FeierAbend-Predigt von Harald Höger 20.10.2013

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2 • schlagende Argumente sind manchmal Totschlag-Argumente • und auch den Konfliktpartner einkochen zu wollen, wird nicht immer positiv empfunden Die jüdische und später christliche Kultur ist sicher nicht die einzige, die als Antwort auf Auseinandersetzungen und Verletzungen die Mittel der Vergebung und Versöhnung kennt,aber in ihr spielen sie sicher eine besondere Rolle. Forschungsergebnisse amerikanischer Psychologen stellten fest: Im großen und ganzen vergeben Christen häufiger als Angehörige anderer Religionen. 1 Der Unterschied ist allerdings nicht so groß, wie wir es gerne hätten – aber es leben ja auch nicht alle, die sich der christlichen Religion zuzählen, nach Jesu Maßstäben. Als wir über Thema und möglich Inhalte dieses FeierAbends redeten, kamen wir bald an den Punkt: Das Thema ist uferlos. Wo anfangen, wo aufhören? Welche biblische Texte heranziehen? Es ist DAS Thema der gesamten Offenbarung Gottes, wie sie uns in der Bibel vorliegt, im Alten wie im Neuen Testament, von den ersten bis zu den letzten Seiten. 1 Everett L. Worthington Jr., Forgiving and Reconciling. InterVarsity Press 2003. ISBN 978-0- 8308-3244-6, p. 61
Den Ziegenbock und das Schaf, die brauchen wir später noch. 3 Im September 2001 erschien in den USA das Buch eines klinischen Psychologen. 2 Der Titel „Five steps to forgiveness“, „Fünf Schritte zur Vergebung“. Es erschien ziemlich genau zwei Wochen nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center. Ausgesprochen schlechtes Timing. Wer wollte damals etwas von Vergebung hören? Rache, ja! Vergeltung, ja! Hilflosigkeit, Angst, das wieder so etwas passieren könnte, ja! Aber Vergebung? Der Mann beschloss, das Buch zu überarbeiten. Nicht, weil seine wissenschaftlichen Erkenntnisse ungültig geworden wären und er seine psychologischen Hilfestellungen nun als wertlos betrachtet hätte. Die hatten ihre Feuerprobe schon hinter sich, als seine eigene Mutter ermordet worden war und ihm klar wurde: Er muss den Tätern vergeben, will er nicht in einem Sumpf von Wut, Rachegefühl und Verzweiflung versinken. Aber in diese Situation von 9/11 hinein musste er manches noch deutlicher formulieren und es war ihm ein großes Anliegen, biblische Aussagen dazu mit einzuarbeiten. Er änderte auch den Titel in „Vergeben und Versöhnen“ 3 Klinisch-psychologische Forschungsarbeiten haben ergeben: Wenn wir vergeben, haben wir zuerst einmal selbst etwas davon. Anfang des Monats rastete eine meiner Mitarbeiterinnen, wegen meiner Entscheidung zur Arbeitsaufteilung, die ich auf Bitten anderer wegen 2 Everett L. Worthington Jr. 3 Siehe 1
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