... und durch die himmlischen Sphären

Hier leben gerechte Herrscher und Richter. Sie haben die ihnen anvertraute Macht
so eingesetzt, dass die Gerechtigkeit verwirklicht wurde.
7. Die Sphäre des Saturn
Es sind grosse Einsiedler und Mönche, die sie bewohnen. Nicht um ihrer Askese
willen, sondern weil sie den kontemplativen Lebensstil (die Anschauung Gottes und
das sich Hingeben in seinen unerforschlichen Willen) gelebt haben.
8. Der Fixsternhimmel
Dante begegnet hier grossen Heiligen und den Aposteln Jesu. Petrus prüft des
Dichters Glauben, Jakobus seine Hoffnung, Johannes seine Liebe. Immer mehr
bewegt sich Dante aus dem Gebiet der erklärenden Theologie in das der mystischen
Schau. Einige seiner Verse deuten an, dass er einst eine Entrückung erlebt hat. Er
beschreibt dieses Erlebnis mit folgenden Worten:
„So wie beim Blitz sich eine Wolke öffnet,
und ihn hindurchlässt so weitete
mein Geist sich aus und trat aus sich heraus.“
9. Der Kristallhimmel
Neun Engelchöre halten sich hier auf. Aber es ist, als ob diese äussersten Sphären
fast stufenlos ineinander übergehen. Zum ersten Mal sieht Dante von weitem Gott
in der Gestalt eines Lichtpunktes von ungeheurer Stärke.
Das Empireo
Es ist die Welt des reinen Geistes und des reinen Lichts, Gottes Wohnung, ja Gott
selbst. Von hier aus strömen unerschöpflich Licht und Leben zu allem, was ist. Wer
aus dem Empireo in die unteren Sphären blickt, sieht einen tausendfältigen Kreis,
den kosmischen Reigen, gebildet aus Engeln und Seligen, die Gott schauen.
(sg)
- 2 -