handwerks und Menschen, die dem <strong>Aachen</strong>er<br />

Handwerk eng verbunden sind, für ihre<br />

beson<strong>der</strong>en Bemühungen um das Gesamthandwerk<br />

auf Bundes-, Landes-, Kammerbezirks-<br />

o<strong>der</strong> Innungsebene ausgezeichnet.<br />

Den Ehrenobermeisterbrief<br />

erhielt:<br />

Heinz Bein<br />

Friseurmeister, Düren<br />

verliehen am 19.03.<strong>2012</strong><br />

Mit dem Verdienstkreuz am Bande<br />

des Verdienstordens <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

Deutschland wurde ausgezeichnet:<br />

Hans-Josef Aretz<br />

Fliesen-, Platten- und Mosaiklegermeister<br />

Geilenkirchen<br />

verliehen am 26.01.<strong>2012</strong><br />

Verdienstnadeln<br />

Die <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong> würdigt mit<br />

einer Verdienstnadel Persönlichkeiten, die<br />

sich durch ehrenamtliche Tätigkeit, vorwiegend<br />

im Berufsbildungsbereich <strong>der</strong> Handwerksorganisation<br />

im Kammerbezirk, verdient<br />

gemacht haben.<br />

Goldene Verdienstnadeln:<br />

RA Dr. Wolfgang Beyer<br />

Hürtgenwald<br />

Dipl.-Ing. Rudolf Brodda<br />

<strong>Aachen</strong><br />

Norbert Caspers<br />

Elektroinstallateurmeister, Düren<br />

Luigi De Rose<br />

Schuhmachermeister, Stolberg<br />

Hermann Heiden<br />

Kreuzau<br />

Klaus-Peter Kerwer<br />

Radio- und Fernsehtechnikermeister, Euskirchen<br />

Michael Kügeler<br />

Raumausstattermeister, Nörvenich<br />

Gerd Lampmann<br />

Studiendirektor a.D., Bonn<br />

Norbert Lauscher<br />

Tischlermeister, Übach-Palenberg<br />

Wolfgang Mainz<br />

Elektroinstallateurmeister, Hückelhoven<br />

Ute Nießen<br />

Friseurmeisterin, Monschau<br />

Hans Heinrich Reinartz<br />

Bäckermeister, Düren<br />

Hermann Stachelscheid<br />

Fleischermeister, Düren<br />

Angelika Turrek<br />

Modistenmeisterin, Technische Leiterin<br />

Düsseldorf<br />

Horst Wahlen<br />

Friseurmeister, Düren<br />

Peter Deckers<br />

Kreisdirektor, Heinsberg<br />

(am 25. September <strong>2012</strong> erhalten)<br />

Silberne Verdienstnadeln:<br />

Martina Braun<br />

Friseurmeisterin, Zülpich<br />

Dipl.-Ing. (TH) Klaus-Peter Ebel<br />

Päd.-Fachleiter Kfz.-Wesen, <strong>Aachen</strong><br />

Otmar Edel<br />

Studienrat, Hückelhoven<br />

Josef Faßben<strong>der</strong><br />

Metallbauermeister, Bad Münstereifel<br />

Klaus Frohn<br />

Tischlermeister, <strong>Aachen</strong><br />

Werner Gehlen<br />

Dachdeckermeister, Aldenhoven<br />

Georg Gier<br />

Zentralheizungs- und Lüftungsbauermeister<br />

Eschweiler<br />

Helga Hafki<br />

Würselen<br />

Erwin Heining<br />

Tischlermeister, <strong>Aachen</strong><br />

Egon Hennecken<br />

Stolberg<br />

Harald Huppertz<br />

Oberstudienrat, Düren<br />

Michael Jahns<br />

Euskirchen<br />

Jörg Keil<br />

Maschinenbaumechanikermeister, Euskirchen<br />

Karl J. Kleiber<br />

Oberstudienrat, <strong>Aachen</strong><br />

Helmut Köhnen<br />

Stuckateurmeister, Jülich<br />

Wolfgang May<br />

Studiendirektor, <strong>Aachen</strong><br />

Hannelore Mertesacker<br />

Modistenmeisterin, Linz<br />

Dieter Mirwald<br />

Studiendirektor, Linnich<br />

Dipl.-Ing. Josef Müller<br />

Metallbauermeister, Blumenthal<br />

Dipl.-Ing. Energietechnik Wilhelm Nießen<br />

<strong>Aachen</strong><br />

Ulrich Pallubinsky<br />

Studiendirektor, Würselen<br />

Rolf Pieffer<br />

Friseurmeister, Herzogenrath<br />

Dipl. Germanistin Petra Pigerl-Radtke<br />

<strong>Aachen</strong><br />

Iris Quell<br />

Modistenmeisterin, Wassenberg<br />

Bernd Rademacher<br />

Installateur- und Heizungsbauermeister, Stolberg<br />

Albert Schnei<strong>der</strong><br />

Fleischermeister, Kall<br />

Josef Vankann<br />

Maler und Lackierermeister, Herzogenrath<br />

Franz-Hubert Vossen<br />

Oberstudienrat, <strong>Aachen</strong><br />

Ralf Wilden<br />

Elektroinstallateurmeister, Betriebswirt des<br />

Handwerks, Simmerath<br />

Reiner Wilms<br />

Fleischermeister, Roetgen<br />

Robert Wolf<br />

Fleischermeister, <strong>Aachen</strong><br />

persönliches vermerkt<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

41


kammer gemanagt<br />

Kammer gemanagt<br />

Kurzinfo<br />

Qualifiziertes Personal<br />

Das Aufgabenspektrum <strong>der</strong> Kammer erfor<strong>der</strong>t<br />

gut qualifiziertes Personal. Es muss einerseits<br />

fachlich die gesamte Bandbreite von <strong>der</strong><br />

generellen Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung über die<br />

konkrete Betriebs- und Ausbildungsberatung,<br />

die politische Interessenvertretung, die Überwachung<br />

des Prüfungswesens, die Sicherung<br />

<strong>der</strong> handwerksrechtlichen „Spielregeln“ bis<br />

hin zur Qualifizierung des handwerklichen<br />

Personals <strong>der</strong> Mitgliedsbetriebe abdecken.<br />

An<strong>der</strong>erseits besteht die Anfor<strong>der</strong>ung, den<br />

Posten „Personalkosten“ im wirtschaftlich<br />

vertretbaren Rahmen zu halten.<br />

Der Personalstamm <strong>der</strong> Kammer reduziert<br />

sich aufgrund normaler Personalfluktuation<br />

und ausscheiden<strong>der</strong> Mitarbeiter durch Eintritt<br />

in die Rente – ohne Abstriche bei den Leistungen<br />

– nochmals im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 12 auf 207 (inklusive 4 Lehrlingen/Praktikanten).<br />

Davon sind 40 Prozent Frauen und<br />

60 Prozent Männer. Die Verringerung konnte<br />

durch einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess,<br />

ein ausgefeiltes Qualitäts-Managementsystem,<br />

die Weiterbildung <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

und verstärkten EDV-Einsatz gelingen.<br />

Eine weitere Reduktion auf unter 200 Mitarbeiter<br />

ist für das Jahr 2013 vorgesehen. Die<br />

Mitarbeiterschaft setzt sich zusammen aus:<br />

- einem Hauptgeschäftsführer<br />

- drei Geschäftsführern<br />

- drei stellvertretenden Dezernenten<br />

- 13 Referatsleitern<br />

- 183 Ausbildungsmeistern, Beratern<br />

Sachbearbeitern und Arbeitern<br />

- 4 Lehrlingen/Praktikanten<br />

Für die Qualifizierung <strong>der</strong> jährlich rund<br />

17.000 Aus- und Weiterbildungsteilnehmer<br />

muss die Infrastruktur <strong>der</strong> sechs Bildungszentren<br />

<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> (siehe auch<br />

Kapitel „Know-how geschmiedet“) auf dem<br />

neuesten technischen Stand sein. Dazu sind<br />

Ersatzbeschaffungen und neue Investitionen<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Im Jahr <strong>2012</strong> nimmt die <strong>Handwerkskammer</strong><br />

dafür rund 1,27 Mio. Euro in<br />

die Hand. Zusammen mit weiteren vermögenswirksamen<br />

Maßnahmen macht dies<br />

einen Anteil von 16 Prozent am Gesamthaushalt<br />

aus.<br />

Kammer- und Son<strong>der</strong>beitrag<br />

Das Leistungsangebot <strong>der</strong> Kammer wird<br />

<strong>2012</strong> zu 28 Prozent (6,67 Mio. Euro) von den<br />

ihr zugehörigen Mitgliedsbetrieben über den<br />

gesetzlich vorgeschriebenen Kammerbeitrag<br />

mit finanziert. Weitere Einnahmen generiert<br />

die Kammer durch Gebühren, öffentliche<br />

Zuschüsse und Einnahmen aus dem operativen<br />

Bildungsgeschäft.<br />

Der Son<strong>der</strong>beitrag von insgesamt 3,69 Mio.<br />

Euro dient ausschließlich <strong>der</strong> Finanzierung<br />

<strong>der</strong> Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung.<br />

Neben dem Son<strong>der</strong>beitrag <strong>der</strong> Betriebe erhält<br />

die Kammer staatliche Zuschüsse in Höhe<br />

von 1,82 Mio. Euro zur Realisierung <strong>der</strong> Lehrlingsunterweisung.<br />

Für die Interessenvertretung aller<br />

Handwerksbetriebe und <strong>der</strong>en Mitarbeiter<br />

und als größte Qualifizierungseinrichtung<br />

für gewerblich-technische<br />

Aus- und Weiterbildung in <strong>der</strong> Region<br />

an sechs Standorten benötigt die<br />

<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong> eine<br />

große Gebäude- und Maschineninfrastruktur.<br />

Außerdem ist gut qualifiziertes<br />

Personal zur Erledigung aller<br />

Aufgaben unerläßlich. Um erfolgreich<br />

und zur Zufriedenheit <strong>der</strong> Kunden zu<br />

arbeiten, muss die Kammer gemanagt<br />

werden wie ein großer mittelständischer<br />

Betrieb – allerdings mit<br />

gewissen Son<strong>der</strong>aufgaben. Diese<br />

ergeben sich aus <strong>der</strong> Struktur einer<br />

Körperschaft des öffentlichen Rechts.<br />

Kontakt<br />

Personal- und Finanzabteilung<br />

Alexan<strong>der</strong> Krott 0241/ 471-331<br />

alexan<strong>der</strong>.krott@hwk-aachen.de<br />

Leitbild <strong>der</strong> HWK <strong>Aachen</strong><br />

Wirtschaften<br />

Wir erfüllen unsere Aufgaben effizient<br />

und wirtschaftlich. Ein sparsamer und<br />

transparenter Umgang mit den uns<br />

anvertrauten Mitteln bildet die Grundlage<br />

des Wirtschaftens.<br />

Investitionen und Haushalt<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

Der Gesamthaushalt beträgt 24,26 Mio. Euro,<br />

wovon <strong>der</strong> Mammutanteil von 59 Prozent für<br />

den Betrieb des Bildungswesens benötigt<br />

wurde (siehe auch „Fakten gesammelt“).<br />

42


Fakten gesammelt<br />

fakten gesammelt<br />

Neueintragungen <strong>2012</strong> zulassungspflichtiger und zulassungsfreier Handwerke nach Qualifikation<br />

Anlage A<br />

Summe<br />

Anlage A<br />

Anlage B1<br />

Meisterprüfung<br />

Gleichwertiger<br />

Abschluss<br />

(z.B. Ing.<br />

o<strong>der</strong><br />

Industriemeister)<br />

Ausnahmebewilligung<br />

Altgesellenregelung<br />

Meisterprüfung<br />

Gleichwertiger<br />

Abschluss<br />

(z.B. Ing.<br />

o<strong>der</strong><br />

Industriemeister)<br />

Gesellenprüfung<br />

Summe<br />

Anlage B1<br />

Absolut 173 18 65 34 290 10 1 12 637 660<br />

in % 59,7 6,2 22,4 11,7 100 1,5 0,2 1,8 96,5 100<br />

Mitgliedsunternehmen<br />

Gesamt 16.305<br />

dav. zulassungspflichtige Handwerke 9.485<br />

dav. zulassungsfreie Handwerke 3.151<br />

dav. handwerksähnliche Gewerbe 3.669<br />

dav. Bau/Ausbau 4.996<br />

dav. Metall/Elektro 3.970<br />

dav. Holz 1.721<br />

dav. Nahrung, Gesundheit,<br />

Körperpflege u. Sonstige<br />

5.618<br />

dav. Stadt <strong>Aachen</strong> 2.713<br />

dav. übrige Städteregion 3.949<br />

dav. Kreis Düren 3.377<br />

dav. Kreis Heinsberg 3.364<br />

dav. Kreis Euskirchen 2.902<br />

Anzahl deutscher und<br />

ausländischer Betriebsinhaber<br />

Deutsche<br />

EU-Auslän<strong>der</strong><br />

90%<br />

3%<br />

7%<br />

ohne<br />

Qualifikation<br />

Nicht-<br />

EU-Auslän<strong>der</strong><br />

Anzahl insgesamt 16.305<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Mitgliedsunternehmen<br />

16.305<br />

16.238<br />

15.905<br />

15.719<br />

15.594<br />

3.669<br />

3.685<br />

3.597<br />

3.616<br />

3.593<br />

3.151<br />

3.013<br />

2.830<br />

2.694<br />

2.557<br />

9.485<br />

9.540<br />

9.478<br />

9.409<br />

9.444<br />

<strong>2012</strong><br />

2011<br />

2009<br />

2010<br />

2008<br />

Anlage A Anlage B1 Anlage B2<br />

Geschäftslage im Handwerk<br />

78 77 75<br />

80<br />

63<br />

78<br />

70<br />

87 87 86 87 85<br />

72<br />

29<br />

22 20<br />

18<br />

17<br />

0 1<br />

-3<br />

5<br />

3<br />

F 07<br />

H 07<br />

F 08<br />

-24<br />

H 08 F 09<br />

H 09<br />

-12<br />

F 10<br />

H 10<br />

F 11<br />

H 11<br />

F 12<br />

H 12<br />

-22<br />

F 13 erw.<br />

Geschäftslage ist gut bzw. befriedigend im Vergleich zum Vorhalbjahr (in %)<br />

Saldo <strong>der</strong> Betriebe mit guter bzw. schlechter Beurteilung <strong>der</strong> Geschäftslage<br />

HWK <strong>Aachen</strong> - Konjunkturumfragen<br />

F = Frühjahr<br />

H = Herbst<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

43


GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> fakten gesammelt<br />

Beratungsthemen<br />

Beratungsthemen Stadt <strong>Aachen</strong> Übrige StädteRegion Kreis Düren<br />

Kreis<br />

Heinsberg<br />

Kreis Euskirchen<br />

Insgesamt<br />

Gründungen 107 92 35 66 33 333<br />

Betriebsübergaben 32 62 41 60 22 217<br />

Betriebwirtschaft 137 149 95 106 63 550<br />

Technik u. Technologietransfer 12 19 5 13 8 57<br />

Marketing 30 11 7 5 9 62<br />

Sonstiges 42 12 5 20 5 84<br />

Insgesamt 360 345 188 270 140 1.303<br />

Hinweis: Nur Beratungen über drei Stunden. In einer Beratung können mehrere Themen angesprochen werden.<br />

Betriebsberatungen nach Gewerken<br />

dav. Existenz-<br />

Insgesamt gründungs-<br />

beratungen in %<br />

Bau/ Ausbau 228 61,8%<br />

Elektro/ Metall 221 38,0%<br />

Holz 126 54,0%<br />

Bekleidung 47 80,9%<br />

Nahrung 47 34,0%<br />

Gesundheit 155 40,6%<br />

Glas/ Papier 39 76,9%<br />

Handwerksähnl.<br />

97 21,6%<br />

Insgesamt 960 38,1%<br />

Hinweis: Nur Beratungen über drei Stunden.<br />

Weiterbildungsberatungen<br />

persönl. Gespräch<br />

Telefon<br />

23%<br />

77%<br />

Anzahl insgesamt 10.169<br />

Weiterbildungsberatung<br />

nach För<strong>der</strong>programmen<br />

Bildungsscheck<br />

Beratungen 159<br />

Ausgegebene Schecks 210<br />

Eingelöste Schecks bei HWK AC 68<br />

Bildungsprämiengutscheine<br />

Beratungen 112<br />

Ausgegebene Gutscheine 112<br />

Eingelöste Gutscheine bei HWK AC 8<br />

Meister-BAföG<br />

Beratungen 2.504<br />

neue Anträge zu Vollzeitmaßnahmen 218<br />

neue Anträge zu Teilzeitmaßnahmen 104<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Lehrlingszahlen<br />

Leistungsbilanz unserer Ausbildungsberatung<br />

und Passgenaue Vermittlung<br />

Ausbildungsberatung<br />

Passgenaue<br />

Vermittlung<br />

Betriebsbesuche 783 616<br />

dav. Erstbesuche 285<br />

dav. Wie<strong>der</strong>holungsbesuche<br />

498<br />

persönliche<br />

Beratungen<br />

8.230 2.580<br />

Teilnahme an<br />

Berufsmessen<br />

35<br />

Info-Tage 32<br />

vermittelte<br />

Lehrstellen<br />

99<br />

2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

Lehrlinge insgesamt 7.594 7.556 7.118 7.035 6.945<br />

dav. männlich in % 78,7 77,6 77,6 78,1 77,5<br />

dav. weiblich in % 21,3 22,4 22,4 21,9 22,5<br />

dav. Auslän<strong>der</strong> in % 3,9 4,7 4,6 4,3 4,2<br />

dav. Stadt <strong>Aachen</strong> (absolut) 1.463 1.529 1.365 1.314 1.293<br />

dav. übrige StädteRegion (absolut) 1.595 1.615 1.550 1.571 1.541<br />

dav. Kreis Düren (absolut) 1.673 1.671 1.581 1.489 1.447<br />

dav. Kreis Heinsberg (absolut) 1.636 1.590 1.516 1.547 1.576<br />

dav. Kreis Euskirchen (absolut) 1.227 1.151 1.106 1.114 1.088<br />

Ausbildungsbetriebe insg. 3.658 3.205 3.057 3.020 3.015<br />

44


fakten gesammelt<br />

Lehrlingszahlen insgesamt und neue Lehrverträge<br />

7.594 7.556<br />

7.118 7.035 6.945<br />

2.825 2.670 2.524 2.561 2.632<br />

2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

Lehrlinge insgesamt Neue Lehrverträge<br />

Schulabschlüsse <strong>der</strong> neuen Lehrlinge<br />

3.599 3.313 2.637 Gesamt<br />

269<br />

236<br />

792<br />

2.084<br />

218<br />

1990<br />

40<br />

262<br />

1.166<br />

1.702<br />

143<br />

2000<br />

0<br />

325<br />

884<br />

1.377<br />

46<br />

<strong>2012</strong><br />

sonstige Schulabschlüsse<br />

Gymnasialabschluss<br />

Realschulabschluss<br />

Hauptschulabschluss<br />

ohne Schulabschluss<br />

Bestandene Gesellenprüfungen<br />

1.503 1.488 1.538<br />

1.627<br />

1.457<br />

1.148 1.135<br />

1.172<br />

1.262<br />

1.087<br />

355 353 366 365 370<br />

2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

Männer Frauen<br />

Bestandene Meisterprüfungen<br />

Lebensalter <strong>der</strong> jungen Meister/innen<br />

277 267<br />

316<br />

300<br />

326<br />

Wie viele schaffen es?<br />

nicht bestanden 8%<br />

47,5%<br />

37,1%<br />

Frauen 13%<br />

Männer 87%<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

<strong>2012</strong><br />

bestanden 92%<br />

Meisterprüfungen<br />

insgesamt 353<br />

bis<br />

25 Jahre<br />

26-30<br />

Jahre<br />

7,7%<br />

31 bis 35<br />

Jahre<br />

4,9%<br />

36 bis 40<br />

Jahre<br />

2,8%<br />

über 40<br />

Jahre<br />

Meisterprüfungen<br />

insgesamt 353<br />

Bestandene Meisterprüfungen<br />

aus an<strong>der</strong>en<br />

Regionen Stadt <strong>Aachen</strong><br />

übrige StädteRegion<br />

(= ehemals Kr. <strong>Aachen</strong>) Kreis Düren Kreis Heinsberg Kreis Euskirchen<br />

Insgesamt<br />

Bäcker 0 1 0 1 0 0 2<br />

Dachdecker 1 2 2 0 0 3 8<br />

Elektrotechniker 3 1 2 6 2 1 15<br />

Feinwerkmechaniker 0 2 7 0 1 0 10<br />

Friseure 2 3 13 8 8 2 36<br />

Installateur 0 5 7 3 3 1 19<br />

Korb- u. Flechtw.-gestalter 0 0 0 0 1 0 1<br />

Kraftfahrzeugtechniker 99 10 17 8 7 9 150<br />

Maler 1 3 3 8 2 2 19<br />

Maurer 0 1 5 3 2 4 15<br />

Metallbauer 1 4 4 2 1 1 13<br />

Modist 1 0 0 0 0 0 1<br />

Straßenbauer 0 0 1 0 4 0 5<br />

Stuckateur 2 0 2 0 0 1 5<br />

Tischler 8 10 2 4 0 2 26<br />

Zimmerer 1 0 0 0 0 0 1<br />

Insgesamt 119 42 65 43 31 26 326<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

45


GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> fakten gesammelt<br />

Lehrgänge <strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> und QualiTec GmbH<br />

Lehrgänge Teilnehmer Teilnehmerstunden<br />

Überbetriebliche Unterweisung 904 9.650 663.096<br />

Vorbereitung auf die Meisterprüfung<br />

80 1.361 377.916<br />

(Teile I bis IV)<br />

Sonstige Lehrgänge (z.B. Betriebswirt<br />

362 3.837 361.482<br />

(HWK), Meisterdesigner)<br />

QualiTec<br />

200 2.554 632.224<br />

(Umschulungen, BaE, BvB usw.)<br />

Insgesamt 1.546 17.402 2.034.718<br />

Bildungszentren und Akademien <strong>der</strong> HWK <strong>Aachen</strong><br />

Bildungszentrum GFA <strong>Aachen</strong><br />

(inkl. Friseur- u. Kosmetikzentrum)<br />

Sachverständige<br />

Insgesamt 108<br />

dav. Bau/Ausbau 48<br />

dav. Metall/Elektro 32<br />

dav. Holz 12<br />

dav. Nahrung, Gesundheit,<br />

Körperpflege und Sonstige<br />

Theorieplätze<br />

Werkstattplätze<br />

Insgesamt<br />

55 64 119<br />

Bildungszentrum BGE <strong>Aachen</strong> 486 487 973<br />

Bildungszentrum BGE Düren 122 146 268<br />

Bildungszentrum TraCK Düren 56 76 132<br />

Bildungszentrum BGZ Simmerath 180 450 630<br />

Akademie für Handwerksdesign −<br />

125 66 191<br />

Gut Rosenberg<br />

Insgesamt 1.024 1.289 2.313<br />

Stellungnahme zu Bauleitplanungen<br />

Anzahl <strong>der</strong><br />

Bauleitpläne<br />

betroffene<br />

Betriebe<br />

2008 333 267<br />

2009 281 285<br />

2010 274 219<br />

2011 294 274<br />

<strong>2012</strong> 282 186<br />

Kurzübersicht des Handwerks in den Regionen<br />

16<br />

Fortbildungsprüfung − Wie viele schaffen es?<br />

bestanden nicht<br />

bestanden<br />

ingesamt<br />

absolut 495 47 542<br />

in % 91,3 8,7 100<br />

Ausbil<strong>der</strong>eignungsprüfung 287 1 288<br />

Betriebswirt (HWK) 7 7<br />

CNC-Fachkraft 10 2 12<br />

Fachkaufmann/-frau (HWK) 17 4 21<br />

geprüfte Nageldesignerin 2 2<br />

Meister/-Handwerksdesigner 26 26<br />

Kraftfahrzeugservicetechniker 142 36 178<br />

SPS-Fachkraft 4 4 8<br />

Finanzen<br />

Absolut in € in %<br />

Haushaltseinnahmen<br />

Kammerbeitrag 6.672.112,46 28%<br />

Umlage Nachwuchsausbildung 3.694.297,64 15%<br />

Lehrgangs-, Prüfungs-, Verwaltungsgebühren 6.886.709,07 28%<br />

aus dem Vermögen 2.522.643,88 10%<br />

aus Zuwendungen f. laufende Zwecke 4.347.083,20 18%<br />

aus Schuldenaufnahme, Zuwendungen für<br />

Investitionen, Vermögensentnahmen<br />

138.664,17 1%<br />

Insgesamt 24.261.510,42 100%<br />

Haushaltsausgaben<br />

Prüfungswesen 1.581.901,70 7%<br />

Verwaltung 1.237.462,82 5%<br />

Handwerksför<strong>der</strong>ung 3.200.474,94 13%<br />

Vermögenswirksame Maßnahmen 3.867.218,93 16%<br />

Bildungswesen einschl. Internat 14.374.452,03 59%<br />

Insgesamt 24.261.510,42 100%<br />

Stadt <strong>Aachen</strong> Übrige Städteregion Kreis Düren Kreis Heinsberg Kreis Euskirchen Insgesamt<br />

Zahl <strong>der</strong> Betriebe insgesamt 2.713 3.949 3.377 3.364 2.902 16.305<br />

dav. Anlage A 1.392 2.359 1.945 2.049 1.740 9.485<br />

dav. Anlage B1 689 710 683 597 472 3.151<br />

dav. Anlage B2 632 880 749 718 690 3.669<br />

Zahl <strong>der</strong> Neueintragungen 294 395 354 353 293 1.689<br />

Zahl <strong>der</strong> Lehrlinge 1.293 1.541 1.447 1.576 1.088 6.945<br />

dav. männlich 869 1.224 1.126 1.276 886 5.381<br />

dav. weiblich 424 317 321 300 202 1.564<br />

Bestandene Gesellenprüfungen 282 345 291 370 169 1.457<br />

dav. von Männern 176 266 224 295 126 1.087<br />

dav. von Frauen 106 79 67 75 43 370<br />

Bestandene Meisterprüfungen 43 72 41 31 20 207<br />

dav. Männer 39 56 36 23 16 170<br />

dav. Frauen 4 16 5 8 4 37<br />

Zahl <strong>der</strong> Betriebsberatungen 255 256 146 187 116 960<br />

46


kammerbezirk<br />

impressum<br />

Impressum<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Verantwortlich:<br />

Hauptgeschäftsführer Ass. Peter Deckers<br />

Konzept & Grafiken:<br />

Stv. Hauptgeschäftsführerin Nicole Tomys,<br />

Britta Kaschel, Ingrid Knodel<br />

Redaktion:<br />

Stv. Hauptgeschäftsführerin Nicole Tomys,<br />

Elmar Brandt, Christoph Classen<br />

Fotos:<br />

HW-Archiv, Bil<strong>der</strong>box<br />

Realisation:<br />

<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Druck:<br />

DCM Druck Center Meckenheim GmbH<br />

Kontakt:<br />

<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Sandkaulbach 21<br />

52062 <strong>Aachen</strong><br />

Tel.: 0241/ 471-0<br />

Fax: 0241/ 471-103<br />

info@hwk-aachen.de<br />

www.hwk-aachen.de<br />

www.facebook.com/<br />

bge.ac<br />

www.facebook.com/<br />

bgz.simmerath<br />

www.facebook.com/<br />

friseure.kosmetiker.aachen<br />

www.facebook.com/<br />

gut.rosenberg<br />

www.facebook.com/<br />

nextgeneration.handwerk<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />

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