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FeierAbend-Predigt von Harald Höger 20.10.2013

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Ver-Geben heißt in erster Linie geben, nicht bekommen. 5<br />

Vergeben und Vergessen – die beiden Worte werden oft verknüpft. Das<br />

Vergessen klappt nur bei kleinen Dingen. Große Wunden schmerzen auch<br />

später in der Erinnerung. Viele Folgen sind nicht rückgängig zu machen.<br />

Wenn der Mann, der das Buch schrieb, an seine ermordete Mutter denkt,<br />

empfindet er nach wie vor Schmerz und Trauer. Aber der zernagende Hass<br />

ist verschwunden.<br />

5<br />

Psychologische Forschung hat auch ergeben: Es gibt zwei unterschiedliche<br />

Arten zu Vergeben.<br />

1. Der rationale Entschluss zur Vergebung. Damit bekommen wir unser<br />

Negativverhalten (Ausweichen oder Rache) unter Kontrolle und wir<br />

können die Beziehung wieder aufbauen, in der Hoffnung, dass unsere<br />

Gefühle nachfolgen. Zwischen Hirn und Herz bleibt zunächst große<br />

Distanz.<br />

2. Das andere ist die emotionale Vergebung, in der die negativen Gefühle<br />

gegenüber dem Menschen durch positive ersetzt werden. Gefühle der<br />

Freundschaft ersetzen Feindschaft. 6<br />

Die Kopf-Vergebung verändert unser Verhalten, ist aber nicht die Vergebung,<br />

die unsere Herzen heilt. 7<br />

Jesus formulierte das unpsychologisch, nämlich als Aufforderung: „Liebt eure<br />

Feinde, segnet, die euch fluchen.“ 8<br />

Leicht gesagt, schwer gelebt.<br />

Vor allem, wenn der andere mein Feind bleibt.<br />

Aber ich muss nicht seiner bleiben.<br />

Vergebung kann eine Einbahnstraße sein.<br />

Manchmal ist es für uns selbst nötig, jemandem zu vergeben, der uns vor<br />

ewigen Zeiten verletzt hat, vielleicht nicht mehr greifbar ist, vielleicht sogar<br />

verstorben ist.<br />

Dann machen wir es um unserer selbst willen.<br />

So lange zuzuwarten ist aber ich gut.<br />

Paulus mahnte schon:<br />

„Lass die Sonne über deinem Zorn nicht untergehen!“ 9<br />

5 Worthington p.27<br />

6 Worthington p.41f<br />

7 Worthington p.44<br />

8 Luk 6, 27 Aber ich sage euch, die ihr zuhört: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen;<br />

28<br />

segnet, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen.<br />

9 Eph 4 26 Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen, 27 und<br />

gebt nicht Raum dem Teufel.

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