Männern das Mann - S + C Persönlichkeitstraining
Männern das Mann - S + C Persönlichkeitstraining
Männern das Mann - S + C Persönlichkeitstraining
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
gesellschaft<br />
Jörg Benzing (39), Kinderarzt, Lörrach (D):<br />
«Ich finde es männlich, einen<br />
Kinderwagen zu stossen »<br />
wann<br />
ist<br />
ein<br />
mann<br />
ein<br />
mann?<br />
«Was vom <strong>Mann</strong>e übrig blieb» heisst <strong>das</strong> neue Buch<br />
des Männerforschers Walter Hollstein über <strong>das</strong><br />
starke Geschlecht. Nun: Was? annabelle sprach mit<br />
Fachmännern. Und fragte 31 betroffene Laien:<br />
Wie soll er denn sein, der ideale <strong>Mann</strong> der Neuzeit?<br />
Text: Nicole Althaus, Julia Hofer Fotos: Sandra Kennel<br />
Umfrage: Cécile Blaser<br />
Arnd Sölling (31), Doktorand für<br />
typologische Linguistik, Bern: «Ein<br />
<strong>Mann</strong> muss Bier trinken,<br />
rauchen, harte Musik hören<br />
und Motorrad fahren»<br />
Daniele Gheraliu (20),<br />
Milchtechnologe, Basel:<br />
«Ein <strong>Mann</strong> ist stolz,<br />
ehrlich und direkt.<br />
Er ist behaart,<br />
erfolgreich und<br />
hart, aber fair. Und<br />
seiner Frau<br />
ein guter Lover»<br />
Jan Sebesta (28), Coiffeur und<br />
Künstler, Volketswil ZH: «Die Machozeiten<br />
sind vorbei. Wir müssen<br />
jetzt im Haushalt mithelfen»<br />
Christoph Häberli (29), Musikverkäufer,<br />
Basel: «Der moderne <strong>Mann</strong> sollte<br />
ein feinfühliger Macho sein – ein<br />
fast unmöglicher Spagat»<br />
Sandro Joss (30),<br />
Filialleiter Sportfachhandel,<br />
Bern:<br />
«So, wie der<br />
<strong>Mann</strong> an der<br />
Emanzipation<br />
der Frau zu<br />
beissen hatte,<br />
muss sich nun<br />
die Frau an den<br />
neuen <strong>Mann</strong><br />
gewöhnen»<br />
Roberto G. (28), Fabrikarbeiter, Bern:<br />
«Mein Vorbild ist Gandhi, denn er<br />
hat es geschafft, ohne Gewalt und<br />
ohne grosse Show gehört zu werden»<br />
Andreas Erhardt<br />
(56), Professor für<br />
Botanik, Basel:<br />
«Die Werbung<br />
suggeriert den<br />
macho, aber am<br />
Arbeitsplatz<br />
ist Einfühlungsvermögen<br />
gefragt – eine<br />
schwierige<br />
Doppelbotschaft»<br />
Angelo Boffa (31),<br />
Jungunternehmer,<br />
Zürich: «Ein <strong>Mann</strong><br />
ist männlich,<br />
wenn er den<br />
Durchblick hat<br />
und Eleganz und<br />
Dynamik zu<br />
vereinen weiss»<br />
Stefan Bangerter<br />
(11), Schüler,<br />
Gasel BE: «Heute<br />
ist ein <strong>Mann</strong><br />
nicht mehr<br />
immer der Chef.<br />
Er trägt dunkle<br />
Farben – sicher<br />
kein Pink,<br />
höchstens<br />
neongrün»<br />
Kevin Egli (18), Coiffeurlehrling,<br />
Aathal-Seegräben ZH: «Moderne<br />
Heteromänner tragen auch<br />
mal Make-up – <strong>das</strong> wäre<br />
früher undenkbar gewesen»<br />
Jörn Schärer (40), Gastronom, Basel:<br />
«Meine Frau und ich teilen uns die<br />
Erziehungs- und Hausarbeit.<br />
Das gibt der Rolle des <strong>Mann</strong>es eine<br />
völlig neue Dimension»<br />
62 annabelle 8/08 annabelle 8/08 63
gesellschaft<br />
Martin Akerett (39),<br />
wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter im Staatsarchiv,<br />
Zürich: «Ich<br />
habe nichts gegen<br />
<strong>das</strong> traditionelle<br />
Familienmodell.<br />
Aber es definiert<br />
mich nicht als <strong>Mann</strong>»<br />
Tobi Hottinger (22),<br />
Schüler, Bad Gandersheim<br />
(D): «Ich bin<br />
total für Gleichberechtigung,<br />
doch glaube ich,<br />
<strong>das</strong>s die Frau noch<br />
immer die Rolle<br />
der Prinzessin und<br />
der <strong>Mann</strong> die des<br />
Helden spielt»<br />
Markus Lehmann (28), Elektromonteur,<br />
Zäziwil BE: «Wenn ich Kinder habe,<br />
möchte ich am liebsten hauptberuflich<br />
Hausmann werden»<br />
Markus Vogel (24), Sport- und Biologiestudent,<br />
Bern: «Mein Vorbild ist<br />
superman. Er ist berufstätig,<br />
kann gut und schnell kochen und<br />
sorgt gut für die Frauen»<br />
Bernd Poensgen (37),<br />
Country-Manager,<br />
Antwerpen (B):<br />
«Ein <strong>Mann</strong> sollte<br />
andere Standpunkte<br />
verstehen,<br />
aber trotzdem für<br />
seine eigenen<br />
Überzeugungen<br />
einstehen können»<br />
Simone Marchetta (26), Jungunternehmer,<br />
Liestal: «Fussball, Bier und<br />
Poker – <strong>das</strong> ist männlich. Und<br />
männlich ist heute auch waschen,<br />
kochen, einkaufen»<br />
Zumindest im Kopf von Wolfgang<br />
Melcher existiert der neue <strong>Mann</strong>: Er<br />
ist selbstbewusst und gepflegt, er will weiterkommen<br />
und ist dafür auch bereit, an<br />
sich zu arbeiten. Im Bett kann er schon<br />
mal den Macho raushängen, gibt aber in<br />
der Beziehung auch gekonnt den Softie,<br />
wenn er es für nötig hält. Kurz: Der neue<br />
<strong>Mann</strong> im Kopf von Wolfgang Melcher<br />
sucht sich aus den verschiedenen Rollenbildern<br />
die passenden Versatzstücke raus<br />
und puzzelt sich damit neu zusammen. «Er<br />
hat nur einen Nachteil», sagt Wolfgang<br />
Melcher und wischt mit einer Handbewegung<br />
<strong>das</strong> Männlichkeitskonstrukt, <strong>das</strong> er<br />
eben entworfen hat, wieder vom Tisch:<br />
«In der Realität ist dieser neue <strong>Mann</strong> keine<br />
DMassenerscheinung.»<br />
er 39-jährige Chefredaktor von<br />
«Men’s Health» sitzt im Büro seiner<br />
Hamburger Redaktion und erzählt,<br />
wie er diesen Nachteil zum Wettbewerbsvorteil<br />
seiner Zeitschrift gemacht hat:<br />
«‹Men’s Health›», sagt er, «zeigt dem <strong>Mann</strong><br />
den Weg in ein neues Rollenbild.» Denn<br />
Wolfgang Melcher ist überzeugt, <strong>das</strong>s es<br />
den neuen <strong>Mann</strong> braucht. Doch so einfach<br />
finde der <strong>Mann</strong> nicht zu einem zukunftsträchtigen<br />
Selbstverständnis. Verunsichert<br />
wie er sei, wisse er nicht mehr,<br />
was die Frau von ihm erwartet, und noch<br />
weniger, was er selber will. «In dieser Situation<br />
versteht sich ‹Men’s Health› als gedruckter<br />
grosser Bruder des <strong>Mann</strong>es.»<br />
Die brüderliche Hilfe kommt beim<br />
starken Geschlecht offenbar an. «Men’s<br />
Health» jedenfalls ist die einzige Männerzeitschrift<br />
im deutschsprachigen Raum,<br />
der die Leser nicht in Scharen davonlaufen.<br />
Sie hat ihre Auflage auf knapp 240 000<br />
Exemplare pro Ausgabe steigern können.<br />
Und <strong>das</strong> mit einem Themenmix, den man<br />
traditionell eher in klassischen Frauenzeitschriften<br />
vermutet: Gesundheit, Ernährung,<br />
Partnerschaft, Pflege und Mode. Im<br />
aktuellen Heft etwa haben Wolfgang Melcher<br />
und seine Redaktion eine Serie gestartet<br />
mit dem Titel «Mission <strong>Mann</strong>»: Auf<br />
dieser Mission können die Helden ihre<br />
Softskills testen, wie zum Beispiel Einfühlungsvermögen,<br />
kreative und kommunikative<br />
Kompetenz. Anschliessend bekommt<br />
der geneigte Leser Tipps zum Ausbügeln<br />
allfälliger Schwächen.<br />
Braucht der <strong>Mann</strong> auf seinem Weg also<br />
vorab Nachhilfe in traditionellen Frauendomänen?<br />
«Als wir 1996 angefangen haben,<br />
die Pflege für den <strong>Mann</strong> zu thematisieren,<br />
wurden wir belächelt», erinnert<br />
sich Wolfgang Melcher. «Heute, nachdem<br />
sich Männerpflegeprodukte im Kosmetikmarkt<br />
etabliert haben, schimpft uns<br />
niemand mehr ‹Brigitte› für den <strong>Mann</strong>.»<br />
Der Chefredaktor ist überzeugt, <strong>das</strong>s<br />
«Men’s Health» auch weitere, bisher ausschliesslich<br />
weiblich besetzte Themenfelder<br />
erobern kann: «Der <strong>Mann</strong> redet mit<br />
seinen Freunden über Sport und Beruf.<br />
Über Hodenkrebsvorsorge etwa redet er<br />
nicht. ‹Men’s Health› will solche Kommunikationslücken<br />
schliessen.»<br />
Wolfgang Melcher jongliert mit der<br />
Gender-Terminologie so geschickt, als käme<br />
er direkt von der Uni, und er sieht aus,<br />
als ob er die Pflege- und Modetipps, die<br />
er in seiner Zeitschrift propagiert, auch<br />
selber beherzigt. Bezeichnet er sich selbst<br />
als neuer <strong>Mann</strong>? «Theoretisch», sagt der<br />
Chefredaktor, «habe ich viele Eigenschaften<br />
und Fähigkeiten, die man dem<br />
neuen <strong>Mann</strong> zuordnet.» Praktisch aber liege<br />
noch ein weiter Weg vor ihm. «Vielleicht»,<br />
fügt Wolfgang Melcher an, «ist die<br />
wichtigste Eigenschaft des neuen <strong>Mann</strong>es,<br />
<strong>das</strong>s er sich überhaupt bewegt.»<br />
Dass der <strong>Mann</strong> sich bewegen muss, darüber<br />
sind sich die Männer, die heute über<br />
ihr eigenes Geschlecht nachdenken, einig.<br />
Und einig sind sie sich auch, <strong>das</strong>s der <strong>Mann</strong><br />
so genannt weibliche Domänen erobern<br />
Rolf Marti (54),<br />
Marktverkäufer,<br />
Basel: «Ich arbeite<br />
selbstständig,<br />
habe die Kinder<br />
miterzogen und<br />
im Haushalt<br />
angepackt. Die<br />
Doppelbelastung<br />
ist schwierig»<br />
’ ’<br />
Stefan Kunz (37),<br />
Verkäufer und<br />
Musiker, Bern: «Ich<br />
habe im Job zu<br />
Gunsten der Familie<br />
reduziert.<br />
Es ist witzig,<br />
<strong>das</strong>s ich da als<br />
<strong>Mann</strong> noch<br />
immer Exotenstatus<br />
geniesse»<br />
Der Männliche<br />
Nachwuchs ist<br />
konservativ und<br />
verunsichert<br />
Walter Hollstein<br />
’ ’<br />
Pascal Mora (25),<br />
Fotograf, Zürich:<br />
«Ein Kind<br />
bringt noch<br />
immer die Frau<br />
zur Welt. Die<br />
Verantwortung<br />
dafür tragen<br />
die Eltern<br />
jedoch zu<br />
gleichen Teilen»<br />
Benjamin Stucky (20), Physikstudent,<br />
Ernen VS: «Der <strong>Mann</strong><br />
soll sich weniger wichtig<br />
nehmen und anderen<br />
gegenüber respektvoll sein»<br />
muss. Schliesslich haben die Frauen in den<br />
letzten vierzig Jahren vorgemacht, wie <strong>das</strong><br />
umgekehrt geht. Das Entwicklungstempo<br />
der Frauen sei etwa so gross gewesen<br />
wie <strong>das</strong> Beharrungsvermögen der Männer,<br />
schreibt Soziologe und Männerforscher<br />
Walter Hollstein in seinem neusten<br />
Werk «Was vom <strong>Mann</strong>e übrig blieb». So<br />
trostlos der Titel dieser Bestandesaufnahme,<br />
so zappenduster sind die Fakten, mit<br />
denen Autoren in Zeitschriften und Büchern<br />
die Folgen der einseitigen Emanzipation<br />
statistisch belegen. Hier eine Zusammenfassung:<br />
Der heutige <strong>Mann</strong> ist krank. Er ernährt<br />
sich falsch, raucht und trinkt<br />
zu viel. Auf zwei krebskranke Frauen<br />
kommen drei krebskranke Männer. In der<br />
Schweiz sterben Männer 5.1 Jahre früher<br />
als Frauen, und sie bringen sich rund viermal<br />
häufiger um.<br />
Der heutige <strong>Mann</strong> lebt getrennt. Jede<br />
zweite Ehe wird in der Schweiz geschieden.<br />
Meist sind es die Frauen, die den Koffer<br />
packen. In neun von zehn Fällen nehmen<br />
sie die Kinder mit.<br />
Der heutige <strong>Mann</strong> hat wenig Sex. Jeder<br />
zweite leidet laut einer Studie der Uni<br />
64 annabelle 8/08 annabelle 8/08 65
gesellschaft<br />
’ Wir sind übermuttert und untervatert<br />
Peter Schröter<br />
Diskutieren Sie über<br />
Ihren Traummann –<br />
und lesen Sie weitere<br />
Meinungen aus unserer<br />
Umfrage unter<br />
H www.annabelle.ch<br />
’ ’<br />
Köln zumindest vorübergehend an Erektionsstörungen.<br />
Lustlosigkeit ist <strong>das</strong> Thema<br />
der Hälfte aller Sexualberatungen.<br />
Der heutige <strong>Mann</strong> ist nicht mehr konkurrenzfähig.<br />
Bereits gilt in der Schweiz<br />
die simple Gleichung: je höher <strong>das</strong> Niveau<br />
des Schultypus, desto niedriger die Zahl<br />
der Buben. Später werden diese überproportional<br />
H<br />
häufig arbeitslos.<br />
aben sich nach vierzig Jahren<br />
Frauenemanzipation die Vorzeichen<br />
gekehrt? Ist der <strong>Mann</strong> heute <strong>das</strong> diskriminierte<br />
Geschlecht?<br />
Mit einem einfachen Ja will Walter<br />
Hollstein diese Frage nicht beantworten.<br />
Langjährige Erfahrung hat ihn offenbar<br />
gelehrt, <strong>das</strong>s ein Minenfeld betritt, wer die<br />
Geschlechter gegeneinander ausspielt.<br />
«Die Frauen haben immer noch viel aufzuholen»,<br />
sagt er deshalb diplomatisch,<br />
aber <strong>das</strong> sei kein Grund, die Probleme der<br />
Männer und Buben zu ignorieren. Denn<br />
Gleichstellung funktioniere nur, wenn<br />
beide Geschlechter im Fokus stünden.<br />
Walter Hollstein gilt im deutschsprachigen<br />
Raum als Begründer der Männerforschung.<br />
Der 68-Jährige ist Soziologieprofessor<br />
und Gutachter des Europarats in<br />
Männerfragen. Schon in den Achtzigern<br />
hat er sein eigenes Geschlecht als Krisengebiet<br />
entdeckt und in annabelle<br />
festgehalten, <strong>das</strong>s<br />
«den <strong>Männern</strong> nicht mehr<br />
wohl ist in ihrer Haut».<br />
Der Männersachverständige<br />
sitzt in seinem Arbeitszimmer in Riehen<br />
bei Basel, umzingelt von Büchern.<br />
Ganz wohl scheint auch ihm nicht in seiner<br />
Haut, als er die Frage beantworten<br />
soll, wie er denn auf sein Forschungsthema<br />
gekommen sei. Trotzdem gesteht er<br />
offenherzig, <strong>das</strong>s er, wie so viele Männer,<br />
erst nach der «traumatischen» Trennung<br />
von einer Frau angefangen habe, über <strong>das</strong><br />
<strong>Mann</strong>sein zu reflektieren. Er ist belesen<br />
und beredt. Als Akademiker hat er gelernt,<br />
Behauptungen mit Fakten zu untermauern,<br />
subjektive Empfindungen zu objektivieren.<br />
Doch wenn er auf die politische<br />
Ignoranz gegenüber Männerfragen<br />
zu sprechen kommt, kann er seinen Ärger<br />
nicht verhehlen, dann verrutscht auch mal<br />
<strong>das</strong> professorale Vokabular: «Die Emanzipation<br />
der Frauen wurde gesellschaftlich<br />
gefördert, mit Kampagnen, Studien, Mädchentagen.<br />
Buben und Männer dagegen<br />
existieren in der politischen Agenda der<br />
Schweiz nicht. Oder höchstens in der<br />
Rolle als Vater. Und auch da nur zur Entlastung<br />
der Frau. Als <strong>Mann</strong> fühlt man sich<br />
da schon versecklet.»<br />
Der <strong>Mann</strong> braucht staatliche Entwicklungshilfe?<br />
«Genau», sagt Walter Hollstein,<br />
«denn in den letzten zwanzig Jahren<br />
hat er sich nur wenig bewegt.» Die Gruppe<br />
der Veränderer sei zwar gewachsen,<br />
<strong>das</strong> Lager der Verdränger, die sich der<br />
Rollendiskussion zu entziehen versuchten,<br />
geschrumpft, aber die Traditionalisten<br />
hätten sich vermehrt Gehör verschafft.<br />
Geradezu desolat sei der Zustand der angeblich<br />
so progressiven jüngsten Männer:<br />
«Studien aus den Nachbarländern zeigen,<br />
<strong>das</strong>s der männliche Nachwuchs sehr konservativ<br />
ist und verunsichert, voller Zukunftsangst<br />
und gegen partnerschaftliche<br />
Familienmodelle.» Diese jungen Männer<br />
bräuchten neue Männerbilder, sagt Walter<br />
Hollstein, man müsse ihnen aufzeigen,<br />
<strong>das</strong>s auch ein <strong>Mann</strong> mit Problemen ein<br />
<strong>Mann</strong> sei, <strong>das</strong>s nichts an Männlichkeit<br />
verliere, wer arbeitslos wird. Dass soziales<br />
Engagement und Fürsorglichkeit an <strong>Männern</strong><br />
sexy sei. «Genauso wie Politik und<br />
Gesellschaft die Frauen die letzten Jahrzehnte<br />
unterstützt haben», fordert er, «so<br />
müssen sie nun den <strong>Männern</strong> helfen.»<br />
Einer, der seit 18 Jahren am <strong>Mann</strong> arbeitet,<br />
ist Peter Schröter. Auch er hat wenig<br />
Erfreuliches zu berichten: «Männer,<br />
die zu mir kommen, sind so grundsätzlich<br />
verunsichert, <strong>das</strong>s sie nicht mehr wissen,<br />
was ein <strong>Mann</strong> ist. Sie fühlen sich minderwertig,<br />
haben verlernt, Frauen gegenüberzutreten,<br />
geschweige denn sie zu verführen.»<br />
Peter Schröter, Psychologe und Autor<br />
des Buchs «Die Kraft der männlichen<br />
Sexualität», sitzt auf einem weissen Ledersofa<br />
und trinkt Grüntee. Wie ein Softie<br />
sieht der 58-jährige <strong>Mann</strong> mit den kurz<br />
geschorenen Haaren und dem markant<br />
faltigen Gesicht nicht aus. Doch er weiss,<br />
wie sich ein Softie fühlt, und ist offenbar<br />
fähig, verunsicherten <strong>Männern</strong> <strong>das</strong> <strong>Mann</strong>sein<br />
beizubringen. Für die mehrtägigen<br />
Seminare seiner «Lebensschule für Männer»<br />
jedenfalls gibt es Wartelisten.<br />
«Ich bin ein 68er», sagt Peter Schröter,<br />
«ich habe all die Frauenbücher gelesen, die<br />
meine Freundin damals nach Hause brachte.<br />
Ich habe mit dem männlichen Rollenverständnis<br />
gehadert und bin zum Softie<br />
geworden. Ich habe selber wieder lernen<br />
müssen, was ein <strong>Mann</strong> ist, und <strong>das</strong> will ich<br />
andern<br />
L<br />
<strong>Männern</strong> weitergeben.»<br />
iegt der Krise eine Überanpassung<br />
an die Frau zu Grunde? Im Bett<br />
jedenfalls scheint sich die Auflösung der<br />
traditionellen Rollenbilder als Falle zu<br />
entpuppen: «Wir sind übermuttert und<br />
untervatert», sagt Peter Schröter. «Jungs<br />
haben keine positiven Vorbilder mehr. Ein<br />
angehender <strong>Mann</strong> aber, der nicht stolz ist,<br />
<strong>Mann</strong> zu sein, kann eine Frau nicht überwältigen.»<br />
Das Wort überwältigen gebraucht<br />
Peter Schröter absichtlich, weil es<br />
ihm um <strong>das</strong> ganzheitliche Verführen der<br />
Frau geht, nicht nur um <strong>das</strong> sexuelle. In<br />
seiner Männerschule bleiben die Männer<br />
denn auch unter sich. Geredet wird nur<br />
am Rand. Dafür lernen sich die Kursteilnehmer<br />
beim Boxen, beim Wandern, in<br />
Initiationsritualen besser kennen. «Männer»,<br />
sagt Peter Schröter, «müssen ihre<br />
Stärke, ihr Aggressionspotenzial spüren,<br />
und was sie damit ausrichten können.»<br />
Und wann ist ein <strong>Mann</strong> ein <strong>Mann</strong>? Peter<br />
Schröter will keine neuen Männerbilder<br />
herstellen, denen dann wieder «hinterhergehechelt»<br />
wird, aber so viel verrät<br />
er: «Der phallische <strong>Mann</strong>», wie der Psy-<br />
Sascha Bergamin<br />
(18), Verkäufer,<br />
Zürich: «Ein <strong>Mann</strong><br />
muss etwas<br />
erreichen. Eine<br />
Berufskarriere<br />
hat bei mir<br />
erste Priorität»<br />
Bruno Spicher (40), IT-Productmanager,<br />
Köniz BE: «Meine Frau<br />
bügelt nicht gern, also mache<br />
ich <strong>das</strong>. Dabei fällt mir sicher<br />
kein Zacken aus der Krone»<br />
66 annabelle 8/08 annabelle 8/08 67<br />
Deniz Giesa (19),<br />
Arbeit Suchender,<br />
Brombach (D): «Es<br />
ist noch immer so,<br />
<strong>das</strong>s sich der<br />
<strong>Mann</strong> über die<br />
arbeit definiert.<br />
Der Beruf dient<br />
als Statussymbol»<br />
Miguel Pelaez (27),<br />
Wirtschaftsstudent,<br />
Kaiseraugst AG: «Ein<br />
<strong>Mann</strong> beschützt<br />
und versorgt die<br />
Familie. Absolut<br />
unmännlich ist es,<br />
auf Kosten einer<br />
Frau zu leben»<br />
Erdi Dogan (32), Aussendienstmitarbeiter,<br />
Aarau:<br />
«Es ist erholsam, wenn<br />
der <strong>Mann</strong> die Verantwortung<br />
auch mal der<br />
Frau überlassen kann»<br />
Lars Millius (19), Geomatiker-<br />
Lehrling, Visp VS: «Mein Vorbild<br />
ist mein Bruder: Ein<br />
rauer Typ und gegenüber<br />
Gefühlen abgebrüht»<br />
Suli Vejseli (17),<br />
Barista, Zürich:<br />
«Männer<br />
sollten Haare<br />
auf der Brust<br />
haben und fair<br />
zu Frauen sein.<br />
So wie George<br />
Clooney – <strong>das</strong><br />
ist ein echter<br />
Gentleman»<br />
Christian Schweizer<br />
(21), Kostümbildner,<br />
Zürich: «Ein<br />
moderner <strong>Mann</strong><br />
ist locker, charmant,<br />
intelligent,<br />
humorvoll und<br />
hat eine gewisse<br />
moralische<br />
Haltung»<br />
Giancarlo Milano<br />
(25), Verkäufer,<br />
Basel: «Ein <strong>Mann</strong><br />
muss mental<br />
stark, zielstrebig,<br />
erfolgreich sein.<br />
Äusserlichkeiten<br />
spielen dabei<br />
keine Rolle»
gesellschaft<br />
Martin Bachmann,<br />
Sozialarbeiter und<br />
Berater beim<br />
<strong>Mann</strong>ebüro Zürich<br />
Peter Schröter,<br />
Psychologe<br />
und Buchautor<br />
Wolfgang Melcher,<br />
Chefredaktor<br />
«Men’s Health»<br />
chologe den neuen <strong>Mann</strong> lieber nennt,<br />
«steht zu seinen Trieben und Aggressionen<br />
und kultiviert sie. Er ist fähig, sich zu hinterfragen,<br />
und entwickelt einen Zugang<br />
zu seinen Gefühlen. Vor allem aber passt<br />
er sich nicht unterwürfig der Frau an, sondern<br />
entdeckt sein eigenes Potenzial.»<br />
Die Rückbesinnung auf die Bedürfnisse<br />
des eigenen Geschlechts ist ein<br />
Hauptanliegen in der neuen Männerlitera<br />
tur: «Der Applaus von Frauen ist eine<br />
Falle, in der Männer alles verlieren, was<br />
sie ausmacht», schreibt etwa <strong>das</strong> Autorenduo<br />
Andreas und Stephan Lebert. Die<br />
Warnung vor dieser Falle ist sozusagen die<br />
erste Regel in seiner «Anleitung zum<br />
Männlichsein». Auch Psychotherapeut<br />
Björn Süfke schildert in seinem eben erschienenen<br />
Buch «Männerseelen», wie<br />
schwierig es für heutige Männer ist, ein<br />
ganzer <strong>Mann</strong> zu sein und zugleich der<br />
Frau zu gefallen: «Einer, der <strong>das</strong> Holzhacken<br />
mit nacktem Oberkörper gern unterbricht,<br />
wenn die Frau aus dem Büro<br />
kommt, um bei einem Latte macchiato<br />
über ihren Arbeitstag zu sprechen.» Letztlich<br />
aber bleibe den <strong>Männern</strong> nur eins,<br />
schreibt er: sich mit dem Dilemma zu befassen<br />
und wieder ein Gefühl für den<br />
männlichen Wert zu gewinnen. Dieses<br />
Anliegen hat sich auch der Dachverband<br />
der Schweizer Männer- und Väterorganisationen<br />
Männer.ch auf die Fahne geschrieben:<br />
Er will sich aus einer explizit<br />
männlichen Perspektive für mehr Geschlechterdemokratie<br />
einsetzen. Sein Slogan:<br />
«Ganz <strong>Mann</strong> – mehr Mensch.»<br />
Die Wiederbelebung männlicher Werte<br />
hat für den Männer- und Gewaltberater<br />
Martin Bachmann vom <strong>Mann</strong>ebüro Zürich<br />
einen simplen Grund: «Ich habe keine<br />
Lust, einem weiblichen Wunschbild zu<br />
entsprechen.» Jetzt, wo <strong>das</strong> traditionelle<br />
Männerbild seine Vorherrschaft eingebüsst<br />
habe, gebe es Besseres, als der neue<br />
«Superschubi» der Frauen zu sein. «Der<br />
neue <strong>Mann</strong> ist sowieso nichts weiter als<br />
ein Wunschgebilde der Frauen», stellt der<br />
Sozialarbeiter ohne anzuklagen fest.<br />
Offenbar begehen emanzipierte Männer<br />
nicht den gleichen Fehler wie einst die<br />
’ Jeder muss für<br />
sich selbst<br />
definieren, wie er<br />
<strong>Mann</strong> sein will<br />
Martin Bachmann<br />
’ ’<br />
Feministinnen, die sich so radikal vom anderen<br />
Geschlecht distanzieren mussten,<br />
<strong>das</strong>s nur noch Hass blieb. Martin Bachmann<br />
nimmt die Anliegen der Frauen so<br />
ernst wie seine eigenen. Er ist ein <strong>Mann</strong>,<br />
der dem Modell «neuer <strong>Mann</strong>» durchaus<br />
entspricht, obwohl er sich davon so deutlich<br />
distanziert.<br />
Trotz aller Zurückhaltung diesem Label<br />
gegenüber will er aber zu Gunsten der<br />
Männer festhalten: «In den vergangenen<br />
dreissig Jahren ist einiges gegangen.» Als<br />
Beispiel führt er seinen Vater an, der <strong>das</strong><br />
Wickeln der eigenen Kinder noch seiner<br />
Frau überliess, bei den Grosskindern nun<br />
aber beherzt zu Pampers und Feuchttüchern<br />
greift. Dieses Männerbild jenseits<br />
der alten Klischees komme einer Revolution<br />
gleich. Und einer Erlösung. Aber es<br />
mache die Sache auch komplizierter: Die<br />
Lebenspartnerin etwa wird zur Verhandlungspartnerin,<br />
mit der ein emanzipierter<br />
<strong>Mann</strong> wie Martin Bachmann den zweimonatigen<br />
Babyurlaub ebenso aushandelt<br />
wie <strong>das</strong> Belohnungs-Männerweekend danach.<br />
«Letztlich muss heute jeder für sich<br />
selbst definieren, wie er <strong>Mann</strong> sein will.<br />
Das Eist toll und anspruchsvoll zugleich.»<br />
in Selbstverständnis, <strong>das</strong> der Berater<br />
den Buben, mit auf den Weg<br />
geben will. Meist hat er es mit den verhaltensauffälligen<br />
zu tun, doch nötig hätten<br />
es eigentlich auch die anderen. Denn die<br />
Jungs, die in den von Frauen dominierten<br />
Biotopen Krippe und Primarschule oft<br />
keinen einzigen <strong>Mann</strong> sichten, seien verunsichert<br />
und liessen sich – kaum in der<br />
Pubertät – nur zu gern von einem traditionellen,<br />
einfachen Männerbild verführen.<br />
Wie wunderbar muss einem ein machoider<br />
Rapper wie Eminem erscheinen,<br />
wenn man mit seinen männlichen Eigenschaften<br />
bisher vor allem aneckte? «Sie<br />
brauchen in dieser Situation einen <strong>Mann</strong>,<br />
der sie ernst nimmt, <strong>das</strong> Macho-Getue<br />
aber auch hinterfragt», sagt Martin Bachmann.<br />
Damit sie, kaum erwachsen, nicht<br />
«aus dem Ruder laufen», wenn sie schmerzlich<br />
erfahren, <strong>das</strong>s im Leben doch nicht<br />
alles so funktioniert wie im Videoclip.<br />
Glaubt man den Fachmännern, dann<br />
mangelt es vorab an Identifikationshilfen,<br />
Fotos: Malte Jäger (1)<br />
Tatsächlich: In Rapsöl steckt mehr gesunde Power drin. Zum Beispiel mehr Omega-3-Fettsäuren,<br />
welche im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung einen Beitrag für die Gesundheit leisten.<br />
Und mehr Vitamin E, <strong>das</strong> für den Erhalt der Muskelfunktionen notwendig ist. Ob für die kalte<br />
oder die schonend warme Küche: Rapsöl vereint Genuss und Gesundheit aufs Vortrefflichste.<br />
Schweizer Rapsöl, the power flower<br />
68 annabelle 8/08
gesellschaft<br />
um einem differenzierten Männerbild<br />
zum Durchbruch zu verhelfen. An Vätern,<br />
Lehrern und Nachbarn. An <strong>Männern</strong> aus<br />
Fleisch und Blut mit allen Stärken und<br />
Schwächen. Mediale Männer, so Psychologe<br />
Björn Süfke, taugten als Lückenbüsser<br />
nicht, weil sie entweder gewalttätige<br />
Monster seien oder Superhelden, oder<br />
beides zugleich. Erschwerend kommt laut<br />
Walter Hollstein hinzu, <strong>das</strong>s Männerfeindlichkeit<br />
kultureller Mainstream geworden<br />
sei. Dass es heute salonfähig sei,<br />
den <strong>Mann</strong> als Volltrottel zu verlachen.<br />
Wenigstens in einer Rolle aber hat sich<br />
der neue <strong>Mann</strong> offenbar erfolgreich etabliert:<br />
als Vater. «Ich sehe mich durchaus als<br />
neuer <strong>Mann</strong>», sagt Michael Gohlke, der<br />
Gründer des Väter-Netzwerks Avanti-<br />
Papi. Der bald dreifache Vater hat sein Arbeitspensum<br />
als Informatiker zu Gunsten<br />
der Kinder auf die Hälfte reduziert, freiwillig.<br />
Den zusätzlichen Organisationsaufwand<br />
einer partnerschaftlichen Familie<br />
empfindet der <strong>Mann</strong>, der gerade einen<br />
Tee trinkt, weil er sich die Koffeinsucht<br />
abgewöhnen will, als positiv: «Es ist<br />
schön», sagt er, «diese Erfahrung teilen zu<br />
können.» Nicht mal der Verzicht auf eine<br />
Karriere scheint dem 38-Jährigen schwer<br />
zu fallen: «Keine Karriere machen zu müssen,<br />
kann sehr befreiend sein. Es können<br />
sowieso nicht alle nach oben.»<br />
Aber natürlich ist auch Vorzeigepapa<br />
Gohlkes Dasein nicht nur ein Zuckerschlecken.<br />
Wenn er mit andern Avanti-<br />
Papis auf dem Spielplatz Kaffeekränzchen<br />
hält («Mir ist erst jetzt klar, warum <strong>das</strong><br />
’ Keine KaRRieRe<br />
maCHen ZU<br />
mÜssen, Kann seHR<br />
BeFReienD sein<br />
michael Gohlke<br />
’ ’<br />
Mütter so schätzen»), wird Klartext geredet:<br />
Da erzähle einer, <strong>das</strong>s ihn eine postnatale<br />
Depression erwischt habe. Andere<br />
regten sich über ihre Chefs auf, die es ihnen<br />
nicht erlaubten, ihre Arbeitspensen<br />
wegen der Kinder weiter zu reduzieren,<br />
und gemeinsam stöhnten sie schon mal<br />
über Mütter, welche zwar ein stärkeres<br />
Engagement von ihren Partnern forderten,<br />
ihr Begluckerungsmonopol aber<br />
trotzdem nicht aufgeben wollten.<br />
Die Forderungen der progressiven Väter<br />
– gleicher Lohn für gleiche Arbeit,<br />
Teilzeitstellen auch auf Kaderstufe, einen<br />
Elternurlaub nach skandinavischem Vorbild<br />
– spult der 50-Prozent-Hausmann<br />
ohne zu stocken runter, als hätte er sie aus<br />
dem Forderungskatalog einer Gleichstellungsbeauftragten<br />
auswendig gelernt.<br />
Vom Kampfgeist, den Frauen und Mütter<br />
einst an den Tag legten, ist aber bei den<br />
organisierten <strong>Männern</strong> und Vätern nicht<br />
viel zu spüren: «Das Netzwerk», bedauert<br />
Michael Gohlke, «ist leider vor wie gend<br />
ein virtueller Verein geblieben.»<br />
Immerhin: Die Avanti-Papis arbeiten<br />
im Schnitt siebzig Prozent. Verglichen mit<br />
dem Schweizer Durchschnitt ist <strong>das</strong> beachtlich:<br />
2005 hat laut Bundesamt für Statistik<br />
nur gerade ein einziges Prozent aller<br />
Männer Teilzeit gearbeitet, um mehr<br />
Zeit für die Familie zu haben.<br />
Auch der neue Papi ist also alles andere<br />
als ein Massenphänomen. Aber als neuer<br />
Vater erhält der neue <strong>Mann</strong> wenigstens<br />
die Anerkennung, die er so bitter nötig<br />
Fotos: Lou Dick (1)<br />
Michael Gohlke,<br />
Gründer des<br />
Väternetzwerks<br />
Avanti-Papi<br />
Walter Hollstein,<br />
Soziologe und<br />
Männerforscher<br />
hat. Nicht nur von entzückten Schwiegermüttern.<br />
Sondern auch in der Öffentlichkeit:<br />
Von wildfremden Leuten im Tram,<br />
die es toll fänden, erzählt Michael Gohlke,<br />
«<strong>das</strong>s ich etwas mit meinen Kindern<br />
unternehme». Überhaupt sei sein Leben<br />
abwechslungsreicher geworden, seit er Vater<br />
ist: «Ich lebe gesünder, ernähre mich<br />
bewusster, bin mehr in der Natur.» Ist die<br />
Vaterrolle vielleicht der Rettungsanker<br />
für <strong>das</strong> krisengeschüttelte männliche Geschlecht?<br />
Was Michael Gohlke über sein<br />
neues Leben erzählt, klingt jedenfalls wie<br />
ein Werbespot für den neuen <strong>Mann</strong>.<br />
tHema<br />
mann<br />
Walter Hollstein: Was<br />
vom <strong>Mann</strong>e übrigblieb.<br />
Aufbau-Verlag,<br />
2008, 304 Seiten,<br />
ca. 35 Fr.<br />
Walter Hollstein geht<br />
fundiert der Frage nach, was es<br />
heute bedeutet, <strong>Mann</strong> zu sein.<br />
Sein Resümee: Die Gesellschaft<br />
muss sich nach vier Jahrzehnten<br />
Feminismus auch ihr Bild vom<br />
<strong>Mann</strong> neu definieren.<br />
weiteRe LiteRatUR<br />
Björn Süfke: Männerseelen.<br />
Patmos-Verlag, 2008, 230 Seiten<br />
Andreas Lebert/Stephan Lebert:<br />
Anleitung zum Männlichsein.<br />
Fischer-Verlag, 2007, 160 Seiten<br />
Peter Schröter/Charles Meyer: Die<br />
Kraft der männlichen Sexualität.<br />
Pendo-Verlag, 2003, 300 Seiten<br />
Neue Männerstudie:<br />
www.zukunftsinstitut.de/verlag/<br />
studien/maennerstudie<br />
weBsites:<br />
www.scpt.ch<br />
www.avanti-papi.ch<br />
www.mannebuero.ch<br />
open your mind.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
>> my first cabrio. Für nur CHF 19 980.–*<br />
Cabriofahren für Einsteiger – mit dem günstigsten Cabrio der Schweiz. think smart.<br />
Dank „my first cabrio“ wird Cabriofahren erschwinglich. Und <strong>das</strong> trotz Ausstattungs-Highlights wie sattem „Radio 9“ inkl. CD-Player oder den<br />
sportlichen Leichtmetallfelgen. Doch aufgepasst, <strong>das</strong> offene Fahren will gelernt sein: Sonnenbrände oder plötzliche Regenschauer<br />
lauern auf den ungeübten Fahrer. Mehr über „my first cabrio“ erfahren Sie auf einer unverbindlichen Probefahrt oder auf www.smart.ch<br />
10 Jahre Gratis-Service und 3 Jahre Garantie, beides bis 100 000 km.<br />
* Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers für Neuwagen. smart fortwo cabrio, Sondermodell „my first cabrio“, 2 Türen, Barkaufpreis CHF 19 980.–, Stand Februar 2008. 52 kW/71 PS, 999 cm 3 ,<br />
Energieeffizienzkategorie A, CO 2-Emissionen: 116 g/km (204 g/km: Durchschnitt aller Neuwagenmodelle), Treibstoffverbrauch gesamt: 4,9 l/100 km.